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Stützen der Gesellschaft

~ Darf ich noch ein Stück Torte anbieten?

Stützen der Gesellschaft

Archivi Mensili: febbraio 2014

217000 Euro??ß?scharfess???

28 venerdì Feb 2014

Posted by Don Alphonso in Uncategorized

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Die müssen sich verrechnet haben.

Also das muss man ganz klar sagen, das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung hat doch überhaupt keine Ahnung. Oder es kann nicht rechnen. Jedenfalls verwahre ich mich hier ausdrücklich gegen die Unterstellung, dass man mit einem Nettovermögen von 217000 Euro schon zu den 10% Vermögendsten des Landes gehört. Die haben mindestens einen Nuller vergessen.

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Ich mein, dass die Lage der Deutschen ansonsten wirklich übel ist, weiss ich auch. Als ich nach Teneriffa geflogen bin, war diese Zeitschrift Focus am Stand ausgelegt und fragte, wie man 50.000 anlegen sollte. Das ist wirklich eine schwere Frage, denn diese Summe ist nichts Halbes und nichts Ganzes, dafür bekommt man keine relevante Immobilie, und wenn man keine relevante Immobilie hat, bringt es auch nichts, ein paar Basissilberkannen und eine kleine Gemäldegalerie zu erwerben, das muss schon Hand in Hand gehen. Ich weiss nicht, was der Focus empfohlen hat – die aktuellen Modenachfolger von Internet- und Windkraft-Aktien, nehme ich an – aber mein Rat an die finanziell geknechteten Massen wäre bei solchen Summen: Gründung einer Partei für die Weltrevolution zur Beendigung dieses Elends.

Weil es natürlich überhaupt nicht so ist, wie das DIW behauptet. Nur mal ein Beispiel: Schauen Sie, draussen bei meinen Eltern im Westviertel wurden gerade die letzten kleinen Häuser abgerissen, um sie durch etwas noch Bescheideneres zu ersetzen: Ein Haus mit mehreren Wohnungen nämlich. Und Gartenanteilen. Das bedeutet, dass man heute nicht mehr eine Villa kaufen muss, um in den Genuss einer guten Adresse zu kommen, sondern auch ganz klein einsteigen kann. Westviertel für Arme, gewissermassen, und Sie können sich ja vorstellen, wie begeistert alle sind, dass uns eine Immobilienfirma nun diesen raumoptimierten Klotz hinstellt und Nachbarn, die gezwungen sind, auf den Schnitt einer Wohnung zu achten, weil sie wirklich jedes Zimmer brauchen. Für sich selbst, nicht für die Katzen. Aber auch die brauchen, um hier mitspielen zu können, pro Person diese 217.000 Euro und noch etwas mehr, nur um dann am Ende keine Villa zu haben. Und das soll Oberschicht sein?

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Gut, mir ist natürlich bewusst, dass die Rechnung des DIW alle Erwachsenen berücksichtigt. Sollten die Eltern dem Kinde zum Studium keine Wohnung in einer guten Stadt kaufen, ist es natürlich so gut wie unmöglich, mit zarten 19 Jahren schon zu dieser angeblichen Spitze aufzuschliessen. Aber selbst dann ist da nur diese Wohnung, und in Teneriffa sah ich die Folgen: Da waren fast nur alte Leute und ich war der einzige unter 50 Jahren, der über zwei Wochen in diesem Hotel sichtbar geworden ist. Es gibt auch junge Leute dort, manche spielen Gitarre auf der Strasse und andere kaufen daneben reduzierte Sonnenbrillen, aber die wohnen offensichtlich irgendwo, wo es billiger ist. Diese noch besitzlose Jugend wirkt sich auf eine derartige Statistik negativ aus, und natürlich auch auf das Hotel, in dessen Bar dann in der Nacht Gruppen auftreten, die wie Abba aussehen und auch deren Lieder spielen, sehr zum Gaudium der finanziellen Super Trooper, die damit ihre Jugend verbinden.

Aber selbst dann ist da noch die bittere Erkenntnis, dass dieses Vermögen in Euro – und bei den britischen Gästen noch schlimmer, in britischen Peseten – berechnet wird, was langfristig betrachtet in etwa so viel Stabilität wie der Teide hat, der Vulkan, der sich über Teneriffa erhebt. Es ist eine ganz schreckliche Vorstellung, dass bei diesen 217.000 auch noch sehr volatile Vermögensanteile dabei sein könnten, man erinnere sich da etwa an Zypern, die gerade die Privatisierungen stoppen, weil die Welt gerade in der Ukraine andere Probleme hat: Eigentlich müsste man da noch einen Risikoabschlag einpreisen, und ein gewisses Notpolster herausrechnen – es kann ja immer mal sein, dass die Waschmaschine kaputt geht, eine Öllieferung kommt oder eines dieser französischen Pastelle wie jenes, das mich gerade dazu zwingt, noch schnell im Februar einen Beitrag zu verfassen. Ich würde es lieber so sagen: Wer diese 217.000 jederzeit flüssig hat, und zwar verteilt zur Streuung des gesamtwirtschaftlichen Risikos, dem geht es gut. Aber wenn die Zahlen des DIW stimmen, dann geht es der Mehrheit der Minderheit eher nur so mittel. Und ich finde es auch richtig, dass die Rentenansprüche da nicht eingerechnet werden: Das ist nämlich auch nicht recht viel besser als die Ansprüche auf Genussscheine von Windkraftanlagen oder Profite aus Lehman-Zertifikaten, oder Bitcoins auf einem Mt.Gox-Konto. Es gibt so viel Werbung für Altersvorsorge: Wäre die Rente sicher, bräuchten wir das nicht.

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Wie auch immer: Ich hätte zum Beispiel erwartet, dass man in dieser Klasse eine kleine Fluchtmöglichkeit vor den Sorgen des Alltags hat. Das ist so eine grundlegende Jugenderfahrung bei uns. Also bei mir war es jedenfalls so, dass ich eine Wohnung in München hatte und eine kleine, winzig kleine Dachwohnung daheim, aber immerhin mit 20 m² Dachterrasse und zwei Zimmerchen und das war schon ganz angenehm bei der Organisation des Lebens, man hat immer etwas, wohin man gehen kann, wenn es woanders langweilig ist. Das ist so eine Erfahrung, die man eigentlich voraussetzt, diese Abwesenheit von Zwang, immer am gleichen Ort zu sein – nicht umsonst wehren sich ja auch die Asylbewerber gegen die Residenzpflicht, und sie haben vollkommen recht, eine Zweitresidenz macht das Leben einfach schöner. Aber das DIW hantiert jetzt mit diesen brandgefährlichen, elitenzersetzenden Zahlen und behauptet indirekt: Das ist bei vielen finanziell gar nicht möglich. Das ist üble Nachrede, ja meinen die, wir seien auf der Brennsuppn doheagschwumma? Ich mein, mir ist schon klar, dass nur 15000 in der Nähe des Tegernsees wohnen und 82 Millionen nicht, aber es in dieser Härte vorgerechnet zu bekommen, das tut mir weh.

Wie man das lösen soll, weiss ich natürlich auch nicht, sollte sich das DIW nicht doch verrechnet haben (schaut bitte, bitte nochmal nach, ja? Habt Ihr auch Auslandskonten und die Scheine unter dem Teppich und den Basen der Statuen berücksichtigt?). Auf gar keinen Fall will ich jemandem mit 217000 seine Freude kleinreden, es an die Spitze geschafft zu haben, ich hätte dieses Land einfach nur gerne etwas, naja, vermögender. Und zwar bitte ohne Umverteilung, denn natürlich sehe ich auch die andere erschreckende Zahl von 83.000 Euro, die der Deutsche im Durchschnitt haben soll. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass jeder normale Millionär 12 Deutsche ohne Vermögen auf der anderen Seite nur sieht, wenn er sich diese Zahlen mal durchdenkt. Vom Durchschnitt kann sich einer viel und 12 nichts leisten, so ist das mathematisch. Man kann es drehen und wenden, wie man will: Es ist einfach nicht schön.

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Vermutlich kommt dann bald wieder ein Bericht der Bundesregierung, der erzählt, dass es mit der Ungleichheit gar nicht so schlimm ist und man ja auch sehen muss, was der Staat einfach so an seine Bürger verschenkt, Sicherheit, saubere Strassen in Süddeutschland. massive Blumenbeete in Kurorten und die theoretische Möglichkeit, dass in Berlin nach einem Jahr die Matratzen auf den Gehwegen ausgetauscht werden. Das ist sicher richtig, aber eine breitere Oberschicht wäre einfach angenehm, allein schon bei der Partnerwahl und für die Freizeitgestaltung. Was wir brauchen, ist mehr sozialer Ausgleich für die Ärmsten der Reichen, das ist gut für uns und sicher auch nicht schlecht für Teneriffa, wo viele gerade unverkäufliche Ferienimmobilien auf jene warten, für die wir am Tegernsee keinen Platz mehr haben.

Sozial ist, was Reichtum schafft. Das DIW sollte deshalb genauer rechnen und nachschauen. Es gibt ja auch noch Luxemburg. Das haben sie auch übersehen.

Ein Herz für Breschnew

26 mercoledì Feb 2014

Posted by Don Alphonso in Uncategorized

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Die Souveränität der einzelnen Staaten findet ihre Grenze an den Interessen der sozialistischen Gemeinschaft
Leonid Breschnew

Auf der Brücke über dem blaugrünen Sylvensteinsee trägt eine sehr blonde Russin viel Gold, eine rehbraune Steppjacke und Stiefel, deren Absätze für die uns umgebende Bergwelt viel zu hoch sind. Sie wirft sich in Positur, und ihr Begleiter macht ein Bild. Dann umarmen sie sich und versuchen mit weit ausgestreckten Armen ein Selfie. Das wird nur so mittelmässig, und als ich vorbeigehe, frage ich sie, ob ich vielleicht ein Bild von ihnen aufnehmen soll. Gerne lassen sie sich darauf ein, und ich beachte Sonnenstand, Belichtung, Bildausschnitt und einen besonders schönen Blick auf die weissglänzenden Hänge des Karwendelmassivs. Es ist doch schön, wenn im fernen Russland Mobiltelefone klingeln und dann ein wirklich gelungenes Bild Bayerns zu sehen ist, selbst wenn, wie gesagt, die Stiefel selbstmörderisch sind. Auch, weil es hier richtig angenehm ist. Altes Europa halt.

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Meine Freundlichkeiten könnten noch weiter gehen. Ich könnte diesem offensichtlich nicht armen und durchaus geschmackvoll gekleideten Paar auch sagen, dass sie von hier aus einfach über die Brücke weiterfahren könnten, etwa Richtung Garmisch, und dann über den Seefelder Sattel nach Innsbruck. Von dort aus geht es über den Brenner nach Italien, und brächen sie jetzt auf, könnten sie zu Abend in Parma essen. Da wüsste ich gute Restaurants und vor allem einen Gemälderestaurator, dem ich einiges zu verdanken habe. Nennen wir ihn – ich will ja nicht, dass ihn jeder kennt – einfach Francesco. Francesco profitiert von der Krise in Italien und bietet jenen, die viel Arbeit, aber wenig Geld für ihn haben, Geschäfte an: Sie lassen ein paar Gemälde restaurieren und ein paar andere, die sie nicht mehr brauchen, geben sie ihm. Diesem Umstand verdanke ich eine lesende Sybille mit verrutschtem Kleid in der Bibliothek und eine Adlige vom neapolitanischen Hof. Unter anderem auch, weil Francesco nur Kunden aus Westeuropa akzeptiert und damit die Konkurrenz klein bleibt.

Will dagegen jemand aus Osteuropa etwas haben, sagt Francesco nooooNoNonononononoNoooo, übersetzt, nein, auf keinen Fall. Denn in Osteuropa hat man auch Tricks: Man kauft, man lässt es sich schicken, man regt sich auf und findet das Bild nicht gut, verlangt drohend das Geld zurück, und beim versicherten Zurückschicken verschwindet dann das Bild wie von Geisterhand. Francesco hat mehr als einmal versucht, diese Versicherungssumme bei einem osteuropäischen Postkonzern einzufordern, und er ist es leid. No Ukraine, No Belarus, No Russia, so lauten seine ehernen Grundsätze inzwischen. Ausser, sie kommen in Persona vorbei, zahlen in bar und nehmen das Bild mit, was natürlich nicht in meinem Sinne ist, denn ich habe neben der Adligen noch Wand übrig und Francesco kennt viele Leute.

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Natürlich ist Francescos Eindruck vom Osten immer noch ein wenig besser als der, den man früher vom waffenstarrenden und erstschlagbereiten Ostblock hatte, als die Systeme um die Weltherrschaft rangen. Aber fairerweise muss man auch sagen, dass die Perestroika vor 28 Jahren begann und die, wie es so schön hiess, “demokratische Neugestaltung Osteuropas” nun auch schon bald ein Viertel Jahrhundert auf dem Buckel hat und aussieht, als wäre sie eher 110 und es wären 110 unschöne Jahre gewesen – weshalb der Begriff in der gleichen Tonne verschwand, in der auch schon die blühenden Landschaften lagern. Die demokratische Neugestaltung Osteuropas passt nicht zu den Kriegen in Jugoslawien und nicht zum aktuellen ungarischen Regime mit seinen rechtsnationalistischen Autokratiebestrebungen, es passt nicht zu den radikalen Auswüchsen des polnischen Katholizismus und diversen Machthabern in der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Bulgarien. In Weissrussland gilt Präsident Lukaschenko als letzter Diktator Europas, aber irgendwie wird man den Eindruck nicht los, dass viele Potentaten gerne seine Kollegen wären.

Und dann gibt es noch so Erlebnisse wie den Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine, es gab 2008 einen Kaukasuskrieg mit russischer Beteiligung, es gibt da auch noch Regionen wie Tschetschenien und Dagestan, die Konflikte zwischen Armenien und Aserbaidschan um Berg-Karabach, und weiter östlich kommen weitere Staaten, bei denen man in aller Regel erst mal bei Wikipedia nachlesen muss, welcher Präsident da alle 5 Jahre mit 90% wiedergewählt wird, in diesen Rechtsstaaten und lupenreinen Demokratien. Dass Russland den Import von moldawischem Wein im Jahr 2013 mit einem Einfuhrstopp belegte, lag laut Russland an Weichmachern und nicht am Versuch, die dortige Regierung über das wichtigste Exportprodukt weich zu machen, sich mehr an Russland zu orientieren.

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Man will das bei uns eigentlich gar nicht so genau wissen. Es gibt in der EU ja schon genug Probleme mit der Rettung des Alten Europa vor Euro, Kommission, Banken und Freihandelsabkommen, und dass in Kiew die Nazi Nationalisten für Europa gewalttätig demonstrierten, war auch nicht gerade ein schöner Anblick, wie man das bei uns daheim so kennt. Alles, was hinter dem ehemaligen Eisernen Vorhang liegt, ist irgendwie seltsam und mag sich auch nicht so verhalten, wie man das in Europa gerne hätte. Da sind sehr viele Nationalfahnenschwinger und NachbarnbisaufsBlutHasser, da gibt es Minderheiten, die unterdrückt und gejagt werden, und diejenigen, die im Moment unsere Partner sind, sind vielleicht schon bald empfänglich für einen Scheck aus Russland, oder wollen mehr Geld für Terrorbekämpfung, oder einfach auch nur die ortsübliche Bestechung für die ortsüblichen Oligarchen, die je nach Bedarf mal Kommunisten, Demokraten, Umstürzler oder Nationalisten sind. Stellt man sich neben all den Janukowitschen das gütige Gesicht des späten Breschnew vor, oder den immer leicht verwirrten Blick von Andropow, dann muss man wenigstens zugeben: Der Kommunismus war für den Westen billiger und weniger komplex.

Man wusste in etwa, mit wem man es zu tun hatte und was die taten: Eine Ideologie predigen, an die sich alle realsozialistisch zu halten hatten. Sie bauten Atomwaffen und Mauern und Plattenbauten und rannten dauernd zum toten Lenin, aber so komisch das schien, sie machten es gestern, heute, morgen und bis zur Weltrevolution, die, da war man sich sicher, noch etwas Zeit bräuchte. Alles in allem war der Ostblock also ein verlässlicher Nichtpartner und Qualitätsfeind, der allenfalls ein paar Spione schickte und keine Unterhändler, die ein paar Milliarden mehr verlangten, als Putin zahlen würde. Man musste nicht dauernd neue Politiker fragwürdiger Natur kennenlernen und sich auch nicht mit der Frage herumschlagen, was zum Teufel die dort an die Macht bringen – das war damals deren Problem und was daran schlecht war, versteht man heute kaum, wenn jetzt in der Ukraine die Verteilung der Beute losgeht. Unter Breschnew war der Ostblock zwar nicht demokratisch, aber eben doch so stabil und verlässlich wie das alte Europa. Das passte gut zusammen, vermutlich, weil es in Konkurrenz zueinander entstanden ist.

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Und wenn die im Osten immer noch das Neue Deutschland verkaufen, von der Arbeitsplatzsicherheit in der DDR schwärmen, und die Kinderbetreuung loben, könnten wir uns im alten, langsam sterbenden Europa doch auch ein paar Momente der Milde und nostalgischen Erinnerung leisten. Die Raketen blieben in den Silos, während heute die Nazis auf den Strassen sind, es war eine andere Welt und nicht die Fortsetzung wenig erbaulicher Aspekte des Kapitalismus mit anderen, unreglementierten Mitteln. Man konnte das – im Gegensatz zu den neuen Oligarchen – alles einfach ignorieren, im schönen Alten Europa.

Und dass unser eigener Landrat von der Staatspartei hier auch gerade so ein Oligarchenproblem hat, das ein wenig an die Ukraine erinnert, das ignorieren wir natürlich auch, dann brauchen wir uns keine Gedanken machen. Es reicht ja, wenn wir endlich unseren Frieden mit Breschnew schliessen.

Security ist eine Meisterleistung aus Deutschland

22 sabato Feb 2014

Posted by Don Alphonso in Uncategorized

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Der Krieg ernährt sich selbst.
Cato d. Ä.

So wie Goethe seinem Schuster Meidling und Seume seinem Heerdegen Elogen verfassten, weil ihre Lederwaren vortreffliche Dienste bei den italienischen Reisen leisteten, so sollte ich auch meinen Schuhmacher aus Verona loben – selbst wenn ich nicht mehr nach Syrakus wandere, sondern lediglich auf den äussert unbequemen Sesseln eines Airbus sitze, für die ich besser den bürokratischen Wahnsinn eines teuren, europäischen Luftfahrtkonsortiums geisseln sollte. Vier Stunden sitze ich im Flugzeug, trotz angeblicher “Alliance” von “Sky Chefs” vor einem Essen, das sicher auch Seume besonders, aber nicht lobend erwähnt hätte, und da wäre einer der weichen, geflochtenen Ochsenledergürtel meines Schusters angenehm, die sich im Sitzen weiten. Aber leider sind sie nicht leicht durch die Schlaufen der Hose zu würgen, und bevor ich mich ankleide, denke ich an die Sicherheitsschleuse und wie ich danach gezwungen bin, mich neu zu sortieren und anzukleiden.

In der Öffentlichkeit.

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Man stelle sich einmal vor, man wäre gezwungen, sich in einem Park, auf einer Promenade oder an einem anderen Ort, einfach nur, um Zugang zu erlangen, komplett metallisch entleeren müsste, ohne Frage, ohne Klage, ohne einen Anwalt, einfach so, auf Zuruf oder gar nur ein Winken mit der Hand. Das Winken ist ja auch so eine Meisterarbeit aus Deutschland, wie, das spüre ich im Rücken, das peinlich betretene Gaffen der anderen in einer Mischung aus Übelkeit und dem Wunsch, das alles gar nicht ansehen zu müssen. Da will ich natürlich nicht minutenlang mit einem dicken Ochsenledergürtel kämpfen, also nehme ich einen anderen, weniger bequemen Lederriemen, und frage mich, in was für einer Welt wir eigentlich leben, wenn ich mich nicht mehr so anziehe, wie ich will, sondern so, wie es sicherheitstauglich ist und mir möglichst wenig Scherereien macht.

Und wieso man sich so etwas gemeinhin überhaupt gefallen lässt: Diese Normierung durch das Verlangen der Sicherheit. Letzthin etwa flog ich von Berlin nach Frankfurt, und weil ich dank Taxiversagen spät dran war, musste mein gesamtes Gepäck als Handgepäck in das Flugzeug. Ich hatte für eine Freundin bayerische Marillenmarmelade dabei, und musste in diesen wenigen verbleibenden Minuten vor dem Start viel Beredsamkeit aufbringen, dass diese auf den heimischen Jurahängen handgefertigte Kostbarkeit nicht in einer Mülltonne verschwindet. Die Sicherheit und mein Charme entscheiden, ob ich Gastgeschenke dabei habe oder nicht, ob ich ein Mensch bin oder normierte Transportkapazität. Und es bedeutet, dass ich zu Bütteln, die ich bezahle, auch noch überaus freundlich bin, damit ich menschenwürdig reisen kann. So ist das im Flugzeug. Es ist die verkehrte Welt.

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Und es geht weiter. Vor ein paar Jahren bin ich mit El Al nach Israel geflogen, da wurden meine Schuhe auch genauestens durchleuchtet und ich fand es absurd – das ist inzwischen Stand der allgemeinen Paranoia. Ich warte nur darauf, dass man sich das Recht herausnimmt, die Absätze abzusägen oder Richtlinien zu veröffentlichen, dass der, der da ein unpassendes Schuhwerk trägt, keinen Anspruch auf Schadensersatz hat, wenn das Sicherheitspersonal die Schuhe zerstört. Vielleicht sollten wir alle in Badebekleidung an Bord gehen und dabei Badeschlappen tragen, dann wäre das alles einfacher, und all die Beschäftigten der Sicherheitsbranche könnten sich allein mit dem Zerlegen des Gepäcks beschäftigen – ich muss hier nicht gesondert erwähnen, dass mein 90 Jahre alter Koffer von Brachers in Teneriffa geöffnet und dann mit Tape verklebt ankam, weil diese Leute nicht in der Lage waren, ihn nach dem Durchwühlen wieder zu verschliessen. Vermutlich macht man sich ohnehin verdächtig, wenn man nicht die üblichen, lauten, scheusslichen Rollkoffer verwendet.

Der Mensch hatte angeblich schon immer den Traum vom Fliegen, aber vermutlich nicht den Alptraum, der mich erwartet, als mich der Airbus dann in München ausspuckt. Die Halle ist voll mit Russen, deren Flieger wohl ein Problem hatte, und die nun desorientiert hier herumstehen. Ab und zu blafft eine Frau, die ihre Ausbildung vermutlich in einem Gefangenenlager in Tschetschenien gemacht hat, die Horde auf russisch an, was zusammen mit der Architektur und Beleuchtung fast so angenehm wie der Virus ist, der auf Teneriffa die Runde machte. Dann rattert das Transportband los, mit einem Rumps krachen Gepäckstücke auf Gummi und ganz ehrlich: Ich wurde nicht dafür geboren, um mich unter russischen Anordnungen um einen schönen, alten Lederkoffer zu sorgen.

Das alles ist, man muss es so deutlich sagen, nicht standesgemäss.

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Und es hat sicher keine Konsequenzen. Schriebe ich das hier über ein Hotel, ein Restaurant oder einen Park, wäre dort die Hölle los, man würde den Verantwortlichen zusammenstauchen und die Pressedame losschicken, um mit mir darüber noch einmal zu reden. Dort weiss man um die Probleme, die drohen, wenn man an Akzeptanz bei der erhofften Zielgruppe verliert. Dort sind Menschen, die aus Eigeninteresse überlegen, wie es erst gar nicht so weit kommt, und wie man solche Probleme schon verhindert, bevor sie auch nur entstehen oder gar ein leicht unwilliges Zucken der Mundwinkel verursachen. Aber die sogenannte Sicherheit interessiert sich dafür überhaupt nicht, die macht das wie die NSA: Sie tun das für die nationale, hören Sie die NATIONALE Sicherheit, wer Fragen oder Klagen hat oder sich beschweren will, kann das gerne machen, auf diesem einschüchternden Territorium mit Sonderrechten für die Behörden, die hier den Ton angeben.

Ich werde meinem Brachers vorerst so etwas nicht mehr zumuten und mich wieder wie auf dem Weg in die Schweiz auf der Erde bewegen, aber irgendwann werden die Sicherheitsbehörden und ihre privaten Subunternehmer den Flughafen durchgespielt haben, und neue Orte für ihr Treiben suchen. Wir haben das vor ein paar Wochen erlebt, im besseren Viertel der dummen, kleinen Stadt an der Donau: Dort fuhr ein privates Unternehmen unaufgefordert Streife, fuchtelte mit Ausweisen herum und machte sich anheischig, für mehr Sicherheit zu sorgen. Man hört ja so viel über Einbrecher, mindestens so viel wie über Schuhabsatzbomber, und da möchten sie helfen. Man könnte ja so einiges tun, würde man ihnen nur das Recht geben, durch Gärten und Vorplätze zu gehen, sie hätten detaillierte Sicherheitspläne und ich habe keinen Zweifel, dass die Blaupausen der Überwachung von den Flughäfen kommen.

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Allein – es ist vielleicht keine so gute Idee, ausgerechnet im Januar und Februar mit solchen Ideen vorstellig zu werden, da haben hier die meisten gerade bei den Fluchten in südliche Länder wieder ihre unschönen Erfahrungen mit Kontrolle und Überwachung zwischen Metalldetektoren und “Bitte umdrehen” gemacht. Da erinnert man sich nur zu gut an den überzogenen Preis der Sicherheit, und ausserdem ist das hier Bayern: Da schaut man noch aufeinander und passt selbst auf. Aber unzweifelhaft werden sie sich dann neue Möglichkeiten suchen, Schulen etwa und Universitäten voller labiler Personen, für die Sicherheit der Kinder, hören Sie, NATIONALE Kinder. Das ist einfach zu machen und irgendwo müssen auch die Leute hin, die man in der Produktion und im wirtschaftlichen Debakel Resteuropas nicht mehr braucht: Die einen machen den Besitzenden Angst und die anderen bieten an, etwas dagegen zu tun. Sicherheit geht immer und auf einen, der dann lieber mit seinem klapprigen Cabrio nach Italien fährt, kommen zehn, die sich so lange misshandeln lassen, bis sie dann über ihre Senatorcard jubeln dürfen.

Senatoren, das waren übrigens diejenigen, die im alten Rom von der Sicherheitsgarde der Prätorianer abgeschlachtet wurden, wenn sie einem Cäsar nicht mehr passten.

Päderastie und Totalüberwachung für den gebildeten Mittelstand

16 domenica Feb 2014

Posted by Don Alphonso in Uncategorized

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In einem derartig verworrenen Fall wie dem des ehemaligen Bundestagsabgeordneten Sebastian Edathy ist es keine besondere Überraschung mehr, wenn die Akte seines Verfahrens nicht mehr unter Verschluss, sondern in den Medien ist. Die Süddeutsche Zeitung hat sie offensichtlich gelesen und zitiert breit aus dem Inhalt – und der ist gruslig.

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Es ist jenseits des abstossenden Geschäfts mit solchen Bildern und Videos aber auch etwas gruslig, weil Edathy, wenn man so will, über eine Art Vorratsdatenspeicherung und ihre Interpretation gestürzt ist. Aus den Datensätzen der ausgehobenen kanadischen Firma soll nach den Untersuchungen hervorgehen, dass er von 2005 bis 2010 31 mal Kunde war. Dass ihm die moralische Dimension der Bestellungen bei diesem Anbieter für Abgründiges und Verwerfliches durchaus bewusst gewesen sein sollte, ist kaum zu bezweifeln: Demzufolge wurden verschiedene Emailadressen benutzt, manche Inhalte mit der Post verschickt, andere aber auch mit der IT des Bundestages heruntergeladen. Dass so ein Verhalten für einen Abgeordneten nicht akzeptabel und generell höchst fragwürdig ist, versteht sich von selbst, die rein strafrechtliche Bewertung sieht aber anders aus.Hier vermerken die Unterlagen bei den in Frage kommenden Dateien, sie “sollte(n) strafrechtlich nicht relevant sein”. Obendrein hat Edathy über einen Anwalt nach Bekanntwerden der Aktion der kanadischen Polizei gegen den Pornohändler seine Kooperationsbereitschaft bei der Staatsanwaltschaft angeboten.

Die Geschichte nahm eine andere Wendung: Richter und Staatsanwaltschaft neigten eher zur Annahme, dass “nach kriminalistischer Erfahrung” in solchen Fällen noch mehr zu finden sei, und so kam es zur reichlich späten Hausdurchsuchung, zu den Photos durch das Fenster von Edathys Wohnung, zu den Stöpseleien bei SPD und CSU, und schliesslich auch zum Rücktritt von Landwirtschaftsminister Friedrich, der sich früher wie Edathy für die Vorratsdatenspeicherung eingesetzt hatte. Die besondere Ironie an der Sache: Hätte die Staatsanwaltschaft den Fall lediglich auf Basis der ihr vorliegenden Beweise und Daten behandelt, wie das von politischer Seite bei der geplanten Einführung der Vorratsdatenspeicherung versprochen wird, wäre die ganze Geschichte vielleicht nie aufgekommen. Statt dessen wurde ein “Graubereich” entdeckt, in dem sich Edathy befinden sollte, über die Natur der Inhalte müsste letztlich erst ein Richter entscheiden, und dazu kommt dann noch die “kriminalistische Erfahrung”, dass da noch mehr ist. Und so nahm das Verhängnis seinen Lauf.

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Unwillkürlich muss man an Amazon denken: “Kunden, die Nacktbilder von Jungen kauften, interessierten sich auch für andere pornographische Inhalte”. Oder an jene Professorin, die aufgrund der Persönlichkeitsstruktur von Männern sexuelle Übergriffe vorhersagen will. Oder an die Spieltheorie. Oder an den Film Minority Report, in dem vorhergesagt wird, wer ein Verbrechen begehen wird, mit dem entscheidenden Unterschied, dass es im Fall Edathy diesen Minority Report nicht gibt, sondern nur diese Schande für den Journalistenberuf, die auf der anderen Strassenseite die Bilder seiner Wohnung schoss, und Medien, die auf Basis dünner Informationen Edathy lebenslang bestraften. So, wie es sich im Moment aber darstellt, ist Edathy aufgrund der Informationen aus Kanada und der deutschen Gesetzeslage nicht eindeutig zu belangen. Dazu müsste man mehr finden – aber nach allem, was man bislang weiss, und was in der Aufgeregtheit und Schuldzuweisungen der Politik und Behörden etwas unterging, wurde bisher nichts Entsprechendes entdeckt.

Allzu viel gehört also offensichtlich nicht dazu, Gründe für einen Anfangsverdacht zu finden und mit Textbausteinen, wie die Süddeutsche schreibt, die Hausdurchsuchung und damit den irreversiblen Schaden für den Betroffenen einzuleiten. Wer sich an den Redtube-Fall und die Leichtigkeit erinnert, mit der von einem deutschen Gericht Tausende fragwürdigen Abmahnungen ausgesetzt wurden, mit vermutlich vielen privaten Problemen, bekommt vielleicht eine Vorstellung davon, wie das erst einmal sein wird, wenn alle Verbindungsdaten restlos und vollumfänglich gespeichert sind, und dann mit “Erfahrungen” und passenden Graubereichen verbunden werden.

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Bei der Vorratsdatenspeicherung werden neben dem plakativen Reizthema Kinderpornographie auch meist organisierte Kriminalität und Terrorismus als Begründung angesprochen. Eigentlich sollte man in einem Rechtsstaat glauben, dass gilt: Nulla Poena sine Lege, keine Strafe ohne Gesetz. Wer nicht mit Drogen handelt, ist kein Drogenhändler, wer keine Bombe schmeisst oder sich dazu verabredet, ist kein Terrorist, wer keine Kinder schändet, ist kein Kinderschänder. In diesem Fall hat man aber Daten, die belegen, dass Edathy vermutlich die rechtlichen Freiheiten weitgehend ausgeschöpft hat. Das kann dank des Gummiparagraphen 184 StGB Verbreitung von Pornographie und dessen mitunter absurden Folgen sehr schnell gehen. Für §184b – Kinderpornographie – könnte rein inhaltlich betrachtet eine gut sortierte Klassikerbibliothek schon ausreichen, Mirabeaus “Bekehrung” und Hic et Haec”, Gides “Falschmünzer”, Manns “Tod in Venedig” (“Jedenfalls ist hier Päderastie annehmbar für den gebildeten Mittelstand gemacht”, erkannte damals Alfred Kerr). Oder auch Gipsabgüsse attischer Kouroi, die ich beim Studium der Klassischen Archäologie gesammelt habe und die jetzt in dem Raum stehen, in dem ich für diesen Beitrag recherchiert habe – und ich habe nicht den mindesten Zweifel, dass die Seiten, die ich heute Abend dafür besuchte, mit etwas bösem Willen auf grosses Interesse an Pädophilie, Drogenmissbrauch und Gründung einer terroristischen Vereinigung schliessen liessen (durch einen cis-heteronormativen, überzeugten Kinder-, Alkohol-, Tabak- und Drogenhasser, der bei einer bürgerlich-liberalen Zeitung arbeitet).

Solange auf der anderen Seite ein Staat und Behörden wären, die mir diese Informationsfreiräume vollumfänglich garantieren und sie mit grösstmöglicher Vorsicht behandeln, wäre eine Vorratsdatenspeicherung nicht allzu schlimm. Was aber in diesem Fall offensichtlich wird, ist das Gegenteil: Wer seine Rechte und Möglichkeiten ausschöpft, macht sich verdächtig. Wie die Grauzone anzusetzen ist, wie die Daten zu bewerten sind, die dann komplett und langfristig und jederzeit abrufbar sind, liegt ganz im Ermessen der Behörden – und bitte, nur ein paar hundert Meter von diesem meinem Zimmer, in dem der Tod in Venedig neben Hic et Haec steht, steht auch das Landgericht, das die Urteile im Fall Rudolf Rupp sprach. Bei Edathy haben 31 Internetvorgänge in 5 Jahren gereicht, um eine Existenz komplett zu zerstören. Vorratsdatenspeicherung bedeutet nicht weniger, als alle Verbindungen derartigen Verdächtigungen auszusetzen – oder eben darauf zu achten, dass man wie in einer Diktatur jeden Graubereich vermeidet, den das System definieren könnte. Die dafür nötigen Gummiparagraphen gibt es bereits, und selbst, wenn am Ende doch ein Freispruch oder eine Verfahrenseinstellung herauskommt, bleibt genug Ärger und Strafe hängen – völlig harmlose Bekannte wurden schon wegen Gotteslästerung verfolgt. In einem Internet voll mit anfälligen Routern, leichten Passwörter, infizierten Rechnern, staatlichen Trojanern, irren Stalkern und der Möglichkeit, anderen etwas unterzuschieben, kann das schnell gehen.

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Dazu kommt noch ein weiteres Problem: Im Fall Edathy wird sein Jahre zurückliegendes Verhalten jetzt benutzt, um Abschätzungen über sein Verhalten in der Gegenwart vorzunehmen. Es ist schon übel genug, dass private Firmen wie die Schufa, Ebay, Amazon, Facebook und Google das tun und das Leben und Denken beeinflussen wollen, aber bei der staatlichen Überwachung sind die Folgen ungleich schlimmer. Das Menschenbild dieser rückwirkenden Verhaltensüberwachung ist fast schon totalitär – dass ein Mensch sich ändert, dazulernt, sich bessert, wird damit erst gar nicht angenommen, die alten Verfehlungen bestimmen das Bild und die Folgen für die Zukunft. Der nächste logische Schritt – Entwicklung von Modellen und Programmen, die auf Basis des Nutzerverhaltens potentielle Täter und Risikogruppen schon im Entstehen autonom aufspüren – wird dann sicher nicht lange auf sich warten lassen, wenn erst einmal alle Daten vorhanden sind. Hier noch ein Netzfilter – wegen KiPo natürlich und allenfalls wegen Extremismus – und da noch ein Verbot von Anonymisierungsdiensten, statt dessen eine Bürger-ID für das Internet, und das Netz ist so sicher wie in Nordkorea und China. Irgendetwas muss so ein Innenpolitiker ja fordern, wenn seine alten Forderungen erfüllt wurden, und sich an den grundlegenden Problemen nichts ändert.

Nation, Volk, Speiseeis

12 mercoledì Feb 2014

Posted by Don Alphonso in Uncategorized

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Dieser Blogbeitrag basiert zwar auf der Erzählung eines blonden Prachtstücks, ist aber selbst geschrieben und nicht von einem Kulturbetriebsauswuchs aus dem Internet zusammengeklaut, womit man heute ja leider öfters mal rechnen muss.

Das ist der Strand von Puerto de la Cruz auf Teneriffa:

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Er ist knallschwarz, denn Teneriffa ist eine junge Vulkaninsel im Atlantik, weit vor der afrikanischen Küste. Der Vulkan spuckte vor allem zähes Magma aus, der Steinbrei erstarrte schwarz wie eine Homophobiedebatte, und wurde von Wind und Wasser langsam zu Sand zerrieben. Der Sand sieht schick aus, ist – da freut sich die deutsche Hausfrau! – weniger schmutzanfällig, und wird zudem im Frühsommer des Februars schnell angenehm warm. Ich habe es erst heute morgen wieder ausprobiert. Man kann hier prima sitzen, den Sand zwischen den Zehen fühlen, und im Beisein älterer Briten Eis essen.

Das hier ist der Strand von Santa Cruz, ebenfalls auf Teneriffa, aber auf der anderen Seite der Insel:

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Er ist gelb. So wie in den meisten Tourismusbroschüren und bestochenen Reiseblogs der Strand sein sollte. Er wird im Sommer nicht so schnell heiß, und hat den Vorteil, dass der bräunende Mensch darauf auch wirklich bräunend aussieht. Auf dem schwarzen Sand wirkt nämlich fast jeder wie ein Brite nach 3 Monaten Sturmflut in Nordschottland: Ziemlich bleich, und das ist nicht mehr ganz das Schönheitsideal. Der gelbe Sand ist natürlich auf dieser schwarzen Insel eine Ausnahme, und er ist nicht von hier: Er kam aus der fernen Sahara, weil er nicht von den anderen kanarischen Inseln mit ihrem gelben Sand kommt.

Das klingt irre, hat aber wie jeder gute Irrsinn ein in sich geschlossenes, logisches Konzept: Früher war der Strand hier auch schwarz, aber in Santa Cruz – früher die unfruchtbare und arme Südseite der Insel – wollte man sich von der regnerischen und früher reicheren Nordseite absetzen. Das Verhältnis zwischen Nord- und Südseite ist in etwa so gut wie zwischen Rottach und Tegernsee oder dem Landkreis Miesbach und Berlin, auf der einen Seite schaut man auf die andere herab und wähnt sich überlegen. Und um das zu dokumentieren, hat Santa Cruz also in den 70er Jahren den alten, schwarzen Strand mit feinstem Sand aus der Sahara, damals noch eine spanische Kolonie, überdecken lassen, und zudem auch mit zigtausenden übersehener und miteingeführter Sahara-Skorpione, denen es auf Teneriffa heute gut gefällt. Der gelbe Sand dagegen wurde bald verblasen, und das alte Schwarz der Vulkaninsel dunkelte wieder durch.

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Also verstopfte man die Ohren für Hohn der Nordküstenbewohner, holte man noch einmal Sand, diesmal ohne Skorpione, und sicherte das Areal mit Palmen und Vorbauten im Wasser. Nach einer Weile aber verschwand der Sand wieder, und als man erneut in der Sahara Sand holen wollte, stellte sich dort die inzwischen zuständige marokkanische Regierung quer und verlangte Geld. Für Sand. Nun gut, dachten sich die Südküstenpolitiker, es ist doch nur Sand, den gibt es überall, wir lassen uns doch nicht vorführen von diesen Halsabschneidern der wertlosen Wüste – und holen den gelben Sand eben in Gran Canaria, gleich nebenan.

Gran Canaria sieht man von den Flanken des Teide, des Vulkans von Teneriffa, so nah liegt es. Es ist zusammen mit Teneriffa 1 Land, 1 Region, 1 Volk, 1 Religion, 1 grosse genetische Ähnlichkeit und jeder weiss hier, dass man inmitten des Atlantiks oft auf sich allein gestellt ist. Und Gran Canaria hat gelben Sand in Hülle und Fülle. Der Sand liegt da einfach so rum. Kein Mensch macht sich etwas aus diesem wertlosen, gelben Dreck, man kann darauf nichts anbauen oder etwas daraus gewinnen, damit spielen die Kinder und am Abend spült ihn das Meer weg. Ob jetzt eine Welle Sand holt oder die Brüder auf Teneriffa, ist doch egal, sollte man meinen – aber es war der Anlass für die Bewohner Gran Canarias, klar und eindeutig NEIN zu sagen. Teneriffa bekam keine Schippe Sand von der Nachbarinsel und die Bewohner von Santa Cruz wieder den ganzen Hohn von der Nordküste. Letztlich musste man den gelben Sand dann doch in der Sahara für teures Geld kaufen, und weil das alles so teuer war, steht heute, so sagt man auf der Nordseite, neben dem gelben Strand von Santa Cruz ein nie fertig gewordenes, dazu gehörendes Parkhaus, dessen Architekt gerade die Verantwortlichen verklagen soll, was die Bewohner der Nordseite sehr amüsiert – und könnten sie Deutsch und würden sie lesen, was dort der sog. Reisejournalismus zum “Playa de las Teresitas” zu sagen hat, dann würden sie auch noch auf den freudlos vor sich hin zerfallenden Friedhof direkt am Zugang hinweisen. Spanier wissen, warum sie Friedhöfe von aussen verriegeln.

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Und deshalb liegt hier also auf der schwarzen Insel vorläufig noch etwas gelber Sand aus Marokko. Teneriffa hat eine enorm hohe Arbeitslosigkeit, überall stehen gescheiterte Bauprojekte, aber selbst in diesen schwarzen Zeiten lachen alle sofort wieder, wenn sie nur an die Pleite von Santa Cruz mit dem gelben Strand denken. Heute, morgen, in drei Generationen, auf der Nordseite, auf Gran Canaria, überall – es sei denn, das Schlimmste würde passieren und der Vulkan beginne wieder sein Unwesen. Also, nicht die Vulkane auf Gran Canaria und Teneriffa, die schlafen fest, sondern der Neue. Der ist im Moment noch unter Wasser, liegt aber zwischen Gran Canaria und Teneriffa, und stiege er empor, dann würde er aus beiden Inseln eine machen. Es gibt auf der Nordseite bei La Orotava ein Heiligtum, bei dem jedes Jahr ein dreistündiges Feuerwerk abgebrannt wird, finanziert durch das, was die frommen Christenmenschen hier gelobt haben. Es ist unbekannt, wie viele Böller und Raketen dem Wunsch zu verdanken sind, dass der Vulkan auf immer unten bleiben soll.

Die Kanaren sind der südlichste Punkt Europas, hier fängt es beim Gelächter über den Strand an und geht dauernd so weiter. Man gönnt sich keine Arbeitsplätze und weist sich gegenseitig Bankenschulden zu, man besetzt EU-Kommissare und erwartet, dass sie für das Land das Richtige tun und sagen, man finanziert marode Landwirtschaft und nicht mehr existente Olivenbäume, und züchtet sich europakritische Rechtsparteien, die von sich behaupten, sie seien ja keine Rassisten aber und das werde man wohl noch sagen dürfen. Stimmen für die Wahlen werden vor allen in den europaeigenen Röschtigräben gefischt, indem man den Fischen erzählt, die Boote seien voll.

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Und deshalb verstehe ich überhaupt nicht, was die Schweizer SVP eigentlich gegen Europa hat. Europa ist doch auch nur eine grosse Schweiz, mit einer unflexiblen, im Konsens erstarrten Regierung in Brüssel, es gibt hier die gleichen dumpfen Vorurteile, nur im Umfange eines Kontinents, und würde die Partei hier erst mal, eingesunken in den politischen Mainstream, ihre Politik machen, würde das viele vorhandene Ansätze ergänzen. Eine Partei wie die SVP müsste sich hier doch pudelwohl fühlen, Freunde und Anhänger finden, nicht mehr so allein wie in der Schweiz sein. Sie könnte sich neben den Deutschen auch noch an riesigen Aussengrenzen abarbeiten, und mit ihren Sprüchen kontinentweite Empörung verursachen. Die Deutschen als Feindbild würden ihnen auch keiner wegnehmen. Sie könnten sich immer noch an den Strand des Bodensees stellen und über die mickrigen Segelboote der Deutschen lästern. Und Zuzugsbeschränkungen fordern, das macht ab dem bayerischen Lindau die CSU ja auch nicht anders.

Und die Schweizer, die sich hinter der SVP eingereiht haben: Sie werden es nicht gern hören, aber für das real existierende Europa haben sie sich damit eindeutig qualifiziert. Die passen hier bestens rein, sie werden viele Freunde finden und Anlässe, um sich aufzuregen, sich zu beklagen und sich selbst zu überhöhen. Solange Europa Ausland ist, sind solche Volksabstimmungen nur politische Warmduschereien; richtig lustig wird das, man schaue sich unsere Europaskeptiker und den Strand von Santa Cruz an, doch erst, wenn man über politische Macht und Teilhabe die Leute der anderen schikanieren und vorführen kann, und immer wieder mal mit der Schliessung von Grenzen droht. Damit leben viele Politiker blendend in Parlamenten. Gremien und PR-Agenturen, das erregt Marktplätze und Stammtische, und sollte der eigene gelbe Pleitenstrand in etwa die Ausmasse der UBS-Skandale haben, kann man immer noch drohen, den ganzen Kontinent zu blockieren, falls der nicht auf die Sonderwünsche der Eidgenossen eingeht.

Anstand und Sitte wie Schwarzer und Pofalla

04 martedì Feb 2014

Posted by Don Alphonso in Uncategorized

≈ 182 commenti

Sunt qui

Für einen Moment bin ich wieder 14 und am Kochelsee. Ich sitze in der Klostergaststätte an einem weissen Tischtuch, und neben mir ist die sichtlich erschütterte Frau P.. Denn einen Tisch weiter hat sich ein Paar diesen Tisch erlaufen. Zu jener Zeit, es ist Anfangs der 80er Jahre, bewegt man sich nicht hektisch durch Restaurants, man geht, sofern einem kein Platz zugewiesen wird, und nimmt an einem gedeckten Tisch Platz. Aber es ist Sonntag, die Gaststätte, die damals einen phänomenalen Ruf weit über das Blaue Land hinaus hat, ist recht voll. Und deshalb haben sich Leute an einen noch mit den Essensresten der Vorgänger übersäten Tisch gesetzt, noch bevor der gerade aufgestandene Herr der Dame in den Mantel helfen konnte. So war das damals mit dem wohlwollenden Sexismus, der damals noch als Höflichkeit galt, und mit dem Anstand, denn die Frau P. sagte so laut, dass man es hören konnte und am nächsten Tisch erahnen konnte: Was sind das nur für Leute, die sich an nicht gedeckte Tische setzen?

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Sozialer Druck war damals keine Seltenheit.

Ich bin wieder 14 und am Kochelsee, weil ich hier in Teneriffa an sie denken muss und froh bin, dass sie mich jetzt nicht sieht. Mein Ideal ist auch eher altertümlich, so wie letztes Jahr auf Sizilien, als eine übergrosse Terrasse am Meer zum Schlendern bei der Suche nach dem besten Blick auf das Wasser und das Schloss und zum Begrüssen der anderen Gäste einlud. Oder wie in Gardone Riviera, wo zwischen Villa und weitläufigem Park genug Raum für jeden war – nur die Hauskatze, die musste man sich theoretisch teilen, aber praktisch war sie dann doch meistens bei mir. Da sass man stundenlang, hörte Schweizern und Menschen aus Giessen zu (das ist da irgendwo im Norden und sie fahren 7er-BMWs), unten rauschte der See, und die Frühstücksgeräusche wurden gnädig von der akustischen Vielfalt der Parkanlagen verdeckt. Das ist mein Ideal, so ertrage ich es, aus meiner selbstbestimmten und gewohnten Lebenswelt herausgerissen und unter Menschen geworfen zu werden, so kann ich mich benehmen, als wäre ich daheim – aber jetzt, in diesem Moment, benehme ich mich schlecht. Denn ich erlaufe, ergeiere, erobere einen Tisch, der gerade erst frisch gedeckt wird. Und fühle mich dabei vermutlich so im Unrecht wie Alice Schwarzer vor der Selbstanzeige. Oder wie Pofalla beim Wechsel von einem gut bezahlten Posten zum anderen.

Allein schon der Vorgang an sich… sehen Sie, momentan gibt es ja die Rentendebatte und darüber mache ich mir auch so meine Gedanken. Denn ich bin in einem Hotel in Teneriffa, das sich junge Menschen erkennbar nicht leisten. Oder für den Preis einer Woche lieber ein Monat in der Türkei oder zwei Monate auf dem Sinai oder ein Jahr bei Döneressen in Berlin sind – ich weiss es nicht, aber wie auch immer: Hier bin ich einer der Jüngsten. Und ausser mir wird hier kaum jemand die Zumutung empfinden, nach dem Urlaub wieder beruflich etwas zu machen; vielmehr werden sie bald wieder das Flugzeug besteigen. Der Tegernsee ist der reinste Jungbrunnen gegen dieses erstklassige Hotel direkt über dem Meer und leicht abseits vom Trubel von Puerto de la Cruz. Und deshalb ist dieses Rennen, in dem ich bin, auch ein wenig ungleich: Gefühlt 70 Jahre liegen zwischen meinen flinken Beinen und den ersatzteilgeschwächten Bewegungsapparaten derer, die sich keuchend auf dem Weg zum Fensterplatz befinden. Aufrecht schreiten sieht besser aus als hektisch humpeln, aber es ändert nichts am Umstand, dass es nur einen geben kann, und nach einer Woche Teneriffa halte ich die Jugend (also mich) für ein Objekt des Artenschutzes und “der Anfeindungen”, denen ich ausgesetzt bin, so sagt frau das heute. und gewinne um mehrere Längen Vorsprung.

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Aber eben um den Preis, dass der Tisch noch nicht fertig gedeckt ist.

Damit es nicht gar so peinlich wirkt, wenn ich also an einem ungedeckten Tisch sitze und zuschauen muss, wie Geschirr und verbröselte Tischdecke entfernt werden, mache ich mir so meine Gedanken: Der Faschismus der Francodiktatur dauerte hier recht lang, und vielleicht hat das auch die Hotels beeinflusst. Das alles hier ist sehr uniform, eine neu geplante Tourismusmaschine, die nichts mit den umgeformten Villen und Schlossbauten zu tun hat, in denen ich zuletzt weilte. Die Essenszeiten sind zwar luxuriös lang, aber gleichzeitig auch unmenschlich früh, und der Schichtbetrieb der Nahrungsaufnahme ist mehr rational denn luxuriös. Niemand wirft einen nach einer Stunde hinaus, aber das stete Kommen und Gehen lässt erst gar nicht die vertraute Stimmung entstehen, die kleinere Häuser auszeichnet.

Und rein rechnerisch geht es hier auch wie in jeder Klassengesellschaft zu: 1/10 der Plätze sind direkt am Fenster und am Meer. 9/10 sind es nicht. Nach einer Woche würde man im kleinen Haus jeden (mitsamt Krankheitsgeschichte und heiratsfähigen Kindern) kennen, und sagen: Oh, Herr Dr. Soundso, guten Morgen, bitte, nach Ihnen. Hier ist es gesteckt voll mit ähnlichen Respektspersonen, aber man kennt sich nicht, man hat sich nie gegrüsst, und deshalb schwindet auch die Scham beim Rennen um die besten Plätze. Und, weil die anderen einen auch nicht kennen, nimmt man auch Unzumutbares für den Sieg in Kauf: Eben einen noch ungedeckten, gerade frei gewordenen Tisch. Und sehr ungleiche Rennen. Wobei ich nach einer Woche Praxis auch sagen muss: Briten sind selbst im hohen Alter oft noch schnell und durchsetzungsfreudig, und rammen sich ihren Weg durch unbeteiligte Dritte frei, als wäre das hier der Irak oder die Schwarzer in der PorNo-Debatte. Während mir dann in der letzten Konsequenz die volle Dreistigkeit, die den Deutschen sehr wohl in der Person von Alice Schwarzer zueigen zu sein scheint, doch abgeht. Ich bin dann auch ein guter Verlierer, achte schon vorher auf alternative Plätze und betone dann deren Qualität, als wären sie mein eigentliches Ziel gewesen. So wahren wir dann alle das Gesicht, auch wenn wir alle den guten Ton verloren haben.

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Es gilt, hier zwei Lehren zu ziehen.

Erstens: Moral und Anstand gelten nichts mehr, wenn wir dem Wettbewerb des Kapitalismus ausgesetzt werden. Das ist zwar eine nicht ganz neue Erkenntnis von den Kohlegruben in Wales über die Bäckergesellenverschläge in Bayern bis zu den zynischen Finanzprodukten unserer Banken und Stuttgart21. Aber die Kinder schufteten unter Tage, die Gesellen husteten im Hinterhaus und was Waffen, todsichere, kapitalgedeckte Renten, Kreditderivate und schwäbische Mittelständler der Baubranche anrichten, an denen man meist irgendwie beteiligt ist, erkennt man in der Oper auch nicht. Da verbeugt man sich leicht, steht für den anderen auf und grüsst eloquent. Aber es reicht schon der minimale Reiz der Anonymität und der Fensterplätze, damit das alles von allen beiseite gelassen wird. Das ist schon etwas billig.

Zweitens: Klasse ist nichts ohne Kontrolle. Es müsste jemand da sein, der allen beim Betreten des Raumes erinnernd sagt: Sunt qui. Es gibt welche, die. Tu Du aber, der Du eintrittst, denen nicht nach. Benimm Dich. Lasse dem anderen gern den Vortritt und sage dabei “Bitte”. Wir leben 2014, Du musst nicht mehr in Ohnmacht fallen, wenn Messer stilistisch nicht ganz passen, aber achte auf Deinen eigenen Prinzipien. Setze Dich nicht an Tische so wüst und unaufgeräumt, wie Du sie, wenn Du nicht gerade wieder auf den letzten Drücker einen Beitrag schreibst, daheim nie akzeptieren würdest. Das hier sind Deinesgleichen, behandle sie mit Respekt, auch wenn Du nicht weisst, wie viele Plastikteile ihren Knochenbau aufrecht halten. Drei- , viermal am Tage ziehst Du Dich um, du wechselst die Hemden öfters als ein Politiker den Lobbyisten, der das Essen bezahlt – Du machst für Dich selbst, für die natürliche Ordnung der Dinge, aus Prinzip. Das Prinzip ist heilig und damit das Gegenteil eines Tisches ohne frische Decke. Sunt qúi. Du aber wage es nicht, daran auch nur zu denkend. Denke lieber an das Anstandsstück, und wenn Du auch verhungern solltest. So sollte jemand sprechen.

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Das gibt es natürlich nicht, das ist längst vorbei, kein Oberkellner achtet mehr darauf, mehr als eine gewisse Herablassung, wenn man auf den Wein oder Fleisch verzichtet, bekommt man auch in den besten Häusern kaum mehr zu spüren. So ist das eben im Kapitalismus. Man bezahlt so wenig wie möglich, man nimmt, was man kriegen kann und wenn etwas nicht passt, wendet man sich an den Medienanwalt, die PR-Agentur oder das Beschwerdemanagement.

Als hätte man so etwas nötig.

Aber: Sunt qui so etwas tun und sich dann wundern, wenn ein jeder sich so benimmt, und nur seinen eigenen Vorteil im Sinn hat.

Initiiert, mitausgeheckt, eingetütet und leider auch manchmal durch meine halsstarrige Art erduldet von Frank Schirrmacher

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