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Stützen der Gesellschaft

~ Darf ich noch ein Stück Torte anbieten?

Stützen der Gesellschaft

Archivi Mensili: luglio 2013

Tanz die Klassengesellschaft

31 mercoledì Lug 2013

Posted by Don Alphonso in Uncategorized

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This is Radio Freedom
The KLF, 3 A.M. Eternal

Sie mussten ihn aus dem Wrack des schwarzen Alfa herausschneiden, und es hat ziemlich lange gedauert, so demoliert, wie er nach den Überschlägen war. Es war ein warmer, sehr früher Sommermorgen an einer Landstrasse nördlich von München, viel zu schön, um jung zu sterben, damals, in den späten 80er Jahren, als Harry noch den Wagen für Derrick holte. Und auf der anderen Seite der grossen Stadt standen jungem schöne Menschen in einem parkartigen Grundstück in Grünwald, die Türen der Villa waren weit geöffnet, die Musik dröhnte, und alle waren froh, dass sie hier noch tanzen und feiern konnten, während sich langsam die Sonne erhob und der Himmel hellblau erstrahlte. Dann brachte der Sanitäter den jungen, unterprivilegierten Jungen ins Krankenhaus, wo sie ihm den frühen Tod ersparten, und in Grünwald waren genug Sofas und Betten, um die bleibenden Gäste aufzunehmen. Wäre das eine Folge von Derrick gewesen, hätten natürlich einige der jungen Leute den Unfallfahrer gekannt, und es wäre so gewesen wie immer: Auf der einen Seite die feiernden, aber teilweise grundverdorbenen Reichen, und auf der anderen die Armen, die ihre Opfer sind.

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Es stimmt auch insofern, als wir den D. damals nicht mitgenommen haben. Damals nicht und eigentlich nie, und darüber musste man auch gar nicht reden. Der D. wäre, so wie er war, nie ins Parkcafe gekommen. Das war seltsam damals, für uns war das überhaupt keine Frage, die Tür stand immer offen, man sah uns und wusste, wir gehören dazu. Die Eltern vom D. waren jetzt auch nicht gerade arm, aber auch ziemlich normal, und wenn wir über Gaultier sprachen, sprach er halt über Pferdestärken und neue Modelle, für die sein Vater mit zuständig war. Wir kannten uns, wir feierten daheim zusammen, wie man das eben so macht, aber wenn das Wochenende kam, gingen wir getrennte Wege. Wir gingen in München in eine der wenigen Discotheken, die damals nicht der allgemeinen Sperrstunde unterlagen. Und der D. fuhr über die Autobahn in eine andere Diskothek, in der die Musik auch KT Guttenberg gefallen hätte. Er war dort unter Leuten, die ihn verstanden, und wir trafen uns mit anderen, deren Eltern auch weitläufige Häuser in guter Lage hatten, und wenn die Eltern in Urlaub waren, nutzten wir das, um noch zu tanzen, wenn das Parlcafe längst geschlossen war.

Das alles ist mir noch so klar in Erinnerung, weil uns der Unfall vom D. am nächsten Tag doch sehr schockierte. Er war der erste, der sich nach dem Abitur beinahe derrannt hätte, die übliche Kombination von Alkohol, Frust, kein passendes Mädchen und zu hoher Geschwindigkeit auf der Heimfahrt. Niemand wäre bei uns damals noch gefahren, es war viel zu schön, viel zu interessante, liebenswürdige Menschen, Gespräche, Sex, es gab keinen Grund, in ein Auto zu steigen und sich in dieser Nacht fast umzubringen. Aber so war das eben. Die einen hatten ihre Clubs in München, eine Wohnung und Freunde, die ebenfalls fern der Probleme der echten Welt aufgewachsen waren. Und die anderen hatten all das nicht, aber ein Auto für den Weg zur lauten Bierhalle an der Autobahn.

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Gerne glaubt man, dass die Kinder aus der reichen Provinz in den grossen Städten andere Lebensweisen kennenlernen, aber das stimmte damals einfach nicht. Die Wahrheit ist, dass in München die Klassengesellschaft von daheim bruchlos weiter ging. Das lag nicht nur daran, dass alle Kinder solcher Familien im Block nach München gingen, sondern auch an der besonderen Natur des Nachtlebens, das in jener Zeit leider weniger von uns Paradiesvögeln denn von zwei älteren, griesgrämigen Herren mit reaktionären Ansichten geprägt wurde: Kreisverwaltungsreferenten waren damals ein gewisser Herr Gauweiler und danach ein gewisser Herr Uhl, die man heute als CSU-Innenpolitiker kennt.Sie haben mit der Aufsicht über Gastronomie, öffentliches Leben und Ordnung das Klima geschaffen, dem die Spider Murphy Gang das Lied “Skandal im Sperrbezirk” gewidmet hat, sie traten ein für ein sauberes München, ganz im Sinne einer geistig-moralischen Wende, und dazu gehörte dann auch, dass das Nachtleben in München um 1 Uhr zu enden hatte, mit ein paar Ausnahmen, prestigeträchtig und teuer.

Wer da reinkam, war drin. Und wer nicht reinkam, den kannte man nicht, wenn man drin war, weil es keine Gelegenheit gab. So einfach war das eigentlich. Es gab einen Kellerklub am Altstadtring, in den man besser nicht ging, wenn man etwas gegen reiche, bornierte Burschenschaftler hatte. Es gab das P1, in das man nicht ging, wenn man keine Fussballer oder Tennisspieler sehen wollte. Es gab die Wunderbar, aber die war sehr klein, es gab das Babalu, einen ehemaligen Sexclub in Schwabing, der nach Einführung des Sperrbezirks für sexuelle Dienstleistungen mit dem gleichen Ambiente zum Tanzlokal wurde, und es gab das Parkcafe. Da waren wir dann meistens. Das alles natürlich immer unter Überwachung und Vorbehalt, denn München wollte damals keine Exzesse der Nacht. Rückblickend kommt es mir dagegen so vor, als habe man nur das zugelassen, was man brauchte, um die Elite und ihren Nachwuchs bei Laune zu halten: Draussen sprach die Politik zwar vom “Konzentrieren” AIDS-Infizierter und Zwangstests für “Risikogruppen”, aber drinnen sass ungeniert der hochfürstliche Herr mit der anderen Orientierung an der Bar und bestaunte das männliche Frischfleisch, das auf den Boxen tanzte. Was den nächtlichen Ruf Münchens ausgemacht hat, waren kleine Freiräume in einer riesigen Stadt, die mit der Tür genau regulierten, dass sie nur von den Richtigen besucht wurden. Wir waren Begünstigte, wir waren dabei, wir hatten keine Alternative, den Uhl und den Gauweiler aber, deren Kreisverwaltungsreferat dem Treiben ein Ende hätte setzen können, die mochten wir nicht. Für uns war München schön, es leuchtete bei Tag und bei Nacht, und mehr Leuchten hätte uns besser gefallen – aber das durfte nicht sein. Als dann die Mauer gefallen ist und der Alte Westen mit dem Osten unterging, konnte man in Berliner Kellern erfahren, wie repressiv und ausgrenzend dieses München damals unter der Ägide der Überwachungsfreunde wirklich war.

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War man auf der richtigen Seite, war es dennoch lebenswert. Die Fussballer hatten ihre Feiermeile, auf der sie bewundert wurden. Der Typ von der Fachschaft Jura wurde wegen der prüfungsfördernden Tablettenhandlung nie behelligt. Wer neben seinen sonstigen Neigungen gesellschaftliches Vorbild war, war nicht so schwul, dass man ihn zwangsgetestet hätte. Nie kam die Polizei bei einer Party in Grünwald, im Seehaus oder am Ammersee. Den Schnee, auf dem all die jungen Römer vom Parkcafe ins Nachtcafe fuhren, kannte damals auch schon jedes Kind, aber den Führerschein hat man dem armen Jungen im Alfa genommen, nachdem er wieder laufen konnte. Heute bin ich am Tegernsee und Uhl und Gauweiler sind in Berlin, München hat keine Sperrstunde mehr, und der Papst möchte Schwule nicht verurteilen. Es hat sich einiges geändert, in diesem Viertel Jahrhundert. Man muss auch nicht mehr reich sein, um sich eine Nacht in München leisten zu können.

Aber es ist natürlich weiterhin praktisch, wenn man zum Studium auch eine passende Wohnung bekommt, es gibt weiterhin Orte, die nicht jedem den Zutritt gestatten. Es sind heute nicht mehr die Uhls und die Gauweilers, die den Takt des Nachtlebens vorgeben, es ist für die einen der finanzielle Zwang, etwas nebenher zu verdienen und für die anderen die Möglichkeit, sich im Studium nicht zu sehr reinzuhängen, weil man ohnehin weiss, was man danach bei den Eltern machen kann. Die politisch gewollten Restriktionen der Nacht sind verschwunden, die sozialen Strukturen haben sich wenig verändert. Die Tanzlokale sind vielleicht nicht mehr ganz so exklusiv wie früher, dafür können die Singles der Stadt das Angebot im Internet nach Gehalt und Karriere sortieren. Liebe war schon bei uns kein Zufall und ist es heute auch nicht.

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Vermischung der Schichten ist nicht so einfach, wenn die meisten Studenten Kinder von Akademikern sind. Und draussen vor der grossen Stadt sind immer noch die lauten, grossen Hallen für die anderen. Da kommt man aber auch heute nie hin. Es wäre auch zu gefährlich. So nett der D. auch gewesen ist: Meine Kinder könnten jederzeit ins Parkcafe. Aber nicht mit so einem in den Alfa.

Springers Hoffnungen und Googles Realitäten

30 martedì Lug 2013

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“In Wirklichkeit will Google nur erzkapitalistische Interessen durchsetzen und sein Geschäftsmodell optimieren. Das ist so, als würde eine Hehlerbande bei Amnesty International eine Menschenrechtspetition zur Verteidigung der freien Bürgerrechte beim Ladendiebstahl einreichen.”

So äusserte sich Springer-Vortstandschef Matthias Döpfner im Dezember 2012 gegenüber “Der Zeit” zu Google News und forderte vehement ein Leistungsschutzrecht (LSR) für die Verlage. Dieses Gesetz wurde dann brav von der Regierung passend zum Vorwahlkampf geliefert und von der Opposition – hier besonders durch Stimmen aus den sog. Medienstandorten Hamburg und NRW – durch den Bundesrat gelassen, nachdem man vorher noch eine Blockade erwägt hatte. Am 1. August nun tritt das Gesetz in Kraft, das es deutschen Verlagen erlauben soll, ihre Ansprüche gegen Google News zu verteidigen, aber Google hat sie einfach vor die Wahl gestellt, ob sie weiter dort nach den Vorgaben von Google ohne Bezahlung gelistet sein wollen, oder rausfliegen möchten. Und da nun lässt Springer mitteilen, dass sie vorerst doch mitmachen:

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“Axel Springer wird das Recht wahrnehmen und strebt eine Verwertung an”, sagte ein Sprecher. Dazu treffe das Unternehmen derzeit die nötigen Vorbereitungen. Bis dahin entstehe allerdings „aus juristischen und technischen Gründen zwangsläufig ein Intermezzo“.

Das erinnert ein wenig an Monty Pythons Filmklassiger “Ritter der Kokusnuss”, in dem ein Schwarzer Ritter im Kampf einen Körperteil nach dem anderen verliert, und zuletzt, nur noch auf den Rumpf reduziert, etwas von “unentschieden” redet. Das Gesetz ist seit Monaten durch, Springer hätte als der grossartige Digital- und Medienkonzern, der er sein möchte, die eher banalen Fragen vermutlich durchaus klären können. In Wirklichkeit ist es aber so, dass andere Verlage Springer längst die Partnerschaft im Streit um das LSR de facto aufgekündigt haben. Das zeichnete sich schon während der Gesetzgebung ab, als einige Onlineableger, die eigentlich profitieren sollten, Beiträge gegen das LSR und den zugrunde liegenden Kuhhandel veröffentlichten. Und als Google die Verlage vor die Wahl stellte, zeigte sich schnell, dass viele die Geschichte durchgerechnet hatten, und lieber weiter die Leser von Google nahmen, als den unsicheren Anspruch auf Vergütung durch ein Gesetz, das erst gar nicht zieht, wenn man bei Google rausgeflogen ist.

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Der leicht verbrämte Kotau, den Springer nun im Staub vor Google absolviert, stellt das Machtgefüge im Internet wieder her: Google oben, deutsche Verlage unten. Noch nicht einmal die Gesichtswahrung wurde den Deutschen zugestanden, die man den Verlegern in Frankreich und Belgien gewährte: Da kam es zu Kooperationen und Abmachungen, Google zahlte ein paar läppische Millionen für den guten Zweck und bekam dafür eine Sonderstellung als Werbepartner der Verlage. In Deutschland nun heisst es nur noch: Friss oder stirb. Und Springer kann es sich als angehender Digitalkonzern, der besonderes Augenmerk auf die von Google kommenden Leser richtet, offensichtlich nicht leisten, konsequent zu sein und “Nein zur Hehlerbande” zu sagen. Es kann sein, dass das LSR ausreicht, um kleinere Anbieter zu ruinieren und nette Projekte zu schädigen. Aber der Kampf gegen Google ist damit verloren, und dieses würdelose Schauspiel zeigt den anderen, wie weit man kommt, wenn man sich hinter einem Klassensprecher wie Döpfner schart und versucht, einen dominierenden Konzern herauszufordern. Mittalalterlich gesprochen mag zwar diese Regierung und die SPD Springer tributpflichtig sein, aber kommt es dann zur Entscheidungssschlacht, legt Springer doch lieber das Büssergewand an, in der Hoffnung, es vielleicht doch noch irgendwann Google heimzuzahlen. Andere Länder haben inzwischen nach diesen Erfahrungen mit den heldenmütigen deutschen Rechteverteidigern vom LSR Abstand genommen.

Neben der berechtigten Frage, ob das LSR nun in dieser Form nicht Googles Dominanz festigen wird, sollte man sich auch die realen Grössenverhältnisse erinnerlich machen. Springer erlöst aus dem Verkauf des deutschen Tafelblechssilbers an die Funke Gruppe 920 Millionen, wobei 260 Millionen davon als Kredit gegeben werden. Dafür bekommt man im internationalen Geschäft etwas mehr als ein drittklassigen Startup wie Instagram, und ungefähr einen unprofitablen Bloganbieter wie Tumblr voller geklauter Bilder, die sich nicht um das LSR scheren. In dieser Ramsch-Preisklasse werden auch weiterhin Google, Facebook, Yahoo, Microsoft, Ebay und Amazon die Geschäfte unter sich ausmachen. Gut eine Milliarde Dollar haben Investoren dem Inkubator “Rocket Internet” der Gebürder Samwer allein 2013 zukommen lassen. Für ein deutsches Medienhaus mag Springer jetzt viel Geld für Digitalprojekte haben. Aber im internationalen Vergleich wäre das Wort “Regionalmacht” noch schmeichelnd. Die Erlöse des deutschen Medienverkaufs entsprechen gerade einmal dem, was Springer als Marktwert beim Kauf der französischen Portale Aufeminin und SeLoger festsetzte.

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Der Zukauf von bestehenden Marken ist nicht frei von Tücken; Springer selbst soll dem Vernehmen nach etwas zu spät das höchste Angebot für die inzwischen gescheiterte Plattform StudiVZ geboten haben, was sich im Nachhinein als Glücksfall – und Pech für den Käufer Holtubrinck – erwies. Hauseingene Entwicklungen wie Talk2theenemy oder Stylebook.de sind aber auch nicht gerade als Überflieger in die Geschichte des deutschen Internets eingegangen. Einschätzungen wie “Jeder Verleger der Welt sollte sich einmal am Tag hinsetzen, um zu beten und Steve Jobs dafür zu danken, dass er die Verlagsbranche rettet”, mit der Döpfner Apples iPad als Zukunft des Journalismus pries, dürften sich so nach dem Ende des Hypes und Apples rigoroser Geschäftspolitik kaum mehr wiederholen.Auf konkrete Zahlen bei der Umsetzung der Bezahlinhalte der Welt und bei BildPlus wartet man bislang auch vergeblich; immerhin geht es von Null am Start immer erst mal nach oben, während die Printausgaben auch 2013 wieder mit grösseren Auflagenverlusten weiter leben durften mussten.

Eine Konstante der gesamten digitalen Geschichte der letzten zwei Jahrzehnte ist, dass sich grosse Entwicklungen vergleichsweise leicht erkennen lassen. Das eigentliche Problem ist, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen, und Angebote zu schaffen, die auf dem Markt bestehen können, und da ist neben den Grossen nicht allzu viel Platz. Bei der Entwicklung von Print ist es sicher nicht falsch, weitere Verluste zu erkennen. Beim allseits verhassten LSR hat sich Springer auf der ganzen Linie verrechnet: Google wird auf absehbare Zeit nichts zu den Erlösen des Verlages beitragen. Die Behauptung, dass der Leser im Internet zahlen will, höre ich von geschmierten Studienmachern nun auch schon seit 20 Jahren; aber selbst, wenn der Leser zahlen will, muss man erst Inhalte haben, für die er wirklich zahlen möchte. Ob Springer diese Inhalt hat? Die Selbststilisierung als Garagenfirma des Silicon Valley ist eine Charmeoffensive, die Gemischtwarenabteilung der Internetbeteiligungen daheim ist eher die Realität.

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Ein anderer hübscher Film ist “Zwei glorreiche Halunken” von Sergio Leone, in dem dieses Zukunftsdilemma schön beschrieben wird. Drei Kopfgeldjäger fangen die Hauptperson Tuco, und einer sagt zu ihm: “Hey Du, weißt Du, dass Du jemand verdammt ähnlich siehst, auf dessen Kopf 2000 Dollar Belohnung ausgesetzt sind?” Und dann tritt der Blonde auf und sagt: “Ja? Aber Du siehst nicht aus wie jemand, der 2000 Dollar kassiert.” – und schiesst die Kopfgeldjäger nieder.

Springer hat von Google nicht 2000 Dollar kassiert. Und ich würde auch nicht darauf wetten, dass sie es langfristig woanders tun: Es gibt einfach keine Garantie dafür, dass in einem derartig volatilen Markt ein immer noch dem Bedrucken von Papier verhaftetes Haus konkurrenzfähig ist. Mit den paar Milliarden kann Springer vielleicht zu einer digitale Regionalmacht aufsteigen, wenn sie so unbedeutend bleiben, dass andere, grössere Konzerne das zulassen. Der Kotau vor Google war der erste, richtige Schritt in diese Richtung.

Das Wirtschaftsprinzip Hoffnung

25 giovedì Lug 2013

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Hope
Wahlversprechen von Obama 2008

Ich hätte gern eine Geldanlage in Bestlage, Stadtmitte, nahe am Viktualienmarkt, an der Isar und mit bestem Freizeitangebot natürlich, sagte der Kunde zum Makler.

Und der Makler griff dann wohl lächelnd zum Computer, zeigte Bilder und Grundriss und sagte, das Objekt wäre fraglos ideal. Was er nicht sagte, war der kleine, aber nicht ganz unwichtige Umstand, dass ihm diese Wohnung nicht gehörte, und er auch keinerlei Auftrag hatte, sie an den Investor zu verkaufen. Ja, die Wohnung war noch nicht einmal verkäuflich. Sie wurde nur vor sechs Monaten privat vermietet. Von mir, für die Familie, ohne Maklerprovision, an einen netten Herrn, den ich gleich nach seiner Anfrage einbestellte und erfreut zur Kenntnis nahm, dass er jung, sympathisch, locker und keiner diesen Typen war, die einem gleich im ersten Satz sagen, dass sie über 4000 Euro im Monat verdienen, wichtige Jobs und deshalb genau diese AAA-Lage verdient haben. Natürlich ohne Maklerprovision.

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Aber bis zum Abschluss per Handschlag waren meine Nummer, mein Name und das Exposee im Internet, und sie sind im Rahmen einer von mir nicht gewünschten Vorratsdatenspeicherung bei diesem Makler auf dem Rechnet gelandet. Und nun also, mitten im heissen Sommer, klingelte das Telefon, und der Makler teilte mir mit, dass er einen Kunden für das Objekt hätte, und ob ich es nicht verkaufen wollte. Über ihn natürlich. Er könnte mir für diese Toplage natürlich auch einen Toppreis garantieren, dem Kunden hätten die Bilder sehr zugesagt und das könnte ganz schnell über die Bühne gehen, würde ich nur Ja sagen. Ich sagte natürlich Nein, weil es weder meine Wohnung war, noch ist sie zu verkaufen – würde man das tun, müsste man das Geld wieder irgendwo unterbringen, und sich einreihen in die Schar derer, die verzweifelt nach guten Anlagen suchen, die andere, so hofft man, noch nicht gefunden haben.

Hätte er mich dazu mit einer Email belästigt, wäre meine Reaktion vermutlich harsch und unerfreulich gewesen, aber am Telefon habe ich zum Nachdenken wenig Zeit, und so verlief das Gespräch in einem freundlichen Klima, um nicht zu sagen, dass ich mich fast ein wenig habe einwickeln lassen. Immerhin weiss ich jetzt, wie aberwitzig teuer Innenstadtlagen in München sein können, dass das Geschäft in Zeiten des knappen Angebots für enorme Nachfrage halt so fadenscheinig läuft, und im Kern kann ich es auch nachvollziehen. Wo nichts da ist, was man braucht, greift man eben zu ungewöhnlichen Methoden, um es dennoch zu erschaffen. Trotzdem wäre meine schriftliche Antwort nicht frei von jenen Worten gewesen, mit denen man vor 100 Jahren einen betrügerischen Lehrling davongejagt hätte. Wie zum Teufel kann der es wagen, diese Wohnung anzubieten?

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Aber da bin ich vielleicht etwas altmodisch, ja, vielleicht sogar nicht mehr fit für die Moderne, denn so einsam steht der Makler mit seinem Verhalten gar nicht da: Die gesamte Subprimekrise mit ihren in Derivaten neu verpackten Schulden war nichts anderes als der Handel mit Erwartungen und Hoffnungen über das Leben und die Finanzierung anderer Leute, die gar nicht verstanden haben, was sie da als Kredit angenommen haben. Die Einschätzungen, die Vorhersagen der Entwicklung, das war auch nur Wunschdenken wie das Abspeichern meiner Daten. Und all die Geschäfte des Cross Border Leasings, mit denen deutsche Stadtkämmerer üppige Gewinne einfahren wollten, waren auch nur Käufe von Hoffnung mit dem Geld anderer Leute, die weder ahnten noch verstehen konnten, was die Kämmerer da mit ihren Gebühren und Abgaben angeblich zugunsten der Gemeinschaft taten. Nicht immer muss das Geschäft mit der freudigen Erwartung scheitern; am Schönsten ist es natürlich, wenn man Solarbetriebe börsenreif fördern kann und auf Basis dieses Geschäfts mit anderer Leute Geld das eigene Vermögen mehrt: Das alles mag vollkommen irreal erscheinen, aber es sind echte Geschäfte, und die Realität des folgenden Zusammenbruchs kosten die Profiteure natürlich nichts, wenn sie rechtzeitig ausgestiegen sind.

Oder nehmen wir das Freihandelsabkommen der EU mit den USA, dessen Aushandlung gerade beginnt, und auf das die Gentechniker von Monsanto ebenso hoffen, wie die Datenkraken und ihre angeschlossenen Grundrechtsverletzer des amerikanischen Überwachungsregimes: Das Abkommen soll viele Milliarden jedes Jahr einsparen und Arbeitsplätze sichern, erzählt man uns. Was man uns aber nicht erklärt, ist Folgendes: Verschwinden werden die angeblichen Handelshemmnisse, die Geld kosten, also beispielsweise die Zulassung von amerikanischem Gengetreide oder Medikamenten in Europa, wo dann viele Leute nicht mehr Kosten verursachen, vulgo nicht mehr arbeiten. Die gehen dann wohin? Zu den profitierenden amerikanischen Firmen betteln, oder müssen das die Staaten zahlen? Etwa von den Zöllen, die sie dann mit dem Abkommen nicht mehr einnehmen? Sind vielleicht diese Einsparungen für die Firmen dann nichts anderes als Mehrkosten für die Steuerzahler, die sich nicht wie die Konzerne bei steigenden Erträgen durch das Abkommen dennoch vor dem Steuerzahlen drücken können? Eine Subvention durch die Hintertür? Es mag ja sein, dass mir “mein” Makler das Blaue vom Münchner Himmel heruntergelogen hat, und einen Idioten suchte, dem er eine Wohnung abdrücken könnte – aber das sind Petitessen gegen die Versprechungen des Segens solcher Abkommen, bei denen es angeblich immer nur Gewinner gibt.

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Hoffnung und Erwartung haben als Handelswaren den entscheidenden Vorteil, dass ihre Herstellung in geförderten Studien billig ist, ihr Vertrieb wird zumeist kostenlos durch die nicht hinterfragenden Medien besorgt, sie benötigen keinen Stauraum und keine Logistik, sie sind einfach so lange da, bis sich die Verantwortlichen davon stehlen und andere neue Hoffnungen produzieren. Daran ändert kein Stuttgart21, keine Elbphilharmonie und kein BER etwas, und am Ende wurde Vermögen neu verteilt und manche sind reich. Zwar häufig nicht auf die Art und Weise, wie es in den Studien stand, aber doch so, wie sie es sich erhofft haben. Vermutlich ist die Hoffnung, etwas zu bekommen, in einer Welt des Rekordgelddruckens die einzig sinnvolle Massnahme, dieses Geld einzufangen, und weil Hoffnung auch kein Rechtsbegriff und kein einklagbarer Gegenstand ist, ist die Abwicklung derselben auch vergleichsweise einfach: Es ist das ideale Produkt für unsere Epoche und das beste aller möglichen Gegenstücke zu Geld, das mit Knopfdruck im Computer entsteht.

Und so wird der Makler dann andere angerufen haben und dem Kunden erzählen, dass dieses Objekt nun leider doch nicht verfügbar ist, und beim anderen werde er noch hingehalten, aber vielleicht hätte er da noch etwas – und so wird dann der Preisrahmen erweitert, bis dann wirklich jemand einwilligt, und in der Zeitung steht, dass 10.000 Euro jetzt schon fast die Untergrnze für den Quadratmeter sind, und wieder andere hoffen, jetzt vielleicht auf den letzten Drücker noch mitspielen zu können… meine Telefonnummer wird vermutlich auch noch bei anderen Maklern sein, und es macht nichts, wenn ich nicht verkaufe: So, wie ich bin, bin ich wenigstens die Hoffnung, doch noch etwas erwerben zu können. Und allein das ist schon viel wert.

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Wie gesagt, vor hundert Jahren hätte man den Ochsenziemer genommen und solche Leute vom Hof…. aber wer hat so eine Peitsche heute noch und wenn man damit anfangen würde, hätte man viel zu tun. Ausserdem würde niemand mehr so eine antiquierte Haltung verstehen: Das System läuft nun mal mit Hoffnung, und sie ist erheblich schöner als die Realität, die, das muss man leider sagen, durch die Hoffnung erschaffen wurde, dass sich alle Eurostaaten an die Absprachen halten, keine Banken gerettet werden müssen, und nach der Wahl keinerlei Schuldenschnitte kommen.

Occupy Tegernsee – wir sind die 1%

20 sabato Lug 2013

Posted by Don Alphonso in Uncategorized

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Ich bin schon da!
Igel zum Hasen

Untröstlich sind Münchens Isaranwohner, so grausam ist ihr Schicksal: Eigentlich dachten sie, das Badegelände an der Isar würde ihre Wohnungen aufwerten, der Strand läge direkt gegenüber, und im Sommer könnte man sich dort treffen und angenehme Stunden am Wasser verbringen. Was man halt so denkt, wenn man an der Isar wohnt und Leute kennt, die dort ebenfalls wohnen und lieber ihre Kinder verhungern als zu Schnellrestaurants gehen lassen. Leider stellte sich dann aber heraus, dass das Konzept “Innerstädtische Badefläche kostenlos für alle” auch Menschen anzog, die gar keine Isarimmobilien hatten, ja gar nur in anderen Stadtteilen zur Miete wohnten und nun dort, von der U-Bahn ausgespuckt, Lärm, Dreck, Krawall und Ärger machten. Andere kauften billige Bierkästen und schoben sie durch das Gewühl, um Reibach zu machen, und inzwischen ist es dort so, dass die Kinder dieser Leute glauben, Glasscherben seien Isarkiesel und Büsche Urinale. Die Lebensqualität der Unterschicht geht klar auf Kosten der besseren Kreise.

SAMSUNG CSC

Nun darf das nicht überraschen, zwei bis drei Millionn Menschen wohnen im Grossraum München, der heizt sich durch ihre Abgase auf und so drängen sie halt zum Wasser, wo welches ist – das war schon in Herculaneum so, als der Vesuv ausbrach. Am Wochenende aber zieht es sie nicht nur an die Isar, sondern an jeden See, der irgendwie billig erreichbar ist, idealerweise kostenneutral mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Das konnte natürlich keiner ahnen, als vor über 100 Jahren die Eisenbahn an den Tegernsee gebaut wurde, denn damals wusste man sich noch zu benehmen, und München war klein und überschaubar und die Fahrpreise gesalzen wie eine echte bayerische Breze. Aber heute tun die Zugewanderten das Salz herunter, statt die Salzigste zu verlangen (gut gegen den Kropf!), und fahren mit salzlosem Fabrikgebäck in Massen hemmungslos zum erstbesten Strand am See. Und das ist meiner. Weil: Ich wohne da. Und ich bin nicht einer der 15000 Seeanwohner geworden, um mich von 1,5 Millionen Münchnern vertreiben zu lassen.

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Zum Glück gibt es hier relativ grosse und offene Liegewiesen, wo sich jene in der knalligen Sonne einen Hautkrebs holen, die die Folgen der ausserordentlich klaren Höhenluft nicht begreifen. Es ist der ideale Ort für Metropolenmenschen, die von Münchens Lärm schon so geschädigt sind, dass ihnen die Lage an Strasse und Bahn nicht als Störung erscheint. Es ist der beste Platz, um von mir nicht als Schadmünchner betrachtet zu werden, denn ich komme von hier und weiss, dass die besten Plätze in der anderen Richtung, entlang einer Perlenkette von kleinen Buchten sind, mit schattigen Bäumen, kleinem Kies und höchstens 10 Meter Breite, fern aller Lärmquellen und zumeist angenehm. Ausser wenn am Wochenende der Schadmünchner mit dem Biertragl kommt.

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Der Schadmünchner nämlich ist von der Isar verlottert zu jeder nur denkbaren Schandtat bereit. Unter der Woche radelt hier der Anwohner so weit, bis er eine ihm genehme Bucht gefunden hat, und meistens, eigentlich immer ist es dann so, dass die anderen Anwohner das respektieren und nur ganz selten einmal fragen, ob auf der anderen Seite der Bucht nicht noch ein Platz frei wäre, was man natürlich bejaht, denn die meisten sind ja von hier und es ist dann auch ihr See und wenn noch eine andere Bucht frei wäre, würden sie nicht fragen. Aber der Schadmünchner quetscht sich mit Anhang einfach auf eine freie Flache, stellt das Bier ab und hat sicher auch noch einen kleinen Wegwerfgrill dabei, der hier eigentlich verboten ist. Und einen ebenso dreckigen Köter.. Kurz, er benimmt sich übler als jene, die hier daheim sind, und er weiss: Er kann das. Er fährt am Abend wieder heim, Wir aber müssen mit dem Dreck leben.

Gut, zugegeben, eigentlich haben unsere Gemeindearbeiter den Dreck, die hier alles am Montag Morgen säubern, aber das ändert nichts daran, dass hier die 99% Münchner dem 1% Anwohnern vorschreiben wollen, wie es in ihren Buchten zuzugehen hat. Drüben auf den Liegewiesen ist man ihnen schutzlos ausgeliefert, aber in den Buchten kann man sich wehren. Denn die Buchten sind nicht wirklich gross, und man kann sie zur Alpenseefestung ausbauen, damit die Invasion der Schweine in der Bucht keinen Erfolg hat. Dabei hat sich folgende Ausrüstung bestens bewährt:

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Vier Handtücher und Decken.möglichst gross. Strategisch in der ganzen Bucht ausgelegt. Die anderen, kann man sagen, kommen gleich wieder.

Taucherflossen lassen unangenehme sportliche Hektik an dieser Stelle vermuten und nehmen, elegant ausgebreitet, leicht zwei Quadratmeter Platz ein.

Porzellan und Silber für Kuchen und andere Speisen. Das gibt dem Schadmünchner das Gefühl, hier wirklich fremd zu sein.

Ein möglichst grobes, farblich auffälliges Bergrad. Es signalisiert schon von weitem, richtig am Zugang abgestellt, dass hier belegt ist, und erschwert den Zutritt.

Bücher verdeutlichen: Man möchte Ruhe und nicht gestört werden. Das hilft vielleicht gegen den ein oder anderen NichtBildplusabobesitzer.

Einen üppigen Rucksack kann man auch noch an den Zugang stellen.

Auch das Vortäuschen einer gesitigen Tätigkeit, wie ich es hier gerade tue, kann abweisend wirken, und dann sucht sich das Pack ein anderes Opfer, das unvorsichtig genug ist, ihrer Erscheinung mehr zun entsprechen, denn Gleich und Gleich gesellt sich gern.

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Generell versucht es der Schadmünchner gern mit der Fraternisierung, deshalb geht er ja auch auf die Waldfeste und erzählt dann am Montag, er hätte am Tegernsee mit dem und jenem über dies und das gesprochen, was dann thematisch besser als seine 1-Zimmer-Wohnung in Milbertshofen und Randale am Flaucher erscheint. Er ist nicht klug genug, das Paradies zu bewahren, aber so blöd, dass er dessen Prestige nicht bis zum Letzten ausschlachtet, ist er auch nicht. Also: Nicht füttern! Nicht helfen. Nicht Möglichkeiten eröffnen. Nie. Auf keinen Fall. Jede Form von Freundlichkeit wäre falsch. Nie “Leider nein” sagen, sondern gleich ganz deutlich “Nah” raunzen; wir sind hier in Bayern, da darf man, da hat man das Gesinde immer so behandelt. Man muss das tun. Der Schadmünchner ist so von der Isar und plumper Bierwerbung mit angeblicher Klassenvermischung im Biergarten sozialisiert, und alles andere würde ihm als indirekte Einladung erscheinen: Er respektiert anderer Leute Buchten nicht und denkt, man würde ihm auf Augenhöhe begegnen, als wäre er hier mitsamt Bierkasten, Grill und später eintrudelndem Rudel erwünscht. Das ist nämlich deren Trick: Erst fragt nur einer und dann kommen noch 10 andere nach. “Ja hallo Jutta, ich habe jetzt hier eine Bucht, der Jens und der Harry sind auch schon da, bring doch die Wiebke mit und noch eine Kasten….”

So sind sie. Weil sie es können, weil man sie lässt, weil sie es als legitimen Akt gegen das spiessige München empfinden und es so am Isarbad gelehrt wird. Und weil sie aus vielen Gründen hierher kommen, aber ganz sicher nicht, um Anstand und Benehmen zu erlernen. Den geschädigten Isaranwohnern würde ein anderer Empfang der Schadmünchner am See übrigens auch nicht helfen: Für jeden, der uns am Wochenende heimsucht, liegen vier andere an der Isar, die dann alle im gleichen Augenblick nicht arbeiten. Weil Wochenende ist und nicht, weil man das mit dem Arbeiten halt nicht tut, wenn man baden gehen will.

Friedrich, Uhl, Metternich und andere Schrecken des Biedermeier

17 mercoledì Lug 2013

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ohne Sinn und Verstand und moralisch verkommen
Hans-Peter Uhl 2009 über Mitglieder des Chaos Computer Club

Eigentlich war diese Legislaturperiode aus kulturhistorischer Sicht gelaufen, als Bundesaussenminister Westerwelle seinen Sager von der spätrömischen Dekadenz zum Schlechtesten gab. Da war eigentlich klar: Es würde für seine Kabinettskollegen und Fraktionen schwer werden, dieses Niveau noch einmal zu unterbieten. Aber jetzt, auf der Zielgeraden kurz vor der Wahl, kommt die Blutgrätsche, und wie es sein muss, kommt sie nicht nur aus der CSU, sondern auch noch vom Hardliner Hans-Peter Uhl, der früher als Kreisverwaltungsreferent von München durch nicht gerade schwulenfreundliche Politik aufgefallen ist. Jetzt also, im Zuge von Prism und dem nicht enden wollenden NSA-Skandal, der längst auch ein Skandal des versagenden Innenministers ist, jetzt also stellt sich Uhl hin und sagt, angesichts der Datenspeicherung stosse “der Nationalstaat mit seiner Verpflichtung, seine Bürger zu schützen, erkennbar an Grenzen.” Und nach dieser Bankrotterklärung des Rechtsstaates kommt auch noch die kulturgeschichtliche, Westerwelle wegkeilende Meisterleistung:

“Wir müssen die Idylle des Biedermeiers verlassen.”

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Man muss Uhl vielleicht zugute halten, dass das Biedermeier in Bayern vergleichsweise mild und ohne allzu viel Staatsterror abgelaufen ist. Bayern war zu Zeiten der Aufklärung eher ein zurückgebliebener Gottesstaat, und der Wechsel zwischen Freiheitswillen und Unterdrückung war hier nicht so brutal wie in den umliegenden Nationen. Biedermeier in Uhls und meiner Heimat ist mehr Griechenbegeisterung und Klassizismus, Schönheitengalerie und Kunstförderung, und als andere 1848 gegen die Unterdrückung aufstanden, wehrte man sich in Bayern nur gegen das in den Augen der Bewohner liderliche Wesen der Lola Montez, mit der der bayerische König Schmutzeleien betrieb. Andere Stimmen, die das Biedermeier auch in Bayern als muffige, reaktionäre und auf dem flachen Land als katholisch-autoritäre Epoche schildern, werden dagegen gern mit den adretten Damen von Stieler und Graefle überdeckt.

Aber ansonsten ist die Epoche nach dem Ende der Napoleonischen Kriege auch unter einem anderen Namen bekannt: Vormärz, nach dem März 1848 und seiner Revolution. Und das ist nun wirklich keine Epoche, die man als Idyll würde ansehen wollen, sondern nach der Epoche der Erklärung der universellen Menschenrechte, auf die wir uns heute so gern berufen, eine Zeit übelster Repression, Unterdrückung, Zensur, politischem Mord, aussergerichtlicher Folterkerker und personell und technisch weitestgehender Überwachung. Wenn man sich die Sache etwas genauer anschaut, verlassen wir kein Idyll des Biedermeiers, wir betreten gerade kein merkel’sches Neuland, sondern eine Neuauflage einer totalitären Schreckenszeit, die viele, denen ihr Leben und ihre Freiheit lieb war, zum Rückzug in ihr privates, unpolitisches und rechtloses “Idyll” zwang.

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Das Äquivalent zum “War on Terror” war damals die Demagogenverfolgung, der Patriot Act und all die Überwachungsgesetze in den Vasallenstaaten hiessen damals Carlsbader Beschlüsse, die, wie heute auch, hastig und rechtlich fragwürdig beschlossen und zugunsten der Totalkontrolle im Deutschen Bund und in Österreich umgesetzt wurden. Die Bevölkerung war damals wie heute den Nachforschungen und Kontrollen schutzlos ausgeliefert, es tagten damals schon geheime Gerichte, die kein Opfer anhörten: Die “Zentralkommission zur Untersuchung hochverräterischer Umtriebe” konnte in Form einer Sondergerichtsbarkeit dafür sorgen, dass Professoren ihre Stellen verloren, Studenten aus den Hochschulen geworfen wurden und Demokraten in Gefängnissen landeten. Samt und sonders Leute übrigens, die jene Politiker heute als Vorväter unserer Demokratie in hohen Ehren halten, die uns ansonsten aber die Vorteile der Internetüberwachung erklären – wie dieser Uhl.

Das damals schon gebräuchliche Argument, das alles diente der inneren Sicherheit, hätte man sicher schon zu einem “Supergrundrecht” aufgebauscht, hätte man es für notwendig erachtet, einen andauernden Bruch der Verfassung für das Wahlvolk zurecht zu neusprechen. Allein, es gab damals kein Wahlvolk und kein Grundgesetz. Was es gab, waren Absprachen zwischen Freunden und Partnern und ihrer Dienste: Die Österreicher, der Kirchenstaat und die italienischen Bourbonen tauschten sich über die Carbonari und das Junge Italien aus, Russen, Österreicher und Preussen sprachen über polnische Patrioten, deren Land sie unter sich aufgeteilt hatten, und Österreich und Preussen redeten über Studenten und andere Störenfriede und wie man ihnen den Lebensraum entziehen kann. Man witterte überall Verschwörung, man war ein wenig paranoid, und man war scharf auf vermeintlich sicheres Wissen.

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Dafür braucht man natürlich Informationen wie jene, die dieser Uhl nach eigenen Worten für sicher hält, wären sie in einem versiegelten Brief gewesen. Ja, dieser Uhl, der hätte damals sicher auch gesagt, dass der Briefverkehr kein rechtsfreier Raum sein darf, und Merketternich hätte ihm recht gegeben und dann hätten sie über Siegel gelacht: Tatsächlich war es nämlich so, dass in den sogenannten Schwarzen Kammern Heerscharen von Unterdrückern damit beschäftigt waren, die Post zu öffnen und zu lesen, und Metternich dann in Briefings zu melden, falls jemand so unvorsichtig war, etwas Falsches wie etwa fragwürdige Keywords zu schreiben. Und weil schon damals manche schlau genug waren, Nachrichten zu verstecken zu codieren, hatte Metternich auch noch eine eigene Dechiffrierungsabteilung eingerichtet, in der dann aber nicht nur normale Demokratieterroristen, sondern auch die diplomatische Post der Freunde und Partner gefilzt wurde, Das machten damals übrigens auch schon alle.

Da ging es dann aber um die grosse Politik, wie etwa, Überraschung, Freihandelsabkommen. Für die normalen Bürger, die vermutlich auch dachten, sie hätten nichts zu verbergen, gab es dagegen ein enges Netz von Spitzeln und Informanten jenseits der rechtlichen Kontrolle, die vorsorglich und verdachtsunabhängig alles aufschrieben, was später einmal nützlich sein könnte. Hat jemand einen verdächtigen Freund getroffen? Kauft er mehr Heine als Goethe? Besucht er oft Rossiniopern, singt er gar mit Mozart, ob der Herr Graf ein Tänzchen wohl wagen will? Beschwert er sich über die Wiedereinführung der Gesellschaft Jesu? Alles für sich sind das nur Kleinigkeiten, aber zusammengenommen, mit dem richtigen Verdacht versehen, ergibt sich ein Bild, und dafür sucht man dann nach Beweisen und schwupps, ist er in Guantanamo.

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Pardon, Spielberg natürlich, so hiess der Folterknast, in dem das biedermeierliche Wien – Freude schöner Götterfunken – seine Gegner ohne Prozess verrotten und krepieren liess, manchmal begründet und manchmal wegen Lappalien wie anderer politischer Auffassung. Man konnte das nie wissen, die Bedrohung dieses Systems ging von seiner Geheimniskrämerei aus. Wie viele Anschläge mit Gift und Dolch verhindert wurden? Unklar. Geheimsache. Warum 1846 die Preussen vom polnischen Aufstand Wind bekamen und die Österreicher trotz Überwachung überrascht wurden? Tja. Warum sie die Aufstände in Italien erst bemerkten, als sie begannen? Tja. 80.000 Anschläge gab es seit 2001 weltweit, angeblich 45 soll Prism verhindert haben, wie viele von hauseigenen Diensten mitinitiiert wurden, wie viele es wirklich sind und wo nur irgendwelche Auffassungen zu Anschlägen hochstilisiert wurden, war bei Metternich ebenso unklar wie heute. Man wusste es schon damals nicht: Metternichs Spitzel ersoffen in den gewonnenen Daten, aber zumindest den Zweck, die eigenen Untertanen und Vasallenregionen in Angst und Schrecken klein zu halten – das hat dieser Staatsterror geschafft. Bis März 1848, den wir heute als wichtigen Moment der deutschen Geschichte kennen.

Nur Killerdrohnen hatte man damals nicht. Allerdings gab es Figuren wie Antonio Capece Minutolo, der als Polizeiminister der italienischen Bourbonen so freundlich war, den Gegnern der italienischen Freiheitsbewegung Waffen für Todesschwadronen zu liefern, die auch für Metternich die Drecksarbeit des Verschwindenlassens und Beseitigens machten. Und wie heute gab es dabei erhebliche Kollateralschäden, die aber in den Wiener Hofnachrichten als Nebeneffekte der inneren Sicherheit allenfalls am Rande erwähnt wurden. Dann lagen halt ein paar tote Italiener neben einem Haus, das als Versteck des Widerstandes galt – selbst schuld, wenn sie Kinder mitbringen. Eine Untersuchung der Vorgänge ist nicht nötig gewesen, und man ist auch niemandem Rechenschaft schuldig. Nationale Sicherheit halt.

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Biedermeier. Eine idyllische Epoche. Metternich hat man dann in der Revolution von 1848 vertrieben. Uhl und Friedrich gelten weiterhin als Innenexperten, und die Kanzlerin wird ihnen brutalstmöglich wie unseren Freunden und Partnern das Vertrauen aussprechen, und massiv für ein internationales Abkommen eintreten, das unsere Sicherheitsgrundrechte bestens schützt.

Mindestens so gut wie die Karlsbader Beschlüsse, darf man annehmen. Die Idylle des Biedermeier ist nicht vorbei, sie geht mit Überwachungsfreunden wie Friedrich und Uhl gerade erst richtig los.

Rentner schauen Arbeit an

12 venerdì Lug 2013

Posted by Don Alphonso in Uncategorized

≈ 174 commenti

Quidquid agis prudenter agas et respice finem.

Jede Epoche hat ihre eigenen Horrorvorstellungen: Bei Don Giovanni ist es der Komtur, beim deutschen Innenpolitiker seine NSA- und Stasiakte, und mein Grossvater etwa liebte es, Weinberln am Fenster zu pflücken und dann mit einem Blasrohr auf alte Frauen zu schiessen, wobei er selbst auch nicht mehr jung war. Aber es gab eine Ausnahme: Vorne an der Strasse, wo jetzt das schicke Cafe ist, war die alten Leichenhalle der Stadt, und die Leichenwäscherin – Seelfrau sagt man in Bayern – kam jeden Abend auf dem Weg nach Hause hier vorbei. Die konnte mein Grossvater gar nicht ertragen, und schaudernd ergriff er, der sonst kaltblütig alles und jeden beschoss, die Flucht.

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So ähnlich sind die Reaktionen im fernen Berlin, wenn die Flaschensammler am Abend zwischen den heiteren Runden auf der Suche nach frischem Altglas auftauchen. Das ist nicht nur wegen der grassierenden Altersarmut ein Stimmungskiller, sondern auch und vor allem, so berichtet man mir, dem Umstand geschuldet, dass die Nachtschwärmer hier ihre eigene, ferne Zukunft erahnen. Irgendwo zwischen dem Ausleuchten der Mülltonnen, dem Kriechen in Buschruinen und der Verfolgung durch die Sozialämter, bei denen die Gewinne aus dieser Tätigkeit eigentlich anzugeben sind, damit sie die Bezüge der nicht mehr ganz so Notleidenden entsprechend kürzen können, sehen sie auch ihre eigene Altersperspektive. Und fragen sich vielleicht, wie man dem entgehen könnte. Vielleicht mit einer Zusatzversicherung, die sie aber kaum bedienen könnten, oder der Immobilie, die ihre Eltern vor drei Jahren vielleicht noch hätten zahlen können. Fast möchte ich wetten, dass der Griff zur Wodkaflasche schneller kommt, wenn der Flaschensammler kommt.

Weil es dort so viel Wodka gibt, und auch kein Mensch erwarte würde, dass man aus Anstand auf das öffentliche Trinken aus der Flasche verzichten würde, kann man sich nicht nur wie ein Asozialer benehmen, sondern auch alkoholumdünstet glauben, dass 45 Jahre ohne jemals geleistete echte Arbeit kein Problem sind, irgendein Gebührenprofiteur von ZDF Neo einem schon mal einen Auftrag geben wird, und irgendein Kühlschrank eines Freundes wird schon voll sein: Kurz, es ist noch viele Flaschen lang hin bis zum Rentenbescheid plus Sozialamt, und wenn man den Mann mit den klirrenden Tüten erst mal weggetrunken hat, kann man auch wieder mit proletarischem Stolze sagen, dass Berlin mehr Geld braucht, Armut nach Revolution schreit und Solidarität und bedingungsloses Grundeinkommen sein muss. Damit es ein Ende hat mit der Bevorzugung der Bayern, die selbst schuld sind, wenn sie in so einer uncoolen Region so viel arbeiten.

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In der mit Abstand uncoolsten Ecke jedoch lebe ich, und niemand könnte hier vom Flaschensammeln leben: Erstens gibt es hier keinen bezahlbaren Wohnraum und zweitens lässt hier auch niemand die Flachen herumliegen und falls es drittens doch einmal passiert, kommt jeden Morgen die Reinigung und macht alles sauber. Trotzdem weiss ich natürlich, dass das Alter für viele sehr unerfreulich wird. Ich kann den Zynismus in Bezug auf die Altersvorsorge und Rente durchaus verstehen, und wenn ich ganz ehrlich bin, sehe ich die Sache nicht weniger pessimistisch. Nicht, weil hier Flaschensammler sind. Hier ist das Gegenteil. Hier sitzen vermögende Rentner am Ufer in Tegernsee und schauen zu, wie Menschen arbeiten. So richtig. Sie bauen einen Steg, damit die Rentner in Zukunft weiter am Wasser spazieren können, und bezahlen mit ihrer Arbeit auch gleich noch die Rente, die es ihnen finanziell ermöglicht, so ihre Tage zu verbringen.

Es gibt wirklich viele davon. Ich sitze im Cafe am See, und sie schippern mit ihren Segelbooten vorbei, ich bin am Ufer, und ich höre ihre Wägen röhren und Erzählungen von der speziellen Kur in Südfrankreich, die man ihnen bewilligt hat, ich sehe die Juweliere, die Torten und die Fettabsauger, die dafür sorgen, dass die Ketten trotz Torten wieder an die Hälse passen, und das alles muss bezahlt werden. Ich bin einer der wenigen Menschen, die hier zwischen Bergtouren und Auszeit gegenüber der Alm noch wirklich arbeiten. Wir sind so wenige. Und das sind so viele. Da ahnt, da befüchtet man, wo die Altersvorsorge hingeht. Nicht dorthin jedenfalls, wo man sich noch irgendwelche Gedanken über meine Rente machen würde.

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So wirst Du einst sein, sagt der Flaschenmann dem Berliner. So wirst Du nie sein, sagt mir die fettabgesaugte Ministerialdirektorenfrau, und zwar nicht, weil Du es wegen der Bergsteigerei nicht nötig haben wirst, sondern weil ich es jetzt nötig habe und dann später nichts mehr da ist. Und hier kann man sich nun fragen, was schlimmer ist: Das Wissen, dass man in viel zu naher Zukunft wird hungern und darben müssen. Oder das Wissen, dass es einmal anders war und jede Chance, dass es so bleiben würde, hier und jetzt verkonsumiert wird. Es wird immer so sein, sagt der Berliner. Es war nicht immer so, werde ich später einmal sagen. Es wird schlaue Forscher geben, die errechnen, um wie viele Jahre das Flaschensammeln in Not das Leben der Armen kürzt, und wieviel das dem Staat an kümmerlicher Rente spart. Aber niemand wird vermutlich nachrechnen, wie viele Tegernseerentner damit all die Jahre und Jahrzehnte jammern können, dass es mit dem Golfen nicht mehr so geht, wenn sie jetzt nicht bald neue Carbonschläger bekommen. An der Stelle jedoch wird es dann wieder Forscher geben, die erklären, wie gesund das für diese Senioren ist, und es sie fit hält.

Nun ist es bei uns freilich so, dass man noch nie allein auf die Rente angewiesen gewesen ist, es gab seit der Erfindung dieses jetzt zusammenbrechenden Schneeballsystems immer auch noch zusätzliche Sicherheiten für das Alter und das Glaserl Sekt am Morgen. Zum Staat gehen war früher ohnehin verpönt, und dass er einen, wenn er kann, wie eine Gans ausnimmt, wissen wir seit Jahrhunderten. Es ist daher das Bestreben, zur Not so viel zu haben, dass es auch ganz ohne Rente geht, und einen keiner aus den Häusern vertreiben kann, weil sie einem selbst gehören. Trotzdem können wir nicht umhin, an diesem System teilzunehmen, und manchmal, wenn die Rentner am See sitzen und hinüber zur Spielbank schauen, frage ich mich schon, ob die gesetzlich garantierte Verlustrate da drüben nicht besser ist als jene, die andere nach einem Leben der schlecht bezahlten Arbeit zum Flaschensammeln schickt. Zum Glück merkt man das woanders, wo die Menschen viel und hart an ihrem Aufstieg arbeiten, nicht so deutlich, denn diese Rentner sind hier: Sonst würden die Arbeiter vielleicht auch Zweifel haben, ob all die blumigen Versprechen vom sorglosen Alter, für das sie sich so anstrengen, nicht übertrieben sind.

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Dieses sorglose Alter ist hier und jetzt. Bei uns wird man, da muss man sich keine Illusionen machen, das Renteneintrittsalter in Richtung 70 Jahre öffnen, und weil man vom Markt trotzdem spätestens mit 62 aussortiert wird, läuft das dann auf eine praktische Rentenkürzung bei theoretisch weiterhin gut klingenden Versprechungen hinaus. Anders, wird man uns sagen, ist das alles nicht mehr finanzierbar. Es stimmt, denn nachher werde ich gleich an einem ganz normalen Werktag Mittag gegen diese Rentner um einen Platz in meinem beliebten Biergarten kämpfen müssen, und am Ende, ganz zum Schluss, bekomme ich dafür eine Rechnung, die ich weder bezahlen noch prellen kann.

Ja, die Jugend, sie ist ein wenig zynisch, wenn es um die Rente geht. Aus guten Gründen in Berlin und allerbesten Gründen hier am Tegernsee.

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Initiiert, mitausgeheckt, eingetütet und leider auch manchmal durch meine halsstarrige Art erduldet von Frank Schirrmacher

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