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Stützen der Gesellschaft

~ Darf ich noch ein Stück Torte anbieten?

Stützen der Gesellschaft

Archivi Mensili: maggio 2014

Geld her oder wir töten dieses Medienbaby

31 sabato Mag 2014

Posted by Don Alphonso in Uncategorized

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Unter normalen Umständen gibt es – um das Wort Omerta nicht zu verwenden – eine Art Burgfrieden unter Internetautoren, die es ernst meinen mit dem Geldverdienen im Netz. Die meisten kennen sich untereinander, und wenn sie sich auch nicht immer mögen, so schweisst sie doch die gemeinsame Überzeugung zusammen, beim digitalen Wandel ganz vorne mit dabei zu sein. Und ein Recht auf einem Platz an der Sonne zu haben. Das ist einer der Gründe, warum gewisse Namen und Personen immer wieder auftauchen, wenn neue Projekte angeschoben werden, denn manche garantieren auch dafür, dass andere mit etwaiger Kritik zurückstehen. Das erinnert ein wenig an den Umgang der echten Medien miteinander, die auch gerne mal für gemeinsame Ziele kleinere Differenzen übersehen, und es ist angesichts der Schwäche tragfähiger Erlösmodelle im Internet auch nicht sonderlich erstaunlich. Allein der Autor dieser Zeilen gilt diesen Kreisen gemeinhin als notorischer und zynischer Störenfried, der sich nicht an ungeschriebene Gesetze hält.

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Insofern passiert gerade etwas Erstaunliches: Das Projekt Krautreporter, das seit über zwei Wochen versucht, 900.000 Euro für ein Jahr Journalismus von 25 Autoren einzusammeln, zieht inzwischen doch erhebliche Kritik auf sich. Und zwar von Personen, die nicht gerade dafür bekannt sind, sich vorschnell illoyal zu äussern. Das ist angesichts der Grösse und Grundausrichtung des Projekts erstaunlich: Krautreporter hätte angesichts des Umfangs durchaus eine zukunftsfähige Lösung für viele Probleme sein könnte. Denn die jungen, internetnahen Autoren haben ihre Probleme bei der Umsetzung der Idee, eine „Marke“ zu werden. Mit dem Selbstbewusstsein geht es schon recht gut, aber das Eintreiben von Geld ist seit inzwischen 15 Jahren immer noch ein ungelöstes Problem für die breite Masse der Insnetzschreiber. Krautreporter dagegen stellt die technische Infrastruktur zur Vorfinanzierung und Betrieb und hält – theoretisch und wenn alles gut geht – den Autoren den Rücken von unangenehmem Kram frei, der bei der Entwicklung allererstklassigster Leistungen des Wortes nur stört.

Es hätte also eine gute Sache werden können – aber zuerst brach die Seite zusammen, was nicht sehr für Internetkompetenz steht, dann konnte man nur mit Kreditkarte zahlen, dann konnte man sich mal mit Twitter anmelden und mal nicht, dann konnte man nicht beurteilen, ob die Transaktion geklappt hatte, dann stellte sich heraus, dass zwischen Krautreporter und Kunden noch eine weitere Firma ist, eine sog. 1-Euro-GmbH namens Sparker, die ein Nebenprojekt der Krautreporter-Gründer ist, und die AGB hätte man sich vorher auch noch einmal anschauen können. Grob gesagt hatte man für das Versprechen einer Ware – ein Jahr feinster Onlinejournalismus ab Herbst – keine richtig funktionierende Kasse. Und irgendwie schlich sich bei den Betrachtern das Gefühl ein, dass Krautreporter selbst noch nicht wussten, was sie da machen sollten. Erst nach dem Start wurde ein Blog online gestellt, das etwas konkreter wurde, aber auch mit Umfragen zeigte, wie wenig Substanz der versprochenen Umsetzung vorhanden war.

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Jetzt, nach zwei Wochen, hat das Interesse an Krautreporter spürbar nachgelassen, Es gab eine Aktion zum Erreichen von 6000 Unterstützern, die erst gestern schleppend zu Ende ging. Auch die Medienberichte, die einen grossen Teil der potenziellen Kunden gleich zu Beginn erreicht haben dürfen, lassen deutlich nach. Zur Halbzeit liegt das Projekt klar unter den Erwartungen und weit hinter dem Vorbild aus den Niederlanden zurück, das in dem erheblich kleineren Land mit Geld überschüttet wurde. Allenfalls ein famoser Endspurt könnte Krautreporter noch helfen, aber für manche Kunden stellt sich inzwischen die Sinnfrage. Das Projekt selbst behauptet, die Autoren kämen aus den besten Redaktionen Deutschlands, und verweist mit Links auf deren Beiträge bei diesen Redaktionen – und behauptet gleichzeitig, der Onlinejournalismus sei kaputt, die Medien könnten es nicht wegen der Klickgeilheit nicht, und sie würden es jetzt besser machen. Da knirscht die Logik schon recht deutlich.

Kalt, arrogant, unfreundlich, aufgeblasen, weltfremd, unkommunikativ – das ist inzwischen der Eindruck, den das Projekt bei denen verbreitet, die von sich denken, sie könnten es nicht nur besser als die Medien, sondern auch besser als Krautreporter. Tatsächlich jedoch droht Krautreporter jetzt zu einem grandiosen Rohrkrepierer zu werden – und wie schon der ähnlich laut angekündigte Blogvermarkter Adical/später Adnation im Jahre 2007 verbrannte Erde zu hinterlassen. Das Ziel der maximalen Aufmerksamkeit wurde damals auch erreicht, die Umsetzung war eher schwierig, die Werbepartner ernteten teilweise wütende Proteste, und von den hochfliegenden Plänen, „alle reich“ zu machen, blieb nichts übrig. Das wirkt bis heute nach: Krautreporter wird nicht müde darauf hinzuweisen, wie gefährlich Anzeigen sind, und wichtig werbefreier Journalismus wäre. Dass ein führender Krautreporter früher schon bei Adical war, wird dabei nicht besonders erwähnt.

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Das nächste Projekt wird es nach einem möglichen Scheitern sicher sehr viel schwerer haben: Die Mediensensation einer Gründung durch Vorauszahlung ist durch, die Kunden sind oft nur mittelbegeistert, und generell zeigt sich gerade bei manchen versprochenen, aber noch ausbleibenden Büchern, dass einige Crowdfundingprojekte eher schlecht laufen. Es bleibt der Eindruck kleben, da werde nur Geld eingesammelt, und zwar in einem sehr schwierigen Prozess. Ähnlich ergeht es einem anderen, mit Vorschusslorbeeren ausgezeichneten Projekt: Das Block Magazin brauchte Monate, um die ersten 1000 Käufer zu einem Zahlungsversprechen zu bringen, was auf etwaige Journalisten eher wie die Drohung einer prekären Existenz denn wie die Chance auf ein regelmässiges Einkommen wirkt. Dazu kommt dann auch der betont zurückhaltende Nichterklärstil dessen, was geplant ist: „Tobias Amslinger schreibt einen Versuch über den ironisierten Umgang mit der Natur. “ Äh. Also. Ja. Schön.

Mir, der ich mich nicht an die Omerta an den Burgfrieden gebunden fühle, kommt es ein wenig so vor, als versuchte man sich gerade ein wenig in Sicherheit vor dem Fallout zu bringen, den Krautreporter beim Implodieren hinterlassen wird. Denn als besonders schädlich könnte sich der leicht erpresserische Eindruck erweisen, der die Projekte durchwabert: Sie könnten so tollen Journalismus machen, da kämen so tolle Leute zu Wort, das wäre so wichtig – und wer nicht zahlt, ist nicht nur gegen guten Journalismus, er verkennt auch die Mission. Bevor das Geld nicht da ist, zeigt man auch nicht, was man kann. Der Punkt, ab dem bei mir die Schmerzgrenze überschritten ist, ist das Anpflaumen der Fans bei Facebook, derer Krautreporter 10000 hat: „Alles oder nichts. 10.000 Facebook-Fans. 5.276 Krautreporter-Mitglieder. Toll. Aber ein paar von uns haben da was total falsch verstanden! Jetzt Mitglied werden.“ Bei Krautreporter ist der Fokus längst von der Rettung des Onlinejournalismus zur Rettung des Projekts und der eigenen Einnahmen gewandert.

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Es ist nur zu verständlich, dass man mit solchen „Wir Helden gegen die bösen Medien“ und „Wer nicht für uns ist ist gegen uns“-Methoden und einer Stimmung wie beim Heizdeckenverkauf nicht in Verbindung gebracht werden will. Zumal absehbar ist, wie sich die Macher beleidigt im Falle des Scheiterns äussern könnten: Die Kunden hätten das Produkt nicht verstanden und wenn sie keine Qualität wollen, dann gibt es eben keine. Folgerichtig jedoch wäre es, würden sie danach die Profession wechseln und etwa an der Supermarktkasse (mit funktionierender Kasse) oder als für den Kunden unvermeidliche Immobilienmakler in München arbeiten. Statt dessen wird man sie danach wieder bei genau den Medien sehen, die angeblich online nichts auf die Reihe bekommen und dort, so vermute ich, werden sie dann die Omerta beachten und beim Themenvorschlag nicht mehr ganz so laut betonen, dass nur sie es können und die anderen gefälligst die Kohle rausrücken sollen, wenn sie diese besondere Qualität von journalistischen „Querschlägern“ etc. haben wollen.

Andere betonen bei ihrer Kritik gerne, dass sie danach dennoch bereit sind, ihren Teil zu tun und zu bezahlen. Ich fürchte, so viel Ehrlichkeit muss sein, ich war nur in Kaltern und habe das Geld in Torte für meinen ausgehungerten Magen gesteckt. Denn ich tue nichts, was ich nicht kann und was ich kann, ist wenig, und das weiss ich.

Vatertag, nüchtern betrachtet

29 giovedì Mag 2014

Posted by Don Alphonso in Uncategorized

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Oh Mensch tritt ein, die Sorgen lass, schon rollt der Wirt ein neues Fass
Inschrift im Hof des Roten Adler in Kaltern.

Stellen wir uns – zum Glück nur theoretisch – vor, ich wäre heute verheiratet und hätte mein Leben zudem mit Kindern und Karriere zugebracht, wobei Letztere zur Finanzierung der Ersteren herhalten müste. Und nun würde ich Frau und teuren, verzogenen Bratzen Lebewohl sagen – Zweiteren, sofern ich sie überhaupt telefonisch erreiche – und ein paar Tage nach Südtirol fahren, mit einem Freund, um in diesem fortgeschrittenen Alter Pässe und Berge zu erklimmen, wie jenen Penegal und den Mendelpass, die sich wolkenbekrönt vor meinem Hotelzimmer in Kaltern erheben. Hinter mir steht ein sündhaft teures Rennrad, dessen phantastisches Leichtgewicht gar nicht zur körpereigenen und mit einem Leiberl mit absurden Weltmeisterstreifen versehenen Erdenschwere passt, die mich beim Weg nach oben zurückhalten wollen wird.

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Es ist leicht vorhersehbar, was man und besonders die Freundinnen der zurückgelassenen Gattin sagen würde: Dass sie sich nichts denken soll, immerhin ist es nur ein Rad, das ich besteige, und nicht die Sekretärin ober die Praktikantin. Dass ich sicher wiederkomme und nicht mit ihrer Yogalehrerin durchbrenne. Dass ich meinen Körper noch natürlich und günstig in Form bringe und sie doch froh sein kann, dass somit genug Geld da ist, damit sie in 10 Jahren, wie das heute üblich wird, aus der angeblich ananasartigen Furchenlandschaft ihres Gesichts wieder einen vorzeigbaren Pfirsich-Melba machen lassen kann, der übercremt und sahnesüss dem Publikum gefallen kann, wenn sich noch jemand mit Photoshop an das Promobild setzt, und der Frisör sich so reinhängt, wie ich das am Penegal tun werde. Kurz, man würde sie beruhigen und meinen, das sei nur eine ganz milde Form der Lebenszweifel, die einen verheirateten Mann in der Lebensmitte zu überkommen belieben.

Denn natürlich kennt jede die grauenvollen Geschichten, die in diesem Alter Männer sonst ihren Frauen antun. Obskure Freizeitaktivitäten auf familienkassenruinierenden Geräten sind da noch das kleinste Übel. Oft genug finden die Männer, dass sie nun genug für die Arterhaltung getan haben, und brennen mit einer Jüngeren durch. Manchmal gründen sie noch einmal Firmen, die nicht laufen, oder wechseln den Beruf und immer, wirklich immer, sind das egomane Handlungen, mit denen sie ihre eigene Person in den Mittelpunkt stellen. Kläglich ist ihr Bild in den Medien anzuschauen, und dieses Schreckgespenst wird gern gezeigt, um Frauen beizubringen, was sie denn sonst noch so alles tun sollten, um den Kerl auf Linie zu bringen.

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Bei Frauen ist das natürlich anders. Frauen wollen natürlich keine überteuerten Rennräder und keine jüngeren Lover – Tucholsky sagte einmal sehr weise über sich, er bekäme jede, die er wollte, weil er nur die wollte, die er bekäme, und das nehmen sie sich zu Herzen und nehmen lieber gar nichts, wie ich das ja auch mache. Dafür geht das Engagement dann gern in einen Aktivismus, der wenig kostet und viele Möglichkeiten bringt, sich selbst als gut und richtig darzustellen. Ja Schatz, müsste ich dann sagen und Du hast ja Recht Schatz. Grinsen müsste ich trotzdem in der Einfahrt meines Hotels, wo geschrieben steht „Alter Wein und junge Weiber sind die besten Zeitvertreiber“. Mehr vielleicht als ich es jetzt tue, wo ich doch gar keinen Alkohol trinke und nur zum Radeln hier bin – Südtirol ist zwar das Land, in dem man sich immer dazusetzen und lustige Lieder singen kann, aber es gibt natürlich Grenzen, und im Kern sind die Leute hier recht sittenstreng. Man kann sich mit ihnen die Zeit vertreiben, aber nicht die ehelichen Defizite.

Aber das braucht es auch gar nicht. Denn die wahre Gefahren sind, soweit ich das von den in meinem Alter sehr üblichen Scheidungen mitbekomme, gar nicht die g’schlamperten Verhältnisse oder die Seitensprünge. Oder was sonst immer gern imaginiert wird von jenen Damen, die sich Feministinnen nennen und das eigentümliche Bild des Mannes als immer bereiten Wüstlings im Sinne der victorianischen Epoche haben, ganz so, als lebten wir noch in einem Gesellschaftsroman und nicht in einer überkorrekten Sowohl-Alsauch-Kolumne, die von einer ZEIT-Lektorin abgesegnet wurde. Es könnte, so mag es mir scheinen, eher etwas das Trennende werden, was ich hier am Berg wirklich finde: Die Ruhe. Die Begrenzung auf ein ganz einfaches Leben frei von all den Belastungen, die ein komplexes Konstrukt aus Familie, Karriere, Planung und Vorsorge mit sich bringt. Jeder weiss, dass eine andere Frau auch wieder neue Probleme nach sich ziehen kann, aber so ein Urlaub mit geringen Mitteln und einfachen Zielen wie Ankommen, Essen, Schauen und Weiterfahren könnte mehr das sein, was jene wirklich brauchen, die insgeheim einfach die Schnauze voll haben und gern im Strahl kotzen würden, wenn die nächste Freundin der Gattin ein noch besseres Familienleitbild postuliert.

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Natürlich wäre der Wüstling, der Don Giovanni, mit einer anderen, einer Zerlina, insgesamt betrachtet eine schönere Erklärung, wenn es dann auseinander geht. Denn dass jemand versucht, sich zu optimieren, ist allgemein als natürlicher Trieb anerkannt bei Mann und Frau, es passt wieder ganz gut in diese Epoche des Wachstums. Und dann ist da auch noch das beruhigende Gefühl, dass die Gründe woanders zu suchen sind, dass andere mehr geboten haben, hinterhältiger waren, was auch immer – die Gründe jedenfalls werden so externalisiert, wie das heute auch bei Bankenzusammenbrüchen, Blogsoftwarefehlern, den Erfolgen der AfD-Honks in Bayern und dem Versagen der Piraten üblich ist. Die Berufung auf externe Gründe ist systemkonform und macht es leichter, nicht bei sich selbst zu suchen, denn wenn da wirklich gar kein alter Wein und kein junges Weib wäre, dann müssten die Gründe in der Beziehung selbst liegen. Wenn schon so etwas Banales wie eine Fahrt den Berg hinauf so eine Entscheidung auslöst, so eine Nichtigkeit, ist es schlimm, sehr schlimm.

Dabei ist es nicht „Nichts“. Es ist sehr viel, gerade in unserer Zeit der konsequenten Überforderung. So ein Pass ist ein einziges, begrenztes Ziel, er ist zumeist machbar, und man sieht an den Strassenpfosten, an den Serpentinen und den Schildern, dass man es langsam erreicht. Man kann auch mal absteigen und warten. Wo ist der Spass darin, sich so zu schinden, fragen mich vor allem Frauen und die Antwort ist, dass es hart ist, heiss und einen an körperliche Grenzen bringt. Aber jeder Pass, das habe ich gelernt, ist irgendwann vorbei und oben ist immer eine Bank und eine Hütte, durch deren Fenster die Schlutzkrapfen gereicht werden, und danach bin ich zufrieden. Wenn ich aber höre, wie die Beziehungen der Moderne im Moment so laufen, dann werde ich den Eindruck nicht los, dass sich nach jeder Steigung der Beziehung gleich eine neue Rampe aufbaut. Und letztlich verlieren sie den Glauben, jemals oben anzukommen und einfach nur dasitzen zu können. Mir geht das am Pass auch immer so, jeden Meter möchte ich umdrehen, aber ich weiss: Er wird sein Ende haben. Und deshalb gebe ich nicht auf. Aber wir leben nun mal auch in einer Realität, in der Frauen bei Twitter fragen, ob sie einen Terrassenbelag von 1936 entfernen lassen sollen, weil ihn die Nazis gelegt haben – wahrscheinlioch würden sie auch die Sprenung des Doms von Siena fordern. Da ist sie dann, die nächste irre Rampe in der Lebensoptimierung: Schatz, der Terrassenboden, das kann so nicht bleiben, habe wir gerade mal 25000 rumliegen?

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Am dritten Tag hat es geregnet, und wir sind an den Gardasee gefahren, hinein in die Sonne, ins Licht. Erst am Abend kam der Regen über den See hoch nach Torbole, und auf einer Bank am Ufer sass ein altes Paar und hat einfach zugeschaut, lange und bewegungslos, wie der Wolkenschleier Malcesine, Limone und Tempesta einhüllte. Auch das ist, wie so eine Passauffahrt, nichts von Bedeutung. Es passiert nichts, es ist keine Sensation und es gibt keinen verwertbaren Gewinn, und doch ist dieses Nichts in meinem Augen sehr viel mehr als all die kaputten, kranken Beziehungen meines Umfelds. Eine Freundin hat die letzten Tage mal gesagt, ihre Hoffnung wäre, der Feminismus würde nicht eine höhere Quote an Frauen in die Wirtschaft an wichtige Positionen bringen, sondern vor allem Frauen, die die Wirtschaft menschlicher machen. Ich würde das gerne glauben, aber meine Erfahrung ist eine andere, und wenn ich Recht habe und die Nazisteinbeklagerinnen und runderneuerten Melbas Recht bekommen, wird das Bild am See der Alten, Zufriedenen, Zerfurchten und Gemeinsamen allenfalls die Hoffnung bleiben, und die Entfremdung mitsamt ihrem hohen Preis die Normalität.

Die Piraten – Anatomie eines Desasters

26 lunedì Mag 2014

Posted by Don Alphonso in Uncategorized

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Den grössten Erfolg errang die Piratenpartei bei der Europawahl vor dem Bundesverfassungsgericht: Das entschied, dass die bisherige Prozenthürde ersatzlos gestrichen wird. Für die Piraten waren das ideale Voraussetzungen, nach der bösen Schlappe bei der Bundestagswahl mit nur 2,2% der Stimmen wieder ein besseres Ergebnis einzufahren: Die Europawahl war noch immer gut für Protestparteien, und niemand musste diesmal Angst haben, seine Stimme würde wegen der 5%-Hürde verloren gehen. Die Piraten bekamen letztlich nur desaströse 1,4% und verloren damit erneut seit der Bundestagswahl ein Drittel ihres Stimmenanteils. Angesichts der deutlich niedrigeren Wahlbeteiligung machten sogar nur noch rund halb so viele Wähler ihr Kreuzerl bei einer Partei, die vor nicht allzu langer Zeit als Verkörperung einer basisdemokratischen, ideologiefernen und modernen Bürgerrechtspartei galt. Was sich da aber zur Europawahl präsentierte, war etwas ganz anderes:

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1. Die Spitzenkandidatin Julia Reda. Ungeniert und ohne die viel gelobte Basisunterstützung forderte die gerade eben mit dem Studium fertige Politikerin unter anderem den Bau eines Weltraumaufzugs, was, vorsichtig gesagt, nicht eben ein zentrales Anliegen der Mehrheiten ist. Ihre bisherigen politischen Leistungen lagen vor allem in der Leitung der Jungen Piraten, einer die Partei angeblich unterstützenden Jugendorganisation, unter deren Schirm Reda schon mal einen Antifakongress befürwortete. Die Jungen Piraten selbst waren als Organisation in der Vergangenheit neben schrillen Tönen vom linken Rand eher durch katastrophale Buchführung und nicht entlastete Vorstände aufgefallen. Bei einer in den letzten beiden Jahren von Linksradikalen dominierten Partei, die mitunter Antifafahnen auf ihren Parteitagen aufhängt, kam sie offensichtlich besser an, als beim Wähler, der sich Kompetenz und Erfahrung gemeinhin anders vorstellt.

2. Netzthemen nur am Rande: Andere linke Parteien sagten den Wählern, dass sie gegen das Freihandelsabkommen mit den USA kämpften, und konnten durchaus Erfolge vorweisen. Die Piraten stellten lieber die unverständliche Abkürzung TTIP in den Vordergrund. Dazu gab es weitere für den Wähler schwer verdauliche Punkte: Das Bedingungslose Grundeinkommen, das mit dem ehemaligen und wenig beliebten Politischen Geschäftsführer Johannes Ponader untrennbar verbunden ist. „Europa Grenzenlos“ war der Titel der übergreifenden Kampagne, die eine besonders liberale Haltung zur Zuwanderung und Mobilität beinhaltete – mitunter forderte man gar die Abschaffung der Aussengrenzen der EU. Hier wirkte wohl die Verquickung der Piraten in Berlin mit dem von der Antifa geförderten Protestcamp auf dem Oranienplatz nach. 2012 gab es dafür viel Aufmerksamkeit in den Medien und auch eine Spende, deren Verbleib bis heute nicht umfassend geklärt ist. 2014 gab es für dieses eher schwierige Alleinstellungsmerkmal kaum Unterstützung von den Wählern, die sich früher vielleicht durchaus für die netzpolitischen, aber weitgehend zu Nebenaspekten degradierten Themen der Piraten interessiert haben.

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3. #Bombergate. Man kann sich natürlich in Dresden hinstellen und sich den Körrper mit „THANKS BOMBER HARRIS“ bepinseln lassen, um sich für den Luftkrieg im 2. Weltkrieg zu bedanken. Man kann sich dabei vermummen und als die umstrittene Gruppe „Femen“ ausgeben. Man kann lügen und wenn die Öffentlicjkeit unbequeme Fragen stellt, als Parteivorstand die Pressesprecherin anweisen, der Presse einen zeigefingerwedelnden Brief zu schicken, um ihr zu erklären, wie sie ihren Job zu machen habe. Man kann die Beteiligung abstreiten und bei der späteren, mehr erzwungenen denn freiwilligen Begründung mit neuen Unwahrheiten und Anschuldigungen gegen andere aufwarten. Man kann auch nachträglich behaupten, man sei keine Antideutsche, selbst wenn es für einen eine „Antideutsche Twitterdemo“ gab. Und man kann seine Antifa- und andere Freunde gegen Medien und parteiinterne Kritiker herziehen lassen. Nur ist das alles eher nur so mittelklug, wenn man beispielsweise auf einem nicht ganz aussichtslosen Platz 5 die Liste der Piraten ziert und auch nicht plant, diese Liste von der eigenen Person zu befreien, wenn es rauskommt und der bestimmende Wahlknaller der Partei wird.

4. #kBuvo: Und wenn dann noch der Parteivorstand im Streit über diese und andere Eskapaden platzt, kommt das auch nicht so gut an. Genau das ist den Piraten passiert, drei der sieben Vorstände wollten eine Politik nicht mehr mittragen, die geprägt wurde durch Antifafahnen, Verständnis für die Krawalle in Hamburg und enge persönliche Verflechtungen des Vorsitzenden mit dem linkslastigen Parteiflügel, der mit Forderungen wie dem Recht auf Abtreibung bis zur Geburt aufwartete. Nach dem Rücktritt der bisherigen Mitglieder war der Vorstand zwar handlungsunfähig, setzte sich dann aber selbst als kommissarischen Bundesvorstand ein und nahm in seiner Machtfülle auch gleich noch ein neues Mitglied ohne jeden Basisentscheid auf. Der eigentlich umgehend nötige ausserordentliche Bundesparteitag wird nun im Juni abgehalten, und zwar in Halle ist Ostdeutschland – möglichst schwer erreichbar für die eher sozialdemokratisch eingestellten Landesverbände Westdeutschlands.

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5. Demotivation der Mitglieder: Die Piratenpartei hat immer noch über 28000 nur teilweise zahlende Mitglieder und sollte eigentlich in der Lage sein, einen intensiven Wahlkampf zu führen. Die Partei hatte aber auch auf der Liste weit vorne eine Person, die Wahlkampfauftritte und Buchpromotion verknüpfte, und zudem gern finanzielle Mittel für eine Bahncard gehabt hätte, und dieses Bestreben neben ihrer Sicht des Feminismus in den Vordergrund stellte. Sie hatte eine Spitzenkandidatin, die deutlich machte, dass sie sich nicht sonderlich dafür interessiert, ob ihre eigenen Anträge von der basisdemokratischen Partei abgelehnt wurde, und die Talkshow im Mumble mit den Listenmitgliedern wurde trotz heftiger Kritik von einer Person des linken Flügels moderiert, die gerne Nazis und parteiinterne Kritiker in einen Topf warf. Ganz zum Schluss des verkorksten Wahlkampfs betonte dann noch die Nummer 9 der EU-Liste, er unterstelle der Antifa, dass sie bei ihren Eierwürfen schon zielen könnte. Davon distanzierten sich viele Piraten und der Landesvorstand Hessen, aber nicht der kBuvo, dessen Vorsitzender zufälligerweise seine Brötchen bei der Fraktion im Rat der Stadt Frankfurt verdient, bei der der Eierwurfverteidiger den Fraktionsvorsitz inne hat.

6. AfD und sonstige Feindbilder: Was bleibt einem also als Partei, deren ursprüngliche, weitreichende Ziele einer neuen, transparenten Art der Politik – man denke an „Ihr seid die mit den Antworten! Wir sind die mit den Fragen!“ – durch einen dogmatischen Linkskurs der Cliquen mit Verteufelung der parteiinternen Kritiker und Beschimpfung der verbliebenen Medien ersetzt werden? Noch mehr Linksradikalismus und Abarbeiten an anderen Aufregerorganisationen wie AfD und der neuen Montagsdemo. Links gegen Rechts, Antifaschismus gegen Leute, die man nicht leiden kann und der Versuch, sich als die Kraft zu etablieren, die etwas gegen den Rechtsruck unternimmt. Legt man die alten Ideale ab, stellt man Bürgerbeteiligung in den Hintergrund und will man gar nicht mehr als offene Plattform verstanden werden, bleibt nur die eigene, reine Lehre der Kaderpartei und die negative Abgrenzung, indem man nicht mehr sagt, wofür man steht, sondern wogegen man kämpft. Gleich nach der Wahl wurde an der neuen Agenda der Partei gestrickt: Das Ergebnis der EU-Walen zeige nur die Notwendigkeit einer breiten antifaschisten Bewegung.

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Hier deutet sich schon der nächste Konflikt an, dessen Motto lauten wird „Wer uns nicht hilft, hilft den Nazis“. Als Beleg für die Richtigkeit dieser Ansätze gilt ihren Verteidigern das Ergebnis der Piraten in Berlin, in deren Szenebezirken sie deutlich über 3% kommen. Allerdings ist sie mit genau diesem Programm und diesen Kandidaten auch in Bundesländern durchgefallen, die früher durchaus grosse Fraktionen in die Landtage gewält haben. Was bleibt, ist eine von inneren Querelen zerissene Splitterpartei, deren für das Debakel verantwortliche Köpfe keinerlei Anlass für Selbstkritik finden: Das ist dann der vielleicht letzte Moment, zu dem noch einmal die Karte der Basisdemokratie gespielt wird, schliesslich hätte man Kandidaten und Programm gemeinsam gewählt. Ob die Partei nach dem ausserordentlichen Parteitag eine Wende schaffen wird, muss sich noch zeigen. Erste Wortmeldungen aus dem linksradikalen Spektrum deuten jedoch schon darauf hin, dass es nicht ohne eine weitere, hässliche Schlammschlacht ablaufen wird. Oder wie manche so schön sagen: “Lernen durch Schmerz, nur ohne Lernen.”

Es gibt keinen richtigen Rassismus in der falschen Ausbeutung

21 mercoledì Mag 2014

Posted by Don Alphonso in Uncategorized

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Schreib Kränkungen in den Staub, Wohltaten in den Marmor!
Benjamin Franklin

Jeder dürfte den Godwin kennen, diese erstaunliche Entwicklung, dass bei politischen Debatten gleich welcher Natur ein Teilnehmer sich irgendwann des Arguments nicht enthalten kann, die anderen seien ja wie Hitler, Nazis und Faschisten. Uns Journalisten behandelt man etwas besser, wir sind entweder wie die BILD oder der Herausgeber wird gefragt, wann man uns zum höheren Ruhme der Zeitung vor die Tür setzt (der sogenannte “Berliner-Piraten-Pressearbeits-Godwin”). Und dann gibt es noch so einen speziellen Godwin bei internationalen, sozialen Fragen, wie jene, die sich gerade mit den Flüchtlingen aus Afrika, Asien und Südosteuropa stellen: Dass wir uns, denen es gut, besonders gut oder gar bestens geht, mit idealer Wohnlage und bar aller existentiellen Nöte, gar kein Recht hätten, andere zu beurteilen, die traumatisiert und verfolgt unser Land erreichten und dort nun unbegrenzte Teilhabe fordern.

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Der perfekte Godwin zur Niederschlagung jeder Debatte geht in etwa so: Da sind die ausgebeuteten und von ihren Regimen unterdrückten Flüchtlinge, die den gefahrvollen Weg über das Meer genommen haben, um in Lampedusa erst interniert und dann vertrieben zu werden – und eigentlich schuld sind daran die Europäer und ihre Konzerne, die die Bodenschätze ausbeuten, Waffen liefern und korrupte Diktatoren stützen, weshalb das Leben dort unerträglich wird und wir mit den Flüchtlingen die Quittung für unseren unverantwortlichen, eigentlich nur zusammengeraubten Wohlstand erhalten. Weshalb wir überhaupt kein Recht haben, sie abzuweisen, verdammt nochmal die Grenzen öffnen und global etwas unternehmen sollen, denn kein Mensch ist illegal außer die fiesen, fetten Ausbeuter, die wir idealtypisch sind. Ja, es gibt sogar welche, die laut Wahlwerbespot die Abschaffung der Außengrenzen der EU verlangen feat. einen Weltraumaufzug, den sog, “Vernunft-Godwin”.

Nun bin ich gerade im schönen Italien, und dort stellt sich das Problem natürlich etwas anders als in Deutschland dar: Im italienischen Süden wurden Flüchtlinge gezielt aus Afrika eingeschleust, um etwa kostensenkend in der Landwirtschaft zu arbeiten. Internationale Produktfälscher und ihre Kunden – auch das gibt es übrigens unter marxistischen Expiratinnen – setzen beim Vertrieb der Imitate auf den Straßenhandel durch Flüchtlinge. Und dann ist da noch der Umstand, dass nicht jeder Konflikt in Afrika und nicht jede Korruption eine Folge westlicher Misswirtschaft ist, sei es, weil die Chinesen überall dort weitermachen, wo Europäer heute nicht mehr bestechen dürfen, oder sei es, weil unverantwortliches Verhalten mitunter auch aus den Leuten selbst heraus kommt. Man muss eben genau hinschauen, was einem dann den Ruf eines herzlosen Relativierers und Schreibtischtäters einträgt. Die Flüchtlingsdebatte setzt das grenzenlose Leid gegen den Anschein des mittelweißen, männlichen Profiteurtäterverbrecher, ja fast schon Nazi….

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Und natürlich den eines Rassisten, wenn man nicht erbaut ist, von Flüchtlingen um Spenden massiv bedrängt zu werden, wie einem das in Italien durchaus passieren kann. Wie überhaupt ja alles, was man zu dem Thema vorbringt, und nicht auf Linie der sehr deutschen Asylaktivisten ist, seinen Urgrund im tiefsitzenden Rassismus haben soll, der uns auch dazu verleitet, diese Menschen auszubeuten und postkolonial neu für unsere Interessen zu versklaven. Ich möchte deshalb in dieser kleinen Rubrik, die sich mit unserem schönen, alten Europa beschäftigt, zurückgehen in eine Zeit, als der Flüchtling der Moderne hier noch Sarazen oder Mohr hieß und die Küsten Italiens ohne Asylsuche ansteuerte, sondern zum Ausrauben, so wie eben auch der ungläubige Hund aus Spanien und Italien beizeiten die nordafrikanischen Küsten für Raub und Mord und Sklavenhandel ansteuerte, und zu diesem Zweck Häretiker an die Ruder seiner Kriegsschiffe setzte. Das war das damals übliche Geschäft und außerdem waren die anderen sowieso nur Heiden.

Man selbst hatte natürlich den richtigen Glauben und baute zu diesem Zweck Kirchen wie eben den Dom in Siena. Und weil man an den richtigen Gott glaubte und mitunter auch gut verdiente, sei es durch Sklavenhandel oder Hehlerei der Waren von einem Mohrenhandelsschiff, konnte man sich auch privat etwas leisten. Im späten Mittelalter etwa war man stolz auf üppige Fensterfronten mit adretten Säulen und Kapitellen aus feinstem Marmor, wie man sie auch von den Blendarkaden der Kirchen kennt, und wir Reisende pflegen den weißen Schimmer an den Gebäuden in römischer Tradition zu sehen, zu seufzen und das Gefühl zu haben, hier vor einer durchgehenden antiken Tradition zu stehen, deren letzte Ausformung wir selbst darstellen. Wo Vergil sang und Dante schmachtete, lässt der deutsche Tourist gönnerhaft 20 Cent auf dem Tisch und der illegale Einwanderer in der original italienischen Küche bekommt davon nichts ab. Und das alles, weil uns Säulen und Kapitelle dieses famose Gefühl einer hohen Kultur geben, selbst wenn die Vorfahren im 18. Jahrhundert noch auf einem Strohsack im Schweinestall residierten. Tourismus adelt jedoch, und der Reisende schaut hinauf und denkt sich, langsam wie rieselnder Kalkstaub, solche Dinger, die gibt es doch auch in – Heike-Helga, wo war das wo Du damals diese Sportsandalen gekauft hast da waren doch auch so Säulen?

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Das war vielleicht in Lucca oder irgendeiner anderen Stadt Italiens, man kann es wirklich schlecht auseinanderhalten. Denn all diese hübschen, monotonen Marmorsäulen und einander sehr ähnlichen Kapitelle kommen ursprünglich zumeist aus Carrara, nicht weit von hier gelegen. Hoch in den Bergen wurde der Marmor in harter Arbeit gebrochen, weiter unten dann in Massenfertigung von bluthustenden Ausführenden in Standardformen gemeißelt, mit gefährlichen Rutschkarren zu Tal gebracht und dort dem Genueser übergeben, der tatsächlich auch noch andere Tätigkeiten außer Falschmünzerei, Sklavenhandel und Freibeuterei kannte – auch wenn das der Ruf war, der den Genuesern zu jener Zeit anhaftete.Genua hatte damals unter anderem das Monopol auf den Handel mit Marmor aus Carrara und lieferte auf Wunsch in die ganze christliche Welt, und alle wollten diesen feinen, weißen Marmor zum Ruhme Gottes oder ihrer Handelshäuser. Für Genua war es das weiße Gold und für die Kunstgeschichte macht es die Arbeit schwer, weil die Massenproduktion der Teile die genauere Datierung von Gebäuden, Kirchen und Kreuzgängen nicht eben erleichtert. Und natürlich blieb der Gewinn in Genua hängen – Christenmenschen in Carrara hatten die gefährliche Plackerei und die Veredelung, aber nichts von den abnormen Profiten.

Und die Bauherren in Siena und Lucca mussten zähneknirschend den Genuesern jene Steine teuer abkaufen, die nah ihrer eigenen Heimat gebrochen wurden. Nicht ganz von ungefähr erinnert dieser Handel an die Förderung von Öl in Nigeria oder Uran im Kongo, denn auch wir hassen die Benzinpreise und ärgern uns, wenn die Regierung am Ende den Betreibern der AKWs die Restrisiken abnimmt, wenn sie uns vorher über die Stromrechnung ausgepresst haben. Aber wie man sieht: Das war schon früher in Europa so, wir verdanken diesem System trotzdem unsere schönsten Bauwerke, und wenn die Mille Miglia am Dom von Siena vorbei führt, springen manche aus ihren Automobilen, beenden kurz die Verbrennung vielleicht nigerianischen oder libyschen Ausbeuterbenzins und lichten sich passgenau mit ihren bei einem asiatischen Skalvenkonzern gebauten Mobiltelephon ab.

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Das ist natürlich kein Rassismus und kein Kolonialismus, das ist einfach die traditionelle Einstellung des alten Europas. Sie ist wahrhaft grenzenlos und frei von allen Vorurteilen, sie nimmt, wo es ihr vorteilhaft erscheint und macht keine Unterschiede zwischen schwarz und weiß, Christ und Heide, Genuesern und Deutschbankstern. Und vor allem macht sie sich nicht gerne Gedanken, sondern erfreut sich mehr an schönen Dingen und dem Gefühl, etwas Besonderes zu sein, und in der besten aller möglichen Welten zu leben, die mit dem Freihandelsabkommen mit den USA sogar noch besser wird, und die Sandalen für Heike-Helga noch günstiger herstellt, damit sie in Deutschland wieder zu ihrem Refugeeaktionsmeeting oder zur THF100-Propaganda hatschen kann, oder was sie sonst so zur Gewissensoptimierung treibt.

Zerknirscht wegen vergessener Zweitwohnsitzsteuer?

14 mercoledì Mag 2014

Posted by Don Alphonso in Uncategorized

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hihi

Also, der Hofreiter Toni, der wo ja in Berlin bei den Grünen der Fraktionsvorsitzende ist und jetzt diese blöse G’schichde da mit der Steuer hat, kommt aus Sauerlach. Sauerlach liegt südöstlich von München und zwar so südöstlich, dass es zwar schon einen wirklich exquisiten Reitstall besitzt, aber noch nicht südöstlich genug, um das zu sein, was man vollmundig als Münchner Süden bezeichnet. Es ist noch im Landkreis München. Es gehört noch nicht zu den prestigeträchtigen Landkreisen Garmisch mit der Zugspitze, Starnberg mit dem gleichnamigen See, Weilheim-Schongau mit dem blauen Land, Bad Tölz mit der Isar und Miesbach mit dem Tegernsee. Das nächste Dorf von Sauerlach aus heisst Holzkirchen und gilt als das schmutzige Geheimnis des Oberlandes. Wir Tegernseebewohner wissen natürlich, dass Holzkirchen zu unserem Landkreis Miesbach gehört wie die b’suffa Kohlamone zur Familiengeschichte, aber darüber redet man nicht und wenigstens ist es ja nicht Sauerlach. Im Landkreis München. Wo der Hofreiter Toni wohnt.

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Ja, also, und weil er eben auf seiner falschen Seite von der Landkreisgrenze wohnt und auf der richtigen, unseren Seite auch keinen Zweitwohnsitz unterhält, kann es schon mal passieren, dass er sich in der Sache mit der Zweitwohnsitzsteuer (ZWS) geirrt hat. Denn man muss das auch ganz ehrlich sagen: In der Oligarchie, in der zu leben wir das Vergnügen und Leute wie der Hofreiter Toni den demokratischen Anschein zu liefern haben, ist die ZWS einfach ein Umstand, den nur wenige aus eigener Ansicht kennen. Deutschland mag reich sein, aber die Zahl derer, die gewohnheitsmässig zwischen diversen Anwesen pendeln, ist nicht wirklich gross. Für viele Pendler ist das eine berufliche Notwendigkeit, aber denen fehlt natürlich das Bewusstsein derer, die schon von Kindesbeinen an mit den Folgen dieser Luxussteuer konfrontiert waren. Wir wissen genau, dass es die ZWS gibt, denn sie entscheidet über unser Schicksal.

Es gibt sie meist in den besonders guten Lagen und sie ist ein Mittel für Gemeinden wie jene, in der ich meinen Wohnsitz habe, Geld aus denen zu pressen, die es sich angeblich leisten können. Im schönen Bayernland gibt es zwar recht weitgehende Ausnahmeregelungen für ärmere Schichten, aber wer nur zwengs der Gaudi und zum Nichtstun an den Tegernsee zieht, gehört kaum zu jenen, die von der ZWS befreit sind. Wer sich bei uns g’scheid zweitniederlassen will, zahlt und zwar nicht nur die lumpigen 5% auf die billige Nettokaltmiete von Berlin. Sondern richig viel. Hier in Gmund etwa einen Höchstsatz von 7200 Euro, wenn die Nettokaltmiete bei 40.000 Euro läge. Das sind rund 3.400 Euro im Monat und wer sich wundert, warum das so viel ist: Das kommt schnell zusammen, auch ohne Breitensportarten wie den eigenen Poloclub. Drei Pferde, drei Lamas und drei Garagen mit einem Bauernhof in Ostin, oder einfach nur ein grösseres Anwesen in St. Quirin, und schon freut sich der Kämmerer der Gemeinde, wenn die Bewohner hier nicht ihren Erstwohnsitz haben.

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Und bei uns kann man das auch nicht so verschweigen wie in Berlin, wo es angeblich nur 17.000 ZWS-Zahler geben soll, dazu eine hohe Dunkelziffer und eine wenig fähige Verwaltung. Kommod geht es bei uns zu, ein alpenländisches Holzbankerl haben wir zum Warten im Rathaus und der Pass wird auch noch um 10 nach 12 ausgestellt. Aber melden muss man sich hier schon. Glücklich ist, wer an seinem anderen oder den anderen Wohnorten keine derartige Steuer entrichten muss – derjenige nämlich meldet bei uns seinen ZWS-freien Erstwohnsitz an, und bekommt Privilegien wie das Autokennzeichen MB, einen grünen Landrat und später die Chance auf verbilligte Grundstücke für Einheimische dazu geschenkt. Ich weiss, in Berlin zahlt man Studenten für den dortigen Erstwohnsitz sogar eine Willkommensprämie, aber die bekommen dazu nur Dellen in die Autos, den Wowereit und mit Betteln eventuell ein Zimmer in einer sprachgewaltfreien Verganer-WG. Ohne Berg- oder Seeblick.

Schlecht für Unsereins ist es natürlich, wenn an beiden Wohnsitzen eine ZWS erhoben wird. Aber wer eine Familie hat, findet auch dafür eine Lösung: Dann wird dort ein jüngeres Mitglied freiwillig Miesbacher, idealerweise gleich mit Immobilienschenkung, denn auf diese Weise kann man jetzt schon das Erben ohne die süäter drohende Steuer teilweise vorverlegen. Sind keine Kinder, dafür aber doppelte Einkommen vorhanden, bleibt der eine Ehepartner eventuell mit Erstwohnsitz in der alten Heimat gemeldet und der andere wendet sich dem Oberland zu. Wieder mit MB, grünem Landrat und Einheimischenprogramm und einer weiteren Besonderheit unserer schönen Region – denn es ist so schön, dass man hier lieber Urlaub als Gewerbe macht. Deshalb langen die Gemeinden bei der ZWS sauber hin, und haben auf der anderen Seite sehr niedrige Hebesätze bei der Gewerbesteuer, um die wenigen, die hier noch arbeiten und Steuern zahlen müssen, nicht zu verschrecken. In der Hinsicht gilt der See als Oase vor der Hochsteuerwüste Münchens.

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Geschickte können sich also nicht nur eine Steuer umgehen, sondern eventuell mit geschickter Gewerbeverlagerung noch mehr Steuern sparen. Man verbindet das Nützliche mit dem Angenehmen. Ich – Single, Tegernseeberichterstatter und Baulandschleicher – habe mit solchen Umtrieben natürlich nichts zu tun, aber das ist hier, wie soll ich sagen, Allgemeinbildung. So wie man andernorts weiss, dass die Behörden überfordert sind, kennt man hier die Gestaltungsmöglichkeiten. Darüber redet man im Cafe am See ganz ungeniert, wenn man nicht gerade überein kommt, dass einem der Staat alles nimmt. Und natürlich muss man auch sagen, dass, nüchtern betrachtet, so ein Zweitwohnsitz wirklich unverschämt teuer gemacht wird, denn zum Kaufpreis kommt auch noch die Grunderwerbssteuer und danach die Grundsteuer und obendrauf die ZWS. So ganz fair erscheint mir das wirklich nicht, denn wenn ein Einwohnsitzhaber einen Kasten Bier kauft, um im Trunk der Tristesse seines Wohnungsumfelds zu entgehen, verlangt der Staat nicht eine Zweitalkoholismussteuer, wenn er noch zwei Flaschen Wodka nimmt.

Aber was soll man machen: Die Mehrheit in diesem Lande findet es richtig, dass sie den Anschein haben kann, wir würden wirklich draufzahlen, wenn mal die eine und mal die andere Behausung leer steht. Es ist eine Ventilsteuerung für die Unmut des Volkes, so wie man früher ab und zu einen Beamten im osmanischen Reich erdrosseln liess, um die Massen zu beruhigen. Schaut her, all diese Villen, die ihr nie besitzen werdet, haben enorme Zusatzkosten, die ihr nicht bezahlen werdet, das ist doch auch fein. Das kündet die ZWS den Vorbeifahrenden und wie man das bei uns letztlich gestaltet, darüber reden wir nicht jenseits der Mangfall.

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Das alles hilft natürlich dem Hofreiter Toni überhaupt nicht, und auch nicht all jenen, die vielleicht noch ein Problem haben werden. In den besten Lagen hatte man Jahrzehnte, um gegen die ZWS im Scheinangriff erfolglos zu klagen und ihr gleichzeitig erfolgreich über Schleichwege in den Rücken zu fallen. Aber natürlich wären unsere Methoden ein stumpfes Schwert, wenn sie nicht in den besten Lagen, sondern zwangsweise wegen einer beruflichen Tätigkeit in Berlin angewandt werden müssten. So ist es nun einmal in dieser Welt zwischen Sauerlach und dem See, die einen machen politisch Karriere und die anderen sitzen am Ufer und finden es unmöglich, wie der Staat ihnen alles nimmt. Demnächst muss man sich vielleicht auch noch etwas wegen der Immobilienzweckgesellschaft einfallen lassen, wenn die wirklich ihre Mietrechtsreform machen. Es ist wirklich furchtbar, ja, Fräulein, bitte noch eine Erdbeerrolle.

Die Zwangskollektivierung des Reichtums

09 venerdì Mag 2014

Posted by Don Alphonso in Uncategorized

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Ich kenne nur noch Deutsche!
Wilhelm II. Anno 1914

“Peinlich berührt” umschreibt das Gefühl der inneren Ablehnung vielleicht am besten. Vermutlich ist das anerzogen, aber es überkommt mich, wenn ich manchmal die Klagen in der Presse lese, wir lebten in einer Gesellschaft des Neids und der Missgunst, die ihre Leistungsträger mit Füssen träte und sich daran ergötzte, wenn sie fallen. Zum Glück, aber mag es manchen scheinen, hat die Elite ja noch weitere heldenhafte Handlanger wie die auch in dieser Zeitung aufschlagenden Kommentar-Orks der AfD und die flinken Wiesel der FDP – naja, die ja wohl inzwischen eher gar nicht mehr – die nicht müde werden, für die Leistungsträger, Besserverdienenden und Bessergestellten zu kämpfen.

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Mein privater Eindruck ist, dass es bei diesen Hilfstruppen drei Stadien der Entwicklung gibt. Zuerst die Neureichen-FDP-Larven, die sich etwas von dieser Welt erwarten und sich für eine Elite in den Kampf werfen, der sie gern bald angehören würden, so wie der junge Ritter, der den Drachen Sozialneid den Kopf abschlägt, oder das wenigstens behauptet, und so die Tochter des Königs erwirbt, von der er glaubt, er fände die im Umfeld der Jungen Liberalen. Dann ist da der Medienvertreter, der denkt, er müsste seine publizistische Macht für die Leute einbringen, deren Firmen ihm manchmal ein wenig Fingerfood und exklusiven Zugang zu Informationen am Kaminfeuer eines überteuerten Hotels zukommen lassen, ein Hotelmonstrum, das Investoren nur in die Landschaft klotzen, damit Ärzte- und Wirtschaftsverbände ihre Mitgliedsbeiträge darin verjubeln. Da sind sie auf dem Gipfel der Macht. Der ist, offen gesagt, aber eher niedrig, und dann geht es bergab in den Sumpf der Wütenden und Enttäuschten: Die JuLi-Gattin sorgte für eine teure Scheidung und mit der Karriere als Pressesprecher wurde es nichts, und jetzt machen sie eine Wutpartei und haben den – es ist ja nicht so, dass sie nicht auch mal richtig liegen – durchaus zutreffenden Eindruck, dass sie zu kurz gekommen sind.

Pardon, ich pauschalisiere. Das ist nicht nett, selbst wenn ich wirklich jemanden entfernt, sehr entfernt kenne, der es erst als New Economy Gründer und in der FDP versuchte, es dann als Business-Experte auftrat und inzwischen bei der AfD auffällig wird. Mir persönlich geht es eigentlich recht gut, ich kann nicht klagen und habe auch nicht den Eindruck, übermässig in der öffentlichen Kritik zu stehen. Mir sind an keinem meiner Wohnorte bislang brandschatzende Mobs aufgefallen, Berlin ist weit weg und bei uns herrscht Vollbeschäftigung. Niemand diskriminiert mich hier, wenn ich die Petersburger Hängung als mein Ideal bezeichne, und darüber klage, dass mir langsam die Wand ausgeht. Das alles kann ich tun, ohne mich bedroht zu fühlen. Und dann kommt doch wieder so eine Person daher, schreit Zeter und Mordio und meint, mal wieder etwas für die vom Neid der Mehrheit verfolgten Elite schreiben zu müssen. Man sieht es ja an – und dann kommen Namen, die man allgemein kennt und die gerade vor irgendwelchen Gerichten um irgendwas streiten und sich die Schädel einschlagen.

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Peinlich berührt ist da der richtige Begriff und “In die Zange genommen” passt da auch, denn natürlich gibt es nicht “Die Elite”, die da von Unwohlgeborenen verteidigt wird. Diese Personengruppe, die über Herkunft und Besitz verfügt und laut diverser Untersuchungen nicht auf da Brennsuppn daheagschwumma ist und an Diridari hod, ist in sich gross, von Unterschieden gespalten und ganz sicher keine Einheit. Da gibt es welche, die sagen “Mir langt’s” und andere, die sagen, unter dem Aston machen sie es nicht. Da gibt es welche, die zu Privatbanken gehen und andere, die bei der Bauernbank Genossenschaftler sind. Es gibt welche, die sich totackern und andere, die einfach nur gern den Sonnenuntergang am Tegernsee anschauen. Es gibt Entwicklungen und Reifeprozesse, Versagen und Lernen, es geht manchmal zu wie in Sodom und öfters wie im katholischen Internat. Der Besitz, nach dem man von aussen, von all den AfDMedienFDP-Krawallschachteln beurteilt wird, ist da gar nicht so bedeutend. Es geht nicht darum, ihn zu haben, sondern darum, was man aus dem Leben macht.

Ein paar der Reichen, über die man hierzulande wegen einiger Prozesse gerade spricht, wohnen oder wohnten am Tegernsee. In Haftung genommen fühle ich mich aber nicht von der Masse der Menschen – die ziehen friedlich an meiner Terrasse auf dem Heilklimawanderweg vorbei und erfreuen sich an den blumenreichen Bergwiesen – sondern von denen, die mich bei einer Gruppe einsortieren wollen, deren juristisch bekannt gewordene Vertreter unfreiwillig TV und Boulevardpresse beliefern. Und die vermutlich erwarten, dass wir uns nun zusammenrotten und ihre Zeitungen kaufen, ihre Parteien wählen oder sie wenigstens auf einen Tee einladen, wenn sie uns schon ungefragt so in die Öffentlichkeit zerren und mit Leuten verknüpfen, die uns gar nicht vorgestellt wurden.

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Mein persönlicher Eindruck ist, dass diese Zwangssolidarität immer dann erschaffen wird, wenn etwas nur so mittelgut gelaufen ist. Es wird Die Bankenfeindlichkeit beklagt, auch wenn ich Banken kenne, die sich in der Finanzkrise anders als Deutsche Bank und Hypo Real Estate verhalten haben. Es wird Die Fortschritts- und Technologiefeindlichkeit bejammert, nur wenn manche eine dritte Startbahn, einen Transrapid zum Flughafen, einen unterirdischen Bahnhof oder eine Stromtrasse verhindern. Es wird die Ablehnung Des Feminismus beklagt, auch wenn die Kritik erst aufkommt, wenn Aktivistinnen anderen “in die Fresse fisten” wollen. Es wird die Abwendung von Den Piraten kritisiert, ohne zu erwähnen, dass deren unerfreuliche Extremisten Bürgerrechte als Vorwand für ihre eigene Agenda benutzen. Es wird pauschal über Kapitalismusfeinde hergezogen, nur wenn manche das Unfreiversklavenhandlungsabkommen (so heisst, das, glaube ich) mit den USA ablehnen.

Dabei bieten die letzten hundert Jahre genug Anschauungsmaterial, wie ungemütlich und unschön das kollektive Zusammenrotten hinter Fehlentscheidungen ausgehen kann. Erster Weltkrieg, serbischer Nationalismus, linke und rechte Kaderparteien, Nibelungentreue, kapitalgedeckte Rente in den USA, Vertuschung von Kindsmissbrauch in der Kirche – das alles ging nicht wirklich gut aus, und die Lasten trugen viele Gutgläubige, die damit eigentlich gar nichts zu tun hatten. Es wird vieles über die besseren Kreise in diesem Land erzählt, und über ihre Privilegien: Die gibt es. Und eines der angenehmsten Privilegien ist es, dass man aus seiner Lebenssituation heraus keinen Grund hat, sich einem Kollektiv anzuschliessen, das einem nicht mehr bieten kann, als man ohnehin schon hat. Im Gegenzug will man nicht von anderen Kollektiven als Teil eines feindlichen Kollektivs erachtet werden.

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Das heisst natürlich nicht, dass man für manche, ich sage mal, von Gerichten bisweilen missverstandene Formen der Traditionspflege wie Hausschwarzaufstocken oder steuerlich günstige Mietverträge mit Kindern kein besonderes Verständnis und Nachsicht hätte. Natürlich gibt es milieutypische Verhaltensweisen wie das nicht zu genaue Nachfragen über die Herkunft beim Kunst- oder Fondserwerb, die bei uns im milderen Lichte gesehen werden, selbst wenn die Mehrheit bei passender Gelegenheit deshalb Empörung zeigt. Und trotzdem kommt es immer auf den Einzelfall an und vor allem darauf, dass es am besten überhaupt keine Möglichkeit für irgendwelche Wichtigtuer wird, sich auf unsere Kosten zu profilieren. Vulgärsoziologie betreiben wir schon genug selbst, wenn es um die Frage der Schwiegertöchter geht, weitere Handreichungen und Gruppendynamiken möchte ich höflich dankend, aber bestimmt zurückweisen und der Chef des FC Bayern, bittschön, wohnt auch auf der anderen Seite vom See.

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Initiiert, mitausgeheckt, eingetütet und leider auch manchmal durch meine halsstarrige Art erduldet von Frank Schirrmacher

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