Gerechtigkeit bewegte meinen Bauherrn
Dante, Inferno
Die moralischen Betrachtungen zu Gut und Böse gehen in meiner Familie vergleichsweise weit zurück, denn zu Vermögen kommt man nicht immer durch Freundlichkeit, und vor 300 Jahren hatten wir sogar mal jemanden in der Familie, der heute sicher FDP wählen würde: Ein Privatunternehmer im Steuer- und Abgabengeschäft, der nur einen festen Betrag beim Fürsten abliefern musste, und den erwirtschafteten, flexiblen Rest der Eintreiberei behalten durfte. Das war lukrativ, aber auch nicht sonderlich moralisch, weshalb spätere Generationen erfolgreich eher den Status der menschenfreundlichen Rentiers und Hausbesitzer anstrebten – über die erzählt man sich dann auch nur Gutes.
Also, fast nur Gutes, zumindest in dem Rahmen, über den ich hier öffentlich sprechen möchte. Sie gingen manchen Beschäftigungen nach, waren allseits anerkannt, nur selten gierig und zufrieden mit sich und der Welt. Wenn sie einen richtigen Beruf hatten, erfüllten sie ihn mit Anstand und Standesbewusstsein und so, erzählt es die Familiengeschichte, kommt man gut und anständig durch das Leben. Das ist vorbei: Ich schreibe das in so einem Rentiershaus auf dem Sofa, ich komme gerade aus Gardone Riviera und fahre gleich wieder zurück zu Mille Miglia, arbeite jetzt effektiv zwei Stunden und der Rest meiner Zeit ist angefüllt mit dem Betrachten und Begleiten stinkender, alter Blechhaufen durch Italien. Das sind so die Lebensläufe, die es auch in anderen Familien früher gab, und die laut Berichten selten bestens ausgingen, es sei denn, es kam eine Frau und hätte den eingefangen und ihm dann Mores beigebracht: Aber auch das wird nicht geschehen.
Es geschieht nicht, weil sich die moralischen Geschichten geändert haben. Sehen Sie, wenn ich länger am Stück im Ausland bin, führt mich mein erster Weg daheim entweder auf den Wochenmarkt oder zur Bäckerei, und dort höre ich dann die Neuigkeiten, die in dieser immer noh pittoresken Stadt so passiert sind. Darf ich das brühwarm weiterreichen? Familienunternehmer der dritten Generation, feiner Mann, hoch angesehen, noch keine 50 Jahre alt, immer nur gearbeitet und das Geschäft ausgebaut und am Tag vor einer Bauchoperation noch schwer gearbeitet: Unter das Messer gekommen, üble Komplikationen, schwere Eingriffe, daran verstorben. Da weiss man nicht mehr, was man sagen soll. Manager eines Grosskonzerns, Ehe zerbrochen, Zwangsverkauf des Hauses. Es geht nicht anders, wegen der Schulden. Und dann ist da noch der Leistungsträger, mit zu viel Projektarbeit, die sinnlos war, weil sich die Pläne änderten, mit der Folge eines Hörsturzes, und der Arzt meint, dass das gut so ist: Noch ein paar Wochen mehr davon, und es wäre nicht so glimpflich ausgegangen. Das sind alles feine, ehrliche, arbeitsame und hingebungsvolle Menschen, und jetzt? Tot, schwer schuldenbelastet, 3 Monate krankgeschrieben und die Firma würde ihn gern loswerden.
Das ist bitter. Das nimmt man durchaus mit nach Italien. Ich würde nichts sagen, wenn das nur einmal so wäre, aber immer nach den Frühlingsaufenthalten in Italien ist einer tot, einer ruiniert und einer in der Reha. Es gibt Varianten, und in den Zeiten der New Economy war das auch schon schlimmer, aber da ist doch so etwas wie ein grundsätzliches Problem mit der Anwendung alter Moral in unseren Tagen sichtbar: Sie lohnt sich nicht mehr, sie macht keine schönen, glücklichen Geschichten, sie ist auch nicht sonderlich gerecht. Meines Erachtens ist das so, weil die Umstände ebenfalls nicht mehr kontrollierbar sind. Bei mir und meiner fragwürdigen Lebenseinstellung ist das natürlich etwas anderes, ich lebe, wenn man so will, wie meine Vorfahren mit festen Riten und beständigen Laufbahnen. Das Haus hier stand schon vor 400 Jahren und wird in 400 Jahren noch stehen, ich bin hier geboren und möchte hier auch wieder aus der Welt gehen, ich interessiere mich nicht für Karriere, weil wir gelernt haben, dass der Mensch einen Platz zum Wohnen braucht und uns dafür zu zahlen bereit ist. Das Modell ist einfach und überschaubar, und sollte etwas Unvorhersehbares kommen, wird man eben sagen: Naja, aber er hatte ein gutes Leben. Was sagt man zu einem, der einen Tag vor dem Operationsdebakel noch 12 Stunden in der Firma war? „Theoretisch war die Moral auf seiner Seite, aber praktisch…“
Praktisch lese ich von Einweisungen wirklich toller, junger Menschen in Kliniken, weil sie in jungen Jahren dem Stress der vielen Anforderungen nicht mehr Herr werden. Praktisch sehe ich, wie manche in einem Monat das wegarbeiten, was andere in zwei Monaten tun, und dann den Urlaub zur Krankheit nutzen. Praktisch sehe ich jede Menge Anreize, so einer Tätigkeit nachzugehen, ein PR-Unternehmen etwa möchte mich für viel Schmerzensgeld nach Wales schicken, nur wäre dann kein Platz mehr in meinem Dasein, den Gewinn auszuleben. Fahren Sie nach Salo’, schauen Sie sich dort die Luxusyachten an, die dort Woche für Woche einsam im Wasser schaukeln: Das ist teuer. Das muss jemand verdienen. Da wird hart gearbeitet, damit das Boot in den Wellen schaukeln kann, so einsam und verlassen. Praktisch ist das Leben nicht moralischer, sondern unsicher geworden, es gibt keine Garantien und Sozialsysteme mehr, durch die man sich auf einen Minimalkonsens verlassen könnte. Über die goldene Uhr für 40 Jahre Betriebszugehörigkeit sollte man nicht lachen, wenn man schon für 20 Jahre einen Burnout und eine Freistellung bekommt.
Es liegt mir fern, hier deshalb zu Mitleid aufzurufen; instabile Systeme zwischen Krise und Aufstieg, zwischen Druck und Erfolg haben natürlich auch die Neigung, sich den Menschen nach ihren Vorstellungen zu erschaffen, so wie die Konditoren in meiner Familie auch alle rund und zuckerlastig waren. Momente der Niedergeschlagenheit und der vergeblichen Sinnsuche garantieren überhaupt nicht, dass man diesen Typus bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit, beim kleinsten Vorteil oder einfach nur aus der Lust am Mobben an der Gurgel hat.Es gibt keinen Grund, warum in einem System jenseits aller Zuverlässigkeit und Regeln jemand anfangen sollte, sich selbst mit nicht sinnvollen Moralvorstellungen zu belasten. Man kann die strauchelnden Leute auf dem Weg zu einem diffusen, kaum mehr erklärbaren „Oben“ der Gesellschaft als Warnung begreifen, oder aber auch als Chance, weil wieder ein Platz, eine Stufe auf der Treppe frei wird. Ich lese in letzter Zeit von Vollbeschäftigung, die uns ereilen wird, weil sich Deutschland an der Krise anderer europäischer Länder gut zu nähren versteht: Ich fahre als Halbbeschäftiger nach Italien.
Es macht da eine nette Illusion die Runde – gerade in Bezug auf eine Stadt wie die, aus der ich hier erzähle, die schon seit Jahren Vollbeschäftigung erreicht hat und deren Bewohner, wenn sie nicht gerade solche Schicksale erleiden, blendend verdienen – dass die Zukunft angesichts der Demographie eine Goldene sein wird, weil die vielen Alten in Rente gehen und für die wenigen Jungen dann in Vollbeschäftigung kommen. Vielleicht stimmt das sogar, denn diese Renten wird ein armes Schwein einer erarbeiten müssen, und es steht zu befürchten, dass es jene Jüngeren sind, die die Gerechtigkeit der Moral schon heute nur noch aus Erzählungen kennen: Es wird jede Menge Arbeit geben, Pflegedienste, Alzheimerbetreuung, Seniorenunterhaltung auf Kreuzfahrtschiffen, ein ganzer Generationenvertrag und Finanzierung der Propaganda, die sagt, dass es einem hier doch gut geht, wenn man so viel zu arbeiten hat, woanders sind 40, 50 Prozent der jungen Leute arbeitslos, und wenn einer aufmuckt, dann holt man sie eben hierher, oder verlagert die Arbeit ins Ausland. Das sind eben so die Unwägbarkeiten des Lebens: Die einen bekommen mehr Arbeit, als sie sich wünschen, und den anderen geht der Scheibenwischer am Sportwagen kaputt, weshalb sie die Mille Miglia mit einem Citroen Berlingo Diesel besuchen müssen. Nein, gerecht ist das alles nicht
muscat ha detto:
So ein armes Hascherl, im Berlingo, ts ts…
Gibts denn keine gescheiten und bezahlbaren Oldtimer for rent?
v.K. ha detto:
Irgendwie alles schon wahr. Aber ist das nicht in erster Linie die Perspektive der Zeit nach 1945? Der Zeit von “Wirtschaftswunder” und Bonner Republik? (Bismarcks und – horribile dictu – Hitlers Sozialpolitik will ich mal unerwähnt lassen.)
Ein schönes, weil literarisches Beispiel sind doch die Buddenbrooks – auch nix mit Früchte der Arbeit sammeln und am Ende sind se och alle dod.
Plindos ha detto:
Gutte Tag,Signore Alzeimere come sta? Was Sie wolle? Wir Italiener abe keine gutte Morale mehr..Verschteh? Eh? Filosofe wolle jetze Latino-Europa. Tutto quanto dolce vita.
“Anche i pesci del re hanno spine.”
spaetburgunder ha detto:
Ähm ja, da war doch mal die Lazy Susan… oder so?
Filou ha detto:
Au weier, die FAZ hat mich erwischt:
“…Sie nutzen einen AdBlocker
AdBlocker bedeuten für uns, dass wir für unsere Arbeit kein Geld bekommen. Es besteht für Sie die Möglichkeit, eine Ausnahmeregel in Ihrem AdBlocker für FAZ.NET einzurichten. Damit helfen Sie uns, FAZ.NET auch weiterhin kostenlos anbieten zu können.”
Schwer am Ueberlegen. Was habe ich eigentlich gegen Werbung in der FAZ?
Wolfgang Unger ha detto:
Werbung in der (gedruckten) FAZ ist mir egal, da leicht zu übergehen. Die nervende Werbung im Nezt halte ich mir mit Adblockplus generell vom Hals. Tip: Wenn man das Filter-Abo des Programms auf “automatische Erneuerung” gestellt hat, werden sogar die Bettel-Headlines am Kopf jeder Seite fast so schnell blockiert, wie sie programmiert weden.
Suchender ha detto:
“automatische Erneuerung”
.
Wo ist das zu finden in den Adblock-Einstellungen?
Wolfgang Unger ha detto:
Bei Firefox mit Adblock plus (habe Version 2.2.4) geht das so: Auf das Adblock-Symbol klicken und “Filtereinstellungen” auswählen (kommt man auch über Extras/Add-ons/Adlbock/Einstellungen hin). Dort wird mindestens eine abonnierte Filterliste wie Easylist Germany mit dem letzten Aktualisierungsdatum angezeigt, dann im Aktionsfeld “Filter aktualisieren” klicken. Vorsichtshalber prüfen, ob bei den Adblock-Einstellungen das automatische Update gewählt ist. Dann gilt: “Betteln und Hausieren verboten!” – Ich hoffe, das hat Ihnen geholfen.
Filou ha detto:
Ich habe Ghostery installiert. Das verhindert Cookies und Ad.grundsaetzlich. Man kann ueber die Whitelist bestimmte Webadressen zulassen, alles andere bleibt vor der Tuer.
FAZ habe ich inzwischen freigeschaltet, weil ich finde dass das von der FAZ finanzierte Blog-Amusement meinen kleinen, billigen Beitrag wert ist.
Man stelle sich mal vor, Frauen wuerden wegen ihres verlockenden Aeusseren zu keiner Party mehr geladen. Den Gebrauch DIESES Ad-Blockers muesste ich wohl schwer verdammen.
Fuer Umsonst geht die Sonne auf.
Tyler Durden Volland ha detto:
Die einzige Zeitschrift der ich Werbeeinahmen zugestehen würde, ist die “Titanic” und kaum überraschend ist dies eine Zeitschrift, die sich der Werbung verweigert, da sie ihre Unabhängigkeit schätzt.
Es handelt sich wohl um eine Gemeinschaftsaktion. Ich sehe dieselben Banner auf Spiegel, Süddeutsche und FAZ. Und wenn man ein wenig recherchiert so wird man schnell bei Berichten fündig die bestätigen, dass diese Aktion diesen Medien einen ganze Ladung an Antworten voller Schadenfreude und Häme eingebracht haben. Man würde ja geren auf Bezahl-Webseiten umsteigen, aber Umfragen zeigen, dass die Besucherzahlen dann wegbrechen werden.
Sozial Darwinismus von seiner schönsten Seite….
Erfreulich, dass es noch jede Menge Leute gibt, denen die Verlogenheit dieser Drecksblätter nicht verbnorgen bleibt….
Thorsten Haupts ha detto:
Don, seit wann ist das Leben gerecht oder war es jemals?
Entschuldigung an alle, die auf Antworten warten. Sorrento schön, Hotel gut, Wetter durchwachsen, WLAN schwach.
Gruß,
Thorsten Haupts
colorcraze ha detto:
Schöne Grüße nach Sorrent, wir warten so lange auf die Auflösung Ihres Rätsels 🙂
colorcraze ha detto:
igitt, das Programm macht Smiley-Umwandlung.
T.I.M. ha detto:
Was wird denn mit dieser Guertelkonstruktion geschlossen? Motorhaube? Kofferraum? Und wozu dient dann das weitere Loch? Wenn der Motor mal wieder zu viel geschluckt hat?
Frundsberg ha detto:
Kofferraum. Das weitere Loch, wenn zu viel Schwarzgeld in Selbigem liegt. Für den nächsten Sacco di Roma leider zu klein …
Karola Kettenhemd ha detto:
Das ist eine zusätzliche Sicherung der Motorhaube gegen das Aufspringen bei voller Fahrt. Die alten Karossen verwinden sich, kein Vergleich mit heute, und dabei springen die Hauben auf (schon bei normalem Fahren auf einer welligen Autobahn beispielsweise). Und wenn’s schön nass ist, kann Leder sich weiten …
Folkher Braun ha detto:
Die Klappen haben alle an den Seiten Übertotpunktspanner aus Stahl. Die können aber das Vibrieren der Motorklappen nur in Grenzen verhindern. Deswegen als zweite Sicherung die Ledergurte. Außerdem unterbinden sie das Schwingen der Bleche bei höheren Geschwindigkeiten. Mit der heutigen Verschlusstechnik, etwa von Pastore & Lombardi, Boyriven oder Mecanizados Rodriguez Fernandez, wären die Gurte natürlich überflüssig.
Plindos ha detto:
Diverse Moralen heute im Angebot::
Privatmoral,Steuermoral, Bürgerliche Moral, Staatsmoral, Moral unter Brüdern,
Zahlungsmoral, Geschäftsmoral, Leistungsmoral, Moralcodex, Unmoral, Hausmoral, Familienmoral, Moralpredik, (Ia )Qualitätsmoral, Moralniedergang, Moalverfall..
T.I.M. ha detto:
Nicht zu vergessen Moralin (schon wieder Nietzsche) und… aeh… Balmoral.
Bloghaus ha detto:
Schön zu sehen, dass die Rentner wenigstens schicke Sportwagen fahren dürfen
hansgeier333 ha detto:
Man munkelt, in Amerika hätten sie es geschafft, aus einem verrosteten Zylinderkopf drei neue antike Ferrrarrri zu dengeln. Klonen nennen sie das oder so.
bertholdIV ha detto:
dengeln, das hatten wir schon mal im blogg – leider sind ja die alten kommentare gelöscht bei der faz oder? – sensen dengeln hat mir mein großvater noch gelehrt
Filou ha detto:
Mein tuerkischer Nachbar hinterm Haus dengelte auch gerne mit dem Winkelschleifer an Autos. Besonders sonntags. Ihn stoerte das nicht.
Jetzt dengelt er im Paradies. Er dengelt sicher an Jungfrauen. Aus drei alten macht er eine neue. Uebriggebliebenes kommt ins Ersatzteillager.Man weiss ja nie.
v.K. ha detto:
Ups, na sowas – mangelte es meinem Kommentar vorhin an Formgefühl, dass er ausgesiebt wurde?
Jedenfalls wollte ich – als durchaus regelmäßiger und interessierter und dabei einigermaßen junger Leser lediglich zur Diskussion stellen, ob der Kontrastspiegel der guten, alten Zeit nicht eher eine recht kurze Phase sowie eine eher ungewöhnliche war, die sich vielleicht noch mit dem Begriff der Bonner Republik fassen ließe.
Bei den Schicksalen fühlte ich mich zudem stark an die Buddenbrooks erinnert; gerade Thomas bringt doch gut Parallelen zum Ausdruck.
colorcraze ha detto:
v.K., eben eben, das ist es doch, – die Spannweite der Sozialpolitiken und des Rentenzugangs gehören über die letzten 200 Jahre mindestens betrachtet, und was aus dem Haus wird, wenn es nicht weiter in der Familie vererbt wird, bleibt offen… wie auch die Prognose “Vollbeschäftigung für die Jüngeren” mit Sicherheit eine ausgesprochen unzureichende ist (die “Vollbeschäftigung durch Siechenpflege” wurde wohl schon einige Male versucht, stets ließ es sich nur einige Jahre durchhalten…).
whatcrisis ha detto:
Nun haben wir es sogar amtlich vom höchsten Staatsorgan persönlich: Auch Herr Gauck fordert Anstrengungen in den Armenvierteln. Wenn es für die Menschen dort keine
attraktivenlegalen Verdienstmöglichkeiten gebe, seien sie gezwungen, in Drogenhandel oder Bandenkriminalität abzugleiten.Nun müsste Herr Gauck nur noch die inetellektuelle Transferleistung vollbringen, dass dies nicht nur für Brasilianer und Kolumbianer gelten dürfte, sondern auch für die Jugend Europas, ja, und sogar auch die Jugend Deutschlands, dessen noch amtierender Bundespräsident er ja zu sein vorgibt.
bertholdIV ha detto:
schöner beitrag, so richtig mit herzblut geschrieben. das mit dem aus der welt gehen ist schnell passiert. vor ein paar wochen auf der reha war hat mir ein tischnachbar – sehr lustiger kerl,mitte der 50er, etliche motorräder – wie er seinen hinterwandherzinfarkt überlebt hat. dadurch, weil sein der sohn seiner nachbarin (mediziner) zufällig zu hause war, er zu seinem nachbarn rüberging, letzterer sauerstoffflaschen wegen der mutter zu hause hatte – als die rettungssanitäter schon aufhören wollten – weiter gemacht hat…(die mediziner im blogg mögen mir die sehr laienhafte nacherzählung bitte verzeihen)
@prince matecki
ich hatte gestern auf einer csr veranstaltung einen militär getroffen, der cyber kriminalität und v.a. über stabilität von infrastruktur forschte. der anknüpfungspunkt war, dass die netzgestaltung im umfeld der energiewende z.b. smartmeter sehr gefährlich ist. Vielelicht können sie was dazu sagen. das österreichische bundesheer hat sogar was dazu ins netz gestellt.
http://www.bundesheer.at/truppendienst/ausgaben/artikel.php?id=1320
@DA weiterhin gute fahrt
colorcraze ha detto:
Ja die Infrastruktur, die bringen wir auch noch auf den Stand von 45, ganz ohne Krieg davor.
Folkher Braun ha detto:
Berlingo Diesel geht aber in Ordnung. Da kann man hinten drei Rennräder reinstellen und ordentlich verzurren. O.k. der Fiat Doblo schafft vier Räder, hat auch bessere Motoren (aus dem Saurer- Entwicklungszentrum in Arbon), aber mit dem Berli kommt man auch überall hin. Man muss ja nicht hinter das Armaturenbrett sehen, was da alles verwürgt worden ist. Sage ich mal nach 270000 Kilometer im Citroen Xantia HDi in sieben Jahren.
astroklaus ha detto:
Immerhin bekommt man beim Xantia wieder alles sauber zusammen. Ganz tief drin war ich noch nicht, nur Tacholämpchen wechseln (für Insider: kein Heizungs-Wärmetauscher, gottseidank! Da sieht der Innenraum dann so aus – Achtung, hoher Kontrast: http://www.xantiaclub.cz/navody/topeni/24_std.jpg). Es ist aber doch sehr gut verarbeitet und geht ohne Drücken und Quetschen glatt wieder zu.
Von einer deutschen Premium-Marke hat mir ein Studienkollege erzählt, daß dort früher die Kabel für Sonderausstattungen am halbfertigen Auto von Hand separat eingezogen wurden – das klingt sehr nach Spaß für spätere Reparaturen…
Tyler Durden Volland ha detto:
Jedem der sein Leben so einrichtet, dass er anstatt allzu viel Zeit ans Geldscheffeln zu verschwenden das geniessen kann, was ihm zusagt, dem ist zu gratulieren. Es ist so erfreulich, so einen Artikel am frühen Morgen bei einer Kanne Kräutertee zu lesen. „Theoretisch war die Moral auf seiner Seite, aber praktisch…“
Da lacht das Anarchisten Herz, aber DIE Moral? Dies ist ja wohl nur eine von vielen Moralen. Alle haben sie ihre Nutzniesser und alle haben sie ihre Opfer, wer sie akzeptiert statt zu hinterfragen, der wird ganz schnell Opfer und zwar nicht unverdient.
Ironischerweise sind das dann immer die eher Konservativen, die so sehr auf einer restriktiven Moral bestehen, was ein vergnügliches Leben angeht. Also jene, die auch ein Leben lang gerne gross von Eigenverantwortung daherreden, und dann irgendwann stattdessen ihre eigenen Opfer werden. Das Leben kann so etwas rücksichtslos Erfreuliches an sich haben…..
DIE Moral? Hey, es ist ein freies Land, und bei wem es halt zu nichts Intelligenterem reicht, der darf es für DIE Moral halten
„Ich würde nichts sagen, wenn das nur einmal so wäre, aber immer nach den Frühlingsaufenthalten in Italien ist einer tot, einer ruiniert und einer in der Reha.“
Darwinismus vom Feinsten……
PS: Auf ARTE gabs zur Entwicklung des Internets einen wirklich beeindruckenden Film
„Die_wilden_Wurzeln_des_World_Wide_Web“.
Wer ihn versäumt hat, auf arte7 und arte/futur gibts ihn im Internet zu sehen.
HansMeier555 ha detto:
Sauer schmeckt die Gurke
Yog Sothoth, esq. ha detto:
sauer macht lustig
whatcrisis ha detto:
Moral: etwas für Antiqitätenauktionäre und Archäologen. Historie, Funktion und Bedeutung weitestgehend ungeklärt und schlecht dokumentiert, möglicherweise Hauszierat, künstlerischer und kultureller Wert zweifelhaft.
HansMeier555 ha detto:
@whatcrisis
.
Ja, aber versuchen Sie mal ohne und das auch noch zu verkünden.
whatcrisis ha detto:
Nun, Sie sehen doch, dass das geht, und wie das geht. Alles geht. Ich habe hedonistische Puritaner anything goes sagen hören, und wenn das erst mal salonfähig ist, wundert sich sogar so gar keiner mehr.
Je älter und selbstgewisser eine Kultur wird, desto weniger, worüber man noch erstaunen könnte. Ich bemühe mich noch, mir eine gewisse Restfähigkeit, zu staunen und mich wundern zu können zu bewahren – aber das Alter schreitet unerbittlich und unaufhaltsam fort, das hält in seinem Lauf eben weder Ochs noch Esel auf.
Savall ha detto:
Eine Berline? Wie schrecklich! Und da heißt es doch, daß die Würde des Menschen unantastbar sei. Wenn es wenigstens diese Berline gewesen wäre:
Jetzt hilft eigentlich nur noch, das Gefährt mit diversen Werkstattaufklebern zu bepflastern, auf daß es als technisches Begleitfahrzeug durchgeht. Es ist ja sonst zum Fazialpalmieren.
HansMeier555 ha detto:
Kreuzberg feixt und Neukölln hallt wieder vom hämischen Gekecker der Dönerfresser.
.
87 hat Bolle sich amüsiert, aber nicht so.
Savall ha detto:
Don Alphonso mag sich trösten:
“Wenn ich sechs Hengste zahlen kann,
Sind ihre Kräfte nicht die meine?
Ich renne zu und bin ein rechter Mann,
Als hätt ich vierundzwanzig Beine.
Drum frisch! Laß alles Sinnen sein,
Und grad mit in die Welt hinein!”
Filou ha detto:
Die Hoellaender nennen das Ding Gestapo-Auto.
Savall ha detto:
Seltsam. Ich assoziiere damit eher Kommissar Maigret. Oder Jean Gabin.
Filou ha detto:
Stimmt, Savall, ich irrte wie so oft. Man nennt ihn Gangster-Citroen. Will aber weiter nichts besagen, ihn F. werden wohl auch die Jungs mit dem Ledermantel damit gefahren sein.
Filou ha detto:
Oller Rechthaber, pfht!
spaccato ha detto:
Vom Phänotyp her ähnlich, aber dann doch was ganz anderes:
MERCEDES 260D
colorcraze ha detto:
Wenn ihnen das nicht einfiele, würden sie es Moffenkutsche nennen – irgendwas ist immer. –
Aber das sind mE noch nicht so richtige Autos. Man sieht noch, daß sie von der Kutsche abstammen. Nur der Motor vorne -statt Kutschbock – ist neu, sonst ist es noch nicht zu einer eigenen Form geworden.
Mediensegler ha detto:
Im Film DIVA gab es den in weiß.
Toller Film mit schöner Musik.
http://www.google.de/imgres?q=film+diva+auto+citroen&sa=X&hl=de&biw=1458&bih=889&tbm=isch&tbnid=572kraQJF4vxkM:&imgrefurl=http://www.imcdb.org/vehicle_3126-Citroen-11-Normale-1954.html&docid=OOjxL4ESpjPv5M&imgurl=http://www.imcdb.org/i003126.jpg&w=677&h=400&ei=b3KWUe2BD8Xesgb1zYCYAw&zoom=1&iact=hc&vpx=4&vpy=440&dur=70&hovh=172&hovw=292&tx=142&ty=82&page=1&tbnh=140&tbnw=258&start=0&ndsp=33&ved=1t:429,r:13,s:0,i:120
colorcraze ha detto:
Je, der Film, den hatte ich ganz vergessen.
Aber war schön.
Mir gefiel ja eher das Maikäferauto (“la déesse” nannte das wohl wer), das, meine ich, auch im Fantomas-Film vorkommt. (Fragt mich nicht, wie das genau hieß, es war jedenfalls ein Zeitgenosse von Ente und R4).
spaccato ha detto:
Citroën DS mit psychopneumatischer Federung!
Tauchte in so einigen Filmen auf. Oui, très chic.
Filou ha detto:
DS, ein wunderbares Auto. In meinem Viertel in Halle wohnten viele Prominente, die oft Besuch aus dem Westen erhielten. Eines Tages stand vor einem Haus eine Deesse. Der Volksauflauf war klein, dennoch bemerkenswert.
Die DS war ein fliegender Teppich, ein rollendes Sofa, ein Wunderwerk. Wenn sie beim Start ihren Hintern hob, war es als ob eine Diva sich vom Sessel erhob. Niemals mehr haben die Franzosen soviel Erotik in eine Maschine gepackt.
Die Desse war der Hoehepunkt. Was danach kam war automobile Pornografie. Primitive Triebabfuhr. Leider.
colorcraze ha detto:
Gell, das war doch ansehnlich.
Ein Bekannter – Anfangs der 80er Jahre – hatte eins, ein altes. Er ließ den Lack völlig vergammeln, der war völlig matt, Roststellen schliff er ab und tünchte ein wenig Farbe darüber, so daß es etwas später scheckig aussah. Eigentlich sah es aus wie nach Gebrauch seit Jahrzehnten irgendwo in einem Schopf versteckt gewesen, und nicht so richtig wieder in Betrieb genommen.
Es war aber voll funktionstüchtig, d.h. es pumpte sich auf wie ein Maikäfer vor dem Fliegen, und gefahren ist er damit wohl noch jahrelang.
Was mir immer ein Rätsel bleiben wird, ist die Begeisterung mancher Männer für den Carrera-Porsche (ich nannte ihn immer “Ofenröhren-Auto”). Ich kam mal trampenderweise zu einer Probefahrt. Katastrophal. Da kann man gleich auf Kopfsteinpflaster mit eisenbereiften Rädern fahren, so fühlt sich das an (ja, ich habe mal eine solche Kutschfahrt gemacht, darum der Vergleich).
Meine Nachbarin – gute Pension – hält sich zu ihrem Plaisir einen kleinen BMW-Renner, fragt mich nicht nach dem Modell, es ist was rundliches, zweisitziges. Sehr putziges Auto, und es fährt sich wirklich angenehm. Mit so einem könnte man bei der Mille Miglia mitfahren, das wäre wahrscheinlich spaßig. Wenn auch vielleicht doch zu weichlich, denn es hat Radio und Musikanlage (wobei meine Nachbarin am liebsten Klassik-Radio hört), und der Motor ist weder besonders laut noch spuckt der Auspuff besonders.
HansMeier555 ha detto:
Noch ein paar Jährchen, und die RKK wird auch den Printjournalismus überlebt haben.
.
Und die Moral von der Geschicht…
spaccato ha detto:
Uahh, gähn – die RKK …
whatcrisis ha detto:
Die Moral von der Geschicht: dabei sein und dabei bleiben ist alles – beim Glauben, in der Tagespolitik, und in der Weltgeschichte.
Von Talleyrands und Richelieus lernen. Erfolg, Sire, ist nur eine Frage der Ausdauer und des Datums.
Yog Sothoth, esq. ha detto:
JaJa die RKK..Unkraut vergeht nicht heisst es doch.
astroklaus ha detto:
Mal eine Idee für freie Assoziation: Analogie zwischen der zunehmenden Komplexität “hinter den Kulissen” eines Autos und der Gesellschaft.
Unter der Annahme adäquater handwerklicher Geschicklichkeit und einer Werkzeugausstattung, die zwar speziell, aber überschaubar ist, lassen sich bei einem MM-Oldtimer fast alle “normalen” Wartungsaufgaben erledigen. Mit kleineren Einschränkungen geht dies auch noch bis etwa in die 90-er Jahre. Heutzutage sind selbst die meisten Profis ohne hochkomplexe Geräte zur Analyse hochkomplexer Systeme derart hilflos, daß sie “freihändig” nur noch rudimentäre Arbeiten erledigen können. Und manchmal dauert selbst das Wechseln eines Blinkerbirnchens eine halbe Stunde.
Nur – ist der Aufwand wirklich in allen Fällen gerechtfertigt?
Ähnlich hochkomplex und “effizient” funktioniert doch auch “die Gesellschaft” – nur: brauchen wir das wirklich?
Beim Auto tausche ich einen überlasteten Baustein gegen einen neuen aus (in der Hoffnung, daß er etwas mehr verträgt), aber in der Gesellschaft sind diese Bausteine eben Menschen…
spaccato ha detto:
Ist denn “die Gesellschaft” auf der Metaebene wirklich komplexer geworden?
colorcraze ha detto:
Ja insofern, als kaum noch was zusammenpasst und jeder Bestandteil “sensibel” (ohnmachts- bzw. ausfallgefährdet) ist, nein insofern, als keine deutlich nach einer bestimmten Logik funktionierenden “Baugruppen” (Mechanik, Elektrik…) mehr auszumachen sind, sondern nur noch ein Brei.
astroklaus ha detto:
Ich gebe offen zu: ich bin nicht sicher – war eine spontane Assoziation.
Die Anzahl der Vorschriften, Subventionen, politisch gesteuerter Entscheidungen von Dingen, die nicht politisch sind, Abgabe von früher privaten Bereichen an öffentliche Verwaltungen gegenseitige Abhängigkeiten etc sind heute schon sehr komplex.
Nur – ich weiß nicht, ob das tatsächlich früher einfacher war (Zünfte, Standesregeln, Ehrenkodices, persönliche Abhängigkeiten, territorial kleinräumige Sonderregeln etc)
spaccato ha detto:
früher einfacher …
Postbus, Pensionsanspruch, Parteimitglied.
Und für unsere Freunde hinter den sieben Bergen:
Lipizzaner, Mozartkugeln oder Neutralität
Filou ha detto:
Hohe Komplexitaet dient der Bemaechtigung und der Machterhaltung.
HansMeier555 ha detto:
Und Simplizität der Gemächtigung und der Arterhaltung.
Filou ha detto:
Je einfacher denken ist auch eine gute Gabe Gottes.
dreamtimer ha detto:
Können Sie mir einen Fall aus der Geschichte nennen, wo ein Machtkampf durch Erhöhung der Komplexität des Machtapparates zugunsten desselben entschieden wurde?
Wenn man mich in einem unkonzentrierten Augenblick fragte, würde ich bei “Bemächtigung” den Tip geben, zuzuschlagen, ein Massaker unter der gegnerischen Elite anzurichten und Geschenke an die Bevölkerung zu verteilen, z.B. in dem man gegnerische Clans ausraubt. Machterhaltung erfolgt ähnlich: diejenigen, deren Gunst nötig ist, werden beschenkt, die Opposition hingegen wird brutal unterdrückt. Macht ist nicht sonderlich komplex und die Leute, die sie ausübten waren, aufs Ganze gesehen, auch nicht gerade Leuchten der Wissenschaft. Mitunter haben sie Gedichte geschrieben. Manche waren gute Naturbeobachter. Sozialphilosophen, Ökonomen, Komplexitätstheoretiker eher nicht.
Bürokratische Maschinen tauchten nicht zufällig mit der Schrift und der Arithmetik in Handel treibenden Hochkulturen auf, die sich von Barbaren dadurch abgrenzten, dass sie mehr konnten, als nur Hit und Run-Spiele. Diese Fährte könnte man nun weiter verfolgen.
Filou ha detto:
Gemeint war nicht das Individium als Taeter, sondern der Staat. Je mehr sich der Einzelne (oder die Einzeline) in das gesellschaftliche Gefuege begibt, um so mehr verliert er an Handlungsfreiheit. Dann bleibt ihm nichts anderes als verirrt im Labyrinth den Anweisungen, seien sie weise oder dumm, zu folgen, sich in das vermeintliche Schicksal zu ergeben.
Jede Religion z.B. folgt diesem o.g. Prinzip sich des Menschen zu bemaechtigen und ihn zum Opfer eines hochcodifizierten Regelwerks zu machen. Mal mit mehr, mal mit weniger fatalen Folgen.
dreamtimer ha detto:
Die Frage ist aber, ob unsere Transaktionskosten mit dem “System” tatsächlich gestiegen sind, von der Steuerlast einmal abgesehen, aber das meine ich nicht, denn das fällt nur für diejenige Zeit unter “Komplexitätskosten”, die wir für die Steuererklärung und die Kommunikation mit dem Finanzamt aufwenden. Es geht um den Aufwand, den wir treiben um mit einem konkreten oder abstrakten sozialen Agenten in Übereinstimmung zu treten. Ist die Spielanordnung wirklich die eines Labyrinth-Adventures, in der meine ganze Zeit konsumiert wird, von der Interpretation der Regeln?
Kann es nicht sein, dass Libertarians es so schwer haben, sich politisch durchzusetzen, weil der Abbau des Staates genau nicht zur Folge hat, dass man in der Praxis weniger Regeln beachten muss, sondern mehr? Vielleicht nicht nur das, sondern auch noch den jeweiligen Rang/Status der Akteure mit denen man es zu tun hat, ihre Glaubensvorstellungen eingeschlossen.
Plindos ha detto:
Glück auf!
Vor dem Hintergrund dessen, was der Herrr DA dankenswerterweise alles an Lebensrisiken angerissen hat, muß jeder Denkende zum Schluß kommen: Hoppla! Das könnte dir auch widerfahren. Und dies alles unter dem überwölbenden Begriff MORAL.
Ja wo samma dann do? Etwan im Bayerischen Landtag? Als Verwandschaftsmitglied minderen Grades im Verbundsystem der Deputierten? So nun auch wieder nicht.
Ja was denn nu?
Wo uns zumal die aktuellsten Nachrichten dahingehend aufklären, dass die Würrrrde
der Spezies Mensch durchaus und nachhaltig antastbar sei.
Nachhaltigkeit ist ja groß im Schwange. Um uns nun wieder äussere und innere Sicherheit und Gewißheit zu verschaffen werfen wir einen Blick auf unsere moralischen Maximalbestände und unterziehen diese einer Revision um zeitgerechte, kohärente Handlungansweisungen zu gewinnen. Gewissermassen praktisch-analytisch-abstrakt im Luhmannschen Sinne……
(Leider muß ich an dieser Stelle aufhören, die eherne Pflicht ruft, aber Sie können ja schon mal ohne mich weitermachen, denken Sie auch an den Schatz 2,5 tausend Jahre Abendländischer Ethiken etc.)
spaccato ha detto:
Wos?
Zweieinhalb Jahrtausende Abendländischer Ethiken – Mei, wie die Zeit vergeht!
Plindos ha detto:
Tja, das ist nun aber mal Fakt. Und Sie kommen gut hin? Man muß sich einrichten können in den nächsten zweieinhalb Jahrtausenden so gut es geht. Oiso, pack mas.
Werd scho. D´Aussichtn sand net schlecht.
spaccato ha detto:
Ob ich gut hinkomme?
Wenn das Ontische nicht wäre, dann schon.
Plindos ha detto:
Ohne Sein kein Gebein. Hinieden. Das ist halt die ontologische Differenz. Orphisch-orakelnd Näheres bei Martin Heidegger. Pfeifen soll in gewissen Zwangslagen helfen.
Filou ha detto:
Vor einigen Jahren klaute man mir die die Radkappen von meinem Stuttgarter. Ich ging zum Autoverwerter andere besorgen zu wollen.
Der Verwerter hatte alles Moegliche, nur nichts von denen. Das sei keine ‘Verwertungsrelevante’ Marke, sagte er.
pascha50 ha detto:
Alufelgen, Filou, mit denen passiert das nicht…
Mit seiner hochtrabenden Formulierung hatte der Autoverwerter übrigens Recht.
Filou ha detto:
Wenn ich nur wuesste wieso.
Folkher Braun ha detto:
Weil ein W 123 mit 55 PS- Diesel unkaputtbar ist. Der kommt nicht zum Verwerter.
Filou ha detto:
War kein W 123. Fahre seit 2003 Babyschaukel, Rentnerschleuder, Haengehintern, Wackeldackeltransporter.
Benziner. Den sah ich vorige Woche wieder. Ich hatte ihn mit 175.000 km abgegeben. Er ist immer noch auf der Strasse.
colorcraze ha detto:
Eben. Auch der ist noch nicht beim Verwerter eingetrudelt.
damals ha detto:
“Was sagt man zu einem, der einen Tag vor dem Operationsdebakel noch 12 Stunden in der Firma war? „Theoretisch war die Moral auf seiner Seite, aber praktisch…“” – Nun, nach meiner Auffassung war die Moral keineswegs auf seiner Seite: Jemand, der so rücksichtslos mit sich selbst umgeht, versündigt sich vermutlich nicht nur gegen seinen eigenen Körper. Zumindest steht der Verdacht im Raum, dass er auch mit anderen derart rücksichtslos – eben unmoralisch – umgeht.
Don Alphonso ha detto:
Es ist noch schlimmer: Er hat jemandem freigegeben und das dann selst gemacht 😦
War ein guter Mann.
prince Matecki ha detto:
Die oben per link zur Hauszeitschrift des österreichischen Bundesheeres geschilderte Befürchtungen zur vernetzten kritischen Infrastruktur haben wir ind Deutschland auch, auf einer gemeinsamen Planübung mit Bundesministerium des Inneren, den Ländern und den relevanten Sicherheitsorganen haben wir das auch mal durchgespielt. Sieht man die Ergebnisse und die Risikobewertungen, stehen einem die Haare zu Berge. Wohl dem der Kamin, Kachelofen, Küchenhert mit Befeuerung und einen alten tiefen Kühlkeller hat, hat er dazu gselchtes und so im Haus, mag er die 14 Tage überleben die es mindestens braucht die Infrastruktur wieder ans laufen zu bekommen.
Ich war die letzten Tage durch dienstliche Hektik etwas am lesen und kommentieren gehindert, der Verteidigungsausschuss am Mittwoch war nicht unspannend und die Regierungserklärung brauchte vorher Feinschliff und hinterher Nacharbeit aufgrund der Reaktionen der Opposition.
E.R.Langen ha detto:
Berlingo? Warum?
Don Alphonso ha detto:
Weil mir das %&//%$§$-Wischergestänge gebrochen ist und das %&&$§-Ersatzteil bei jemandem ist, der im Krankenhaus liegt.
astroklaus ha detto:
Darf man denn die MM nur mitfahren, wenn der Scheibenwischer funktioniert? Bei dem Maserati oben sehe ich jedenfalls keinen – und für die Autos mit den etwas größeren Scheiben gab es früher die Tips mit Schnurzug, einmal um die Scheibe herum, von innen durch die leicht geöffneten Seitenscheiben zu bedienen…
prince Matecki ha detto:
Das kommt vom schnellen Tippen, in statt ind in der zweiten Zeile und es sollte natürlich KÜCHENHERD heißen, sorry!
RoRo ha detto:
Lieber Don,
Sie haben mir mal wieder eine große Freude gemacht mit Ihrem Beitrag.
Auch ich gehörte zu jenen Workaholiks, aber ich habe überlebt und freue mich über mein Domizil am Ortasee. Hier bleibe ich und hier muss man mich hinaustragen…
Ich war jetzt ein paar Tage mit polnischen Freunden unterwegs, die unbedingt einmal Monaco, Nizza, Cannes und St. Tropez sehen wollten. Geschenkt, dieser Trubel und dieser Nepp – ich bin froh, dass ich da nicht mehr hin muss.
Ich hoffe, Sie bleiben sich und uns treu, wenn es auch manchmal heftig wird.
Herzliche Grüße von RoRo.
Plindos ha detto:
Durchlaucht sind also quasi Katzentischzuarbeiter?
Tyler Durden Volland ha detto:
Nur wenn Zeit übrigbleibt, die nicht zum Glattstreichen der (wegen der inkompetenten Zivilisten natürlich) zu Berge stehenden Haare benötigt wird.
Nun ja, kann man verstehen… Arbeiten Sie mal für einen Verein der zwei Weltkriege hintereinander in den Sand gesetzt hat, da wären Sie auch sorgfältig.
Man muss an kleinen Dingen üben…
Gut, Afghanistan läuft auch nicht gerade berauschend, aber immerhin, verloren hat man nicht wirklich und der Rubel rollt ja hinreichend.
Auch wie man dem eigenen Volk zu Hause in den Medien 142 tote Kollateralschäden verkaufen kann, das hat man immerhin gelernt.
Lisbeth Heuse ha detto:
@Prinz Matecki – Wasser gehört auch auf die Liste. – Wenn allerdings die Pumpen unserer Deiche hier in den Niederlanden ausfallen, werden wir sehr viel zu viel davon haben. Ich habe mir ganz bewusst ein Haus gekauft, dass auf einer Bodenwelle steht, die 3 Meter überm Meeresspiegel ist —- aber ob das hilft?
colorcraze ha detto:
Überm Meeresspiegel ist doch schonmal gut. Ist in NL ja keine Selbstverständlichkeit. –
An das Wasser dachte ich bei prince Mateckis Äußerungen auch zuerst, zumal mir Schwiegermutter neulich so ein paar Details des Zusammenbruchs 45 in Berlin erzählte, und da war der mich erschreckendste Punkt, daß wohl wochenlang Wasser von den – damals noch vorhandenen, inzwischen fast überall abgerissenen oder zumindest funktionsuntüchtig gemachten – Straßenpumpen geholt werden mußte, weil aus den Leitungen nichts kam.
Strom zum Kochen und Bügeln gab es wohl recht lange nur stundenweise. Man war damals aber noch nicht so abhängig von Strom, die Häuser waren ja nicht so hoch, daß Aufzüge unabdingbar gewesen wären, und hatten noch Kamine, an die man Holzherde anschließen konnte, so man nicht sowieso noch einen solchen hatte.
The Great Artiste ha detto:
Der Gedanke der erhöhten Komplexität zum Machterhalt ist nicht falsch: Wenn einem eine tolle Investitionschance vorgeschwindelt wird, geht man ihr umso eher auf den Leim, wenn die Perspektiven schillernd ausgemalt sind und die Risiken schön verschleiert.
Wie konnte eine Geschichte wie die Häuserblase in den USA, wie die CDS-Papiere überhaupt passieren?
Weil man sich eingebildet hat, wenn man tausend tote Kühe zu einem Package schnürt, rein statistisch ein bis zehn noch Milch geben müssten, was dann eine radikal um riesige Prozentzahlen höhere Chance bedeuten muss, als die zur Bewertung zu Grunde liegende Evidenz tausend toter Kühe.
Wie konnte man als seriöses Bankhaus immer noch Containerschiff-Fonds verkaufen, wenn 3/4 aller Schiffe von solchen Fonds betrieben wurden, die nur noch von der Illusion einer schnellen Pleite und Verschrottung anderer Investitionsidioten träumen können?
Alle diese Edel-Schwindel hatten nur eins im Sinn: Unsere Lobbykratie mit Häppchen, Events und Oldtimern und Yachten zu versorgen.
Dafür sehen sie dann zu, dass wir Standarddeppen von Bundesliga, Markus Lanz und dem rosa Monster aus Marzahn bespasst werden.
Und dreimal die Woche Rezepte für Pfauenzungen in Gummibärchen-Sauce vorgeführt bekommen, obwohl wir doch eh nur Fury- und Bonanza-Lasagne in die Mikrowelle schieben.
Je gründlicher wir von unseren Gefühlen ( alles unangebracht, schmutzig, nicht nachhaltig) getrennt sind, desto länger werden wir das Gelbe vom Ei nur noch vom Hörensagen oder der Vorabend-Soap erleben.
Plindos ha detto:
Sie denken viel zu tief. Das Gelbe von det Ei war gestern. Das gibts demnäx nur noch in Trockentüten mit synthetschen Aufhübschern. Gegessen wird das, was auf den Tisch kommt. Basta.
colorcraze ha detto:
“Sie denken viel zu tief.”
Ja.
Hat man als Bank einmal irgendein windiges Papier als tolle Anlage beworben, muß man auch dabei bleiben, egal wenn den Verkäufern im Kundengespräch schier die Füße abfrieren. Entweder sie drücken, oder Schluß mit Anstellung.
Ansonsten wirds schon nicht zu sehr schief gehen, das Gedächtnis der Kunden ist ja zum Glück eher kurz, und für genug Hoppdihopp (Kursschwankung) muß man halt sorgen, damit man zum Schluß eine Ausrede hat. Aber das muß reichen.
dreamtimer ha detto:
Es bleibt die Frage, was von einer Gesellschaft bleibt, wenn all die simulativen Events aus ihr entfernt werden? Ist es tatsächlich möglich, dass sie so leise werden kann, dass man ihr Betriebsgeräusch nicht mehr hört?
Mediensegler ha detto:
Schön, wieder von Ihnen zu hören.
Sie schauen weit,
leider auch zu viel fern,
die Zeit habe ich im Moment nicht,
von der Kuh nur das Filet, bitte!
donna laura ha detto:
eine wanderdüne! in der tat nicht totzubekommen. aber ganz schlecht für die autoimmobilhersteller. daran kann man ja noch selbst die birne wechseln. ts.
lieber don, für ihren wieder einmal sehr angenehm zu lesenden artikel ein compliment und ein dank.
so verfügt man nun also tatsächlich doch stets nur über ein leben.
ein letztlich leidiger umstand, der so manchem vor dem tod nicht ganz klar ist – und danach spielt er keine rolle mehr.
eigentlich sollte man in seinem leben regelmässig das birnchen, den auspuff und den geilriemen prüfen.
verwunderlich grosse teile der grossbürgerlichen gesellschaft sind nun durchaus lebensunfreudiger geprägt, als all die service, kunstwerke, restaurants, inselurlaube und neuwagenkäufe durchscheinen lassen, falls man jene als ausweis und garanten für ein gutes leben anzusehen geneigt sein sollte.
mais non, man sollte sein leben an die arbeit dergestalt drangeben, wie es altvordere dereinst vorgeblich getan haben sollten, damit diese sich bestätigt sehen, dass auch sie alles in ihren leben – selbst wenn es noch fast unbenutzt ist, im gegensatz zur leber –
richtig machten, zumindest ebenso vorgeblich; zumal die nachkommen ihr leben keinesfalls mehr geniessen sollten als man selbst – und dabei das ganze am besten im unselbständigen verhältnis, um das risiko zu reduzieren – ebenso selbstverständlich auf höheren und höchsten ebenen. oder als aufsichtsräte. nobelpreisträger. politik nur, wenn es zum minister reicht.
dass selbstständige arbeit nur dazu gehört, wenn man eine praxis oder eine kanzlei, die wiederum von der gesellschaft aufgesucht wird, sein eigen – und nicht etwa als eigen der hausbank – nennen darf, ist selbstredend. ach ja.
anderes – so bei uns – firmiert unter freizeitbeschäftigung. man gefährdet nichts, baut auf und aus, behutsam, gemütlich und arbeitet sich allerdings nicht sonderlich tot, auch wenn ein aufwendiger lebensstil nicht gerade lupenreine faultierhaftigkeiten verspricht.
ein besonders bitteres ende allerdings für den o.g. verstorbenen; nun ist auch meiner wenigkeit ein freund bekannt, der im leben nichts schöneres kennt, als viel zu arbeiten und ein wenig wein zu trinken; ein nicht gerade unglücklicher mensch, wenn auch ein wenig subdimensional im vergleich zu den anlagen; was er von mir allerdings zuweilen auch behauptet, jedoch noch nie hörte; pares cum paribus. ihm reicht es vollkommen.
immerhin, dies zum apropos, befindet sich der geschätzte hausherr auch im stress: die ‘beulenpest’ unbenutzbar, der postler ein volldepp, der mietwagen eine elende katastrophe, das bescheidene wetter, dies ewige ziehen von ort zu ort, die jagd auf antiquitäten und schuhe gestaltet ertragreicher als erwartet, und die vorteile des ästhetisch nicht nur leicht fragwürdigen gefährts sind noch nicht in gänze vor dem auge aufgeschienen (füllmenge: eine mohrenlampe, eine halbe geräucherte kuh, nicht milchgebend, aber mit ganz viel käse in den kapitalien, weiterhin zweieinhalb drahtesel, drei candélabre, also armleuchter (i.d.r. sitzt ein solcher am steuer, aber diesmal nun eben nicht), siebzehn paar schuhe).
donna laura ha detto:
[test]
donna laura ha detto:
[test test]
Plindos ha detto:
Das kann gar nicht entfernt werden, weil es systemisch bedingte, naturwüchsig entstandene (ohne direktegewollte,ohne zielgerichtete Sinneseinwirkung) Betriebsstruktur ist. Ohne diese tritt bestimmt sofort Agonie ein, so steht zu vermuten. Man müßte mal so eine kleine putzige Veruchsanlage aufbauen mit allen sie beschreibenden Parametern und Heinzelmännchen. Schnurren lassen–und dann den Stecker ziehen. pull out the plug.
HansMeier555 ha detto:
Genau.
Die Gesellschaft als solche gibt es ebensowenig wie man zweimal in den selben Fluß steigen kann.
.
Genausogut könnte man fragen, “was von unseren Flüssen bleibt, wenn man die Strömung abstellt”, oder “was vom Wetter bleibt, wenn man die Erde stillstünde (statt sich zu drehen), etc.
Tyler Durden Volland ha detto:
Ich weiss nicht so recht…
Die Menschen hatten ihre schlechten/dummen Eigenschaften auch früher schon.
Nur, wenn es nicht “die Gesellschaft” war, welche in den letzten 30 Jahren der rücksichtslosen Habgier zum höchsten aller Werte in den Masse-Menschen zum Durchbruch verhalf, was soll es denn dann gewesen sein?
Tyler Durden Volland ha detto:
Nachtrag zum Thema Habgier
QUESTION: Some people have said that speculators such as yourself helped cause these crises to some extent. How do you react to this criticism?
Comment SOROS: I am not surprised. And I am ready to answer any concrete criticisms that may be raised. I have always been very open about my activities. Financial crises are not caused by speculators, but by the authorities, which create or establish the wrong rules that allow speculators to do what people blame them for. In other words, to put it more clearly, speculators are messengers delivering bad news.
(Das ganze Interview:)
http://www.project-syndicate.org/commentary/the-resistible-fall-of-europe–an-interview-with-george-soros
Wie man es auch betrachtet, man kommt zum selben Schluss.
Die Bankster tun nur das wofür sie bezahlt werden. Die Politiker hingegen hätten die Aufgabe “zum Wohle des Volkes” Politik zu betreiben und den Exzessen dieses legitimen Treibens notwendige Regelungen entgegen zu setzen. Die Parteien und ihre Repräsentanten bis hinauf ins Bundeskanzleramt betreiben, aber lieber Klientelpolitik a la: Du finanzierst meine Karriere/Wahl, und ich revanchiere mich, wenns erfolgreich läuft. Und diese “Koalition” kommt damit durch, weil auf den Urnenpöbel Verlass ist…. und nur der ja hinterher die Rechnung bezahlen muss.
Gerechtigkeit existiert also…. egal wie man es betrachtet….
colorcraze ha detto:
Der bürgerliche Glaube, man könne die Mächtigen zum Einhalten selbstformulierter Regeln zwingen, ist ja eine schöne Sache, nur funktioniert das halt nur alle paar Jahrhunderte mal – in den Momenten, in denen die Bürger selbst die Macht haben.
Tyler Durden Volland ha detto:
@colorcraze
Da haben Sie völlig Recht.
Aber Leute wie Soros und deren Wahrheiten, die können die Leute vielleicht dazu inspirieren ihre Meinung zu ändern, wenn es darum geht ob ein solcher Moment vielleicht doch mal wieder dringend nötig sei…
Thorsten Haupts ha detto:
dreamtimerha detto:maggio 17, 2013 alle 4:44 pm
Re Libertarians – sehr wahr. Freiheit musste schon immer von einer Minderheit gegen die Mehrheit durchgesetzt werden.
Gruß,
Thorsten Haupts
Dessen WLAN nur Kurzkommentare zulässt. Grrrrß
colorcraze ha detto:
Das handgedengelte Armaturenbrett….
ein Bekannter erzählte lang und breit, wie er in der Lehre vor 30 oder mehr Jahren lernte, von Hand Kotflügel zu machen und derlei.
Er war wohl einer der letzten dieses Fachs in Berlin, das er schon lange nicht mehr ausübt.
Folkher Braun ha detto:
Das Formen eines Kotflügels oder ähnlicher Teile war die Kunst des Spenglers. Das Handwerk hatte Ferdinand Porsche gelernt.
Viel wichtiger für den Fortgang der SdG hier scheint mir, ob der Mechanicus der Barchetta den Grund für das Abscheren des Scheibenwischer- Gestänges findet. Denn normalerweise sind die recht haltbar. Kritisch sind vielmehr die Scheibenwischer- Wellen. Ungeschützt pflegen die auszureiben und zu verkanten, weshalb dann entweder der Wischermotor oder das Gestänge sich verabschiedet. Beim Zidröhn geht aber vorher immer ein Arbeitsstrom- Relais kaputt, das nur bei Cit für 50 Euro zu haben ist. Deswegen ist dem D.A. zu empfehlen, das Aushilfsgefährt möglichst nur dann zu verwenden, wenn kein Regen zu erwarten ist.
donna laura ha detto:
eine wanderdüne! in der tat nicht totzubekommen. aber ganz schlecht für die autoimmobilhersteller. daran kann man ja noch selbst die birne wechseln. ts.
lieber don, für ihren wieder einmal sehr angenehm zu lesenden artikel ein compliment und ein dank.
so verfügt man nun also tatsächlich doch stets nur über ein leben.
ein letztlich leidiger umstand, der so manchem vor dem tod nicht ganz klar ist – und danach spielt er keine rolle mehr.
eigentlich sollte man in seinem leben regelmässig das birnchen, den auspuff und den geilriemen prüfen.
verwunderlich grosse teile der grossbürgerlichen gesellschaft sind nun durchaus lebensunfreudiger geprägt, als all die service, kunstwerke, restaurants, inselurlaube und neuwagenkäufe durchscheinen lassen, falls man jene als ausweis und garanten für ein gutes leben anzusehen geneigt sein sollte.
mais non, man sollte sein leben an die arbeit dergestalt drangeben, wie es altvordere dereinst vorgeblich getan haben sollten, damit diese sich bestätigt sehen, dass auch sie alles in ihren leben – selbst wenn es noch fast unbenutzt ist, im gegensatz zur leber –
richtig machten, zumindest ebenso vorgeblich; zumal die nachkommen ihr leben keinesfalls mehr geniessen sollten als man selbst – und dabei das ganze am besten im unselbständigen verhältnis, um das risiko zu reduzieren – ebenso selbstverständlich auf höheren und höchsten ebenen. oder als aufsichtsräte. nobelpreisträger. politik nur, wenn es zum minister reicht.
dass selbstständige arbeit nur dazu gehört, wenn man eine praxis oder eine kanzlei, die wiederum von der gesellschaft aufgesucht wird, sein eigen – und nicht etwa als eigen der hausbank – nennen darf, ist selbstredend. ach ja.
anderes – so bei uns – firmiert unter freizeitbeschäftigung. man gefährdet nichts, baut auf und aus, behutsam, gemütlich und arbeitet sich allerdings nicht sonderlich tot, auch wenn ein aufwendiger lebensstil nicht gerade lupenreine faultierhaftigkeiten verspricht.
ein besonders bitteres ende allerdings für den o.g. verstorbenen; nun ist auch meiner wenigkeit ein freund bekannt, der im leben nichts schöneres kennt, als viel zu arbeiten und ein wenig wein zu trinken; ein nicht gerade unglücklicher mensch, wenn auch ein wenig subdimensional im vergleich zu den anlagen; was er von mir allerdings zuweilen auch behauptet, jedoch noch nie hörte; pares cum paribus. ihm reicht es vollkommen.
immerhin, dies zum apropos, befindet sich der geschätzte hausherr auch im stress: die ‘beulenpest’ unbenutzbar, der postler ein volldepp, der mietwagen eine elende katastrophe, das bescheidene wetter, dies ewige ziehen von ort zu ort, die jagd auf antiquitäten und schuhe gestaltet ertragreicher als erwartet, und die vorteile des ästhetisch nicht nur leicht fragwürdigen gefährts sind noch nicht in gänze vor dem auge aufgeschienen (füllmenge: eine mohrenlampe, eine halbe geräucherte kuh, nicht milchgebend, aber mit ganz viel käse in den kapitalien, weiterhin zweieinhalb drahtesel, zwei candélabre, also armleuchter (i.d.r. sitzt ein solcher am steuer, aber diesmal nun eben nicht), siebzehn paar schuhe).
Tyler Durden Volland ha detto:
@Filou
„Gemeint war nicht das Individium als Taeter, sondern der Staat. Je mehr sich der Einzelne (oder die Einzeline) in das gesellschaftliche Gefuege begibt, um so mehr verliert er an Handlungsfreiheit. Dann bleibt ihm nichts anderes als verirrt im Labyrinth den Anweisungen, seien sie weise oder dumm, zu folgen, sich in das vermeintliche Schicksal zu ergeben.“
Da haben Sie wohl das Kernproblem angesprochen. Was mich bei dem Thema immer so wundert ist, warum mir keiner mal erklärt, warum sich die Menschen auf so eine Art von Leben einlassen…
Und ich meine „Erklärung“, die Ausreden die jeder für diese ungeheuere Dummheit parat hat, die kenn ich zur Genüge.
Es ist das, was Sie diesmal tun:
@Dreamtimer
Haben Sie das Geheimnis des ewigen Lebens gefunden?
Falls nicht, warum interessieren Sie sich dann so ausgiebig für die Regeln der anderen? Sie sehen die Welt vor sich, Sie sehen die Gesellschaft, Sie können selber denken…. Was hindert Sie daran einfach Sie selber zu sein? Ja zu sagen, wenn Sie Ja meinen, und was wichtiger, aber auch schwerer ist: Nein zu sagen, wenn Sie eigentlich Nein meinen…
@Don
Fällt Ihnen auf, dass unverhältnismässig wenige der Kommentare zum sich-tot-arbeiten kommen? Man sich öfter zu einem gebrochenen Scheibenwischer äussert? Ich finde es faszinierend wie Sie es schaffen nahezu in jedem Beitrag eine der grundlegenden Katastrophen des ganz normalen Lebens anzusprechen, während die meisten Kommentatoren und -rinnen sich lieber zu Marginalien äussern, als seien Sie selber ja niemals von solch unappetitlichen Nebeneffekten der heutigen Welt betroffen….
dreamtimer ha detto:
Tue ich nicht, zumindest nicht so, wie es ein Beamter, Jurist, Manager, Politiker, Hausmeister oder ein unter den Regeln leidender täte, ein Verlierer, der es sich zum Lebensinhalt gemacht hat, auf die da oben zu schimpfen oder aber, um näher am Thema des Artikels zu bleiben, ein Ahnungsloser, der sich im System abstrampelt, das ganze Theater um Status, Anerkennung und Aufstieg mitmacht, dass die Gamemaster um ihn veranstalten und dann vor seiner Zeit, plötzlich und bedauerlich, den Löffel abgibt.
Andererseits gehört eine gewisse Beziehung zu Regeln und Gesetzen, zur Arbeit und zur Infragestellung des eigenen Lebensstils auch zum Roman des modernen Lebens, wie übrigens auch die politischen Ideologien. Das alles ist schon Umwelt, etwas, worin man sich immer befindet, ganz gleich welche man wählt. Ich lasse mich i.ü. gerne überzeugen, dass die Wahl meiner Umwelt schlecht ist, aber so wirklich überzeugend ist es noch niemandem gelungen. Das, was Sie z.B. über Ihr Exil erzählen, klingt nicht wirklich ermutigend und auch Jacques hat in Skandinavien keine Höhere Zivilisation gefunden. Gewiss, das alles sind auch sehr deutsche, sehr kritische Perspektiven, aber ich kann von mir selbst keine andere erhoffen.
Folkher Braun ha detto:
@TDV. Sich totarbeiten kann jeder. Mein kleiner Bruder gab im zarten Alter von 46 die Löffel ab, hatte vorher am Reichstag in Bilin geschraubt. Scheibenwischergestänge ist keine Marginalie, sondern ein Basis- Werkzeug um nach vorn sehen zu können.
Tyler Durden Volland ha detto:
Natürlich ist eine SCheibenwischer wichtig, aber… Man sollte, wenn man im Regen Auto fährt nebenher keine Blog Kommentare schreiben, sonst ist ganz schnell wieder ein Löffel fällig, ganz ohne Bundestag… 😉
smolfi ha detto:
Moralisch ganz einwandfrei hier ein wenig out-of-print Alban Berg (verlustfrei!) für die werten commentatrices e commentatori:
http://www.ubu.com/sound/agp/AGP151.html
Mediensegler ha detto:
Nach längerer Abstinenz von diesem Blog haben
“die beste aller Frauen” und ich, heute morgen,
nach weiterer wirklicher Abstinenz,
eine Flasche Wein geöffnet,
und “Don sein Text” gemeinsam konsumiert,
und was sagte SIE? :
(Das weitere hat mit Medienseglers Meinung einiges,
aber dann doch nicht viel zu tun)
.Hier spricht die Frau an meiner Seite:
.
Im unerlösten Selbst sich wiederfindend, hadernd mit der Wirklichkeit ,
dankbar dafür, dass man noch nicht in der Nacht
wegen politischer Gesinnung oder religiöser Einstellung
aus dem Bett geschleppt wurde,
der Kühlschrank trotz allem noch voll und das Dach über dem Kopf ist,
nun denn, in Dankbarkeit, Vergebung und Annahme arbeitet man mehr oder weniger gegen die allgemeine Verzweiflung an den Umständen, die man eh nicht ändern kann und forscht weiter nach der Bestimmung.
Für was leben wir?
Ja, das was man ethisch verfolgt scheint zu schwinden wie eine Fata Morgana
und dennoch, ist es nicht wert, zu verteidigen, für was man steht?
Wer hier ratlos bleibt, scheint verloren.
Kämpfen weiter um Sinn und das, allem zum Trotz, auf unsere Weise.
HansMeier555 ha detto:
Bei meinem ersten Auto war der Tachometer nicht hinter Glas und die Nadel frei zugänglich.
.
Die Herausforderung bestand darin zu begreifen, dass das Ding nicht dazu da war, händisch die gewünschte Fahrtgeschwindigkeit einzustellen.
pascha50 ha detto:
Ich will ja nicht unhöflich sein, HM, aber wie alt müssten Sie denn dann sein…?
Bereits die Volks-Käfer in den 1940er Jahren hatten den Tacho hinter Glas.
Ich erinnere mich dunkel an irgendwelche oldtimer in einem Automuseum aus den 1920er Jahren, die den Tacho hinter Glas hatten.
O.K., Sie können das Auto natürlich auch später gekauft haben.
Verraten Sie uns vielleicht, um welche Marke es sich da gehandelt hat?
Reimportierte FORD “Tin Lizzy”…:)
colorcraze ha detto:
Nun, man kann das Tachoglas ja auch entfernen.
HansMeier555 ha detto:
@TDV
.
Vielleicht sind die Menschen im Hamsterlaufrad trotz allem am glücklichsten.
pascha50 ha detto:
Richtig, HM555!
“Dumm sein und Arbeit haben- das ist das Glück!”
Il n’y a pas de bonheur intélligent!”
Es waren nicht die Dümmsten, die zu dieser Erkenntnis kamen…
Thorsten Haupts ha detto:
Nicht im Hamsterlaufrad per se. Aber in einer klar geregelten Welt, in der ihr Dasein einen Sinn hat. Und ich mache mich darüber nicht lustig.
Gruss,
Thorsten Haupts
Tyler Durden Volland ha detto:
@HM555
Ich will sie sicher an Nichts hindern, aber sollten sie nicht lieber nochmal über einen solchen Satz nachdenken, bevor sie die “enter” Taste anklicken?
Falls sich jemand entrüstet der sich da angesprochen fühlt: Ich will niemanden daran hindern sich im Hamsterrad glücklich zu fühlen, meine Einstellung gegenüber Menschen die sowas tatsächlich ernsthaft meinen, ist ja bekannt…. LOL
Werter ThorHa, sie dürfen sich so oft und gut-gemeint in die eigene Tasche lügen wie sie wollen, das Leben hat deshalb trotzdem keinen Sinn. Es ist dies keine tiefschürfende philosophische Einsicht, sondern eine Banalität… ein wenig Mut braucht man dafür natürlich schon.
HansMeier555 ha detto:
Wenn das Leben einen Sinn hätte, was wäre dann der Sinn vom Sinn?
Und der Sinn des Lebens einen Sinn hätte, was wäre dann der Sinn vom Sinn vom Sinn….?
Anne Elliot ha detto:
köstlich!
Thorsten Haupts ha detto:
Und Sie sollten eigentlich schon gelesen haben, dass mir das bekannt ist :-). Deshalb respektiere ich trotzdem die Versuche von anderen, ihrem Leben Sinn abzuringen.
Gruß,
Thorsten Haupts
Plindos ha detto:
Gerade wenn es um Arbeit u n d Moral geht, wirds kitzlig. So hat der Horsti Seehofer ja nicht nur mit der Durchforstung von Verwandtschaftsbeziehungen mit irgendwelchen Graden zu kämpfen, wenns das nur wär. Nein, da ist mmer noch anhängig der Augiasstall mit der Hypo -Alpe-Adria Bank und der darinnen involvierten Landesbank Bayern auszumisten. Sauba sog i.
So wie Siena eine wunderschöne Stadt ist. Aber die Moral der sozialistischen Stadtväter hatte zeitweilig enorme Ausfälle um deren global aufgestellten Banca Monte dei Paschi di Siena gehabt. Auch hier ein Augiasstall ,der bis zu Goldmann Sachs und den Signori Draghi und Monti stinkt.
Aber Schwamm drüber.
Wer Arbeit kennt und sich nicht drückt, ist verrückt.
HansMeier555 ha detto:
(Donald Duck)
Filou ha detto:
(Volkschriftstellerin Dr. Erika Fuchs)
achwas ha detto:
Tick, Trick & Track!
Rudi Dutschke, Bernd Rabehl & Hans Magnus Enzensberger,
erörterten dass durch den technischen Fortschritt der Betrieb zum Zentrum der politischen Selbstbestimmung -zur Selbstbestimmung über das eigene Leben werden könne…
“Man wird also im Betrieb täglich debattieren, es wird langsam ein Kollektiv entstehen, ein Kollektiv ohne Anonymität, begrenzt auf zwei- bis dreitausend Leute, die also immer noch eine direkte Beziehung zueinander haben.“
HansMeier555 ha detto:
Nicht arbeiten geht auch nicht.
Versuchen Sie es nur.
achwas ha detto:
HansMeier555 ha detto:
Bedenkt man, dass es sich nur um alberne Schundheftchen handelt, wird das Kapitalismusthema bei Donald Duck schon erstaunlich tief erfasst.
.
Hab mich unlängst mal wieder durch ein paar von diesen uralten “Lustigen Taschenbüchern” geblättert (70er Jahre) und dabei ist mir aufgefallen, dass dieser Ultrakapitalist Dagobert Duck nicht nur als manisch geldgierig dargestellt wird, sondern auch als durch und durch kriminell. Es gibt kein Gesetz und keine moralische Schranke, über die er sich nicht bedenkenlos hinwegsetzen würde.
.
DAs fällt nur darum nicht so auf, weil er ja als Onkel zur Familie gehört und sich die Leser zumindest teilweise mit ihm identifizieren (anders als mit den Panzerknackern).
.
Aber beurteilt man Dagoberts Handeln nüchtern nach juristischen Masstäben, dann ist er eben kein “skrupelloser Geschäftsmann”, sondern schlichtweg ein Betrüger, Erpresser und ein Dieb.
Filou ha detto:
Das ist die Auslegung der Qlique um Ralf Kauka. In den Barks’schen Originalen kommt er weitaus glimpflicher davon.
pascha50 ha detto:
Gegen die rhetorischen Rammböcke Dutschke, Fischer, Cohn-Bendit war in den Audimax-Versammlungen einfach kein Kraut gewachsen.
Mir klingeln heute noch die Ohren, wenn ich mich an die “Loblieder” der studentischen DDR-Epigonen, zu denen die o.g. Alpharudelführer nicht gehörten, auf die große, unbesiegbare Sowjetunion erinnere.
Kein einziger ihrer Sätze begann mit “Ich denke…”
Jedes Statement fing an mit “Wir vom MSB SPARTAKUS sind der Überzeugung,…”
Kein Funke Selbstzweifel, kein Gran Empathie, kein Interesse am Kompromiss!
Die konnten wirklich so schnell denken, wie sie redeten.
Apropos Daniel Cohn-Bendit:
Was mich im Zusammenhang mit den unsäglichen öffentlichen Provokationen durch DCB ( Sex mit / vor Kindern ist da Normalste der Welt, wer das nicht so sieht, ist kleinbürgerlich und verklemmt…) brennend interessieren würde, ist die Qualität seiner Beziehung zu dem pädagogischen Päderasten, Gerold Becker, dem perfide-subtil-verbrecherisch agierenden Leiter der Odenwaldschule.
Wer sich beschwerte oder auch nur wehrte, wurde solange gemobbt und drangsaliert, bis er / sie freiwillig die Schule verließ.
Die idealistische Floskel “pädagogischer Eros” gehört seither in Bierce’ Wörterbuch des Teufels.
Ich habe die Aufarbeitung dieses Missbrauchsskandals damals sehr aufmerksam verfolgt. An eine aktive Rolle von DCB bei der Unterstützung der mutig-hilflosen Opfer kann ich mich nicht erinnern.
Im Gegenteil: Letzte Woche war zu lesen, dass Detlev Becker zu seiner eigenen Rechtfertigung DCB, den langjährigen Ex-Schüler einlud. dass er ihn argumentativ unterstütze…
Wenn man die gedankliche Brillanz, die idealtypisch-empathische Darstellung der Entwicklung und Förderung von Kindern in Beckers Schriften auf sich wirken lässt- und gleichzeitig die Schilderungen der sexuell brutal missbrauchten Opfer als gedankliche Hintergrundfolie dagegenhält, dann könnte man in Bezug auf Schuld und Sühne und Strafrecht in der Demokratie schon ins Grübeln kommen…
Tyler Durden Volland ha detto:
Nur soviel:
“Die idealistische Floskel “pädagogischer Eros” gehört seither in Bierce’ Wörterbuch des Teufels.”
Nein, da gehört sie nicht hin, war sie nie drin und wird sie auch nie drin sein. Egal wieviel Macht das politisch korrekte Mittelmass auch jemals haben wird….
Aber bei Plato, Sokrates & Co werden sie ganz schnell fündig….
@HM555
“Wo haben die alle damals nur gesteckt…?!”
Also ich persönlich war in Afghanistan und Indien…. und nicht der Einzige.
Sie verwechseln da was. Die meisten von uns sahen schon dieselben Probleme wie diese “linken doktrinären stalinistischen Schreihälse.”
Nur, die von diesen Leuten angebotenen Lösungen gefielen uns halt nicht, das ändert aber nichts an der grundsätzlichen Ablehnung vieler der damaligen Gesellschaft.
Sie sollten das trennen. Polemik ist ja gut und schön, aber jeder könnte den Unterschied zwischen Kinderschändern und Stalinisten einerseits, und denen die man damls schon Spontis nannte kennen, oder?
Da liegen Welten dazwischen, etwas das man von den 5 lächerlichen “demokratischen” Einheitsparteien der Gegenwart kaum behaupten kann…
HansMeier555 ha detto:
Ach Tyler.
.
Sie wollen jetzt bestimmt, dass wir “differenzieren” und “vernünftig” sind?
.
Sehen Sie es nüchtern: Die Versuchung, die gesamte Linke mit Kinderschändern in einen Sack zu stecken, ist einfach zu groß, als dass man sich das entgehen lassen könnte.
.
Sie wissen ja selber, wie tief bei den Opfern die Verletzungen sitzen!
.
Auch wenn es nicht ihr [Ähem] war, der da geschändet wurde, sondern nur die Weltsicht ihrer Jugend.
.
Da mag an der Oberfläche Frieden herrschen und es kann so aussehen, als käme einer mit dem Leben ganz gut zu recht. Aber dann steht plötzlich etwas über Joschkas Jugend in der Zeitung und die ganzen unverarbeiteteten Traumata und Kränkungen der 70er Jahre (von Brandts Kniefall über den §218 die Anti-AKW-Bewegung, diverese Tucholskyzitate bis hin ) brechen wieder mit ganzer Macht hervor…
Tyler Durden Volland ha detto:
@HM
“Sie wollen jetzt bestimmt, dass wir “differenzieren” und “vernünftig” sind?”
…aber nein, von anderen so etwas zu verlangen, das wäre natürlich absurd. Denn wie Sie ganz richtig anmerken, hat jeder seine Geschichte, auch dann wenn es der (ähem) der anderen gewesen sein sollte. Sowas ist ja schon bei christlichen Stellvertretern ein wenig degoutant, aber wenn sowas ein linker Rotzlöffel darüber laut nachzudenken wagt, dann ists mit der Meinungsfreiheit (ausser an den eigenen Stammtischen) vorbei.
Denn, wie Sie ebenfalls schreiben, hat man nebenbei auch noch seine politische Interessen, die alles rechtfertigen, sie es auch noch so primitiv.
Es geht mri weniger um die anderen, ich versuche für mich zu differenzieren wie andere denken, gerade bei solche Themen werden ja selbst beherrschte Zeitgenossen manchmal unvorsichtig und zeigen ganz offen wes Geistes Kind Sie tatsächlich sind und welche Anliegen sie tatsächlich haben…
Ihr letzter Absatz ist eine ganz ausgezeichnete Beschreibeung der deutschen Gesellschaft… danke.
HansMeier555 ha detto:
Mich bringt was ganz anderes ins Grübeln:
.
So etwa 20 bis 30 Jahre lang schien es überhaupt nur linke Studenten zu geben.
.
Aber wenn man dieselbe Generation heute fragt, dann waren sie allesamt Opfer von ein paar linken dokrtrinären stalinistischen Schreihälsen.
.
Wo haben die alle damals nur gesteckt…?!
pascha50 ha detto:
Seit wann lassen Sie sich von dem oberflächlichen ( linken ) gesellschaftlichen Anschein beeindrucken, HM555?
Den Zusammenhang zwischen öffentlicher Wahrnehmung der aktivistischen Wortführer und der Masse der angepasst vor sich hinstudierenden Menge der Nachwuchsakademiker muss man Ihnen doch nicht erklären.
Die Dialektik von Sein und Schein können Sie doch besser erklären als irgendjemand sonst hier…!
Der Zeitgeist wehte links, das wissen wir. Die meistenStudenten zwischen 1960 und 1980 waren bestenfalls “anpolitisiert”, wie das damals so schön hieß.
Wieso nehmen Sie die Studenten in dieser Zeit hauptsächlich als “linke” Studenten wahr?
Die Ikonen der politischen (Sub) Kultur,Rudi Dutschke, Fritz Teufel, Uschi Obermeier, Rainer Langhans kennt man heute noch.
Die Bilder von den Kommunarden Langhans, Obermeier, Teufel in der sexualmoralisch total spießig-kleinbürgerlichen Kommune 1 in Berlin, gingen damals um die Welt und BILD gab sich die größte Mühe, die eindimensionale Phantasie des Kleinbürgers darauf hin zu trimmen, dass dieser gar nicht mehr anders konnte, als bei der Erwähnung des Wortes “Kommune” an Gruppensex und Rauschgift zu denken.
Aber die überwältigende Mehrheit der Studenten wohnte, lebte, liebte, studierte und
dachte aufgeklärt-kritisch, aber doch nicht überzeugt “links”!
( Diese Diskussion hatten wir doch erst vor kurzem…!)
Als “Opfer” konnte man sich als rechts / links von der Mitte stehender Student schon fühlen, aber doch nicht im Sinne von Manipulation oder Gehirnwäsche.
Gegen rhetorische Rammböcke mit Megaphon kam / käme auch ein Daniel Cohn-Bendit nicht an!
Apropos Cohn-Bendit:
Wenn ein gut bürgerlicher Politiker diese Sex-Sottisen vor 40 Jahren von sich gegeben hätte, das rote Fallbeil wäre zur politischen Exekution bereit !
Wenn die Grünen es ernst meinen, mit der Aufarbeitung ihrer bisher verdrängten pädagogisch-libidinösen Parteientwicklung, kommt noch einiges ans Tageslicht.
HansMeier555 ha detto:
“aufgeklärt-kritisch, aber nicht links”
.
hahhahahaha!
.
Dazu fällt mir nur Degenhardt ein: “Sie reden immer vom Grundgesetzt — sagen Sie mal, sind Sie Kommunist?”
.
Ich kann auch nicht definieren, was “links” ist. Aber ich erkenne ihn, wenn ich ihn vor mir habe.
achwas ha detto:
Was war links?
Eine tolle Dokumentation! (in Fortsetzungen)
.
Zu Wort kommen Klaus Theweleit, Barbara Sichtermann, Ernst Nolte, Wolfgang Fritz Haug, Bernd Rabehl, Christian Semler, Katharina Rutschky, Bernd F. Lunkewitz, Robert Gernhardt, Oskar Negt und Klaus E. H. Zapf . Zu sehen und zu hören sind u.a. Rudi Dutschke, Che Guevara, Max Horkheimer, Franz-Josef Degenhardt und Ton Steine Scherben.
http://www.youtube.com/watch?v=bex21sP-rO4
achwas ha detto:
Das Manuskript zum Film
http://waswarlinks.de/
Thorsten Haupts ha detto:
Mädels beeindrucken. War als Linker damals einfacher.
Gruß,
Thorsten Haupts
Filou ha detto:
Jaja, da war man als bürgerlich veranlagter Bube schon in einer schwierigen Position. Aber was sollte mir das Gemecker über Längerdienerei und meine Skepsis gegenüber ideologischen Gelabers, meine kleine Bibliothek ohne politisch relevante Titel und meine Abneigung gegen WGs, ich kompensierte das alles durch ein billiges Miniappartement mit eigenem Bad. Nicht schlecht, sagte Fräulein Specht-und badete bis zum Frühstück.
(Hab den Trick mit den Umlauten gefunden.)
colorcraze ha detto:
Spätausläufer erlebte ich 88 beim Studentenstreik durch eine Art Rhetorik-Combo von der FU, die auch die TU besuchte. Die konnten ein ziemliches Auditorium besoffenquatschen, ganz ohne Alkohol. Eine durchaus bemerkenswerte Fähigkeit, nur inhaltlich sehr suspekt.
Thorsten Haupts ha detto:
Und dabei war das schon der zweite Aufguss.
Gruß,
Thorsten Haupts
colorcraze ha detto:
Also, ich hätte jetzt eher an den 7. oder 8. gedacht. Aber ich bin recht sicher, daß es nicht erst der 2. war (die GAL-Grünen waren einer, die RAF waren einer, dazwischen wird es noch ein paar mehr gegeben haben).
Folkher Braun ha detto:
Mägels beeindrucken? – Mit dem Anhang zur Wertform aus der Erstauflage von 1868? Also mir ist das nie gelungen. Die automobilisierten Damen standen mehr auf Sachkunde beim Autoschrauben. Zu den großen Auftritten der Lautsprecher ging sowieso keiner hin. Dutschke, Rabehl und Mahler gehörten in die Rubrik. Die Experten kannte und kennt kaum einer: Blanke, die Kadritzke- Brüder, Altvater, Bischoff, Hoffmann und so weiter.
HansMeier555 ha detto:
Ja, so war das:
.
Eine Generation Bürgern fühlte sich der einer hegemonialen, dominanten Linken über viele Jahre hinweg völlig hilflos ausgeliefert. Ein Gefühl, das bei den meisten immer noch anhält.
–
Die Vorstellung, dass die Welt immer linker und schwuler wird und am Ende in eine basisdemokratischtotalitäre, militantpazifistische maobuddhistische Kommune einmünden würde erschien ja als so unausweichlich und unabwendbar wie heute die Globalisierung und der Klimawandel.
.
Diese Ohnmachtserfahrung, dieses Ausgeliefertsein, dieser Zustand der politisch-sexuellen Unterdrückung ist durchaus etwas, was die überlebenden Bürger mit den von Cohn-Bendit befummelten Kindern gemeinsam haben könnten.
Filou ha detto:
Haben sich eigentlich schon die Missbrauchsopfer des Frankfurter Kinderladens zu Wort gemeldet?
HansMeier555 ha detto:
Die haben immer noch Angst vor Cohn-Bendit.
sambossa ha detto:
Und wer bringt dann als Erster die exklusive BILD-Story?
pascha50 ha detto:
Tja, so unterschiedlich können Wahrnehmungen sein!
ad: 1. Absatz:
Ich war bestenfalls links-liberal und habe an einer sehr linken Uni studiert.
Linke Basisgruppen waren auf dem Campus allgegenwärtig.
Von einer” hegemonialen Linken” konnte man auch damals nicht sprechen.
Die Sprengung von Seminaren hat man halt hingenommen, waren die Aktivisten weg, machte man mit dem Stoff weiter. Vll war das am Institut für angewandte Politik anders.
Dominante Linke? Völlig hilflos ausgeliefert? – Nein, nichts trifft weniger zu als das.
Sie hatten die Flugblatt- und die Megaphonhoheit, but: out of sight, out of mind!
Sie waren die Wortführer bei poltischen Auftritten, das ist richtig, aber sie dominierten nicht die Seminare und nicht das Bewusstsein der Öffentlichkeit.
Die linken Chaostruppen wurde genau als solche wahrgenommen, als nichts sonst.
ad: 2. Absatz:
Wie kommen Sie dazu, für das bundesdeutsche Gesamtempfinden zu sprechen?
Die bedrohliche Vorstellung, dass die Welt immer linker und schwuler wird, hatten und haben weder die Alten noch die Jungen.
Noch nicht einmal meine 92.jährige Mutter empfindet das so, und die ist gut katholisch.
In DE wird Homosexualität inzwischen als etwas empfunden, das man den Schwulen zugestehen sollte, auch wenn man selbst nicht damit übereinstimmt.
Der beste Freund meines Sohnes ist schwul. Zu keinem Zeitpunkt hätte ich das als Bedrohung empfunden.
In keinem Land ist die Toleranz gegenüber Schwulen größer. Von Bedrohung keine Spur!
Wowereit, Kerkeling, Biolek, Westewelle und der schwule SPD-Bürgermeister in einer bayerischen Gemeinde (!), der von der Mehrheit gewählt wurde, belegen den Gesinnungswandel.
Die Vorstellung, dass am Ende ganz DE aus “basisdemototalitär, militantpazif., maobuddh. Kommunen” bestehen könnte, diese Vorstellung hatte noch nicht mal der Oberspießer Alfred Tetzlaff in der Serie “Das Ekel Alfred” gehabt.
Wie kommen Sie denn zu solch einer sozialpolitischen Apokalypse?
ad: Absatz3 + Komm. von 5.46:
100%ige Zustimmung zu Tylers Aussage, dass die Menschen sehr wohl unterscheiden konnten zwischen den linken Propagandisten und der langsam wachsenden Überzeugung, dass in einer Gesellschaft, in der erwachsene unverheiratete Menschen kein Hotelzimmer bekommen durften, dass die Vermieterin über den (Herren)besuch der stud. Untermieterin entscheiden durfte,dass die Frau immer die Schuldige war, wenn die Ehe auseinanderging, dass man als Bürger Angst hatte, wenn man einem Beamten im Rathaus gegenüberstand, dass die Lehrer sich wie Unteroffiziere an den Schulen aufführen durften…
Ich habe den 3. Absatz jetzt 5x gelesen und komme mit der Aussagenlogik immer noch nicht klar.
Aber Missverständnis ist ausgeschlossen: “Eine Generation von Bürgern fühlte sich “völlig hilflos ausgeliefert…”
Auf Grund der angeblichen Bedrohung durch die linke Weltherrschaft erleben die Bürger eine “Ohnmachtserfahrung, ein Ausgeliefertsein, das in der politisch-sexuellen Unterdrückung (sic!) gipfelt…?
Welcher Zeitgenosse erlebte denn Brandt’s Kniefall, Abschaffung von § 175 und §218, Verbreitung der Pille, Ersetzung des Schuldprinzips bei Ehescheidungen durch das Zerrüttungsprinzip als existentielle Bedrohung…?
Das Perfideste kommt zum Schluss:
Herr Meier, Sie stellen allen Ernstes die gefühlte “Bedrohung” von sittenstrengen Vermieterinnen, deren Zimmer leer bleiben,, von moralinsauren Hotelbesitzern, von prügelnden Ehemännern, denen die Frau wegläuft, von Beamten, die mit einem Widerspruch rechnen müssen, von Lehrern, die ihre Schüler nicht mehr schlagen dürfen, von Ehemännern, die Ihren Frauen den Besuch einer VHS-Veranstaltung “Töpfern” verbieten, weil sie dann abends außer Haus sind, AUF EINE STUFE MIT DEN OPFERN VON SEXUELLEM MISSBRAUCH ?
Heute ist Pfingsten. Wo bleibt der Hl. Geist?
HansMeier555 ha detto:
Eine Welt, in der die Frau immer schuld ist, Bürger vor Beamten Respekt haben müssen und Lehrer noch Disziplin durchsetzen durften, hat zig Millionen Menschen eben darum viel besser gefallen als die heutige.
Tyler Durden Volland ha detto:
@pascha 50
“Aber Missverständnis ist ausgeschlossen: “Eine Generation von Bürgern fühlte sich “völlig hilflos ausgeliefert…”
Auf Grund der angeblichen Bedrohung durch die linke Weltherrschaft erleben die Bürger eine “Ohnmachtserfahrung, ein Ausgeliefertsein, das in der politisch-sexuellen Unterdrückung (sic!) gipfelt…?”
Ich glaube, ein kleiner Schritt weiter und Sie hätten es gehabt.
Natürlich existierte die Bedrohung nicht…. aber was bleibt einem Spiesser denn sonst als Weltbild übrig?
Der (wie Sie ihn nenen) anale Charakter kann sich doch nicht der banalen Wahrheit stellen, dass das Ressentiment auf einer tiefergehenden Angst basiert. Nämlich, dass diese Unzucht treibenden, langhaariger Kiffer womöglich gar Recht haben könnten! Da ist das Dumm-Bleiben eindeutig das kleinere Übel. Riskant und intensiv zu leben, erfordert einen Mut, den man nicht hat. Deshalb auch der bald folgende, grosse Erfolg des Prototyp aller Spiesser und ihr Vorbild: Kohl. Der repräsentierte alles was gegen wirkliches Leben stand.
Leute die es wagen zu leben! Sowas ist völlig inakzeptabel! Welche Kränkung! Man denke nur: Die Langhaarigen kriegen die Mädels!
Aber, solange man die eigentliche Kränkung bestreitet, kann man sich auf Nebenkriegsschauplätze zurückziehen. Der Wert der eigenen. lächerlichen Existenz ist gerettet, weil man sich der Wahrheit nicht stellen muss. Und zur Mehrheit gehört man sowieso, und für Notfälle gabs den RCDS. Wunderbare Zeiten… viele bekamen den Spiegel vorgehalten und wurden still, da es schon immer ein Vollzeit-Job war die eigene Lächerlichkeit zu verdrängen.
whatcrisis ha detto:
Köstliche Beiträge – soviel ausgleichende und austeilende Gerechtigkeit in so komprimierter Form – wäre unsere Motorentechnik nur schon so weit, wir hätten alle 3-Liter-Autos…
Aber es ist nur recht und billig, einmal festzustellen und auch verkünden zu dürfen, was bei fairer objektiver Betrachtung nicht zu leugnen ist: Die Hausdrachen aller Zeiten und Länder kennen weder ein bestimmtes Geschlecht noch eine bestimmte politische Grundhaltung – es gibt sie als Männchen und Weiblein, die Drachen, es gibt sie als Linke wie als Rechte und auch in jeder Variation zwischen den Geschlechtern und Gesinnungen – kurz, den Gerechten gehört die Erde und das Leben, gestern, heut, und, wenn ich die Offenbarung und alle Zeichen an den Wänden richtig gelesen und gedeutet habe auch morgen noch.
Nur wenig ist so possierlich wie ein Drache, der sich zierlich windet und wälzt in all seiner ihm eigenen Herrlichkeit und Pracht. Gelobt sei die Schöpfung und der Hl. Geist, dass sie uns immer wieder solche Naturwunder schenken, Halleluja.
Das Perverse, das sind die anderen – und ihr angsteinflößender Sexualtrieb. Immer. Und: dagegen wird nie genug getan. Soviel ist gewiss, und das nehme ich mir mal zu Protokoll.
whatcrisis ha detto:
Das Andere, das Fremde, all dieses wimmelnde Nicht-Ich: es will sich vermehren. Und mich dann fressen. Darum muss ich es vernichten.
sambossa ha detto:
Ja, wenn der Senator im moralinsaurem Tonfall erzählt 😉
@pascha50
“Gegen die rhetorischen Rammböcke Dutschke, Fischer, Cohn-Bendit war in den Audimax-Versammlungen einfach kein Kraut gewachsen.”
Konnte es ja nicht, die bösen Buben haben es doch geraucht. Und nun weht der Zeitgeist also von rechts – beim edlen Meinungskampf gegen DCB, gespiegelt und verstärkt durch Googles Algorithmen. Alles nur ein Glasperlenspiel? Das Buhlen um nicht nur grüne Wählerstimmen hat schon längst begonnen.
“Wenn die Grünen es ernst meinen, mit der Aufarbeitung ihrer bisher verdrängten pädagogisch-libidinösen Parteientwicklung, kommt noch einiges ans Tageslicht.”
Und diese Geschichten möchte ich dann gerne in allen Einzelheiten erzählt bekommen, mit dem libidinösen Blick in die Abgründe der Anderen. Die Leiche im eigenen Keller allerdings, bleibt mir dabei als echter Sauberman verborgen.
———————————————–
Die Texte von Franz Josef Degenhardt sind noch immer lesenswert:
Wenn der Senator erzählt, Lyrics – Franz Josef Degenhardt
“http://www.golyr.de/franz-josef-degenhardt/songtext-wenn-der-senator-erzaehlt-629987.html”
—
Vatis Argumente (Ärmel aufkrempeln – zupacken – aufbauen), Lyrics – Franz Josef Degenhardt
“http://www.golyr.de/franz-josef-degenhardt/songtext-vatis-argumente-aermel-aufkrempeln-zupacken-aufbauen-630001.html”
Wünsche allen besinnliche Pfingstage – mit oder ohne Geisteserfahrungen.
pascha50 ha detto:
@ sambossa:
Die Bemerkung mit dem Kraut ist ein schöner Konter! 1:0
Die Moral-Leichen in den Kellern von CDUSPDFDPCSU sind doch im Laufe der Jahre alle exhumiert worden:
– Der CSU Bürgermeister, der auf einer Lebedame sein Leben aushaucht…
– Der SPD Senator in Bremen, der über Jahre Bustouren für seine pädophilen
Gelüste organisierte.
etcetc.
So, wie ich das empfinde, wurden diese Verfehlungen aber nie parteipolitisch ausgeschlachtet, weil die eigenen Parteioberen selbst genug Dreck am Stecken bzw. Geliebte / uneheliche Kinder in der Alimentenliste hatten.
Daniel Cohn-Bendit und Michel Friedmann ( CDU ) um mal noch einen Namen ins Spiel zu bringen, sind aber ganz andere Kaliber.
Das waren und sind moralische Oberscharfrichter, die gnadenlos das Fallbeil heruntersausen ließen, wenn irgendwo auch nur der Hauch von Unmoral waberte.
Wenn ich Cohn-Bendit und Friedmann, blitzgescheit und wie mit Laser gesteuert, ihre rhetorische Sezierarbeit im TV leisten höre und sehe, werde ich immer noch etwas eingeschüchtert…
Die machen mir Angst.
Das ist ex cathetra Attitude. Widerspruch auch nur zu denken: zwecklos.
Dass Friedmann Parteimitglied der CDU ist, hat mit dem von ihm verursachten Skandal und dem folgenden Macht- und Imageverlust überhaupt nichts zu tun.
Insofern hat Ihr Argument mit der Leiche im eigenen Keller kein Gewicht. sambossa.
Zur Erinnerung:
Friedmann hatte eine Talkshow,”Hart, aber fair” in der er seine Gesprächspartner nach allen dialektischen Regeln der Gesprächskunst in sämtliche moralisch-politischen Einzelteile zerlegte.
Dann kam raus, dass er, der mediale Moralapostel, sich mit russischen Luxusprostituierten unter freizügigem Kokaingenuss vergnügte…
Die Grünen hatten von Anfang an dieses Gehabe: Wir sind die besseren Menschen, weil wir für eine saubere Umwelt und eine friedliche Welt eintreten.
Das war so eine moralische Rigorosität, wie sie bis in den 60er Jahre die katholische Kirche verbreitete:
Sexualmoral als seelischer Marterpfahl.
Am meisten verkörpert Claudia Roth heute noch dieses Moralgetue, obwohl sie mit der Kirche nichts mehr zu tun hat.
Insofern ist es doch für alle Wahlkampfmanager der anderen Parteien ein gefundenes Fressen, wenn aus der Anfangszeit der Grünen Päderastenleichen aus dem Keller geholt werden können.
Welche Partei würde sich das entgehen lassen?
Heute begnügen sich die Grünen mit allen üblichen bürgerlichen Formen der Unmoral-
wie alle anderen Politikerkollegen und “Mitbürger” auch.
HansMeier555 ha detto:
Fairerweise müsste man aber auch zugeben, dass alle deutschen Linken im 20. Jh. auch immer schon dem moralischen Vorwurf der Mehrheitsgesellschaft ausgesetzt waren, dass sie die deutlich schlechteren Menschen seien.
.
Zersetzende Elemente, Wühler, Gammler, Faulpelzer, Tagediebe, feindliche Spione, warme Brüder, Kommunarden, Krawallmacher, Gewalttäter, Feiglinge, Stalinisten, Vaterlandsverräter, etc. pp., seit ein paar Jahren auch noch Antisemiten.
.
Normalerweise funktionierte das auch überall ganz prima. Nur im intellektuellen Umfeld halt nicht.
sambossa ha detto:
Bin auch für die Offenlegung aller Irrtümer und Fehler der linksalternativen Bewegungen, werter Pascha. Was ich allerdings vermisse, ist ein differenziertes Betrachten und Analysieren des damaligen gesellschaftlichen Aufbruchs (Ostverträge, Pille, WGs).
Natürlich gab es auch Auswüchse und rhetorische Entgleisungen als Antwort auf den Nazi-Gehorsam der Eltern. Dennoch erstaunt es mich schon, mit welcher Ausdauer und Energie sich gerade an den Grünen (als Sinnbild dieser emanzipatorischen Zeit) abgearbeitet wird. Und da schleicht sich zunehmend ein unguter Zungenschlag ein. Drüben bei der FAZ tobt auch zu Pfingsten wieder der Kommentatoren-Sturm. Die Artikelüberschrift allerdings könnte auch in einem Boulevard-Blatt stehen: Ein Triumph der Päderasten
Um DCB tut es mir dabei nicht leid, der kann selbst gut austeilen und einstecken. Ein weitaus größeres soziales Experiment läuft allerdings gerade im weltweiten Web: alle menschlichen Perversionen und Abgründe sind für Jugendliche mit 4 Klicks abrufbar – Ausgang offen.
.
pascha50 ha detto:
Volle Zustimmung, sambossa.
Die seelisch-moralischen Folgen für Kinder und Jugendliche dieser jederzeit abrufbaren Hyperpornographisierung sind noch nicht einmal ansatzweise zu erahnen.
Allerdings verstehe ich den Hinweis auf die (von mir?) zu leistende differenzierende Betrachtung des damaligen gesell. Aufbruchs nicht.
Ich hatte in Antwort auf den Kommentar von HM555 die Meinung vertreten, dass weder Ostverträge, noch Pille, noch WGs in DE als Bedrohung empfunden wurden, die die Menschen in eine demütigende “Opferrolle” gezwungen hätte.
Insofern ergibt sich nicht für mich die Notwendigkeit, das angebliche Ausgeliefertsein der Bürger zu erklären, sondern für HM555.
Ich verstehe HM555s eloquente, tiefenpsychologische Erklärung der sozialen Psyche und stimme ihr bis auf den vorletzten Absatz ( Schlussfolgerung ) auch zu.
Es wäre aber trotzdem hilfreich gewesen, zu erklären, warum die Liberalisierung der Gesellschaft ( Pille, Abschaffung des Schuldprinzips bei Scheidungen, Schulen) alle ANALEN CHARAKTERE ( z.B. vom Leben enttäuschte, missmutige, alte Vermieterin gönnt der jungen Studentin auch den Mann nicht, den sie selber nicht bekommen hat. / Prügelnder Ehemann gönnt seiner Ex-Frau auch den liebevollen friedlichen nächsten Mann nicht, der er selber nie gewesen ist. / autoritärer Beamter gönnt dem Bürger die freundliche Behandlung durch andere Beamtete nicht, die er nicht zu leisten vermochte etc.) in den Status der bedauernswerten Opferrolle hebt.
Jeder gesellschaftliche Umbruch hat seine Verlierer. Was für eine Erkenntnis!
vgl. HM555 / 10.39:
“Eine Welt, in der die Frau immer Schuld ist, in der die Bürger vor den Beamten Respekt haben, in der Lehrer noch Disziplin durchsetzen durften, hat -zig Millionen Menschen eben besser gefallen als die heutige.”
Das ist sophistische Rabulistik, kein Humanismus. Er will nur spielen.
HansMeier555 ha detto:
Das ist eine nüchterne Einschätzung. Auch wenn sie nicht allen gefällt.
.
Die Liberalisierung der Gesellschaft und die Lockerung der Sitten empfanden zig Millionen Deutsche (=EUropäer, Amerikaner), als persönliche Kränkung und als eine politische Bedrohung.
.
Ernst Nolte z.B. ist ein gutes Beispiel für so jemanden. Lesen Sie nur sein jüngstes Buch. Heute wirkt so was krude und versponnen, aber noch in den 70ern war das konservativer Mainstream.
Filou ha detto:
So ist das eben: Gib den Menschen etwas mehr Freiheit-und schon wissen sie nicht verantwortungsvoll damit umzugehen.
Der Genuss der Freiheit muss über Generationen mühsam erlernt werden. Die Deutschen sind eine junge Nation mit der fatalen Neigung zur Selbstzerstörung.
Filou ha detto:
Bei Jugendlichen nennt man das Pubertät.
sambossa ha detto:
Kleine Anmerkung, pascha50: fehlendes “differenziertes Betrachten und Analysieren” galt nicht ihnen, sondern der aktuellen medialen Aufbereitung.
whatcrisis ha detto:
HM555, warum verwenden Sie die Vergangenheitsform? Als ob es heute nicht mehr so wäre, dass viel zu viele jedes noch so kleine Mehr an Freiräumen als beängstigende moralische Leere, und somit als bedrohlich und kränkend empfinden!
Und dazu haben diese Vielen ja auch allen Grund: können sie schon mit dem aktuellen Grad möglicher Freiheit nichts anfangen, löst ja schon dies existentielle Nöte und Ängste aus, wieviel mehr dann jede weitere Liberalisierung! Freiheit bedeutet da eben nur noch mehr Unwägbarkeiten, Unsicherheit, ungewollte Veränderungen, mögliche Verluste – wenn andere mehr bekommen, muss man logischerweise abgegeben und verloren haben, sei es Geld, seien es Geliebte, seien es Macht und Einfluss, ob nun in der Gemeinde oder der Ehe oder der Familiensippe… wenn das nicht kränkend ist, was ist dann überhaupt noch kränkend und verletzend?
Das ist doch alles was man hat, worauf man baut, die feste Burg auf die man alles gegründet hat… kurz, Liberalisierung ist Kriegserklärung, und da sind alle Mittel nur recht, auch alle präventiven, das ist Gewalt, also ist es nur billig sich dagegen zu wehren, fairerweise mit gleichen Mitteln, also auch Gewalt und Krieg.
Ja, so ticken viele, und nicht nur gestern und Gestrige, auch Morgende. Keine Atempause, Geschichte wird gemacht, es geht voran, auch heute. Wir können uns ein Ende dieser Geschichte gar nicht gestatten, derlei ist nicht nebensächlich, sondern lebenselementar.
HansMeier555 ha detto:
So funktioniert historisches Bewußtsein: Alles, was man 40 Jahre später als Fortschritt betrachten möchte, schreibt man sich selber zu, oder man unterstellt, dass der Fortschritt halt einfach ganz von alleine eingetreten wäre. “Weil sich die Zeiten geändert haben”.
.
Alles, was sich als Fehlentwicklung rausgestellt hat, war die Perversion von einzelnen Spinnern, die man damals schon durchschaut haben will.
.
Und in einer Welt, in der sich der Fortschritt ganz von alleine durchsetzt, ist das Gebaren von so doktrinären fanatischen Splittergruppen erst recht nicht zu begreifen.
whatcrisis ha detto:
Gibt es eigentlich noch diese Bändchen “Jura – leicht gemacht?”. Rechthaben leichtgemacht müsste jedenfalls ein all-time bestseller und zeitloser Klassiker sein, man müsste das herausgeben, wenn es das nicht schon gäbe.
Aber damit nichts gegen diese trefflichen Feststellungen: wie recht Sie damit haben – womit der Beweis erbracht wäre, dass Rechthaben nicht immer Rechthaberei und auch nicht immer verfehlt wäre. Kompliment! Das war – wieder mal – Spitze!
HansMeier555 ha detto:
Was wollten die eigentlich?
Wussten die denn nicht, dass alles Übel früher oder später von alleine verschwindet, wenn man CDU und SPD einfach nur mal in Ruhe regieren lässt?
.
donna laura ha detto:
lieber mediensegler, im grunde liegt der einzige sinn des lebens auf der hand: der zu sein, sprich: das leben selbst.
der rest speist sich aus neugier und versuchen resp. konstrukten, die umgebung zu verstehen; um zu verstehen, benötigt man empirie im sinne von ‘erst blüte, dann apfel’. daraus ergibt sich für den menschen, dass eine blüte ganz wundervoll sein muss, und nach und nach wird vergessen, dass sie deshalb so wundervoll ist, weil die pflanze mit der ausblidung ihrer frucht eine aussicht auf überleben darstellt, was letztlich dazu führt, dass man blumen züchtet, die auch noch süss duften und per se wunderschön sind, sich also das zeichen zum symbol wandelt und verselbständigt -gary schenkt mir im übrigen stets wunderschöne rosen.
und es scheint sinn in der liebe zum und vom geliebten menschen auf.
Plindos ha detto:
Verehrteste! Deswegen habe ich mir Ihre Ausführungen zu Herzen genommen und versuche sie zu verstehen und zukünftig progressiv zu verinnerlichen:… und vor allen Dingen anzuwenden.. Das Leben ist also eine duftende, liebliche Rosenlaube. Darauf muß unsereiner erstmal kommen. Dank! Dank!
ps. Gruß auch an Gary.
Tyler Durden Volland ha detto:
“Das Leben ist also eine duftende, liebliche Rosenlaube. ”
Nun, man muss donna laura zugestehen, dass dies natürlich schon fast richtig ist, solange man die nötige, kleine Nebenbedingung verschweigt.
Denn Vorraussetzung ist nun mal auch, dass man jenes, für ein solches Leben nötige, grössere Vermögen ohne eigenen Aufand, also durch Erbschaft oder Heirat zur Verfügung hat.
Wer in der “anderen” Welt seine Zeit mit dem Verdienen von Geld verschwenden muss, der gehört sowieso, wie donna laura das anderenortes mal so schön erklärt hat, sowieso nicht “en famille”.
whatcrisis ha detto:
An Frühlinge, Morgenfrische, zart knospende Anfänge, Aufblühen in allen Gärten Edens, all das vielversprechende Erwachen des Natürlichen – vielleicht auch in den Menschen – musste ich heute, an diesem noch so jungen und lieblichen Morgen – ich liebe die Morgenstund so sehr wie andere 72 Jungfrauen in tausendundeinjährigen Nächten die niemals enden – auch denken.
Das Leben hat zwar noch nie einen Rosengarten versprochen, aber es könnte einer werden; das jedoch liegt in den Händen der Gärtner, nicht am Garten, an guten Böden oder Saatgut fehlte es nämlich nicht.
donna laura ha detto:
pardon, dass ich mich nicht mehr melden kann, aber das system hier spinnt einfach.
specialmarke ha detto:
Nachrichten von Gestern:
.
Berlin, 23. 9. 1965: Die Schutzpolizei inhaftiert fünf “Gammler”, die ihren Treffpunkt auf den Stufen der Gedächtniskirche haben. Einer von ihnen hat mit Kreide an die Kirchenwand geschrieben “Jesus war der erste Gammler”. Gegen die Studenten wurden Ermittlungen wegen “Gotteslästerung” aufgenommen.
.
Aus dem “Bericht über die Tätigkeit der Psychotherapeutischen Beratungsstelle der FU Berlin WS 64/65 und SS 65”: Die Referentin kommt zu dem Schluß, daß in der Gruppe der Studenten erheblich mehr Neurosen festgestellt wurden als in anderen Bevölkerungsgruppen und daß die Neurosehäufigkeiten nicht auf die Schwierigkeiten beim Studium selbst zurückzuführen seien, sondern daß sie schon vor Beginn des Studiums an neurotischen Symptomen gelitten hätten. Bei der Begründung von zum Teil überholten Positionen im sexuellen Bereich bedienten sich die Studenten teilweise höchst autoritärer Argumentation (z. B. wird die Forderung nach sexueller Abstinenz vor der Ehe begründet: der Mensch habe mit seiner Liebesfähigkeit hauszuhalten, da er sonst vor der Ehe seine Kräfte schon verbrauche. Auch könne er des hohen Glücks, das eheliche Liebe biete, nicht mehr teilhaftig werden, da der sexuelle Akt als solcher ein Akt der Liebe sei und somit absolut gesetzt werden müsse. Oder: “Viele Frauen sagen: Ich möchte einen Mann haben, zu dem ich aufblicken kann, der für mich Verantwortung übernimmt und der für mich und meine Kinder sorgt. Viele Männer sagen: Ich möchte eine schöne Frau haben, sie saoll weiblich sein, sie soll etwas dümmer sein asls ich (oder weniger intelligent), sie soll mütterlich sein, sie soll den Mann für einen mutigen tapferen Menschen halten.”
.
Aus dem FU-Spiegel zur Niederlage der “Rechten” bei den Wahlen zum 17. Konvent der FU Berlin Ende 1964, nachdem ein Jahr zuvor noch Korporierte, RCDS und Katholische Studentengemeinde die stärkste Kraft gewesen war und als AStA-Vorsitzenden das Mitglied einer schlagenden Verbindung durchgesetzt hatte: “Der wichtigste Grund für die Niederlage der “Rechten” dürfte schließlich ein sehr einfacher und einleuchtender sein (der allerdings auf heftige Proteste stoßen wird): Die Kandidaten der “Linken” waren, von Ausnahmen abgesehen, durchgehend intelligenter, besser informiert, sympathisch im Auftreten; mit anderen Worten: Sie waren die besseren Kandidaten.
Tyler Durden Volland ha detto:
Ach…. die gute alte Zeit…..
Filou ha detto:
Sagt die Mutter zu ihrem kleinen Sohn: Wenn du so weitermachst, wirst du niemals Frau und Kind ernähren können.
Sagt der kleine Sohn: So ‘was wie dich? Lieber werde ich Gammler.
————————————————————————————-
Sagt ein weiser Mann: Wenn sie Ärger mit ihren kindern haben, dann sind intelligenter als die Eltern.
HansMeier555 ha detto:
Das konservative Opfernarrativ kommt von Leuten, die
.
(a) durchaus den inneren Verdacht haben (oder zumindest einmal vorübergehend hatten), dass diese Linken, womöglich recht haben könnten, und zwar auch mit manchen ihrer moralischen Urteile.
(b) durchaus nichts an ihrem Leben und ihren sozialen Zugehörigkeiten ändern wollen — jedenfalls nichts, was ihre Situation beruflich oder familiär verschlechtern könnte.
(c) denen die Spannung zwischen (a) und (b) durchaus bewußt wurde und zu gewissen Selbstzweifeln führte.
.
In dieser Phase sind die Linken dann so eine Art Über-ich: Eine moralische Instanz, die eben nicht einfach abgewiesen werden kann. Weil auch der angepasste brave Studi aus gutem Haus klug genug ist zu begreifen, dass Papis Argumente (“alles von Pankow aus ferngesteuerte Gammler”) die Sache nicht adäquat beschreiben.
.
Am Ende befreit sich das konservative Opfer-Subjekt aus dieser peinlichen Situation und findet einen Weg, sich gegenüber diesem linken Über-ich zu emanzipieren: Am besten durch die Entdeckung, dass das (auch) keine besseren Menschen sind. Diese wird dann mit großer Erleichterung freudig aufgenommen: Wie gut, dass alle Menschen schlecht sind, eine bessere WElt nicht möglich ist und man sich für eine solche auch nicht einsetzen muss. Dann kann man wie bisher einfach seinen Vorteil wahren, weil alle anderen es ja auch tun würden.
.
Trotzdem ist die Geschichte damit nicht vorbei. Da bleibt was zurück, was weiterhin nach Genugtuung und Rache schreit.
Plindos ha detto:
Jawoll ja, Rache ist Blutwurst. Ausserdem ein Kini muß her.
HansMeier555 ha detto:
Man muss sich das vorstellen: Karrierismus ist normal und alle sind so.
.
Und nur ich als einzigster hätte mir, weil halt so naiv und gutmütig bin, mir beinahe von den Linken einreden lassen, ich dürfe nicht so sein und hätte fast auch noch auf die gehört.
.
Und da soll man 40 Jahre später nicht mehr wütend sein dürfen?
pascha50 ha detto:
Und seit 2009 treten Sie den verspäteten Kampf durch die Institutionen an und schreiben deshalb im “Freitag” ?
Die Linken hatten halt doch die besten Graffitis:
“WAS LANGE GÄRT, WIRD ENDLICH WUT!”
pascha50 ha detto:
pascha50: …wir Studenten…aufgeklärt-kritisch, aber nicht links”
HM555: “hahahahahaha”
Nach Ihrer- sehr überraschend(1) – offenen und persönlichen Auskunft frage ich
mich, wie man Ihren intellektuellen Bewusstseinszustand vor Ihrer Karriere als xy
denn anders als “aufgeklärt-kritisch” umschreiben soll…wenn Sie sich selbst von
linken Einflüsterern abgrenzen…?!?
(1) Wenn Sie als enzyklopädisch gebildeter Zeit- und Geschichtschronist sprechen,
höre ich Ihnen begeistert zu.
Wenn Sie persönlich und als Ich-Chronist berichten, höre/ lese ich das ebenfalls
ohne Widerspruchsbedürfnis oder innere Abgrenzung.
Nur wenn Sie nach der 68er-Autobatterie-Logik, dia-ballein-mäßig, schreiben:
“ROT IST BLAU UND PLUS IST MINUS”, dann, verehrter HM555, wird es schwierig.
P.S. Den Satz mit der sophistischen Rabulistik ziehe ich mit dem Ausdruck des
Bedauerns zurück. Sorry.
Plindos ha detto:
Tempi passati oder Man muß keine Angst vor dem Alter haben.
Ja so waren waren die roaring Sixties Ihr lieben Enkelkinder und Nerds.
Welcher linke Theoretiker von damas hätte hätte es denn gewagt, den Untergang der glorreichen Sowjetunion samt Appendix DDR vorherzusagen?
Dass die größte durchstrukturierte und erfogreichste kapitaliistische Managementvereinigung der Welt die KPCh issein würde?
Dass ein ehem. KGB-Resident in Dresden zum 2.x Rußlands erzkonservativer Durchregiere rist und mit dem Metropoliten von Moskau sich gegen wilde Pussies
solidarisiert hat, heh? Das ein ehem. portug. Maoist über das Wohl und Wehe der EU höchstrangig mitbestimmt?
Dass eine ehem.FDJ-Studentenfunktionärin Kanzlerin der BRD würde, Führerin der CDU sein, beim Papst Audienz erhält und dem Chef der größten deutschen, systemisch-altrnativlosen schlingernden Bank eine Geburtstagsfeier im Kanzleramt ausrichten würde?
Diese Frau sogar ohne weiteres gemeinsam mit einem SPD-Minister für eine Billion € das Vermögen und Ersparte der Deutschen kurzerhand als Garantiemasse zur Rettung des kollabierenden global agierenden Kapitals einsetzt-wohlgemerkt ohne gesetzliche oder parlamentarische Rückendeckung. Das ist verzweifelter Mut zur Lücke.
Tja, die große Preisfrage was links sei. ist damit nicht einer Lösung, auch Angesichts der unierten Blockparteien im BT, nicht um ein Jota näher gekommen.
HansMeier555 ha detto:
Metropolit? Patriarch wenn schon.
.
Aber schon 30 Jahre davor hätte man nie geahnt, dass mal so ein Ansichtskartenmaler…
Plindos ha detto:
Sorry, es bleibt beim Metropoliten, sie oller Patriarch.
T.I.M. ha detto:
Links ist da, wo der Daumen rechts ist!
Zumindest diese “chiralistische” Definition uebersteht auch eine 180-Grad-Drehung voellig unbeschadet (solange man nicht den Arm verdreht). Schoene Dialektik… Schade dass p!57 aus diesen heilgen Hallen verbannt wurde.
Das Grundmissverstaendnis liegt ja im Menschenbild, wie hier auch schon haeufiger festgestellt wurde. Die Linke sah zu allen Zeiten den Menschen (oder zumindest den “neuen” Menschen, das Proletariat,…) als grundsaetzlich gut an; der Konservative betrachtet den Menschen zunaechst einmal als des Menschen Wolf.
Wenn jetzt die HansMeiers dieser Welt – Ueberraschung! – einen Haufen Woelfe im sozialistischen Schafspelz identifizieren und dann erleichtert schlussfolgern, dass alle Schafe Woelfe sein muessen, dann ist das genauso ueberinterpretiert wie die a posteriori moralische Verdammung aller “Kapitalisten” durch die Linke.
Jetzt ist es sicherlich keine besonders originelle Schlussfolgerung, dass es in Wahrheit auf allen Seiten, bei allen Geisteshaltungen und Menschenbildern, “gute” und “boese” Menschen gibt (->barmherziger Samariter). Trotzdem kann es nicht schaden, sich diese eigentlich triviale Feststellung immer wieder mal vor Augen zu fuehren.
HansMeier555 ha detto:
So ist es viel zu simpel: Der Mensch ist gut, der Mensch ist schlecht.
.
Vor allem neigt der Mensch dazu, sich selber im Zweifelsfall für gut und die anderen im Zweifelsfall für schlecht zu halten.
.
Wie man mit dieser Doppelmoral umgeht, darin liegt der eigentliche Unterschied zwischen Rechten und Linken.
.
Für die Rechten steht fest, dass alle anderen (d.d. Angehörige anderer Völker, Nationen, Religionen, etc., kurz aller, mit denen man nicht identisch, sich nicht identifizeren und auch sonst nicht hinreichend kontrollieren kann) so behandelt werden müssen, als wären sie schlecht: Sicher ist sicher.
.
Selber möchte er dagegen so behandelt werden, als wäre er gut (“Bis zum Beweis des Gegenteils”).
.
Die Gründe für diese Doppelmoral hat er auch parat: 1) Wir haben Zivilisation, Religion, Effizienz, Demokratie und Rechtstaat und die haben das alles nicht.
2) Die sind genauso selbstgerecht wir wir 3) So ist es immer gewesen und wird es immer sein.
HansMeier555 ha detto:
Ansonsten hat dazu schon Hannah Arendt alles gesagt: Hobbes Menschenbild (Mensch = Wolf des Menschen) ist pure Fiktion und Phantasie. Es ist keine Erkenntnis, sondern reines Postulat.
.
Die bürgerliche Ordnung muss sich den Mensch als “einsamen bösen Wolf” vorstellen, weil sie sich auf diese Weise ihre eigene Existenz am besten rechtfertigen kann.
.
Ja, man könnte noch einen Schritt weitergehen und sagen: eigentlich WILL der brave Bürger, dass der Mensch schlecht ist. DArum kämpft er auch so verbissen darum, die Menschen schlecht zu halten.
T.I.M. ha detto:
“DArum kämpft er auch so verbissen darum, die Menschen schlecht zu halten.”
Wenigstens ein Kampf, den er gewinnen kann.
(Andere kaempfen fuer und gegen Windmuehlen zur selben Zeit.)
Tyler Durden Volland ha detto:
‘You are murderers — we are not the same as you.’
Radiohead in: ‘The Gloaming’
Manche Unterscheide sind ganz offensichtlich… Schrottfabriken zur Profitmaximierung in Bangla Desh fallen nun mal ab und zu in sich zusammen. Und zwar zur Profitmaximierung von Leuten die hierzulande in der Einführung eines Mindestlohnes für alle den Untergang des Abendlandes sehen wollen….
Zur Erinnerung: Ich bin KEIN Linker…. ich hab nur was gegen Ausreden.
T.I.M. ha detto:
Interessanter Lesestoff (unter anderem) zum Thema der intellektuellen Linken im Westen: “Hitch 22”, die Memoiren von Christopher Hitchens.
colorcraze ha detto:
~schnarch~
Auge auftu: ah, immer noch die 70er.
~schnarch~
Filou ha detto:
Grins. Schnauf. Grins.
pascha50 ha detto:
O.K. colorcraze: Sie geben ein Themenstichwort vor und die nächsten
10 Kommentare werden dazu frei Haus geliefert…
colorcraze ha detto:
Na schön, weil mich das gerade streifte: Cromwell, Wallenstein und die damalige politökonomische Struktur.
Filou ha detto:
Noch so’ne Bemerkung, colorcraze, dann müssen Sie Strafe in der 4b inner Ecke stehen.
colorcraze ha detto:
Vonwegen, ich geh dann mal eben Gelati holen.
pascha50 ha detto:
Vorschlag:
Welche Ihrer guten Vorsätze zu Silvester haben Sie schon erledigt…?
Filou ha detto:
Meine Versetzung von der 9 in die 10 zu schaffen.
Filou ha detto:
…und mein Russisch von der 5 auf die 4 zu drücken.
…und meinen Arbeitsanzug (Arbeitstag in der sozialistischen Produktion/ Reichsbahnausbesserungswerk) endlich der Schulleitung zurückzugeben.
…Umlaute auf dem Computer zu finden.
Plindos ha detto:
Robotron hatte echt Schwierigkeiten von Dampf auf Electro umzustellen.
colorcraze ha detto:
Hm, ich weiß nicht, ob es nur Angabe war, aber da habe ich so einiges über “Schmuggel” gehört, die sollen durchaus den Stand der Technik gekannt haben, allerdings hatten sie wohl nur wenige solche Geräte.
pascha50 ha detto:
Hallo, Filou,
Keiner mehr wach!
Ich hatte Sie im Verlauf unserer Literaturdebatte letzten Samstag so verstanden, dass Sie eine sozialistische Grundschulsozialisation über sich ergehen lassen mussten…
Aber gleichzeitig kennen Sie so viele triviale (Sub)kulturelemente aus den 60ern in der BRD, wie z.B. den Namen des Fix und Foxi Herausgebers / Redakteurs, Rolf Kauka, dass Sie sich das als Schüler in der DDR gemerkt haben- oder unterschätze ich da Ihr eidetisches Gedächtnis…?
Filou ha detto:
Anpassung an neue Kulturen, bester Pascha. Man musste sich ja einfügen. Eine Tour de force. Die DDR blieb bis heute in mir. Das Eine nicht vergessen und das Andere dazulernen. Was wusste man Grass? Böll? Kam nicht vor bei uns. War’s ein Verlust? Eigentlich nicht. Mein anspruchsloser Geist war schon mit Strittmatter voll ausgelastet.
Dann ging das Gegockel in den besseren Kneipen (mit den besseren Mädchen) los: Camus, Sartre…
Nacholarbeit, die ich zugunsten der Erkundung des Weltrestes teilweise unterliess.
War keine schlechte Wahl.
Mal ‘ne Frage (ohne Wiki zu konsultieren) sagt Ihnen Carl Barks etwas?
pascha50 ha detto:
Fang ich mal am Ende an:
Den Namen Carl Barks hab ich schon mal von einem Kunstkollegen gehört…Hat der was mit Comics zu tun?
Kann ihn nicht zuordnen.
“Gegockel in den besseren Kneipen-mit den besseren Mädchen”…
Ja, dieses Pseudogequatsche kann ich mir sehr gut vorstellen! Wie in der BRD- halt 40 Jahre später.
Es kotzt einen an- man macht es aber trotzdem mit, weil man glaubt, sonst was zu verpassen- UND weil die attraktiveren Mädchen einfach rechts der politischen Mitte zu finden waren…
Das war in den 70ern nicht anders ( Hoffentlich wacht colorcraze nicht auf…)
Stellen Sie Ihren Geist bloß nicht unter den Scheffel. Strittmatter ist keinesfalls anspruchsloser als Böll…
Hoffentlich wächst sich dieses saublöde “Ossi- Wessi”- Gequatsche bald mal aus.
Einige meiner liebsten und aufrichtigsten Kommilitonen kamen, fluchtmäßig 1975, aus der DDR.
Hab da eine sehr angenehme Erinnerung an diese Zeit.
Sind wohl Biologen in Bergamo geworden. Da kommt mir eine facebook Idee…!
Tyler Durden Volland ha detto:
Wenn es bei Menschen extremste Gegensätze gibt… kann man die dann nicht am allerdeutlichsten sehen, wenn man Ossies die ihr Leben riskierten um aus diesem lächerlichen KZ, DDR, zu entkommen mit den Merkel, Maiziere und Gaucks vergleicht?
“Hoffentlich wächst sich dieses saublöde “Ossi- Wessi”- Gequatsche bald mal aus.”
Ich befürchte, das wird es nicht….. und zwar völlig zu Recht.
Filou ha detto:
Was glauben Sie, was es für ein Kulturschock war, in der BRD angekommen, Dinge zu wissen, die jene in der Eindimensionalität lebenden Westdeutschen nicht kannten und für Spinnerei hielten. Von der leichten Überlegenheit in den exakten schulischen Fächern möchte ich schon garnicht reden.
Die westdeutsche Welt war so langweilig, dass der 68er Dingsbums mir verstaendlich wenngleich unnötig erschien. Private Sabotage an den in der DDR herrschenden Normen und Werten war einem mit der Muttermilch eingegeben. Man brauchte nicht wirklich eine Revolution, man lebte in zwei Welten: der Verordneten und der privaten.
whatcrisis ha detto:
Man brauchte nicht wirklich eine Revolution, man lebte in zwei Welten: der Verordneten und der privaten.
Nun, dann haben sich ja keine belastend-traumatisierenden Veränderungen zur Gegenwart ergeben, und wir können uns weiterhin glücklich schätzen, in und mit dieser geglücktesten aller möglichen
SymbiosenSynthesen, dieser vollendeten Harmonie einer das Angenehme mit dem Nützlichen vereinenden Lebensweise fortzufahren. Glückliche Jugend, der solch ein Erbe hinterlassen wird – Rotznasen und Flegel, die soviel unter Härten und Entbehrungen erkämpfte historische Errungenschaften nicht mit der gebührenden Begeisterung und Devotion dankbar annehmen!SCNR to be a little sarcastic, never mind.
whatcrisis ha detto:
No one really cares – any way.
Ob das jetzt ortho
toxgraphish korrekt formuliert war?…Who the f*** cares.
whatcrisis ha detto:
Der Gauck hat jedenfalls schon vollkommen recht damit, dass er dieser europäischen verordneten Gammlerjugend mal so ordentlich und tüchtig die Leviten gelesen hat. Diese Schmarotzer… profitieren von allen Reichtümern Europas – all der Geist von… Freude und Friede! all der Wohlstand! der freie
GrenzGeschlechtsWarenverkehr! – und was machen diese Arschlochkinder? gehen auf die Straße! “empören” sich! Undankbares Pack.HansMeier555 ha detto:
Gegenüber den Ossis war der Wessi schon lange vor 1989 immer tief gespalten:
.
Einerseits waren das “Opfer des Stalinismus”, “Brüder und Schwestern” und in jedem Falle “Flüchtlinge”.
.
Andererseits verdächtigte man sie aber auch, vom Kommunismus “infiziert” zu sein und zweifelte an ihrer Loyalität. Irgendwie waren die Flüchtlinge trotzdem auch Überläufer.
.
Offiziell waren das alles Kronzeugen für die Nichtswürdigkeit des kommunistischen Systems. Inoffiziell aber brachten sie aus ihrer DDR-Schule durchaus bestimmte postfeudale Vorstellungen mit (und hielten an ihnen fest), die zur kritischen Beurteilung der westlichen Realität taugten. Damit fielen sie im Westen hier und da durchaus unangenehm auf.
whatcrisis ha detto:
Ich halte mich da strikt an Einzelfallbeobachtungen. Aber da gibt es eben nicht nur erfreuliche und erbauliche. Sowohl bei Wessis wie auch bei Ossis.
Filou ha detto:
Die kluge Synthese zweier unterschiedlicher Lebenserfahrung in einem Menschen kann sehr hilfreich bei der weiteren Lebensgestaltung wirken.
fritz_ ha detto:
“Eindimensional, langweilig, schulisch unterlegen, 68 nicht nötig, wenn auch verständlich.”
Süße Komplimente, Filou, die offenkundig mal wieder niemand zu würdigen weiß.
Nur: es ist
das Vorrechtdas unwillkürliche harte Los von Siegern der Geschichte, das Recht auf Herumgeplänkel, sich Räkeln, sich toll finden und ignorant sein.(lustiger Abgang mit Pioniergruß)
whatcrisis ha detto:
Ja, jeder Emporkömmling schwört darauf wie ungemein hilfreich es stets ist, sich vom je Besten aus allen Näpfen zu nähren. Viele der Besten äh Erfolgreichsten waren sozusagen überzeugte Konvertiten.
Man sehe sich als Beispiel pars pro toto nur mal die RKK an. Immer mit der Strömung, und dabei fleißig abrahmen was so vorbeitreibt. Nun sogar ein Papst mit vorzeigbarer sozialer Gesinnung – für mich ein Bioindikator ersten Ranges, die RKK… das Lackmuspapierchen färbt sich rot, the times they are a-changing. Am Ende tragen sie vielleicht noch lange Haare. Was ja auch kein Systembruch wäre, Jesus wurde meist wie ein Hippie gemalt.
Von den Besten der klugen Lebenskünstler lernen! Aber ja doch. Was könnte auch dagegen sprechen.
Filou ha detto:
Nochmal, Pascha, zu Kauka/Barks: Micky-Maus-Hefte waren in der DDR ein gefragtes Handelsgut bei Kindern und Jugendlichen. Mich brachte der Besitz meines grossen Schatzes einmal in grosse Erklärungsnot gegenüber Klassenlehrer/ Schulrektor und JP-Leiter. Aber das ist eine andere Geschichte. Sie entbehrt nicht der Komik.
In den späten 60ern entwickelte sich ein gewisser Kult um Donald Duck, der sich auf die Geschichten und Zeichnungen von Carl Barks, dem Erfinder der Entenhausen-Bagage, gründete. Dazu kamen die Übersetzungen von Erika Fuchs von EhHaPa. Um die nicht genug zu lobenden Verdienste dieser humorvollen Dame (kommt ja selten vor) zu würdigen, lesen Sie bitte den Wiki-Eintrag.
Carl Barks ist gewissermassen das, was dem hartnäckigen Kommunisten Karl Marx ist: Die reine Lehre, die aber im Gegensatz zu KM üeberhaupt nicht angezweifelt wird.
Damit komme ich auf Kauka, von dem behauptet wird (hören-sagen), dass seine Leute bei den “Lustigen (grunz) Taschenbücher” die Finger im Spiel hatten. Wer ein (!) Fix-und-Foxi-Heft nur ansatzweise (reicht aus) gelesen hat, weiss um dünne Geschichten unsubtile Zeichnungen und schlechte Dramaturgie. Kauka galt als der Trittbrettfahrer jeglicher Zeitläufte, was dem Wiki-Eintrag unschwer zu entnehmen ist.
Barks also ist das Alte Testament, während die Schöpfungen des Trittbrettfahrers nichts anderes sind, als die “Bibel für geistig Behinderte”.
Traurigerweise hat man bei den Neuflagen der “Tollsten Geschichten von DD” die charmanten Text der Fuchs einer modernisierten Sprache geopfert. Aber nicht nur das: man verfälschte die Original-Lithos nicht nur farblich, sondern entfernte sich noch mehr vom Ursprünglichen, indem man zusätzlich computergenerierte Farbverläufe als Hintergrund einzog.Usw. Usw. Eine grosse Stilsünde.
Da hapert es manchmal dem Verlagswesen an Feingefühl. Vor Jahren erwarb ich antiquarisch eine Kassette aller Romane von Jules Verne, neu aufgelegt (1976?) und “sprachlich erneuert” von Bärmeier & Nikel. Ich wollte damit eine aufkommende Grippe angenehm hinter mich bringen. Noch heute kann ich mich über diesen Sprachmist aufregen. In der Pause zwischen zwei Fieberschüben schmiss ich das Zeug in die Mülltonne.
HansMeier555 ha detto:
Auf die lustigen Taschenbücher lass ich nichts kommen. Kauka hatte mit denen nix zu tun.
Es waren nicht alle Geschichten gleich gut, aber Highlights waren schon dabei.
.
Barks war nett, aber immer nur Barks wäre langweilig gewesen.
pascha50 ha detto:
Vielen Dank, Filou, für die Info bezügl. der zersetzenden Humorattacken des Klassenfeindes in der DDR.
Ich war in meiner Jugendzeit auch begeisterter Comic- Leser, verstehe aber bis heute nicht, warum ich Micky Maus und Donald Duck nicht mochte.
Kein einziges Heft gekauft oder vollständig gelesen…Ebenso ASTERIX…
Stattdessen hatten es mir die Streifenhefte (= 1/3 von DIN A 5 im Hochformat )
angetan
SIGURD- Ritter ohne Furcht und Tadel
AKIM – Held des Dschungels ( Komischerweise nicht TARZAN! )
FALK- Weltraumheld mit der Strahlenpistole
Übrigens kann ich mich noch sehr gut an die Kreuzzüge von Eltern und Lehrern in
den 60ern gegen Comichefte erinnern.
Sie wurden in Grund und Boden verdammt.
Tenor: Wer Comics liest, liest keine Bücher…
Völlig unbeeinflusst davon war mein Lesehunger auf ALLE Jugendbücher, die ich
nur irgendwo auftreiben konnte hauptsächlich in der kath. Pfarrbücherei.
Mein unersättliches Lesebedürfnis stand übrigens in umgekehrtem Verhältnis zu dem Angebot, das ich als Einzelkind mit Tante Emma -Laden-Hintergrund zuhause vorfand
Ich sehe die Mini-Bibliothek heute, 50 Jahre später, noch genau vor mir:
Die Geschichte des Pfarrers von Ars
Pater Leppich – Das Maschinengewehr Gottes: Jesus kam nur bis Eboli
Ein dunkelroter Band “Brockhaus” vom Rotes Kreuz – Glückshafen
Und die Bibel hat doch Recht
Heiligengeschichten
Das Neue Testament
Das war’s
Beim sonntäglichen Kaffeetrinken im Haus meines Onkels schlich ich mich immer in sein Arbeitszimmer an das Bücherregal, wo mir das Herz aufging:
Kretschmer, Gestaltpsychologie
Der große Herder
Jungk, Heller als 1000 Sonnen
Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches.
Allein der Untertitel “Ein Buch für freie Geister” war für mich, ein stockkatholisch erzogener 15-Jähriger, wie der Eintritt in eine andere Welt.
Und 20 Jahre später:
Meine unerschöpfliche Bibliothek stand in umgekehrtem Verhältnis zum Lesebedürfnis meiner Kinder.
Keines meiner Kinder war eine “Leseratte” oder auch nur ein halbwegs eifriger Leser, obwohl alle modernen Kinder- und Jugendbücher im Haus waren, angeboten wurden wie, wie, wie saures Bier.
Seitdem bin ich Erziehungspessimist:
Es entwickelt sich nur, was an Veranlagung da ist. Alles andere ist leere Dressur.
Wer liest und wer nicht liest, diese Zufallsentscheidung hat nichts mit gezielter Leseförderung zu tun. ( Massenhaft gleiche Erfahrung von anderen Lehrerkollegen )
colorcraze ha detto:
Was meinen Sie aufgrund Ihrer doch etwas weitreichenderen Möglichkeit zu Befunden als die meisten: gibt es sowas wie typische Viel-, Wenig-, Spezial- oder Sonstwas-Lesertypen?
pascha50 ha detto:
Ja, colorcraze, das glaube ich nicht nur, davon bin ich felsenfest überzeugt:
Ich beobachte alle meine Schüler ( ländliches Gymnasium in Bayern ) sehr aufmerksam, da ich kein “Stoffablader” nach dem Vogel-friss oder-stirb-System bin.
Insgesamt lesen ALLE Kinder u. Jugendlichen immer weniger. Eine Binse.
Aber unter den Viellesern gibt es ungünstige Sozialisationen, die nicht mit dem überdurchschnittlichen Lesepensum korrelieren.
Umgekehrt genau das gleiche: Leseförderung von Akademikerkindern-
Erfolg gegen Null gehend.
Mädchen lesen immer noch unverhältnismäßig mehr Jungen.
Fazit: Die intelligenten Hungrigen aus den eher bildungsfernen Schichten lesen am
eifrigsten.
colorcraze ha detto:
Aha, interessant. D.h. die, die neben Bücherwänden aufwachsen, sind da gar nicht so erpicht drauf. Und die Vielleser, die sich damit vermutlich gegen den Krach zuhause schützen, wo besorgen die sich die Bücher? Gibt es bei Ihnen noch eine Verleihstelle? (Ich frage das, weil nach meinem Eindruck die Bibliotheken ziemlich abgemagert worden sind)
HansMeier555 ha detto:
Die eigentliche, ganz tief sitzende Kränkung, die mentale Urkatastrophe der deutschen Bürger hatte ja keineswegs 1945 stattgefunden sondern schon 1918.
.
Von ein paar kurzen Zwischenphasen abgesehen war das ganze 20. Jh. aus deutscher Sicht eine einzige Mißbrauchs- und Ohnmachtserfahrung.
.
Dabei war das nichtlinke Bürgertum bis in die 80er Jahre tief im Bauch immer davon überzeugt, dass Diktatur und Repression eigentlich viel effizienter funktioniert als Demokratie und eigentlich das leistungsfähigere “System” darstellt.
.
Für die Demokratie sprachen allenfalls “moralische ” Gründe.
So nach dem Motto: Wir verzichten freiwillig auf Effizienz, weil wir so human sind. Auch wenn wir uns damit natürlich einen schweren Wettbewerbsnachteil gegenüber den Kommunisten im Ostblock verschaffen, die da nicht so zimperlich sind!
.
Darum auch immer das Gefühl des “Müssens”: Wir “müssen” Menschenrechte beachten, wir “müssen” Gewerkschaften und linke Parteien erlauben, wir “müssen” die Nazizeit verdammen, wie “dürfen keine” Militärparaden organisieren,etc. Immerzu mussten wir dem eigenen Bauchinstinkt zuwiderhandeln.
.
(Dass die DDR das alles nicht “musste” und stattdessen herrliche Paraden veranstalten “durfte” war darum immer gleich dreifach empörend)..
.
Das rechnen wir uns dann aber auch als ungeheure moralische Leistung an, für die wir vom Rest der Welt Gegenleistungen verlangen können: Wenn wir die Schwulen jetzt akzeptieren müssen, dann soll der REst der Welt das fünf Minuten später das gefälligst ebenfalls müssen.
Plindos ha detto:
Das erinnert mich an den Witz aus der Überlieferung zur Nazizeit:
Dr. Goebbels auf einer Propgandaveranstaltung der Pachtei: Wenn das Ausland infam behaupet, wir könnten die Volksgenossen nicht mit Eiern versorgen, so ist das eine große Lüge. Wir sind einfach zu stolz sie zu zeigen.
colorcraze ha detto:
So in etwa, jedenfalls ziemlich verrenkt.
pascha50 ha detto:
@ HM555
Für die erste Hälfte des 20. Jahrs. überlasse ich Ihnen gerne die Deutungshoheit, da mir die detaillierte Kenntnis der Wechselwirkungen von Wirtschaft, Kultur und Politik des 2. und des 3. Reiches fehlen.
Gänzlich anderer Auffassung bin ich allerdings in Bezug auf Ihre Aussagen zur Zeit nach 1950.
Dass die Deutschen den verlorenen Krieg als narzisstische Kränkung empfanden, gilt doch wohl hauptsächlich für den reaktionären Teil des (Groß) bürgertums sowie für die Soldatenfamilien, die Angehörige verloren hatten.
Natürlich waren das -zigtausende. Aber es herrschte Aufbruchsstimmung.
Auch Gerhard Schröders Mutter brachte ihre 4 Kinder als Trümmerfrau durch.
Hatten Sie von dem jungen Rechtsanwalt Schröder ( vgl. Rütteln am Tor des Kanzleramts: “Ich will da rein!) vom alten ganz zu schweigen, jemals den Eindruck, dass er als Deutscher unter der narzisstischen Kränkung durch den verlorenen Krieg litt…?
Allein die Tatsache, dass es eben keine Stunde Null gab, dass verschiedene Nazigrößen ganz schnell wieder in (Wirtschaft) Amt und (Staats) Würden gelangten,
dass die Menschen genug hatten von Krieg, Militärparaden, Hunger, Armut und Entbehrung setzte 4 oder 5 Wellen in Bewegung:
1. Die Fresswelle
2. Die Einrichtungswelle
3. Die Reisewelle
4. Die Sexwelle
5. Die Modewelle
( Sehr lesenswert: Wolfgang Koeppen, Tauben im Gras !!! )
Dass es eine massenhafte Verdrängung von Schuld und Verantwortung gab, natürlich auch Kränkungen des (nationalen) Selbstbewusstseins, soll gar nicht in Abrede gestellt werden.
Was ich aber überhaupt nicht nachvollziehen kann, ist Ihre Aussage:
“Das nichtlinke deutsche Bürgertum war bis in die 80er Jahre tief im Bauch immer davon überzeugt, dass Diktatur und Repression eigentlich viel effizienter funktioniert als Demokratie und eigentlich das leistungsfähigere ‘System darstellt.”
Diktatur und Repression hatten die Westdeutschen in Form der DDR- mit oder ohne antikommunistische Springerpropaganda – doch direkt vor der Haustüre.
Wie und wodurch soll denn da eine positive Identifikation herkommen?
Der ZDF Journalist Lothar Loewe wurde für seine Aussage, dass an der innerdeutschen Grenze “Menschen abgeschossen werden wie Hasen” aus der DDR ausgewiesen.
Die Toten an der innerdeutschen Grenze, das waren Negativbeispiele.
Dass die wirtschaftliche Leistung der DDR auf tönernen Füßen stand, wurde immer offensichtlicher.
Ein Beispiel:
Alle Welt kaufte dicke Kupferkabel in solider PVC Ummantelung in der DDR. Die Kombinatsleiter freuten sich, wurden aber angesichts des riesigen Booms doch stutzig.
Also folgten sie einem Transport nach Frankreich und stellten zu ihrer großen Überraschung fest, dass die Franzosen das PVC so schnell wie möglich von den Kabeln abschälten, um das reine Kupfer zu erhalten.
Grund: Nirgends in der Welt war Kupfer billiger als in der DDR…
Wo war da ein “leistungsfähigeres System” ?
Wettbewerbsnachteil im kommunistischen Ostblock”? – Fehlanzeige!!!
Stichwort: Militärparaden in Frankreich.
Die weckten ebenfalls keine “Die dürfen, was wir nicht dürfen, aber auch gerne möchten-Einstellung”.
Dass sich Frankreich als grande nation verstand, das wurde kränkungslos akzeptiert.
Grundsatzfrage: Wo in der Welt gibt es denn irgendeine Gepflogenheit, ein Brauch, eine Sitte, die Einfach so hingenommen würde, ohne Spott oder Neid zu wecken?
Weihnachtsmarkt in Dtl.
Changing of the Guards in GB
Tricolorparaden in F
Steubenparade in USA
Tossing the caber in Schottland
Frankreich wurde für seine savoir vivre Einstellung von den Deutschen geliebt.
Ein Gemeinplatz in den französischen Schulbüchern in den 70ern:
“Die Deutschen leben, um zu arbeiten.
Die Franzosen arbeiten, um zu leben.”
Wir waren begeisterte Frankreich- Italien- Griechenlandfahrer.
Schüleraustausche mit Frankreich und England entstanden. Mit die schönste Zeit meines Lebens habe ich in Frankreich verbracht….
Wenn es eine narzisstische Kränkung gab, dann IN GB und Frankreich, nämlich dass die Deutschen, die doch den Krieg verloren hatten, so schnell wieder zu Wohlstand und Reichtum kamen.
Nochmal kurz zu Pille und Studentenrevolte:
Die Studentenrevolte bzw. das Aufbegehren der Jugend war eine internationale Bewegung, von Barclay bis Tokio und von Poona bis Woodstock.
Dass die Pille für die sexuelle Revolution unter der Jugend sorgte, damit mussten auch amerikanische, italienische und besonders schwedische und dänische Eltern zurechtkommen.
Das hat doch nichts, aber auch gar nicht mit einer kriegsbedingten posttraumatischen, narzisstischen Störung des deutschen Bürgertums zu tun.
Letzter Punkt:
Rolle der Gewerkschaften
Natürlich kann und muss man den ideologischen Euphemismus kritisieren, wenn von “Sozialpartnern” und “Wir-sitzen-alle-in-einem-Boot”- Bewusstsein die Rede war.
Auch wenn ich mir jetzt den Zorn und Beschimpfung ob meiner Ahnungslosigkeit von Tyler & Co zuziehe, aber ich sage es trotzdem:
Was haben denn die radikal-aggressiven englischen Gewerkschaften mit ihrer Fundamentalopposition erreicht?
Nichts. Absolut nichts.
Und daran ist nicht nur Thatcher schuld, die dem Land keinen Weg zu neuen Industrien oder moderner Technologie verordnen konnte, sondern auch das rigide englische Klassensystem.
Schwerindustrie kaputt. Autoindustrie kaputt.
Gibt es eine schlimmere narzisstische Kränkung für einen Engländer, als einen funktionierenden 12 Zyl. BMW Motor in einem Rolls Royce…?
Außer der intergalaktischen Kränkung, dass der Mensch auf der Erde nicht mehr Herr im Weltall, evolutionäre Krone der Schöpfung und master of his mind ist, kann ich keine der von Ihnen behaupteten Kränkungen als dauerhaft oder fundamental akzeptieren.
HansMeier555 ha detto:
Es betraf aber auch Franzosen und Engländer.
Das Gehabe von Charles de Gaulle hat die Nachkriegsdeutschen immer ganz besonders provoziert. Diese Trikoloren überall und dann die Paraden auf den Champs-Elysees! Das rief den verschütteten Nationalstolz gleich wieder wach. Das war dem Deutschen (gleich welcher Generation oder Parteizugehörigkeit) einfach unmöglich, das mal so als Gegebenheit hinzunehmen. Man musste sich darüber empören oder drüber lustig machen. Da saß ein Stachel: Die dürfen das und wir nicht!
.
Und so weiter: Wenn Deutschland keine Kolonien mehr haben “durfte”, dann die bitte schön auch nicht mehr.
.
Wie oft hab ich den Spruch gehört, voll echtester Schadenfreude: “Das geschieht denen Engländern und Franzosen aber recht, dass sie ihre Kolonien so lange behalten haben. Dafür haben sie jetzt all diese Neger im Land und wir nicht. Ätsch!”
achwas ha detto:
Meine 87-jährige Mutter redet auch so.
Das unverdaute alte Zeugs arbeitet sich nach oben.
colorcraze ha detto:
Ja eben, verdauen müßte man es mal.
Man kann ja nicht ewig mit Bauchgrimmen und Meteorismus herumlaufen.
(Ich weiß nicht mehr wo und wer, jedenfalls schrieb mal einer vor 1900 von der “schlechten Verdauung der Deutschen”, sie hätten ständig Verstopfung und anderes. Das mag mit “Klostreß” zusammengehängt haben – wenn 30 Leute nur ein Klo haben, ist nichts mit gemütlichem Abkacken, womöglich noch Donald-Duck-Lesen dabei – und vielleicht hängt es auch mit nicht so gelungenem Essen zusammen, aber auf alle Fälle ist es ein Befund von innerlichem Unwohlsein, und wem unwohl ist, der ist nicht fröhlich leichten Sinnes.)
whatcrisis ha detto:
Ja, eine geistige Entschlackungs- und Abführkur täte not, das dachte ich erst gestern zufällig. Nur: man kann sich gar nicht so schnell und gründlich erleichtern wie man mit Schlacken abgespeist und feistgemästet wird.
whatcrisis ha detto:
Es wird die kalte alte Küche ja täglich weiterhin frisch aufgetischt, meist nicht mal ordentlich aufgewärmt, oft auch noch wiedergekäut. Mahlzeit! Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt.
Plindos ha detto:
Le quatorze juilliet: Deutsche Soldaten durften au pied zur seelischen Gleichgewichtsfindung der eigenen Nation 2009 im battle dress mit die Champs Élysées entlang paradieren.
HansMeier555 ha detto:
Dutschke kam ja auch von drüben.
Plindos ha detto:
Links und rechts, ja und? Larifai! Es geht um die Mitte. Da wo die wirklich Guten sich befinden. Mal ganz ehrlich: Das Andere alles an der Peripherie bringt doch ncht die Masse. In der Mitte ist das wahre Potential der Nation angesiedelt. Mia sand de Mehran, mia sand de Schweran. Jo mei da Dutschke, dea Arme is jo scho lang hi.
HansMeier555 ha detto:
Genau. Man kann sich mit dem Fortschritt durchaus abfinden. Aber erstmal muss man sicher sein, dass die Mehrheit der anderen dazu ebenfalls bereit ist.
.
Man begrüsst die Veränderung, sobald man es “darf”.
.
Die Kategorie des Dürfens ist für die Bürger zentral.
.
Darum ja auch immer diese ewige Kritik an der Sexualmoral von Papst und Kirche.
. Man könnte ja einfach drauf pfeifen und tut das ja tatsächlich auch. Trotzdem piekst da immer noch ein Stachel, den man gerne gezogen hätte. Das ganze Leben waere so viel schooner, die Sonne schiene so viel heller, wenn man für das, was man ja sowieso tut, jetzt auch noch die offizielle schriftliche Lizenz des Papstes hätte.
.
So ist die Mitte.
Pascha50 ha detto:
“Gott sei dank bin ich Atheist!”
HansMeier555 ha detto:
Mit Gott hat das nix zu tun.
Dahinter steht die Urangst, in Widerspruch zu Gemeinschaft und Obrigkeit zu greaten.
.
Zugleich ein tiefes starkes Bedürfnis, die Rechtschaffenheit der eigenen Lebensführung von irgendeiner Autorität offiziell bestätigt zu bekommen.
.
Alles Vergangenheit, denken Sie? Aber schauen Sie mal die Debatte um DCB. Selbst wenn es keine RKK gäbe, müsste immer noch jemand da sein, der eine Sexualmoral definiert. Alles einfach zu erlauben ist anscheinend auch keine Lösung.
Plindos ha detto:
Schon in der freiwilligen Zurechnung undZugehörigkeit zu dieser sich erhaben dünkenden Minderhdeit sin Sie doch schon stigmatisiert: Sie kommen in mit Ihrem A nicht ohne den Theos aus. Ab wann sind Sie nun Ironiker?
HansMeier555 ha detto:
Versteh nix. Was denn für eine sich erhaben dünkende Minderheit? Hallo?
T.I.M. ha detto:
Plindos, noch einen Schritt weiter als der Atheist geht der Adeist. Jetzt koennten sie natuerlich einwenden, das ganze sei nur eine Verlagerung vom Griechischen ins Lateinische, aber konzeptuell besteht da durchaus ein Unterschied.
Im Uebrigen gibt es auch Bestrebungen, eine genuin positive Bezeichnung einzufuehren anstelle einer bloss abgrenzenden. Bislang waren die Vorschlaege aber nicht so wahnsinnig ueberzeugend (“brights” z.B.). Wenn Sie mich fragen, sehe ich auch gar keinen Bedarf, weil der Inhalt des Atheismus nicht weiter diskussionswuerdig waere, haetten nicht andere Menschen die Idee von Gott/Religion etc. entwickelt.
achwas ha detto:
Die Debatte um “DBC” sehe ich anders.
Denn genau zur Verleihung des Theodor-Heuss-Preises
kochte alles wieder hoch.
Einfach alles zu erlauben ist UNVERANTWORTLICH.
Oder schlimmer:
heimtückisch wie bei dem Odenwald-Onkel + Konsorten.
.
Es ging/geht um Macht- Missbrauch und um Einflussnahme
bestimmter Gruppen.
.
Wie manches zusammenhängt bzw. wo was verschleiert wird:
Von dem (von der DDR unterstützten) Tittenblatt „konkret“
…
bis hin zu SchwuP.
http://de.wikipedia.org/wiki/Konkret_%28Zeitschrift%29
und
http://de.wikipedia.org/wiki/Debatte_um_Abschaffung_des_Sexualstrafrechts_in_Deutschland
colorcraze ha detto:
Das “Tittenblatt” hängt dem “konkret” aber wirklich dauerhaft an.
Das kann es aber nur zu Skandalnudel Röhls Zeiten gewesen sein, also um 70.
In den 80ern und 90ern unter Gremlizas Ägide dürfte kein einziges “Mädchen von Seite 3” mehr drin zu finden sein (für die 80er bin ich mir jedenfalls sicher, denn es gehörte mal zu meiner peripheren Lektüre). Dafür schreibt er immer eine Sprachkolumne “Gremlizas Express”, in Verehrung von Karl Kraus.
Tyler Durden Volland ha detto:
Haben Sie wirklich die Illusion gegen Spiessbürger Klischees anschreiben zu können? Was soll “die Mitte” mit Tatsachen? Wozu braucht man irritierende Fakten, wenn man doch schon eine Meinung hat und mit der zur Mehrheit gehört?
colorcraze ha detto:
Man soll nie das unbekannte Publikum unterschätzen.
dreamtimer ha detto:
Gott wird’s richten oder wie Slavoj Zizek einmal in Umkehrung zu Dostojewskis berühmten Ausspruch sagte: wenn es Gott gibt, ist alles erlaubt. Natürlich tat er das nicht ohne Hinweis auf das ganze Reglement, angefangen bei den zehn Geboten. Es ist nur wichtig, dass zur Sünde auch die Beichte kommt und alles durch die Religion gefädelt wird.
Ich verstehe übrigens HM555s Position so, dass er sich als oberste Soziopathen bzw. Gamemaster eben Leute mit Geschmack, Bildung, Gute Manieren usw. wünscht, Leute, die die Position des abwesenden Gottes mit einer gewissen Würde ausfüllen. Ich glaube, die Schwierigkeit ist heute die, die richtige Distanz zu den Medien zu finden. Ich nehme dabei an, dass unsere Facebook-Jugendlichen recht früh an diesem Problem trainiert werden, jedenfalls die cleveren unter ihnen, diejenigen, die überhaupt in Frage kommen, als künftige Stütze.
HansMeier555 ha detto:
Armes Volk liebt strenge Regeln.
dreamtimer ha detto:
Nun sind die Deutschen nicht arm, nur verwirrt.
Plindos ha detto:
>Die Kategorie des Dürfens ist für die Bürger zentral.<
Da scheint mir, liegt der wahre Hund begraben. Der Spürsinn der Masse wittert sofort die tiefere Autorität einer sanktionierten,.gemeint ist in diesem Zusammenhang einer gebilligten
Moral oder Politik. Deshalb müssen sowohl in Monarchien, Diktauren, Republiken auf eine wie immer gestaltete Öffentlichkeit Rücksicht nehmen. Dieses prekäre Gleichgewicht
kann ohne diese tiefere Legitimität nicht auskommen, deren Felhen kann zum Schluß in den Bürgerkrieg ausarten. Siehe z.B das ehem. Jugoslawien oder Syrien, im weitweren Sinne auch die arabische Welt.
HansMeier555 ha detto:
Tja weiss nicht. So gewalttätig würd ich das nicht sehen.
.
Jedenfalls wissen grade die kleinen Leute sehr genau um ihre Abhängigkeit von allen möglichen mehr oder minder gnädigen Patronen und Instanzen. Sie wollen sich aus dieser auch gar nicht herauslösen, sondern sich in ihr gemütlich einrichten.
.
Sie sind da zu erstaunlicher Konformität bereit. Solange man auf eine Gegenleistung rechnen kann (und sei die nur negativ: in Ruhe gelassen warden) und alle anderen sich ebenfalls dran halten müssen. (Zumindest alle anderen, die “nichts besseres” sind, sondern ebenso kleine Untertanen wie man selbst).
.
So ist die Mitte der Konsensgesellschaft: Die findet heute, dass die 50er Jahre schrecklich waren — weil alle das heute finden.
Ebenso schrecklich findet sie aber diejenigen, die genau dasselbe schon 1960 gesagt hatten: Weil die sich ja so radikal und schreihälsig gegen die Mehrheit gestellt haben und das tut doch ein ordentlicher Mensch nicht.
colorcraze ha detto:
HM, Plindos, da sprechen Sie wahr, so wie Sie das beschreiben, erscheint es mir ziemlich realistisch.
Es ist ein “Ruhe erkaufen”, in dem man nicht zu sehr anecken will.
Allerdings wabern die Kämpfe um die Meinungshoheit die ganze Zeit hin und her, und wie es ab und an welche Entität schafft, einen Pflock einzuschlagen, wär auch noch interessant (aber bitte nicht wieder den Studentenkindergarten auskramen).
sambossa ha detto:
Gerade gelesen, Zitat aus einem exemplarischen Leserbrief beim FAZ-Artikel ‘Ein Triumph der Päderasten’.
“Die GRÜNEN: Personal mit sozialistischem und linksextremem Gedankengut und Kontakten sowie Päderasten in Verbindung mit Homosexuellen.”
Da gerät der deutsche Michel so richtig in Wallung über den linken Abschaum. Dachte eigentlich, diese Töne würden längst der Vergangenheit angehören. Die FAZ-Redakteure lassen den Kommentatoren-Pöbel gewähren und distanzieren sich nicht von diesen radikalen Mitreisenden, sehr befremdlich das Ganze!
Tyler Durden Volland ha detto:
Merken Sie das wirklich jetzt erst?
Das ist der Kern der FAZ. Die Leserschaft der FAZ besteht im Kern aus genau jenen die HM und colorcraze oben so präzis beschrieben hat.
Die lesen in der FAZ nämlich alles als Bestätigung, genau so seien nicht!
In der Leserbrief und Kommentar Abteilung der FAZ wird ALLES was den Status Quo auch nur annähernd in Frage stellen könnte sofort zensiert.
Leserbriefe, wie der von Ihnen zitierte werden als Musterbeispiele abgedruckt, weil da endlich “mal einer Mores” redet, man sich so richtig mit-ereifern kann und sich noch dazu nach dem kopf-nickenden Lesen dafür loben kann, weil man selber ja viel zu viel Guten Geschmack hat, um sowas selber zu schreiben, aber im Prinzip müsse das doch schon lange Mal gesagt werden.
Das ist der typische FAZ Leser…
HansMeier555 ha detto:
Das instinktive Misstrauen gegen über etwelchen Vegetarieren und Abstinenzlern.
.
Heute verzichtet er selber drauf, morgen wird er es auch mir verbieten wollen.
colorcraze ha detto:
Mehr noch, die Quellen solcher “mißfallenden” Dinge austrocknen – also die Landwirtschaft und Händler soweit bringen, daß derlei für niemand mehr erhältlich ist, weil es nicht mehr hergestellt wird.
Plindos ha detto:
Wer die Masse bewegen will, der muß immer mit deren Trägheit rechnen und mit vielen Friktionen sowie hunderterlei Bedenken.
colorcraze ha detto:
Das sowieso.
Es ging mir mehr um den “möglichen Putsch” verzichtlerischer oder “approbierter” (durch irgendwelche Zertifikate “geadelte”) Lebensarten.
Da hergestellt wird, was sich verkauft, gibt es ja stets eine Rückkopplung durch die Konsumauswahl (Einkauf an Lebensmitteln bspw.) – nicht nur von einem selbst, sondern auch durch “die Nächsten” (ganz praktisch: die Leute, die in der Nähe wohnen und entweder auch das einkaufen, was man selbst will – dann gibt es das auch und man ist zufrieden – oder eben nicht.).
Also gewissermaßen wie dieser Umschlag auf Wohnviertelebene funktioniert.
Plindos ha detto:
>Ruhe erkaufen<
Vermutlich ist das nicht das Thema in einer "duchschnittlichen" Masse von Menschen, gut Bürgern, sondern eines Teils der Eliten. Man lese hier bei Wiki nach über den Mediatfrieden in der Schweiz zur Zeit Naopoleons 1806-1812. Es wohnt diesem Potential ein ungeheures Maß an Beständigkeit, Beharrungsvermögen, auch an Intelligenz und vor allen Dingen Lebenslust inne. Oft ungeformt, sozusagen statisch. Der Teig aus dem sich letztlich die Macht nährt.
Die Illusion, der oftmals die Intelligenz erliegt, ist, dass sie mit diesem "Urgrund" umgehen will wie mit seinesgleichen.
NB.: Die meisten Mitglieder der Intelligenz davon sind selbst diesem Schoß entsprungen. Dünken sich aber dann quasi selbstgeschöpft.
Auch die Gewalt kann eruptiv
und absolut ungeformt daraus hervorbrechen. Damit so etwas geschieht, muß aber
schon Schlimmes vorher passiert sein. Das kommt nicht von ungefähr. Aufgrund dessen sind die Mächtigen aller Couleur immer um die öffentliche Ruhe, Wohlfahrt und Ordnung besorgt. Auch das Verteilen von Bonbons aus dem erarbeiteten Surplus, der wiederum von der Masse erwirtschaftet worden ist. Einer der Auswüchse davon ist der groteske
gesundheitlich-industrielle-Komplex, der gerade dabei ist, die Menschen, Bürger in einen quasi-somnabulen Zustand zu versetzen. Signifikant werden ähnlich die Armen und die Reichen der USA von dieser Krake ausgebeutet.
.Das ist ohne Zorn geschrieben sondern nur meine private Analyse..
Tyler Durden Volland ha detto:
Es gibt all diese Symptome, sicher, aber die Krankheit?
Wie lange kann man, also unsere heutigen Gesellschaften in der “ersten” Welt, mit sowas noch überleben:
Last month Eric Holder, the U.S. attorney general, admitted that the big banks were not only too big to fail, but were also too big for him to handle.
He told the U.S. Senate Judiciary Committee that he was afraid of prosecuting crime in the biggest banks for fear of undermining confidence in the U.S. and world economy
Some of the most powerful vested interests are the TBTF banks, which have gotten bigger since the last financial crisis. The issues are exacerbated by the weight of meta-money, principally derivatives, compared to the real economy. The world’s total gross domestic product is about $60 trillion. Traditional financial assets, such as shares, bonds and bank debt total $250 trillion, with the value of land adding another $100 trillion.
But derivatives dwarf all of this, worth $700 trillion, according to the Bank for International Settlements.
Agents of the big financial institutions are among the biggest lobbyists in the U.S., and they make sure that they massage the egos and the funds of lawmakers, so that the TBTF banks can keep their gambling machines.
There is also a revolving door with senior White House officials retiring to take lucrative jobs on Wall Street, so that the banks preserve their interest in high places.
Nur in Medien wie der FAZ sind DCB und “seine” “Päderastie” ein solches Problem. man vergleiche mal die Wortwahl der Redakteure heute mit den Artikeln zu Odenwaldschule, oder wenn es gar mal wieder um einer regelmässig erwischten Pfaffen geht.
achwas ha detto:
Hannah Arendt betont den Unterschied zwischen Heuchler und Lügner.
.
Der Unterschied zwischen Lügner und Heuchler sei der,
dass der Heuchler nicht denkt, sondern in sich so verlogen ist,
dass er sich seiner Lügen nicht bewusst ist.
.
Wenn der Heuchler in die Politik gehe,
so könne er jede Rolle spielen und so betrügen,
ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.
Weshalb er so gefährlich sei.
***
Wesentliche Merkmale der Heuchelei sind das Fordern von Verhaltensformen, die selbst nicht eingehalten werden:
„öffentlich Wasser predigen und heimlich Wein trinken“
.
Da ist man nun empfindlich geworden.
Warum?
Es wird nämlich nicht mehr HEIMLICH der Wein getrunken.
dreamtimer sagt es, es wird einem dauernd in den Medien
“was Neues” aufgetischt.
.
Mit der dementsprechenden Abstinenz –
erschiene einem dann „die Welt besser“ ?
Erst im Auge des Taifuns herrscht Ruhe.
.
Was weiß man schon von den jeweiligen inneren Schmerzgrenzen.
whatcrisis ha detto:
Auch sonst eine zum Niederknien hinreissend klug mutige Frau, die Hannah Arendt. Eine solche Frau würde ich mir als Bundespräsidentin oder Kanzlerin wünschen.
achwas ha detto:
Ich habe zuerst ihre Briefe gelesen, da hat mir ihr Witz und ihr offenherziges Temperament so gut gefallen, dass ich danach mit
Genuss ihren Denkwegen folgen mochte (+ konnte)
Ich habe mir ihre Denktagebücher (wunderschön gebunden im Schuber)
“für später” geleistet.
Pascha50 ha detto:
Richtig, Hannah Arendt hätte Charisma, Mut und Überzeugungskraft.
Aber auch sie, fürchte ich, würde sich in den Fallstricken der int. Machtpolitik verheddern.
Auch der humanste, idealistischste und mit großer Mehrheit gewählte Politiker würde sich bezüglich der Details zu Max Webers Diktum:
” Politik ist das langsame Bohren sehr harter und sehr dicker Bretter”
unweigerlich einer Menge / Masse von Kritikern ausgesetzt sehen:
– Sie bohrt viel zu schnell!
– Sie bohrt viel zu langsam!
– Sie bohrt das falsche Holz!
– Sie hält den Bohrer falsch!
– Sie hat den falschen Bohrer!
– Sie hat das Holz illegal importiert resp. exportiert!
“Es hat sich also die Kritik der Kritik der Kritik anzunehmen!”
colorcraze ha detto:
Ach, ich finde schon noch recht heimlich.
Was die Presse jagt, sind doch immer nur wenige ausgesuchte Fälle.
Wobei der Zwiespalt, in dem jeglicher Politiker immer steckt, nämlich heucheln zu müssen, damit er überhaupt “ankommt” (lügen ist viel zu plump und fällt auf), so ziemlich bei jedem Ansatzpunkte zu Genickbruch, wenn mans drauf anlegt, bietet.
Plindos ha detto:
Heucheln kommt vor Meucheln. Danach wird die Beute verteilt.
colorcraze ha detto:
Gemeuchelt wird nicht so viel, mehr erpreßt. Ruinierte sind abschreckender als Märtyrer.
whatcrisis ha detto:
Dass das Lügen der Politiker nicht “ankommt”, halte ich für ein Gerücht.
Man betrachte nur die utilitaristisch-bürokratisch-politische Wendigkeit dieses unseres Merkel-Kabinetts, einer Energiewende und eines Altmeier bei dem wir “auf einem guten Wege” sind, eines Seehofer, der Vetternwirtschaft seit Jahrzehnten für “keine Petitesse” hält, die über 10 Milliarden Euro für BayLB und Co. aber für nicht mehr erwähnenswert, unserer Frau von der Layen und Betreuungsgeld und Frauenquote, oder aktuell eines KT
zGdeMaiziere, der die Verschwendung von einer halben Milliarde Euro “verhindert” haben will, usw. usf. ad infinitum…Nicht dass es jenseits unserer Landesgrenzen anders oder besser wäre.
Diese pragmatisch-benthamistische Wendigkeit hat sich als sehr nützlich zum Machterhalt erwiesen, weltweit. Ob nun Obama, Berlusconi, Putin – routiniertes Lügen wird mit Wiederwahl belohnt. Ergo wollen die Mehrheiten der Völker belogen werden, am liebsten so unauffällig, dass man sich a) stets im Recht, b) stets auf Seiten der Guten und c) stets frei von Gewissensbissen fühlen kann.
Die alten großen und kleinen Diktatoren von vorgestern, die Maos, Hitlers, Stalins, aber auch die von gestern, die Saddams, Kims, Ghaddafis, Assads, Khomeinis etc. haben das entweder nicht verstanden oder nicht gekonnt, diese smartere und elegantere ars regni…
Ihre Nachfolger werden es. An China sei mal gedacht – das Beste aus zwei Welten, harmonisch synthetisiert und abgezapft und originell verpackt – vorbildlich mitgedacht und mitgemacht: Herrschaft auf zwei Säulen, so steht sichs besser und stabiler: durch Staatsparteiapparat
undWirtschaftsoligarchie. Dasselbe eigentlich überall auf dem Globus, nur jeweils leicht lokal modifiziert… wesentliche Unterschiede zwischen GUS, China, USA, F, D, I oder BAY? Die Landessprache, ja – aber sonst?Was will man mehr als das. Mehr darf man nicht erhoffen. Das wäre dann nämlich schon wieder zersetzend und destabilisierend, und wie das dann läuft und wo das endet, das sah man doch im arabischen Frühling.
Deshalb allen diesen Orwell’sch-Bentham’schen System- und Gesellschaftsmaschinen gemein: ihre auffällige Agitation gegen jeden “Terrorismus” – worunter im Grunde jegliches linienabweichende Denken fällt.
colorcraze ha detto:
Wendigkeit ist eben nicht Lügen (Kontrafaktisches postulieren), sondern Heucheln (schönfärben, aufbauschen, ablenken).
Thorsten Haupts ha detto:
“Ansonsten hat dazu schon Hannah Arendt alles gesagt: Hobbes Menschenbild (Mensch = Wolf des Menschen) ist pure Fiktion und Phantasie.”
Ach tatsächlich? Dann hat die Menschheit die Greuel selbstgewählter Bürgerkriege wie des im ehemaligen Jugoslawien, verbrochen von Nachbarn an Nachbarn, vermutlich nur geträumt?
War ja alles Fiktion und Phantasie. Steht auf den Grabsteinen der Opfer …
Gruß,
Thorsten Haupts
whatcrisis ha detto:
Dazu lesen Sie doch mal dies:
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/2113314/
Arno Gruen und Jesper Juul, sollten Sie mal zu lesen wagen, aber Obacht, das könnte im besten Fall ihr Welt- und Menschenbild nachhaltig zersetzen.
Hobbes Wolfsmensch ist klassisches Beispiel einer self-fullfilling prophecy. Bleibt nur noch die Frage: warum und zu welchem Zweck prophezeit einer so etwas?
Selbstrechtfertigung und Verdrängung eigener Schuld, eigenen Versagens wären am naheliegendsten und auch wahrscheinlichsten, denke ich.
whatcrisis ha detto:
Es könnte sich aber natürlich auch schlicht um Lust an geistiger Brandstifterei handeln.
HansMeier555 ha detto:
Lustigerweise kann man daraus gegensätzliche Schlüsse ziehen: In Europa begründete man (wie schon Hobbes) so das staatliche Gewaltmonopol, in den USA das Recht auf individuelle Selbstjustiz.
.
Generell dient das Argument nur der Rationalisierung einer ganz natürlichen Selbstgerechtigkeit. Wer sagt, der Mensch sei schlecht, meint damit ja doch immer nur die anderen.
whatcrisis ha detto:
Gegensätzlich und doch in einem eins und herzenseinig: stets läufts auf Gewalt gegen andere hinaus. Und auf diese Feststellung lege ich Wert.
Wer also so denkt, der mag andere nicht wirklich oder sie sind ihm vollkommen gleichgültig. Beides halte ich für pathologisch und destruktiv.
HansMeier555 ha detto:
Pathologisch und destruktiv?
.
Ich würde sagen: Paraonoid aber konstruktiv.
colorcraze ha detto:
Das trifft es eher.
Immerhin hat es als Folie für Machtverteilungen herhalten können.
Eine solch stringente Darstellung des Heuchelns und gekonnteren Heuchelns sind uns die Sozialingenieure bis jetzt schuldig geblieben.
whatcrisis ha detto:
Ich finde hingegen, man macht es gedanklich und sprachlich zu leicht und zu seicht, wenn man destruktiv in konstruktiv umbenennt; wenngleich ich die Versuchung dazu nachvollziehen kann. Man kann sich Drachen zwar schon schönsaufen, aber es bleiben letztlich doch hässliche und bösartige Geschöpfe.
colorcraze ha detto:
Das “konstruktiv” der Paranoia war nicht als “herzerwärmend” gemeint, sondern als “die Weltsicht bestimmend”.
Wie ich gelesen habe, lebte Hobbes zu Zeiten von Cromwell. Als also die Tugenddrachen bestimmend waren. Ich nehme daher an, daß seine Denkweise sein Erleben nachzeichnete. Man muß die nicht schön finden, um ihm eine spezielle eigene, auch wirkmächtige Weltsicht zuzugestehen.
HansMeier555 ha detto:
Der moderne Machtstaat funktioniert immerhin, und nicht alle seine Untertanen sind immerzu unglücklich.
Ein Gehäuse, mit dem viele mental doch recht eng verwachsen sind.
Das Bürgertum war im 19.Jh. schon so eine Art Killer-application, gegen welches andere Modelle nicht mehr ankamen.
.
Man muss sich zwar anpassen, kann aber auch auf Gegenleistungen rechnen. Alles in allem erscheint der Tausch als attraktiv.
.
Schule, Polizei, Armee, und all diese Machtapparate wurden und werden ja weit über die privilegierten Schichten hinaus emphatisch begrüßt.
.
Mag ja sein, dass im Hass auf Langaarige viel verdrängter Neid steckt — aber das ändert nichts daran, dass der die Hassende die andere Wahl getroffen hat und weiterhin an ihr festhalten möchte. Dafür hat er bestimmt gute Gründe, die man ernst nehmen muss.
.
Darum sage ich “konstruktiv”.
.
Es ist tatsächlich so, dass der Verdacht, der Mensch könnte von Natur aus vielleicht doch nicht so schlecht sein, bei den bürgerlich Sozialisierten eher Angst und Unbehagen auslöst als Hoffnung und Erleichterung.
Sie haben sich in ihrer Festung so schön eingerichtet, auch mental, und wollen da keinesfalls wieder ausziehen.
.
Und selbst wer das Elend des ganzen MOdells vollkommen durchschaut, kann nicht ohne weiteres eine andere Welt erschaffen.
whatcrisis ha detto:
colorcraze, Sie schrieben “Wie ich gelesen habe, lebte Hobbes zu Zeiten von Cromwell. Als also die Tugenddrachen bestimmend waren. Ich nehme daher an, daß seine Denkweise sein Erleben nachzeichnete.”
Wie war es doch schon weiland so bequem, die Schuld stets nur bei anderen zu sehn…
Was für eine billige Ausrede, um nur nicht bei sich selbst mal nach Ursachen und Gründen zu suchen, warum nur man nicht anders kann, als eben nur so und nicht anders. Die Eltern waren schuld, die Umstände, die Cromwells, jaja… Wenn es die bösen anderen, diese Wölfe nicht gäbe, man müsste sie erfinden – um noch irgendwie gut dazustehen, nicht wahr? Wie gut also, dass es einen Cromwell gab, zumindest gut für einen Hobbes.
colorcraze ha detto:
Entschuldigung, aber: hä?
Ich bin nicht sonderlich begierig aufs be- und ver-urteilen von einzelnen Personen, ich versuche mehr die Situation zu verstehen, und wie sich jemand darin verhält.
whatcrisis ha detto:
Ja, aber die Situation, dass Cromwell lebt, ist schon sehr lange beendet, doch Hobbes spukt weiterhin umher. Das ist also eine neue und ganz andere Situation. Die versuche ich auch zu verstehen, jedoch konnte mir noch keiner überzeugend erklären, warum dies so sein “muss”.
whatcrisis ha detto:
Es macht eben einen wesentlichen Unterschied, ob man anderen gegenüber auch und angemessen ablehnend oder gleichgültig oder neutral empfinden und denken kann – oder ob man nur so kann.
Wer nur so und nicht anders kann, ist und bleibt Gefangener seiner eigenen inneren Schranken und Blockaden, er kann gar nicht wohlwollend oder wohltätig sein, selbst wenn er es aufgrund besserer aber eigentlich unerklärlicher Einsicht wollte.
Aufs Ganze und Kollektive übertragen: wer nur so kann, kann gar nicht fair handeln und verhandeln.
Mit Terroristen verhandeln wir nicht: Und “Terrorist” ist jeder, der nicht mit mir, für mich und für mich nützlich ist.
HansMeier555 ha detto:
Vor ein paar Jahren hab ich ein Buch von so einem Philosophen gelesen, der sich einen echten Wolf als Haustier zugelegt hatte und diesen bald liebte wie sein Kind.
.
Der Wolf war ihm viel sympathischer als jeder Hund und noch mehr als jeder Mensch. Durch die Freundschaft mit dem Wolf wurde ihm klar, was ihm an den Menschen nicht gefiel: Dieses taktische, politische, rhetorische Verhalten, diese Neigung zum Intrigieren und Täuschen. Kurz: ihre überbordende soziale Intelligenz, die sie von den fiesen Affen geerbt haben. Nicht von den Wölfen.
pascha50 ha detto:
Artur S. hat es auch schon erkannt:
“Weil ich die Menschen kenne, liebe ich die Hunde.”
achwas ha detto:
Zitat: “Niemanden haßt der Hund so wie den Wolf; er erinnert ihn an seinen Verrat, sich dem Menschen verkauft zu haben – daher er dem Wolf seine Freiheit neidet, ihn hassend fürchtet und sich durch doppelten Verrat beim Menschen lieb Hund zu machen sucht.”
.
http://www.textlog.de/tucholsky-traktat-scherz.html
Pascha50 ha detto:
Dieses Zitat zum Thema kannte ich noch nicht. Vielen Dank, liebe achwas!
Man soll sich öfter mal wieder die alten Großmeister, wie Tucholsky oder Kraus, hernehmen.
Der Wolf verübelt dem Hund dessen Sozialverhalten… Toller Gedanke!
whatcrisis ha detto:
Sie sind Egoisten, Opportunisten, manchmal roh und ruppig, aber lügen oder heucheln können sie nicht. Womit sie über den Menschen stehen, was soziale Kompetenz angeht.
donna laura ha detto:
erst kürzlich stolperte man über ein bonmot – derjenige, der das menschliche verhalten aus dem des affen herleite, sei ein ausgemachter knallkopf, der ein erdloch nicht von seinem hintern unterscheiden könne.
HansMeier555 ha detto:
Ach, äh, nun ja.
.
Und was meint Gary dazu?
pascha50 ha detto:
Was, verehrte donna laura, ist “bon” an diesem “bonmot”?
Der Spruch könnte auch von Dieter Bohlen in DSDS kommen:
“Deine Stimme ist von deinen Darmwinden nicht zu unterscheiden, ey!”
Nee, nicht gut! Autor eruierbar?
whatcrisis ha detto:
Es schadet jedenfalls nicht, gelegentlich zu vergleichen; das macht die Defizite bewusster und deutlicher, bei beiden Spezies.
donna laura ha detto:
nun, lieber HansMeier555/10:56, ich fürchte, er fand dies nicht so lustig wie ich.
Filou ha detto:
Schwindende Lesefreudigkeit in diesen Tagen halte ich für eine Mär. Liest man die Kommentare hier in diesem Blog, kommt man schnell dahinter, dass viele Zitierer sich vom schulischen Curriculum nähren. Nach der Schule nämlich ist meistens Sense.
Selbst läsen sie viel, welchen Effekt könnte es haben? Der einzige Effekt wäre die Deutungshoheit am Stammtisch der sich besser dünkenden Stände.
Die Demonstration der Belesenheit dient zur Verschleierung einer dahindämmernden Intelligenz, die sich der praktischen Nutzung entzieht.
Filou ha detto:
Streiche “praktischen”, setze “gesellschaftlichen”.
whatcrisis ha detto:
Was sollte denn erwachende, wache, wachsame oder whatever Intelligenz Ihrer Meinung nach anders bzw. besser machen? Sie wecken jetzt aber Neugier. Wie muss man sich praktizierende nützliche Belesenheit so vorstellen?
whatcrisis ha detto:
Vorlesen im Altersheim oder in Grundschulen in Vollzeit? So wie in den Tabakmanufakturen in Cuba?
whatcrisis ha detto:
Am Markt erfolgreiche Vortragsreisende soll es ja tatsächlich schon geben.
HansMeier555 ha detto:
@11:40
.
Wirklich keine Idee, dass echte Belesenheit auch zu was anderem gut sein könnte als nur zum Angeben, Renommieren, Erobern von “Deutungshoheit”?
Kann man an einer guten Unterhaltung keine Freude haben, bei der es nicht (offen oder unausgesprochen) wieder um Konkurrenz, Profilierung, Übertrumpferei und Hackordnungen geht?
Kann mich denn nicht wirklich interessieren, was andere Leute über Buch X zu sagen haben?
.
Ich glaube, dass hier der Grund ist, warum sich die Deutschen mit Bildung so schwer tun. Die Deutschen sind so rettungslos versessen aufs Übertrumpfenmüssen, dass sie sich überhaupt nicht vorstellen können, dass irgendjemand ein Buch tatsächlich aus Spaß gelesen hat und auch nur zum Vergnügen darüber reden will. Also nicht um jemanden damit zu beeindrucken oder um sich aufzuplustern.
.
Das meinen wohl all die Voelker, wenn sie den Deutschen “Humorlosigkeit” nachsagen. Diese Unfaehigkeit, es mit Humor zu nehmen, und gelassen zu bleiben, wenn man ausnahmsweise mal von anderen ueberholt uebertrumpft wird. Dieser Zwang, aus allem und jedem ein Wettkampfspiel machen zu müssen.
.
Darum verhalten sich die Deutschen zu jeglicher “Bildung” wie gegenüber einer Art Sport, bei der man fast immer nur verliert, und um die man darum lieber einen riesengrossen Bogen macht.
spaccato ha detto:
Äh … also, als ich die Bücher in der Schule lesen sollte/musste, hatte ich wenig Freude daran.
Das konnte so weit gehen, dass ich das Wissen um Inhalte nur vortäuschte und in Arbeiten trotzdem passable Noten erzielte (hihi).
Später musste ich nicht mehr, ich wollte. Und da ist einfach der Unterschied …
pascha50 ha detto:
Eigentor durch Fallrückzieher, lieber Filou!
Filou ha detto:
?
Pascha50 ha detto:
Wenn ich amLeben anderer Menschen Anteil nehmen will, möchte ich doch auch wissen, was sie lesen.
Das hat doch nichts mit (Selbst) Profilierung zu tun…
Frei nach Schiller “Der Mensch ist nur Mensch, wenn er liest.”
Ich hasse diesen Begriff in jeglichem Zusammenhang: ” Stammtischhoheit “
Filou ha detto:
Pascha, ich möchte eine kurze Antwort und Erklärung nicht schuldig bleiben.
Erstmal etwas Spöttisches über Zitatwedler: Diese kommen mir immer so vor, als würden sie einen hinkenden Gedanken mit Krücken auf den Weg schicken.
Zweitens: Sie waren nicht persönlich gemeint. Deutschlehrer sind nun mal gezwungen, dauernd die Quellen zu vermelden. Damit komme ich zu Drittens, der Selbstprofilierung und dem Stammtisch. Es gibt sicherlich Stammtische an denen Selbstgedachtes vorgetragen wird, jedoch wird an den meisten Stammtischen ganz ordinärer pseudointellektueller Schwanzvergleich vollzogen (“Um das zu behaupten müssen sie erstmal Dings und Dinges gelesen haben, anders sind sie garnicht Satisfaktionsfähig. Ätsch!”).
Schiller schillert immer schlagend. Lesen allein macht noch keinen Menschen. Er muss auch mit Anstand saufen können (Mindestvoraussetzung).
pascha50 ha detto:
Danke für Ihre klärende Antwort, lieber Filou!
Ich habe inzwischen den positiven Eindruck, dass zwischen Ihnen und mir als Kommentator jedes Missverständnis ausgeräumt werden kann, da wir immer 3-4-5, je nachdem, TT-Ballwechsel hinlegen, und nicht nach einem unhaltbaren topspin- Schlag den “Spielplatz” verlassen, wie dies einige Kommentatoren lieben.
Stimmt. Ich zitiere sehr gerne, versuche aber nicht, mich hinter der jeweiligen liter.-philosoph. Koryphäe zu verstecken, sondern setze mich mit ihr auseinander.
Die Aphorismen von Lichtenberg sauge ich das ganze Jahr über auf…
Ich nehme diese Zitate gerne als gedankliches Sprungbrett. Wieso halten Sie Schillers Aussage: “Der Mensch ist nur Mensch, wenn er spielt.” für einen “hinkenden Gedanken”?
Im Augenblick hätte ich Lust, ein Dutzend Zitate von Hannah Arendt nach links, Richtung HM555 (“Hannah Arendt…kann nichts für die Rindviecher(!), die sich heute auf sie berufen) und nach rechts Richtung Tyler ( “absoluter Unsinn….Hitler…Stalin…gleichzusetzen…”) zu werfen, aber dann kommt es leider nie zu einem Ineinandergreifen von zwei Zahnrädern, wie bei Ihnen und mir, sondern zu einer offensichtlichen Begriffsschlacht bzw. Rechthaberei, woran ich mit meiner “Begriffsprinzipienreiterei”- geb ich ja zu – auch nicht unschuldig bin.
Konkretes Beispiel: Habe heute Morgen den wiki Eintrag zu H. Arendt nochmals gelesen und da spiegelt sich ein Zitat in meiner spiegelfreien Brille, das mir aus der Seele spricht:
“Sie ( H.A. ) verwendet ihre Methode des “buchstäblichen Ernstnehmens ideologischer Meinungen”.
Wenn man erkennt, dass an bestimmten Stammtischen immer wieder der gleiche
“PISV” vollzogen wird, sollte man vll den Stammtisch wechseln.
Am besten funktionieren meiner Erfahrung nach ST, die völlig homogen zusammengesetzt sind ( Sportler, Mitarbeiter der Firma, Lehrer ) oder aber wo der Beruf absolut keine Rolle spielt, also völlig inhomogen.
P.S. Mit Anstand saufen kann ich auch!
Vorzugsweise Beaujolais.
Habe aber gerade durch einen Spanischkollegen den schweren Rotwein aus dem Priorat lieben gelernt.
Aber mein Herz schlägt für Frankreich, nicht für Spanien.
Filou ha detto:
Ich habe nicht Lichtenberg zitiert. Kein einziges Sudelbuch gelesen.
sambossa ha detto:
Alles wird bewertet und verglichen, beim täglichen Wettbewerb um die eigene Rangordnung, nicht nur bei Models, Sportlern, Ratespielen oder Schmalspur-SängerInnen. Und mit der Google-Brille gibt es dann ja “Die Manns” aufs Auge. Doch das Buch bleibt für die kleinen Fluchten in Oasen der Ruhe und Kontemplation ein treuer Begleiter.
donna laura ha detto:
irgendwie muss immer noch dies vermaledeite kleine schwarze kästchen defekt sein.
hm.
werter pscha05, auden. aber vielen dank für ihre charmanten und gewählten worte.
cher Filou, ganz unrecht haben sie damit nicht.
lieber HansMeier555, auch in ihrer zugespitztheit – gar zum glück nicht hinsichtlich etwaiger spitzfindigkeiten – fühlt man sich geneigt, ihrer werten ausführung zuzustimmen.
angeben mit bildung ist nun ein ganz besonderer ennui; unschön wird es, wenn man nicht darüber hinaus zu denken zumindest versucht; ob man es kann, muss dahingestellt bleiben.
wobei ebenso dahingestellt bleiben muss, was nun als angeberei angesehen wird: was dem einen die bequeme wandersandale, ist dem anderen ein anlass rasch wegzusehen. empirisch betrachtet, scheint die wandersandale auf dem vormarsch. das kann man garnicht mitansehen.
was meinen sie: wenn man dem bundespräsidenten, und vielleicht nicht nur ihm, auch nur einen tag verbietet, die worte ‘ich’, ‘mein’ usw. zu gebrauchen, wäre dann mal ruhe im karton?
spaccato ha detto:
Ja, wo isch denn jetztet des schwarze Käschtle nå?
HansMeier555 ha detto:
Mit dem schnurrenden Kater drin.
spaccato ha detto:
Wölfe, Hunde, Affen, Katzen. Der reinste Zoo.
spaccato ha detto:
Hund, Katze, Maus.
HansMeier555 ha detto:
Vermisse den Tiger.
achwas ha detto:
Zitat aus Animal triste S.109 von Monika Maron:
.
„In unserem Alter hätte man nicht einmal behaupten können, unsere Körper folgten in blinder Gier dem arterhaltenden Diktat der Natur.
Eher mag es der Gedanke an das Ende gewesen sein und die Angst
vor dem unwiderruflichen Versäumnis, die allem, was jung in uns war,
zu bedenkenloser Herrschaft verhalfen. Es ist das Junge, das Unbelehrte in uns, das liebt. Das Alter erfindet sich gegen die Trostlosigkeit verschiedene Gefühle (…): Tierliebe, Kinderliebe, Naturliebe, Liebe zur Arbeit und zu Gott, Menschenliebe, Musikliebe, Kunstliebe im allgemeinen und so weiter.
Der belehrte Mensch liebt, was sich ihm nicht entziehen kann. Er kauft sich einen Hund und liebt ihn. Wenn der Hund stirbt, kauft er sich einen neuen und liebt den Hund weiter.“
HansMeier555 ha detto:
Nur den Mielke liebte keiner.
achwas ha detto:
Dann schon (vielleicht!)
colorcraze ha detto:
Das wär doch auch wieder nichts gewesen, so wie das Volk gegen DRM murrt.
muscat ha detto:
Leute, die an Gott glauben, müssen doof sein.
Leute, die sich einen Hund als Haustier halten, auch. (Die Katzenhalter hingegen…. bla blub).
Es gibt noch jede Menge Regeln dieser Art, die hier auch immer wieder gern zitiert werden. Weil ich sie mir aber nicht alle merken kann, lasse ich einfach künftig jeden meiner Gesprächspartner, bevor er/sie sich mit mir unterhalten darf, den großen Spiegel-IQ-Test absolvieren und dann – Ha! Schaun wer mal. Ist doch nur fair.
spaccato ha detto:
Das könnte aber zu Monologen führen. Unterlegt mit leisem Heulen des Windes, der durch die Ritzen der heiligen Hallen weht.
HansMeier555 ha detto:
Als debattierfreudiger Mensch machen einem die Harmoniesüchtigen immer am allermeisten zu schaffen.
.
Zeitgenossen, die jegliche Äußerung irgendeiner Position, die ihrer eigenen allzu deutlich zuwiderläuft, als Aufforderung begreifen, sich aus der Unterahaltung gleich ganz zurückzuziehen.
.
Sie sagen dann, sie “dürften” dieses oder jenes “gar nicht mehr sagen”.
Aber gemeint ist damit nur, dass irgendjemand ihnen widersprochen hat.
.
Gespräche unter solchen Leuten verlaufen so, dass jeder seine Rede mit langen Beteuerungen einleitet, dass er eigentlich alles ganz genauso sieht wie sein Vorredner.
muscat ha detto:
Also noch mehr Monologe als jetzt, meinen Sie?
HansMeier555 ha detto:
Kollektivmonologe.
Pascha50 ha detto:
Origineller, aber unverständlicher Neologismus, HM555!
Was, bitte, sind “Kollektivmonologe” ?
5 mal der gleiche Tenor zu einem Kommentator…?
Die allermeisten Kommentatoren bemühen sich doch so gut sie können, auf den /die andere/n einzugehen…
Kommentare vor jedem Account abzuladen und auf geht’s zum nächsten…?
Frei nach S. Lec: ” Er setzte sich an die Tastatur und monolog.”
HansMeier555 ha detto:
Ein einziger Monolog, als Gemeinschaftsäusserung von vielen Teilnehmern, die sich aber alle bemühen, genau dasselbe zu sagen wie alle anderen, immer im kollektiven Bemühen, eventuell doch auftretende Abweichungen flugs wieder zu versöhnen und die genau das auch von allen anderen erwarten.
spaccato ha detto:
Ein monolithisches Monolog-Monopol, monotheistisch und monoton.
In Stereo.
HansMeier555 ha detto:
Bin nicht zufrieden damit, dem Vorredner recht zu geben.
Ich muss auch noch weitschweifig nachweisen, dass ich schon mit allen vorangegangen Äusserungen nur dasselbe hatte sagen wollen wie er jetzt auch und dass alle anderen Eindrücke falsch sind.
spaccato ha detto:
Ich bin dafür, dass wir dagegen sind.
colorcraze ha detto:
Alles nur Wortfindungsversuche.
spaccato ha detto:
oder Versuchfindungsworte.
whatcrisis ha detto:
Alles nur Oper. Oder alles Walzer.
Fühlt sich an wie nichtendenwollendes Hundegebell oder eine Wagnerovertüre auf korrodierendem Schellack, die an einigen Stellen hängt und die ohnehin schon ennuierenden wie ennervierenden Variationen dekadenzter Dissonanzen auch noch im Repetierdauerfeuer rausrotzt. Schröckliches Lermen eben. Man möchte nicht hinhören und muss es doch. Eine Art Massenkarambolage auf der Datenautobahn. Nicht schön, aber dann doch wieder auch auf eine diskret morbide Weise faszinierend.
colorcraze ha detto:
So ist es halt, wenn man darauf wartet, daß der Blitz eines Gedankens einschlägt. Soll ja manchmal vorkommen, daß auf einmal eine Erkenntnis mehreren verständlich wird. Aber meist bleibt es halt bei dem Versuch einer Beschreibung des Wahrgenommenen.
Pascha50 ha detto:
Sie sagen es, colorcraze!
…”…über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Tippen!”
@ HM555:
…”doch auftretende Abweichungen flugs wieder zu versöhnen und die genau das auch von allen anderen erwarten.”
Der erste Teil Ihrer Behauptung könnte dem syntaktisch-semantischen Bemühen geschuldet sein, konnotativ d.h. den Nebensinn, den Gefühlswert, den Stimmungsgehalt der Leitwörter oder denotativ, d.h. nur den begrifflichen Inhalt ohne Nebenbedeutungen, zu bestimmen und dabei so nah wie möglich am Thema dran zu bleiben.
Den zweiten Teil Ihrer Aussage, dass die Kommentatoren, die doch alle nur für sich selbst sprechen, das auch von allen anderen erwarten, xy so zu sehen wie sie selbst, das habe ich noch nicht beobachtet…
Fazit: Wie soll ich denn wissen, was ich meine, bevor ich eingetippt habe, was ich denke?
Genau das hat doch HvK gemeint, oder?
achwas ha detto:
@pascha, im Zitat finde ich so treffend formuliert:
“der Hund fürchtet hassend den Wolf”
n.m.M. vergleichbar mit dem “Hündischen” im Menschen.
Als “Wolf” geht man wohl eher seine(r) Wege … :–)
Pascha50 ha detto:
@achwas
Ich werde in den großen Ferien den ganzen “steppenwolf” nochmal unter diesem Aspekt lesen!
Der Wolf strebt unzähmbar Richtung Wilde Natur.
Der Hund fürchtet hassend den Wolf, passt sich aber der sicheren Kultur an.
Dieser Wolfshund herrscht in der menschlichen Psyche…
Fällt mir grad so ein:
Wie hätte wohl Jack London den “Steppenwolf” rezipiert…?
Plindos ha detto:
Er, Jack London, hätte gefragt, wo bittschön, gehts hier im Text um den Wolf?
Die (Möchtegern-)Aussteiger der letzten vier Generationen fanden das Buch in jeder
Hinsicht angenehm “wild”-kuschlig.
colorcraze ha detto:
Vermutlich befremdet, wie man sich so gar nicht den Lebensgegebenheiten stellen kann.
whatcrisis ha detto:
Sie haben sich vermutlich verschrieben. Müsste es nicht richtiger heißen, “befremdet, wie man sich so gar nicht den Lebensgegebenheit ergeben kann”? Denn das ist doch die Parole, die man stets von allen Freunden des Wölfischhündischen vernimmt, ob nun explizit oder auch nur zwischen den Zeilen.
colorcraze ha detto:
Nein. Weder Mensch noch höheres Tier sind zu solcher fortwährenden Passivität imstande. Amöben vielleicht, die machen sich ja auch nichts aus elektrischen Signalen, sondern trudeln einfach weiter.
colorcraze ha detto:
Jack London und Hermann Hesse kannten sich mW nicht, ich nehme an, wenn sie sich kennengelernt hätten, wären sie sich gegenseitig sehr fremd geblieben, weil sie doch eine sehr andere Einstellung zum Leben hatten.
spaccato ha detto:
Ich stelle mir gerade Hermann Hesse am Klondike vor – und Jack London auf der Höri.
Luschtig.
whatcrisis ha detto:
Fazit: Viel Lerm um Nichtse.
Homo homini canus. Cavete hominicani! Das sollte als Täfelchen an allen Villengartenzäunen zur Warnung aufgehängt werden. Auch vielleicht am Eingang des einen oder anderen Salons.
Hic sunt dracones et hominicani. Sic.
Quod non esset demonstrandum.
Womit man wieder zu Grabsteinen käme, Medien, die in der Tat verkünden, dass und wann etwas abschließend erledigt worden ist.
spaccato ha detto:
btw:
wollte ich schon immer in Marmor gemeißelt und gülden ausgemalt für die Toilette haben:
Semper aliquid haeret.
Und schon wieder albern. omg.
whatcrisis ha detto:
Albern aber gut.
Plindos ha detto:
Lupus
Vor einigen Jahren war ich im Muskauer Schloßpark. Es war des morgens so gegen 9.30 h, aus etwa 200 m Entfernung sah ich an einer Ecke des Schloßes einen jungen Wolf vorbeistreichen. Er verhielt, wir sahen uns beide unschlüssig an, dann tat jeder so, als hätte er das andere Lebewesen nicht gesehen. Wir verschwanden jeder unauffällig aus des anderen Gesichtsfeld.
##
Wer´s nicht glaubt, in jedem von uns ist noch immer ein Rest ungezähmte Natur vorhanden. Die Tünche der Zivilisattion betrachten wir als uns quasi habituell angeboren. Ist aber
“nur” kulturell andressiert. Es kann, muß nicht sein, es bricht der Atavismus bei bestimmten (Konflikt-) Situationen sich machtvoll Bahn. Aus diesem Grund spricht man heute gern von einer Streitkultur. Alle sind sich einig, wer Gegenteiliges im Diskurs äussert wird zumindest verbal kastriert. Überhaupt istt ja heutzutage alles mit Kulturrr und Krrrreativität verunziert um die grassierende Durchschnittlichkeit palliativ zu überdecken.
##
Warum sollte es Bildungs-und Leseverbote geben? Sind wir hier bei Savanarola?
Die Einen sagen ich rauche gern. So sage ich, ich lese gern und will mich als soziales Menschentier gern mit anderen Menschentieren über das Gelesene gedanklich/mündlich austauschen.
##
Moral und deren Einforderungen versus Hedonismus. Das hätte als Thema noch innewohnendes Potential für einen wohltemperierten Diskurs.
Have a nice day!
Plindos ha detto:
Wölfe selber sind untereinander sehr sozial umgänglich-sofern es nicht um die Rangfrage und die Führung des Rudels geht. Ab und zu wird allein schon aus Altersgründen diese Frage relativ erbarmungslos geregelt. Bei der geschlagenen Beute darf jeder am gedeckten Tisch mithalten, die Rangfolge entscheidet wer das beste Stück haben darf. Das gilt auch bei der turnusmässig anstehenden Paarungszeit-moralisch alles sauber und einwandfrei geregelt nach Alter und Rang.
Die Jagd verläuft nach Jahrtausenden alten bewährten strategischen Patterns.
Oft sind auch Wöfinnen Anführe r.
HansMeier555 ha detto:
Auch die Gewaltbereitschaft wird aber andressiert und ist ihrerseits immer ein Produkt der jeweiligen Zivilisation.
.
Sie ist nicht einfach “von Natur aus vorhanden” und es gibt sie nicht “als solche”.
.
Der Naturmensch als ungezähmter Gewalttäter — das ist genau dieser Hobbesianische Mythos, der seinerseits viel zur Eskalation beigetragen hat.
Plindos ha detto:
Den “Naturmenschen” als solchen gab und gibt es vermutlich nicht. Als singuläres Exemplar schon mal überhaupt nicht. Siehe” Masse und Macht” bei Elias Canneti. Es gibt da auch so etwas wie eine Art Schwarmverhalten
zu konstatieren.
Die Gewalt in Form von losgelösten Tugenden wurde seit über einhundert Jahren immer mehr verherrlicht.
Das kulminierte dann in den Exzessen der Nazis und wird unterschwellig in bestimmten Kreisen immer noch befeuert. Siehe NSU. Ohne gehegte Gewalt kommt das, was wir Gesellschaft nennen, aber auch nicht aus. Das ist eine Dialektik ähnlich wie bei Freiheit versus Gerechtigkeit (tendenziell ist dafür oft Gleichmacherei gemeint).
whatcrisis ha detto:
Wenn man erstmal Herpes hat, kommt man ohne ihn nicht mehr aus, ja, da ist was dran.
colorcraze ha detto:
Naja, andressiert – es kommt halt immer drauf an, wie der Mensch erzogen wird, was er als “Eigengruppe” und “Fremdgruppe” wahrnimmt (da gibt es Abstufungen dazwischen), welche Arten von Gewaltanwendung geduldet, gefördert oder unterdrückt werden.
Zu Handgreiflichkeiten unter Kindern kommt es durchaus mal spontan, ob sich das verfestigt, hängt unter anderem vom Umgang der Erwachsenen mit ihnen ab.
colorcraze ha detto:
Und was die Kinder an den Erwachsenen und anderen Kindern zu sehen bekommen – denn sie nehmen sich alles zum Vorbild.
spaccato ha detto:
Kevin!
Du kriegsch glei eine an’d Bagge na – Du sollscht doch net mit Sand schmeiße, Heilandsack!
colorcraze ha detto:
*rabäääääh*
und schon fliegt die Extraportion Sand.
Pascha50 ha detto:
Plindos: “Die Tünche der Zivilisation betrachten wir als uns quasi habituell angeboren. Ist aber ‘nur’ kulturell andressiert.
Es bricht der Atavismus (…) sich machtvoll Bahn.”
Pascha50: “Da haben Sie recht.”
HM555: “Auch die Gewaltbereitschaft wird aber andressiert und ist ihrerseits immer ein Produkt der Jeweiligen Zivilisation. Sie ist nicht einfach ‘von Natur aus vorhanden.”
Pascha50: “Da haben Sie recht.”
Plindos und HM555: “Na, hören Sie mal. Sie können doch nicht beiden recht geben!”
Pascha50: “Da haben Sie auch recht!”
Plindos ha detto:
Da haben Sie auch wieder recht, werter, äh, Herr Pascha.
Dankenswerterweise haben wir uns auf einen Minimalkonsens einigen können. Wie wir aus den Erkenntnissen unseres Gastredners, Ethnologen und Quereinsteigers von Graden, Herrn Prof. Dr. phil, rer nat, Hartriegel-Zotsch in eloquenterweise das Glück hatten, seine Thesen zur Gewaltfrage sui generis im offenen Feldversuch in Botokudien bestätigt zu finden. lässt uns ahnen was sich hier noch an Schnittmengen auftut. Auf Ihren zweifellos sehr interssanten Einwurf, werter-äh, Herr Pascha,, dürfen wir später in anderen Zusammenhängen nochmals zurückkommen.
Aktuelle Berichte aus Sssstockholm zeigen uns wie brandaktuell, hm, hm. wir uns in einem engen Zeitfenster mit unserer Thematik auf-und abbewegen.
Insgesamt gesehen, sind wir doch auf einem sehr guten Weg in unserer Disputation gewesen. Die wohlgemeinten Beiträge von Herrn HM555, äh. lassen wir erstmal aussen vor, da unseren selbstgesetzten Rahmen allzusehr ssspregend.
Dank allerseits, Nabend!
pascha50 ha detto:
Toll, wenn ein Altphilologe, äh Neuhumanist, äh Oberaltneuhausener Dialektiker auch blödeln kann, ohne sich zum Blödel zu machen.
Ich glaube, da bin ich bei Ihnen an der richtigen Adresse, werter Pindos:
Verfolgen Sie den trivial-etymologischen Streit zwischen RTL bzw. Wer wird Millionär-Jauchfragenredaktion um die genaue Bedeutung des Wortes “Tribüne” im Altertum?
Unsere sehr fähigen Lateinkollegen an der Schule drücken sich auch um eine konkrete Antwort.
Wurde von den Tribünen im Altertum Recht gesprochen oder wurden Allmosen verteilt?
Wenn es Sie interessiert, dann lesen Sie bitte mal die brilliante Expertise des Saarbrückener Juraprofessors…paar google clicks genügen.
Plindos ha detto:
Oh nein, abwehrend muß ich da meine Arme heben, zuviel des Lobes—bin bloß von Haus aus ein lausiger Techniker, der sich anmaßte in höhere Geistesgefilde vorzussstoßen. Sssspaß muß sein, ssssprach Löwenstein……….
pascha50 ha detto:
Es gibt nichts, was es nicht gibt, lieber Plindos, aber ein Techniker liest nicht Elsas Canetti, “Macht und Masse”.
Also, ich kenne keinen ebensolchen.
Der Linsenschleifer von Galileo Galilei, Federzoni, war auch “nur” Techniker…
Ich glaube, Sie stellen da Ihr Licht ( mind. 500 W) unter einen ganz kleinen Scheffel…
Ernsthaft: Die Frage, ob der Mensch von Natur aus gut oder böse ist, lässt sich nicht empirisch eindeutig klären.
Aber die akademische Schneeballschlacht in diesem blog über solche Fragestellungen macht Spaß- man darf es nur nicht zu ernst nehmen.
Man muss halt den sog. “Wasserharten” geschickt ausweichen.
Geht aber nicht immer…
Aber das sagt genau der richtige.
Meine Frau sagt immer, ich solle sie doch in ihren Äußerungen nicht immer so ernst nehmen…
Geht nicht! Ich muss sie ernst nehmen. Und dann gibt’s Krach.
Gesagtes und Gemeintes:
“Du sollst nicht darauf achten, was ich gesagt habe, sondern was ich gemeint habe!”
versus:
“Du sollst nicht interpretieren, was ich gemeint habe, sondern darauf hören, was ich gesagt habe!”
Hilfreiche Ratschläge erbeten:
Wie bringt man Gesagtes und Gemeintes zur Deckung?
HansMeier555 ha detto:
Gar nicht. Es soll gar nicht zur Deckung kommen. Das ist ein unhintergehbares Prinzip der Menschlichen Kommunikation.
.
Wittgensteinerianer, Informatiker und andere Nerds haben damit immer ein Problem.
pascha50 ha detto:
HM555,
bitte keine Verwirrung stiften, indem Sie Pseudo-Begriffe wie Wittgensteinerianer”, “Informatiker” und “Nerds” ( ungenauer geht’s nimmer!) in die Diskussion werfen, sondern in IHRER bewährten Manier zur Klärung des nicht einfachen Sachverhaltes analytisch-deduktiv beitragen!
WENN ES UM KLÄRENDE SPRACHANALYSE GEHT, KANN IHNEN KEINER DAS WASSER REICHEN!
Konkret:
Wenn Sie im privaten Umfeld mit einer solchen Alternative:
“Du sollst nicht…Gemeintes…sondern…Gesagtes vs. nicht Gesagtes…sondern Gemeintes…verstehen…
Wie reagieren Sie dann in einer konkreten Situation?
Außerdem verstehe ich die Schnittmenge der drei o.g. Gruppen W.I.N. nicht.
HansMeier555 ha detto:
Ach, Pascha.
.
Sie sollten immer die Deutung wählen, die Ihre Partnerin im günstigsten Licht erscheinen lässt, und alles, was ihnen allzu schnippisch oder gar unlogisch zu sein scheint, einfach überhören und gleich wieder vergessen.
.
Was ist daran so schwierig?
.
pascha50 ha detto:
Mit idealtypischem Utilitarismus kann ich leider im Alltag keine Kommunikationsprobleme lösen.
( Differenzen mit Ehefrau waren mehr anekdotisch-lustig gemeint )
Wenn das Schulz von Thun’sche 4 Ohren Modell:
– Sachverhaltsohr
– Beziehungsohr
– Selbstoffenbarungsohr
– Appellohr
so einfach umzusetzen wäre, dann gäbe es nicht 30 % Scheidungen, von denen auch Psychologenpaare betroffen sind
und
dann gäbe es auch hier im blog nicht z.T. so heftige Auseinandersetzungen.
Wenn Sie persönlich das alttestamentarische Salomon’sche Hohe Lied der Liebe so einfach umsetzen können, dass Sie immer das Beste im Sinne des anderen annehmen, dann sind Sie der ideale Ehemann, Nachbar, Berufskollege, Vater, Zeitgenosse.
Na ja. War einen Versuch wert.
Schade.
HansMeier555 ha detto:
Lieber Pascha,
mein Ratschlag oben ist doch gar nicht “altruistisch”.
Man erspart sich selber so am meisten Ärger.
whatcrisis ha detto:
Auf kurze Sicht mag man sich Ärger ersparen, dafür wird er später irgendwann mal nur umso größer.
Wehret den Anfängen erspart meiner Erfahrung nach eher den meisten Ärger, auch aber nicht nur bei Ehegatten.
whatcrisis ha detto:
Die Frage ist doch letztlich, was macht man aus seinen Potentialen und Defiziten, einerlei welche Ursache sie nun haben mögen. Ob nun im Kommunizieren, im Denken, oder auch im Regieren.
Was will man, wo ist man, wo will man hin, was könnte man draus machen, mit was gibt man sich zufrieden, mit den Gegebenheiten, mit Mittelmäßigem, mit geplanten und berechneten Verschlechterungen, mit Verbesserungen?
Es soll Techniker und Ingenieure und sogar Opernfans geben, denen nur das Beste gut genug ist und nicht einmal das, andere sind freilich viel bescheidener und genügsamer.
Ein gewisser Mut zu solcher Unbescheidenheit ist freilich nötig, es ist auch nicht schwer, das dann etwas bloßzustellen und lächerlich zu machen, und gerade darum hat das für mich den Charme von gelebtem Heldentum (das es nicht nötig hätte, sich auf der Straße oder an Stammtischen auszutoben oder auch nur sich zu rechtfertigen).
Was bei PS-Panzern selbstverständlich gilt, dass man aus Fehlern lernt und das Bessere stets vorzieht, das soll und darf gesellschaftlich und kulturell nicht gelten? Da habe man sich nun mal gefälligst mit dem abzufinden was es gibt und schon immer so war? Also ein wenig inkonsistent finde ich das schon. Da wären wir ja noch heute zu Fuß unterwegs, nicht einmal hoch zu Ross, geschweige denn auf Rädern, ja da wären wir doch glatt höhlenbewohnendes Rudelgetier geblieben, also rein technisch gesehen, sozial und politisch gesehen spricht ja einiges dafür, dass wir noch immer –
Filou ha detto:
Mal was mit Opern.
HansMeier555 ha detto:
Mit Wittgensteins tractatus als Libretto?
Plindos ha detto:
An diesem schweren Schicksale tragend mein öffentlich bekundetes Lamento lacrimae über das Sosein der Naturrrr.
Filou ha detto:
Gioachino Rossin, ‘Il Professore errante, Opera seria in vier Akten, 1825’, Mailand.
Eingangsarie: ‘Io sono il maestro del mondo formata’.
donna laura ha detto:
na, sag ich’s doch, der transponder scheint bei manchen hier mit defekt versehen. weswegen mancher nicht nur seinen ehepartner, sondern auch andere nicht versteht.
allerdings kennt man dies, ist man doch mit guten freunden geschlagen, die zuweilen – in einem anfall von allgemeiner überlastung und hin und wieder schwachen nerven – ganz wenig spass verstehen, aber selbst natürlich jedes recht auf ihrer seite zu haben glauben, jederzeit und in egal welchem grad von sensibilität so genannte spässe auf kosten anderer zu machen, nur um beleidigt zu sein, wenn man auf den groben klotz einen groben keil legt. bös ist das nie gemeint, und so sollte man m.e. damit letztlich auch umgehen.
m.e. hat HansMeier555 nicht unrecht, wenn er betont, dass man bei verlautbarungen im prinzip vom besten ausgehen soll, und nicht vom schlechten; dazu benötigt man durchaus nicht der heiligkeit, s. mea parvitas.
ceterum ist es überaus interessant, meinungen zum audenschen statement erdloch/hintern zu lesen, die letztlich darauf hinauszulaufen scheinen, dass mancher doch annimmt, einigermassent direkt vom affen abzustammen.
nun, man hat auch zur kenntnis nehmen müssen, dass es untersuchungen gebe, die nachgewiesen haben sollen, dass das hüstel derzeitige erfolgsmodell des homo nicht nur cro magnon, sondern auch neandertaleranteile in seinen genen wissen müsse.
allerdings lässt sich wohl mit fug und recht behaupten, dass es den einen mehr, den anderen wohl weniger bis gar nicht getroffen haben möge, dies schwere schicksal.
Tyler Durden Volland ha detto:
Scheint ein lustiger Tag zu werden, wenn man nach den Kommentaren urteilen darf….
@Pascha50
Sie scheinen ja ein Arendt Fan zu sein?
Hanna Arendt hat dieses überall nachgeplapperte Diktum in die Welt gesetzt, Faschismus und Kommunismus, Hitler und Stalin, seien gleichzusetzen, auf das sich rechte Schwätzer immer wieder gern berufen.
Leider ist es schon vom Ansatz her völlig falsch.
Hitler wurde ganz demokratisch und legal vom deutschen Volk an die Macht gewählt, Stalin war das Resultat einer gewalttätigen Revolution, die keineswegs von der Mehrheit der Russen gewünscht worden ist….
Aber so ist es halt mit den bürgerlichen Denkern: Was meine Meinung bestätigt und auch politisch korrekt ist, das ist wahr und es braucht (darf) niemand mehr drüber nachdenken…
@whatcrisis
„Dass das Lügen der Politiker nicht “ankommt”, halte ich für ein Gerücht.“
Was muss in einem Kopf vorgehen, der ganz ernsthaft behauptet, das Lügen käme nicht an?
„Was will man mehr als das. Mehr darf man nicht erhoffen.“
Ein schöner Satz….
@HM555
Danke!
Wunderbar: HansMeier555 ha detto:
maggio 21, 2013 alle 11:25 am
So banal ist es leider, aber auch solche Klarstellung fällt in die Kategorie des Nestbeschmutzers in der Welt der „Stützen der Gesellschaft“.
Schwierigkeiten bekommen sie aber, wenn sie der stringente Argumenation unserer rechten Denker widerlegen wollen:
• spaccato ha detto:
maggio 21, 2013 alle 1:36 pm
Ich bin dafür, dass wir dagegen sind.
• colorcraze ha detto:
maggio 21, 2013 alle 2:22 pm
Alles nur Wortfindungsversuche.
• spaccato ha detto:
maggio 21, 2013 alle 2:30 pm
oder Versuchfindungsworte.
Gegen solch übermächtige Intelligenz versagt auch ihre Rhetorik, oder? Ha!
Oder, nehmen sie dies völlig fantastische Beispiel:
@donna Laura
„…angeben mit bildung ist nun ein ganz besonderer ennui…“
Selten so gelacht, ist ihnen solche selbst-Entlarvung nicht selber peinlich? Alles in einemSatz gesagt…
Liegt es daran, dass dieser böse, böse Blog keine Korrekturfunktion hat? Mit der man solche aufgeblasenen Entgleisungen, die an Ehrlichkeit grenzen, wieder zurücknehmen kann, so es einem selber auffällt?
Peinlich… peinlich…. Aber wenigstens sehr lustig. Danke!
…und noch ein Satz eines grossen Denkers:
@Plindos
„Wölfe selber sind untereinander sehr sozial umgänglich-sofern es nicht um die Rangfrage und die Führung des Rudels geht.“
Spzialer Friede herrscht also ganz natürlich?
Solange nur jeder weiss, wo sein Platz ist?
Unfreiwillige Komik vom Feinsten…. Kompliment!
Plindos ha detto:
Es freut mich immer auf das Neueste. wenn ich zur allgemeinen Erheiterung beitragen konnte.
Sehr verehter Herr TDV, interessant ist, dass Sie meine
Betrachtung zu der Rangfolge unter den Wölfen zum Anlaß nehmen, diese als Ableitung zu den Verhältnissen unter der Gattung Mensch sich nutzbar machen. Diese Schlußfolgerung stammt originär von Ihnen.
Übrigens können Sie das Verhalten der Wölfe auch unter Hunden beobachten, schon wen fünf von diesen auf einer großen Wiese herumtollen dürfem. Man muß nur genau hinschauen. Wenns zu doll wird, legt der Unterlegene sich hin und bietet seine offene Kehle dem Stärkeren dar.
Die Rangfrage unter den Menschen wird nach anderen, komplizierteren Regeln /& Ritualen ausgetragen, aber nicht minder gefährlichen. Das können Sie z. B. auf Parteitagsverranstaltungen oder
auf Pressekonferenzen beoachten. Bei Talkshows oftbewußt verwischt manchmal offen knallhart. “Natürlich” nur auf der verbalen und mimischen Ebene-sobald nur eine imaginäre rote Linie überschritten wird.
Ganz der Ihre.
spaccato ha detto:
TDV, Huch?
Wie komme ich denn in die Kategorie “unserer rechten Denker”?
Ich laber zuweilen dumm rum, gebe ich zu.
Aber in die Ecke lasse ich mich gewiss nicht drängen.
muscat ha detto:
Nehmen Sie´s gelassen, spaccato.
Ist der Hausherr nicht da, tanzen die Boatpeople auf dem Tisch.
spaccato ha detto:
So möge denn der Hl. Nikolaus sich der Boatpeople annehmen.
Und die Unartigen kriegen eins vom Krampus auf den Hinterkopf.
Tyler Durden Volland ha detto:
@colorcraze
“Wendigkeit ist eben nicht Lügen (Kontrafaktisches postulieren), sondern Heucheln (schönfärben, aufbauschen, ablenken).”
Schauen sie sich einfach auf der Report Mainz Webseite die beiden gestrigen Berichte zu Mollath und dem mit den NSU Mördern befassten Geehimdienst, der ja unserem innenminister untersteht.
Da heuchelt keiner!
Die LÜGEN und jeder kann es sehen und weiss es auch….
HansMeier555 ha detto:
Lieber TDV,
Hannah Arendt kann nichts für die Rindviecher, die sich heute auf sie berufen.
.
Die das vielleicht auch gar nicht tun würden, wenn sie sie mal gelesen hätten.
.
“Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft” (Abschnitt “Imperialismus”) passt auch auf die heutigen VErhältnisse wieder wie die Faust aufs Auge. Sie werden Spaß daran haben!
HansMeier555 ha detto:
Und sonstens, Tyler,
sind Sie entschieden zu agressiv und dabei keineswegs besonders geistreich.
.
Donna Laura schreibt, wie Sie längst hätten merken müssen, nie ohne Selbstironie und was Sie als “blamable Selbstentlarvung” begeifern, war selbstverständlich als Scherz auf eigene Kosten gemeint, was sich souveräne Kunstfiguren allemal erlauben können.
.
Und was Plindos über Wölfe schreibt, trifft nun mal einfach nur zu, und der Wolf ist dem Wolf kein rechthaberischer Affe.
Plindos ha detto:
Doch,doch Herr HM555, bei diesen Säugern, wie es eben Affen und Rindviecher nun mal sind, läufts ähnlich ab. Deshalb hatten begnadete Karikaturisten
ihre Kritiken Tierrollen zugedacht. Oder denken Sie nur an die Tierfabeln.
Hach, und Goethes Reineke Fuchs und dessen übertölpelung der Familie Wolf-
wenn das nix is.
HansMeier555 ha detto:
Nu pogodi!
Plindos ha detto:
Klar doch, es werden noch Zeiten kommen in denen Hasen Wölfe jagen. Charascho!
..
Verblüffend ist die Zahl der Dissidenten hier, die ncichtvüber röchelnde Oldtimer diskutieren wollen.
Filou ha detto:
Sind doch selber röchelnde….
Hab’nix gesagt.
Frointschoft!
Plindos ha detto:
Wer nach 50 Lügestütz nicht röchelt ist noch ein Youngster.
Druschba!
Filou ha detto:
Lügestütz? Davon könnte ich locker mehr als 1000 schaffen, wenn ich dazu die Zeit hätte. Bedenke gerade das Franchisemodell: “McLüg”. Es befindet sich allerdings noch in der Phase des “Andenkens”.
spaccato ha detto:
OK.
Ich nehme dann einen McFake mit Schwindel-Sauce und extra viel Flunkerei.
Filou ha detto:
Zum Hieressen oder für Unterwegs?
colorcraze ha detto:
Industriedesign ist irgendwie out. Man macht heute alles mit Gedankenkraft. An der wird schwer laboriert!
whatcrisis ha detto:
HansMeier555, Sie tadeln am falschen Punkt, er ist entschieden zu unironisch, so muss man das sagen, man muss die Dinge doch schließlich beim rechten Namen nennen.
Aggression als solche hingegen ist schon salonfähig, nur eben sollte sie – will sie den hohen Ansprüchen an die rechte Etikette genügen – hinreichend ironisch sein – soviel Distinktion muss sein von den eigenen dunklen Gelüsten und Antrieben, wir sind schließlich kultiviert und keine Tiere.
HansMeier555 ha detto:
Agression laesst sich durch ein echtes Anliegen schon rechtfertigen. Dann muss sie auch nicht ironisch sein.
Aber wenn es mich bloss duenkt, da sei einer zu eitel, muss ich ihn dann gleich so barsch zurechtweisen?
.
Manche scheinen ja echt persoenlich beleidigt zu sein, nur weil X in der Frage Y nicht zum selben Schluss Z gekommen ist wie sie selbst.
Darum fühlen sie sich dann zu solch giftigen Reaktionen berechtigt, so mit dem Unterton:
“Wie bloed muss der Mensch eigentlich sein, um das nicht so zu sehen wie ich.”
.
Dabei wissen die in der REgel schon ganz genau, dass ihr Gegenüber nicht wirklich vollkommen bloed ist und gute Gründe hatte, zu einem anderen Schluss zu kommen.
.
Trotzdem: Sie ärgern sich darüber, dass man ihnen Zustimmung und Applaus vorenthielt und zeigen das auch gleich. Sie reagieren da nicht wie “Tiere”, sondern wie kleine Kinder, die sich im Laden auf den Boden schmeissen wenn Mutti ihnen keinen Schokoriegel kauf.
.
Nun gilt fuer die Gespraechskultur dasselbe wie fuer die STreitkultur ueberhaupt: Auch hier ist die Gewalttätigkeit ein Zivilisationsprodukt und nicht einfach der Naturzustand. Und der traurige Befund ist einfach der, dass unsere Gesellschaft dem niveauvollen Streitgespräch, einer intellektuellen Rhetorik gemeinhin keinen besonders hohen Stellenwert einräumt.
Plindos ha detto:
non tertium datur
Plindos ha detto:
Aggression ist das Zeichen einer verängstigten Natur. Was auch “eigentlch” völlig in Ordnung wäre, weil eine Form des kreatürlichen Selbstschutzes, wenn nicht….s.o.
achwas ha detto:
Hannah Arendts großer Verdienst ist n.m.M.
dass sie immer vor simplem GEHORSAM,
(der z.T. von Schule, Staat, Kirche verlangt wurde/wird) warnte.
.
Sie hat beschrieben, was unter Totalitarismus zu verstehen ist –
und sie hat anhand von Beispielen gezeigt, dass es Menschen gab,
die sich nicht untergeordnet haben.
(„Menschen in finsteren Zeiten“)
Hannah Arendts Motto: „Ich will verstehen“ weist darauf hin,
dass man mit einer Selbstbefragung „Will ich da mitmachen“
und kann ich so „mit mir“ leben,
eine innere Haltung erreicht werden kann.
Deshalb auch Arendts Hinweis auf den Heuchler,
der sich selbst belügt.
.
Das jetzt permanent lediglich von einem Versagen
der Geheimdienste gesprochen wird ist höchst skandalös!
Da steckt(e) gezieltes Verhalten dahinter.
Dranbleiben.
achwas ha detto:
Fehlerteufel:… dass
manmit einer ….pascha50 ha detto:
“Eine absolute Wahrheit existiert nicht, da sie sich im Austausch mit anderen
KOMMENTATOREN sofort in eine ‘Meinung unter Meinungen’ verwandelt und Teil
des unendlichen Gesprächs der AKADEMISCHEN STÜTZEN DER GESELLSCHAFT
ist, in einem SALONRAUM, wo es viele Stimmen gibt.
Jede einseitige Wahrheit, die nur auf einer Wahrheit beruht, ist unmenschlich.”
( adapt.) Hannah Arendt
Plindos ha detto:
OK,dann lasst uns eine x-beliebige Akademie der Unwahrhaftigen gründen. Mit dem Motto: Alle Kreter lügen!
HansMeier555 ha detto:
Nehmen wir mal hypothetisch an, die absolute Wahrheit gäb es doch. Was würde daraus folgen?
.
Wär das nicht ein toller Stoff für eine TV-Serie?
spaccato ha detto:
Oh. Aber es gibt sie doch, die absolute Wahrheit.
Ihr Prophet sitzt irgendwo in Japan und sondert Kommentare ab.
Er ist allerdings auch der einzige, der det allet rafft.
Schade für den Rest der Menschheit.
Als TV-Serie wohl ungeeignet. Es sei denn das Drehbuch stammt von Rosamunde Pilcher …
HansMeier555 ha detto:
Ach nein.
Gerade die relativen Wahrheitsansprüche werden stets am heftigsten vertreten.
.
Der absolute dagegen säuselt leise in geschliffenem Latein…
colorcraze ha detto:
Unter der Voraussetzung, daß die Menschen die absolute Wahrheit erstmal erkennen können müßten, folgt daraus ja wohl erstmal nur Unbestimmtes…
HansMeier555 ha detto:
Wozu gleich erkennen?
.
Unterstellen wir erst einmal nur, dass es sie gibt, und nichts weiter.
.
Was folgte daraus?
colorcraze ha detto:
So ohne weiteres erstmal gar nichts, sowenig wie daraus folgt, daß es Luft oder rosa Einhörner gibt.
Erst in Hinsicht auf Menschen, und was die damit wollen und meinen könnten, kann es zu irgendwelchen unterschiedlichen Folgen kommen.
Das menschliche Interesse muß mAn zwingend mit dazugepackt werden, um zu irgendwelchen Folgerungen zu kommen.
Ansonsten kann man noch die Vorstellung einer allwissenden, überall dabeiseienden und jederzeit symbolisierenden und verstehenden Instanz – gewöhnlich nennt man diese “Gott” – postulieren, um eine Entität zu haben, die “absolute Wahrheit” kennen kann – denn die Zweifel an der menschlichen Erkenntnisfähigkeit sind doch recht groß.
Eine zwingende Folgerung würde ich das aber nicht nennen, eher eine Veranschaulichung.
whatcrisis ha detto:
Daraus folgte schon etwas, nämlich, dass jeder, der dies bestritte, im Unrecht wäre.
whatcrisis ha detto:
Noch ein Gedankenspiel:
Nehmen wir einmal an, das würde jeder so machen und wäre schon immer so gemacht worden: dass man stets von anderen – ohne es zu wissen und ohne es wissen zu wollen – nur das Beste vermutet, nur die edelsten Motive und lautersten Absichten und Ansichten: Was folgte daraus?
Dann hätte man bspw. annehmen müssen, dass die Hl. Inquisition nur das Beste wollte, und es müsste sie noch heute geben.
Hm. Wenn man Guantanamo so, als Fortsetzung der gerechten Sache und des Hl. Kriegs gegen die Ungläubigen betrachtet…
Ok, ich sehe es ein. Es geht gar nicht anders, das ist alternativlos. Wir müssen stets das Beste von anderen denken. Ich bereue und widerrufe all meine ketzerische Zweifelei.
Und damit erspart man sich ja den meisten Ärger auch noch gleich, so nebenbei, als Kollateralnutzen. Und anderen auch noch. Die Inquisitoren hätten viel weniger Ärger und Stress gehabt, wenn das mal jeder nur eingesehen und beachtet hätte.
donna laura ha detto:
ah, welch ein reizvolles schlachtfest.
lieber HansMeier555, als einwahrer held und gentlemean erretten sie auf galanteste weiise die holde weiblichkeit vor alten knaben, die ihre von ThorHa spendierte, nicht grundlos grosszügig angelegte portion kreide noch nicht fertig gefrühstückt haben (wie dem auch sei, wir hatten vorhin clown).
ihre werten ausführungen, lieber Hans/9.28 u (et alii), entbehren nicht der substanz:
einige, auf sonderbare weise harmoniesüchtige hier, die es schlecht vertragen, einen eingeschenkt zu bekommen, aber fleissig jederzeit und einigrmassen grundlos um sich schlagen, ohne sich zurückzuhalten, auch wenn aggression völlig sinnlos ist, denn sonderlich interessante i s.v. bereichernde substanz wäre erst einmal zu suchen, muss sie doch vorhanden sein, wenn man wie meine wenigkeit stets versucht, vom besten auszugehen.
oder sitzen da gar mäuslein drohen mit monstern, was meinen sie, lieber HansMeier555? nun, wie auch immer, ein wenig duellieren mag man sich schon, aber es muss sich für mindestens einen der beteiligten auch lohnen.
im übrigen fällt es auf, dass ausgerechnet diejenigen so sauer auf andere kommentatoren sind und überaus mimosenhaft re- und sich abreagieren, deren ironiekästchen ganz furchtbar nachhaltig beschädigt sein muss, so unzuverlässig herumstotternd es funktioniert;
dies gebricht insbesondere an manchen themen bei den einen, zum beispiel religion, bei anderen das verhältnis der geschlechter: im folgenden wird dann ausschlieeslich unfreundlich bis abwertend hämisch kommentiert, denn man bekommt sich offensichtlich nicht mehr in den griff, fast egal, was ein kommenatator mit bestimmter meinung in einer angelegenheit zu ganz anderen themen noch ausführt; dies scheint dann einerlei.
und bei anderen ist es der wunsch des rechthabens und das streben nach dominanz. ach, wie simpel nimmt sich doch ein gimpel aus, der ewig auf der spitze der höchsten tanne kauern zu müssen sich bemüssigt fühlt. allein, es freut den bussard.
mais non, anstatt sich an der sonne der differenz zwischen den menschen in aller freundschaft zu erfreuen, verbreitet man schlechte laune.
am liebsten und energiesparendsten ist dem menschen i.a., wenn er etwas wiederzuerkennen glaubt (deshalb auch die freude an den affen und/oder die mangeldifferenzierung zwischen erdloch und eigenem hinterteil), weshalb man daher als schlüsse zu ziehen geneigt ist, was den grad der existentiellen angst – gerade hinsichtlich des nichtwissens in der welt – anbelangen muss, wenn man einerseits schon widerspruch nicht aushält, und glatt im voraus herumpolternd auf sich aufmerksam macht. im übrigen muss man andererseits widerspruch nicht herausbrüllen. das geht auch gepflegter, schliesslich sitzen wir hier nicht im vespasienne in der entsprechenden rinne.
donna laura ha detto:
omfg, es soll heissen gentleman.
bitte um verzeihung für dies und zahlreiche tippfehler sowie fehlende kommata.
spaccato ha detto:
… vespasienne in der entsprechenden rinne
Kommt drauf an, in welcher Tasche das gelbe Taschentuch steckt.
HansMeier555 ha detto:
Einmal ein französisches Wort rausgerutscht und schon ist man ein snob im Lande D, wo man die Nasen eiliger rümpft als putzt.
.
Eitle Rechthaberei mag ennuieren.
Aber das hundsföttische Mantra von der Nichtexistenz der absoluten Wahrheit ödet mich an. Ich bilde mir ja nicht ein, in ihrem Besitz zu sein, stelle mir aber trotzdem gerne vor, dass es sie gibt.
HansMeier555 ha detto:
Konziliant im Ton, apodiktisch im Inhalt.
achwas ha detto:
Grübel: Wenn das Gegenteil von Wahrheit die Lüge ist,
so muss doch der Lügner die Wahrheit kennen, um lügen zu können.
.
Also muss man dem Lügner folgen.
.
Wenn der dann lügend sagt, dass er lügt,
so hat man doch die Wahrheit gefunden, oder?
§⊙!⊙§
HansMeier555 ha detto:
Das ist die Logik, die der Herr Ingenieur an den Frauen immer so schmerzhaft vermisst.
HansMeier555 ha detto:
Die Frauen und die Wahrheit.
Auch ein weites Feld.
Plindos ha detto:
Die Wahrheit, um noch mal darauf einzugehen, sitzt oft im Verborgenen und man muß ihr die Ehre geben. Sie will aufgespürt werden. mit Fleiß und Eifer und stetigem bemüht sein. Eigentlich eine Art Hagestolze-noli me tangere. Bitte geben Sie nicht auf!
..
Heutzutage kostet das an der BAB mindestens 50 Cent Zoll.
donna laura ha detto:
lieber dif- äh, spaccato, rechts, oder?
braun empfiehlt sich in besonderer weise, selbstverständlich auch rechts.
bah, snob. nun parliert man hier teutonisch, aber ob man diesem europäischen volksstamme zugehörig ist, dürfte fraglich sein.
jedenfalls sitzt man nicht auf bäumen und ödet einander an.
die absolute wahrheit scheint reizvoll. warum auch nicht. ceterum sei das universum auch längst nicht so leer, wie man dies allgemein annimmt; das, was man als leere bezeichnet, sei etwas und nicht nichts. und nur, weil man noch nicht zu erkennen vermag, was es sei – gesetzt den fall, dass dem so sei -, heisst es nicht, dass es ein nichts sei. zudem definiert sich möglicherweise das nichts über das etwas und das etwas über das nichts.
und wenn das heute als nichts bezeichnete gar nicht als nichts herausstellt, was ist dann mit jenem etwas, dem sein?
am ende gilt vielleicht nur: es ist. whatever.
spaccato ha detto:
Im Zweifel orange, egal wo.
whatcrisis ha detto:
donna laura, wenn alle nur so schrieben wie Sie, was meinen Sie, hätten Sie dann noch etwas zu sagen, gäbe es dann noch etwas zu kritisieren? Ich stelle mir vor, Sie wären Tylers Stilberaterin, das wäre vielleicht die Lösung für alles, so wie ein bisschen Weltfriede.
Dass Sie braun besonders empfehlen, hat mich nicht überrascht. Wenn ich raten dürfte, würde ich vermuten, Sie kennen Bataille und auch Genet, mindestens vom Hörensagen, und irgendetwas daran lässt sie immer wieder auf wundersame Weise darauf zurückkommen, was mich ein wenig an Sartre und die de Beauvoir erinnert! Chapeau!
pascha50 ha detto:
DON TYLER….das wär’s!
Aber wie könnte man dieser Seelenmutation zur Inkarnation verhelfen?
whatcrisis ha detto:
Klingt jedenfalls sehr gefällig, hat was, dieser Nick.
Aber vom Heranzüchten von Hybriden halte ich dann doch nichts. Mir sind die alten Sorten und Marken lieber, da bin ich dann doch konservativ und halte mich an Adenauers “Keine Experimente!”…
Ich hoffe, diese Selbstoffenbarung beunruhigt jetzt niemanden in seinen wohlfundierten und gefestigten Vermutungen.
pascha50 ha detto:
Nein, whatcrisis, das beunruhigt niemanden!
“Wohlfundierte und gefestigte Vermutungen”, d. h., Sie antworten mit einem
entschiedenen “VIELLEICHT!”
Sie stehen mit beiden Beinen fest in der Luft…:)
Aber Scherz beiseite:
Die alten Sorten und Marken schätzen die Alten ( 50+ ? ), die das Bewährte kennen.
Aber sind Veredelungen denn nicht auch eine Art von Genmanipulation?
Was uns aufgeklärte Verbraucher in Wirklichkeit stört, das ist doch das Grundwort
“Manipulation”, nicht das Bestimmungswort “Gen”.
Geisteswissenschaftler können doch über moderne Biochemie weniger als nichts
aussagen, geschweige denn sie beurteilen.
So kommt man von Tyler zu den Genen. Und zur Manipulation. Wie das Leben so spielt.
P.S.Ich schätze und genieße Ihre sachlichen, emotionslosen Beiträge immer noch
sehr.
Angenehm wäre ab und zu ein Schlenker ins Persönliche…
Wir wissen inzwischen auch, dass HM555 einen Bruder hat…
whatcrisis ha detto:
Ein entschiedenes Vielleicht ist schon sehr fein und schön, schöner und anmutiger ist nur noch Ihr bestimmtes wohlbedachtes Sowohl-als-auch! Das ist so wohltuend wie es zugleich auch selten ist.
Und es löst sogar der Widerspenstigen Widersprüchlichkeiten aufs gefälligste, ganz ohne dass die Larve verrutschte. So etwas nenne ich vorbildliche Umgangsformen!
(Ich hoffe, man darf hier auch einmal loben.)
Pascha50 ha detto:
Ich danke für das Lob, auch wenn ich nicht ganz den Idealvorstellungen entspreche, geschätzter whatcrisis!
Ich bin loyal, aber ich bin nicht galant. Ich bin berechenbar-offen, aber ich bin kein Charmeur.
Deshalb war es auch nötig, der Lady in red die perfekt angepasste Larve, nein, nicht zu entreißen, aber doch zu lüpfen, um einen Blick darunter zu gewähren…
Sie selbst haben verschiedentlich versucht, seitlich einen Blick dahinter zu werfen…
Belladonna-Augen sind etwas Wunderschönes….
HansMeier555 ha detto:
Ist die Wahrheit eine Jungfer?
Plindos ha detto:
So sie es nicht ist wäre sie auch keine mehr, will sagen einmal geschändet…..
**
Es tagte nun der NSU-Unteruchungsausschuß, zu München wird vorm OLG
zu Gericht gesessen über die angeklagen vermutlchen Miitäter, über den Rest dieser mediokren Vereinigung. Welcher der sich anbietenden Wahrheiten wird nähergekommen? Wobei das OLG eigentlich nur einen Schuldspruch fällen soll anhand der Beweise und Asservaten. Wer wußte”eigentlich” von all dem im Puzzle wieviel bzw. hatte sogar die Übersicht über das Ganze Vorsicht: Verschwörungstheorie)?
**
Für effektives Lügen darf man die Übersicht verlieren.
whatcrisis ha detto:
Sie scheint eher eine Unberührbare zu sein.
Die dann doch – vermutlich gerade darum – voller Hingabe und mit großer Lust am Verbotenen nach Kräften missbraucht wird.
Filou ha detto:
Nein, ein pubertierender Jüngling. Deswegen wird er niemals ernstgenommen werden.
Die Lüge kommt im schönste Gewand mit verführerischen Dekollete.
achwas ha detto:
Natürlich der Teufel (der im Detail) hat die Frauen dazu angestiftet,
zu einem Pfahl im Fleisch der verkündeten Wahrheit zu werden.
HansMeier555 ha detto:
Der gehörnte Skeptiker.
achwas ha detto:
Der Ur-Punk
donna laura ha detto:
lieber spaccato, oder weiss. ebenso möglicherweise nicht wenig angebracht.
lieber HansMeier555, ist die wahrheit im rahmen von abstinenz erkennbar?
spaccato ha detto:
Man kann da ja geradezu in ein Meer der Farben (und auch Formen) abtauchen.
spaccato ha detto:
abstinenz
Wenn es vorher zu Exzessen kam, schon.
donna laura ha detto:
oh, lässt sich denn virginität – ausser operativ – denn wieder herstellen?
.
man könnte sich auch den spass gönnen und jedesmal, wenn ein gemeinplatz über frauen losgelassen wird, einfach dies wort durch das wort neger ersetzen.
HansMeier555 ha detto:
Neger haben keine Problem damit, rückwärts einzuparken.
pascha50 ha detto:
Es entbehrt nicht einer gewissen Komik, donna laura, wenn man Ihrer Aufforderung zum Austausch von semantischen Einheiten Folge leistet und dann aus einem vorher funkelnden Aphorismus eine, so würden Sie es formulieren, politisch nicht per se korrekte Aussage erhält:
“STRICKENDE FRAUEN SIND WOLLÜSTIG!”
DAS ist kein Gemeinplatz. Das ist die naturreine Wahrheit…
achwas ha detto:
Mit 3 L, bitte :–)
colorcraze ha detto:
XXX das ist “neue” Rechtschreibung! XXX
(in der “alten” fällt der 3. Konsonant vor einem Vokal aus)
pascha50 ha detto:
Wenn ich hätte wetten können, wäre ich jetzt um 100 € reicher…
Ich wusste, dass der Hinweis mit dem 3.Konsonanten kommt.
Ich kenne diese neue Rechtschreibregel, halte mich aber trotzdem in Grenzfällen an die alte.
“Schifffahrt” – wie sieht denn das aus…? “wolllüstig”, T9 möchte mit “ll” weitermachen…
Wo ich hoffnungslos kapitulieren muss, ist die Groß/Kleinschreibung bei bestimmten, früher eindeutigen Begriffen:
KEIN Deutschlehrer in KEINEM Bundesland ist da sattelfest:
der Runde Tisch,
der Grüne Plan,
das Gelbe Meer
das Rote Meer
das Schwarze Meer
das Schwarze Brett
die Erste Hilfe
das Blaue Band
die Gelbe Gefahr
die Schwarze Pest
das Rote Kreuz
usw.usw.
Diese irre teure sog. Rechtschreibreform war ein Schuss in den Ofen.
Alte Unsicherheiten wurden gelöst ( auf’s äußerste erregt; auf’s Äußerste gefasst )
neue wurden geschaffen.
colorcraze ha detto:
Naja, 18hundertäpfelbutz gab es wohl schonmal die Schreibweise mit den 3 Konsonanten, aber dann lange nicht mehr. – Im konkreten Fall “Wolllust” bringt man sich mit 3 Konsonanten um den Scherz, den man damit treiben kann. – Was ist denn an den aufgeführten Beispielen so speziell schwierig – die gibt es einmal als feststehende zusammengesetzte Begriffe für geographische Gebiete, Organisationen und dergleichen, und dann halt auch noch ohne diese feststehenden Bedeutungen “zur freien poetischen Verwendung”, sozusagen? Aber, naja, jeder tut sich mit was anderem schwer. Mir ist die neue ß-Schreibung verhaßt, weil nicht einleuchtend, und bei den (wohl inzwischen wieder ein Stück weit zurückgenommenen) neuen Kommaregeln kriege ich Tobsuchtsanfälle, weil sie Schnappatmer über logisch gliedernde Strukturalisten stellen.
Jeeves ha detto:
“Mir ist die neue ß-Schreibung verhaßt, weil nicht einleuchtend, “
.
So geht’s.
Gerade DIE hab’ ich voll verstanden. Ich find sie einfach und sogar logisch.
Mach einer was.
achwas ha detto:
hehe.. Ich wusste doch, dass Sie dies erwarten,
dass der Hinweis mit dem 3.Konsonanten kommt!!
So ist es auch geschehen…mit smily und einem Bild.
(Sonst hopse ich über Rechtschreibinterpretationen, Vertippserei
-ich mag da gar nicht von Fehlern sprechen – hinweg …)
astroklaus ha detto:
Die neue ß-Regelung ist doch in der Tat ganz einfach: “ß” nur nach langem Vokal und “ss” nur nach kurzem und nur dort, wo früher ein “ß” stand… (unterscheidet Bus und Schluss)
Vieles hat sich entgegen der Vorstellung der Reform-Besserwisser und ihrer verbohrten Hilfstruppen (etwa der KM-Konferenz) doch wieder egalisiert.
Die korrekte Verwendung von “dass” scheint mir jedoch wesentlich seltener geworden zu sein als die von “daß” dunnemals.
Zu Grausamkeiten wie “Stängel” oder der oft zweideutigen Getrenntschreibung könnte man einen eigenen Blog-Beitrag schreiben (wohlverstanden – wohl verstanden?)
colorcraze ha detto:
Das mit dem “langen Vokal” trifft aber nur auf die Minderheit zu, die das so spricht – ich spreche nicht so und kann mich nicht daran orientieren.
Pascha50 ha detto:
Richtig, colorcraze, wer sagt denn “Fuußballspielen”?
HansMeier555 ha detto:
@donna laura:
.
Wer kennt sich schon aus im Paradies?
Vielleicht hätte Eva noch andere Erkenntnismöglichkeiten gehabt als ausgerechnet diesen Apfel.
donna laura ha detto:
adam – ausgerechnet – hat ja in diesen nicht selbst gepflückten apfel auch noch beissen müssen.
allerdings nun – ich, weiss, dass sie widerspruch aushalten – muss man sich überlegen, ob nun abstinenz, wahrheit und paradies zusammenhängen, ausser dass sie kohärenzerzeugend in einem satz zusammen genannt werden, und ob abstinenz tatsächlich im paradies wirkte, und ob es dann noch, drittens, eines gewesen wäre.
Plindos ha detto:
Beide, Adam und Eva, konnten nicht anders, sie mußten alternatvlos (?) handeln. Die Vorhersehung wollte es so. Sons twürde ja ein anderer Text im Buch der Bücher stehn.
Plindos ha detto:
Eine Kupplerin wollte bei Gelegenheit Fierenze einer jungen, schönen, vermögenden Dame behilflich sein um an einen ebenso vemögendenetwas ältlichen Adligen zwecks Heirat zu kommen. Das Manko, die Dame war leider schon…na, Sie wissen schon. Die erfahren Kupplerin wußte Rat, ein ihr bekannter junger, aufstrebender Mediziner wußte das probate Mittel. Er operierte
aus einem der Trommelfelle, dieses Opfer war nötig, das begehrte Häutchen an die bewußte Stelle.
Die Nacht der Nächte kam, so frug denn der Jungvermählte die nunmehrige virgina intacta ob sie denn auch wirklich eine sei? Darauf hob sie graziös ein Bein und frug: Wie bitte?
muscat ha detto:
DON !!!!!!!!!!!!!!!!!
Bitte….
Plindos ha detto:
….es ist an der Zeit, dem Unfug ein Ende zu bereiten.
colorcraze ha detto:
Ich glaub, das müssen Sie auf dem FAZBlog sagen, dort hat er zuletzt gesagt, er hat demnächst keine Zeit, er muß sich ums Haus kümmern (Bauarbeiten, mutmaßlich)…
Don Alphonso ha detto:
Entschuldoigung, ich rotuiere gerade 22 Stunden/Tag: Was ist los?
Don Alphonso ha detto:
Bitte macht hier keinen Unsinn, sonst muss ich heute Nacht durchgreifen.
spaccato ha detto:
An der Tafel sind unzüchtige Zeichnungen, überall liegen Kreidestückchen und es herrscht ein betretenes Schweigen …
whatcrisis ha detto:
Ein Hauch von Pompejii und Campi Flegrei liegt in der Luft, ja.
Fruchtbare Böden, diese Vulkanerden, gute Weinlagen auch.
HansMeier555 ha detto:
@donna laura
.
Solang es nicht vom Erzengel besucht wird, kann das Weib nur über die Sünde zur Erkenntnis gelangen, soviel scheint schon festzustehen.
.
In Ihrer Auffassung von Abstinenz hingegen fehlt etwas. Abstinenz ist ja bewusster Verzicht, und setzt folglich Bewusstsein, also Wissen voraus. Absistent ist, wer seine Wollust als sündhaft erkannt hat, und ihr nur darum nicht nachgibt.
.
In diesem Sinne konnten Adam und Eva vor dem Genuss des Apfels gar nicht “abstinent” sein.
.
Schon zuvor lebten sie als Mann und Frau zusammen, hatten sich aber noch nicht als solche “erkannt”.
spaccato ha detto:
Γνῶθι σαυτόν
whatcrisis ha detto:
“Erkenne” dich selbst: Selbstbefriedigung? 😉
Nun, warum nicht. Wenns zufriedener und friedlicher macht…
.
Die Wollust an sich ist ja nicht sündhaft. Die Sünde macht, dass etwas an sich Gutes oder Neutrales sündhaft und schlecht wird. Man muss sich an etwas vergehen, etwas beschädigen, sich etwas nehmen, dass nicht frei und willig gegeben würde… das und nicht so sehr die Lust macht die Sünde aus.
Gottlob kann sich Wollust auch ganz unschädlich betätigen und ist nicht mit Zerstörerischem zwangsverheiratet. Weswegen die Gleichsetzung von Lust und Sünde natürlich ein ganz übler fauxpas war und ist.
pascha50 ha detto:
Ist die Wollust nicht eine der 7 Todsünden, whatcrisis ?
Außer natürlich bei strickenden Frauen…!
whatcrisis ha detto:
Alles kann zur Todsünde werden, man muss es nur recht angehen und wollziehen wollen, vermutlich also auch sogar Stricken oder Haare schneiden. Denken Sie nur an Samson und Delilah…
colorcraze ha detto:
Nochmal bei Nacht besehen, finde ich Ihre Ausführungen recht bestrickend.
Jeeves ha detto:
War das überhaupt ein Apfel?
Man munkelt da so einiges: Übersetzungsfehler? Korrektur? …denn eigentlich war’s eine Feige (oder nur eine “Frucht”), aber Äpfel waren damals den christl. Konsumenten in Mitteleuropa besser bekannt, Feigen oder andere exotische Früchte weniger…
homobulla ha detto:
Vielleicht könnten wir testweise Bundesländer, die eh keiner mehr will, wie z.B. das Saarland, dazu umrüsten, das Recht auf Wahrheit oder Schönheit in die Verfassung zu nehmen.
(So wie Bhutan Glück als Staatsziel in die Verfassung geschrieben hat.
Siehe “Bruttonationalglück” auf Wikipedia)
donna laura ha detto:
lieber spaccato/2.06 u, das haben sie wahrlich schön und treffend formuliert.
liebe homobulla, ich fürchte, hinsichtlich schönheit und klugheit sind in manchen regionen hopfen und malz verloren. da hilft nur noch die wahrheit.
pascha50 ha detto:
Die Schönen wohnen im Norden. Die Klugen im Süden.
Die Ehrlichen im Osten. Die Reichen im Westen.
donna laura ha detto:
lieber whatcrisis/4.04 u, herzlichsten dank für ihr freundliches kompliment! (ich fand es soeben erst, die verschachtelung dreht einen schier im kreisel, und man verpasst zuweilen mehr als man wollte).
das semper aliquid/9.56 u von spaccato ist aber auch nicht von schlechten eltern.
lieber spaccato, falls sie dies irgendwann in auftrag geben sollten, dürfte ich mich ihnen anschliessen und mitbestellen (bitte fünf exemplare, auf carrara)?
ah, bevor man es vergisst, lieber whatcrisis, wegen eiliger inquisition usw.:
wenn jene dort tätigen personen ebenso das beste von den anderen personen gedacht hätten, gäbe es heute deutlich mehr mittelalterliche fässer und ein paar historische gruselereignisse weniger. wohl ist das ganze keine einbahnstrasse.
man ist ja selbst besonders harmoniesüchtig: ich ertrage schlichtweg streitereien sowie profilierungs- und dominanzgehabe gar nicht, weil das alles so furchtbar sinnlos ist. nichtigkeiten. petitessen.
folgendes wird sie nach ihrer geschätzten analyse von 4.04 u wohl kaum überraschen: es soll ja ein wiener mot geben, welches besagt: geh schreissen.
das würde man manchem gerne auf dem weg zu seinem semper aliquid mitgeben, und wenn man lieselotte von der pfalz wäre, noch eines hinterhertröten; allein, es ist so nicht. aber man wäre geneigt. wenn man munition hätte und-
[äh, vorhang bitte!]
whatcrisis ha detto:
Werte donna laura, gerne! Worauf ich Sie vorhin noch hinweisen wollte: bemerkten Sie denn nicht, dass Sie da – zeitgleich wohlgemerkt! – anderen Wasser und Exzessverzicht predigten, selber aber in coram publico –
Nunja, manchmal verliert man wohl im Schlachtgetümmel die Übersich t…
donna laura ha detto:
lieber pascha50/5.11 u, und weihnachten kommt der weihnachtsmann.
pascha50 ha detto:
Werteste Duodezfürstin Donna Laura!
“ich fürchte hinsichtlich schönheit und klugheit sind in manchen regionen hopfen und malz verloren”
Ehrliche Frage – Ehrliche Antwort:
Wann ist IHNEN zuletzt IHR eigenes kleines, schwarzes Kästchen runtergefallen…?
Ich finde meine NORD SÜD OST WEST- Antwort kongenial ironisch…!
( Und ich neige NICHT zum Eigenlob…!)
_____________
“man ist ja selbst besonders harmoniesüchtig. Ich ertrage schlichtweg steitereien sowie profilierungs- und dominanzgehabe gar nicht, weil das alles so furchtbar sinnlos ist.”
Also gut. Das ist mal eine GPS-taugliche Standortbestimmung, nach der man sich orientieren kann.
Wenn Sie sich als Gimpel, Bergfink, Kolibri oder Schmetterling wohlfühlen- wunderbar.
Von Baum zu Baum fliegen, hier mal zirpen, dort mal tirilieren- ein Vogeltraum!
Sich als Lerche in den romantisch blauen Himmel zu schrauben- paradiesisch!
Als Pfauenauge vor einer Blüte zu schwirren- und dann doch weiterzufliegen-hach!
ABER:
Die STÜTZEN sind eine buntgemischte, vielschichtige, kontroverse,
basisdemokratische, gnostisch-agnostisch, überparteilich, überkonfessionell-
areligiöse, rhetorisch knallhart agierende, menschlich nachsichtig und
verständnisvoll sich engagierende, manchmal schweineigelnde, manchmal
pietistisch sich gebährdende, unabhängige ( außer von DON A.) Mischung aus:
Gruppe 47,
Rachel Varnhagen’scher Salon,
ASTA Vollversammlung,
Bürgerentscheid
Hambacher Fest
K2 Loge
Versailler Vertragsgremium
Kardinalsvollversammlung
Nord-Süd / Ost-West Dialog fördernder e.V.
Hanns Seidel-Fortbildungsveranstaltung,
Kanzlerinabwählverein
Oldtimerliebhabertreffen
Gesprächstherapeutischer Gruppendynamik
KMK Vollversammlung,
VHS Literaturverein,
Außerparlamentarischen Opposition !!!
Es gibt keine Geschäftsordnung, keine Statuten, keine Ethikkommission.
Jedermann ist ist jedem Statement zu jeder Zeit willkommen.
Um es kurz zu machen:
Ich kann mich des Verdachts nicht erwehren,
– dass Sie einen “Ja!” – “Nein!” – “Doch! -Wortwechsel schon als “Streiterei”
bezeichnen…
– dass Sie schon “Dominanz-und Profilierungsgehabe” zu erkennen glauben, wo
einige rhetorische Alpha-Wölfe sich im akademischen Rudel ihren Platz sichern
wollen.
( Sag an, Gretchen, wie hältst du’s mit Hans und Thorsten?
Würdest du einem von beiden dein Geleit antragen..? )
– dass Sie sich niemals an einer Begriffsdebatte über “Sinn des Lebens”,
“Totalitarismus”, “Hl. Geist”, “Emanzipation”, “Qualitätspresse”, transzendentale
Obdachlosigkeit in der modernen Literatur ( Da war ich über Ihren Beitrag SEHR
enttäuscht!!!)
beteiligen würden. Warum auch immer.
Wie ernst ist “Harmoniesucht” bei einer Vollblutakademikerin und Literatin Ihres Kalibers zu nehmen?
Woher kommt sie? ( die Sucht )
Wohin führt sie?
Was sagt Gary dazu? Weiß er davon?
Aber IMMER nur, über allen Wipfeln schwebend, “Frieden, Frieden” singen
auf das fehlende Ironieverständnis hier und die angebliche Humorlosigkeit dort
hinzuweisen ist in dieser illustren GmbH & Co, AG ein bisschen wenig.
Wenn EINE nicht will, können sich zwei nicht streiten…O.K., O.K.
Aber dann darf man sich auch nicht daran stören, wenn es andere tun, die halt nicht
– um im Bild zu bleiben- fliegen können oder fliegen wollen.
Es gibt Zeitgenossen, die haben Angst vorm Fliegen, Erika!
Ich weiß nicht, ich weiß nicht, warum mir immer wieder Marie Antoinette einfällt:
“Wenn das Volk kein Brot hat, soll es doch Kuchen essen!
Nix für ungut, sympathische Donna Laura, aber das musste raus!
spaccato ha detto:
btw:
Dieses Zitat wurde Marie Antoinette vermutlich nur angedichtet.
Siehe diesen Wikipedia-Artikel.
Aber schön ist es trotzdem. Genauso wie diese Geschichten vom Ferdinand I.
donna laura ha detto:
lieber whatcrisis, laurette und exzesse up scene? ts. wo denken sie hin. nur wegen ein paar unbeholfen gefälligen formulierungen ist man doch keine rampensau.
(rütteln sie mal ein wenig an der – sie wissen schon: – kleinen schwarzen schachtel.
die zeiten möchte man sehen (naja, lieber nicht, mein bedarf ist gedeckt), an denen man irgendetwas ausser dem – fremden und eigenen – existentiellsten ernst zu nehmen sich geneigt sehen müsste.)
whatcrisis ha detto:
Es fiele mir nicht ein, an Schachteln zu rütteln. Das verspricht mir keine Satisfaktion, und das wäre auch nicht so mein Stil.
semper aliquid ad discendum est ist aber auch schön. Man lernt nie aus, auch über Ästhetik und dass schöne Form dennoch unangenehm düfteln kann, wenn wir schon so gern immer wieder auf Klosprüche kommen. Eine gute Digestion übrigens ist durchaus existentiell wichtig, das merkt man aber erst, wenns damit passé ist… darauf einen Digestif, cheers!
Wie übrigens soll man Ironie entdecken, wo gar keine ist? Ein Problem ähnlich des Problems mit des Kaisers neuen Kleidern…
Plindos ha detto:
Der Mathematiker Gottlieb Frege verband eine zeitlang eine geistig enge Freundschaft mit Ludwig Wittgenstein. Sie gerieten dann aber zunehmend in den Zwanzigern ins Fremdeln. Und zwar u. a. am Wahrheitsbegriff.
Beispiel: a.) Es ist wahr draussen scheint die Sonne.
b.) Draussen scheint die Sonne.
Frege war der Auffassung man könne “wahr” weglassen, dadurch verlöre die
Aussage nichts an Substanz. Mit anderen Worten, man benötige das Wort “wahr” ohnehin nicht.
(S. heutige Ausgaber der FAZ, Geisteswissenschaften)
HansMeier555 ha detto:
Wurde auch schon öfters getadelt, weil ich meine Meinung einfach so sage, anstatt immer vorauszuschicken, dass das ja alles nur meiner Meinung nach so sei.
.
Ich wolle mir doch wohl nicht anmaßen, die objektive Wahrheit zu verkünden?
Plindos ha detto:
Sorry, Den Mathematiker…..- hätte es heißen müssen.
whatcrisis ha detto:
Interessant fände ich eine Untersuchung der Frage, ob holde liebliche Weiblichkeit denn nun wahrhaft möglich, oder doch nur eine Lüge oder Heuchelei sein könne und müsse.
Der Gedanke kam spontan beim Anhören des 1. Aktes der Walküre und Betrachten der Sieglinde. “Erquickung will ich dir sein!” Welches Weib redet oder denkt denn heute noch so.
colorcraze ha detto:
Also hold und lieblich für Walküren… weiß nicht so recht…
whatcrisis ha detto:
Leider sind die Sängerinnen und Sänger oft sehr beleibt und für mich deshalb eher unansehnlich, das nimmt der geballten Wagnerschen Erotik dann leider immer einiges an Reiz. Aber das lässt sich ja ausblenden, wegsehen geht immer, und wer komponierte Orgasmen wie den Liebestod mag, sieht ja ohnehin das Erotische mehr mit den Ohren und dem Geiste und dem Herzen, was ja auch etwas für sich hat und auch gar nicht mal so platonisch oder abstinent sein muss wie es manchen scheinen mag.
astroklaus ha detto:
Also, um jetzt mal den Beckmesser zu spielen: im 1. Akt kommt noch keine Walküre vor, nur die zwangsverheiratete Sieglinde, ihr Mann und ihr Zwillingsbruder. Wir hatten bei unserer Aufführung im Februar gottseidank junge, sehr fesche (und dazu noch sehr gute!) Sängerin/Sänger, so daß die völlig anstößige Handlung wohl auch glaubhaft war (das Kind der Geschwister kommt weiter hinten im Ring vor und heißt Siegfried…)
donna laura ha detto:
ach, worte… ein hingeworfenes mouchoir, nichts weiter.
lieber Hans/7.54 u, da mag man ihnen zustimmen, und zwar ganz.
donna laura ha detto:
lieber whatcrissi, machen sie uns die frfeude und ersetzen sie – rein spasseshalber natürlich nur – das wort weib durch das besagte neger.
whatcrisis ha detto:
Aber warum denn. Ich meine doch manchmal – so zB in diesem Fall – genau das, was ich auch sage.
whatcrisis ha detto:
Vorschlag: Wir könnten ja einmal – rein spaßeshalber – der Festspielleitung in Bayreuth schreiben, sie mögen doch die Sieglinde durch einen wohlgebauten Neger ersetzen. Ich wäre dabei!
colorcraze ha detto:
Tun Sies nicht, die machen das glatt.
donna laura ha detto:
und überhaupt: erheiterung will ich dir sein wäre insgesamt besehen doch viel netter und stünde allen geschlechtern gut an.
whatcrisis ha detto:
Hierin will ich ihnen uneingeschränkt zustimmen!
Nun fehlt nur noch die Umsetzung. Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Zwar nicht Tucholsky, aber immerhin Kästner.
Ich freue mich über die allmähliche Verfertigung diskursiven Fortschreitens hier!
colorcraze ha detto:
Tja, und was ist jetzt mit den Folgerungen aus der als gegeben hingenommenen Existenz der absoluten Wahrheit?
spaccato ha detto:
Ah geh! Des is doch a Schmarrn mit derer Wahrheit, der absoluten.
spaccato ha detto:
Selbst wenn es sie gäbe, für uns arme Sünderlein spielt’s doch keine Rolle.
Daher auch keine Folgen.
colorcraze ha detto:
Manchmal spukt sie aber so herum.
whatcrisis ha detto:
Wenn es sie gäbe, so könnten wir sie doch nicht erkennen, und könnten wir sie erkennen, so könnten wir sie doch nicht besitzen, und könnten wir sie auch besitzen, so könnten wir sie doch nicht halten.
Wie ich schon andeutete, das ist und bleibt eine unerfüllbare Liebelei zu einer Unnahbaren und einem unsteten ungebundenen Luder, einer Herzensbrecherin und seriellen Promiskuitiven.
spaccato ha detto:
Mann, Mann, Mann.
Ein digitales Sudelbuch voller Aphorismen.
whatcrisis ha detto:
Ja. Lies und lieg nicht bei den Sudelkindern! Aus dem Handbuch der guten teutschen Bürgersfrau, 1. Auflage, 1528. Glücklicherweise brachten Spanier noch im selben Jahr Xocolatl nach Europa und verschafften damit der Damenwelt Trost und Linderung.
HansMeier555 ha detto:
Aber grad die erkannte Wahrheit ist doch diejenige,
welche jeder mit aller Welt teilen will?
whatcrisis ha detto:
Ja, schon, in manchen Fällen. Es ist eben reichlich verzwickt und paradox mit dem Lieben der Wahrheit; sie ist eine höchst komplizierte Schönheit und verdreht so manchen klugen Kopf, manchen bricht sie sogar das Genick, all das hat sie mit ihrer verführerischen Schwester durchaus gemeinsam; und jeder reagiert auf seine Weise auf ihre Versuchungen, die einen wollen ihre Lust und ihr Leid mit allen teilen, die anderen es exklusiv für sich behalten, jeder halt nach seinen Eigenarten und Vorlieben.
donna laura ha detto:
liebe colorcraze, ach, die gibt es tatsächlich? sieh an.
spaccato ha detto:
Der Meier Hans möchts gern glauben.
colorcraze ha detto:
HM hat aber versprochen, es gäbe sie!
spaccato ha detto:
So? Gar versprochen?
Ja dann …
spaccato ha detto:
Äh, die absolute Wahrheit oder die aus ihrer Existenz zu ziehenden Folgen?
colorcraze ha detto:
Letzteres, ersteres war das Axiom.
colorcraze ha detto:
Und ich habe ja auch lediglich ausbedungen, daß man Menschen damit in Beziehung setzen muß, damit es Folgen hat, nicht, daß es _unter keinen Umständen nie nicht Folgen hat_.
spaccato ha detto:
Das scheint mir gar vernünftig zu sein.
colorcraze ha detto:
Aber zum Ausmalen der Folgen fehlt mir jetzt die gewiß schon seit Jahrhunderten angesammelte Phantasie. HM hat die. Aber der ist wohl schon im Bett. Vielleicht schreibt er morgen beim Kaffee was.
spaccato ha detto:
Wos?
HM gehört auch zum Clan der Transsilvanier?
(hatte es ja geahnt …)
Dann ist er aber nicht zu Bett – sondern zum Lunch.
*Schauder*
spaccato ha detto:
Aber.
So gerne ich hier jetzt weiter parlierte, so muss ich doch nun andres tun.
(Fühle mich so blutleer …)
Dahero: Gute Nacht und bis bald!
donna laura ha detto:
(himmel, ich habe whatcrissi geschrieben. pardon!)
whatcrisis ha detto:
Immerhin, Sie haben nicht neger geschrieben. Wie peinlich das erst gewesen wäre!
donna laura ha detto:
lieber spaccato, ist es denn überhaupt heraus, was sünde sei?
und für wen?
spaccato ha detto:
Da fragen Madame den Falschen.
HansMeier555 ha detto:
Nietzsches Aufforderung, man solle in gutem Gewissen geniessen, macht es sich zu simpel.
.
Denn was könnte mehr Lust bereiten als die Übertetung eines Verbots?
.
Waren die größten Asketen nicht womöglich immer schon zugleich auch die feinsten Epikureer?
donna laura ha detto:
der HansMeier555 darf gerne so tun.
donna laura ha detto:
lieber spaccato/9.44 u, das wird folgen haben! 😉
Filou ha detto:
Es sind zu wenig Frauen hier. Ich vermisse eine Krawallschachtel aus München, eine zarte Ironikerin aus Wien und ein Drachen aus Kakstad.
Könnten die angesprochenen Damen sich eventuell meiner erbarmen? Mir wird fad.
Filou ha detto:
Ausserdem fehlt mir die Jusristin aus Saint-Germain-en Laye.
Tyler Durden Volland ha detto:
@pascha50 maggio 22, 2013 alle 10:30 pm
Ja, gut gesehen, nur ich befürchte, wenn man wie Sie in seinem Beitrag allzu indirekt ist, nimmt man dies anderenortes sofort zum Anlass einfach, wie immer, Ihre Aussage ganz einfach zu ignorieren…
Man nimmt es hier mit Inhalten nicht allzu genau.
Es ist halt immer wieder dieselbe alte Leier. Wenn man den Inhalt lieber nicht an die Oberfläche zerren, oder gar diskutieren will, so greift man umständlich den Stil an. Ganz der gebildete Pennäler, wie ich ihn seit Jahrzehnten kenne.
Aber ich muss doch etwas getroffen haben, denn der Aufwand ist diesmal beeindruckend umfangreich, und alle befinden sich was die unbedingte Vermeidung jeglichen Inhaltes angeht auf derselben Linie.
Pascha50, Ihre Auflistung möglicher Standpunkte mag ja noch akzeptabel sein, aber dass diese alle diskutabel seien sollen, das geht denn doch zu weit.
Also, kein Wort mehr dazu: Aber, man wird unvorsichtig und zeigt in den folgenden 40 Beiträgen, dass man inhaltsloses, aussagenleeres Geplausche in diesen Blog für angemessener hält, leider ist die Absicht aber so offensichtlich dass es alles nur an eine Mischung von Peeperkorn und Klöterjahn erinnert. Es sind der Beschwerden zu viele.
Wenn man auf eine grössere Anzahl von Beiträgen zu DCB und den Grünen nachfragt, warum dessen (unbewiesene) Vergehen so ungleich grösser und verurteilungswürdiger seien, als die der Vielzahl überführter Paffen, oder, warum die Artikel in Medien wie der FAZ so unterschiedlich mit beidem umgehen… dann kommt dazu kein Wort.
Zu Themen wie Mollath und der Rechtsstaat? Oder etlichen anderen? Wie stets kein Wort. Dass sich die Deutschen Hitler selber gegeben haben im Unterschied zu den Russen und “ihrem” Stalin? Geschenkt…
Auf meine Feststellung, dass sozialer Friede darin besteht, dass keiner aufmuckt? Der absurd peinliche Hinweis von Plindos, dass ich wohl der Einzige auf der Welt bin, der dies so sieht…
Dagegen viele, viele Kommentare in denen man sich gegenseitig bestätigt… Ach ja, wo wären Reaktionäre, wenn es die geistige Inzucht nicht gäbe. Eine lange Tradition, die sich übrigens genauso in den Stehausschänken an den Strassenecken finden lässt. Etwas das Sie, pascha50 völlig richtig Stammtische nennen. Ein Blog muss noch lange nicht schon deshalb etwas anderes als nur ein weiterer Stammtisch sein, nur weil man französiche, lateinische und neuerdings auch griechische Vokabeln einstreut um sich la difference zu Andersdenkenden gegenseitig zu bestätigen.
„Ach! Lass uns einfach gegenseitig bestätigen, wie toll wir sind, und uns wohlfühlen und in Harmonie suhlen… Schliesslich haben wir ja keine Obstler Gläser, sondern teuren Rotwein in der Hand!“
Denn wie Sie ganz richtig sagen, „P.S. Mit Anstand saufen kann ich auch!“
Der Unterschied beschränkt sich zumeist (nicht immer) auf Wunschdenken, was zumindest an die hier ja so gerne erwähnte Differenz zwischen Heucheln und Lügen erinnert.
Ich liebe diesen Blog, nichts Besseres als etwas unterhaltsam Lustiges zum Frühstück.
Neun Uhr, die Teekanne ist leer, draussen ein sonniger Tag, Zeit die Wäsche in den Garten zu hängen. Ich wünsche einen guten Tag, bis Morgen.
PS
@spaccato
Entschuldigung wegen der unangemessenen Schublade
HansMeier555 ha detto:
Lieber TDV,
.
Hier wird nur geplaudert und keine Weltrevolution geplant.
.
Auch Kommunisten sind jederzeit herzlich eingeladen, müssen aber salonrein sein.
.
Noch ein Stück Torte ….?
Tyler Durden Volland ha detto:
Nur wenn sie was mit Obst haben? Apfel bevorzugt. Sollten sie mal nach Tokyo kommen, können sie gerne meinen Selbergebackenen probieren. Mit Kaffee oder Tee natürlich, im Garten….
Und ich plane übrigens nie mehr etwas, schon gar keine Revolutionen… Ich erfreue mich aber an ihnen. Die Nord-Afrikanischen fand ich wunderbar. Natürlich ändert sich dadurch gar nichts, aber ein paar Verbrecher weniger, und trotz grosser Mühen von Obama&CIA warem hinterher doch tatsächlich die Falschen am Ruder? Sowas ist immer ein fröhliches Grinsen wert.
Und Kommunist? Ich? Ich verachte Dummheit und Heuchelei, und liebe Ehrlichkeit, Wahrheit und verstehende Intelligenz, das macht mich zugegebenermassen zu einem Anarchisten, aber ebensogut zu einem Wert-Konservativen, oder…?
Revolution oder keine, es ist mir völlig gleich wie es weitergeht, aber ich beobachte und manchmal lese ich halt Dinge… da gibts in England diese beiden verrückten Amateure die doch tatsächlich einem, im Gegensatz zu ihnen: professionellen Massenmörder mitten auf der Strasse den Kopf abgeschnitten haben? Man glaubt es kaum…. Aber auf Video kann man dazu hören (Gott segne das Internet), dass die beiden ganz ernsthaft prophezeien, solange die Briten ungebeten in muslimischen Ländern tatsächlich mehr oder weniger Unschuldige massakrieren, werde man halt im Westen dasselbe tun. Ich freue mich nicht drüber, nicke aber mit dem Kopf dazu. Alles andere wäre Heuchelei… Man mag den Verfall der Sitten beklagen, aber ein nachvollziehbares Argument bleibt es trotzdem. Länder wie das UK und unsere amerikanschen “Freunde” führen nun mal aus reiner Habgier in fremden Ländern Krieg, von muslimischen Staaten hab ich das seit dem 16. Jahrhundert nicht mehr gehört.
Die Weltmedien nennens wie üblich Terrorismus, damit wohl signalisierend man werde auch weiterhin lernunwillg bleiben.
Ich finde sowas schon ein anregendes Thema zum Plaudern, aber die Teile der Gesellschaft, die ja selber letztlich von solchen Kriegen profitieren, die mögen solche Themen natürlich weniger.
Tut mir also leid, sollte ich ab und zu ins Fettnäpfchen treten. Leser der FAZ haben es mit Realität und Wahrheit nun mal nicht so sehr.
Dass man darauf Rücksicht nehmen sollte, wenn man als höflicher Mensch akzeptiert werdem will…. ich will drüber nachdenken….
Nun, ich hab also drüber nachgedacht und keinen Grund gefunden, warum ich von diesem Teil der deutschen Gesellschft, den ich ja kenne, da ich selber drin aufgewachsen bin, als höflich akzeptiert werden wollen könnte.
Für unzensierten Meinungsaustausch stehe ich aber gerne zur Verfügung.
whatcrisis ha detto:
Präzis beobachtet und trefflich diagnostiziert!
Auf freimütige Bekenntnisliteratur von Kirchenmännern a la DCB wartet die lesefreudige Welt jedenfalls noch immer vergebens… Aber vielleicht liegt das ja daran, dass mit den Selbstoffenbarungen des Paulus und des Augustinus ja alles was man über die Sexualität von Klerikern wissen muss schon mitgeteilt worden ist.
achwas ha detto:
Grübel: kann man ev. von einem Mephisto-Pakt sprechen?
„Ein Mensch geht zur Erreichung seines Ziels auf ein Bündnis
mit Menschen oder Mächten ein, die seinem Ziel und seinen
Idealen eigentlich entgegenstehen.“
Die da wären: >>> Anerkennung.Wärme.Nähe. (?)
Das Feuer der Abneigung wärmt auch, ist aber ein Surrogat.
.
Interessantes Spiel – wie es euch/uns gefällt –
braucht doch auch den Libero, bzw. die Libera!
.
Bitte! Die von Filou angesprochenen Damen mögen sich erbarmen.
achwas ha detto:
…und es geht gar nicht um DCB persönlich,
sondern um die in der Gruppe SchwuP gewünschte
Verharmlosung des pädophilen Zugriffs auf Kinder,
der auf infame Weise “als Wunsch der Kinder” verbrämt wurde.
.
Hätte er nicht so empfindlich – nicht zu verwechseln mit empfindsam-
reagiert, so hat er sich das Theater selbst zuzuschreiben.
HansMeier555 ha detto:
“Ist nicht alles Gewalt, was man an Kindern tut?
Ausser natürlich, was die Kirche an Kindern tut.”
.
(Nathan der Weise).
achwas ha detto:
Oh – jeder der selbst Kind war, weiß hoffentlich um die Dosierung
bei der Hilfestellung im Wachstumsprozess.
Transparenz der Entscheidungen und dann: Endlosdebatten :–)
.
In der Familie er-ziehen alle alle.
colorcraze ha detto:
Nun, er hat halt offenbar explizit “sexuelle Entwicklung von Kindern” propagiert, und das hat sich die Kirche noch nie getraut. Übergriffe von “Pfaffen” (und diversen Anderen) geschahen in der verschämten Stille. Für diese Schamlosigkeit bekommt er halt jetzt sein Fett weg.
Tyler Durden Volland ha detto:
Beeindruckende Kommentare, danke.
Kann man alle drei unterschreiben, schade dass man so etwas niemals in deutschen Medien lesen kann.
pascha50 ha detto:
@ Tyler
Guten Morgen Herr Volland nach Tokio !
Hätte nicht erwartet, dass Sie sich so lange und ausführlich mit mir beschäftigen.
Alle Ihre INHALTLICHEN Positionen zu allen Themen kann ich gut nachvollziehen, auch wenn ich mit einigen nicht übereinstimme.
Es gibt in diesem blog immer wieder wechselnde Allianzen bezügl. verschiedener Standpunkte zu Thema x,y,z.
Das ist doch gerade das Reizvolle, dass sich hier keine Fraktionsblöcke gegenüberstehen, sondern dass das kommunikative U-Bahnnetz es erlaubt, an ALLEN Stationen aus- oder einzusteigen.
Wenn sich Teilnehmer gegenseitig bestätigen, dass die dies oder jenes genauso sehen, wie die anderen, so ist das doch keine “geistige Inzucht von Reaktionären.”
Es schafft emotionale Vertrautheit, wenn man sich verstanden fühlt.
Es ist KEIN Zeichen von geistiger Reife, wenn man, unabhängig von allen kulturellen Umständen Teilnehmer (blog), Leser (FAZ), Bürger (Deutsche) etc. beschimpft- und das tun Sie leider, immer wieder.
Ich glaube, in dieser Denkweise liegt das Problem.
Jeder kann sich in jedem beliebigen Waggon ( resp. Salonraum ) aufhalten.
Es gibt anspruchsvolle Erörterungen auf hohem abstraktem Niveau, es gibt Plaudereien, es gibt Blödeleien (sehr lustig!), es gibt Rempeleien, es gibt Allianzen von Kommentatoren, die sich verstehen- und es gibt Pole, die sich abstoßen und die gar nicht miteinander können.
Habe auch schon kräftig Lehrgeld bezahlt und teile meine Sympathien und Antipathien inzwischen auch offen mit.
Ich mag nicht jede/n,warum soll mich jede/r mögen ?
Darin besteht das ganze Blogprinzip.
Das wissen Sie so gut wie alle anderen.
Ich glaube, HM555 hat Recht, wenn er sagt, dass Sie entschieden zu aggressiv sind, wenn es nicht nötig ist, d.h. wenn Sie gar nicht persönlich angegriffen werden.
Als “Arschloch” brauchen Sie sich natürlich auch nicht bezeichnen zu lassen-
grober Klotz auf einen groben Keil.
Das ist in Ordnung.
ABER:
Warum beschimpfen Sie immer wieder die Deutschen als “total verblödetes Volk, das genau die Regierung hat, die es verdient” ?
Angela Merkel wurde übrigens heute in FORBES als mächtigste Frau der Welt vorgestellt.
Tyler: “Da können Sie mal sehen, wie dumm und ahnungslos die amerikanische Presse ist…”
Was sagen Sie dann zu den Italienern? Zu den Spaniern? Zu den Franzosen?
Warum machen Sie so allgemeine Aussagen über die FAZ-Leser, die Sie als halbe Faschisten verachten und die Zeitung als “Drecksblatt” abtun ?
Warum kokettieren Sie mit Ihrer Verbannung von irgendeinem blog und erklären das damit, dass sie angeblich bestimmte inhaltliche Positionen nicht vertreten dürfen?
Warum holen Sie immer gleich die GANZ große Keule heraus und hauen alles in Klump?
Allein Ihre Aussagen zu Hannah Arendt, um das nochmals kurz aufzugreifen, sind alles andere als zwingend logisch oder auch nur im Ansatz gerechtfertigt.
Die Tatsache, dass sich die Deutschen 1933 Hitler selbst ins Boot geholt haben im Unterschied zu Stalin, der sich an die Macht geputscht hat, ist doch kein Argument, Totalitarismustheorien in Grund und Boden zu stampfen!
Es geht um die Methoden des Machterhalts und die Ziele, nicht um die Wege und Umstände, die zur Macht führten.
Man muss doch die Totalitarismustheorie vertreten können, ohne gleich als “dumm, bürgerlich, ahnungslos, blöd” abqualifiziert zu werden.
Je mehr die Studenten die TT in teach ins verdammten, um so überzeugender fand ich sie- bis heute.
Ich finde Le Bon halt überzeugender als Wolfgang Abendrot, den DDR Apologeten der 70er.
Sind die Menschen / Akademiker / Gläubige, die an das Weiterleben nach dem Tode glauben deswegen als dumm zu bezeichnen?
Was sagen Sie dann zu 800 Millionen Indern, die an die Reinkarnation glauben?
Desgleichen: Ob Sie die Existentialismusphilosphie von K.Jaspers mögen oder nicht, bleibt Ihnen überlassen.
Ich halte das für einen möglichen, nichtideologischen, offenen Standpunkt, über den
man- bei allem Unwissen, wo wir herkommen und hingehen- nachdenken und forschen kann.
Aber was ist denn die glaubhafte Alternative zu “bürgerlichem Denken”?
“Linkes Denken” – Hören Sie auf!
“Weltbürgerdenken”? – Wo ist Ihre geistige Heimat? – Ohne die geht es nicht!!!
“Zenbuddhismus”? – Wo bleibt die asiatische Gelassenheit?
Rationalistische Konstrukte à la Rorty? – Gefällt auch nicht allen.
Sie sind mir rhetorisch, wissens- und erfahrungsmäßig weit überlegen, das kann ich ohne Verlust an Selbstwertgefühl zugestehen.
Aber Ihr Geschimpfe auf die Dummheit der Menschen nimmt allmählich beunruhigende Züge an, da Sie sich automatisch jedesmal selbst zum tertium comparationis machen!
Tyler, ich weiß nicht genau, wann das passierte, aber auf einen Schlag waren alle meine anfänglichen Aggressionen Ihnen gegenüber weg.
Ich habe eine, wie soll ich sagen, virtuelle Sympathie für Sie entwickelt.
Keine Angst, innerhalb der nächsten 2 Jahre komme ich nicht nach Japan…
Irgendwie erinnern Sie mich an die Protagonisten der großen Audi Max – Redeschlachten in den frühen 70ern, wo sich die Alphawölfe gegenseitig auf das Gröbste in die Pfanne hauten, indem sie Philosophen als Totschläger benutzten:
” Ihr seid doch alle Hegelianer! Geht bloß heim!”
“Ihr seid doch alle Kantianer! Hört bloß auf!”
Wenn sich Kleinbürger gegenseitig als “Kleinbürger” beschimpfen…
Fällt mir gerade so ein: Wann haben Sie die blauen MEW aus Ihrer Studentenbude rausgehauen? Vor Indien?
Nochmal klares Veto gegen eine Ihrer Behauptungen:
Es werden hier absolut keine Aspekte / Standpunkte / Diskussionsbeiträge unter den Tisch fallen lassen / bewusst verdrängt / abgewürgt / totgeschwiegen.
Wenn keine auf das Thema Mollath einsteigt, dann ist das halt nicht von Interesse, vielleicht, weil die Aufklärung erst am Anfang steht.
Ich weiß Bescheid, hätte aber auch kein Bedürfnis, mich dazu zu äußern.
Wenn alle auf DCB einsteigen, dann wohl darum, weil die moralische Fallhöhe eines (selbst) gerechten Politikidealisten von allgemeinem Interesse ist.
achwas hat um 7.31 absolut die passende Antwort dazu gegeben!
“Bushido” heißt “Kämpfer”.
“Bushido Tyler” wäre ein toller Filmname für einen Actionfilm.
Als harakirikamikazeprotagonist der Stützen der Gesellschaft eignen Sie sich eher nicht.
All along the watchtower. I’ll stand by you.
Tyler Durden Volland ha detto:
„Warum beschimpfen Sie immer wieder die Deutschen als “total verblödetes Volk, das genau die Regierung hat, die es verdient” ?“
Weil es wahr ist und den Tatsachen entspricht. Wollen Sie ernsthaft behaupten, dass die deutschen Wähler mit Merkel, wie schon mit Kohl und Schröder vor ihr, jemanden zum Kanzler gewählt haben, der ihre Interessen vertritt? Frau Merkel leistet ausgezeichnete Arbeit… für IHRE Klientel. Aber dass diese Klientel mit dem Wahlvolk generell identisch sei, das werden Sie doch wohl zugeben? So was nenne ich halt dumm, unhöflich, gewiss….
Angela Merkel wurde übrigens heute in FORBES als mächtigste Frau der Welt vorgestellt.
„Tyler: “Da können Sie mal sehen, wie dumm und ahnungslos die amerikanische Presse ist…”
Was sagen Sie dann zu den Italienern? Zu den Spaniern? Zu den Franzosen?“
Sie müssen MICH zitieren, nicht das, von dem Sie annehmen, ich müsse es eigentlich denken….
Wenn Sie es besser finden, kann ich ja künftig jedesmal ergänzen, dass ich italienische, fanzösische und spanische Medien auch nicht toll finde? Ich lese halt nun mal zB amerikanische Medien und habe deshalb eine Meinung dazu, falls nötig. „…italienische, fanzösische und spanische…“ lese ich nicht, daher auch keine Meinung. Sie sollten versuchen auf das zu antworten, was ich tatsächlich schreibe.
Ist es Ihnen noch nicht aufgefallen, dass ich mich soage jedesmal entschuldige und mich korrigiere, wenn ich Falsches geschrieben habe? Ich lerne gern.
„Warum machen Sie so allgemeine Aussagen über die FAZ-Leser, die Sie als halbe Faschisten verachten und die Zeitung als “Drecksblatt” abtun ?“
Wenn Ihnen daran liegt, gehe ich gerne mal die Meldungen einer Ausgabe für Sie durch? Zwar aufwändig, aber als geistige Gymnastik keine reine Zeitverschwendung….
„Warum kokettieren Sie mit Ihrer Verbannung von irgendeinem blog und erklären das damit, dass sie angeblich bestimmte inhaltliche Positionen nicht vertreten dürfen?“
Meine Kommentare, die mit den hier geäusserten sinngleich sind, werden in ALLEN Medien zensiert.
Mein Widerspruch ist unmissverständlich, also zu intolerant. Ich bin nicht bereit zu USA, Obama, Isarel, Afghanistan oder Vollbeschäftigten, die mit ihrem Verdienst ihre Familie nicht ernähren können, (um nur ein paar Themen Beipiele zu nennen) Kompromisse einzugehen.
Ich bin wie wir das in einer früheren Diskussion mal hatten „nicht erpressbar“. Und Sie haben völlig Recht, bei vielen Themen, wie den gerade erwähnten halte ich es für unangemessen NICHT aggressiv zu reagieren.
Die Profiteure des Status Quo, die letztlich von all diesen Sauereien leben, die dürfen gerne sehen, dass ich mit Ihnen in Diskussionen zu keinem Kompromiss bereit sind.
Jeder hat eine Computer Maus und darf gerne schnell runterscrollen, wenn irgendwo TDV steht. Es gibt so weit ich weiss keine Vorschrift wie man einen Blog zu benutzen hat.
„Totalitarismustheorien in Grund und Boden zu stampfen!“
Ich habe darauf gewiesen, dass Arendt Kommunismus und Faschismus gleichgesetzt hat, was wie Sie selber zugestehen, falsch ist. Ich provoziere gerne damit, dass ich heilige Kühe angreife, und zwar überall. Ich habe nichts dagegen wenn man meine Aussagen widerlegt, aber es sollte schon das sein, was ich tatsächlich gesagt habe. „Totalitarismus“ ist immer gleich widerwärtig, seine Ursachen sind das Wesentliche das man Erforschen muss. Ob Kommunismus und Faschismus sich gleich sind ist unwichtig. Hitlers Aufstieg ist ohne die unsägliche Blödheit des Versailler Vertrages nicht denkbar! Dass die USA 1945 trotz Morgenthau diesen Fehler nicht wiederholt haben zeigt das auch…
Arendts Aussage ist politisch korrekt in der Zeit des Kalten Krieges, aber leider nun mal falsch, das ist alles. Und wenn es an politische Korrektheit geht, bin ich sehr empfindlich. Es ist eine der grundsätzlichsten Bedingen für die Herrschaft der Dummheit!
„Sind die Menschen / Akademiker / Gläubige, die an das Weiterleben nach dem Tode glauben deswegen als dumm zu bezeichnen?“
Dumm, oder zu feige selber zu denken (Kant), suchen sie sich eines aus….
„Was sagen Sie dann zu 800 Millionen Indern, die an die Reinkarnation glauben?“
Ich habe 15 Jahre dort gelebt. Wenn ich ehrlich schreibe was ich von denen halte, hätte Don recht mich zu zensieren.
Ich heuchle nun mal nicht. Jetzt entrüstet sich alles über die brutalen Vergewaltigungen dort. Als ich vorher beschrieb, wurde es zensiert. Überall….
Nein, ich mag kein “Linkes Denken”
„“Weltbürgerdenken”? – Wo ist Ihre geistige Heimat? – Ohne die geht es nicht!!!“
Weil Sie das sagen, deswegen ist es so?
„“Zenbuddhismus”? – Wo bleibt die asiatische Gelassenheit?“
Wieder Ihr Fehler, Zen kann man so zusammen fassen:
What is, is. What ain’t, ain’t.
Die Vorstellung Zen würde irgendwelche Werte, in diesem Fall „asiatische Gelassenheit“, vorschreiben ist falsch.
Das was ist, ist. Und weil es ist, ist es richtig. Wenn Sie gelassen sind, ist das richtig, wenn Sie es nicht sind, dann eben dies.
Das heisst aber weder, dass es so bleiben muss, noch, dass man es ändern muss.
Ja, mit Zen haben Sie es einigermassen getroffen… versuchen Sie es mal mit Leuten wie Bhodidharma, statt mit den im Westen berühmten Gut-Menschen, die man für Zen hält.
Ich besass NIE auch nur ein einziges MEW… Diktatur des Proletariats??? Die kleinbürgerliche Helmut Schmitt Gesellschaft war schon schlimm genug, damals… da brauch ich nicht auch noch Kasperles an der Macht, die sich zum Überleben tot-arbeiten, aber mir nach der Revolution vorschreiben, wie ich gefälligst zu leben habe!
Ich las damals Laing und anti-Psychiatrie, aber ich habe die teach-ins der MG gerne besucht, weil sie die politische Realität der damaligen BRD präzise darstellten.
Sorry, ein wenig lang geraten….
Tyler Durden Volland ha detto:
Der Satz des Tages:
“Morgen wäre die Sozialdemokratie 150 Jahre alt geworden.”
whatcrisis ha detto:
War die Sozialdemokratie denn nicht der rührende naive Versuch, im Guten, im Dialog, mit Vernunft und mit Kompromissen mit denen umzugehen, die über Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit Andersdenkende sind?
Mal angenommen es wäre so: was folgte daraus?
Irrtum und Versuch machen kluch. Naja, sollten sie jedenfalls. Vielleicht sind die Menschen auch dazu verdammt, dieselben Fehler wieder und wieder zu begehen und an der Lehre von der Erbsünde ist doch mehr dran.
Tyler Durden Volland ha detto:
Also ich kann mir recht gut eine andere Alternative vorstellen, als sich der CDU völlig anzugleichen. Gerade die heutige Politik mit ihren ökonomisch Konsequenzen für so viele Millionen böte doch ein Feld dem verlogen, korrupten Irrsinn entgegenzutreten.
Nein, das einzige was sich von SPD bzw. Grünen lernen lässt ist, dass sich linke und rechte Spiesser gar nicht so sehr unterscheiden…
Ist der begriff der “Dummheit” denn nicht viel naheliegender und ehrlicher als der begriff, der “Erbsünde”? Was bitte ist eine Sünde?
HansMeier555 ha detto:
Niemand muss sich dafür rechtfertigen, kein revolutionäres Subjekt zu sein.
whatcrisis ha detto:
Und niemand hat die Absicht, Rechtfertigungen dafür zu verlangen, kein reaktionäres Subjekt zu sein.
Was ist die Menschheit doch fehlertolerant geworden – zumindest im Ton, wenn auch noch nicht in der Sache -, und das Ende aller Tage ist noch gar nicht erreicht! Da geht und kommt noch mehr.
whatcrisis ha detto:
Die Meldung des Tages: US-Regierung gibt Tötung von vier Amerikanern mit Drohnen zu
http://www.dradio.de/nachrichten/201305230600/8
Man kann also nicht nur untätig jahrelang zuschauen, wie Mitbürger im Inland hingerichtet werden, man kann auch aktiv MItbürger im Ausland hinrichten. Keine Atempause, es geht voran! In puncto Drohnen und fracking drohen wir allerdings gegenüber unseren vorbildlichen Freunden und Verbündeten zurückzufallen; das geht natürlich gar nicht, und deswegen verdoppeln klug voraussehende Politiker wie de Maiziere und Oettinger nun auch ihre Bemühungen. Es kann doch nicht sein, dass der Fortschritt daran scheitert, dass er wegen Konstruktionsmängeln nicht zulassungsfähig ist. Wo kämen wir denn da hin.
HansMeier555 ha detto:
Diese typisch amerikanische Obsession, bei so was zwischen US-Bürgern und Nicht-US-Bürgern zu unterscheiden, fand ich schon immer ausgesprochen brechreizerregend.
HansMeier555 ha detto:
Als sei die Ermordung eines afghanischen Viehirten weniger schlimm als die eines US-Bürgers.
whatcrisis ha detto:
Nun, die Tötung von eigenen Staatsbürgern im Ausland berechtigt ja nach sich verbreitender Auffassung eigentlich zu allem. Die Frage erhebt sich nun, wer gegen die diesmal Verantwortlichen einen gerechten kurzen Prozess macht.
aristius fuscus ha detto:
Ist das wirklich typisch amerikanisch? Wenn ich mir die Berichterstattung in den deutschen Medien über Afghanistan anschaue: da wird auch nur dann ein Riesenbohei gemacht, wenn es einen Deutschen erwischt hat, bei Ausländern braucht es schon mehrere Dutzend, wenn es die Nachricht auf die Titelseite bringen soll. Doppelte Standards, wohin man schaut. Das erstaunt mich schon lange nicht mehr. Und was das Brechreizerregend anlangt: soviel kann man gar nicht essen wie man kotzen möchte.
whatcrisis ha detto:
Überhaupt: wir leben in Pionierzeiten. Es klang wie eine Meldung aus der Pionierzeit der Dampfschiffahrt für die besseren Kreise, beim Jungfernflug des Testhawk von Kalifornien nach Bayern sei es kurzzeitig mehrfach zu Kontrollverlusten und Kontaktabbruch zum Maschinenraum gekommen, es sei aber nur zu geringfügigen Kursabweichungen gekommen, insgesamt sei man auf einem guten Wege geblieben:
“Bei diesem Flug, den die Luftwaffe als “Meilenstein der Luftaufklärung” gefeiert habe, habe der Pilot zweimal für etwa zehn Minuten den Satellitenkontakt zur Drohne verloren, so die “FAS”. Sie sei dabei von ihrem programmierten Kurs abgekommen. Die Zwischenfälle sei inzwischen am Rande von drei Fachtagungen erörtert worden.”
http://www.dradio.de/aktuell/2112792/
Ein Schelm, wer dabei an die Titanic denkt. Oder an Laptops und Lederhosen.
Tyler Durden Volland ha detto:
Der Kern der Sache wird, wie hier leider auch, gern übersehen:
Diese Morde sind ausserhalb des Rechtsweges erfolgt. Der Präsident der USA, seines Zeichens Friedens Nobelpreis Träger ordnet in eigener Selbstherrlichkeit, ohne jehglichen “due process”, die Hinrichtung vierer US Staatsbürger an.
Hitler wäre stolz auf ihn….
HansMeier555 ha detto:
Außerhalb des REchtsweges?
.
Die Tendenz unter US-Juristen ist ja die, zu sagen: Das ist schon legal, solange es keine US-Bürger betrifft. Dann ist das eben eine legale Kriegshandlung.
.
Nur US-Bürger müssten vorher ein ordentliches Verfahren bekommen.
.
Es war von Anfang an klar, dass diese Position nicht wirklich tragfähig sein würde. Man hätte höchstens den Moment länger herauszögern können, wo die Folgen auch Inländer betreffen würden.
.
Ansonsten zeigt die Geschichte eben eine Erosion des rechtstaatlichen Prinzips. Stattdessen gibt es ein doppeltes Ordnungmodell: Auf der einen Seite besteht die ordentliche Justiz mit ihren Prinzipien weiter, die aber eben nur noch im “friedlichen Normalfall” (sprich gegenüber der weissen Mittelklasse) zu Anwendung kommt — das heisst, solange sich Regierung und Geheimdienste nicht einmischen und höhere Interessen geltend machen (sprich, solange keine Moslems involviert sind).
.
In diesem Sonderfall aber kommt die souveräne Geheimpolizei zum Zug, die von niemandem kontrolliert wird. Es etabliert sich da also eine totalitäre Institution mitten innerhalb einer offenen Demokratie.
.
Und die Bürger lesen davon in der Zeitung und runzeln ein wenig die Stirn. Sie wissen sehr gut, dass das alles nicht okay ist. Aber dass es sie jemals selbst betreffen könnte, halten sie für unmöglich. Sie vertrauen der Exekutive und freuen sich insgeheim sogar darüber, in einem so so wehrhaften Staatswesen zu leben. Sie sind sogar ein wenig stolz darauf, dass sie von “echten Kerlen” regiert warden, sie sich über das “Gejammer der Gutmenschen” auch mal hinwegsetzen und dann “das richtige tun”.
.
Demokratie und REchtsstaat für die weiße Mittelklasse, Folterknäste und Drohnenschläge für die bärtigen Moslems — solange es mehr oder weniger entlang dieser Linie abläuft, wird der Europäer dagegen niemals wirksam protestieren. Da ist es auch egal, ob der Moslem nun formal US-Bürger war oder nicht.
HansMeier555 ha detto:
Endlich hat mal einer zwei und zwei zusammengezählt und die Schlussfolgerung gezogen, auf die ich schon lange hinzuweisen versucht habe.
.
http://www.theatlantic.com/international/archive/2013/03/drone-operators-soldiers-or-civilans/274447/
.
Trotzdem habe ich längst die Illusion verloren, das (so offensichtliche und simple) Reziprozitätsargument könnte im “Westen” jemals wirksam werden.
Wir sind uns unserer eigenen technischen Überlegenheit viel zu sicher, als dass wir uns von so was beeindrucken lassen könnten.
.
Unterschwellig glauben wir fest an unsere Möglichkeit und Fähigkeit, wenn nötig ganz Afrika und Asien in einen Sicherheitskäfig zu sperren und mit Stromstößen zu disziplinieren. Wenn das hier und da noch nicht so recht geklappt hat, dann nur deswgeen nicht, weil wir halt viel zu zimperlich und technikfeindlich sind.
.
Darum habe ich wenig Hoffnung, dass Europa jetzt einfach so wieder zur Rechtstaatlichkeit zurückfinden wird. Die Aussicht, die ganze Weltordnung nach dem Käfig-Stromstoßmodell auszurichten, ist für unsereinen einfach viel zu attraktiv.Darauf verzichten wir jetzt nicht einfach so aus puren Gutmenschenerwägungen. Findige Juristen werden auch keine Mühe haben, offensichtliche Löcher (siehe oben) immer schnell mit einer neuen Doktrin zu stopfen, die gleich wieder begründet, warum wir die dort unten jederzeit ermorden dürfen, die uns aber nicht. Für unsere internen Legitimationsdebatten werden diese (noch zu erfindenden) Doktrinen jederzeit ausreichen und was die Käfiginsassen denken, zählt nicht. Die kann man immer noch fester anschnallen, skannen, durchleuchten und verhören.
HansMeier555 ha detto:
Die absolute Unwahrheit sagt Tyler ja auch wieder nicht.
.
Wie überhaupt all das ewige Genöle von wegen der “Nichtexistenz absoluter Wahrheiten” ja doch nur eine schäbige Rechtfertigung sein soll, warum man die Vielzahl der zwar nur relativen, aber doch hinlänglich offensichtlichen und bedeutsamen Erkenntnisse nicht wahr haben will.
.
Aus der Tylers Frage zu DCB muss man kein Rätsel machen: Selbstverständlich wirken da doppelte Masstäbe.
Na und?
Soziale Identitäten sind im Kern nichts anderes als ein Seelenbetriebssystem mit eingebautem Doppelmoralmanagement.
.
Man kann sie aber auch nicht einfach beseitigen und vielleicht waere das auch gar nicht wuenschenswert?
.
Der Zensor ha detto:
DCB steht für:
Dark Cutting Beef; siehe DFD-Fleisch
DC Bank Deposito-Cassa der Stadt Bern, Schweizer Privatbank
Deutsch-Chilenischer Bund
Deutscher Cricket Bund
Dichlorbenzol, ein organisches Lösungsmittel
Direct Copper Bonded, Halbleiter-Struktur, die eine enge elektrisch/thermische Verbindung über Kupfer ermöglicht
Drachenflieger Club Berlin
.
Will sagen: kann man solch’ Kürzel nicht vermeiden? …wenn man verstanden werden möchte.
Pascha50 ha detto:
Das machen die bösen Kommentatoren nur, um den Zensor zu ärgern, d.h. um ihn zu zwingen, alle Texte ganz zu lesen…
Die Insider wissen ja, was mit a.W. gemeint ist, also etwas, das es gar nicht gibt, wie schon H. A. richtig feststellte, was aber H.M. ums Verrecken nicht wahrhaben will.
Host mi?
HansMeier555 ha detto:
Und wenn die Wahrheit eine Jungfer ist, kann sie dann nicht trotzdem wollüstig sein?
.
Sehnt sich die absolute Wahrheit nicht auch danach, dass endlich mal einer zu ihr gelangt und “erkennt”?
whatcrisis ha detto:
Bestimmt liegt sie selig schlummernd in tausend Jahren Einsamkeit und wartet voll wollüstiger Träume auf ihren Prinzen, der sie endlich wachküsst.
HansMeier555 ha detto:
Ein süßer Granatapfel, der vom Neger gepflückt werden möchte.
spaccato ha detto:
Ihr seids schon auf der richtigen Fährte.
Immer ran an den Speck!
spaccato ha detto:
おはようございます!
Tyler, Schwamm drüber.
achwas ha detto:
Gleich ist Teatime: http://www.zeitzonen.de/japan.html
Tyler Durden Volland ha detto:
Auch Ihnen ein Ohio gozeimas, bei Euch ist es ja gerade Zeit zum Aufstehen… Inkl Sommerzeit ist es ghier sieben Stunden später…
HansMeier555 ha detto:
Oder ist die Wahrheit eine vielfache schwarze Witwe, die …?
spaccato ha detto:
Schlürf-Schlürf * Schmatz * Schlabber
homobulla ha detto:
In veuve cliquot veritas.
Stößchen!
HansMeier555 ha detto:
Und wenn wir also die Existenz einer absoluten Wahrheit (als solcher) als Möglichkeit unterstellten, so wüssten wir noch immer nichts über die Möglichkeit der Negerin, auch zu ihr zu gelangen.
.
Nähmen wir aber hypothetisch weiter an, dass es die a.W. nicht nur gibt sondern dass ein menschliches Geschöpf sie auch erkennen kann.
.
Wie müsste man sich diesen Moment der Erkenntnis vorstellen? Schön oder schrecklich? Welche Hormone kämen zur Ausschüttung?
.
Wenn wir Evas Tagebuch nur hätten.
Der Zensor ha detto:
“a.W.” ?
Don Alphonso ha detto:
Ist da!
Plindos ha detto:
Also HM555, getz kommt die Wahrheit ansblendende Licht: Sie stehn also auf Näscherinnen?
whatcrisis ha detto:
Immerhin haben wir Cosimas Tagebuch. Worin sie so ziemlich alles notiert hatte, bis auf den letzten Streit am 13. marzo 1883, wie schade, an den spannendsten Stellen brechen Biographen so oft ——–
Pascha50 ha detto:
Das sieht Gerd Heidemann bis heute auch so…
homobulla ha detto:
HansMeier555 “Wie müsste man sich diesen Moment der Erkenntnis vorstellen? Schön oder schrecklich? Welche Hormone kämen zur Ausschüttung?”
Ich fürchte, gerade dadurch, dass Hormone zur Ausschüttung kommen, kann die nackte Wahrheit doch nur sehr schamhaft verschleiert erscheinen.
Ich hege die Vermutung, nähme man die drogenhafte Vernebelung unserer Gehirne durch Hormone/Endorphine/etc. weg, dass sich die Welt als ein unerträglicher Ort präsentieren würde.
achwas ha detto:
Die absolute Wahrheit käme evolutionär gesehen am Boden
schleichend daher.
Ein ausgesprochen unauffälliger Geschlechtsdimorphismus
käme n.m.M. nicht vor.
Aber auch die absolute Wahrheit verfügte -zu ihrem Schutz!-
über eine schier unendliche Zahl von Interpretationsvarianten.
Im Moment der Erkenntnis wären wir mit Blindheit geschlagen,
weil wir dauernd unsere Interpretationsbille von google irgendwo
liegen gelassen hätten.
Aber, das macht nichts.
Denn nur dann hören wir wieder: „Schau mir in die Augen Kleines“
Pascha50 ha detto:
Schön gesponnen, achwas, gefällt mir.
Sie können klug kommentieren und intelligent blödeln.
Auf H.M.s Frage, wie man sich diesen Augenblick vorstellen müsste, antworten Sie natürlich im Konjunktiv.
Nochmals wider den Stachel gelöckt:
Warum sollten wir, die wir nicht die evolutionäre Krone der Schöpfung sind, denn jemals die a.W. erkennen können?
Bei welcher Gelegenheit ?
Spricht bei den Verteidigern der a.W. nicht ein Epigonentum der geheimen Offenbarung des Johannes…wir alle…vor dem Richterstuhl Gottes …?
Sollte sich intelligent design jetzt auch in deutschen Schulbüchern etablieren dürfen müssen, welches die Evolution zu EINER unbewiesenen Theorie unter vielen anderen erklärt…?
Der Klett Verlag hat, glaube ich, schon eine Klage am Hals…
achwas ha detto:
@ Pascha50
Habe grad´ doch noch mal in das blog geschaut. (Suchtgefahr droht!)
.
The Great Artiste weiß es. Donna Laura weiß es.
Jeder der es erlebt hat weiß es:
Die absolute Wahrheit findet man in der Liebe.
In diesem Punkt gebe ich sogar Herrn Ratzinger recht: Gott ist die Liebe.
Nun als Skeptikerin denke ich so: WENN es je einen göttlichen Funken gab, dann ist es der Funke der Liebe gewesen.
Aus ihr erwächst auch das Verantwortungsgefühl, das “glaube” ich.
Vielleicht habe ich auch einfach nur Glück gehabt.
Ein Richterstuhl Gottes hat für mich keinerlei Bedeutung.
…
Epigonentum kann immer nur Krücke sein.
Man muss (sich) frei schwimmen.
.
Geschäftig nach Neuem suchen, während man das Alte verkommen läßt,
halte ich für töricht.
Aber sich zu neuen Ideen inspirieren lassen, das ist eine feine Sache.
.
Schulbücher werden n.m.M. überbewertet.
(Lobbyisten wollen halt neue Bücher verkaufen.)
Nur: Ich habe vom Schulbetrieb keinen blassen Schimmer (mehr).
.
Danke für das Kompliment, aber ich bin nicht im herkömmlichen Sinn
klug, ich weiß das. Ich “fliege” trotzdem – so wie die Hummel, die nach den anerkannten flugmechanischen Gesetzten nicht fliegen könnte, es aber trotzdem macht.
Guten Abend!
muscat ha detto:
Und die Moral von der Geschicht:
Geschichte von der Moral gibt es nicht.
HansMeier555 ha detto:
Doch, aber sie ist unmoralisch.
HansMeier555 ha detto:
a.W. –> b.w.
achwas ha detto:
phantastisch komprimiert! ✿
sambossa ha detto:
@Tyler Durden Volland maggio 23, 2013 alle 1:30 am
Hier gibt es gepflegte Unterhaltung zur Teezeremonie, letzte Wahrheiten im Mondschein und klassenkämpferische Parolen mit Bahnsteigkarte, alles daneben oder dafür. Meinungs-Bildung mal mit oder ohne Peitschenhiebe, Fahnen vom Winde zerzaust, Anschauungen zerbröseln im Kleinkrieg der Worte, alles politisch oder privat, je nach Gusto. Und deshalb liebe auch ich das Blog mit all seinen BesucherInnen.
Plindos ha detto:
Mite Bscheid wwweiss: Midm Al, dem Ale, dem Alex hab icxh nocnnoch ggros-gr-grosse Dingsbumms, Dinge vor. Vudammt, das is ja vi, viel später.ers….
Plindos ha detto:
….es klirren die Fahnen im Windee…
Tyler Durden Volland ha detto:
@sambossa,
Wie schön mal wieder mit jemanden voll einer Meinung zu sein….
Es ist dies in der Tat ein einzigartiger Blog.
Wo findet man heutzutage noch intelligente Widerrede?
Man möge etwas weniger zimperlich sein, versuchen den Kern meiner Aussagen/Vorwürfe erkennen und in meiner Heftigkeit eine Art Engagement in der Sache sehen. Ich mag persönlich werden, aber ich bin niemals nachtragend…..
Plindos ha detto:
Schönheit und Wahrheit (Wahnfried und Apocalypse now)
*******
Die alternativlos wahre, makellose, ästhetisch einwandfreie, geruchlose, marrmorglatte Schönheit. Im Allgemeinen und Besonderen. Dagegen gestellt eine mit rauchiger Stimme, zigarettengeraspelt mit einem leichten Odeur von Calvados oder Cognac umnebelt.
Und auch sonst nicht ohne.
Welcher den Vorzug geben?
..
G. Semper und R. Wagner die beiden losen Buben der Dredner Barrikaden von 1848 liessen sich in späteren Jahren, nachdem sie glücklich zum kulturellen Establishment gehörten,
gehörig Gedanken über die Schönheit samt der implizierten Ästhetik einfallen.
Der Bürgerschreck als angekommener Salonier und Fürstenfreund. Tandaradei.
..
Dagegen unser wackerer Don Alphonso röhrt und gibt Vollgasals Partizipant der MM bei Wind und Wetter, umweht von heißem Ölgeruch, nochmals die soundsovielte Aufführung des schon über einhundert Jahre alten futuristischen Manifests. von Tomaso Fillippo Marinetti von 1909:
> Wir wollen die Liebe zur Gefahr besingen, die Vertrautheit mit Energie und VerwegenheitWir wollen den Mann besingen, der das Steuer hält, dessen Idealachse die Erde durchquert, die selbst auf ihrer Bahn dahinjagt.<
Weiter drinnen stehen dann ganz, ganz schlimme Sachen über Museen, Bibliotheken, Feminismus etc., da kann aber unser DA nix für.
..
Die Neurobiolgen wissen jetzt ganz geeeeeenau, was es mit der Wahrheit, Schuld und dergleichen auf sich hat. Wir alle bekommen die vollgenetisch implantierte Exculpation.
In der Folge:
Die große Nummer mit Telos:
Das Grabmal des Unbekannten Atheisten,
HansMeier555 ha detto:
Aber als Frau muss sie doch auch Schmeicheleien lieben.
HansMeier555 ha detto:
Sagen Sie, Plindos, gibt es eigentlich auch einen Sokratischen Dialog mit Xanthippe?
Plindos ha detto:
Bestimmt hatte es ihn gegeben, aber die Schriftrollen sind beim Einmarsch der Römer in Athen scheinbar verloren gegangen. Plato selber hatte es wohl unter
seiner Würde befunden, diese zu redigieren. Für mich unverständlich. Gerade Frauen wissen, wo es wirklich langgeht in der praktischen Lebensphilosophie:
“Sag an Sokrates, was kostet das Huhn heut auf dem Markt?”.
whatcrisis ha detto:
Sag mir, holder Sokrates, möchtest du nicht ein wenig auf den Markt oder spazieren gehen? – Nein, meine Liebe, ich würde gern nur ein wenig in Ruhe hier sitzen und einfach nichts tun. – Aber das würde dir doch soo guuut tun! …
Tyler Durden Volland ha detto:
Ich war mir immer sicher, dass er das genau dort her hatte!
Welch ein Verlust… der mit den Möpsen tanzt, einer von einer Hand voll Deutschen, die ich je als Bundespräsident akzeptabel gefunden hätte.
Der Entwicklung von der damaligen BRD zum heutigen DE ist dieselbe, wie die von Victor von Bülow zu Georg Schramm….
colorcraze ha detto:
“Und nun? Jetzt kannst Du wieder 2 Monate zu deinen ‘Freunden’ Dir den Bauch vollschlagen. Ich und die Kinder können wieder nur Bohnen essen, vonwegen mal ein Stück Lamm. Oh, wenn Du doch endlich mal einen Auftrag an Land ziehen würdest und mir ein paar Geldstücke geben, so daß ich mal was Gescheites zu essen kaufen könnte!!!!”
Filou ha detto:
“Xantippe, edler Drachen, sprich, ist Schierling endlich billiger geworden?”
Savall ha detto:
„Ich sagte dir ja, besoffen bist du. Versuch einmal aufzustehen und durchs Zimmer zu gehen, dann werden wir ja sehen.”
Also sprach Xanthippe bei Brecht.
Filou ha detto:
“Wenn ich arbeiten könnte, würde ich nicht saufen. Ich kann nicht arbeiten, weil du, Holde, meine Unterlagen verkramt hast und nun behauptest der Alex hätte sie geklaut.”
Plindos ha detto:
Wobei ich mir nicht sicher bin, ob es zu der Zeit schon Hühner in der EU gab.
..
Der Suff gab ihm, fragend, scheints seine ewigen Wahrheiten ein: Krassiphilosphia.
whatcrisis ha detto:
Siehe hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Huhn#Geschichte
In Theben gab es wohl Hühner, ob auch in Athen? oder ob man dort Eulen oder Gänse bevorzugte?
spaccato ha detto:
Auch im antiken Athen gab’s Hühner.
So leset denn nun diesen Dialog aus Aristophanes’ Die Frösche:
Magd Ja, du darfst durchaus
mir nicht davon! Sie hat auch junge Hühner
gebraten, Zuckerwerk und Eingemachtes
und honigsüße Weine stehn parat;
Komm nur herein!
Xanthias Vortrefflich!
Magd Nein, im Ernst,
Du mußt herein! Ein Flötenmädchen auch
ist drinnen, wunderschön, und Tänzerinnen,
Zwei oder drei –
Xanthias Was sagst du? Tänzerinnen?
(…)
Zu finden: hier.
Savall ha detto:
Die Wahrheit ist irgendwo da draußen.
Plindos ha detto:
Nein nein, die Wahrheit muß tief verankert irschndwo in Ihrem Innern sein.
HansMeier555 ha detto:
Genau das war Sokratesens Irrtum. Immer suchte er sie da draussen unter den Aristokratenjünglingen.
Dabei sass sie bei ihm zu Hause und keifte ihm ins Ohr.
whatcrisis ha detto:
Die absolute Wahrheit über Xanthippe zu erfahren wäre jedenfalls interessant. Ob man bei ihrem Anblick wohl erblindete? Oder vom Wahnsinn befallen würde? Oder wie beim Öffnen der Tempelrolle zu Staub zerfiele?
Bedauerlicherweise gibt es über sie nichts als Vermutungen und ziemlich böswillig klingende Gerüchte.
Tyler Durden Volland ha detto:
Alle Quellen besagen einstimmig, dass Sokrates ungeheuer hässlich gewesen ist. Was sagt uns die über Frau X?
whatever ha detto:
Sie war eine Märtyrerin der Liebe? Oder war nur des Geldes und des Ruhmes wegen die Seine? Sie war die starke Frau, die hinter jedem großen Mann steht? Oder einfach nur masochistisch? Oder Sokrates war zwar hässlich aber ungeheuer gut in der Kemenate, wenn er angeschickert vom Symposion an Heim und Herd zurückfand?
spaccato ha detto:
Sie war fast blind und er hörte schlecht.
Das passt wie A*sch auf Eimer.
Plindos ha detto:
Unmoralische Geschichten lesen sich sogar für Lieschen Müller immer spannend.
Die mit happyend sind die faderen.
HansMeier555 ha detto:
Vorgebend, die Wahrheit zu suchen, rannte er vor ihr davon.
.
So begann die abendländische Philosophie….
whatcrisis ha detto:
Manchmal ist Flüchten vielleicht die weiseste Option?
-> Xanthos, eines der vier menschenfressenden Rosse des Diomedes. Die Stuten waren so wild, stark und ungestüm, dass sie mit einer ehernen Kette an die eiserne Futterkrippe angebunden wurden.
Plindos ha detto:
Da war doch mal son Renner Lebensberatungsliteratur mit Anspruch von H. E. Richter: Flüchten oder Standhalten.
Pascha50 ha detto:
Den H.E. Richter würde ich mich Zähnen und Klauen verteidigen. Das ist einer der wenigen ganz ernst zu nehmenden Psychoanalytiker in der BRD der 70 er Jahre.
Der andere Bestseller hieß “die Gruppe”
Bitte,bitte nicht in die Lebenshilfe Schublade stecken. See : Wikipedia!
Plindos ha detto:
Bei der späteren Revision kams mir so vor. Wissen Sie, ich habe eine abgrundtiefe
Aversion gegen Psychoanalytiker und Psychiater mit den Jahren gewonnen. Nicht weil ich mich Ihnen ausgesetzt gesehen hätte. Das hat andere Gründe, welche mit der Medizin i. A. und deren Verschränkung mit dieser Wissenschaft zu tun haben, mt deren Selbstverständnis und Methodik.
Aber lassen wir das lieber..
pascha50 ha detto:
Ich nochmal, lieber Plindos:
Ich will jetzt keine Apologetendiskussion starten, wenn Sie nicht mögen, will nur noch einen Satz nachschicken, warum ich H.E. Richter für einen intellektuellen Leuchtstern halte, ähnlich wie Alfred Grosser, der für mich der idealtypische Intellektuelle par excellence ist.
Richter hat die Gabe, Individualpsychologie und Soziologie auf einen Nenner zu bringen.
Alle Aussagen, die er als Sozialpsychologe macht, sind von einem fundierten, nicht-ideologischen Verständnis von Mensch und Gesellschaft getragen.
Ich weiß, das klingt wie aus dem Klappentext abgeschrieben, aber ich sehe es so.
Habe den Band gerade nochmal aus dem Regal geholt:
Allein das 10. Kapitel:
“Die Karriere vollendet oft die psychische Selbstaufgabe in Raten.”
Das wurde 1975 formuliert, lange vor der burnout Diskussion .Hochaktuell.
Aber gegen manche Autoren ist man halt allergisch, bzw. hat Vorbehalte gegen ihre Standpunkte, auch wenn sie recht haben.
whatever ha detto:
“Das Gute missfällt uns, wenn wir ihm nicht gewachsen sind.” Auch täglich wieder aktuell und bei den Betroffenen zuverlässig sofortige Immunabwehr auslösend.
Allergie: rein metaphorisch gesehen ein guter Indikator und eine deutliche Symptomatik für ein unfriedliches Verhältnis der Umwelt zum Ich und vice versa. Juckreiz als feinste Sublimierung auf Selbstschädigung abgerichteter Wut.
Das ist natürlich alles nur Humbug und unwissenschaftlich und hält keiner empirischen Überprüfung stand, denn wo hätte man derlei auf Erden schon je mal beobachtet…
Savall ha detto:
Tja, damals haben sie philosophiert, heute gucken sie RTL.
Filou ha detto:
Ach ja? Der heutige RTL-Gucker waere vor 2500 Jahren Philosoph gewesen?
Das soll also bedeuten, dass die griechischen Nachdenker…
…wil’s garnicht wissen.
HansMeier555 ha detto:
Auf den Vasen gab es mehr zu gucken.
Pascha50 ha detto:
Hatte Goethe alles in seinem “Walpurgissack”…
Plindos ha detto:
Meine Schwiegermutter hätte zu sowas gesagt “Die Süä!”
Plindos ha detto:
F. Nietzsche hatte es uns doch des Langen und
Breiten erklärt: >Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik<
(Tragos=DerBock, s. auch unter "Anschwellenden Bocksgesang "von Botho Strauß)
whatcrisis ha detto:
Ziegenkäse mit Bockshornklee, von Natur aus garantiert laktosefrei. Hatte ich heute schon zum Frühstück.
Filou ha detto:
Heute auf ‘Vase II’ “Philosoph sucht Tonne”, Moderation Klytamnestra Matsitakis. Findet Diogenes den letzten Fassring oder muss er zur Strafe 4 Weine hartzen?
Anschliessend: “Die Sonne geht nicht unter, sondern die Erdscheibe”, mit Rangarios Rogeschwatzios.
Plindos ha detto:
Philosophie und Science vom Feinsten.Abba bitte nich inne Tonne kloppn.
Letzterer wird noch zur Volksbelustigung benötigt.
Pascha50 ha detto:
Sie gewinnen zum wiederholten Male die Goldmedaille im intelligenten blödeln unter erschwerten Bedingungen, nämlich schwer zum Lachen zu bringende Akademiker mit verschränkten Armen und heruntergezogenen Mundwinkeln …
Kommentar unter der Hausaufgabe:
Eine sehr fleißige originelle Hausaufgabe, Filou!
Weiter so!
Vielleicht solltest du dich im Unterricht etwas häufiger melden, statt mit deinem Banknachbarn spaccato zu flüstern.
Plindos ha detto:
Herr Lehra, dea Filou fummelt imma, bei meine Freundin!
Pascha50 ha detto:
Also, Plindos, wenn der Filou das besser kann als du, dann wird deine Freundin schon wissen, was ihr bei dir fehlt.
Filou, herrgottnochmal, gib jetzt Ruhe!
Setz dich mal hier in die erste Bank, alleine.
Von wegen best bezahlter Halbtagsjob der Welt …
Filou ha detto:
Meine Mutti hat ihnen doch mal innem Brief gebeten, mich nicht mehr vor der Klasse zu loben. Weil ich dann immer Zoff kriege mit die Klassenrabauken und wenn ich denen was auf die 12 kloppe gehn die immer zum Rex petzen. Hab doch schon Ärger satt wegen meine Mickymaushefte.
Plindos ha detto:
Ha, ha Mickymousehefte, von wegen. Ich leih ihm die immer. dafür läßt er mich in Latäng und Mathe abschreibn. Er kriecht dann imma nen rotn Kopf, wenna reinkuckt. Wie neulich im Ethikuntaricht. In echt ey, volle Möhre.
HansMeier555 ha detto:
Vielleicht beruhigt es manche Blogteilnehmer, dass auch die Berliner Polizei keine Ironie versteht.
.
http://www.metronaut.de/2013/05/prozess-zu-pro-guttenberg-demo-pikante-details-offengelegt/
Plindos ha detto:
Die kriegen das ja auch bei den eigenen Kollegen mit den DNS-Proben jahrelang
nicht auf die Reihe. Vielleicht müßten die Polizeiführungs-Akademien den Unterricht mal neu sortieren.
Filou ha detto:
Der Mayerdomus ordnet Themenwechsel an.
colorcraze ha detto:
Benzin, immer noch Benzin… das ist doch nichts für Fußgänger und U-Bahn-Fahrer.
Filou ha detto:
Falsche Abteilung. Hier keine gibts keine Socken, keine Hemden gibts in der 1ten Etage.
colorcraze ha detto:
o o o
HansMeier555 ha detto:
keyokeyhörschonauf
donna laura ha detto:
lieber HansMeier555/5.41 u, danke für den trost! nette parallele.
die fleisskärtchen, die hier mancher verteilt, lesen sich dabei recht amüsant.
Filou ha detto:
Tote Hose hier. Alle ermatted von der Hitze des Tages? Hehe.
Na, wer hat Lust mit mir über Rinaldo, opera seria in drei Akten von G.F. Händel zu plaudern, besonders über die Aufführung der Opera de Caen durch Václav Luks & Collegium 1704?
Eine Dreiviertelstunde habe ich noch Zeit. Danach schickt mich Dionysos von Bordeaux (Philosoph und Religionsstifter der “Kirche der letzten Geniesser vor dem Weltuntergang”) ins verlotterte Bett (leider kein Lotterbett, schnüff).
Filou ha detto:
Lockmittel: Es kommen auch Frauen darin vor. Alle aufs Unanständigste vollendet bekleidet. Alle sind sehr hübsch, einige sind sogar schön.
Und die Jungs vom Ballett erst, hach!
Filou ha detto:
Noch’n Lockmittel, diesmal für Multikultifreunde: Es kommt auch ein Türke vor, ein höhergestellter (nicht Vulkan Öger), der ist ganz böse lieb, am Ende ist er ganz lieb und heiratet die ehemals böse, nun aber auch ganz liebe Zauberin. Na, da haben sich wohl Zwei getroffen.
Lockmittel für Tierschützer: In einem Zauberwald werden ganz viele Vögel in Volieren (Vögel-KZ) angedeutet. Die müssen auf Anordnung eines entmenschten Regisseurs zwitschern, dass auch das kälteste Herz dahinschmilzt.
Filou ha detto:
“Vögel-KZ” war ‘ne freudsche Fehlleistung. Dafür werde ich mich bei der Maischberger öffentlich entschuldigen. Vögeln geht garnicht. Studioverweis!
Nebenan hat auch noch keiner ‘Autobahn’ geschrieben. Oder?
Filou ha detto:
Liveticker: Gerade traten zwei Nymphen auf, die den den tapferen Ritter (Rinaldo) in die Irre leiten sollen. Hat man das so gemacht, nach Jaffa segeln und dabei Scylla und Charybdis durchfahren?
Atemberaubend. Man kommt nicht mehr mit. Dramatischer Sturm mit Blitz und Donner (sehr viel Blech). Wird das Schiff halten? Gewinnt Borussia die Champions League?
Filou ha detto:
Liveticker: Muss wohl was passiert sein, das nicht mitgekriegt habe. Also da ist jetzt der Türke auf der Bühne und baggert an der Epouse von Rinaldo. Sie verweigert sich. Europäische Ehre ist gerettetet.
Filou ha detto:
Nebenbemerkung: Die böse Zauberin ist eine Klassebüchs.
Filou ha detto:
Zwischenstand: Die Frage ist, hält der Weinvorrat die ganze Oper durch oder muss ich mich wegen Dehydrierung vom Schlachtfeld der Liebe und Intrigen wegtragen lassen?
Die zwei Nymphen wären an meiner Krankenbahre nicht schlecht.
Filou ha detto:
Wigelaweia.
Filou ha detto:
Ha, Armida, die Zauberin, hat die erotische Verirrung des migrantischen Teilnehmers des Drames erkannt und liest ihm die Leviten.
“Ich werde kämpfen und mich rächen”, singt sie, begleitet von irrwitzigen Läufen des Cembalos. Ganz grosse Oper.
Das Cembalo…!
Armida, ach!
Und das Cembalo…!
Szenenapplaus! Ja!
Filou ha detto:
Dunkle Höhle, Fackeln, Verkündung eines Unglückes, Kampf gegen böse Geister.
Ich muss pinkeln. Kommt jemand mit?
Filou ha detto:
Noch 35 Minuten. Wenn’s keine Nachspielzeit gibt. Ein mahnender, versöhnender Geist tritt auf und ermahnt alle zu Friede, Freude und neu entkorkten Bordeauxflaschen.
Aber noch foult man im erotischen Elfmeterraum. Hat wohl nix mit Fussball zu tun.
Filou ha detto:
Endphase. Es wird haarig. Migrant und die Zauberin streiten sich ob man islamisch oder christlich in die Kiste steigt. Diese Frage wird wohl in einem symbolischen Kampf entschieden werden müssen. Das Orchester hebt an zu einer Battaglia.
(Neue Flasche. Cote du Rhone. Strafexpedition. Kleine Sünden bestraft der HErr sofort.)
Filou ha detto:
Battaglia.
Da hat Händel wohl ein bisschen bei Lully geklaut. Lully sollte sich geehrt fühlen. Der olle Langweiler.
Filou ha detto:
Die Aushandlung des Ehevertrages findet mit Ballettbegleitung statt. Tja, da müssen die Notare unserer Tage wohl noch dazulernen.
Die Balletteusen haben recht kräftige Beine. Da würde dem Alten Fritz das schwule Herz aufgehen.
Filou ha detto:
Gerade ist nichts los. Man spart die Kräfte für die letzten Minuten. Man möchte wohl zu Atem kommen.
Noch 18 Minuten zu spielen. Da kann noch viel passieren.
sambossa ha detto:
Ihr LiveVerticker ist ja die ultimative Wortbeschallung, Filou: bitte dann Teil 2 als Begleitspiel zur Champions-Krönungs-Messe in der Glotze. Aber Vögel-KZ müssen wir schneiden, wenn das etwa der Tyler hört!
Tyler Durden Volland ha detto:
Ach, ich seh das nicht so nicht eng, gerade die Japaner kennen sich ja mit Vögel-KZ aus….. KZ? Nun ja, das mit den Autobahnen, das hätt er nicht tun sollen!
Oder, wie schon Sarrazin sagte: “Wenn ich schon mit Ausländern in einem Abteil sitzen muß, dann lieber mit Juden. Mit denen kann man sich wenigstens intelligent unterhalten – auch wenn hinterher die Brieftasche weg ist!”
(Ich weiss nicht… fällt sowas noch unter Humor hier, oder nur im Titanic?)
whatcrisis ha detto:
Frage nie einen Humorlosen, ob er Humor hat.
whatcrisis ha detto:
Anwesende natürlich ausgenommen.
Filou ha detto:
Ha, jetzt gehts los. Der berühmte Marsch aus Rinaldo, den man nach Gay/Pepusch in den Strassen Londons von jedem Gassenjungen konnte Pfeifen hören.
“Let us take the road, i can hear the sound of coaches…”. Wer das nicht kennt, ist für jede Revolution ungeeignet.
Ich versinke in Andacht und stelle den Ton lauter.
Filou ha detto:
Das hammwer gerne: Da singt der Verteidiger der einzig wahren Religion des Friedens “abatte-les,les, terrassez-les”. Jaja, die Fanchöre!
Noch eine Battaglia. Deutlich die letzte Schlacht. Das Ballett tut sein Bestes. Oui monsieur, tres jolie. Mais c’est ne pas la guerre.
Abwarten. Was hat der Schiri von Blatter zugesteckt gekriegt. Der Kampf geht weiter.
Filou ha detto:
Das Spiel ist aus, das Spiel ist aus. Alle fallen sich in die Arme. Trikottausch fällt aus. Ist den Damen sicherlich auch peinlich..
Was soll man dazu noch sagen? Rinaldo kriegt seine Geliebte zurueck (sie wurde von bösen Geistern entführt, ich vergass, das zu erwähnen) der Migrant (türkische Stütze der Gesellschaft) muss mit einer intriganten Zauberin versuchen sein Glück zu finden. Es floss viel Blut. Das Abendland (mit der Neigung zur Guten Nacht) hat auch nicht gewonnen.
Es steht also 0:0.
Was für ein blödes Leben. Händel macht Musik, Höhness macht Wurscht.
Ich gehe jetzt in die dritte Halbzeit. Wünsche allen wohl zu ruhen.
Wir geben zurück zum Tahir-Platz.
whatcrisis ha detto:
Na Filou, da haben Sie gestern wohl wieder ein Fässchen angestochen. Ich hoffe, es war nur billiger Cote… das wird in solchen Mengen nämlich sonst schnell recht teuer.
whatcrisis ha detto:
Das ganze Opernbühnengehändl erinnert aber doch eher an postbarocke Wiener klassische Schule (schreibt man eigentlich Händel oder Hendl?), Entführung aus dem Serail… von “Verwünscht seist du samt deinem Liede!“ über „Solche hergelaufne Laffen“ und „Marsch! Trollt euch fort!“ im ersten Akt zu den Höhepunkten eines zweiten Akts (einmal ist nie genug) wie zurückgewiesenenen Annäherungsversuchen („Durch Zärtlichkeit und Schmeicheln“), intermittierendem Ablassen („Ich gehe, doch rate ich dir“), Trotz und Todeswunsch als angemessene Antwort auf Liebeswunsch und neuerliche Annäherungsversuche„Martern aller Arten“. Die hippe Blonde, nennen wir sie mal Xant-Hippe, die nie fehlen darf, tritt natürlich auch auf, voller Freude („Welche Wonne, welche Lust“). Man lädt zu einer Flasche Wein ein in der Hoffnung, betrunken machen zu können („Frisch zum Kampfe, frisch zum Streite“ und „Vivat Bacchus! Bacchus lebe!“).
Und das waren nur die Auf(t)Akte! Klassischerweise folgt gewöhnlich noch ein dritter. All die aufgebaute Spannung muss sich ja schließlich irgendwie wieder auflösen, in der Komödie in Wohlgefallen oder auf seidenen Laken, in der Tragödie vor dem Scharfrichter oder Großinquisitor, also entweder in „Nie werd’ ich deine Huld verkennen“ oder darin: „Erst geköpft, dann gehangen, dann gespießt auf heiße Stangen“.
Gäbe es schon interaktive Oper, hätte der Zuschauer eine Wahl, wie es weiter und wie es wohl ausgeht, das wäre doch was.
whatcrisis ha detto:
Was meinen Sie, werter Filou: Ob es nicht doch aller Lebenserfahrung nach angemessener wäre, beim Trinken und der Ironie maßzuhalten? Man müsste es doch ab einem gewissen Alter besser wissen. Saufen, bis einer besorgt nach dem Hausarzt schicken lässt oder Ironie bis einer seinen Hausjurist vermisst – sowas endet doch immer unschön.
.
Nach dem Essen Zähneputzen nicht vergessen, rät mein Hausarzt übrigens. Denn semper aliquid haeret… Und wir wollen doch schließlich alle auch morgen noch lust- und kraftvoll zubeissen können.
sambossa ha detto:
Aus gegebenen Anlass überreichen wir Ihnen hiermit das 90-P.P.P.
Hochachtungsvoll
Baron Philippe de Rothschild
P1-Parker
P2-Punkte
P3-Paket
sambossa ha detto:
Ehe das gleich Pascha moniert: dem Anlass sei es gegeben
Pascha50 ha detto:
Frotzeln unter Freunden ist immer O.K., sambossa !
Ich reagiere nur moralinsauer auf Moralinsäure.
sambossa ha detto:
😉
Filou ha detto:
Die Armida, Marie Fajtova, ist wirklich, ich schwöre, eine echte Klassebüchs.
Savall ha detto:
Das war doch mal eine schöne Liveübertragung. Paßt auch zu meiner momentanen Lektüre. Braudel erklärt mir die Entstehung der Barockoper aus dem Geist der commedia dell’arte. Lully, der clevere, hatte sich übrigens von seinem Louis ein Opernmonopol übertragen lassen. Was wäre denn denn von Lullys “Armide” zu halten? (Harmonia Mundi/Les Arts Florissants)
HansMeier555 ha detto:
Opernmonopol!
.
Darauf sind unsere Gegenwartskomponisten seltsamerweise noch nicht gekommen.
.
Das wär doch mal ein Schritt: Ab nächsten ersten dürfen deutsche Opernhäuser nur noch Werke der Familie Stockhausen aufführen.
Savall ha detto:
Naja, in die Opernhäuser würde Stockhusen sich ja einfügen. Das wäre keine ästhetische Herausforderung. Aber die Würzburger Residenz angemessen zu bespielen, das wäre mal eine Aufgabe. Da reichen Flöte und Triangel nicht.
HansMeier555 ha detto:
Man könnte ja ein Flugzeugt tief drüberfliegenlassen.
.
“Konzert für entführte Boeing 747 und Orchester …”
spaccato ha detto:
Oder – ganz aktuel:
Zone der dröhnenden Drohnen
Ouvertüre:
TdM spielt Evergreens auf der Stalinorgel
to be continued
sambossa ha detto:
“Drohende Drohnen drangsalieren de Maizière”
Tragödie in drei Akten-Ordnern, kompiliert und kuratiert von Philip Glass
Einsamer Zwischenrufer: Wo bleibt hier bitte die Aufklärung?
whatcrisis ha detto:
Es muss nicht immer Oper sein. Eine Telenovela wäre doch auch schon was, und der
FallhöheGröße des Sujets und der (a)gierenden Subjekte angemessener.Arbeitstitel: Falken im Sturm, MoreHuhn – Lost in Space, Falcons Crashed, oder Black Hawks Down. Und die Musik von Hans Zimmer natürlich, das muss schon a wenich dröhnen, sonst passt des net so recht.
HansMeier555 ha detto:
Am Ende seines Lebens war Willi Daume total verarmt.
Alles wurde ihm NOK bezahlt: Wohnung, Auto, Büro, Fahrer, Sekretärin.
.
Das würd ich meinem ärgsten Feind nicht wünschen.
Plindos ha detto:
Damit der Enemi nix dran mehr zu knabbern hat, habe ich mir jetzt die aller- aller-strengsten Compiiance – Regeln auferlegt. Es soll mit ein Meilenstein in der history f moraalia dieses Blogs sein. Das bedeutet z. B keine faden Ironien mehr, keine 2-deutigen Texte mehr, auch böse Zynismen versage ich mir samt allzu offensichtlichen Anpöbeleien unter dem Deckmantel von sog. (eingebildeten) Geistreicheleien. Katharsis porentief.
Nur so kann die Nation und der Fußball moralisch wieder genesen, auch im Kleinen kann Vorbildfunktion übernommen werden.Jeder an seinem und auf dem Platz.
spaccato ha detto:
Keine Ironie, keine Zweideutigkeit, kein Zynismus?
Ja – aber wozu dann das alles? Macht doch gar keinen Spaß. Bitte nicht.
Plindos ha detto:
Also bitte, wenn mich noch mehrere so wie Sie drängen sollten, dann überleg ich´s mir vielleicht noch. Fand auch, dass es eigentlich ein Schmäh wär. Wollte dem Oberzensor DA ja auch mal zu Willen sein. Meine Seele ist zutiefst zerrissen.
Zwischen Neigung und Gutsein.
Plindos ha detto:
Sorry-soll heißen Compliance und history of moralia.
Plindos ha detto:
Im übertragenen Sinne ist es z. B. absolut unfair jemanden ein Bein zu stellen damit er auf Split mit der Nase bremst. So was ist wider die guten Sitten und unterste Schublade.
Man sollte immer darauf achten, seinen Gegner fair zu mißhandeln.
spaccato ha detto:
Wäre auch ein Prima Beispiel zur Erklärung des Wortes Chuzpe:
… jemandem (Dativ!) ein Bein stellen, (Komma!) damit er auf Split (kroatische Insel?) mit der Nase bremst … und dann rufen: “Ja, watt rennste denn so?”
Plindos ha detto:
Dank für die Splittmässige Belehrung, manchmal glückt es grammatikalisch richtige Sätze zu bilden, aber eben leider nicht immer. Hier, in diesem blog wird dich geholfen. Ich habe ferig.
HansMeier555 ha detto:
Wusste gar nicht, dass Sie überhaupt einen Gegner haben.
Plindos ha detto:
Wenn ich keinen habe, modelliere ich ihn mir selbst. Mein Vorbild ist Herr Th. H. der Grüßende.
HansMeier555 ha detto:
Meinen Sie das jetzt ironisch?
HansMeier555 ha detto:
Geben Sie es zu, Sie wollen sich nur über mich lustig machen.
Plindos ha detto:
Ich bitte Sie, was soll die völlig unnöttige Fage?
HansMeier555 ha detto:
Sie fragen mich, was meine Frage soll?
Was meinen Sie damit?
Plindos ha detto:
Wenn, es steht mir nicht zu, mich über Sie lustig zu machen, dann würde ich das mit einem kennzeichnendem Signal einleiten. Ausserdem liebe ich Ihre oft lapidaren Sarkasmen.St in vollem, fröhlichen (?) Ernst gemeint.
HansMeier555 ha detto:
Sie grinsen aber so komisch.
Plindos ha detto:
Lieber HM555, das mit der “unnötigen Frage” war allerdings wirkliche Blödelei. Ährlich. Großes korsisches Ehrenwort: Parole d´honneur.
HansMeier555 ha detto:
Red mir der Zivilist von “Ehre”!
.
Versteckt sich feige hinter Pseudoym und grinst mich frech an.
Thorsten haupts ha detto:
Fühle mich schwer geehrt!
Gruss,
Thorsten Haupts
Plindos ha detto:
Die besten Opern-Librettos schreibt die Realität. So würde allein der Inhalt des Nachrichtenteils, mit wechselnden Schauplätzen (Drehbühne) eine der großen Gazetten hinreichend Material bieten. Dazu Crossover aus heavy metal, Bayreuth und Barockmusik. Die großen Arien als Protagonisten verkörpern die besteninternatinalen Kräfte
für die Partien von Frau Merkel, Herr Obama, Monsieur Hollande Madame Christina Lagarde, früher Domique Strauss directeur des IWF im Stöhnfach, Signore Grillo las einziger Selbstdarstelle, im Abgang Signore Berlusconi mit Liebesarie etc.,
Vielleicht kann dafür Syberberg als Regisseur zur Inszenierung begeistert werden. i
Plindos ha detto:
Eigentlich müsste es ja Libretti heißen…..
HansMeier555 ha detto:
Dass Sie als kluger Mensch noch Zeitung lesen.
Wie kommt’s?
Plindos ha detto:
Was sonst ausser Büchern? Was lesen Sie als noch klügerer?
HansMeier555 ha detto:
Filous Kommentare.
Plindos ha detto:
Ah ja, “Die Bekenntisse des Filous”.Wie weit kommt man damit?
HansMeier555 ha detto:
Amoralinsüss
HansMeier555 ha detto:
Blogs, Blogs, Blogs, das reicht irgendwann.
Stellen wir uns vor, er schreibt an einem echten Buch.
Auch wenn es kein Weltbestseller und kein “genialer Wurf” wird, sondern nur eine nett dahingeplauderte Erzählung. Wäre es das nicht wert?
Plindos ha detto:
Meine Güte, sind Sie aber ein Sensibelchen. Noch nicht einmal, ein wenn auch
leises Ginsen gestatten Sie nicht? Nehmen Sie z. B. den Kater in Lovecrafts “Alice im
im Wunderland”. Ein wirklich nur angedeutetes. So auch ich.
Plindos ha detto:
Die doppelte Verneinung gilt nicht. Ein versehen.
Plindos ha detto:
Na schön! Sie wollen es nicht anders. Säbel oder Pistole? Sind´ der Herr überhaupt satisfaktionsfähig?
HansMeier555 ha detto:
Wollen Sie damit sagen, ich suche Streit?
Don Alphonso ha detto:
Zeit für den nächsten Beitrag, nehme ich an 🙂
“Ich heirate meine Vermögendverwalterin”
HansMeier555 ha detto:
Schwanger?
Plindos ha detto:
Wieso, warum? Ist es so ernst? Steht etwa Nachwuchs an?
Don Alphonso ha detto:
Nein, das hat jemand einfach so gemacht und nach der ersten Verwunderung ist das eigentlich gar nicht so dumm.
Don Alphonso ha detto:
Ich mein, die hält einen dann professionell kurz und nicht nur nach Verdacht… nur Blödelei, Ich habe gestern einen alten Freund getroffen, und wir haben uns köstlich amüsiert.
Don Alphonso ha detto:
Und so einen Beitrag gab es noch nie, nirgends… und ich will eh nicht auf die Hochzeit.
muscat ha detto:
Fußballer machen das oft.
Und ich würde nicht sagen, dass 200 Paar Laboutins eine schlechtere Geldanlage als ein Flugzeugleasingfonds sind.
Don Alphonso ha detto:
Ganz zu schweigen von Containerschiffen und Telekomaktien!
Filou ha detto:
Lieber Savall, Lully ‘Armide’, William Christie et Les Art Florissant mit Stephanie d’Oustrac und Paul Agnew, meinten Sie die?
Ich kaufte die DVD vor zwei Jahren in Quimper. Sie hat mir die Ferien nicht verdorben, aber auch nicht besonders verschönt. Wie so oft bei französischen Produktionen machte man eine wunderbare DVD-Hülle, die kurzen Aktbeschreibungen sind viersprachig, F, D, I, ENG. Die Fotos sind gut, das Papier nicht billig. Die DVD’s sind leicht zu entfernen, man bricht sich dabei nicht die Röllchen.
Damit wäre eigentlich alles gesagt.
Kennen Sie Metamorphosen von Ovid? Ich nicht. Freilich las ich einmal seine Liebeslyrik [1], jedoch war sie mir nicht Anregung genug um meine angestrebte, widerspenstige Beute schriftlich in Liebeswahn zu bringen. Am besten ist es, man schreibt sich seinen kleinen Bedarf selber [2].
Üblicherweis beginnt eine Oper mit einer endlos scheinenden Lobhudelei auf den Sonnenkönig. Und schon wärend dieser überkam mich die leise Befürchtung, einem sehr engagierten Projekt zu begegnen: Eine Reisegruppe unserer Tage wird durch Schloss und Park geführt, in der Gruppe befindet sich Paul Agnew, der metamorphiert als Renaud in die Handlung eintreten wird. Wie geschieht nun diese Verwandlung? Agnew besucht mit den anderen das Prunkschlafgemach Louis’, legt sich auf’s Bett und träumt sich ins Geschehen…
Rest weiss ich nicht mehr.
Armide ist das Alterswerk mit dem sich Lully wieder dem König nähern wollte. Die letzte Maitresse en titre, Mdm. Maintenon, eine moralisch rigide Person, nämlich hatte mit ihrer Abneigung gegen Lully und mit ihrem Einfluss bei Louis XIV dafür gesorgt, dass dieser schäbige Intrigant (Lully) sämtlichen Einfluss bei Hofe verlor.
Empfehlung: Leihen, nicht kaufen. Trotzdem vorher bei YT suchen. Die Geschmäcker sind verschieden.
[1] Hoffe, es war Ovid. Ich neige zur Schlamperei.
[2] Ein Zitat. Sie wissen sicher von wem’s ist.
Savall ha detto:
Danke, Filou. Just jene Aufnahme meinte ich. Leider gibt es sie nicht bei meinem Verleiher (der neckischerweise in Bayreuth sitzt). Also werde ich auf Online-Ressourcen zurückgreifen. Ich hab mir derweilen Monteverdis Orfeo und Händels Tamerlano bestellt. Das umgreift zeitlich das barocke Zeitalter so schön. Der Tamerlan ist außerdem im Theaterchen von Bad Lauchstädt aufgenommen. Mal schauen, wie man unter solchen Bedingungen eine Oper aufführen kann. Übrigens kam gerade passend der Glyndebourne-Newsletter. Leider viel Strauß und Verdi, aber auch Rameaus “Hippolyte et Aricie”, das ist wohl so ein Phädra-Stoff.
Der Ovid steht bei mir seit vielen Jahren auf dem ehrwürdigen Regal der ungelesenen Bücher. Ich kann mit Lyrik nicht viel anfangen, ich bin ein in der Wolle gefärbter Prosaleser. Seitdem mir mein Rhetoriklehrer versichert hat, daß ich Prosa spräche, komme ich davon nicht los.
Filou ha detto:
Welchen Orfeo. Den von Harnancourt? Der Urorfeo überhaupt.
Savall ha detto:
*hüstel* Nein, die Aufnahme von meinem Namenspatron. Noblesse oblige.
Filou ha detto:
Och der!
Savall ha detto:
Ja, aber ich habe eine geniale Entschuldigung: die Aufnahme wurde im Palazzo Ducale in Mantua gemacht.
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/erdbebenschaeden-in-mantua-ein-riss-durch-die-herrscherfamilie-11774116.html
Filou ha detto:
Tolle Trompe-L’oeil-Malerei. Sowas hátte ich gern auf meinen kargen Mauern. Selbst hätte ich das Geld, wer kann sowas noch? Und was soll man darstellen? Neckisch schauende Engelchen will ich nicht.
Hier fehlt es nicht nur am Genie des Künstlers, sondern auch an der Vision der möglichen Auftraggebers.
Ein Zeichen der Zeit.
Filou ha detto:
Bei den heute üblichen Deckenhöhen ist das sowieso Quatsch. Was machen nur unsere Neureichen mit ihrem Schotter? Schnelle Weiber, schöne Autos? Das ist doch nichts für die Ewigkeit.
Filou ha detto:
Und überhaupt Barock: Miese Zeiten schöne Kunst. Und haute?
HansMeier555 ha detto:
Miese Kunst und Exportboom
Filou ha detto:
Und das schon seit Jahrzehnten.
colorcraze ha detto:
Vonwegen Barockkunst und so, mußte heute mal wieder zum Zahnarzt und da lag eine Broschüre (so man ein 1 cm dickes Büchlein so nennen darf) zum Schloß-Wiederaufbau (auch “Humboldt-Forum” genannt).
Nun, an 3 Fassaden wird wohl schon eifrig gewerkelt; man hat wohl alle erreichbaren Fotografien gescannt und Software geschrieben, sie dreidimensional auszuwerten, und da tauchte dann wohl doch noch ein alter Plan auf, und zur allgemeinen Freude war die Abweichung unter 1%.
Indes. Ceterum censeo!
Die Hinterfassade zur Spree hin (“modern”, würde auf den Potsdamer Platz passen, wie er derzeit ist): Leute, DAS GEHT GARNICHT.
Der Spaziergänger an der Spree will was Gefälliges zum Angucken haben, und das ist eben Barock weit eher als so ein magersüchtiges Nachkriegsmodernelochfenstergelumpe.
Also, setzt Euch nochmal auf den Hosenboden und kramt die alten Fotos raus und rekonstruiert auch da.
Wenn schon, denn schon.
Ja dann werden die Räume innen halt nicht so kleinteilig, – oder noch kleinteiliger mit nur 1 Fenster -, aber wenigstens sieht es dann von außen aus und nicht wie Pappendeckel und ätsch-ätsch-alles-nur-Kulisse.
Weiters die Innenhöfe.
Den einen abzudecken erscheint mir nicht verkehrt, das Wetter ist die längste Zeit kalt hier, also mag man durchaus ein wenig Wärme einbehalten.
Aber dieses abscheuliche Nebeneinander von Barockportal und magersüchtigem s.o., bitte, DAS GEHT GARNICHT.
Man kann da vielleicht was reduziert-Klassizistisches danebensetzen (imgrunde auch nicht viel mehr wie verputzte Lochfassade, siehe Gärtners Bilder), aber doch nicht sowas. Neinnein nein. Unbedingt weiter überarbeiten.
Der Herr Stella ist ja wohl zum Glück sozusagen auf Lebzeiten angestellt (ja sicher, das ist immer erst hinterher raus, aber man war wohl schon so gescheit, zumindest eine ästhetisch alphabetisierte Person in baubegleitende Dienste zu nehmen), möge er bitte mal Zeichnungen für Alternativen anfangen.
Noch stehts ja nicht, noch kann Spendengeld (nachgebauten) Barock bewirken.
Die Bildhauer üben schon, und die Modelleure sind fleißig dabei.
(Das ganze übrigens ein paar Häuser neben dem, in dem Döblin in den 1920ern seine Praxis hatte. – a) Döblin war ein schreibender Arzt. b)wo er seine Praxis hatte, ist unweit heute noch ein Ärztehaus: so hat sich die Struktur gehalten. [c) und die Brache schräg gegenüber zum Messedamm wird jetzt endlich auch mal wieder bebaut, wie sie es meistens -20er bis 50er – war. Nur daß der Fernseh- und Rundfunkbetrieb, der dort in der Ecke seinen Ausgangspunkt hatte, weg ist.])
achwas ha detto:
Unabhängig von der Meinung zum Wiederaufbau, sieht man anhand der Bilder die Proportionen der Fassade und der Grundrisse, dass da ein architektonischer Frevel hingerotzt wurde.
Wahrscheinlich hat einer festgestellt, dass zu wenig Toiletten vorhanden waren, und so wurde schnell mit einer Schattennut eine Scheibe
davor gesetzt, anscheinend damit die WC-Entlüftung besser funzt.
achwas ha detto:
Der Link dazu:
http://www.bmvbs.de/SharedDocs/DE/Artikel/B/pressebilder-berliner-schloss-humboldtforum.html?nn=36370
achwas ha detto:
Und hier zur geflissentlichen Nervenberuhigung:
Johann Georg Albrechtsberger – Harp Concerto
(für diesen Musik- Tipp bin ich heute noch jeeves dankbar )
.
http://www.youtube.com/watch?v=_GzVE6oGyDk
colorcraze ha detto:
Sag ich doch, DAS GEHT GARNICHT.
Wenn man etwas mehr umbauten Raum braucht für sanitäre Anlagen, Archiv- und Werkstatträume und dergleichen, kann man ja die Spreefassade durchaus ein Stück rausziehen, aber dann muß man halt noch hinterm Rondell eine etwas zurückgesetzte Fensterachse dazumogeln oder sowas.
Meine Güte, es ist doch nun eine grundlegende Fertigkeit unter Zeichnern, alles ein bißchen schief zu machen, damit es insgesamt harmonisch zusammenpaßt und gerade aussieht.
Schaltet doch mal eure Computer aus und begebt euch an den Zeichentisch!
Wie das aussieht, die Kandelaber auf der Liebknecht-Brücke und diese neomoderne Fassade – WIDERWÄRTIG. Das ist so eine Nach-10, 20-Jahren-wirds-eh-abgerissen-Fassade, wie sie zu X Dutzenden in der Stadt herumstehen überall an Stellen, wo man Häuser nach spätestens 30 Jahren ersetzt.
Es ist die Fassade, auf die man blickt, wenn man vom (Prenzlauer) „Berg“ aus Osten zur Spree fährt. Man muß sich den Blick in der Straße vergegenwärtigen.
Es ist ein Blödsinn hoch zehn, dem freigeschaufelten Platz um den Fernsehturm über der Spree einen „modernen“ Ausblick im Westen verschaffen zu wollen, der erratisch als Lückenbüßer zwischen 2 Gebäuden zu stehen kommt, die im Stil „vor WK1“ sind. Es ist auch deshalb Blödsinn, weil dieser Platz ohnehin von „alten“ Gebäuden (Marienkirche, Rathaus) gerahmt ist, oder von freien Rekonstruktionen (Nikolaiviertel).
Südlich vom Werderschen Markt fangen die „modernen“ Einsprengsel an, südlich der Getraudenstraße ist das Fischerinsel-Hochhausviertel, von dem aus man übrigens einen zauberhaften Blick auf Mühlendamm und südlichen Kupfergraben hat (kann ich schon verstehen, daß in diesen Hochhäusern die Leute gern bleiben – „wer hat, der hat“). Aber das ist eben nicht die Verlängerung der Linden, die sind eine ganz andere Achse.
Am Geld muß es nicht scheitern – die Frauenkirche in Dresden ist das auch nicht – und hektisch tun muß man auch nicht. Die Vorschläge, die ich für den Spreeabschnitt und den Rathausplatz gesehen habe, haben mir nicht gefallen, denn sie waren einfach nicht gefällig, sondern eckig-hart-neomodern. Da muß aber was Freundlich-Gefälliges hin, wo man gern in Ruhe verweilt.
achwas ha detto:
Es gibt keine Architektur für Flaneure mehr.
Früher wurde ein Haus, je näher man auf es zu kam, immer schöner im Detail.
Heute schaut man in klaffende Fugen mit den Halterungen für Platten.
.
Gefakete steinerne Fassaden, die “eigentlich” den Eindruck schwerer Solidität vermitteln sollen…
Den Zeitgeist hat es eilig, man schaut nicht mehr genau hin.
.
Der schönen Friedrichswerderschen Kirche rücken die gnadenlosen Investoren mittels vulgärer Protzarchitektur dermaßen auf die Pelle,
dass man auf der Stelle in Tränen ausbrechen könnte.
.
achwas ha detto:
Natürlich: Der Zeitgeist…
(die Finger auf der Tastatur haben es auch eilig)
homobulla ha detto:
Architektur für zwei Dynamitstangen.
colorcraze ha detto:
Njä, das ist anders. Die Friedrichswerdersche Kirche war von Anfang an in ein Gäßchengewirr _hineingesetzt_! D.h. die war eigentlich nie als “freistehend” entworfen! Daß die so freistand, war Nachkriegs-tabula-rasa.
Man kann natürlich darüber diskutieren, ob man im Sinne einer gelegentlichen umwälzenden Neugestaltung von Verkehrsflächen (ich sag nur “Haussmann”, um anzudeuten, daß das durchaus eine gute Sache sein kann) das anders haben will.
Ich selber bin an der Ecke schon vorbeigekommen und finde, daß der Platz drumrum nicht so dollig ist, und daß da durchaus freundlich gestaltete Häuser (es war ein Bild vom Bauvorhaben dort in der Zeitung, ich muß sagen, ich fand es nett anzuschauen) hin könnten, so daß es wieder ein wenig kleinteiliger wird.
homobulla ha detto:
Vergessen Sie aber nicht den Einheits- und Freiheits-Wok, der gegenüber abgestellt werden wird. Eine monströse Alessi-Schüssel auf Wilhelms alter Kommode.
Da ahnt man, wie es bei den Verantwortlichen im Wohnzimmer aussieht.
achwas ha detto:
Interessant.
Ich sehe es so, dass die Proportionen von Neubauten nicht mit
denen der alten Gebäude zusammen passen und empfinde deswegen einen deutlichen Abstand angemessener.
Insbesondere bei dieser Kirche, die so schmal und garnicht wuchtig
– eher wie eine schüchterne Dame – da steht.
(Ich muss immer an die Uta vom Naumburger Dom denken)
achwas ha detto:
Meine Antwort galt colorcrace …
aber homobulla – der Freiheits-Wok ist irre.
Hui zumindest die Skater werden ihre Freude haben.
achwas ha detto:
Achja…mit Pferdeäppel statt….
colorcraze ha detto:
@Homobulla: oh Gott, das bleibt hoffentlich Papier. Sonst muß doch mal wer Dynamit mischen. (Oder wir brauchen einen Drohnentest).
(Sowas kann man vor den Fernsehturm, den Steglitzer Kreisel oder in die ‘Helle Mitte’ stellen, aber doch nicht vor das Schloß.)
@achwas: sehr schöner Vergleich (und die Uta halte ich für für die schönste Figur, die aus der Gotik geblieben ist). Aber sooo viel Abstand, wie es war? Als ich dort vorbeiging, wirkte es eher rumplig, wie ein Abstellplatz, auf dem man die Kirche vergessen hatte.
Nochmal zu der “angeflanschten modernen Scheibe” beim Schloß:
die vollzieht eigentlich künstlich solche Anbauten wie am Hauptgebäude der TU (dort wurde ein schmaler moderner “Fassadenbau” vor das bestehende Haupzgebäude der TH gesetzt) und am Außenministerium (vor das Gebäude der Reichsbank wurde ebenfalls ein Anbau gesetzt – das ist übrigens schräg gegenüber von besagter Kirche) nach. Ich finde nicht, daß man solch Gemurkel zum “Stil” erheben sollte.
Tyler Durden Volland ha detto:
@HM
Danke für Ihre Gedanken zu Rechtsstaat und US/Drohnen. Wer ein Musterbeispiel dazu haben will, dem sei dies zu empfehlen:
http://www.fr-online.de/kultur/film-ueber-murat-kurnaz-staerker-als-guantanamo,1472786,22834546.html
Vor ein paar Wochen war ein Guardian Journalist in Bill Mahers Real Time zu Gast, der Erste, der ihm seine permanente Verteidung von Obama mal beeindruckend an den Kopf warf.
Genau solche Leute fehlen bei Medien wie der FAZ, aber das ist natürlich keineswegs Zufall.
http://www.guardian.co.uk/commentisfree/series/glenn-greenwald-security-liberty
Man sollte beim Reflektieren dieser Themen nie vergessen, dass wir eben tatsächlich in Zeiten der Post Demokratie leben. Die Wenigsten scheinen wissen zu wollen was das mit unserem Alltag zu tun hat.
Aber wer das mal verstanden hat, für den fallen alle diese Sauereien sofort in die richtige Schublade.
Es gibt bereits ein paar Bücher die ein würdiger Nachfolger von Orwells 1984 sind. Aber sowenig der Mainstream damals von Orwell hören wollte, so wenig wollen heutige Zeitgenossen von dieser sich bereits im fortgeschrittenene Zustand befindlichen Zukunft wissen. Die japanische Regierung hat gestern angekündigt, dass jeder Bewohner des Landes eine Nummer bekommen wird, mittles derer „der Staat“ ALLE vorhandenen Informationen über jeden am Computer abrufen kann…
Beoí sowas bekommen deutsche Bürokraten feuchte Träume.
@spaccato
„Sie war fast blind und er hörte schlecht.
Das passt wie A*sch auf Eimer.“
Da wird lang und breit über die absolute Wahrheit hin und her gedacht, und wenn es um so etwas Wesentliches wie eine funktionierende Ehe geht, dann haben Sie diese gefunden.
Sie sind Eheberater?
@Filou
„Metamorphosen von Ovid“ ??? Gibt’s denn davon überhaupt noch ein Original, nach all der Zeit?
Bei so vielen versammelten Fachleuten könnte man einen Wettbewerb zur beeindruckendsten Zeile eines Libratto veranstalten, z.B. „Gunther, deinem Weib ist übel.“
HansMeier555 ha detto:
Ja, schöner im Guardian.
.
Das Traurigste ist, dass so was immer erst passiert sein muss, bevor das Hirn anspringt.
Über das Problem hatte ich mir schon 2003 Gedanken gemacht: Wenn britische Staatsmörder in einer “covert action” Saddam Hussein töten dürfen und das nach Kriegsrecht legal ist, dann müsste doch auch jeder Iraki das Recht haben, Tony Blair zu ermorden und das müsste dann ebenfalls als legale Kriegshandlung anerkannt werden — und nicht etwa als terroristischen Akt.
.
Dasselbe müsste natürlich auch für die Ermordung aller anderen Entscheidungsträger in Regierung gelten, im Grunde auch für der Members of Parliament etc. pp., für Soldaten sowieso.
.
Was für eine verrückte Idee, erstmal den ewigen globalen Krieg zu verkünden, der niemandem mehr erklärt werden muss, und sich dann zu wundern, dass die eigenen Soldaten zu Zielscheiben werden.
.
Natürlich wurden alle Irak-Kriegsgegner in dümmstmöglicher Manier als “Anti-Amerikaner beschimpft”. Dabei stünden die USA heute doch viel besser da, wenn sie auf diese Anti-Amerikaner einmal gehört hätten!
.
Dass Allertraurigste ist für mich noch was anderes: Das stahlbetonharte Schweigemauer all dieser westlichen Völkerrechtsprofessoren, von denen offenbar keiner den Biß und das Gewissen hat, solche Fragen mal rechtzeitig aufzuwerfen und zu skandalisieren. Em Ende muss das irgendein Journalist machen.
.
HansMeier555 ha detto:
Haha, genau: Sie erfinden für ihre eigenen Angriffskriege auch noch Bezeichnungen wie “Shock and Awe”.
.
Wenn das mal nicht die englische Übersetzung von “Terrorismus” ist!
achwas ha detto:
„Sie war fast blind und er hörte schlecht.
Das passt wie A*sch auf Eimer.“
Keiner hört halt “richtig” zu.
Nach Frege erfassen alle, die einen Satz verstehen, denselben Gedanken, nichtsdestoweniger können sie doch unterschiedliche Vorstellungen haben.
http://blogs.faz.net/stuetzen/2012/01/22/der-weg-zur-herrschaft-manifest-fuer-die-edlen-reichen-und-tuechtigen-2356/
pascha50 ha detto:
Genau das ist das Problem in jeder Art von Kommunikation, liebe achwas, da legen Sie den Frege-Finge auf die richtige Stelle.
Jeder hört nur das, was er / sie hören will. Das kann man gar nicht anders händeln.
Das macht ja gerade auch Reiz und Risiko in den Stützen aus…
Aber dass manche Zeitgenossen in der Urquelle aller Missverständnisse, nämlich in der Dialektik von “Gesagtem” und “Gemeintem” grundsätzlich kein Problem sehen, das finde ich schon eigenartig.
Das o.g. banalisierte, in die Nähe der Altersgrenzdebilität gerückte Zitat lautet in der neutralen Fassung:
“EHEN SIND GLÜCKLICH, WENN SIE NICHT ALLES SIEHT UND ER NICHT ALLES HÖRT.”
achwas ha detto:
Wenn durch subtile Ironie Gesagtes und Gemeintes auseinanderfällt,
kann das auch u.U.positiv gesehen werden – z.B. bei Dieter Hildebrandt.
.
Der von ihm Gemeinte muss sich nun aus Selbsterhaltungstrieb von dem Un-sinn distanzieren –
die anderen blühen dabei auf..
.
Auf die Dosierung kommt es an.
Wenn man nicht plump mit der Tür ins Haus fällt, gibt es dem
anderen die Möglichkeit das Gesicht zu wahren.
(oder hab´ich Sie falsch verstanden, haben Sie etwas anderes gemeint)
pascha50 ha detto:
Ich meinte in der Tat nicht die offensichtliche Ironie z.B. im polit. Kabarett, sondern das, was man aus einer ( harmlosen ) Alltagsäußerung alles heraushören kann, weil tatsächlich ODER vemeintlich etwas anderes gemeint ist.
“Der Kaffee ist alle!”
KANN bedeuten: Es ist keiner mehr da, oder: Du hast schon wieder vergessen, welchen einzukaufen.
“Was ist denn das Grüne da in der Suppe?” kann bedeuten:
– Ich weiß nicht, was es ist. Bitte erkläre es mir.
oder:Du bist zu blöd, den Strunk von der Mohrrübe abzuschneiden!
Wenn ich zu einem Schüler sage:
“Du hast schon wieder keine Übungsarbeit abgeliefert, dann…dito.
Wenn Sie, liebe achwas, das K-problem so interessiert wie mich, dann erfreuen Sie sich an den bunten Ohren in dem K-Quadrat von
Schulz vonThun
achwas ha detto:
@pascha50
“Der Kaffee ist alle!”
.
solche unklare Informationen – ohne Ironie- verwende ich im Alltag nie,
und ich kenne sie auch kaum.
Ich mache einen Bogen um solche Leute, da droht nur Ärger.
.
Klare Ansage:
denn ich will verstanden werden.
(In der Kindererziehung + auf Baustellen)
Das ist ökonomisch und auch höflich.
Man schmeisst keinem solche difusen Fetzen an den Kopf.
.
Aber Späßle mit Überhöhung in einer netten Kritik
sowas wirkt (erstmal) ohne zu verletzen.
Wenn gelächelt wird, kann man den “Ernst ” besser vertragen.
achwas ha detto:
Das mit den “bunten Ohren” gefällt mir!
(http://de.wikipedia.org/wiki/Vier-Seiten-Modell)
Thorsten haupts ha detto:
Das könnte eventuell damit zusammenhängen, dass das Völkerrecht für Konflikte zwischen Nationen entworfen und weiterentwickelt wurde und für transnationale und asymmetrische Konflikte nicht mehr passend ist, passend sein kann?
Ich erlaube mir auch erneut den Hinweis, dass unbedingte Rechtsstaatsidealisten die Antwort auf die Frage noch schuldig sind, was sie zu unternehmen gedenken, wenn Schurken rechtsstaatlich nicht zur Verantwortung gezogen werden können? Die übliche Ausweichantwort, dass es dann diese Schurken ja gar nicht geben würde, ist reichlich unbefriedigend, weil kontrafaktisch.
Gruss,
Thorsten Haupts
HansMeier555 ha detto:
Man kann natürlich jeden, der auf dem Recht besteht, als “unbedingten Rechtsidealisten” oder als Querulanten bezeichnen.
.
Wo das Recht keine Abhilfe schafft, da schafft das Recht keine Abhilfe”.
.
Auf dieser Art von Tautologie läßt sich wohl kein sinnvolles Argument für das Unrecht begründen.
Plindos ha detto:
Bitte, man sehe es mir der hiesigen versammelten (nicht besemmelten) Gemeinde nach, dass
n der folgenden Anmerkung mal wieder auf Carl v. Clausewitz rekuriert wird. Dieser hatte in seinem Werk “Vom Kriege” sich mit dem “asymetrischen Krieg” beschäftigt.
d. h. dem Partisan, Franctireur und was dessen Beweggründe und Kampfmethoden sind. Der Kriegs-u. Friedensfürst Obama mischt nun in diesen kleinen Krieg mittels der technischen Entwicklung DROHNE Aktionen gegen den weltumspannenden islamistischen Djihad, die jenseits aller herkömmlichen militärischen Methoden und des “geltenden” Völkerechts angewandt und vollzogen werden.
Damit ist die Trennung zwischen Politik und militärischer Aktion auf beiden Seiten nicht mehr erkennbar, der Primat der Politik verkommt zur Polizeiarbeit auf der Seite der USA ohne juristische Deckungt. Ehe nicht erkannt wird, dass dies ein Krieg ist, der primär gegen einen Gegner mit einer unerschütterlichen Heilsgewißheit geführt wird, kann eigentlich nur noch mit
einer unglaublichen, sich steigernden Bestialität auf beiden Seiten gerechnet werden.
Wenn überhaupt, so kann die Auseinandersetzung nur auf geistigem Gebiet
zu einer Deeskalierung führen. Was hat Obama, der Westen da zu bieten, was letztlich in einem politischen Dialog Früchte tragen könnte und für die andere Seite attraktiv wäre?
Momentan wenig oder nichts, Das allgemeine Geschwafel über die Vorzügeder Demokratie und des Freihandels taugt nicht, ein genügsamer Wüstenkrieger oder Stadtpartisan kommt ohne aus. Der Westen mit seinem Trend zur Areligiositätvia via der sog. Aufklärung hat sich nur noch unglaubwürdiger gemacht.
Auf der Seite des Islams ist kein Adressat zu finden. Die Hawks dagegen fühlen sich im vollen Recht und wollen mehr action sehen. Da beißt die Maus der gehaltenen Rede kein Zippelchen ab. Pax vobiscum.
Plindos ha detto:
Wieso können die einseitig erkannten Schurken nicht zur Rechenschaft gezogen werden? Man konnte es per Willkürakt 1945 in Nürnberg doch auch. Mir will sich das nicht erschliessen. dafür braucht man m. E. nicht in den Kategorien von links oder rechts zu denken. Den Amis fehlt zumindest ein diesbezüglicher, juristisch-analytischer Denker wie es Carl Schmitt war (dessen zeiteiliges Paktieren mit den Nazis unentschuldbare Verblendung war und bleibt)..
HansMeier555 ha detto:
Was heisst “einseitig erkannt”? 1945 in Nürnberg hatte man immerhin mit großem Aufwand einen Prozess organisiert, an dem sich vier Siegermächte beteiligt haben und die Angeklagten umfassende Verteidigungsrechte zugestanden wurden.
HansMeier555 ha detto:
Es ist eine prinzipielle Eigenschaft aller rechtlichen Prinzipien, das sie bestimmte Handlungsoptionen ausschliessen sollen.
.
Wer das nicht akzeptieren will (weil immer genau die ausgeschlossenen Möglichkeiten angeblich zur “Selbstverteidigung” dringend gebraucht wird), verneint damit prinzipiell die Möglichkeit jeglicher Rechtsordnung.
.
Nun könnte man denken: “Wenn ich mich an keinerlei Rechte mehr halten muss, wird das Leben viel einfacher sein.”
.
Aber das ist ein großer Irrtum! Diese Annahme ist nicht nur “unmoralisch”, sondern auch extrem dumm und kurzsichtig.
.
Auch der “freie Westen” ist nicht stark, nicht mächtig, nicht “überlegen” genug, um sich so eine Haltung auf Dauer erlauben zu können. Aber seine politische Klasse scheint es sich einzubilden.
Thorsten haupts ha detto:
Lieber HansMeier555,
so langsam nähern wir uns einer Antwort von ihrer Seite. Wenn bestimmte Handlungsoptionen rechtlich ausgeschlossen bleiben, heisst das in der Konsequenz, dass die Drahtzieher, Trainer und Ausrüster der Bombenleger und Selbstmordattentäter weltweit ungeschoren weitermachen können und man sie hochbetagt eines friedlichen Todes sterben lässt. Einverstanden?
Gruss,
Thorsten Haupts
HansMeier555 ha detto:
Was Sie alles für eine zwingende Schlussfolgerung halten!
.
Aber wenn Sie mich schon so direkt fragen: Nein ich bin NICHT damit einverstanden, dass Blair, Bush, Cheney, Obama und all ihre Mitmörder frei herumlaufen, dass sie lebenslang unbehelligt bleiben und am Ende friedlich im Bett sterben werden wie vor ihnen Reagan und Thatcher.
Thorsten haupts ha detto:
Reagan und Thatcher waren Mörder? Wusste ich noch gar nicht. Aber ich vertraue natürlich blind darauf, dass Sie für diese steile Behauptung Belege haben.
Gruss,
Thorsten Haupts
HansMeier555 ha detto:
Wenn sich eine einzelne Person ein solches an Schizophrenie erlauben würde, käme sie damit bald in die geschlossene Anstalt.
.
Aber der Westen als Ganzes glaubt sich das leisten zu können. Mal schaun…
fritz_ ha detto:
HM, maggio 25, 2013 alle 6:52 am.
“Der Irrsinn ist bei Einzelnen etwas Seltenes, aber bei Gruppen, Parteien, Völkern, Zeiten die Regel.”
Thorsten haupts ha detto:
“Man kann natürlich jeden, der auf dem Recht besteht …”
Auf welchem? Der Rechtsstaat gilt bisher nur innerhalb von Nationen bzw. für die Staatsbürger einer Nation. Das Völkerrecht gilt bisher nur zwischen Staaten, genauer deren Staatsführungen.
Die “Responsibility to Protect” als Erweiterung des Völkerrechtes zum Schutz der Völker gegen ihre Staatsführungen lehnen Sie ab, wir lassen es also ausser Betrachtung.
Also, welches Recht bitte?
Gruss,
Thorsten Haupts
HansMeier555 ha detto:
“Der Rechsstaat gilt nur für die Staatsbürger einer Nation”?
.
Lieber ThorHa, lassen wir das lieber sein. Ich habe definitiv keine Lust jetzt lange darüber nachzudenken, was Sie mit solch seltsamen Sätzen womöglich meinen könnten.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich auf das, was Sie für ein Argument halten, künftig nicht mehr eingehen werde.
Thorsten haupts ha detto:
Lieber HansMeier555,
tut mir wirklich leid, einen einfachen Aussagesatz nicht noch einfacher formuliert zu haben.
Und selbstverständlich steht es Ihnen völlig frei, Argumente und Aussagen von jedermann/frau vollständig zu ignorieren.
Gruss,
Thorsten Haupts
Plindos ha detto:
Werter HM555, Sie haben mich möglicherweise mißverstanden. Nürnberg 1945 war immerhin ein ordentlich besetztes Gericht. Mir geht es nicht um die Retro-Verteidigung der Nazis, sondern darum auf welche einwandfreie Rechtsgrundlage hatten die verhängten Urteile sich bezogen?Eine Appelation war sowieso ausgeschlossen.
Die Gründung der Vereinten Nationen 44 unter den Kautelen des Krieges gegen Deutschland und Japan gaben soviel Substanz dafür nicht her.
Das ist doch auch das tiefere Problem von Guantanamo. Es mag sein, dasss die Einsitzenden mächtig Dreck am Stecken haben, dann müßte ein wie immer berufenes ordentliches,nationales oder internationales Gericht das prüfen und dann urteile.Nur auf welcher Rechtsgrundlage? So wie es jetzt seit Jahren läuft, ist es reine Willür.
In den Fällen die Bosnien, Ruanda betreffen ist das klar. Nur hier nicht.
Auch ist nicht klar auf welches Recht sich die USA berufen wollen mit der Verletzung, der wie auch immer gestrickten, Souveränität Pakistans?
HansMeier555 ha detto:
Ja, die Nürnberger Prozesse schwebten da ein wenig in der Luft. Es gab keine etablierte Rechtsgrundlage.
.
Aber immerhin haben sich die Organisatoren erkennbare Mühe gegeben, ein tragfähiges Konzept zu entwickeln und den Eindruck von Willkürjustiz zu vermeiden.
.
Das hat man bei Guantanamo nicht nur nicht angestrebt, sondern man hat sich gegen jeden Versuch der Verrechtlichung vehement gesträubt, und zwar aus einer anti-rechtstaatlichen Ideologie heraus.
.
Was die Bush-Administration da aufgebaut hat, war ein Unrechtssystem, das nach ähnlichen Prinzipien funktionierte wie die stalinistische Geheimpolizei und Lagerjustiz der 30er und 40er Jahre.
Filou ha detto:
Zitat:
Die von dem Prediger Omar Bakri gegründete Gruppierung al-Muhajiroun ist inzwischen verboten. Bakri hatte mehrfach zu terroristischen Angriffen auch auf europäische Länder aufgerufen. Zu dem aktuellen Attentat sagte Bakri der Nachrichtenagentur AFP, er könne den Mord nicht verurteilen, weil es sich bei dem Opfer um einen Soldaten gehandelt habe.
Am Mittwochnachmittag war der 25-jährige Soldat Lee Rigby in Woolwich vor einer Kaserne auf offener Straße brutal ermordet worden. A. sagte anschließend Passanten, er habe den Soldaten als Vergeltung für die Tötung von Muslimen ermordet. Rigby, der einen zweijährigen Sohn hat, war 2009 in Afghanistan im Einsatz gewesen.
(Quelle: ORF.at)
So gesehen war das ja wohl völlig in Ordnung, was da geschehen ist.
HansMeier555 ha detto:
Aber nein. Krieg ist immer eine Tragödie.
HansMeier555 ha detto:
Andererseits wird in westlichen Q-Medien und sogar in Plauderblogs wie diesen auch immerzu von irgendwelchen Kommentatoren zu terroristischen Angriffen auf irgendwelche Länder aufgerufen.
.
Das ist nichts anderes, als das, was die bärtigen islamistischen Haßprediger tun. Es ist ganz genau dasselbe.
Filou ha detto:
“…und sogar in Plauderblogs wie diesen auch immerzu von irgendwelchen Kommentatoren zu terroristischen Angriffen auf irgendwelche Länder aufgerufen.”
Echt? Wer war das denn?
Thorsten haupts ha detto:
Hier in Deutschland fordert wer zu terroristischen Agriffen auf? Sofort einsperren, denjenigen. Hmmm, wer aber könnte damit gemeint sein?
Gruss,
Thorsten Haupts
Filou ha detto:
Wie bekämpft man verbrecherische Religionsführer? Und was macht man mit religiös verblendeten, mörderischen Völkerscharen?
Beten mit Frau Kässman?
HansMeier555 ha detto:
Gegenfrage:
Wie bekämpft man verbrecherische westliche Geheimdienste?
Was macht man mit religiös verblendeten, mörderischen Völkerscharen, die Bush gewählt haben?
saginada ha detto:
@Filou: “Wie bekämpft man verbrecherische Religionsführer?”
Eine Bombe auf den Vatikan abwerfen!?
Thorsten haupts ha detto:
Jemanden mit einem Haftbefehl hinschicken. Freiwillige vor.
Nur, wo bekommt man den Haftbefehl her? Und wie exekutiert man ihn? Rechtsstaaten haben keinerlei Befugnis, einen Haftbefehl auf dem Territorium souveräner Staaten zu exekutieren. Der Rechtsstaat gilt nämlich nur auf ihrem Territorium.
Ach egal, Freiwillige vor.
Gruss,
Thorsten Haupts
Filou ha detto:
Am 11. November 2001 lies ein bärtiger Fanatiker den Geist aus der Flasche.
Einen Angriff auf die Twin Towers, ausgeführt von einem anderen Staat, wäre Grund für eine Kriegserklärung gewesen. Nein, die Angriffe waren eine Kriegserklärung.
Es war aber kein Staat, der befahl; es war eine Horde Krimineller, die sich zum eigenen Schutz und auf die Solidarität gleichreligiös orientierter Länder rechnend, auf einen Gott beriefen.
Wie wird man dieser Leute habhaft, wenn sie sich in der Masse der Dummen verstecken?
HansMeier555 ha detto:
Und solche Hassprediger, die sich mitten unter uns befinden, handeln doppelt verantwortungslos, da sie auch Unschuldige in Gefahr bringen.
.
Wie leicht hätte es passieren können, dass bei dieser gezielten Tötung eines britischen Soldaten auch Frauen und Kinder zu Schaden kommen.
Filou ha detto:
Hassprediger? Wo den, wer denn, wann denn?
HansMeier555 ha detto:
Diese Unschuldslämmer.
HansMeier555 ha detto:
War nur ein Witz.
Filou ha detto:
Die alliierten Bombenangriffe auf deutsche Städte und Industrien waren ganz sicher unrechtmässig, weil da auch Kinder, Frauen und Greise ums Leben kamen.
Sicherlich.
Wäre es da nicht eine humane Lösung gewesen, die durchs Volk rechtmässig an die Macht gelangten Herrschenden einzeln mit einer Drohne zu eliminieren?
HansMeier555 ha detto:
Bißchen arg konstruiert und hypothetisch.
.
Wenn Sie mich fragen, hätten die Allierten den WK2 auch genausogut ohne diese massiven Bombenangriffe gewinnen können.
.
Warum sie es trotzdem gemacht haben? Tja. Ich vermute, aus psychologischen Gründen. Weil sie ja irgendwas tun mussten. Schon um die eigene Bevölkerung und Onkel Stalin davon zu überzeugen, dass sie wirklich am Krieg teilnehmen.
achwas ha detto:
Grübel:
Statt den Kindern auf den Wecker zu fallen, oder in einen
überteuertem Altenheim sein Gespartes zu verplempern,
könnte man ja später auf diese Weise “Gutes” tun:
Man läuft mit seinem Gehwagerl Amok.
Das wäre ein wahrhaft anarchistisches Ende.
achwas ha detto:
wenn einem nicht Alzheimer dazwischen funkt:
es heißt natürlich: in eine-m überteuerte-n Altenheim
Thorsten haupts ha detto:
Die Beurteilung der englischen Flächenbomberangriffe ist im nachhinein richtig, aber ahistorisch.
Strategische Bomberflotten waren vor dem zweiten Weltkrieg “State of the Art” der Militärstrategie in Frankreich (Douhet), Deutschland (Wever) und Grossbritannien. Die Briten haben viele Jahre, Unmengen an Resourcen und Gehirnschmalz in ihre Bomberflotte investiert, nur um feststellen zu müssen, dass ihre Bomber gegen moderne Jäger bei Tagesangriffen untragbare Verluste erlitten. Für gezielte Nachtbombenangriffe fehlte ihnen (noch) die richtige Technik. Irgendetwas musste man mit diesem teuren und massenweise vorhandenen Kriegsgerät aber tun, also verfiel (nicht nur) Harris auf die Idee der Terrorangriffe bei Nacht.
Die Amerikaner haben ab 44 gezeigt, dass die Idee der strategischen Bomberflotte an sich durchaus gesund war, nur brauchten die Bomber bessere Abwehrbewaffnung und Langstreckenjägerbegleitung. Dann allerdings waren die Präzisionsangriffe auf deutsche Schlüsselindustrien und insbesondere die Transportlogistik von vernichtender Wirkung, viel damals produziertes deutsches Kriegsgerät konnte entweder nicht einmal mehr montiert werden und/oder erreichte die Front nicht mehr, weil die Eisenbahnen es nicht mehr transportieren konnten.
Gruss,
Thorsten Haupts
Filou ha detto:
Wenn ich kann-und in der Nähe bin, besuche ich die Invasionsstrände (Ohama-Beach etc.). Das ist mir auch schon aufgefallen, dass dort ein Nachkriegsfake aufgebaut wurde. Und jetzt, wo sie’s sagen, wird’s mir klar: Die westlichen Alliierten waren garnicht da. Die haben Josef etwas weisgemacht.
Der künstliche Hafen dort wurde garnicht für den militärischen Nachschub gebraucht, sondern diente der Heranschaffung von Soldatenleichen von anderen Kriegsschauplätzen, die die Fakekriegsgräber füllen sollten.
Geschichtsschreibung ist immer die Geschichte der Sieger.
HansMeier555 ha detto:
Lieber Filou, Ihr Tonfall ist unangemessen.
.
Juni 1944 kam jedenfalls recht spät, und man musste das heimische Publikum ja auch die beiden Jahre davor noch bei der Stange halten.
Man brauchte Erfolgsmeldungen. Und wenn man auf dem Boden nicht so viele haben kann, dann eben brennende deutsche Städte.
“Irgendwas” musste man ja tun.
.
Die Vorbereitung der Invasion war bestimmt auch viel Arbeit, aber davon sah die WElt ja nicht so viel und sollte sie auch nicht.
HansMeier555 ha detto:
Dieser Bomber-Harris war im Grunde so eine Art Pausenclown.
Filou ha detto:
Nee, das war Fussball mit anderen Mitteln. Sosindsediebriten.
Filou ha detto:
Die Amis sind auch nicht mehr das was sie mal waren. Damals brauchten sie 4 Jahre um ihren kapitalistischen Herrschaftsbereich nach Europa auszuweiten, uns, besonders uns Deutsche zu versklaven. Aber einen einzigen Mann zu finden und zu meucheln, der dazu noch noch in einer friedlichen Idylle seinen Lebensabend zu verbringen gedachte-dafür hatten sie 11 Jahre nötig. Ts.
Wie konnte das passieren? Die amerikanischen Geheimdienste wurden von der Kriegswaffenindustrie bestochen. Die CIA musste das Maul halten, damit ein doofer Präsident ahnungslos Schiessgerät noch und nöcher kauft.
HansMeier555 ha detto:
Das halten Sie wohl für eine gute Karikatur meiner Ansichten?
.
Ein gaaanz klein bissel mehr Mühe sollten Sie sich schon geben.
Thorsten haupts ha detto:
Mühe gibt man sich, wenn das gegenüber sich auf Dialog einlässt. Und nicht, wenn das gegenüber Moralmonologe hält.
Gruss,
Thorsten Haupts
Filou ha detto:
Nein, keine Karikatur. Ich gehe auf Ihre Argumente in angemessener Weise ein.
HansMeier555 ha detto:
Das Israel für die geläuterte Nachkriegsgeneration einen Fetisch darstellt, kann ich noch irgendwie nachvollziehen.
.
Aber — die Bombenteppiche?
pascha50 ha detto:
“Mr. Gorbatschow, tear down this wall!”
Filou ha detto:
1:1
Tyler Durden Volland ha detto:
@HM555
Sehen Sie? Das ist der Unterscheid zwischen diesem Blog und der FAZ. Hier dürfen Sie (und ich) solche banalen Wahrheiten schreiben. In der FAZ wird permanent zensiert, deswegen nenn ich sie halt stets ein Drecksblatt (nicht, dass andere bessere gibt). Aber hier liegen Sie falsch:
„Dass Allertraurigste ist für mich noch was anderes: Das stahlbetonharte Schweigemauer all dieser westlichen Völkerrechtsprofessoren, von denen offenbar keiner den Biß und das Gewissen hat, solche Fragen mal rechtzeitig aufzuwerfen und zu skandalisieren.“
Selbstverständlich gab es diese Leute, aber in deutschen „Qualitäts“-Medien mit ihrer gleichgeschalteten, staats- und obrigkeitstreuen Berichterstattung werden Sie die nicht finden.
Zu empfehlen ist da seit Jahren Global Research, eine Webseite der Universität von Montreal….
@achwas
Ws mich immer wieder erstaunt ist warum man die grundlegenden Erkenntnistheoretischen Fehler der Frege dieser Welt, mit ihrem albernen platonischem Weltbild immer ignoriert.
Zahlen existieren ausschliesslich im menschlichen Verstand!
Sie sind praktisch und hilfreich, aber diese Art von Idealismus ist einfach nur kindisch. Was behaupten denn diese „Philosophen“ (Liebhaber der Weisheit????) alle?
Nichts anderes als, dass der Schöpfer als erstes die menschliche Logik erschaffen habe und dann den Rest des Universums nach genau diesen Regeln? In der Relativitätstheorie, in der Quantenmechanik, überall wo es ans Eingemachte geht stossen wir deshalb Widersprüche.
Also wird eine neue, noch phantastischere Theorie herbei fabuliert, die sich dann ebenfalls als unzureichend erweist….
Das Vier Seiten Modell ist natürlich eine gute Beschreibung, aber das hat Ronald Laing schon vor 40 Jahren wesentlichen präziser und eindrucksvoller in „Knoten“ beschrieben.
@ThorHa
Warum billigen Sie immer ausgrechnet Staaten, also den Verbrechern schlechthin guten Willen zu, obwohl offensichtlich keiner da ist?
Das Völkerrecht passt nicht mehr? Es hat NIE gepasst. Dort fand immer und zwar ausschliesslich stets das seinen Niederschlag, was sich auf Grund der Machtstukturen hineinschreiben liess. Dabei auf guten Willen zu spekulieren heisst die Realität zu ignorieren. Ein Colin Powell lügt vor aller Welt und schon ist eine Invasion da, die unzählige unschuldige Tote nach sich ziehen wird, und wird vom Völkerrecht gebilligt….
Ob „…Schurken rechtsstaatlich zur Verantwortung gezogen werden können…“ ist niemals die Frage. Wer entscheiden darf wer ein Schurke ist, das ist Frage. Sie kennen den Spruch über die Macht dessen, der über den Ausnahmezustand entscheiden darf? Die Chinesen fangen an den Alleinige-Weltmacht-Standpunkt der Amis zu bestreiten und die Amerikaner haben die Angewohnheit ihr weltweites Strassenräubertum, denn nichts anderes sind sie nun mal seit 60 Jahren, mit Lügen und notfalls auch mit Atombomben zu verteidigen!
MaW: Die Situation, die Sie anscheinend so falsch finden, dass man Schurken rechtsstaatlich nicht mehr zur Verantwortung ziehen könnte, die haben wir doch schon längst!
Sie besitzen lediglich eine etwas eigenartige Vorstellung davon wer denn Schurke und wer Rechtsstaat ist! Ihnen gefällt halt, dass diejenigen die Sie für die weniger Bösen halten, derzeit den Begriff Rechtsstaat missbrauchen können und Sie befürchten, dass ein Grossteil des Restes der Welt davon mittlerweile die Schnauze voll hat und sich mit denselben Mitteln, die die USA permanent benutzen, dagegen auflehnen.
Deswegen muss man eigentlich nur ihre Worte umdrehen, schon wird ein Schuh daraus:
„Wenn bestimmte Handlungsoptionen rechtlich ausgeschlossen bleiben, heisst das in der Konsequenz, dass die Drahtzieher, Trainer und Ausrüster der Bombenleger und Selbstmordattentäter weltweit ungeschoren weitermachen können und man sie hochbetagt eines friedlichen Todes sterben lässt. Einverstanden?“
Wenn Sie damit die Herren Kissinger, Bush, Ramsfeld, Cheney, Obama & Co meinen, dann sind wir in der Tat einer Meinung!
Und dann der Clou: „Rechtsstaaten haben keinerlei Befugnis, einen Haftbefehl auf dem Territorium souveräner Staaten zu exekutieren.“
Das sieht der Herr Friedens Nobelpreisträger aber ganz anders. Haftbefehl? Nein, warum denn so unamerikanisch. Gleich das Todesurteil, vollstrecken, ohne due process…
Sowas soll mal ein Islamist machen…
@Plindos
Man könnte Ihrer Argumentation folgen wenn Sie sich wenigstens in einem Nebensatz die Mühe gemacht hätten mal anzudeuten, dass die ja gerade erst dem Kolonialismus entronnenden islamischen Länder friedlich, in dem was sie für Zivilisation halten, vor sich hinlebten und „der“ Konflikt eindeutig durch die Stationierung der US Armee und die Gründung des Staates Israels gegen den erklärten Willen der dort lebenden Menschen, dort entstanden ist. Weil die Amis wie immer und überall ihre schon erwähnte Strassenräuber Aussenpolitik mit Gewalt militärisch durchsetzen.
Der Terrorismus ist nichts anders als eine Reaktion, man kann sogar sagen berechtigte Gegenwehr, gegen eine verbrecherische US Macht-Politik.
Ich will damit keineswegs andeuten, daran sei irgendetwas aussergewöhnlich, oder andere Staaten seien besser, sondern lediglich die verlogene, derzeit übliche Beschreibeung der Lage dort in wahrheitsgemässe Worte umschreiben.
Ich bin sicher Clausewitz und Machiavelli würden diesen Worten zustimmen?
Ihr Problem mit den Nürnbereger Prozessen kann ich auch nicht nachvollziehen… Die Rechtsgrundlage war, um mal Klartext zu sprechen: Dass die andere Seite einen Weltkrieg verloren hatte. NUR DAS! Sonst gar nichts…. Warum schreiben Sie sowas nicht einfach hin?
@Filou
Was Sie anscheinend gar nicht zu interssieren scheint ist, dass die andere Seite, also USA und UK, seit Jahrzehnten in den islamischen Ländern gegen die dortige Zivilbevölkerung einen Krieg führt, und zwar aus primivster Habgier…?
„Wie bekämpft man verbrecherische Religionsführer?“
Vielleicht erzeugt man die am Besten erst gar nicht?
Im Falle von Al Qiada ist das, wie sicher sogar Sie wissen, nicht mal rhetorisch gemeint!
Hinterher „Terrorismus“ zu kreischen scheint ja auch nicht gerade sehr erfolgreich zu sein?
Ihre Argumentation mag bei FAZ Fans ankommen, bei denkenden Mesnchen machen sie sich mit solchen Lügen lächerlich!
Plindos ha detto:
Bester TDV!
Sie enragieren sich zu sehr. Erwarten Sie denn zu jedem Beitrag hier jeweils mindestens einen Literatur- u. Quellenachweis samt kompletten geschichtlichen Abriß? Dann müsste ich ja soviel arbeiten wie seinerzeit der former secretary of defense Mr. TzG. Der kurze präzise Schlagabtausch, der wie auch immer gearteten, Argumentation bringts und belebt den Disput. Sie werden es nicht schaffen, die deutsche Medienlandschaft anklägerisch umzupflügen.
Wenn Sie so empört sind über die faktische Realität, dann müssten sie ein eigenes blog aufmachen oder eine eigene Zeitung gründe,n am besten mit angeschlossenem Broadcasting.
..
Ohne den geistigen Austausch mit dem muslimisch-jüdischen Fundus der iberischen Halbinsel seit dem 9. -12.Jhdt. könnten wir uns wahrscheinlich nicht hier gegenseitig an- und zupolemisieren. Der extreme Islam der Gegenwar allerdingst, welcher von Saudi-Arabien und Quatar ferngesteuert und finanziell unterstützt wird,
orientiert sich m. E. an der Hefe von hochgekommenen Predigern aus den globalisierten Vorstädten, mit seinen orientierungslosen Massen der cancerartig wuchernden Millonenstädtte und ist zutiefst vulgär, brutal ud geistlos. Zur höheren geistig-geistlichen Prägung seiner Anhänger trägt er mitnichten bei, löst nur die Freisetzung niedrigster Machtgelüste aus. Mit Befreiung Der Massen hat das in der Regel nichts zu tun, Arbeit für die deklassierten Jugendlichen wird damit nicht geschaffen.
Tyler Durden Volland ha detto:
Es ist sind Beiträge wie Ihrer die mich dazu veranlassten, einiges meiner Frühstückszeit an solche, zugegebenermassen zu langen, Repliken zu verwenden. Den Rest des Tages verschwende ich übrigens keine Minute an so etwas. Solche Blogs wie Sie sie mir empfehlen gibt es zur Genüge. Es ist besagte geistige Inzucht der Beschränkten, die sie lieber die ewig gleiche Leier in der FAZ lesen lässt.
Ab er zu Ihrer überflüssigerweise an mich gerichteten Erläuterung zur Geschichte des Islams vor etlichen hundert Jahren. Was Sie nicht gerade überraschend natürlich verschweigen, bzw ignorieren ist der eigentliche Punkt meines Beitrages.:
“Der extreme Islam der Gegenwart allerdings, welcher von Saudi-Arabien und Quatar ferngesteuert und finanziell unterstützt wird” existiert NUR wegen der verbrecherischen Aussenpolitik der USA mit Unterstützung der Nato und deshalb auch Unterstützung Deutschlands. Auch die Unterstützung des Terrors aus privaten Kreisen Saudi Arabien und Bahrain existiert NUR deshalb, weil wiederum die USA die dort herrschenden Verbrechercliquen mit Waffen und Soldaten an der Macht halten!
Ich hatte das bereits oben unmissverstädnlich ausgedrückt, aber ausser Heuchelei wie von Ihnen bekommt man ja hier selten etwas als Antwort, wenns konkret wird….
Beantworten Sie einfach meine tatsächlichen Aussagen, aber mehr als eine der üblichen Pharsen zu meinem unhöflichen Ton werden Sie wohl auch diesmal nicht haben…
colorcraze ha detto:
Herrgottnochmal, Tyler, auch wenn “wir” nicht das Öl der Araber kaufen würden und sie dadurch unterstützen (und die ganzen politischen Ränke wie “spielen über Bande” mit Qatar und Saudi und AFPAK und wie das zurückfeuert), wären sie doch da, denn Millionen Menschen so einfach umzubringen macht man nicht so leicht.
Mit denen, die da sind, muß man in irgendwelche Beziehungen treten.
Ob man will oder nicht.
Nicht alle lassen sich zwingen, sich mit Opium einschläfern zu lassen.
Filou ha detto:
Like!
Filou ha detto:
Bester Tyler,
Wenn ich Sie und die Ihnen Gleichsinnten so lese, dann freue ich mich, in jungen Jahren den nicht leichten Entschluss gefasst zu haben, Deutschland und die Deutschen aus der Perspektive anderer westlicher Kulturen zu beobachten:Ich zog nach Holland, lehne mit dem Rücken an Frankreich und besuche England mit der Sympathie des manchmal Befremdeten. Das ist meine kleine Welt, in der ich lernte, mich um meinen Scheiss zu kümmern und nicht ständig andere zu beurteilen, zu verdammen, anzuklagen.
Es ist schon erstaunlich, wie deutsche Intellektuelle der Nachkriegsgenerationen lautstark im Weltorchester der Klugen nach der Ersten Geige schreien, obwohl sie nur Triangel lernen durften, dies aber schon für eine grosse Leistung halten.
Es ist das Gehabe derjenigen, denen in der grossen 12-jährigen Pause der Humanität das Kontinuum abhanden kam. Die Nachkommen spüren immer noch den Phantomschmerz und geben den wohltätigen Chirurgen die Schuld für ihre Rettung.
So wie Sie zum Beispiel.
Tyler Durden Volland ha detto:
Auch hier, wie immer aus der Spiesserwelt: Phrasen, nicht ein einziger Satz zu meinen Feststellungen.
Die ewigen, leeren Wiederholungen beginnen zu langweilen.
Don Alphonso ha detto:
Gleich gibt es neues Thema.
Filou ha detto:
Keine Antwort. Wünsche weiterhin ein schönes Leben in der eigenen Wahnwelt.
HansMeier555 ha detto:
Das ist es, was mich so ermüdet:
.
Wenn
(1) Der Staat X kein Recht hat, im seine Haftbefehle im Land Y legalerweise selber zu vollstrecken,
.
dann wird das mit dem Satz umschrieben, dass
.
(2) “Der Rechtsstaat nur innerhalb einer Nation gilt”
.
Das ist offenkundig Unsinn! Rechtsstaatliche Prinzipien werden weltweit so gut wie überall anerkannt. Und überall, wo sie gelten, ist jede staatliche Autorität an sie gebunden — auch im Umgang mit jeweiligen Ausländern, und Staatenlosen, usw.
.
Da redet einer vom “Rechtsstaat” und meint damit aber nur die Möglichkeit, Rechtsmittel (legal) zu exekutieren — so, als sei das irgendwie dasselbe.
.
Das erinnert mich an Richter Schill mit seiner “Rechtsstaatlichen Offensive”. Was sich dahinter verbarg, war aber eher eine “Law-and-Order”-Politik, also ziemlich genau das Gegenteil.
.
Wie soll man sich dann mit so formulierten Standpunkten überhaupt sinnvoll auseinandersetzen?
Tyler Durden Volland ha detto:
“Wie soll man sich dann mit so formulierten Standpunkten überhaupt sinnvoll auseinandersetzen?”
Sie haben Recht, die einzige Antwort ist, dass Rechtsstaat, bzw intrenationales Recht nur eine einzige Grenze kennen, die Macht des jeweiligen Staates jene Grenze immer dort zu setzen, wo es in den eigenen Kram passt. Also bei extrajudicial killings durch OBama, oder zB die Verhalftung von Kid Dotcom in Neuseeland…. (So eine Liste liesse sich natürlich beliebig fortsetzen, in DE hatten wir dasselbe in Bad Kleinem)
achwas ha detto:
Wie kann denn sinnvolle Auseinandersetzung gelingen?
.
Kein Mensch kann alle Zusammenhänge beachten.
Wer dürfte Richter sein- zur Beurteilung der Akzeptanz der Standpunkte?
.
Fakt ist:
Die ungelösten Probleme wirken fort</b).
Die Folgen des europäischen Kolonialismus
Die Folgen der Weltkriege
Die Folgen des Kalten Krieges
Die Folgen von doppelbödiger Politik.
Die Folgen von doppelbödiger Moral.
.
Leider ist Karl Valentin ist tot.
.
Doch der Britische Humor lebt:
Großbritannien will EU-Geld zum Bau von neuen Atom-Meilern.
Wenn das nicht komisch ist:
Wir zahlen gleichzeitig für die Abschaltung unserer Reaktoren
und den Aufbau neuer – auch in Frankreich und Tschechien.
.
Das edle Motto der drei Musketiere wurde im Zuge von Sparmaßnahmen geändert:„Einer für alle,
alle für einen, alle für den Geldadel.achwas ha detto:
Mist: ich wollte nur die 1.Zeile FETT schreiben.
Tschuldigung für die “fette” Aufdringlichkeit!
Tyler Durden Volland ha detto:
Wie schön… es werden richtige Fragen gestellt:
“Wie kann denn sinnvolle Auseinandersetzung gelingen?”
Und sogar die richtige Antwort geben Sie:
“Die Folgen von doppelbödiger Politik.
Die Folgen von doppelbödiger Moral.”
Nun müssten Sie nur noch Medien wie die FAZ davon überzeugen, in Ihren Beiträgen stets darauf hinzuweisen, wenn eine deutsche Regierung eben jene beiden Gründe mal wieder anwendet, wie eigentlich in fast jeder Angelegenheit.
Probieren Sie es mal. Dann bekommen Sie im gegenzuig dafür eine kostenlöose Unterrischtsstunde darüber wie es in Wahrheit in Deutschlands Qualitäts medien mit der Zensur bestellt wist.
sambossa ha detto:
Rechtsstaatliche Gesetzestexte contra Überlieferung göttlich empfangener Rechtsschöpfung (Scharia).
Wer kann bei fundamentalen Konflikten schlichten, wenn auf beiden Seiten ganz handfeste machtpolitische Interessen und Personen im Spiel sind?
Wenn Glaube oder Ideologie als Treibsatz oder Handlungsanweisung zum Töten dienen, wenn Hassprediger auf angelsächsische Erweckungs-Apostel treffen.
Wenn unsere Medien jedem Anschlag die Hauptsendezeit/Schlagzeile geben, als unmittelbare Bedrohung für das westliche Wertesystem.
Wenn wir den Treibstoff der Saudis kaufen und damit den Export ihres rigiden Wahabismus als einzig “reine Form” des Islam in die muslimische Welt fördern.
Fragen gibt es leider allzu viele.
Tyler Durden Volland ha detto:
Natürlich, aber eine Teil-Antwort gäbe es zumindest und es ist natürlich nicht die einzige Antwort. Aber anscheinend bin ich der einzige der sie auch tatsächlich mal hinschreibt!
Es sind die USA und die Westmächte die seit über hindert Jahren mit Gewalt die islamischen Länder besetzen und ihre Bodenschätze mehr oder weniger rauben, die verbrecherischen und korrupten Regime unterstützen die Ihnen nützen… es ist NICHT umgekehrt.
Die islamische Radikalisierung und der “Terror” sind eine Reaktion darauf. Ohne diese Vorbedingungen ist beides undenkbar.
Thorsten haupts ha detto:
@Tyler:
“Warum billigen Sie immer ausgrechnet Staaten, also den Verbrechern schlechthin guten Willen zu …”
Ich billige ihnen immerhin den erkennbaren Willen zu, ihre eigenen Bürger zu schützen (selbst wenn das ausschliesslich wahltaktisch motiviert sein sollte). Und in Ausnahmefällen auch ein bisschen mehr – in Bosnien standen keine machtpolitischen, geostrategischen oder Rohstoff- Interessen auf dem Spiel.
“(Irak) und wird vom Völkerrecht gebilligt….”
Ist nie gebilligt worden. Die Situation ist nur in etwa ähnlich des Gegensatzes zwischen Meinungsfreiheit und Holocaustleugnungsverbot – ein erkennbarer verstoss gegen den Grundsatz, deren Betroffene selbst den Grundstzfetischisten zu eklig sind, um sich gegen den Grundsatzverstoss einzusetzen. Das gilt analog auch für Saddam Hussein.
“Wer entscheiden darf wer ein Schurke ist, das ist Frage.”
Für Sie vielleicht, für mich nicht. Wer unterschiedslos und massenhaft Menschen ermordet nur um ihrer Ermordung willen, hat jede Entschuldigung oder Begründung verwirkt.
Oder andersrum: Ich brauche mich nur zu fragen, ob ich lieber unter der Herrschaft der Stalinisten, der Faschisten, der Islamisten oder der bösen USA leben möchte. Die Antwort wird dann extrem einfach – unter Stalinisten sässen wir beide gleichermassen im Arbeitslager, unter Islamisten wären wir beide tot. Debatte beendet.
“Und dann der Clou: „Rechtsstaaten haben keinerlei Befugnis, einen Haftbefehl auf dem Territorium souveräner Staaten zu exekutieren.“”
Das sieht der Herr Friedens Nobelpreisträger aber ganz anders.
Stimmt. Und zwar genau deswegen weil „Rechtsstaaten haben keinerlei Befugnis, einen Haftbefehl auf dem Territorium souveräner Staaten zu exekutieren.“
Gruss,
Thorsten Haupts
Tyler Durden Volland ha detto:
“Oder andersrum: Ich brauche mich nur zu fragen, ob ich lieber unter der Herrschaft der Stalinisten, der Faschisten, der Islamisten oder der bösen USA leben möchte. Die Antwort wird dann extrem einfach – unter Stalinisten sässen wir beide gleichermassen im Arbeitslager, unter Islamisten wären wir beide tot. Debatte beendet.”
Der deustche Speisser wie er leibt und lebt….
Sollen die anderen wegen unserer Aussenpolitik zu Millionen krepieren, die Hauptsache ich bin in Sicherheit. Ich bin sicher, so haben auch die Wähler der NSDAP gedacht….
Thorsten haupts ha detto:
@HM555:
“Das ist offenkundig Unsinn! Rechtsstaatliche Prinzipien werden weltweit so gut wie überall anerkannt.”
Überall mit Ausnahme von Ägypten, Äthiopien, Burma, China, Jemen, Katar, Kuba, Kyrgistan, Marokko, Russland, Somalia, Zimbabwe (Aufzählung willkürlich und grob unvollständig).
Überall sieht also anders aus. Und selbst in den meisten Nationen mit Rechtsstaatlichkeit ist nicht einmal die Rechtsbindung der Exekutive ausnahmslos anerkannt.
Weshalb ich dabei bleibe, dass Rechtsstaatlichkeit als Prinzip bisher nur national bzw. für die Staatsbürger einer Nation gilt. Im besten Fall.
Gruss,
Thorsten Haupts
HansMeier555 ha detto:
Sie irren sich: Rechtsstaatliche Prinzipien werden auch in diesen Ländern durchaus anerkannt. Nur eben in Einzelfällen hin und wieder mißachtet. Genau wie in “westlichen Demokratien”.
Thorsten haupts ha detto:
Rechtsstaatliche Prinzipien für ihre eigenen Staatsbürger werden in westlichen Ländern umfassend angewandt und notfalls eingeklagt. Allerdings weigern sich einige westliche Länder völlig zu Recht, dieselben Prinzipien auf Angehörige ausländischer Gruppen anzuwenden, die dem Westen den Krieg erklärt haben und diesen vozugsweise mittels Massenmord an Menschen wie Ihnen und mir führen.
Gruss,
Thorsten Haupts
HansMeier555 ha detto:
MIr scheint, Sie haben das Prinzip der Rechtsstaatlichkeit nicht ganz verstanden.
Das ist keine Gnade, die der Staat “seinen eigenen Bürgern” und Ausländern bei Wohlverhalten gewährt, sondern ein Prinzip, das der Staat in allen seinen Handlungen gegenüber jedermann beachten muss. Einfach weil er sonst aufhört, ein Rechtsstaat zu sein.
.
Natürlich hat der Staat genügend legale Möglichkeiten zur Selbstverteidigung.
.
Gegen Kriminelle und Terroristen hat er das Strafrecht, gegen auswärtige Bedrohungen hat er das Kriegsrecht.
.
Aber er muss er schon sagen, welches er anwenden will und wer jetzt genau sein Kriegsgegner ist und worin er den Kriegsgrund sieht.
.
Was Sie da propagieren, läuft wohl (wenn ich Sie nicht grob mißverstehe) auf ein “Feindstrafrecht” hinaus, das für totalitäre Diktaturen typisch ist.
HansMeier555 ha detto:
Lieber ThorHa,
Sie werfen mir mitunter vor, ein “moralischer Prinzipienreiter” zu sein.
.
Dabei versuche ich nur, Ihnen verständlich zu machen, dass das Problem noch wo ganz anders liegt. Das Modell, das Ihnen vorschwebt, (“rechtsstaatliche Behandlung der gutwilligen Untertanen, Feindstrafrecht gegen die erklärten Feinde”) lässt sich so oder so nicht durchhalten. Eine konsistente Politik kann sich darauf nie begründen.
.
Früher oder später kommt da jedes Regime mit sich selber in Konflikt. Bei den USA ist das jetzt schon erkennbar der Fall. Guantanamo hat ihnen viel geschadet und wohl kaum etwas genutzt.
.
Durch die strikte Einhaltung rechtsstaatlicher Normen tut sich so ein Staat vor allem erst einmal selbst einen Gefallen. Dadurch hält er seinen eigenen Apparat bei Disziplin und zwingt seine Sicherheitsorgane zur sorgfältigen udn professionellen Arbeit.
Thorsten haupts ha detto:
Verehrter HansMeier,
ab und an wäre ich ganz dankbar für den Verzicht auf Belehrungen, für eine Lehrposition reicht Ihr Wissensvorsprung nicht.
Und nun zurück zum Thema. Ich bin mir der Bedeutung von Rechtsstaatsprinzipien sehr wohl bewusst. Nur mache ich auch daraus keinen Fetisch, weil es keinen Grundsatz gibt, der in letzter Konsequenz und unter allen Umständen durchzuhalten ist.
Guantanamo war und bleibt ein3 Riesensauerei, die besser heute als morgen korrigiert werden sollte. So geht man auch mit Kriegsgefangenen unter keinen Umständen um.
“Gegen Kriminelle und Terroristen hat er das Strafrecht, gegen auswärtige Bedrohungen hat er das Kriegsrecht.”
Eben nicht und das wissen Sie sehr wohl. Momentan hat das Recht noch keine Antwort auf international vernetzte Gruppen von Privatleuten, die Staaten oder Staatengruppen den Krieg erklären und das mit eindeutig kriegerischen Akten untermauern. Eine rechtssaubere Antwort auf diese Bedrohung ist unmöglich, weil das Recht diesen Fall einfach nicht vorsieht und er auch in der Rechtsgeschichte der letzten mindestens 250 Jahre einmalig ist (man könnte sogar mit 500 oder mehr argumentieren, die Condottiere der Renaissance haben im Regelfall für einen Fürsten oder/und Staat agiert).
Dass Sie auch unter diesen Umständen auf unbedingter Rechtsstaatlichkeit bestehen, heisst in der Komsequenz, dass Gegenwehr gegen solche Gruppen erst im Moment eines Anschlages möglich ist. Das versuche ich Ihnen verständlich zu machen. Mit dieser Konsequenz ist mir das Rechtsstaatsprinzip schlicht zu teuer bezahlt.
Denn letztlich dient auch der Rechtsstaat einem Zweck – dem bestmöglichen Schutz des Einzelnen. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte Deutschland diesen Schutz nur als Schutz vor dem Staat denken (Sie und Tyler folgen dieser Denkschule), das Beharren auf unbedingter Rechtsstaatlichkeit war eine Reaktion auf eine bestimmte Form von Staatsbarbarei. Die wird gerade abgelöst durch eine neue Art der Barbarei – und darauf haben wir alle keine überzeugende Antwort, schon gar keine rechtsstaatliche.
Gruss,
Thorsten Haupts
HansMeier555 ha detto:
Dass die heutige Situation neu ist, würde ich glatt bestreiten.
Bürgerkriege sind ja nichts neues, und Terrorismus ebenfalls nicht.
.
Dass da irgendeine “neue Art von Barbarei” die Abkehr von bewährten Prinzipien erzwingt, kann ich in keiner Weise erkennen.
HansMeier555 ha detto:
Es gab ja in den letzten 40 Jahren viele viele Länder, die ganz real vom Bürgerkrieg bedroht waren und mit einem echten Terrorproblem zu kämpfen hatten (wobei gerne auch vom Ausland unterstützte “Privatgruppen” eine Rolle spielten), ohne dass irgendeine westliche Regierung deswegen bereit gewesen wäre, gleich das Völkerrecht umzuschreiben.
.
Man hat zwar die Augen zugedrückt, wenn die türkische Regierung Kurden foltern liess, aber man hätte nie erklärt, das sei jetzt legal.
.
Oder Russland in den 90er und 2000er Jahren mit seinem Nordkakasus. Nicht dass die Russischen Dienste in Tschetschenien irgendwas nicht gemacht hätten, was sie für nötig hielten. Aber hätten westliche Staats- und Völkerrechtsexperten dazu jemals ihren Segen gegeben?
.
Mich erinnert die Diskussion hier schon ein wenig an dieses berühmte Experiment von Verhaltensforschern, wo die Wissenschaftler mit den weißen Kitteln auftraten und den Versuchspersonen weißgemacht haben, dass sie jetzt irgendwelchen Opfern kräftige Stromstöße verpassen müssen, im Interesse der Wissenschaft.
Thorsten haupts ha detto:
Ich bewundere Ihre unbegrenzte Fähigkeit, einem Diskussionskontrahenten maximale Unmoral unterzujubeln. Sie sind damit absolut öffentlichkeitstauglich, auf der Höhe der Zeit sozusagen. Schon mal daran gedacht, irgendetwas mit Medien zu machen? Oder in die Politik zu gehen? Da kann diese Fähigkeit ausserhalb dieses von Kriegstreibern, Unrechtsstaatlern und Terrorismusaufrufern durchsetzten, kleinkarierten Kommentarzirkels zu grosser Fornm auflaufen.
Meier, Sie werden gebraucht!
Gruss,
Thorsten Haupts
HansMeier555 ha detto:
Was wäre denn Ihrer Meinung nach “maximale Unmoral”?
HansMeier555 ha detto:
Aber ich kann Sie beruhigen:Es geht mir nicht um Ihre persönliche Moral, es geht mir nur um den Irrtum und seine Folgen.
.
Der Rest ist, sagen wir mal: Banal.
Filou ha detto:
Deze man heeft ‘n lelijk wijf.
Plindos ha detto:
Als die hehren Prinzipien der französischen Revolution 1789 libertè, egalité, fraternité, die Nation zehrt heut noch davon,
waren alle Sansculottes (ohne Hosen) und Citoyens in hellem Freudnetaumel begriffen.
Doch! ,
Der Sklavenaufstand 1791 auf Haiti unter François-Dominique Toussaint
machte diesem philanthropischenProjekt und Freudenfest ein jähes Ende, Die Pffersäcke konnten das mitnichten tolerieren, da war die absolute moralische Toleranzgrenze erreicht. Beim Geld und der Marge hört der Spaß auf.
Der Rest war Blutsauferei.
Lobenswert wie die deutschen Kanzler immer wieder wg. der Auftragsbücher nach China reisen, brav dorten die Menschenrechte verbal einklagen.Nach den ersten blumigen Tischreden und Toasts kommt man zur eigentlichen Sache. der Diridari zirpt machtvoll.
docl
Tyler Durden Volland ha detto:
Werter Plindos,
alles korrekt Toussaint L’Ouverure ist zwar einer meiner Helden, aber keiner wird behaupten die haitianische oder französische Revolution hätten der Welt die ersehnten libertè, egalité, fraternité gebracht.
Revolutionen (vulgo: Terror) sind psychologische Faktoren. Ausnahmsweise bekommen mal die Richtigen die Angst, ich finde das begrüssenswert. Es geht darum die Sauereien zu begrenzen, wenn der “Rechtsstaat” mehr und mehr zu einer hohlen Phrase wird, die immer dann in Kraft tritt, wenn es den “Powers that be” nützt.
sambossa ha detto:
Kleine Ergänzung: Bei einer Rundreise durch die Türkei sah ich zahlreiche Moscheen in Standart-Architektur, gerade errichtet oder in Bau. Wie mir ein türkischer Lehrer vor Ort mitteilte, würden viele mit Hilfe von saudischen Stiftungen finanziert.
Plindos ha detto:
Die grüne Standarte flattert vor dem Eingang der Standardmoschee.
Im Ernst: Mich verblüfft, wie buchstabengetreu viele meiner muslimischen Bekannten, teilweise sehr Gebildeten, den Koran als wahre Orientierung ansehen. Da liegt z.B. die Schöpfung nur mal gerade 6.000 Jahre zurück und ausserhalb jeder Diskussion oder das Urmenschenpaar Adam und Evva bewegte und lebte in der Tat zwischen Mekka und Medina. Soviel Vernageltheit findet man auch in den hochgelobten USA im Mittleren Westen bei den Kreationisten.
sambossa ha detto:
Geschätzter Plindos,
genau diese Zwischentöne vermisse ich hier bei unseren Kultur-Kampfhähnen, eigene Reisen mit offenen Augen und Ohren können für eine differenzierte Einschätzung sehr hilfreich sein und auch andere Perspektiven eröffnen.
Plindos ha detto:
Danke für die Blumen. Sie werden es nicht glauben, Reisen führten mich nie über Europas Grenzen (nach dem Osten hin, weiß man eh nicht so genau, was noch dazu zählt) hinaus. Diese von Ihnen so apostrophierten “Kampfhähne” sind doch das Salz in der hiesigen Nudelsuppe.Ce n’est pas de probleme,
sambossa ha detto:
Weitere Zutaten aus dem Kräutergarten könnten die Suppe sicherlich verfeinern, Plindos. Etwas mehr Esprit bitte, die Herren, und weniger Belehrung über das richtige Rezept 🙂
Tyler Durden Volland ha detto:
Zwischentöne?
Was gäbe es denn für Zwischentöne für die in ihrer Gewaltätigkeit identische, unsägliche Dummheit in den beiden Extremen USA und Islam?
Halten Sie da irgendwas für diskussionsfähig?
Ich kann Ihnen jede Menge Kräuter aus meinem Garten anbieten,. aber Sie müssten mir schon erst mal erklären welches Rezept Sie denn so im Sinne haben?
Wessen Suppe würde Sie den gerne auslöffeln?
sambossa ha detto:
Die Suppe der USA natürlich, da der Hegemon ja für alles Übel in der Welt verantwortlich ist.
Filou ha detto:
Gibt es eigentlich ein Studie zur Psychpatholgie ehemals linker Studenten?
HansMeier555 ha detto:
Wozu Studien, wenn man das Ergebnis schon kennt?
HansMeier555 ha detto:
Tut mir auch leid, wenn Sie meine Postings nicht so sympathisch finden wie ich (meistens) die Ihren.
.
Wie auch immer, Sie müssen mich so oder so ertragen.
.
Gott wird es Ihnen einmal vergelten und Sie vorzeitig aus dem Fegefeuer entlassen.
Thorsten haupts ha detto:
Bisschen empfindlich? Wie die meisten Moralprediger besser im Austeilen als im Einstecken? Auch das vergibt der liebe Gott bestimmt.
Gruss,
Thorsten Haupts
HansMeier555 ha detto:
Schande wem Schande gebührt!
.
Psychopathologie ist reizvoll.
Aber wohlfeile Klischees scheinen mir zu Filou nicht recht zu passen.
.
http://en.wikipedia.org/wiki/The_Authoritarian_Personality
Thorsten haupts ha detto:
Als ich noch 20 war, habe ich mich von sowas echt mal beeindrucken lassen. Eines der wenigen Dinge, für die ich mich heute noch schäme.
Gruss,
Thorsten Haupts
achwas ha detto:
Ha!
Die Hölle sind immer die Andern.
.
Liebe heilige uneinige Dreifaltigkeit:
HM555/ThorHa /TDV
Wo kann man bitte seine Hände in Unschuld waschen?
.
Und wer garantiert, dass so ein alter Gott nicht genug mit seinem Sohn und dem Geist zu kämpfen hat und missgelaunt
dem kleinen Filou UNRECHT angedeien läßt?
.
nee, nee, nee, da müssen wir schon alle mit …
Thorsten haupts ha detto:
Seine Hände in Unschuld waschen kann kein aktiver Mensch. Es gibt nur einige, die das nicht wissen wollen.
Gruss,
Thorsten Haupts
spaccato ha detto:
Man muss es mit der Hygiene ja auch nicht immer so übertreiben tun.
homobulla ha detto:
L’enfer, c’est là ou les autres doivent aller.
Pascha50 ha detto:
@achwas, TDV, HM555, ThoHa
…”die Hölle sind immer die anderen”
Richtig, liebe achwas, womit belegt wäre, dass der gute alte Sartre noch nicht überholt ist…
Aber wer ist in dem von Ihnen angeführten Himmels-oder Höllentriumphirat der Vater, wer der Sohn und wer der (un)Heilige Geist ?
Da ließen sich lustige Konstellationen ausdenken…wenn nicht die Korrekturen der Deutscharbeiten riefen…
Auf jeden Fall lässt sich eine absteigende Reihenfolge im Weltrettungsidealismus feststellen:
1. Tyler: Inhaber des Schwarzen Gürtels der Gnostik: Wer nicht für mich ist, der ist
gegen mich.
Wenn einer den Kampf gegen die menschliche Dummheit gewinnen kann, dann
Tyler.
Wenn man gleichzeitig Ost- und Westmächte der grenzenlosen Dummheit zeiht,
( die Totalitarismustheorie lässt grüssen, geschätzter TDV ), dann muss man
grenzenlos idealistisch sein, soz. Mit beiden Beinen fest in der Luft stehen…
Hat mit ALLEN seinen Aussagen zu Ursachen menschlichen Leids und Elends
recht, aber leider nicht mit den geforderten Konsequenzen, da es keine für alle
Völker und Zeiten und Interessen überzeugenden Antworten gibt.
Aufgrund seiner absoluten Indolenz: rhetorisch unkaputtbar!
2. HM555: Meister der Selbstverteidigung, der jedem Gegner mental überlegen ist,
da er keinerlei Anzeichen von Ermüdung, Überforderung oder Schwäche zeigt.
Schwingt in der linken den Morgenstern, in der rechten führt er elegant den
Degen.
Lässt sich in seinem (un)gesunden Selbstbewusstsein weder kleinreden noch
an die Wand argumentieren, noch überzeugen, noch widerlegen.
Godfather of Arguments.
ER allein wäre in der Lage gewesen, Sokrates den Schierlingsbechertrunk
auszureden…
Mischung aus Idealismus und Realismus.
Hat immer recht, solange er redet.
3. ThoHa: grösster Kämpfer von allen. Hammerschwingender THOR (nomen est…)
Weiß am ehesten um die Schwächen der Menschen.
Hat die humanistische Sentenz, die bis zur G9 Schulreform im Lateinunterricht
gepredigt wurde, total,verinnerlicht:
“Wenn du den Frieden willst, bereite den Krieg vor!”
Lässt sich von ebenbürtigen Gegnern nicht einschüchtern, da er weiß, was er
kann und weiß!
ABER: er zeigt Nerven, in letzter Zeit sogar Nervenbahnen, obwohl,er sich
fest vorgenommen hat, sich nicht mehr provozieren zu lassen…
Überfordert sich mental, auch wenn er multimultitaskingfähig ist…
Schätzt positives Recht über alles, Gutmenschentum ist ihm höchst verdächtig.
FAZIT:
Weitermachen,genau so!
Rhetorik am Hochreck!
Bloß nicht von larmoyanten Beschwichtigern und schöngeistigen Literatinnen verunsichern lassen!!!
Jede/r kann sein/ihr eigenes thematisches pulldown Menü aufmachen, wo und wie er / sie will.
Zum Beispiel so, wie ich gerne über das Thema Gesagtes / Gemeintes Weiterplaudern möchte…
HansMeier555 ha detto:
Die Hölle, das sind nicht die Anderen.
Die Hölle, das ist man selbst.
.
Wie oft muss ich das noch wiederholen?
spaccato ha detto:
… und wir brutzeln ganz sachte vor uns hin in unserem persönlichem Fegefeuer – nur gar werden wir nicht. Die Hölle.
spaccato ha detto:
Oops.
Ersetze persönlichem durch perönlichen …
spaccato ha detto:
persönlichen.
Facepalm.
Pascha50 ha detto:
“Die Hölle, das ist man selbst.”
Dann muss die Geschichte von Kain und Abel ja umgeschrieben werden, verehrter HansMeier!
achwas ha detto:
Never ever!
http://www.youtube.com/watch?v=aVLB2Y4iOdA
HansMeier555 ha detto:
@pascha50
.
Die Regel, man solle “sachlich” und nicht “ad personam” diskutieren, ist nur ein kopflastiges Vorurteil.
.
Die meisten sind Opponenten sind ausgesprochen froh und dankbar, wenn man persönlich wird und ein wenig unter die Gürtellinie tritt.
Erst dann fühlen sie sich als Gesprächspartner überhaupt ernst genommen.
.
Das geht so weit, dass sie es geradezu für unfair, unanständig und einen echten Charakterfehler halten, wenn sich damit geringfügig mehr Zeit lässt als sie selbst. Das wirkt so arrogant und überheblich.
sambossa ha detto:
Rhetorik am Hochreck?
Vielleicht doch mehr in der Endlosschleife, und wenn sie nicht gestorben sind …
spaccato ha detto:
Da kann einem schon schwindelig werden …
Pascha50 ha detto:
Jawohl, Herr Hauptmann!
Der Wind kommt so aus Nord-Süd!
spaccato ha detto:
Im nördlichen Ostwestfalen, da geht ein Wind.
Thorsten haupts ha detto:
@Tyler:
Von einem Phantasten ein Spiesser genannt zu werden, ist immer ein Lob – danke. Leider beruht das auch noch auf einem Missverständnis. Nicht ich will meine Ruhe, sondern viele hundert Millionen Menschen können nur deshalb in Frieden leben und diskutieren, weil es noch immer einige hartleibige Realisten gibt, die auf totalitäre Herausforderungen robust reagieren. Das wollte ich ausdrücken.
Und zur Geschichte des Nahen Ostens – kaufen Sie sich mal ein gutes Geschichtsbuch, bitte. Nur Syrien,Libanon, Ägypten und Palästina waren mal kurz vom Westen besetzt (grob zwischen 1918 und 1945, davor osmanisch). Die anfangs vielleicht prowestlichen Fürsten dieser Länder wurden in den fünfzigern durch indigene Aufstände mit sozialistischer Begründung gestürzt.
Die ganze arabische Halbinsel war überhaupt niemals westlich besetzt. Das dortige Öl wurde von indigenen Fürsten zur Mehrung ihres eigenen Reichtums gefördert und verkauft. Eine der wenigen Weltgegenden, wo der Westen nicht einmal vor 100 oder 200 Jahren für irgendetwas verantwortlich gemacht werden kann, ausser von Geschichtsfälschern.
Gruss,
Thorsten Haupts
colorcraze ha detto:
[Hier nicht ganz so OT wie beim neuen Beitrag]
Bahn hat Drohne gekauft und will damit Graffittisprühern auf den Pelz rücken.
Graffitti! Meine Güte! Das bringt doch nur zusätzliche Lackschicht gegen Rost auf! Wenn sie damit versuchen würden, die Kabel- und Metalldiebe zu fangen oder von ihrem Tun abzuhalten, so daß nicht immer wieder “unregelmäßiger Verkehr” herrschen würde, fänd ich das ja noch sinnvoll, aber man stürzt sich als Manager halt anscheinend immer zuerst auf den Krümelkack.
spaccato ha detto:
Feindbilder wollen geplegt sein.
Tyler Durden Volland ha detto:
@Sambossa
Gratuliere. Sie sind Ihrem Ziel mich hier zu vergraulen ein grossen Schritt näher gekommen.
Sie kennen ja meine Abneigung gegen dumme Menschen. Nun nehmen Sie mal diese „Diskussion“ als Beispiel.
Da schreibt also jemand folgendes:
„Diese Morde sind ausserhalb des Rechtsweges erfolgt. Der Präsident der USA, seines Zeichens Friedens Nobelpreis Träger ordnet in eigener Selbstherrlichkeit, ohne jeglichen “due process”, die Hinrichtung vierer US Staatsbürger an.
Hitler wäre stolz auf ihn….“ …und…
„Es sind die USA und die Westmächte die seit über hundert Jahren mit Gewalt die islamischen Länder besetzen und ihre Bodenschätze mehr oder weniger rauben, die verbrecherischen und korrupten Regime unterstützen die Ihnen nützen… es ist NICHT umgekehrt.“
…und stellt dann dazu die Frage:
„Was gäbe es denn für Zwischentöne für die in ihrer Gewaltätigkeit identische, unsägliche Dummheit in den beiden Extremen USA und Islam?“
Darauf gibt’s dann von Ihnen das brilliante Gegen“argument“:
„Die Suppe der USA natürlich, da der Hegemon ja für alles Übel in der Welt verantwortlich ist.“
Sehen Sie irgendeinen Zusammenhang zwischen meinen Worten und ihrer Anhang?
Hören Sie mal hier rein:
http://wissen.dradio.de/usa-der-krieg-hinter-den-kulissen.37.de.html?dram:article_id=247345
Ach, lieber nicht? Solcher Dinge wollen Sie lieber erst gar nicht wissen? Keine Angst, Sie können ja hinterher wie ThorHa einfach schreiben, die Islamisten seien auf jeden Fall noch viel, viel böser und die Welt deshalb auch in Ordnung.
Sie sagen halt lieber nur: Ausser meinem eigenem Wohlleben geht mir alles am Allerwertesten vorbei… wenn hier und da ein paar Millionen verrecken müssen…. damit kann ich gut leben, solnge ich nicht dabei bin. Ganz Fafner: „Ich lieg hier und besitze, lass mich schlafen.“ Oder das beliebte: „Ich hab schon eine Meinung dazu, also lassen Sie mich gefälligste mit der Realität in Ruhe….“
Mir fällt da plötzlich ein sich aufdrängender, gut möglicher Zusammenhang auf, zwischen solcher Diskussions Verweigerung und den hier zahlreichen Blog Beiträgen über in Studienzeiten erlittene Traumata, als man in Diskussionen mangels Wissen und Intelligenz blossgestellt wurde und zum RCDS überlief, wo man den geistigigen „Ansprüchen“ besser genügte, sich wohlfühlte und dann einfach auf dem Level blieb…. . Bla, bla und Konversation sind o.k., aber tatsächliche Diskussionen? Niemals!
Wieder was dazu gelernt… da hat mich Thor Ha schon beinahe davon überzeugt, dass auch Reaktionäre im Grunde möglicherweise guten Willens sind, wenn auch irgenwo unglücklicherweise „falsch abgebogen“ und nun dies…. igitt, igitt….
PS: Ich hab erfreuliche Nachrichten für Sie und ihre Brüder im Geiste: Die Koch brothers „Charles and David Koch — famous for bankrolling conservative causes“ sind gerade dabei „The Tribune Co. dailies, including the Los Angeles Times, Chicago Tribune, Baltimore Sun and five others“ zu übernehmen. In einem Land dass vor Bildung und Wissen geradezu strotzt werden also noch ein paar Instutionen Richtig Verblödung umgemodelt.
PSS: Noch eine allerletzte Anmerkung zu einem Thema das wir schon hatten gibt es Neues:
Drohnenpanne wird skurril
Der US-Rüstungskonzern Northrop Grumman erklärt, alle Hawk-Drohnen hätten Antikollisionssysteme, beim Euro Hawk sei auf “ausdrücklichen Wunsch” des Kunden keines eingebaut worden…..
Wolgang Lieb: „Da werden also jährlich fünf Milliarden für Beschaffungsvorhaben ausgegeben und dann ist es „in der Praxis wenig der Fall“, dass der Ausschuss über Probleme unterrichtet wird oder dass der Ausschuss nach Problemen fragt. Das ist das Eingeständnis, dass das Beschaffungswesen der Bundeswehr demokratischer Kontrolle weitgehend entzogen ist oder sich die Parlamentarier nicht ausreichend kontrollieren.“
http://www.heise.de/tp/artikel/39/39195/1.html
whatcrisis ha detto:
Lieber Tyler, lassen Sie sich bitte nicht vergraulen, sehen Sie das ganze positiver, als große Staatskunst beispielsweise, oder als große Staatsoper, oder zumindest großartiges Daumen- und Tastenkino, in dem auf- und vorgeführt wird, warum es nur recht und billig sein muss, dass die einen – wir hier – stets als die Verteidiger von Frieden und Recht, also recht großartige Freiheitskämpfer im Grunde, betrachtet werden müssen, und die anderen – die da vom Hindukush usw. – stets als Aggressoren und gemeine Terroristen, für die man nichts als Verachtung, Abscheu und – natürlich stets begrenzte und befristete – Ausnahmen von Gerechtigkeit und Rechtsstaatlichkeit machen muss…
Man könnte das wahrlich als erschreckend und abscheulich ansehen, aber wir sind hier ja in einem Salon, und da gilt es, sich mit klaren Äußerungen und Regungen des Gewissens oder der Herzensbildung zurückzuhalten – hier ist man und will man sein, um sich zu amüsieren!, und sonst gar nichts: basta.
Auch könnte man das mit einigem Recht als eine – im Grunde ziemlich langweilende – Art von Gehirnwäsche und Phrasendengelei bezeichnen – was noch nicht ins ungläubige Hirn passt, muss eben passend (ein-)gehämmert werden, aber derlei grobe Ausdruckweise verbietet sich ja ebenfalls unter Salonlöwen und -tiger_Innen…
Was aber hinginge, das Ganze als Opera Buffa zu sehen, über die man so nebenbei ja – einiges nur angedeutet – erfahren konnte. Die Bouffons haben zwar erstaunlich viele Auftritte und dann auch noch viel Text – aber vielleicht muss das so sein bei dieser Form von Kunst oder bestimmten Formen und Größen von Nasen; man weiß es nicht so genau, ahnt es aber wohl und möchts dann gar nicht unbedingt bis in die letzten schonungslosen Details erfahren, das ist da nicht anders als bei anderen großen Offenbarungen, etwa der des Johannes, und wir wissen ja, wie die Nase eines großen Mannes, so auch – … aber ich schweife nun wirklich zu weit ab.
Auch summt und brummt hier schon wieder meine kleine black box; sie funktioniert wieder, nach ein wenig Tuning, und zeigt nun nicht nur zuverlässig Ironie wieder an, und zwar in beliebiger Dosierung, sondern auch, wann wieder eine Stelle kommt für Szenenapplaus, und nun herrscht wieder eine Atmosphäre froh und munter wie in der Muppet Show und mir nicht mehr viel zu wünschen bleibt, außer ein paar mehr Einlagen von Waldorf und Statler vielleicht… ohne die wärs dann doch nicht wirklich gut genug und würde zwar nicht sofort vergraulen, aber doch so sehr langweilen, dass der eine oder andere umschalten könnte – und das wollen wir doch alle vermeiden, nicht wahr.
Thorsten Haupts ha detto:
Ich finde jeden erschreckend … (beliebiges einsetzen), der nicht meiner Meinung ist, hätten Sie auch eleganter und kürzer schreiben können.
Gruss,
Thorsten Haupts
whatcrisis ha detto:
Immer noch besser als drei Zeilen gebraucht, und gar nichts gesagt!
Aber ich muss gestehen, diese Art von Beiträgen von Ihnen gefällt mir noch am besten…
Thorsten Haupts ha detto:
Wären Sie anderer Auffassung, würde ich mir ernsthaft überlegen, was ich falsch gesagt habe :-). Sie denken und argumentieren zuvorderst auch an Freund-/Feind-, gut/böse Linien. Das macht für mich die Diskussionen mit Ihnen oder HM555 extrem einfach.
Das muss man Tyler hoch anrechnen – obwohl er und ich in der Beurteilung von Politik oder Gesellschaft schwerlich weiter auseinanderliegen können, fehlt ihm die automatische Freund-/Feind- Sortierung, die u.a. für die systematisch verrückte westliche Öffentlichkeit ansonsten typisch ist.
Gruss,
Thorsten Haupts
whatcrisis ha detto:
Ja, ihre Argumentation ist extrem einfach, das ist also nicht nur mir und anderen, sondern auch Ihnen selbst wohl inzwischen aufgefallen.
In meiner Aufzählung der großen Künste habe ich aus unangebrachtem Taktgefühl und höflicher Zurückhaltung ganz vergessen, die hohe Schule großer Redekunst zu erwähnen, und darum danke, dass Sie auf dieses Versäumnis hinweisen, das gibt mir Gelegenheit, das nachzuholen.
Vielleicht ists aber immer noch nicht einfach genug, und ich muss es noch mehr herausarbeiten, woran Ihre Beiträge in puncto Überzeugungskraft leiden, damit auch Sie es endlich erkennen und einsehen können – immerhin, es deutet sich Erkenntnis ja dann doch an, Sie sprechen ja selbst einfache s/w und Freund/Feind-Schemata schon einmal an, das ist schon ein Anfang und geht in die richtige Richtung, – :
Sie vertreten hier gebetsmühlen- und predigerhaft immer wieder die derzeitige Praxis, mittels gezielter Tötung anderer und unter Inkaufnahme ziviler Opfer, ganzer Familien, Frauen, Kinder und sonstiger Unbeteiligter (also Nichtkombattanten) im Ausland zu operieren, begründen das als notwendig usw., aber eben nur fürs Abendland, beim Morgenland nennen Sie das Terrorismus – und das ist nicht nur völlig absurd und höchst ignorant und arrogant, es macht Ihre Argumentation zudem lächerlich. Als ob es für die Richtigkeit einer Ansicht darauf ankäme, auf welchem Stück Erde man sich gerade aufhält; und zwei Meter weiter ändert sich dann alles… wie geistesarm ist das denn.
Man kann Sie sich nämlich aber dieser Denke und Rede wegen sehr gut auch als Taliban oder Hassprediger vorstellen, indem man Sie wie eine Schachfigur einfach nur die Seite bzw. die Farbe von unschuldig-weiß auf schwarz wechseln lässt – denn genau so wie Sie argumentieren die Hetzer, Kriegstreiber und Terrorismusausbilder, mit demselben Freund/Feindschema, nur eben aus der gegenüberliegenden Perspektive:
Man müsse das Recht Unbeteiligter und Zivilisten (Bürgerrechte, Menschenrechte) für begrenzte und gezielte Ausnahmeaktionen eben aussetzen und ignorieren, die gerechte Sache (der Kampf gegen den Terror der Feindesseite) erfordere das, das Recht müsse hinter den Notwendigkeiten des Kampfes zurückgestellt und geopfert werden, denn alles andere sei naiv, der Feind nutze das nur aus usw. usf. ad inf…
Mit Recht und Moral hat all das nichts zu tun, einzig mit Siegermoral und dem sogenannten nicht-existenten “Recht des Stärkeren” (und die Verhältnisse können sich ändern)…
Sie machen es damit sich zu einfach; immerhin geht es ja um Menschenleben, wenn auch nicht um Ihres (aber es hülfe Ihrer Argumentation, sich das einmal vorzustellen, das erleichtert Empathie und auch die gebotene umfassende über den eigenen Horizont hinaus reichende Perspektive) und da ist es inakzeptabel, es sich so einfach zu machen, und außer dass derlei durch Wiederholung auch nicht besser werden kann und dass es anödet, ist da auch alle Selbstgefälligkeit und jegliches Eigenlob ganz fehl am Platz.
Sorry fürs Levitenlesen, aber das musste einmal in aller Offenheit angesprochen werden, denn das kann ja nicht so weitergehen – wollen wir denn vernünftig miteinander ins Gespräch kommen.
Statt komatös langweiliger Dauervorführung der großen rhetorischen Kunst, wenig bis gar nichts sinnvolles zu sagen und sich dabei gut zu fühlen, sich gar dieser nichtigen kleinen Erfolge und Lacher auch noch stolz zu erfreuen, sollte endlich einmal der Nachdenklichkeit Zeit und Raum zur Entfaltung gegeben werden; das fände ich nicht nur erfreulich, sondern auch einen zierenderen persönlichen Stil, Herr Haupts.
Mit den Ausnahmen vom Recht begannen übrigens alle Diktaturen und Tyranneien, man muss dabei gar nicht an die Hitlersche Machtergreifung denken, auch Cäsar fang mit begrenzten Mandaten zur Diktatur, einem Amt für Krisen- und Kriegszeiten an… und immer endete es für diese Großen der Geschichte, diese Helden der Republiken und der Völker ungut, nicht wahr? Was könnte uns das sagen?
Thorsten Haupts ha detto:
“Sie vertreten hier gebetsmühlen- und predigerhaft immer wieder die derzeitige Praxis …”
Ich vertrete hier erst einmal gar nichts, sondern bilde lediglich das rhetorische Gegengewicht zu der gebetsmühlenartig und predigerhaft wiederholten Pauschalverurteilung aller Aktionen, die sich nicht in den geheizten Gerichtsräumen westlicher Strafgerichte abspielen. Solange die Argumentation der Drohnengegner sich auf “Drohnen=ohne Gerichtsurteil=böse=unterlassen” beschränkt, antworte ich exakt auf dem gleichen Niveau und genauso holzschnittartig.
Ihr Vergleich von Drohnenschlägen mit Selbstmordattentätern und Bombenlegern spricht für sich selbst. Ich muss nicht ausführlich kommentieren, dass gezielte Tötungen (mit der Inkaufnahme auch ziviler Opfer) gleichgesetzt wird mit wahllosem Massenmord an möglichst vielen meist völlig Unbeteiligten irgendwo auf der Welt (in Moscheen, auf Marktplätzen, an Strassenkreuzungen). Das ist nicht gleich und nicht vergleichbar.
Wenn Sie also mit mir ins Gespräch kommen wlollen, geben Sie bitte wenigstens einmal Antwort auf meine wiederholt gestellte, sehr einfache Frage: Wie bekämpfe ich die Planer, Ausrüster und Trainer der Massenmörder, wenn es mir nicht möglich ist, ihnen Exekutivkräfte mit einem Haftbefehl zu schicken und sie vor Gericht zu bringen?
Ich würde sogar die Antwort akzeptieren: Gar nicht, ich kann und darf diese Leute halt nicht bekämpfen und muss damit leben, dass sie weiter Massenmorde planen und vorbereiten. Zu dieser Antwort waren sowohl Sie als auch HM555 unfähig oder zu feige.
Ansonsten langweilen Sie mich bitte nicht mit Ausführungen zu meinem persönlichen Stil, das ist in einem öffentlichen Blog auch nichts weiter als ein rhetorisches Heissluftgebläse. In einer privaten Debatte unter Ausschluss der Öffentlichkeit würden Ihre Worte wenigstens noch Sinn machen, hier nicht.
Gruss,
Thorsten Haupts
whatcrisis ha detto:
Nun fragen ausgerechnet Sie als Vertreter exzellenten und elitär geschulten Tank-Thinkings andere (oder mich?) nach Antworten und Ideen, wie man aus an die Wand gefahrenen Situationen und misslichen Lagen wie der, dass auf Angriffskriege, Besetzungen, Landnahmen, kurz Imperialismus, re-agiert wird? Sie sind ja lustig.
Aber fragen und um Hilfe bitten können ehrt ja, ist auch keine Schande, und es ist immerhin schon mal ein vielversprechender Anfang, dass Sie nun beginnen zu fragen und auch mal infrage zu stellen. Aber wie immer, wenn das Nachdenken erst zu spät einsetzt und man seine Hausaufgaben nicht gemacht hat, wie immer wenn man erst schießt und dann fragt, kommt da jeder vernünftige Rat auch zu spät.
Wie dem auch sei, da müssen Sie jedenfalls schon selber herausfinden, das eigene Nachdenken lässt sich eben leider durch nichts ersetzen (und übrigens auch nicht erfolgreich simulieren), und gute Leute werden übrigens ja auch genau dafür bezahlt.
Sinnvoll wäre meines Erachtens, zu den Anfängen zurückzugehen und dann systematisch, Schritt für Schritt, alle Fehler zu suchen… Und nicht vergessen, sich für jeden gefundenen eine Belohnung zu gönnen, das motiviert, weiterzumachen – Erkenntnis allein sollte zwar schon Lohn genug sein, aber wenn sie so schmerzlich wird, dürften ein paar Boni schon angebracht und okay sein…
Thorsten haupts ha detto:
“… dass auf Angriffskriege, Besetzungen, Landnahmen, kurz Imperialismus, re-agiert wird?”
Okay. Das rechtfertigt ein “pruuust”. Ausgerechnet die muslimische Welt reagiert also auf westlichen imperialismus ihr gegenüber, obwohl der kurzlebig diskutabel vorhandene seit spätestens 1956, seit 2 Generationen, vorbei ist? Und obwohl der Westen seitdem und bis zu 9/11 niemals mehr ein muslimisches Land besetzt oder angegriffen hat, statt dessen z.B. in Afghanistan, Bosnien oder Kuwait Muslimen ihren Arsch bzw. ihr Land gerettet hat?
Darüber brauche ich nicht nachzudenken, mangels Denkgegenstand. Verspäterer nachkolonialer Antiimperialismus aus Afrika, aus Tunesien oder Algerien, wäre ja wenigstens noch irgendwie plausibel. Aber aus dem Jemen, dem pakistanischen Paschtunengebiet oder aus Saudi-Arabien, Gebiete, in denen der Westen nie war? Das zu konstruieren schaffen nur westliche Antiimperialisten, für die die Welt ganz einfach ist:
§1 Die USA sind böse
§2 Sind sie einmal nicht böse, gilt automatisch §1
Sie wollen diskutieren? Klar, nachdem man ihre Prämissen und Weltsicht widerspruchslos akzeptiert hat. Weder lohnt dann die Diskussion noch ist die Forderung überhaupt akzeptabel.
Noch ein langweiliger 08/15 Linker …
Gruss,
Thorsten Haupts
whatcrisis ha detto:
“obwohl der Westen seitdem und bis zu 9/11 niemals mehr ein muslimisches Land besetzt oder angegriffen hat (…)”
Irak ist also keine muslimisches Land? Der zweite Golfkrieg (1990/91) hat also gar nicht stattgefunden? Woher haben Sie denn eigentlich solche Informationen? Von RCDS-Seminaren? Dem Haus der DAF?
Auf derlei exzellentem Wissensstand und Niveau erübrigt sich natürlich jede weitere Diskussion.
Thorsten Haupts ha detto:
Der erste Golfkrieg war ein imperialistischer Angriffskrieg gegen ein muslimisches Land? Staun.
Alle mir zugänglichen Fakten und Quellen sprechen von einem völkerrechtlich absolut sauberen Krieg, um in einer Koalition mit anderen muslimischen Ländern den Angriffskrieg eines Diktators auf ein muslimisches Land zu stoppen. Aber die lügen vermutlich alle, weil
§1 Die USA sind böse
§2 Sind sie einmal nicht böse, gilt automatisch §1
Ist Ihnen Ihre Selbstentlarvung eigentlich manchmal peinlich? Arroganz muss man sich leisten können.
Gruss,
Thorsten Haupts
sambossa ha detto:
@Tyler Durden Volland
Als dummer Mensch würde es mir niemals in den Sinn kommen, sie zu vergraulen. Machen sie ihr Ding hier, und gut ist. Ihre Linkverweise sind oft interessant, ihre Predigten können meinen beschränkten Geist nicht erwecken.
Thorsten Haupts ha detto:
“mangels Wissen und Intelligenz blossgestellt wurde und zum RCDS überlief …”
Nur zur Information: Ich habe niemals vorher und niemals nachher Debatten auf einem höheren Abstraktions- und Wissensniveau geführt, als im Politischen Beirat des RCDS Bundesvorstandes, der sich damals aus sogenannten “Altfunktionären” zusammensetzte (Leute älter als 25, die ihre Verbands”karriere” beendet hatten und in dieser durch Originalität und theoretisches Niveau aufgefallen waren).
Gruss,
Thorsten Haupts
whatcrisis ha detto:
Der war echt gut!
whatcrisis ha detto:
Was hält Sie dann eigentlich davon ab und wer hinderte Sie eigentlich, zu dieser Originalität und diesem theoretischen Niveau zurückzufinden?
.
Im übrigen stimme ich zu, sogar beim RCDS habe ich einige exzellente Nachdenker kennenlernen dürfen, nur waren diese – wie überall sonst auch – nicht die Regel, sondern Ausnahme, nicht in der Mehrheit, sondern betrüblicherweise in der Minderheit. Die, welche sich selbst hingegen als Teil einer geistigen Elite verstanden, nunja, die machen heute die merkwürdigsten Sachen, der Don berichtet ja auch oft genau über diese Klientel.
achwas ha detto:
Über die Geschichten von der Moral-hat AUCH David Hume geschrieben:
.
“Ein wichtiger Gewinn, welcher aus der Philosophie kommt, besteht darin, dass sie das allein wirksame Gegengift gegen Aberglauben und falsche Religion liefert. Alle übrigen Heilmittel gegen diese verderbliche Krankheit sind vergeblich oder wenigstens unsicher. Schlichter gesunder Verstand und Weltkenntnis, welche für die meisten Vorfälle des Lebens ausreichen, erweisen sich hier als unwirksam: Geschichte und tägliche Erfahrung bieten Beispiele von Männern, welche, mit den größten Fähigkeiten für Geschäft und Leben ausgestattet, ihr Leben lang dem gröbsten Aberglauben knechtisch unterworfen geblieben sind. Selbst Heiterkeit und Milde des Temperaments, welche Balsam in jede andere Wunde gießen, bieten kein Heilmittel gegen ein so bösartiges Gift, wie besonders daraus hervorgeht, dass das schöne Geschlecht, obwohl es gewöhnlich mit diesen reichen Gaben von der Natur ausgestattet ist, so manchen Tag von jenem lästigen Eindringling verkümmert sieht.
.
Hat aber gesunde Philosophie einmal die Herrschaft über den Geist gewonnen, dann ist Aberglaube tatsächlich ausgeschlossen; und man kann zuversichtlich behaupten, dass ihr Sieg über diesen Feind vollständiger ist als über die meisten Laster oder Unvollkommenheiten, denen die menschliche Natur unterworfen ist. Liebe oder Zorn, Ehrgeiz oder Habsucht haben ihre Wurzel in dem Temperament und den Empfindungen, welche auch die gesündeste Vernunft kaum jemals imstande ist, ganz ins Rechte zu bringen….”
weiter, siehe:http://www.textlog.de/hume_selbstmord.html
.
Nun, man kann sich auf verschiedene Art und Weise aus der Welt,
die einen umgibt, entrücken, zurückziehen…
oder aber sich an ihr aufreiben, da gibt es Stufen…man ist so frei –
oder etwa doch nicht?
spaccato ha detto:
Entrückung oder Aufreiben … äh, gibt’s nicht vielleicht noch eine Alternative?
(im Hintergrund hört man leise den Va, pensiero …)
achwas ha detto:
…da gibt es Stufen …auf jeder kann man verweilen.
sich niederlassen, mit einem Schlückchen…
.
Man kann da auch – o sole mio – singen –
wie einst Jürgen Schremmp auf Stufen in Rom –
und sich dann als Honorargeneralkonsul nach Südafrika zurückziehen…
.
und dann “auferstehen”.
.
So wie die Hölle, sieht auch der Himmel für jeden anders aus.
spaccato ha detto:
Ja – so als Honorarkonsul der Republik Miranda.
Das wäre ein Job für mich.
achwas ha detto:
Sicher ist es der diskrete Charme der Bourgeoisie
der leicht, elegant und doppelbödig daher kommt, der so konveniert.
.
Wer ist denn noch leichtfüßig?
TDV, der 3x die Woche Fußball spielt
und keinen Zucker isst.
Zur Regeneration meditiert er – 7 Stunden zeitversetzt.
Erst wenn wir schlafen kommt er als Geist des Gewissens über uns.
.
Bei Klabund z.B. ging das Meditieren so:
” Ich fieberte den ganzen Tag. Ich aß nichts. Ich saß stier und verstört im Café Glasl vor einer Schale Nuß und dachte nur den ganzen Tag: Leuchtet meine Uhr des Nachts? … Leuchtet meine Uhr des Nachts?”
…
Die Erleutung kam so:
“Und es wurde Abend. Es wurde Nacht.
Ich saß in meinem Keller in der Schwanthalerstraße – und meine Uhr leuchtete!”
achwas ha detto:
Es heißt natürlich Erleu-ch-tung.
Man beachte die 12 Sterne – wie auf der Europafahne.
HansMeier555 ha detto:
Wie ich höre, will Euro-Hawk vorerst an de Maizière festhalten.
spaccato ha detto:
Und wenn er sich an dem Dingen festhalten würde, könnte man ihn bequem zum Mond schießen. Ferngesteuert.
Pascha50 ha detto:
Mit oder ohne de M., mit oder ohne Drohnen: Europa fällt immer weiter auseinander, hat im Welttheater immer weniger Gewicht.
25 europäische Nationen sind der Überzeugung, dass Waffen für Syrien keine Lösung sind.
Die beiden europakritischsten Länder, Frankreich und GB, für die Krieg schon immer das erste Mittel der Wahl war, setzen sich durch.
.
Etymologen an die Front:
Was bedeutet eu- ropa der ursprünglichen Wortbedeutung nach?
Nee, gut ist da schon lange nichts mehr dran!
spaccato ha detto:
Das mit dem gut (εὖ) könnte man meinen.
Aber es scheint doch das εὐρύς zu sein, was weit heißt. Plus ὄψ (= Sicht).
… Aber von Weitsichtigkeit kann ja auch keine Rede sein.
Siehe hier.
Pascha50 ha detto:
Danke für die schnelle Erklärung, spaccato!
Dann hätte Zeus seiner Tochter auf dem Stier also Weitsichtigkeit bescheinigt.
“Europa” hat der Stier längst abgeworfen.
Er rast von Griechenland gen Norden, aber es ist kein Torero in Sicht, der ihn stoppen könnte…
In der Tat kann man in der europäischen Politik keine Weitsicht erkennen. Alle wollen rein in die EU, alle wollen mitreden, die kleinsten wollen das gleiche Stimmrecht…
Alles nachvollziehbar und verständlich.
Was mich, bei allen großen und kleinen Forderungen der versch. Länder am meisten ärgert, das ist der brutalst mögliche Egoismus der Briten:
Max. Sonderkonditionen erpressen, den Euro de facto nicht einführen, soz. den Rahm abschöpfen und die anderen Frösche in der Magermilch strampeln lassen…
Wenn alle Länder die Finanztransaktionssteuer einführen würden, dann wäre der Finanzstandort London nicht mehr benachteiligt wie alle anderen auch.
Politiker- bashing vom PC-Standort “Sofa” aus ist eine der leichtesten Übungen…
Dass Merkel in ihrer Partei unumstritten ist, hat schon seinen guten Grund!
Es gibt KEINEN einzigen Abbiegevorschlag Richtung Nord, Süd,Ost,West an den politischen Autobahnen, der nicht schon gemacht worden wäre…
Also gibt es auch nicht DEN einzig richtigen!
Dass sich Realisten und Idealisten aus dem Wege gingen, kann man nun wirklich nicht behaupten.
Ich weiß noch, wie Edmund Steuber ( ja, ich weiß, Flughafen…aber er hat ja auch was im Kopf…) als letzter Ministerpräsident in DE einer Gesetzesvorlage zustimmen musste, damit es mit der EU weitergehen konnte…und wie er unter Druck gesetzt und ausgelacht wurde, als er Garantien haben wollte, dass die ursprüngliche Abmachung, dass kein Land der EU ein anderes retten muss, eingehalten wird….
Und jetzt? Jetzt steht die Pyramide auf dem Kopf …und die Grundfläche wird in schwindelnder Höhe um sämtliche Armenhäuser Europas erweitert…
Thorsten Haupts ha detto:
Sie können sich doch nicht einfach der allgemeinen Wortumdeutung entziehen! Die deutsche Weigerung, für europäische Nachbarstaaten mehr Schulden zu machen, heisst heute “Spardiktat”. Und ist alternativlos daran schuld, dass Europa auseinanderbricht!
Schliesslich handelt es sich bei den europäischen Nachbarstaaten um einen Kindergarten, dessen einheimische Bevölkerungen und demokratisch bestimmte Politiker für rein gar nichts verantwortlich sein können, weshalb man von ihnen auch keine Eigenverantwortung verlangen kann.
Etwas mehr politische Correctness in diesem Blog, bitte. Sonst kommt der heilige Meier über Sie.
Gruss,
Thorsten Haupts
spaccato ha detto:
Verzeih’ns, lieber Pascha,
des mit dem Stier und der Europa war aber keine Vater-Tochter-Beziehung …
Und der Edmund, der heißt Stoiber.
..
Nichtigkeiten – ich weiß.
achwas ha detto:
„Was bedeutet eu- ropa der ursprünglichen Wortbedeutung nach?“
> Eurṓpē, „die [Frau] mit der weiten Sicht“ <
?
Würde Thomas de Maizière so antworten (können)?
Oder würde er aus dem ff ( er ist Jurist) von Europa erzählen,
was Sie hören wollen und ihm nützlich ist?
(Immerhin durchlief auch er die Denkfabrik Atlantik-Brücke)
.
Die Frage, die sich mir stellt, in wieweit KANN man sich
einem riesigen Europa der Vielen wahrhaftig verpflichtet fühlen.
.
Ist nicht immer die eigene Tradition als Sichtweise, hier z.B.
-als Sohn von Ulrich de Maizière, Generalinspekteur der Bundeswehr – und seine hugenottische Herkunft prägender?
.
Man weiss es NICHT !
Calvinistische Prägung UND Weitsicht –
das hält man doch im Kopf nicht aus.
spaccato ha detto:
Ach, achwas, laß … das ist ein zu weites Feld.
achwas ha detto:
OK – KO
✪
Pascha50 ha detto:
Nein, achwas, lass nicht!
Auch weite Felder wollen bestellt werden…
ad: “…inwieweit kann man sich einem Europa der Vielen wahrhaftig verpflichtet fühlen?”
Genau das ist die Frage aller Fragen!
Sozusagen die Gretchenfrage!
Meine These: DE ist bereit, wesentlich mehr für ein gemeinsames EU zu tun, als alle anderen ( noch verkneife ich mir, zu sagen: als alle anderen zusammen!)
Wir akzeptieren die Rente mit 67, mit 69….
In Frankreich gab es die massivsten Proteste gegen die Anhebung des Rentenalters von 60 auf 62…
Arbeiten um zu leben…auf europäische Kosten?
Wir geben knurrend, aber nicht beißend Vollmachten an Brüssel ab. Ohne Proteste.
Haben wir nun eine Einsicht in die Notwendigkeit,,oder sind wir medientechnisch so verblendet, borniert und manipuliert, dass wir kälbermarschmässig verfahren, getreu dem Brecht’schen Motto:
“Nur die allerdümmsten Kälber, wählen ihre Metzger selber.”
Was würde Metzger Hoeneß dazu sagen…?
Die Assoziation von vernunftorientierter Sparpolitik in DE mit Nazi-Vorwürfen in Griechenland wird nicht ohne Folgen bleiben: DE rückt nach rechts! Die Neonazis wird’s freuen.
Sie haben recht, spaccato, Namen müssen stimmen.
Dieses Credo verkünde ich doch selbst jeden Tag.
achwas ha detto:
∴
PBlindus ist der wahre Seher