Eigentlich ist alles für die Autolobby gut ausgegangen: Nur kurz forderte der SPD-Chef Gabriel ein Tempolimit auf den Autobahnen, wie es in den meisten zivilisierten Ländern dieser Erde existiert und dortselbst zu Benzinersparnis und weniger Unfällen beiträgt – da gingen auch schon seine Parteigenossen Steinmeier und Nahles mit der Blutbremse dazwischen: Bloss keine Wählerverärgerung vor den Wahlen! Aber hätte ich davon nicht in der Zeitung gelesen, hätte ich das Ganze gar nicht mitbekommen: In meiner Onlineumgebung gab es keinen Aufschrei, kein Fäkalgewitter, keine Empörung, dass man hier freien Bürgern die freie Fahrt wegnehmen würde. Statt dessen las ich überall von den schändlichen Plänen der Telekom und anderer Internetprovider, ab einer gewissen Datenmenge die Leitungen für die Nutzer zu drosseln.
Nun ist das mit meinem Netzumfeld so eine Sache: Das sind eher junge, kreative Menschen aus ordentlichen Verhältnissen, und man ist gemeinhin schnell bei der Hand mit lauten Tönen, wenn man mit Entwicklungen unzufrieden ist. Und man erzählt im Netz so einiges über sich, was man isst, in welcher Beziehung man lebt, was man beruflich und privat so treibt, womit man den Abend zubringt, und von einigen habe ich auch die Wohnung gesehen, ohne je dort gewesen zu sein. Aber ihre Autos kenne ich nicht. Ich bin einer der ganz wenigen, bei dem das Auto und das Thema individuelle Mobilität in der Aussendarstellung eine grosse Rolle spielt, ich fahre schon mal zum Käsekauf nach Meran und nehme dabei sechs Alpenpässe mit und schreibe darüber. Aber bei den meisten anderen weiss ich noch nicht mal, ob sie einen Führerschein haben. Ich weiss, wann sie sich ein neues iPhone kaufen, weil sie es dann auspacken und ablichten. Aber ein Auto?
Dabei müht sich die Industrie redlich um Anschluss an die digitale Welt: Vor ein paar Wochen fuhr ich einen brandneuen Lancia über sizilianische Strassen. Das ist im Vergleich zu meiner alten, fast noch vollmechanischen Schleuder eine amüsante Erfahrung, denn der Wagen – eindeutig entworfen für eine junge Zielgruppe – ist ein hochmoderner Computer mit vier Rädern, angefangen bei den Instrumenten und Displays über den CD-Player bishin zu den diversen Warnhinweisen. Dazu kommt ein Navigationsgerät, das mich mit einem Bimmeln jederzeit an Geschwindigkeitsübertretungen erinnert, die ich gar nicht begehe, und mich von Licata nach Mazzarino über 10 Kilometer Strasse schickt, die auf dem Display nach hübscher Bergstrecke aussieht, und in der Realität eine gesperrte Strada Interrotta ist. Das alles fühlt sich wie ein geknebeltes Appleprodukt an, auf dem Windows 8 läuft. Solange man sich an den Anzeigen orientiert, das Schlechteste aus beiden Welten. Zum Glück hat jemand einen Knopf eingebaut, mit dem man Plunder wie die elektronische Fahrstabilitätskontrolle ausschalten kann, und einen Motor, der dann bei 5000 Umdrehungen richtig Spass macht. Bloss nicht nach den Anzeigen gehen! Ansonsten aber ist das ein Rechner mit Rädern. Mit jeder Menge Zusatzfunktionen und Menüs, die kein Mensch je brauchen wird.
Das alles hat den faden Beigeschmack der Kapitulation; waren Autos früher noch gefährliche Maschinen für Weltenentdecker, die auf Eisen traten, sich an Lenkräder klammerten und Öl und Benzin verbrannten, sind es nun von Sensoren und Software gesteuerte Mobilgeräte. Meine Barchetta etwa, noch ein echtes Auto von 1995, bleibt stehen, wenn sie einen Motorschaden hat. Anderes, abgefahrene Bremsscheiben und Beläge, kaputte Radlager, ausgeschlagene Domstreben, leckende Ölkühler, abgefallene Auspuffe klingen und riechen zwar etwas komisch, ändern aber nichts am Vorwärtsdrang, mit dem sie über Alpenpässe fliegt. Der Audi meiner Mutter dagegen schaltet auf auf eine Art abgesicherten 16-bit-Notbetrieb mit Kriechgeschwindigkeit, wenn ein Sensorkabel am Vorderrad reisst und der zentrale Rechner keine Daten mehr von der Bremse bekommt. Ich bin vielleicht altmodisch, aber von hinten vom Lastwagen überrollt werden erscheint mit mit Motorschaden irgendwie ehrenhafter, als wegen eines Kabels und eines Rechners, der einen voll funktionsfähigen Wagen exakt vor einem gerade das Mädchen auf Seite 3 begaffenden Truckfahrer einbremst.
Aber diese Veränderungen verstärken vielleicht nur die neue Einstellung zur Mobilität bei den jungen Menschen. Früher war das Auto der erste Begriff der grenzenlosen Freiheit, heute ist es der Rechner und das Netz, Und das wird unweigerlich dazu führen, dass diese jungen Käufer das Auto auch nur als eine Art Gerät betrachten, bei dem sich die Frage stellt, was es eigentlich kann, und wozu es gut ist. Und welchen Mehrwert der Funktionsumfang bringt, wenn man es mal mit wirklich wichtigen Geräten wie dem Mobiltelefon oder dem Rechner vergleicht. Die Raserei auf der Autobahn mit Tempo 200 ist da nur eine Zusatzfunktion, die man gar nicht wirklich braucht; so eine Art teure App, die nicht den Gewinn bringt, den man gerne hätte. Aus diesem Geist heraus kann man sich masslos über die Drosselkom aufregen, aber kaum über ein Tempolimit.
„Man kann seine Kohlenstoffexistenz mit relativ hoher Geschwindigkeit über relativ weite Distanzen relativ unabhängig bewegen, bis es dann bis zum nächsten Einsatz erheblich mehr Kosten als ein nicht genutzter Flatlinevertrag für andere Mobilgeräte verursacht“ – so könnte man das Auto aus Sicht der Nutzer beschreiben. Das Auto ist, so betrachtet, auch nur ein Zweit- oder Drittrechner mit einem spezialisierten Funktionsumfang, wie etwa auch die Armbanduhr, das Lesegerät, die Schreibmaschine, der MP3-Player und die Kamera. Bis heute allerdings noch mit dem kleinen Unterschied, dass man dessen Funktionen noch nicht im Mobiltelefon vereint vorfindet, und zwar in einer Art, dass es in diesem einen Gerät für den normalen Nutzer vollkommen ausreicht. Noch gehen wir nicht den Weg der Unterhaltungselektronik zu einem einzigen Gerät für alles, mag die Autoindustrie denken, und der nachwachsenden Generation hier noch einen USB-Anschluss und da noch ein paar proprietäre Apps spendieren.
Trotzdem ist das Auto mit Sicherheit das teuerste Gerät, das sich ein junger Mensch anschaffen kann; es kostet ein Vielfaches der normalen Rechner, und selbst die günstigeren Neuwagen warten mit einem Wertverlust auf, der alle anderen Technikprodukte in den Schatten stellt. Die Funktion der Mobilität müsste also erheblich grösseren Mehrwert als alle anderen Funktionen bringen, und hier stellt sich natürlich die Frage, wozu man diese individuelle Beweglichkeit eigentlich wirklich braucht, im Zeitalter von Billigfliegern, politischen Ideen wie fahrscheinlosem Nahverkehr, Carsharing, E-Bikes und anderer Optionen, die nicht so teuer sind, dass man dafür eine Generation des angesagten Telefons ausfallen lassen muss.
Das Tempolimit oder der Benzinpreis sind bei dieser Sichtweise keine Frage der Freiheit mehr, sondern eine Marginalie. Schlimm wird es, wenn das Herunterladen amerikanischer Serien ruckelt. So haben sich die Prioritäten verschoben, und wenn nun manche alten, weissen Männer und Frauen wie Steinbrück und Nahles weiter rasen können, spielt es für jene keine Rolle, die das Auto längst nicht mehr als Statussymbol sehen. Autos tauchen in meinem digitalen Leben eigentlich nur auf, wenn von Konzernen geschmierte Autoblogger sich selbst durch Verlinkung gegenseitig fördern, was als Mittel der Aufmerksamkeitserzeugnis wie jeder andere Spam ein ganz schlechtes Zeichen ist – wer sich solche Leute ranholen muss, hat eigentlich schon verloren. Und wenn ich über die Berge zur Mille Miglia oder zum Gran Premio Nuvolari fahre, und wochenlang Bilder von Altmetall veröffentliche, das aus einer fernen Zeit stammt, da es noch keine Computer gab, und man statt Videokonferenzen wirklich zu anderen Menschen fahren musste. Nächste Woche ist wieder so eine Orgie von Blech, Gummi und Kohlenmonoxid. Da will ich hin. Den anderen reicht es, wenn die Bilder schnell durch die Leitungen sausen.
T.I.M. ha detto:
Das moechte ich sehen, wie Sie ohne Auspuff versuchen, den Jaufenpass hochzufahren!
Naja, vielleicht doch nicht – aus Mitleid mit der alpinen Tierwelt und Bevoelkerung.
(Mir ist aehnliches mal auf der A8 M->S passiert und ich bin gerade so ueber die Schwaebische Alb gekommen.)
Don Alphonso ha detto:
Mit einem Riss im Krümmer bin ich schon mal über die Berge gefahren.
T.I.M. ha detto:
Mein Kruemmer war damals komplett durchgerostet. Hab’s erstaunlicherweise ohne von der Polizei angehalten zu werden bis nach Mainz geschafft. Dabei klang der alte Opel wie eine ganzes Hells-Angels-Chapter auf Kriegsfuss.
colorcraze ha detto:
Ich biete Lörrach-Freiburg mit abgefallenem Auspuff. Ei ei, wie die Ohren klingelten.
philgeland ha detto:
Sind schon mal mit nem alten Bully über die Berge gefahren. Alpen, selbstredend, Richtung Italien. Hatten zwar keinen Riss im Krümmer, dafür aber einen undichten Simmering. War Mitte der 80er. Hoffe, es zählt trotzdem.
astroklaus ha detto:
Geht ganz prima! Sonntags nachts auf dem Weg “in die Garnison” nach Tutzing am Starnberger See kurz hinter Stuttgart der Auspuff am Krümmer abgerissen… Das Geräusch war “digital”: erstaunlich manierlich, fast leise, wenn man das Gaspedal nicht berührte, maximal laut immer sonst. Also kann man dann richtig Gas geben bergauf, ist auch nicht lauter als Halbgas. (Und wenn Lichter im Rückspiegel auftauchten – damals war das um die Uhrzeit noch sporadisch – nimmt man halt so lange das Gas weg: es könnte ja auch die Polizei sein.) Geparkt habe ich dann aber vorsichtshalber außerhalb der Kaserne…
T.I.M. ha detto:
Vielleicht liegt du unterschiedliche Heftigkeit der Reaktion auch daran, dass die Telekom die Drosselung ohne Zweifel tatsaechlich einfuehren moechte (und wohl auch wird), die Tempo-120-Debatte aber lediglich von einem unbedeutenden Chef einer ehemals bedeutenden Splitterpartei aufgeworfen wurde.
Eine Debatte uebrigens, die verlaesslich alle vier Jahre wieder hochkommt. Und alle vier Jahre liesst man die gleichen Meinungsartikel in den gleichen Zeitungen mit den gleichen guten Argumenten fuer ein Tempolimit. Und jedesmal fehlt das einzig schlagende Argument GEGEN ein generelles Tempolimit: Ohne kann man schneller von A nach B kommen (ausser vielleicht Freitag Nachmittag). Wenn jemand die anderen Argumente hoeher gewichtet, kann ich dagegen wenig einwenden, aber diesen trivialen Umstand einfach auszulassen oder gar – indirekt – zu leugnen, aergert mich.
C. von Egern ha detto:
So, jetzt wird es wieder mal persönlich:
Ich bin ein ausgewiesener Fan meines offenen englischen Kleinwagens. Kein festes Dach, keine Türen, 44 PS, 640 Kilo Leergewicht. Damit kann man das österreichische Tempolimit nur dann knapp knacken, wenn es bergab geht und etwas Rückenwind mithilft. Verbrauch 7 Liter, wenn man viel Gas gibt.
Mein Vergnügen an diesem Wägelchen besteht in längeren Fahrten in den Süden Europas, auf Landstrassen über Pässe, evtl Schiffspassagen. Italien, Spanien, Griechenland, all diese Gegenden hab ich mit dem kleinen roten Automobil schon trefflich und oft pannenfrei erfahren.
Als ich vor 5 Jahren damit nach Korinth fuhr, immer an der Küste entlang über Kroatien, Montenegro, Albanien mit einem 3 tägigen Abstecher nach Tirana, war das ungläubige Staunen über die weite Strecke wie immer das erste was ich zu hören bekam. “Das muss doch wahnsinnig anstrengend sein”. Für mich ist es einfach Automobilreisen wie ich es mir wünsche. Wenn es heiß ist freut man sich über den Fahrtwind, regnet es schützt man sich mit einem Stoffdach, welches ein bisschen wasserdurchlässig ist.
Das Fahren selbst ist der pure Spass, nach jeder Kurve ändert sich der Geruch der Landschaft, mit jedem Kilometer weiter südlich meint man die ansteigende Temperatur wahrzunehmen, was für ein Luxus so Reisen zu dürfen.
Als mir in Durres, Albanien, der Gaszug riß, fand ich schnell, mit Hilfe von Einheimischen einen Fahrradhändler, dem ich ein Bremsseil abkaufte. Dieses tut seither seine treuen Dienste als Gaszug. (Das es einmal Beschleunigung übermitteln sollte hat sich das kleine Drahtseil sicher auch nicht erträumt). Na gut, in den Dörfern des Balkans laufen einem schreiende Kinder hinterher, ein SUV aus Deutschland ist selbst im Armenhaus Europas unauffälliger als ein alter Kleinwagen, ich frage mich allerdings, welche Werkstadt Albaniens mit der Bordelektronik eines mitteleuropäischen SportNutzFahrzeug zurecht kommt.
Auf der Rückfahrt, die ich per Fähre von Korfu nach Venedig per Fähre unternahm, traf ich Freunde von mir, die ich viel weiter im Süden wähnte. Sie waren in jenem Jahr auf der Hinfahrt nach Athen auf Korfu hängengeblieben, weil die Hauptplatine des Motormanagements ihres Wohnmobils durchgeschmort war und sie 10 Tage auf das Ersatzteil warten mußten. Das “Notprogramm” funktionierte zwar, aber der Wagen verbrauchte jetzt das doppelte und klang äusserst besorgniserregend.
Wie zu erwarten gewesen war, kam trotz einer genauen Übermittlung der Daten des Ersatzteiles per Internet an den ADAC ein falsches Teil. Nicht zu erwarten war die Begründung, jene durchgeschmorte Platine würde vom deutschen Zulieferer nicht mehr hergestellt, der Wagen sei ja auch schon über neun Jahre alt, und der Hersteller hält dies Teil nicht mehr im Lager vor. Über das Internet wurde dann ein Berliner Bastler ausfindig gemacht, der sich solcher Spezialfälle annimmt, und dieser sandte dann tatsächlich das richtige Teil, etwa wieder zehn Tage später. Schon nützlich so ein Internet
Und grad fällt mir ein daß ich ja mit meinen griechischen Freunden skypen kann, dann muss ich ja gar nicht mehr hinfahren, und schon packt mich wieder die Sucht nach dem schönen altmodischen Automobilisieren bei Regen, Sonne, Wind und Wetter. Ich reise hiermit am kommenden Freitage ab. Der kleine rote Wagen wird übrigens jetzt 26 Jahre alt, Motorleistung etwa 185000 KM.
Ich werde mich nicht vom Nutzen eines Neuwagens überzeugen lassen. Bin zu romantisch für sowas, ich höre ja auch Schumann und all so nen Kram.
colorcraze ha detto:
Ja, das Mittelmeer, und die Örtchen mit den Gäßchen, freundliches Wetter und duftende Kräuter, das alles mit einem kleinen Wägelchen, das macht richtig Laune.
C. von Egern ha detto:
Und dann im Freien schlafen, und als Frühstück gibt es Kaffee aus der Machinetta vom Funellino. (Keine Ahnung wie man das schreibt)
colorcraze ha detto:
Im Freien schlafen kann herrlich sein, erinnere mich an eine angenehme Nacht auf einer noch nicht gemähten Wiese (die Mähmaschine in einiger Entfernung weckte mich auf).
Indes, in den meisten Fällen war der Schlaf eher “leicht”, um gegen mögliches Taschenabziehen oder Ärgeres sofort auf den Beinen stehen zu können…
C. von Egern ha detto:
Mache ich heut noch, wenig Geld auf der Tasche, alles andere geschickt versteckt. Wenn man nur arm/schäbig genug erscheint, klauen die bösen Buben lieber bei den anderen. Die “Herren der Buben” wollen meistens schnell Verkaufbares. Da ist man mit einem alten schmutzigem und unmodernem Auto und in altmodischer Ausrüstung recht sicher. Aber fahren Sie mal mit einem X 5 durch Sizilien…..grusel.
Lisbeth Heuse ha detto:
Sehr verehrter Don!
Mille Miglia!!! Da freue ich mich noch mehr drauf als über obigen Bericht. In meiner Küche hängt immer noch ihr Photo mit dem rotten Maserati aus der Print-FAZ von vor ein paar Jahren mit dem Untertitel:
“Rote Teufelseinteibung: Ein Maserati A6GCS von 1954, einem der letzten Jahre der originalen Mille Miglia, erreicht die Rampe zur Engelsburg im nächtlichen Rom.”
Über den großen Dreizack auf dem Kühler amüsiere ich mich täglich.
Mit vielen Grüssen
Der Tiger
Thorsten haupts ha detto:
Wünsche der Bloggemeinde fröhliches Räsonnieren, bin ab jetzt im Urlaub.
Wenn der Don oder seine Software auch Pads zulässt, beteilige ich mich, wenn ich mich in Neapel langweile.
Bis dahin oder bis bald,
arrivederci,
Thorsten Haupts
C. von Egern ha detto:
Yep, Pads dürfen auch zum Don, wenns der Browser kann, aber: (Blödes Vorurteil folgt jetzt.) Gut festhalten, das Gerät.
pascha50 ha detto:
Sie werden sich nicht langweilen, Herr Haupts, mit Sicherheit nicht!
Entweder ist es das Lokalkolorit in Neapel, das Sie beschäftigt…oder, das ist wahrscheinlicher, die subversiv-süße Stützensucht…:)
Gute Erholung und sichere Rückkehr!
Behalten Sie den Vesuv im Auge!
Und Ihr ipad.
colorcraze ha detto:
Viel Vergnügen, kommen Sie gut wieder zurück, und berichten Sie gerne!
Filou ha detto:
130 km/h? Ja, da kann man sich drueber aufregen, muss man aber nicht. In den meisten europaeischen Laendern gilt max. 130. Das ist eine gemuetliche Geschwindigkeit, bei der selten ein deutscher Leitungstraeger mit Lichthupe meine Ueberholvorgaenge stoert.
Die Computerisierung meiner Stuttgarter Rentnerschleuder (A-160) finde ich, der ich ein schlamperter Automobilidiot bin, keineswegs unangenehm. Sie duerfte sogar viel weiter gehen: Reinsetzen, Ziel eingeben, Horizont auf Null stellen, eindoesen, erholt ankommen. Gibt es leider noch nicht.
GPS in fragwuerdigen italienischen Gefilden koennen schon mal in die Irre fuehren, selbst erlebt und dabei sehr geschwitzt. Ansonsten finde ich die Dinger prima. Besonders auf dem Pariser Peripherique bin ich dem Navi sehr dankbar, besonders wenn es um den rechtzeitigen Spurwechsel geht.
Es gibt schoenere Dinge als Autofahren. Warum also muss ich aus jeder Reise ein sportliches Abenteuer machen? Beim Autofahren ist nicht der Weg das Ziel, beim Segeln sehr wohl (bei 4 bf und Sonnenschein).
Es lebe die Faulheit und die drakonischen Bussen fuer Raser.
T.I.M. ha detto:
Das sind so Saetze, da wuenschte ich mir manchmal eine deutsche Tastatur (oder zumindest die Geduld, den ASCII-Code fuer die sz-Ligatur nachzugooglen). Aber Sie haben natuerlich doppelt recht: Ueberholende Busse sind genauso ein Aergernis wie zu zahlende Buße (Alt+0223 – hab’d gerade mal nachgeschlagen)
Filou ha detto:
Wenn ich hier kommentiere, tue ich das ohne Netz und doppelten Boden, denn ich schreibe live. Kein Thesaurus weist mich Wortwiederholungen und Schreibfehler hin. Ich bin hilflos meiner Dummheit und Schussligkeit ausgeliefert. Andere nennen es Sport.
T.I.M. ha detto:
Da war kein Fehler! Ich schreibe selbst ohne “sz” und Umlaute auf amerikanischem Keyboard (daher wuenschte ich (!) mir manchmal eine dt. Tastatur). Mich amuesierte nur die Doppeldeutigkeit der “drakonischen Busse”.
Filou ha detto:
Hatte ich schon kapiert.
Meine Dell-Kiste hat einen Schalter fuehr Sonderzeichen (Copy/Paste)-aber ich bin zu ungeduldig
.
(ßö=Geht schon, behindert allerdings den Schreibfluss)
colorcraze ha detto:
Wo viel Stau ist (Stadtverkehr und drumrum), ist 130 schon in Ordnung, weil mans ja eh nicht erreicht.
Aber es gibt so ein paar Autobahnen, wo es, wenn die ziemlich frei sind, schon sehr verlöckt, mal wirklich aufs Pedal zu treten.
Muß man doch auch mal irgendwo können.
astroklaus ha detto:
Am meisten Sinn hat ein Limit dort, wo man gelegentlich schneller fahren könnte, aber jeweils nur für ein paar km.
Völlig hirnrissig war ja übrigens vor etlichen Jahren der “Tempolimit-Großversuch”: Tempo 100 auf einer fast leeren Autobahn München-Nürnberg – ganz schlimm!
Was die “Bussen” angeht, ist die Schweiz tatsächlich drakonisch (und schreibt das auch so!): Tempo 200+ mit einem Ferrari: 70’000 CHF Strafe. Wiederholte Raserei kann bei nachgewiesener Gefährdung anderer auch schon mal dazu führen, daß das Auto geschreddert wird.
dan cody ha detto:
Erst der Atomausstieg und jetzt ein Tempolimit ?
Was soll das, Morgenthauplan ?
derast ha detto:
Kann T.I.M. eigentlich nur zustimmen – das (selbstverständlich sinvolle) Tempolimit in Deutschland wird sowieso nie Wirklichkeit, solange die Autolobby politisch noch so gut eingebettet ist. Aber die SPD hat mit der Veröffentlichung dieser peinlichen partei-internen Diskussion zumindest erfolgreich eine weitere Gelegenheit genutzt, sich unglaubwürdig zu machen. Dabei glaube ich schon, dass die Zeit der Autos bald vorbei sein wird und sie – nicht nur in diesem Forum – nur noch als Hobby mit Leidenschaft betrachtet werden.
Und die allerschönste Fortbewegungsart hat Filou natürlich oben schon benannt: das Segeln. Es spart auch gleich noch das Hotelzimmer …
Unser Hausherrn aber hat in seinem Beitrag die Gelegenheit verpasst, seine in dieser Kombination doch eher ungewöhliche Vorliebe für verschiedene Transportmittel einmal zusammen zu bringen: den kleinen italienischen Sportwagen mit den diversen Zweirädern und den Rodelschlitten (ich vermute, da gibt es auch nicht nur einen). Immerhin gab’s ein Fahrradbild …
gisbert ha detto:
“Ich weiss, wann sie sich ein neues iPhone kaufen…”
Schlechter Umgang, Don.
BTW, stieß kürzlich irgendwo im Netz auf die No. 865. Besitze selbst die No. 1527. RH 57. Leider renngeprüft. An einem schönen Tag 1995 den Stelvio rauf; über den Umbrail runter war sein letztes großes Abenteuer.
Don Alphonso ha detto:
Herrichten lohnt sich! Ih habe inzwischen drei, eines für das Rasen, eines als Herrensportrad und eines für die Damen.
Trias ha detto:
geehrter Herr v. Egern ,
jetzt bin ich neugierig geworden, welcher englischer Roadster(?)
kam denn Ende der 80er Jahre mit 44 PS aus ?
schöne Grüße, T.
dan cody ha detto:
midget oder sprite natuerlich.
C. von Egern ha detto:
Roadster ist etwas hochgegriffen für einen Mini-Moke. 🙂 Aber intern, insgeheim, also ganz ganz heimlich, nenne ich den Wagen tatsächlich meinen kleinen englischen Roadster. Die Straßenlage ist ja minitypisch sportlich und bis Tempo 65 beschleunigt er sogar spürbar. Noch ne Besonderheit: Made in Portugal.
colorcraze ha detto:
Oha, es gibt auch portugisische Autos? Wußte ich gar nicht.
C. von Egern ha detto:
Die Britische Firma hatte damals genug von der Produktion des Mini Moke. Die gesamte Fabrik wurde erst nach Australien verkauft, dort lief es auch nicht gut mit dem Verkauf, dann ging das Werk nach Portugal, und als das auch nicht klappte haben Italiener (Cagiva) den Moke produziert. 1990, glaube ich, war dann das Ende. Der Moke war natürlich schon in den Achtzigern hoffnungslos anachronistisch. Aber tatsächlich wurde mein Automobil mit britischen Werkzeugen in Portugal gebaut, wenn auch nur für 3 Jahre.
colorcraze ha detto:
Soso, die Produktion war sozusagen ein Wanderzirkus… bei Autos erwartet man das nicht so sehr.
C. von Egern ha detto:
Doch doch, doch doch. Ganz einfach: Lamborgini und Bugattii gehört zu VW, Ferrari zu Fiat oder Chrysler??? Bentley, Rolls Royce, Vodaphone?? Wem gehört denn jetzt was???
colorcraze ha detto:
Ja, das mit dem “gehören” ist ein ziemliches Karussell, das geht ja seit jeher so, aber daß die Produktion sozusagen eingepackt und woanders weiterbetrieben wird, war mir zumindest in dem Umfang (nicht nur 1, sondern mehrere Umzüge) nicht bewußt.
C. von Egern ha detto:
Da haben sie allerdings Recht.
astroklaus ha detto:
Gerade die Briten haben das recht intensiv betrieben und damit ehemalige Kolonien beglückt.
Enfield India baut seine Viertakt-Singles mittlerweile so gut, daß sie das “India” offiziell weglassen dürfen und sogar das “Royal” wieder davor setzen. Die Motorräder (Konstruktionsbasis irgendwo aus den 50ern) haben mittlerweile Benzineinspritzung und Euro3 und gehören zu den meistgebauten der Welt.
Ich habe einen indischen Nachbau eines englischen Modellmotors (in gruseliger Qualität, aber er läuft).
So ganz selten ist das aber auch sonst nicht: die Chinesen haben doch vor ein paar Jahren im Ruhrgebiet eine ganze Kokerei gekauft und transplantiert; mit Stahlwerken gibt es das auch schon lange.
philgeland ha detto:
Portugiesische Autos? Gibt nix was es nicht gibt. Mir hat letztens mal jemand erzählt, dass es sogar brasilianische Autos gab, bis in die Siebziger. So ‘ne Art Patchwork-Do-It-Yourself-Fabrikate aus verschiedenen bekannten Marken. Natürlich VOR der Importflut.
Trias ha detto:
Respekt, Herr v. Egern,
Sie wissen autofahren noch zu genießen, auf Ihre Art, mfG.T.
Folkher Braun ha detto:
Schon mal die Kreuzgelenke gewechselt, oder den verregneten Zündverteiler getrocknet oder die undichte Kupplungshydraulik instandgesetzt, den korrodierten Massekabelsammler am rechten Kotflügel innen erneuert?
dan cody ha detto:
Klar, den verteiler auf kontaktlos umruesten, fuer den nehmerzylinder gibt es
den rep.satz und die masse leiten wir lieber direkt auf den motorblock.
wir sollten die studienräte hier aber nicht ueberfordern.
Folkher Braun ha detto:
Kontaktloser Verteiler? – Den gab es 1970 aber noch nicht. Habe so ein Gerät drei Jahre gefahren, danach hatte ich viele überzählige Schraubenschlüssel mit Zollmaßen zu verkaufen.
C. von Egern ha detto:
Heutzutage gibt es tolle Nüsse die Zoll und metrisch können.
philgeland ha detto:
Nüsse, die sich selber messen können. Auch nicht schlecht.
C. von Egern ha detto:
Beim Moke liegt die Batterie rechts hinten, vorm hinteren Kotflügel in einem Seitenfach und ja, ich hab vor 3 Jahren was frisches reingeschweißt weil das Massekabel keinen Kontakt mehr zur Karosserie bekam. Hatte noch nie Probleme mit dem Verteiler, er liegt unter einem Spritzschutz. Kreuzgelenke sind original, die Simmeringe am Differenzial kommen so alle 5-6 Jahre. Hydraulik der Kupplung ist dicht (bisher). Macht mir aber keine Angst weil ich das beim Volvo Amazon meiner Liebsten schon hinter mich gebracht habe. Die Wasserpumpe ist gewechselt, üblicher Verschleiß und wenn ein Freund seine Hebebühne zur Verfügung stellt, ist alles machbar. Ausserdem nicht vergessen die Schmiernippel an den Achslagern, immer schön fettpressen, die Lager sind original. Die Ersatzteile sind unschlagbar günstig. Damals wurde nicht in Baugruppen gedacht. Riecht grade etwas nach Benzin hier im Blog. Hüstel.
dan cody ha detto:
ja, aber es befreit.
die engländer aus der zeit sind aber noch heute die alltagstauglichsten autos.
wunderbare getriebe, schon mal einen porsche aus der zeit gefahren ?
C. von Egern ha detto:
Nö. Wie man bei uns am Alpenrand sagt: Für des hob i an Arsch zweit heruntn. Übersetzt: Kann ich mir nicht leisten, pekuniär gemeint.
Folkher Braun ha detto:
Alltagstauglich? – Also meine Schrauberstunden damals waren um den Faktor 3 höher als bei den R4 meiner seinerzeitigen Freundin. Ich machte dann den Fehler, zu einer jungen Dame mit Opel- Kadett zu wechseln. Hätte ich nicht tun sollen. Oder den Opel sofort mit Bitumen ausgießen.
C. von Egern ha detto:
Ja eindeutig alltagstauglich. Viel zuverlässiger als alle anderen. (Golf 1 GTI ausgenommen, aber der nahm ein unrühmliches Ende in den Händen meiner Schwägerin. Dem weine ich heute noch nach) Bin aber auch kein Mensch der beruflich täglich viel mit dem PKW von A nach B muss. Ausserdem bleibt der Wagen im Winter weg von der Strasse. Der R4 war genial, aber ich schwärme von Autos ohne Türen, und den Plastik R4 dessen Namen mir gerade nicht einfällt habe ich nie probieren dürfen. Sehr selten geworden.
colorcraze ha detto:
Oho, einen R4 mit abfallender Tür hab ich mal erlebt. Hab nicht schlecht gestaunt, als ich die Tür öffnen wollte, hatte ich sie in der Hand. (Beim Trampen in der Nähe von Pforzheim, 80er Jahre)
Folkher Braun ha detto:
Ohne Türen? – Da gibt es nur ein wahrhaftes Modell: den Unimog von 1951, als Benz das Ding vom Boehringer gerade übernommen hatte. Mit 25 PS vom Ölmotor OM 636. Für vor der Disco Eindruck zu schinden, absolut unschlagbar.
Trias ha detto:
geehrter Herr Braun,
Sie haben aber auch immer etwas ganz besonderes auf dem
Teller, einen Unimog habe ich zu meinen Zeiten nie vor
einer Disco gesehen, giebt lhnen also Recht.
Haben Sie einen mit Lehrstunden zu verkaufen,
so viele Hebel in einem Fahrzeug sieht man selten, mfG.T.
astroklaus ha detto:
Ja, der einzige voll geländegängige Roadster, auch mein Top-Favorit! Die Hebelei ist nicht so schlimm, wie es auf den ersten Blick aussieht. Ich bin allerdings nur die spätere BW-Version gefahren, die mit dem dafür so ganz völlig unpassenden Benziner-Sechszylinder. Immerhin war das auch noch eine handliche Größe – die heutigen Nachfolger sind ja Dinosaurier!
astroklaus ha detto:
Nichts gegen einen kurzen alten Landy, aber der Unimog ist eben noch besser…
aeon ha detto:
“bis zum nächsten Einsatz erheblich mehr Kosten als ein nicht genutzter Flatlinevertrag für andere Mobilgeräte verursacht“ – nett.
Alternativvorschlag:
Kohlenwasserstoffverbrennung bewegt Kohlenwasserstoffexistenz in >>> 18 ms über variable hubs und switches (aka Auffahrt, Autobahnkreuz) IRL mit volumenabrechnung, dafür mit echtem force feedback.
Oh, btw, für den nächsten Artikel dann bitte einen Vergleich zwischen “fünf Mark pro Liter”-Forderung, aktuellem Super-Tarif und aktuellem DSL-Tarif.
Sonst leider: Außer Spesen…
C. von Egern ha detto:
Weniger Disco, diesem Alter bin ich schon Jahrelang entwachsen. Die Mischung aus Strassenlage und Frischluft machts. Hier, oder in der Metropole an der Isar war früher ein Porschetraktor in Mode. Ich schätze mal 12 Diesel PS, aber rot lackiert, oder sollte man sagen gestrichen. Obs gnuzt hat woas i ned. Tatsächlich ist mir noch nie geschehen, dass eine meinerseits angehimmelte Weiblichkeit ob meiner Motorisierung meiner anheischig wurde. Aber früh lernt ich: Preise nie als Sittsamkeit, was Mangel an Gelegenheit.
Folkher Braun ha detto:
Porsche Traktor in München. Heißen die heute nicht Cayenne? Also: an der Isar bitte nur mit einem Schlüter von und zu Freising herumfahren. Eicher Tiger geht auch noch. Aber nicht dieser neumodische Kram aus Marktoberdorf.
C. von Egern ha detto:
Und Q 7, X 6, Y ich weiss auch nicht. Big car, big hope. 2,5 Tonnen Stahl, Alu, Kupfer und Magnesium für das chauffieren von durchschnittlich78 Kilo Kohlenstoffexistenz. Und einen Haufen Blei und Schwefelsäure für die Elektrizität. Hmmm.
Folkher Braun ha detto:
Nun, das Institut für Mobilitätsforschung in Berlin (IFMO, paid by BMW), stellte angesichts der Reallohnverluste der gemeinen Bevölkerung im Jahre 2005 fest: “Unter diesen Rahmenbedingungen könnte sich der individuelle Mobilitätsstil wieder stärker zum Indiz für Luxus und Prestige entwickeln. Ein kleiner Teil der Bevölkerung kann wieder zeigen, was er hat…”
Und der Großteil zeigt, dass er seine alten Schätzchen am Laufen hält, weil er sich die steuerlich gesponsorten Firmenauto/Bergepanzer nicht antun möchte. Obwohl die Leasingrückläufer von BMW bemerkenswert billig sind (habe die Niederlassung Düsseldorf in 50 m Reichweite). Bloß: wer braucht deren Protz- Panzer?
C. von Egern ha detto:
Äh, hmm, schön gesagt.
Habe mal einen Trupp von Krupp, Kranwagen nach Italien begleitet. 3 bis 8 Achsen 45 bis 114 Tonnen schwer. Sondergenehmigungen allerorten. Sind mit einem Teil der Kolonne sogar durch die Innenstadt von Zürich gefahren, weil die Polizei die Autobahn schonen wollte. Die Abnehmer waren dann auf der italienischen Seite, drei Jahre vor der Weltmeisterschaft “Fussball” in Italien: Italienische Bauunternehmen die an verschiedenen Hoffnungen beteiligt waren, bezüglich der Bauarbeiten von Stadien und deren Entsorgung. Grotesk wurde die Überführung eines über einhunderttonnenschweren Krans auf Rädern in ein Bergdorf nahe Bergamo. Empfänger war der dörfliche Abschleppunternehmer. 8 Achsen über 100 Tonnen Traglast.
Als dieser Autokran ein Jahr zuvor in Paris vorgestellt wurde, musste man die Flugsicherheit informieren, weil der weiteste Ausleger über hundert Meter hoch war und deshalb auf dem Radar des nächstgelegenen Flughafens erschien. Zu dieser Zeit wurde ordentlich geprotzt. Anscheinend konnte der Empfänger irgendwie bezahlen, sodass wir dieses Stahlmonster anliefern durften. Wir wurden auch bezahlt. Mehr Protz habe ich nie erlebt. Einer “unserer Fahrer” hat eine Tankstelle in der Schweiz “abgerissen” weil er nicht bedachte wie riesig sein Vorbau war.
” Bankette nicht befahrbar” ist ein Begriff den man erst mir richtig schweren Fahrzeugen erlebt. Und ja, Freunde von mir haben 4 achsige Autokrane nach Bagdad gefahren. Das war in der Mitte der Achziger ein mögliches und bezahltes Abenteuer um das Studium mit zu finanzieren.
colorcraze ha detto:
Bergepanzer, harhar.
Ist doch wahr.
Was der Afghanin die Burka, ist der Karrierekindermutti ihr SUV.
Aggressive Abstandhalter zur Umwelt.
colorcraze ha detto:
(Die männlichen Entsprechungen mögen bitte die Herren zur Sprache bringen)
Folkher Braun ha detto:
? Verstehe ich nicht. Ein paar THP von Goldhofer oder das Wettbewerbsprodukt von Scheuerle längs und quer gekuppelt, dürfte das alles kein Problem sein. Oder hat da “oan Spediteer” Ladungen übernommen, von denen er nichts versteht?
C. von Egern ha detto:
Nein, das war ein Autokran, 8 Achsen, selbstfahrend, 108 Tonnen im fahrbereiten Zustand und etwas unübersichtlich. Ein Riese von einem Männlichkeitsverstärker.
Tyler Durden Volland ha detto:
Wenns ums Autofahren geht, werden ältere Zeitgenosen nostalgisch. Mir geht es da nicht anders, jeder hat so seine Erinnerungen an Sternstunden.
Mein erstes Auto war ein alter Ford 15m, mit Weltkugel an der Schnauze, Dreigang Getriebe und Rost. Freitag morgens vom Kollegen (800 DM) gekauft, am Nachmittag auf der Autobahn München Stuttgart ausprobiert… weiter ausprobiert… noch weiter ausprobiert… und irgendwann kam dann an der damals dort noch kostenfreien Autobahn das Schild: Paris. Parken konnte man damals noch überall und kostenlos, und im Schlafsack übernachten zwischen den Rosenbeeten im Garten zwischen Notre Dame und der Seine. Man wurde zwar um fünf rausgeschmissen (Les Halles riefen da sowieso schon zum petit dejeuner), aber man konnte das Ritual nächtlich wiederholen ohne in Schwierigkeiten zu geraten. Hab mich damals am Montag telefonisch von Paris aus krank gemeldet…..
Oder als Student, zu Beginn der Wintersemester immatrikulieren, und ein, zwei Tage später gings ab zum Auto-Überführen nach Teheran, wunderbare Reise, durch die türkischen Berge bei Erzurum, einmal im Schnessturm… vorbei am Ararat… wenn man das Autofahren liebt…. Man war in Teheran, 4000 von 8000 km bereits hinter sich und mehr Geld in der Tasche, als bei der Abfahrt. Von dort wars ja nicht mehr weit nach Kabul und Goa zum Überwintern…. Nur, eines Jahres, es war Dez 1978, gab es dort zur Begrüssung eine 1 Million fanatischer Menschen Demo zur bevorstehenden Ankunft des Herrn Ajatholla…. Nach zehn nervösen Tagen ging endlich wieder ein Bus für Ungläubige nach Zahedan zur pakistanischen Grenze.
Ja, das Auto bedeutete Freiheit und Dons Beobachtung, dass zu den „Kleinen Fluchten“ (herrlicher Film) heute der Computer benutzt wird, ist für mich ebenso neu, wie einleuchtend. Ein Zusammenhang über den ich tatsächlich noch nie nachgedacht habe, mal sehen zu welchen Einsichten das führt.
Ganz köstlich auch die Beschreibung des Unterschiedes zwischen Barchetta und Audi. Danke!
Mein Mitusbishi Key-Car ist gott-sei-Dank nur teil-computerisiert und bisher gabs in 5 Jahren kein Problem, das ich nicht mechanisch lösen konnte. Trotz allem gestehe ich gerne, dass im Stadverkehr ein automatisches Getriebe und eine Servolenkung schon angenehm sind. Mein erstes Auto mit sowas……
Computer gibt’s hier allerdings mit Glasfiber-Verkabelung, wenn man in der richtigen Gegend wohnt. Beim Runterladen diverser Serien, Filme, Hör-Bücher und Musik aus EU und USA ist das angenehm, zumal man hier, wo fürs „Piraten“-Dasein seit kurzem zwei Jahre Knast drohen, ein VPN Bedingung ist, was das Ganze ohnedies ein wenig verlangsamt. Downloads sind hier unbegrenzt, bei upload gibts ab 10Gb pro Tag eine Abmahnung vom Provider. Es gibt aber eine (kostenlose) Software mit der man das drosseln kann. Sonst ist man bei jeder live Opern Übertragung per p2p (na gut ich gebs zu: bei jedem Fussballspiel) schon über dem Limit.
fritz_ ha detto:
Am Samstag traf ich einen Freund, ca. 50 Jahre alt. Er spricht am liebsten mit anderen Ingenieuren beiderlei Geschlechts stundenlang über das Schleicherunwesen, das unsere Autobahnen verstopft und zu Stehbahnen macht. Stehen, das ist für ihn praktisch alles unter 200 Kilometer die Stunde.
Aber: Er ist für mich der Beweis, dass auf Protzkarren Wert legen und gerne rasen, nicht notwendigerweise dasselbe ist. Er und viele seiner liebsten Mitstreiter fahren irgendwas Mordslangweiliges mit mörderisch viel PS, Toyota, auch mal Audi, aber eher Toyota, und natürlich immer, immer, immer Diesel.
Gleichzeitig fängt für sie das Leben also erst richtig an, wenn die Tachonadel auf drei Uhr steht. Über die von meinem Freund so benamsten Linke-Spur-Parker kann er sich aufregen wie ein Vierjähriger über die Schäufelchendiebe im Sandkasten. Physikalische Zusammenhänge, Stauforschung und dgl., für deren Verständnis er das berufliche Wissen hat, gesunden Menschenverstand und ähnliche Nebensachen, lässt er alles nicht gelten.
Allerdings hat er auch eine andere Seite: er betreibt einen riesigen Aufwand, um für die ganze Familie das Trinkwasser zusätzlich aufzubereiten, biologisch und chemisch, da geht es um Uran, das aus Düngemitteln ins Oberflächenwasser gerät, Östrogene aus den Anti-Empfängnispillen, die in der Tat in riesigen Mengen in den Klärwerken landen und sich letztlich im Wasserkreislauf wiederfinden und dergleichen mehr.
An den Baum zu fahren ist nicht notwendig, jedoch akzeptabel als Art des Abgangs vor der ganzen Familie. Das bei allen Mängeln bestkontrollierte Lebensmittel Deutschlands, Leitungswasser, ist jedoch als noch gefährlicher einzustufen als die Lehren
Ferdinand Lasalleswie sie gerade auf der Parkbank in Leipzigs Ferdinand-Lasalle-Straße (im Verkehrsfunk meist Ferdinand-Lass-Allee-äääää-Straße-ääää) diskutiert werden.Wenn ich von Ideen spreche, in denen eine Zahl wie 120 oder 130 km/h vorkommt, gerät mein Freund ins Hyperventilieren.
Ich habe versucht, ihn mit Humor wenigstens zu dem Zugeständnis zu bewegen, dass wir Dinosaurier bald weg sind und also die Steifes-Bein-Autobahnabteilung spätestens dann verschwindet, wenn sie auf natürliche Weise den Löffel reicht. Dazu müssen wir Dinos nicht einmal am Preisausschreiben für den Darwinpreis teilnehmen, indem wir durch Dummheit gegen die Leitplanke donnern.
Auch mein Hinweis, viele junge Leute hätten ganz andere Vorlieben, quittierte er (drei Kinder von 15 bis 25 Jahren, bisher zwei Enkel) mit der Bemerkung: dann bleiben die wenigstens von der linken Spur weg.
Männer wie er (die, noch mal: keine Autofreaks in dem Sinne sind, sondern Toyota fahren), würden viele Jahre Trauer tragen und fast vor Gram sterben, führten wir ein Tempolimit auf der Autobahn ein. Jedes Jahr tausend Tote weniger? Geschenkt, wenn nur das Wasser keinen Ausschlag macht. Mei Geschwindigkeitsrausch is my hobby, my castle and my fuckersatz .
Meine Prognose, dass in spätestens zehn Jahren das Tempolimit da sein wird, konnte er nur mit Kopfschütteln abtun. „Sollen die doch erst mal das Überholverbot für LKW überall einführen, dann ist auch genug Platz!“
Ich reizte dann aus und stellte sofortiges Tempolimit in Aussicht für nach der Bundeswahl.
Wie von einem Mitdiskutanten weiter oben schon erwähnt, Tempolimit kommt bald, und zwar out of the blue wie der Atomausstieg,
egal wer gewinntegal welche Fraktion der Einheitspartei gewinntegal wie hoch Mutti gewinnt.Nach dieser meiner Prognose hatte ich Glück, dass ein massiver Tisch zwischen mir war und meinem Familientrinkwassernachbehandler-Raserfreund, sonst hätte ich mir eine Kopfnuss eingefangen.
Komisch, ein anderer Freund, der zum selben Kreis gehört, ist ein ganz gemütlicher Fahrer, hat sich aber ebenfalls gerade ein neues japanisches Diesel-PS-Monster zugelegt. Also keinen Prius, sondern einen keilförmigen Mazda, den er vorgestern wörtlich „Computer zum Hineinsetzen, mit Sehschlitzen“ nannte.
Die ganze Menschheit ist rechtschaffen bekloppt. Bekloppt!
PS: Feststellung am Rande: viele Schweizer Autofahrer beschleunigen wie die Wilden, sobald sie auf eine deutsche Autobahn einbiegen. Schweizer, auf deren Straßen es aus Sicht eines Deutschen so wunderbar entspannt und gemütlich zugeht wie das ganze Land auf Bildern wirkt. Darf man daraus schließen, dass auch den gewohnten, aber erzwungenen Schleichern gelegentliches Brutalstschnellfahren Vergnügen macht? Sicher das.
Im Ernst: Allgemeines Tempolimit jetzt! Da 180 oder 160 unrealistisch ist, dann eben 130. Und zwar pronto!
dreamtimer ha detto:
Amüsantes Charakterprofil. Aus der Freiheit scheint ein reines Testosteron-Ding geworden zu sein. Kein Wunder, dass der Typ obsessiv in Bezug auf Östrogene im Tringwasser ist.
colorcraze ha detto:
Also bei 130 fange selbst ich, die ich kaum je zum Autofahren komme, an, mich aufzuregen. Das ist i.O. für innerhalb von Städten und Agglomerationen, aber nicht für Autobahnen “über Land”. Bei 180 aufwärts wirds mMn unübersichtlich für den Fahrer, weshalb ich höhere Geschwindigkeiten über längere Zeit nicht mag, mal ein paar Minuten mag angehen.
Zu den Schweizern, die hinter der Grenze ihr Auto ausfahren, mag ich noch was sagen. In der Schweiz ist die Geschwindigkeitsaufteilung nicht nur sehr kleinteilig, sondern auch extrem pingelig und teuer mit Sanktionen behaftet. Der Lappen ist da ganz schnell weg, und es bleibt nicht bei (recht hohen) Zahlungen, sondern es kommt auch gleich zur Anklage. Wenn man mal das Gefühl haben will, wie sich ein Pferd beim Sprungreiten fühlt – nicht dem eigenen Rhythmus folgen können, sondern ständig ängstlich nachregulieren zu müssen – dann fahre man mal durch die Schweiz. Daß man unter solchen Umständen lieber in liberaleren Gegenden wie in den Nachbarländern Ausflüge macht, ist nicht verwunderlich.
Don Alphonso ha detto:
Oh ja, die Schwist ganz hart. Schade eigentlich, manche Strassen wären wirklich nett – allerdings habe ich oben auf den Pässen noch keine Blitzer gesehen.
colorcraze ha detto:
Mag sein, daß auf den Pässen noch keine sind, aber sonst wohl so ziemlich überall.
Die “Regulierungsdichte” dürfte um einiges höher sein als in sämtlichen Nachbarländern.
philgeland ha detto:
@colorcraze, eben drum. Man regt sich auf, weil man schneller als 120 fährt, bei einigen ist es umgekehrt, die regen ständig auf und deshalb können die nicht anders und müssen schneller als 120 dürfen.
pascha50 ha detto:
“Autofahren ist die Fortsetzung der Männlichkeit mit anderen Mitteln.”, lautete ein gängiger Spruch vor 50 Jahren.
Für die Alten gilt das wohl nach wie vor.
Die jungen Männer sehen das zunehmend anders.
Don Alphonso ha detto:
Angesichts der Mieten in den Städten und der Preise für Sprit lebt man seine Männlichkeit halt woanders aus. Aber auch in meiner Altersklasse verschiebt sich das. 3ZiKüBad in Bestlage sind besser als jeder Porsche mit Mietwohnung.
colorcraze ha detto:
Ich lese nur immer “Männlichkeit”. Seien Sie versichert, daß auch die Damen gern mal auf die Tube drücken.
Meine Tante (90, Führerschein Anfang der 40er, fährt noch)… meine Mutter(80, Führerschein Anfang der 50er, fährt viel)… ich.
muscat ha detto:
Sehr gut. Wenn jetzt bald eine Woche mit Blechhaufen-Fachsimpelei kommt, kann ich zumindest wieder mal was arbeiten, ohne Angst zu haben etwas zu verpassen.
😉
Don Alphonso ha detto:
Davor kommt noch ein ganz normaler, anderer Beitrag. Keine Sorge!
Yog Sothoth, Esq. ha detto:
Für meinem 3-Zylinder Daihatsu sind Tempolimits nur böhmische Dörfer. Ein I-Pad/Phone/Pod besitze ich auch nicht…Der Drosselkom hab ich schon vor Jahren ade gesagt ( DSL 2000 IST Drosselung avant la lettre).
Fühlt Avantgarde 🙂
Tyler Durden Volland ha detto:
Ein Bruder im Geiste !
Willkommen im Klub….
C. von Egern ha detto:
Sehr schönes über Wagner gefunden:
http://www.zeit.de/zeit-geschichte/2013/01/woerterbuch-der-unhoeflichkeit
Einiges fand ich sehr passend.
Tyler Durden Volland ha detto:
Was sie vergessen zu erwähnen ist, dass alle Zitate 150 Jhare alt sind..
whatcrisis ha detto:
Besonders gefallen hat mir ›Man langweilt sich bei den Rezitativen und mopst sich bei den Arien‹ und ›je tannhause, tu tannhauses, il tannhause‹.
C. von Egern ha detto:
Ich hatte auch nicht gewusst, daß Tolstoi etwas zu Wagner geschrieben hatte.
HansMeier555 ha detto:
So Autobahnraser finde ich nicht weniger schlimm als die Fussballfans.
.
Leute, die sich einbilden, dass sie aus irgendeinem Grund ein Recht hätten, andere zu Dutzenden beseite zu schubsen, nur um selber schneller vorwärts zu kommen.
.
Wenn ich in der Kolonne Temp 130 fahre, dann nicht deswegen, weil ich nicht vielleicht auch lieber 150 fahren würde — sondern einfach, weil es mir zuwider ist, alle vor mir durch Lichthupen und dichtes Auffahren wegzudrängeln.
.
Was manche da für ihre Sportlichkeit halten, ist in Wirklichkeit nichts als Rücksichtslosigkeit im Schutz der Anonymität. Wo sich Menschen persönlich begegnen, wäre so ein Verhalten undenkbar.
colorcraze ha detto:
Im erwünschten Idealfall braucht man fürs Vorwärtskommen keine Ellenbogen (Lichthupe), sondern die Bahn ist schlichtweg frei.
Das kann sich der Nutzpendler und Stausteher anscheinend gar nicht mehr vorstellen.
Soll aber selbst heute noch hier und da vorkommen.
Don Alphonso ha detto:
Wenn man lang genug im Büroturm schuftet, ist das alles kein Problem!
colorcraze ha detto:
Psst, sonst bleiben die anderen auch so lang, und es ist Stau.
Don Alphonso ha detto:
Nach drei sind auch die härtesten Praktis bei Mutti.
colorcraze ha detto:
??? (unbekannte Menschensorte)
3 tags oder nachts?
Don Alphonso ha detto:
Hier beruht die halbe Wirtschaft auf diesen Mietsklaven.
Nachts natürlich. wenn ich auch meine Beiträge schreibe.
colorcraze ha detto:
Ähem. Ah ja.
Folkher Braun ha detto:
Die sind nicht anonym. Jedes Auto besitzt ein polizeiliches Kennzeichen in zweifacher Ausführung. Kampfradler finde ich da ärgerlicher. Wie in Russland schon üblich, gehören die Leute gefilmt und bei Youtube reingestellt. Das ist wirksamer als eine – sporadische – Polizeikontrolle.
Dann habe ich etwas im Text nicht verstanden. Ein Audi geht in ein Notlaufprogramm, wenn eins von vier ABS- Sensorkabel durch ist? Was ist das denn für ´ne blöde software? Wieso geht die Achse nicht automatisch auf select low?
Don Alphonso ha detto:
Genau das ist meiner Mutter aber so mit ihrem A3 passiert. Kostete dann mehr als ein Satz gebrauchter Felgen für die Barchetta.
HansMeier555 ha detto:
Kfz-Nummernschilder heben die Anonymität eben gerade nicht auf.
.
Um den Fahrer zu ermitteln, müsste man sich an die Polizei wenden, aber genau das will man ja nicht. Und das weiss er und nutzt es aus.
whatcrisis ha detto:
Mich hat mal so ein anonymer Audifahrer nach erfolgreich ernötigtem Überholen abgepasst und verfolgt, runter von der Autobahn wollte er mir wohl bis zu meinem Ziel oder Zuhause hinterher. Er war wohl unterwegs von einer Weltstadt mit Herz zur nächsten, nahm sich aber die Zeit für mich. Jedoch hatte er keine Ortskenntnis, und so folgte er siegesgewiss meiner Zielroute, die ich spontan leicht abänderte – zur hiesigen Zentrale der Verkehrspolizei. Da besann er sich, dass Anonymität nicht ewig währen kann und ward nie mehr gesehen.
HansMeier555 ha detto:
Diese Raser erkämpfen sich ihr Recht letztlich durch massive physische Nötigung und implizite Gewaltandrohungen, die anderswo unter Menschen einfach nicht vorstellbar wären.
Dabei sind das ganz normale Bürger in ordentlichen Berufen. Was sagt uns das?
HansMeier555 ha detto:
Ja, man muss nur einmal versuchen, so jemanden nicht vorbeizulassen.
Nicht aus “Schulmeisterei”, sondern weil man die längere LKW-Kolonne mit dem eigenen TEmpo überholen will. Auch wenn man dafür bei dichter Verkehrsstiuation ein paar Minuten auf der linken Spur bleiben muss.
.
Darauf reagieren manche Autofahrer so agressiv, als hätte man ihnen eine schwere Kränkung zugefügt oder ein elementares Recht genommen. Aus deren Sicht ist das vermutlich auch so.
whatcrisis ha detto:
All das könnte etwas zu bedeuten haben, vielleicht das, dass es zum Gesamtbild des ganz normalen Bürgers in ordentlichen Berufen gehört, dass man auch seine Fight Club Potenziale als soziale Fertigkeiten verstehen muss.
Wer, wie, was und wo wären wir ohne das – ohne diese Gelüste auf ein bisschen Gewalt und ohne gelegentliche Mordsphantasien, um vorwärts zu kommen oder zumindest Hindernisse auf unserem Weg nach oben und ganz vorn zu eliminieren, ohne dieses gewisse bisschen Biss, ohne diese gewisse flexible und stets abrufbare
LeistungsBereitschaft undWettbewerbsFähigkeit: ein Volk von Bauern und Sammlern auf Steinzeitniveau!! statt eine stolze führende Vorspruch-durch-Technik-Nation mit Autobahnen ohne Limits, deren gepanzerte mobilen Produkte, ob nun Fuchs oder Desert Leopard, weltweit nicht ohne Grund sehr gefragt sind. Wie sähe die Welt aus ohne deutsche Raketen- und Trieb-Werk-Technik… und ohne die entsprechende Kultur des Normalen und aller sekundären Tugenden und Werte, ohne die all diese Errungenschaften ja gar nicht realisierbar gewesen wären… ohne all diese Fortschritte! Undenkbar! Gefühlt wäre das doch – seien wir ehrlich – schlimmer noch als Morgentau im Urwald in der Steinzeit in Zentralafrika.Filou ha detto:
Da muss man ueber die Computerisierunge nicht sehr meckern, das ist eben automobile Moderne. Beispiel aus der automobilen Bronzezeit gefaellig?
Da hatte ich mal einen nagelneuen 78er Golf, der wollte an einer Ampel, nachdem ich ihn abgewuergt hatte, auf dem Sebastopol nicht mehr starten. Peinlich. Nach zehn Minuten Pariser Gemecker und Gehupe wollte er wieder. Kurz hinter der belgischen Grenze in NL geschah dasselbe Theater. Der Mann vom ANWB legt sich unter den Motor, klopfte mit dem Haemmerchen auf die Lichtmaschine-und siehe da…
Seitdem fuhr ich nur noch mit Hammer laengere Strecken.
Die Lichtmaschine war von Bosch. Der Diesel vom Boot hatte dieselbe Lichtmaschine mit demselben Problem. Ein Hammer gehoert zum Boot wie 50 Dosen Hansa.
Jeeves ha detto:
Ich fahr’ und hab schon lange bewusst kein Auto mehr (auch wg. der hier geschilderten Blödheiten), aber das mit dem Hämmerchen und der Lichmaschine erinner’ ich noch; ebenfalls aus den Siebzigern. Und zwar bei diversen Automodellen.
(Nostalgie:) Ach, das wahren noch Zeiten, als man sowas und ähnliches noch selbst reparieren oder irgendwie hinbiegen konnte. Motorhaube auf und bastel, bastel…
colorcraze ha detto:
Hm, die, die zu Tempolimit nichts sagen, sind wahrscheinlich einfach die “vernünftigen Fahrer”, also die, die sich sagen, daß sie eh meistens im Stau stecken und da besser einfach mitschwimmen (ab einer gewissen Dichte ist Regulierung der Geschwindigkeit hilfreich). Und wenn sie am Wochenend einen Ausflug machen, möchten sie auch bissel Gegend begucken, und sind deswegen auch nicht so schnell.
Die Schnellfahrer sind oft Vertreter, die mehrere Termine abarbeiten wollen. Oder Pendler, die am Wochenende nach Hause wollen.
Filou ha detto:
Um welchen Zeitbetrag kommen die Schnellfahrer wohl frueher an?
colorcraze ha detto:
Meist ist der Unterschied geringer als erhofft (deutlicher Verkehr, linksfahren usw.). Manchmal aber deutlich (freie Bahn).
T.I.M. ha detto:
Genau! Deswegen hab ich auch nichts gegen elektronisch zuschaltbare Geschwindigkeitsanzeiger, die dann nachts und bei freier Bahn aber bitte auch ausgeschaltet sind. Ich bin jahrelang an Wochenenden Mainz-Muenchen gependelt und Sonntag nachts war ich sicherlich mind. 45 schneller als mit 130 max – haette ich ein vernuenftiges Auto gehabt auch locker ueber eine Stunde.
Wenn ich dafuer auf der Strecke 2-3 l (insgesamt) mehr verbraucht habe, war es mir das allemal wert.
Das Problem sind ja nicht die, die auf freier Strecke schnell fahren, sondern die, die schnell fahren, wo es aufgrund der Verkehrsdichte absolut nicht angebracht ist. Da darf man schonmal unterscheiden.
colorcraze ha detto:
Diesen Unterschied würde ich sogar “elementar” nennen, bei der in D üblichen Verkehrsdichte. Solche aggressiven Spinner wie der, von dem whatcrisis erzählt, sollten schon ausgebremst werden. Weil ihnen dieser wichtige Unterschied anscheinend nicht ausreichend klar ist.
Filou ha detto:
Meine lustige Erfahrung: am Ende der Strecke bin ich nur geringfuegig schneller gewesen als der LKW, den ich ueberholte.
Uebrigens: Ueber 3500 Touren beginnt bei mir ein seltener Geiz zu wirken.
colorcraze ha detto:
Mit der Erfahrung sind sie gewiß nicht allein. Weswegen manche sich zumindest zeitenweise auch einen Spaß aus besonders ökonomischem Fahren machen.
Ich habs mal ein bißchen extrem versucht, mit Schaltauto in hügeligem Gelände bergab nur rollen lassen und so. War aber für Verkehrsfluß nicht so gut, die anderen waren auf mehr Gleichmäßigkeit eingestellt (oben am Berg wurde ich überholt und unten brauchte ich relativ viel Platz zum Bremsen). Aber der Benzinverbrauch war schon gut, d.h. ziemlich gering. Die Zeit auch nicht wirklich schlecht, nur ein klein bißchen mehr als sonst.
Indes, wie man an den meist nicht sonderlich abweichenden Zeiten sieht, macht auch einiger Unterschied im selbstempfundenen Fahrstil eigentlich nicht wirklich die Milch fett. Das Empfinden ist da wohl unterschiedlicher als das Ergebnis.
Filou ha detto:
Ich habe so eine Standartstrecke. Hobbymaessig schalte ich dann ab einer bestimmten Stelle auf Leerlauf, weil bald kommt ein Schild 70, danach eins mit 50, dann kommt die Grenze, dann das Dorf-und ohne Gegenwind kriege ich die folgende Kurve mit 45 km/h.
Ist aber sportlicher Bloedsinn.
Durchschnittsverbrauch gerechnet ueber 30.000 Km ist bei mir 7 l/100 Km. Billiger kriege ich es nicht hin. Auf meinen Standardstrecken schaffe ich (wenn ich keine Hoellaender ueberholen muss) 6,7 l/100 Km. Pfennigbetraege also.
Mit 180 dahinzubrausen wird mir zu teuer. Wo kann man das schon? Ausserdem gibt die Beschleunigung eines A-160 keinen echten Kick. Rentnerschaukel. Doesbattelkarre. Fehlt nur noch die gehaeckelte Klorolle. Und’n Wackeldackel. Fahrer hat abstehende Ohren und ‘n komisches Huetchen auf.
Folkher Braun ha detto:
Unsereins Lohnfuhrkutscher wird schon seit 1978 (zweite Ölkrise) eingebimst, wie man den Spritverbrauch klein hält. Die Grundlagen gelten auch für Pkw. So lief mein Fronkraisch- Diesel von 99 bis 06 mit 5,67 l/100 km auf 270.000 km. Fein säuberlich dokumentiert. Seitdem fahre ich Lieferwagen, bisher 198.000 km mit 5,9. Ist halt etwas höher, das Teil. Ich kalkuliere für meine Langstrecken nur noch 100 Kilometer pro Stunde. Denn beim Reintreten mit 160 km/h – viel mehr geht nicht – sind es 8,6. Da ich auch nur 30 Eurocent pro km in Rechnung stellen darf, ist klar, wann ich mir mit welchem Fahrstil selber in den Geldbeutel greife. Man spart so auch andere Teile: die Bremsbeläge sind noch Originale aus dem Werk und die Sommerreifen haben 100.000 km gelaufen und immer noch 5 mm Profil. Zudem ist es stressarmes Herstellen von Ortsveränderungen.
Ich erinnere mich noch an die glorreichen Zeiten, als unsereins mit dem 40 Tonner durch die DDR musste, um den arbeitssamen Türken in Berlin das Rohmaterial zu bringen. Zwischen Marienborn und Drewitz, 160 km Strecke, lag der Rekord bei 1:13 … D.h., wir fuhren links, weil die Pkw sich an die 100 km/h der DDR gehalten haben. Die Transitstrecken waren damals nicht gerade ungefährlich … für Pkw- Fahrer.
colorcraze ha detto:
Das ist ein recht sparsamer Verbrauch. –
Oh ja, die Transitstrecken mit Pkw, das war immer so ein Erlebnis. Die Erfahrenen wußten, wo die VoPos standen, und überholten an den freieren Stellen mit 110, aber vorsichtshalber nicht 120. Nach ein paar Stunden künstlicher Tempomatnachahmung (konstant 100) fühlte man sich auf der Avus dann wie in der offenen Anstalt, nachdem man die geschlossene durchquert hatte.
Trias ha detto:
@Don,
kann man eventuell vom zweiten Bild, dem Alfa, irgendwann
einmal ein Ganzphoto sehen? Würde doch passen, mfG.T.
Trias ha detto:
@ colorcraze, Filou & F.Braun,
Sie haben ja alle recht, außerdem kann man sich in aller
Ruhe einen Calvados und eine Cigarette gönnen, also ganz
entspannt in den Verkehr einbinden, das meine ich natürlich
nicht ernst, schöne Grüße und viel Spaß bei der MM, T.
dan cody ha detto:
So geriet ich unter die Deutschen. Barbaren von Alters her…
Es gibt kein zweites Volk auf der Welt das den Benzinverbrauch ihrer Autos ausrechnen wuerde.
spaccato ha detto:
… und viele Deutsche sind auch furrrchtbar pingelig, wenn es um Rrrechtschreibung und Grrrammatik geht.
Und daher prangere ich an:
… kein zweites Volk auf der Welt das den Benzinverbrauch ihrer Autos …
… muss heißen:
… kein zweites Volk auf der Welt, das den Benzinverbrauch seiner Autos …
Jahaa.
Mit Komma für den Relativsatz und das Volk und seine Autos!
(Kopfschüttelnd ab)
spaccato ha detto:
Tscha – Barbaren, die nicht nur rechnen können. 😉
T.I.M. ha detto:
Ach, seit die Gallone Sprit fast vier Dollar kostet, darf auch hier in den USA bei keiner Autowerbung das xx MPG (miles per gallon) fehlen. Gut moeglich, dass die Angabe urspruenglich gesetzlich vorgeschrieben wurde, aber inzwischen ist sie fuer viele kaufrelevant. (Ich weiss gar nicht, wie oft ich das schon im Kopf in l/100 km umgerechnet habe… invertieren und dann noch zwei Einheiten umrechnen…)
Vielleicht sieht man an den Messgroessen auch den unterschiedlichen Volkscharakter. Der Deutsche weiss genau, wie weit er fahren muss, und berechnet dann, wieviel Sprit er benoetigt. Der Ami weiss, wieviel Sprit er getankt hat, und fragt sich, wie weit (und wohin) er damit wohl kommt.
Trias ha detto:
geehrterT.l.M.,
endlich einmal jemand der das GPM Dilemma öffentlich ausspricht,
vor langer Zeit verbrauchte mein Bronco eine Gallone auf 10 Meilen,
egal der Fahrbedingungen, Stadt oder Land, Spritpreis unter 1$/G ,
wen kümmerts, damals. Mit steigenden Benzin-Priesen bin ich dann
aber schnell uaf ein deutsches Modell der S(par)-Klasse umge-
stiegen. Machte die Rechnerei aber auch nicht einfacher.
Schade daß Herr Haupts im verdienten Urlaub ist, der hätte
bestimmt eine handliche Faustregel parat. mfG.T.
spaccato ha detto:
Moin, Trias,
es gibt da Umrechnungsseiten – leicht zu finden.
Hier wäre ein Beispiel der Umrechnung für – der Einfachheit halber 10 Liter / 100 km.
Keep on truckin’!
colorcraze ha detto:
Im Zuge der transatlantischen Bemühungen wäre es doch mal hohe Zeit, den Amerikanern das metrische System beizubringen. Wenigstens DAS könnten sie von Europa ja mal lernen.
astroklaus ha detto:
Dabei sind die Barbaren auch in diesem Thema gespalten: auf der einen Seite die, die sich über jedes gesparte Zehntel freuen und auf der anderen die, die an den Normverbrauch glauben und deshalb auch mit drei Fahrrädern auf dem Dach noch Vollgas geben.
dan cody ha detto:
Vielen Dank !
Es klang auch irgendwie seltsam.
spaccato ha detto:
(Schnarrende Stimme, wie bei der Wochenschau)
Das waren noch Zeiten, als die Japanesen eigens nach Deutschland reisten, durch den Glanz des deutschen Namens herübergelockt, um hier deutsches Wesen in Sitte, Arbeit und Bildung zu lernen und das Gelernte demnächst in der Heimath zu verwerthen.
(…)
Den Zweck ihres Aufenthaltes verfolgen sie mit großem Eifer und Ernst. Die äußerlichen Formen, Sitten und Gebräuche lernen sie in den Familien, in deren Mitte sie leben, um so schneller, als sie nicht unvorbereitet ankommen. Ein größerer Theil von ihnen hat schon in der Heimath Europäer gesehen. dazu kommt dann die Seereise über den stillen Ocean nach San Francisco, die Eisenbahnfahrt nach New-York und die weite Reise, meist über London, nach Berlin. In New-York pflegen sie sich längere Zeit, in London eine kürzere aufzuhalten und am ersteren Orte sich mit europäischen Kleidern zu versehen. Mit natürlichem Verstande und scharfer Beobachtungsgabe ausgerüstet, langen sie nach dieser wohlgenützten Reise, die vier bis sechs Monate zu dauern pflegt, bereits mit europäischem Schliffe an ihrem Bestimmungsorte an. Hier bitten sie die Mitglieder der Familie, in welche sie eintreten, um weitere Belehrung und sind für jede Zurechtweisung äußerst dankbar. Bei solchem guten Willen gelingt das Vornehmen denn auch leicht, und schon nach einhalbjährigem Aufenthalte sind sie größtentheils in den Formen vollkommen berolinisirt.
Quelle:
“Japan in Berlin” aus Die Gartenlaube, Heft 35, 1872
colorcraze ha detto:
Berolinisierte Japaner, was es nicht alles schon gab…
dan cody ha detto:
Heutzutage reisen dagegen Chinesen gerne nach Deutschland, um auf deutschen
Autobahnen die Kuh mal richtige fliegen zu lassen !
spaccato ha detto:
Wenn das Schule macht …
Oh – oh – oh …
colorcraze ha detto:
Oh je, dann müssen wir bald Platzkarten ausgeben.
spaccato ha detto:
Das wäre doch ‘ne Super-Geschäftsidee.
Die (Triggerwarnung!) deutschen Autobahnen werden insgesamt zum Nülbulgling erklärt, an den Auffahrten werden so ‘ne Art Mautstationen installiert und betuchte Chinesen dürfen mal so richtig heizen.
疾驶德意志取乐
colorcraze ha detto:
Ja sowieso.
Die müssen aber soviel einbringen, daß es auch im hessischen Hinterland für elektronische Wechselschilder (es gibt solche seit langem an der Heerstraße, je nach Verkehrsfluß zeigen die 60 bis 120 km/h an) gibt.
Filou ha detto:
Heerstrasse und erlaubte 120 km/h? Nanu! Weiss das der Innensenator?
colorcraze ha detto:
Ich weiß schlicht nicht, was dort die höchste angezeigte Geschwindigkeit ist. Das war ein Schuß ins Blaue. Ab und an hat mir mal wer verschiedene Geschwindigkeiten genannt, aber ich erinnere nicht, welche. Ich meine auch gehört zu haben, daß die Schilder manchmal abgeschaltet sind oder waren, also ohne Geschwindigkeitsregel.
Das alles sind Feinheiten der praktischen Verkehrslenkung, die mir in all ihren Variablen leider nicht bekannt sind. Und da ich dort vielleicht alle 3 Jahre einmal durchfahre, kann ich darüber leider nicht mehr als “die Ampeln für die Spuren und die Wechselschilder hängen noch” berichten.
colorcraze ha detto:
Apropos Chinesen, las gerade in einer ausliegenden Zeitschrift, daß es 1906 eine Anfrage im Reichstag bezüglich chinesischer Erntehelfer für Ostelbien gegeben habe, da die Polen in jenem Jahr wohl ferngehalten wurden oder auch anderes zu tun hatten. (Die sollen dann doch nicht gekommen sein. Aber eben, die _Idee_ war schon da. – Wers dann wirklich gemacht hat, täte mich auch wunder nehmen. Womöglich mußten die Gutsbesitzer doch tatsächlich in den sauren Apfel beißen und Einheimische beschäftigen.)
Filou ha detto:
Mich habense mal kurz vor der Flatowallee (die hiess damals anders) wegen Geschwindigkeitsueberschreitung von der Heerstrasse gefischt. Da fuehr ich hoechstens 60 km/h. So ungefaehr.
spaccato ha detto:
Flatowallee
Die hieß damals wohl noch Reichssportfeldstraße. Unbelievable.
spaccato ha detto:
btw:
dort konnte man auch einschönes Exemplar einer “Mohrenlampe” bestaunen.
colorcraze ha detto:
Ja der Puff… überall gibt es im Umkreis von 3 km einen Puff. Zumindest in Berlin, nehme ich an. Die sind nicht sonderlich auffällig, aber verbreitet. –
Wann die Umbenennungen waren, weiß ich nicht, müßte mal auf “Luise” nachschauen, wenns die noch gibt.
Der Theodor-Heuß-Platz (kurz “Theo” genannt), wo Heerstraße und Reichsstraße (die heißt noch so) abgehen, hieß jedenfalls mal Reichskanzlerplatz.
spaccato ha detto:
… Nicht dass hier falsche Schlüsse gezogen werden – *hüstel*.
colorcraze ha detto:
Ach je, das kann man nie vermeiden, alles Reden ist ein Eiern um Mißverständnisse…
colorcraze ha detto:
Filou, das ist gut möglich, daß sie die Geschwindigkeit auch auf unter 60 absenken, wenn viel Stau ist oder wenn man von den Zufahrten schier gar nicht mehr reinkommt.
Ich würde ja gern mal sehen, wie das “dirigiert” wird.
Jemand erzählte mir mal von einem Knopf für die Kreuzungsampel bei der Feuerwehr in unserer Nähe, der “handbedient” wäre (und drum auch immer so ärgerlich lange). Soll aber wohl inzwischen durch andere Technik abgelöst sein.
Das war aber nur die Extraschaltung für die Feuerwehr.
Die Ampeln müssen ja auch irgendwo geschaltet werden, die laufen nicht autonom, sonst gäbe es ja ein Durcheinander. Und die Phasenlänge variiert deutlich; es gibt seltene Zeiten, in denen man mit einer Ampelschaltung normalen Schrittes über die 8spurige Straße kommt. Das Übliche ist 4 Spuren im Geschwindschritt bzw. ganz rüber wenn man bei rot anfängt und aufhört.
Trias ha detto:
geehrte clorcraze,
Sie haben Sorgen, versuchen Sie ‘mal zeitnah von der FAZ auf
diesen Beitrag zu kommen, Steve Jobs wäre stolz auf mich,
und der Don liest hoffentlich nicht mit während der MM, mfG.T.
colorcraze ha detto:
Geh ich recht in der Annahme, daß Sie einen Kommentar im Dem-Blog meinen? Ich hab dort reingeschaut, aber leider nur einen Einzeiler von Ihnen gesehen. Unter einem anderen Beitrag war ein Kommentar, der von “Verschwinden von Kommentaren” sprach. Nun ja.
Anscheinend wackelt man jetzt auch mit der Kommentarfreischaltung, wie die Provider mit den Internetleitungen bzw. den Mailkonten und Telefonen. Ich sags ja: die Wackeldackel-Technik.
Das Ganze im Verein mit völliger Abhängigkeit davon (wer kann heute schon noch arbeiten ohne ständig laufendes Internet), und jeder kommt mal in den Genuß eines echten Ohnmachtsanfall-Erlebnisses. Nicht immer, aber immer öfter.
Borderline-Anfall rules!
achwas ha detto:
Stress im Stau?
Zur Besänftigung aller Follower: Brescia
http://www.youtube.com/watch?v=0ASTIk2yJYQ
The Great Artiste ha detto:
Sinn und Sinnlichkeit – das ganze Thema erinnert mich an den Matrix-Plot, wo unsere Bioexistenz nur noch die Batterie in einer versauten Umwelt für eine geniale virtuelle Simulation ist…
Kann sein, dass es irgendwann erstrebenswert ist, eine kleine abgedunkelte Kabine mit 3D SupersoundBildschirm an einem Verteilercenter in den volldigitalisierten Fernverkehr einzuklinken ( ganz Europa eine riesige Carrerabahn – das Problem der schweren Langstrecken-Akkus ist hartnäckiger als eine Modernisierung der O-Bus-Technologie – wenn man nur schön langsam voll vernetzt in der Schlange fährt – und für die letzten Kilometer reicht dann ein kleiner Akku).
So wie wir immer grössere Probleme mit physischer Nähe (Pfui-Sex!) bekommen, entsaften wir unsere ganze Wirklichkeit. Über was wollen wir denn in dieser hyperoptimierten Zukunft noch reden?
In gewisser Weise sind bewältigte Widerstände doch ein grosser Reiz unseres Lebens, gemeisterte Herausforderungen, realisierte Träume, Grenzerfahrungen ( die jetzt nicht gleich lebensgefährlich sein müssen).
Mir riecht diese ganze Hardcore-Computerei einfach zu sehr nach “Leben des Brian” – Wir sind alle Individuen, ein ganzes Tal voll, bis zum Horizont.
Aber mal schön, wieder eine friedliche Diskussion zu lesen…
dreamtimer ha detto:
Hier noch etwas zum Thema Autos und Computer.
Die Frage nach den Low Tech Fähigkeiten in einer High Tech Welt ist eine der interessantesten derzeit, wie ich finde. Dabei geht es mir selbst weniger um das Überleben in der Wildnis, als einfach um das was man ist, wenn man sich vom intelligenten Schwarm löst.
Filou ha detto:
Tja, sowas gibts auch zu Wasser. Jeden Sommer muessen niederlaendische Seeretter Motorbootkapitaene aus der Waddensee holen, weil diese Tueffel-Toffel mit der Autokarte zu einer Insel fahren wollten.
(Habe selber mal so einen morgens aus Harlingen wegfahren sehen, und abends im Schlepp eines Rettungskreuzers wieder einfahren. Die Leute wussten nichts von Gezeiten, nichts von Stroemung und nichts von Wind.)
colorcraze ha detto:
Oh ja, sehr illustrativ und richtig, der Artikel.
Die Zivilisationsblase (hier: GPS) kann täuschen, es ist nicht jederzeit alles verfügbar. Wasser beispielsweise.
Und, wie die Parkwächter anmerken, nützen Orientierungssinn und Hingucken mehr als bloßer Glaube an Technik…
whatcrisis ha detto:
Zu Tode gedrosselte Ware, ob nun Auto oder Internet, nervt tatsächlich.
Wer Stillstand und geplante Obsoleszenz verkauft und das Speed oder Mobilität oder grenzenlose Freiheit oder Fortschritt nennt, dem möge der freie Markt zur verdienten und fälligen ewigen Ruhe verhelfen. Dieses Geschäftsmodell Abkassieren ohne Gegenleistung ist ja ein Parasitentum und eine Dummheit, die, ohne genetisch bedingt zu sein, sich dennoch zu verbreiten droht – es wäre also gleichsam gebotene und absolut notwendige Notwehr, das zu beenden. Das Ende von Saboteuren ist oft grausam, und doch wird da selten getrauert; warum auch, es ist ja ein Anlass zu Freude.
Gabriele Spangenberg ha detto:
Da wollen sie hin, Don?
Ich will da auch hin.
Ans Limit. Aber an mein eigenes, nicht an das was mein dickbäuchiger Bürgermeister als Limit findet. Vom Limit anderer wird man faul, feist und vor allem feige.
Ist Mut als Tugend eigentlich ausgestorben?