Gestern zeigte mir Spiegel Online zum Abschied, ganz unten, als Bild des Tages, einen Basejumper aus Kuala Lumpur. Als wäre nichts geschehen, liegt da scheinbar entspannt ein Mann in der Luft über all den Hochhäusern, und an seiner Stirn hat er eine GoPro-Kamera, die den Fall aufnehmen wird. Und natürlich ist die Presse dabei: Basejumping ist wegen der grossen Gefahr für die Springer zwar eigentlich verboten, aber es liefert spektakuläre Bilder, und deshalb verfügt diese Szene über Sponsoren, sorgsam geplante Medienaktionen und dankbare Abnehmer wie Spiegel Online, die dazu beitragen, dass diese Springer so eine Art Sprayer2.0 der urbanen Kultur sind. Und natürlich muss man bei solchen Bildern ganz nah dran sein. Ob sich der Fallschirm letztlich öffnet, ob der Jumper sicher landet oder von den unberechenbaren Winden gegen einen Wolkenkratzer gedrückt wird, sieht man natürlich nicht. Hauptsache, die Leute klicken.
In diesem Beitrag geht es aber um Sebastian Haag und Andrea Zambaldi, die letzte Woche im Himalaya ums Leben kamen. Sie wurden 100 Meter unter dem Gipfel des 8013 Meter hohen Shisha Pangma von einer Lawine erfasst und verschüttet. Einer ihrer Kollegen konnte sich zum Glück selbst aus den Schneemassen retten. Die – dafür gibt es in den Medien ein eigenes, klickträchtiges Wort – Extrembergsteiger waren auf dem Weg zu einem anderen klickträchtigen Wort; ihr Ziel war ein Weltrekord und der Versuch, zwei Achttausender direkt hintereinander zu besteigen und die Strecke dazwischen mit dem Rad zu fahren. Achttausender ist übrigens auch so ein heisses Wort, denn in der Klickwährung des Internets muss es immer das Höchste sein. Siebentausender sind uninteressant. Ein Achttausender ist gut, aber zwei sind natürlich besser, wenn dabei Extrembergsteiger einen Weltrekord aufstellen.
Exklusiver Medienpartner war Spiegel Online. Für die Expedition war das vermutlich ein Volltreffer, denn solche Touren mussen gegenfinanziert werden, und dabei spielt die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit im Alpinismus seit jeher eine grosse Rolle. Spiegel Online liess sich nicht lumpen, brachte die Geschichte ganz gross in Vorberichten, stilisierte die Bergsteiger zu Helden, und zeigte sie angereichert mit allen Möglichkeiten, die das Netz so bietet. Das ist im Alpinismus nicht neu: Die übelsten Auswüchse gab es während des Nationalsozialismus an der Eiger-Nordwand und am Nanga Parbat in Tibet, dem sog. Schicksalsberg der Deutschen. Schicksalsberg ist vermutlich auch so ein Wort gewesen, das sich prima auf den Extrablättern machte; allerdings waren die Nachrichten aus der Schweiz und aus Kaschmir nicht schön, und das Publikum erfuhr recht schnell, dass die vorher sorgsam aufgebauten Berghelden das Wagnis nicht überlebt hatten. Das war eine andere Zeit, da galt der Heldentod propagandistisch noch etwas. Heute schreibt man ein zerknirschtes „In eigener Sache“ und bringt einen Tag später einen KLICKDASANDUSAU-Basejumper.
Das sagt einiges über die Lernfähigkeit von derartigen Onlinemedien. SPON beharrt darauf, dass sie nur Medienpartner waren und mit den Entscheidungen für den letztlich verhängnisvollen Aufstieg nichts zu tun hatten, und dass die Verstorbenen Profis waren, die nach idealer Vorbereitung genau wussten, was sie taten. Was SPON unerwähnt lässt, ist der Umstand, dass die gängigen Achttausender nicht umsonst als Todeszone gelten und kein Fun Park für lustige Actionvideos sind, und auch mit den heutigen Möglichkeiten nicht berechenbare Risiken darstellen. Eine Todesmeldung ist das Übelste, was man bringen kann, aber ein normaler Abbruch des Versuchs, weil das Wetter zu schlecht und das Risiko zu hoch war, wäre im Hinblick auf die Klicks auch nicht perfekt gewesen. „Weltrekordabfahrt – erleben Sie exklusiv das Video“ hätte die Kunden in Scharen angezogen, es wäre die Kröung all der Daten gewesen, mit denen das Medium unterhalten wollte. Darauf arbeiteten man in Hamburg und im Himalaya hin. Auch nicht anders als bei „Wetten dass“, wo es der Sprung über das fahrende Auto sein musste.
Nun muss man beim Thema Schuld sehr vorsichtig sein, zumal, wenn man als Journalist selbst seine Tage nicht im Redakteurssessel beenden will. Der Autor dieser Zeilen hat sich mit fast schon unfairen Mitteln darum gerissen, in die Zona Rossa des Erdbebens in Oberitalien zu reisen, und stand einmal vor einer halb eingestürzten Kirchenfront, als ein paar Kilometer direkt unter ihm die Erdplatten brachen. Das war in einem lieblichen Ort nahe dem einstmals schönen Concordia sulla Secchia, und auch ich wusste, was ich tat und hatte da schon viel Erfahrung, mit der ich sehr schnell gerannt bin. Ich schreibe hier über Abfahrten von hohen Alpenpässen, bei denen besser keine Speiche brechen und kein Schlauch platzen sollte. Aber das sind auch die Gründe, warum ein wenig Distanz besser ist. Wenn ich allein 15 Kilometer ins Tal rase, kann ich mir bei jeder Kurve sagen: Langsam. Der Berg kennt keine Gnade. Du musst gesund ankommen. Das geht, ich gebe es zu, mit nicht ganz ehrlichen Bildern, denn bei der Abfahrt sorgen allein lange Belichtungszeiten und extreme Weitwinkel dafür, dass der Eindruck der Geschwindigkeit entsteht. Ich photographiere bei Tempo 20, und nicht mit 90 Sachen Wenn aber eine GoPro am Helm ist, fährt immer der Gedanke mit, ob das denn nun auch schnell genug aussieht. Das fängt bei den Amateuren an, die vom Material im Netz angeregt werden, und das setzt natürlich auch die Medien unter Druck, noch härteres Material zu liefern. Und natürlich auch ihre Partner, die keine Journalisten mehr sind, sondern professionelle Datenlieferanten. Daten, die möglichst oft zum Klicken animieren sollen.
Für das Klicken sollte man eine direkte Beziehung zum Helden haben, Nähe, Intimität, Wiedererkennung, aber auch Leistung, Extreme und Besonderheiten. SPON ist bekannt dafür, alles zu übergeigen, Reisen müssen wie gestern „irrwitzig“ sein, und jede Banalität wird mit Anspielungen auf Bekanntes und Popkulturelles aufgeladen. Wenn ich so hektisch und sensationsgei den Jaufenpass runterfahren würde, wie SPON seine Seite befüllt, würde ich nicht lange leben. Aber dass so ein Medium dann auf eine Expedition einsteigt, in der Speedkletterer über Gletscher mit Ski abfahren und sich dauernd per Satellitentelephon – auch darunter geht es nicht – melden, ist kein Zufall. Haag und seine Leute wussten nicht nur um die Risiken, sie wussten auch, warum sie damit zu Spiegel Online wollten. In Hamburg sah man die grosse Geschichte und die Möglichkeit, das als Event umzusetzen. Kommen Sie morgen wieder und checken Sie den Aufstieg, würzen Sie ihren faden Büroalltag mit einem Blick auf den Himalaya, seien Sie hautnah dabei – heute beim Bergsteiger und morgen gibt es hoffentlich wieder neue private Nacktbilder von irgendwelchen Stars, und dazwischen noch einen Base Jumper unter der Frage, wie man beruflich das Maximum, das MAXIMUN herausholt. Bis dann der Mega-Burnout droht.
An einer Lawine ist niemand schuld – das ist Schicksal wie ein Speichenriss, eine Flut oder ein Erbeben. Es sterben die Sportler und die Journalisten, und jede Woche in meinen Bergen irgendwelche Idioten, die denken, das sei ein Spielplatz für Erwachsene und kein Problem, weil ihre Klamotten Peak Performance heissen. Man vermittelt gerade in Onlinemedien den Eindruck, das sei alles machbar, Red Bull macht es vor und SPON zieht nach, und Youtube ist voll mit den GoPro-Videos derer, die auch mal 15 Minuten Stars sein wollen. Für jeden hirnverbrannten 70-jährigen Sprayer, dessen Tod auf Hamburgs Schienen zum Medienevent wird, klettern 100 andere Deppen auf Gleisanlagen, weil Medien die Sensation wollen, und keinesfalls, dass wir mal darüber nachdenken, was zum Teufel wir da eigentlich tun. Und wenn doch das Unvermeidliche passiert? Zwei tote, gerade erst aufgebaute Helden im Himalaya? Oh guckt mal, ein Base Jumper in Kuala Lumpur!
Man kann auch mit Print übel daneben liegen – die dunkle Seite des Alpinismus ist von Anfang an durch Medien und ihren Erwartungsdruck geprägt, wie auch die frühe Geschichte des Autos, des Flugzeugs und anderer mit vielen Toten erkauften Errungenschaften. Im Print jedoch hatte man zumindest noch einen Tag, um nachzudenken, was tote Kinder an einer Rennstrecke bedeuten. Man konnte einen Tag bis zum nächsten Druck überlegen, was da gerade passiert. Mit all den Echtzeitmöglichkeiten der Daten kann man die Betrachter in einen Stream einbinden, und wenn der Stream aus dem Himalaya weg ist, bringt man schnell einen anderen. Man könnte wirklich schöne, ruhige Geschichten über das Paddeln im Altmühltal machen, aber das ist nicht die Sensation, von der das Geschäft lebt, selbst wenn andere dabei sterben.
sternschnuppe ha detto:
wie wahr wie wahr
hansgeier333 ha detto:
Speichenbruch und Plattfuss können auch Funktionen von zuviel Zwetschendatschi sein. Für solche Figuren bieten sich Hollandräder an. Mit Elektroantrieb und Rücktritt. Und solange es noch keinen Fahrstuhl in den Weltraum gibt, werden die, die nichts anderes gelernt haben, Achttausender besteigen und auf Drahtseilen Fahrrad fahren. Echte Kerle halt. Vorbilder für die Jugend. Und seitdem es Kriegsberichterstattern im wahrsten Sinne des Wortes an den Kragen geht, müssen sich Hursts Nachfolger andere Sensationen suchen. Nur den kleinen Augstein vorzuführen, macht Blome nicht satt.
keiner ha detto:
Früher hat mich das auch aufgeregt, dann kam ich drauf: Die selben Typen wären früher zum Militär gegangen und hätten dort Tausende (oder gar Millionen?) mit in ihren sinnfreien Tod gerissen.
Insofern: Lieber alleine sterben! Ist eine Art von Selektion…
deirfiur ha detto:
Mal eine Frage an den Fahrradprofi: Vor einigen Jahren kamen Fest/Vollschaumfahrradreifen auf den Markt – man brauchte also weder Ventile noch Pumpen noch Flickzeug. Können Sie aus praktischer (vielleicht sogar eigener) Erfahrung sagen, warum sich die nicht durchgesetzt haben?
achwas ha detto:
Laienhaftes Bekenntnis einer (162 großen)
radelnden Frau zum Luftreifen.
> Gewicht !
> Komfort/Bodenhaftung !!
> „Spurtreue“ !!! :–)
deirfiur ha detto:
Nur zum besseren Verständnis:
Spurtreue = Spurt-Reue oder Spur-Treue?
achwas ha detto:
(Späßle?)
Spur-Treue
beim Bergabfahren,
dort wo die einen Blut und Wasser schwitzten …
und die anderen vor Lust zu jodeln anfangen …
Geht es schief, ist Spurt-Reue dann ein Thema.
deirfiur ha detto:
Ich hab bloß wegen der Anführungszeichen (vielleicht sollte ich ja angeführt werden 😉 ) gefragt. Danke für die Auskunft!
achwas ha detto:
Dank zurück für Ihre Info.
Mir eine Lehre:
Wie leicht man mißverstanden werden kann,
wenn man etwas zu “schnodderig” in das Kästchen schreibt.
spaccato ha detto:
Das geht auch ohne “schnodderig”.
deirfiur ha detto:
Manchmal liegt’s halt auch an der Umgebung: Das hier ist ja ein Ironieladen, in dem fröhlich mit Wörtern/Worten gespielt wird. (Ich hab zwar was dagegen, verappled zu werden, aber gekonnt veräppelt zu werden gefällt mir durchaus.)
spaccato ha detto:
spaccato ha detto:
deirfiur ha detto:
‘N Appel pro Tach
hält ‘n Doktor in Schach.
Apple dulde ich lediglich als Beatles-Label, obwohl die besser beraten gewesen wären die Erdbeere zu wählen:
http://www.youtube.com/watch?v=My9u5uqGZr0
Herzlichst
Ihre Pfeife 0RYXEfqbvlY
HansMeier555 ha detto:
Armselig das Zeitalter, das ohne sich quält und fastet ganz ohne Religion.
.
Agnostische Billigmärtyrer, die es für 15 Minuten Klickruhm machen statt für eine klassische Tempelsäule mit schmuckem Kapitell oder für einen
Grabplatz im Sinaikloster und Marmorskulpturen in hundert bayerischen Dorfirchen.
.
spaccato ha detto:
Auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen
deirfiur ha detto:
Überaus praktisch: Der Kran kann prima als Galgen, einem wichtigen Utensil für junge Gemeinden, verwendet werden…
Thorsten Haupts ha detto:
Solange es alles Erwachsene sind, die sich das selbst antun, spare ich mir das Mitleid für die wirklichen Opfer auf. Die gibt es haufenweise, oft in Weltgegenden, in die schon eine Anreise auch für SPON lebensgefährlich wäre.
Das macht die Medien nicht besser, aber langsam reicht mir, dass Erwachsenen (um den Don zu zitieren) dreimal täglich der Arsch weich abgewischt wird. Von den Idioten, die in Piratengewässern der Philippinnen segeln gehen bis zu den Übermütigen, die im Himalaya im Schnee ersticken: Erwachsene? Check. Nicht hungertodgetrieben, da aus westlichen Wohlstandsländern? Check. Keine Analphabeten mit einem IQ von 70? Check. Weg mit Schaden, solange es nur der für sie selbst ist.
Jeder darf Held zu werden versuchen. Er muss (und kann!) wissen, dass z.B. im Krieg auf jeden lebenden Helden 1.000 Gräber kommen.
Gruss,
Thorsten Haupts
greenbowlerhat ha detto:
Ich hielt mich ja selbst für hartleibig, als ich mir angesichts der Meldung zum Unglück dachte, “selber schuld, wer ist auch so beknackt und rennt in Lawinengebieten rum, und das dann später auch mit dem Rad”.
Haber aber immer noch kein Mitleid. Nur für die Familien tut es mir leid – die Eltern, die erleben müssen, dass ihre Kinder, großgezogen bis grade an der Schwelle zum Erwachsensein, vor ihnen sterben.
GuX ha detto:
Hat der Mensch nicht auch eine Verantwortung für andere Menschen? Ist es nicht in gewisser Weise auch die moralische Pflicht des Einzelnen, andere vor sich selbst zu schützen? Wenn dem nicht so wäre – warum gibt es dann in den meisten Staaten soziale Netzte die auch selbstverschuldete Risiken absichern? Wenn man Ihre Aussage ganz extrem interpretieren will (und ich weiß, daß Sie das wohl nicht so meinen): warum Geländer an Brücken?
Menschen sind sehr schlecht darin, Risiken abzuschätzen und sich dagegen abzusichern; besonders wenn es Risiken sind, mit denen wir nicht schon sei vielen Jahren vertraut sind.
Für mich liegt die Frage weniger im “ob” man Menschen vor sich selbst schützen sollte, sondern eher im “wieweit”. Ist es akzeptabel, Menschen aktiv zu risikoreichem Verhalten zu ermuntern?
aristius fuscus ha detto:
Die Frage so zu stellen heisst sie beantworten -natürlich nicht. Aber das, was wir für inakzeptabel halten, ist für andere völlig normal und wie im Falle von SPON- oder Bild-Journalisten das tägliche Brot. Woran sich eine weitere Frage anschliesst: wie weit sollen wir gehen, um eine solche Ermunterung zu verhindern? Und hier wird es kompliziert. Wenn wir die Berichterstattung über solche Ereignisse unterbinden, wo fangen wir an und wo hören wir auf? Fällt z.B. auch die Tour de France in diese Kategorie? Schiesslich wird durch die Berichterstattung über dieses Ereignis mindestens der Dopingkonsum der Teilnehmer befördert: keine Berichterstattung, keine Werbeeinnahmen, kein Geld für die Fahrer und also auch keine Motivation, Mittelchen einzuwerfen.
Irgendwann kollidiert der Schutz des anderen vor sich selbst mit unserem Freiheitsbegriff, und ich tendiere hier eher zu einem Schulterzucken und dem Kommentar selber schuld. Die Verpflichtung, Mitmenschen vor sich selbst zu schützen, gilt m.E. nur für diejenigen, die dazu nicht im Stande sind, z.B.infolge von existenzbedrohender Not (Verbot von Organ- oder Menschenhandel). Wer zum Selbstschutz in der Lage ist, hat keinen Anspruch darauf, dass ihm die Gesellschaft bei einer Dummheit in de Arm fällt.
Moritz ha detto:
Einwurf!
Soweit ich diese SPON-Geschichte hier verstanden hatte, war das eben nicht nur bloße Presse-Berichterstattung. Es war etwas von der Presse Bezahltes (“Exklusiver Medienpartner”).
Genau da hört es für mich auf.
Berichterstattung ja. Dafür ist Presse da. Gesponsorte Klickstreckenjagd klares Nein.
Wo schreibt man das denn hin, dass die Presse jetzt selbst die Nachricht ist? Sui generis?
Um diese Grenze geht es mir.
Das kleinlaute “In eigener Sache” des SPON dann darauf, von wegen es gäbe keine Lösung! (“Wir hätten sie nicht aufhalten können. Doch das ist keine befriedigende Antwort auf die Fragen, die das Unglück aufwirft. Diese werden uns weiter begleiten. Wir trauern mit dem Team, mit den Freunden und Familien.”)
Doch, hättet ihr. Es gibt eine befriedigende Antwort und Konsequenz daraus: Einfach als Sponsor sagen, geht da nicht hoch, Lawinengefahr! Wer zahlt, schafft an. So einfach, so primitiv wäre das gewesen. Und dieses Versäumnis eingestehen. Dazu hattet ihr aber nicht die Eier.
Wer es noch einfacher haben will: Solche Leben- und Tod-Sachen von Adrenalin-Spinnern gar nicht erst initiieren als “Medienpartner”. Das ist verantwortungslos. Es ist schlimm genug, das sich immer mehr freie “Kriegsreporter” (möglicherweise ebenfalls driven by adrenalin) ohne jede Unterstützung eines Pressebüros ganz “frei”-beruflich in Gegenden herumtreiben, in denen nicht nur Ziegen sondern Bergwanderer sklapiert/geköpft werden und danach erst es vielleicht schaffen, atemlose Geschichten an die Presse zu verkaufen, die dann – vielleicht – in den Nachrichten von Zeitung oder Sender landen.
Doch wo hat der SPON, hat die Presse noch Verantwortungsgefühl. Die Grenze ist sehr sehr geschmeidig geworden, die Moral ist recht geschmeidig geworden und richtet sich geschmeidig nach dem Geld.
Einen Kotzeimer bitte, jeder nur einen.
Filou ha detto:
Dazu sehr passend:
http://www.deutscherarbeitgeberverband.de/aktuelles/dav_aktuelles_2014_09_27_gutenGewissengewissenlos.html
Thorsten Haupts ha detto:
Geworden? Wann lebte Hemingway noch mal?
Moritz ha detto:
Hemingway hat inzwischen Klone. Vermehrt sich alles wie Klon-Karniggels .
“Geworden” stimmt schon.
Thorsten Haupts ha detto:
Nein Kätzchen. Ich lese gerade Illies “1913” (und empfehle es bei der Gelegenheit). Dessen Buch eine subjektive Auswahl ist – u.a. mit zwei Männern im Deutschland des Jahres 1913, von denen einer eine halbe Schule umnietete, der andere seine Familie, danach steckte der 4 Wohnhäuser in Brand ermordete die flüchtenden Einwohner mit einem Gewehr.
Klassische Amokläufe, von denen uns geschichtslose Journalisten erzählen wollen, sie seienen irgendwie ein nie dagewesenes Phänomen. Einziger Unterschied zwischen damals und heute – der erste wurde von Passanten überwältigt.
Gruss,
Thorsten Haupts
Moritz ha detto:
Nein Adler,
das Phänomen hat zugenommen.
Over and out.
GuX ha detto:
Herr Haupts sah das meiner Meinung nach deutlich undifferenzierter als Sie – daher auch mein Kommentar.
Das Problem der persönlichen Freiheit sehe ich auch – nur bin ich vielleicht ein wenig zurückhaltender was den Selbstschutz angeht, denn ich traue dem Menschen wahrscheinlich deutlich weniger zu. Allerdings habe ich auch keine eindeutige Antwort darauf.
Thorsten Haupts ha detto:
@GuX:
Oha. Diese – Ihre – Frage hat mich lange beschäftigt und meine Antwort fällt heute eineindeutig aus – nein, es gibt keine Pflicht, nicht offensichtlich schwer gestörte, kranke oder sonstwie behinderte Erwachsene vor sich selbst zu schützen.
Ich gehe sogar noch weiter: Diese Ihre Forderung (?) führt in absolut gerader und abschüssiger Bahn in den Verbots-, Überwachungs- und Nannystaat, am Ende in eine völlig unfreie Gesellschaft.
Das wird klarer, wenn man das mal als Grundsatz formuliert:
Jede/r ist verpflichtet, mindestens alle Menschen seines direkten Umfeldes von allen Tätigkeiten abzuhalten, die seine physische und psychische Gesundheit oder sein Leben gefährden.
Das muss ich hoffentlich nicht weiter ausführen, in welche Art von Gesellschaft dieses Axiom führen wird. Jedenfalls immer in eine extrem unschöne.
Eine völlig andere Frage ist – die Katze hat sie aufgeworfen – ob ich andere zu gefährlichem Verhalten auch noch anspornen muss, was SPON mit seinem Extrembergsteigersponsoring sicher getan hat. Natürlich muss ich das nicht nur nicht, ich sollte mich auch dafür schämen. Nur, sähe eine Mehrheit der Menschen das genauso, gäbe es diese Art des Sponsorings nicht …
Gruss,
Thorsten Haupts
Tyler Durden Volland ha detto:
Sie meinen also, wenn sich der SPON geweigert hätte, dann hätte sich im Deutschland des Jahres 2014 kein anderer Sponsor gefunden?
Da sie ja selber schreiben, dass ein Vorschreibe-Staat unwünschbar ist, warum also sollte der Spiegel Konzern Skrupel haben, Geld in etwas zu investieren, das doch genau in unsere Zeiten passt?
Tatsache ist doch, dass ein Markt für solche Produkte existiert, sonst hätte man es nicht gesponsort. Manche Werbekampagnen gehen halt in die Hose…
Ich empfinde Dons Artikel, wie so oft, als eine ausgezeichnete Darstellung der Welt der Gegenwart. Für die hier gestellten, angeblich ja ethischen Fragen sehe ich keinen Anlass.
T.I.M. ha detto:
Yeah, der Tyler ist wieder da. Welcome back!
Thorsten Haupts ha detto:
Nein, ich meine, dass der SPIEGEL (oder wer auch immer) ein massenweise vorhandenes Bedürfnis befriedigt. Die Menschheit ist, wie sie ist.
Gruss,
Thorsten Haupts
GuX ha detto:
Herr Haupts – ich muß zugeben, daß mich Ihre Aussage ein wenig erstaunt: meinen Sie wirklich, daß man Menschen, die eben NICHT in der Lage sind, Risiken abzuschätzen (nämlich solche, die krank sind), nicht schützen sollte? Überspitzt interpretiert: sollte man jemanden, der suizidgefährdet ist, nicht vor sich selbst schützen?
aristius fuscus ha detto:
Herr Haupts hat hier mit 3 Verneinungen gearbeitet, da verliert man schon mal den Überblick. Wenn ich richtig gezählt habe, soll man nur diejenigen schützen, die aufgrund von Erkrankungen dazu nicht in der Lage sind. Ist im wesentlichen auch mein Standpunkt.
Mit dem Suizid ist das so eine Sache: ist die Absicht zum Selbstmord wirklich eine Indikation für eine Erkrankung? In unserer christlich geprägten Kultur tendiert die Antwort zu Ja, aber in der Antike war das ein allgemein akzeptierter Ausweg auch aus wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Wer hat jetzt recht?
spaccato ha detto:
Selbstmord
… da fällt mir die Novelle vom Schnitzler Arthur ein, Leutnant Gustl.
GuX ha detto:
Artisticus – vielen Dank. Es war für mich ein wenig zu früh, derart komplexe Satzstrukturen richtig zu verstehen. Ich hoffe, Herr Haupts nimmt mir das nicht zu übel!
Es gibt wohl unterschiedliche Gründe für einen Suizid – in den meisten Fällen, besonders bei jüngeren Opfern, dürfte eine Krankheit eine Rolle spielen. Es ist für denjenigen, der nicht betroffen ist, schwer zu verstehen, was in so einem Menschen vorgeht – schließlich ist es oft nicht der Wunsch danach zu sterben, sondern eher der Wunsch danach, einen Ausweg zu finden.
Thorsten Haupts ha detto:
@aristius – danke. Ja, das war mit Abstand betrachtet um die Ecke formuliert.
Thorsten Haupts ha detto:
Selbstmord ist auch nur eine der vielen hundert Möglichkeiten, zur einzigen Sicherheit im Leben zu gelangen – dem Tod. Und ich würde ihn einer Reihe anderer Methoden deutlich vorziehen, verstehe also nicht, warum ein Suizid Anzeichen für eine geistige Erkrankung sein soll.
Gruss,
Thorsten Haupts
GuX ha detto:
Herr Haupts – es muß nicht, aber es kann. Und dann ist der Suizid nicht unbedingt freiwillig.
Tyler Durden Volland ha detto:
Aber, aber THorHa…
Wo soll das denn enden, wenn jetzt sogar schon Konservative das eigentliche Problem für den Zustand der Welt darin sehen, dass zu viele Menschen Voll-Deppen sind?
T.I.M. ha detto:
Das haben Konservative doch schon immer. Die Linke hingegen vertritt in der Regel die Ansicht, dass der Mensch prinzipiell gut und im Zweifelsfall nur falsch erzogen ist. Ihr Mantra von der unendlichen Dummheit der Menschen ist da eine loebliche Ausnahme!
Thorsten Haupts ha detto:
Grins :-). Sie haben das, in den dazu passenden Schichten, immer so gesehen. Nur dass sie selbst in ihrer Mehrheit dazugehörten, das haben sie nicht gesehen.
Schlagen Sie nach bei Montaigne, Montesquieu, Kessler, Tocqueville, Moltke, Scharnhorst, Bismarck, Stein.
Gruss,
Thorsten Haupts
Tyler Durden Volland ha detto:
1, 2 und 4 gehören, wie sie sich denken können, zu meinen Hausphilosophen. Gerade Montaigne auf dem mp3 Player bei langen Spaziergängen… nur von Updike und Philip Roth zu überbieten. Die anderen (4) verursachen einem Anarchisten Magengrimmen. Wenn sie mit Kessler den “Harry Graf” meinen, dann gehört auch der zu denen die meinen geistigen Brunnen vergiftet haben…
Haben sie Schopenhauer absichtlich ausser Acht gelassen?
Thorsten Haupts ha detto:
War Schopenhauer adelig? Alle anderen in meiner Aufzählung schon – und genau und nur deshalb stehen sie zusammen.
Gruss,
Thorsten Haupts
achwas ha detto:
Reinhold Messner hat einmal gesagt,
Bergsteigen sei eine Degenerationserscheinung.
(Ich glaube im Film von Werner Herzog: Der leuchtende Berg)
Kraft und Mut sind Gaben, die man nicht
verkommen lassen sollte. Man muss sie “pflegen”.
Es ist eine Aufgabe für Eltern, ihre Kinder
(diskret ohne Bevormundung) anzuleiten
und zu begleiten…z.B. beim „auf die Nase fallen“
Ermutigen, trösten, feiern.
So wie man selbst gern behandelt werden würde,
das ist ein Kompass, bei dem man nicht all zu falsch liegt.
Respekt vor einer (großen) Aufgabe vorleben:
z.B. durch Sorgfalt im Umgang mit dem “Material”.
Die am Berg zwingend erforderliche
Konzentration – bei jedem Schritt –
ist ein gutes (Selbst-)erziehungsprogramm.
Sich selbst einschätzen lernen, um eigene Wege
gehen zu können, das macht unabhängig.
.
Medien sind meist Ausbeuter, als
Multiplikatoren für den MARKT.
Aber nicht nur.
HansMeier555 ha detto:
David Blaine
Lisbeth Heuse ha detto:
@ keiner – Als ich jung war, wäre ich zum Militär gegangen; nicht als Soldat, sondern als Computerkarthograph. Aber die haben keine Frauen genommen. Deswegen bin ich ausgewandert.
.
Ein paar Jahre später sollte ich an einem Militärprojekt für die US Navy arbeiten. Aber in der Zwischenzeit war ich erwachsen geworden und habe mich elegant darum gedrückt.
.
Dass das mit meiner Liebe zum Radl zutun haben soll, ist mir noch nie aufgegangen.
HansMeier555 ha detto:
Ordnsneugründungen im 3. Jahrhtausend: Die Bungee-Springerianer.
.
Auf hohe Felsen klettern und herunterspringen zur Busse unserer aller Sünden
Yog Sothoth, Esq. ha detto:
Ach warum immer nur Buße für die Sünden?
“Sündigen! Wir wollen sündigen!
dem Himmel kündigen!
und nur noch sün-di-gen!”
Sünde ist der Treibstoff der Religion! Also immer feste zulangen wo sich die Gelegenheit bietet!
Booooster ha detto:
A propos GoPro:
Unter Unfallchirurgen kursiert ein Rechtsgutachten, nachdem der Helm-Hersteller von Michael Schumacher exkulpiert sei: Der Helm sei baulich verändert worden (Cam), daher keine Haftung.
Ich würde im Leben nicht mir so eine Kamera an dem Helm bauen. Da kannste auch gleich einen Nagel nehmen.
Ansonsten: vielen Dank für den Gedanken anregenden Artikel.
keiner ha detto:
@Boooster: Gibt aber doch sooooo schöneeeee Bildaaaaaa aus Fahrerperspektive! Letzthin den neuesten Helm-mod gelesen: Eine ca. 1m lange Stange seitwärts raus mit go-pro hero und als Gegengewicht eine 1m lange Stange in die andere Richtung, code name: Elchgeweih!
Gibt tolle Bilder aus toller Perspektive auf den Fahrer, aber als “Helm” (=Kopfschutz) würde ich das Konstrukt nicht mehr bezeichnen wollen…
HansMeier555 ha detto:
hat da einer “Darwin award” gesagt… ?
HansMeier555 ha detto:
Echte Ritterturniere wären jedenfalls stilvoller.
deirfiur ha detto:
…vor allem stielvoller:
http://www.demonweb.de/index.php?option=com_ponygallery&func=watermark&id=461&Itemid=98
Thorsten Haupts ha detto:
Oh Gott. Ritualisierte Gewalt! Und das nicht in der (Stimme verachtungsvoll betonen) Unterschicht.
spaccato ha detto:
Dazu ein Bild aus Der Ausdruck der Gemütsbewegungen bei dem Menschen und den Tieren von Charles Darwin
muscat ha detto:
Sie haben Scheiße im Gehirn und können nicht geradeaus fahren?
Der neue Golf mit Spurhalteassistent.
Sie haben Scheiße im Gehirn und hören nicht auf Ihre Oma?
The one and only K2-Picknicktour (free Wi-Fi!)
Sie haben Scheiße im Gehirn und so soll es auch bleiben?
http://www.sp*egel.de
astroklaus ha detto:
Ein deutsches Auto hält sich an die Regeln (auch wenn es gar keine sind)!
Der Assistent war selbst dem FAZ-“Tester” suspekt und einige negative Zeilen wert – und das will bei dieser Marke/Zeitung etwas heißen!
spaccato ha detto:
Schaut mal, wie sich Lovely und Monty zu deutschen Regeln äußern.
Bulldozi ha detto:
Es gibt auch verantwortungsvolle Gegenbeispiele: Bei der NYT gab es (oder gibt es immer noch) eine moderne Webseite über den Tod mehrerer Proiskifahrer in einer Lawine in den USA. Das war einerseits ein technischer Showcase für eine ganz neue Art von Webseite (wo sich beim scrollen auch der Hintergrund ändert, passend zum Absatz auch Videos und Animationen automatisch eingeblendet werden), auf der anderen Seite konnte man den mahnenden Charakter des Artikels nicht übersehen.
Noch ein Beispiel ist das Buch von Aron Ralston, der berühmte Mann der sich, eingeklemmt im Canyon, den eigenen Arm abgeschnitten hat um zu entkommen und nicht an Dehydrierung zu sterben. Das Buch ist eine große Mahnung und Selbstkritik über Nachlässigkeit und Überheblichkeit.
HansMeier555 ha detto:
Der Mönch und die Jungfrau wurden noch nie bestiegen, jedenfalls spricht keiner davon.
spaccato ha detto:
Oh, … die Jungfrau heißt jetzt Madame Meyer, Herr Meier.
Externet ha detto:
Wie heißt und zu welchem Ende studiert man diese Stellung? Quelle: abendzeitung-muenchen-de
deirfiur ha detto:
(aus: http://histheoriculture.wordpress.com/2012/01/17/photographic-review-context-within-the-falling-man-series/ )
deirfiur ha detto:
((aus: http://histheoriculture.wordpress.com/2012/01/17/photographic-review-context-within-the-falling-man-series/ )
Il tuo commento deve ancora venire moderato.
Karola Kettenhemd ha detto:
Der Don spricht mir aus dem Herzen.
Dieses Schaulaufen ist ein Pakt wie zwischen Faust und Mephisto. Wenn ich schon das Wort Eventmarketing höre …
Vierteilen und Hexen verbrennen besaß früher ähnlichen Unterhaltungswert. Mit Hornhaut auf der Seele bestimmt ähnlich kitzelnd wie heute das Nachtprogramm diverser Fernsehsender.
Wo ist der Unterschied zu den Gaffern, die statt eines Verbandkasten das Smartphone in die Hand nehmen? Ich sehe weder bei den Zuschauern noch bei den Redakteuren einen.
Macht mich ruhig fertig.
Thorsten Haupts ha detto:
Willkommen in der Menschheit. Ein bisschen Hornhaut schützt vor Selbstverletzung.
deirfiur ha detto:
Warum sollten wir Sie fertigmachen? Es gäbe etwas dazu anzumerken, aber das bleibt ganz plötzlich hängen: Il tuo commento deve ancora venire moderato. Tja…
deirfiur ha detto:
Lieber spaccato, Sie sind ja schon mal wegen Brückenzahlen aktiv geworden.
Falls nun auch noch jemand nach der Anzahl irdischer Seen fragt:
DOI: 10.1002/2014GL060641
Karola Kettenhemd ha detto:
Waren das noch Zeiten, als im Sport ‘Reklame’ (so hieß das damals) noch nicht zulässig war – lassen wir dahingestellt, wie geschickt das immer schon umgangen wurde. Da haben die Meisten ihre sportlichen Fähigkeiten nicht alleine aus Geldgier ihrer Manager genutzt, oder man ist demonstrativ zum Zirkus oder zum Varieté gegangen.
Und die Motorsportmuttis und -vatis, die Vierjährige nach Vorbild der Schumachers schon im Gokart lautstark dressieren, wären uns erspart geblieben. Genau wie die aus dieser Schule entstandenen persönlichkeitslosen – um nichts Schlimmeres zu sagen – Formel-1-Litfaßsäulen.
Bitte nach Bedarf jede andere Sportart einsetzen, egal, ob Fußball, Turnen, Golf, Tennis, Radfahren …
Würde mich schon interessieren, wieviel arbeitslose (weil erfolglose oder verschlissene) ‘Sportler’ in den Statistiken geführt werden.
Everyone will be famous for fifteen minutes.
sambossa ha detto:
Auch viele der ins Netz gestellten youtube-Filmchen sorgen leider für voyeuristisches Gaffen bei Sensationen aller Art; entkoppelt vom eigenen Erleben schwindet dann auch die emotionale Anteilnahme oder gar Empathie für das Angeschaute.
Ach ja, die Doping-Tour-de-France soll ja wieder bei der ARD in die Glotze kommen.
Tyler Durden Volland ha detto:
Dies alles ist ehrliche Demokratie… es zeigt die ganz realen Wahlergebnisse zum Thema “Kultur”. Denn nichts anderes als Kultur ist das nun mal….
Frank ha detto:
Das erinnert etwas an die Red Bull Geschichte, die in den letzten Tagen beim WDR lief: http://www1.wdr.de/fernsehen/dokumentation_reportage/die-story/sendungen/redbull130.html
Filou ha detto:
Es ist noch nicht lange her, da gab es eine kleine Expedition zum Nordpol. Das Schiff, welches dorthin fahren sollte, blieb im Packeis stecken. In Not und Verzweiflung versuchte die Mannschaft, darunter ein Reporter des SPIEGEL, einen besiedelten Punkt zu erreichen. Weiteres ist nicht bekannt, denn alle Expeditionsteilnehmer starben elendlich an Hunger. Voher gab es Exzesse von Kannibalismus.
Als erster wurde der Reporter von den anderen aufgefressen.
Die Reportage konnte nicht geschrieben werden.
HansMeier555 ha detto:
Verantwortung entsteht auch daraus, dass der Mensch nicht für sich allein lebt, sondern mitten in einer dichten arbeitsteiligen Gesellschaft.
.
Der heutige ebenso wie der mittelalterliche.
.
Für die Bergsteiger war das der Beruf, der Lebensunterhalt, die Existenzgrundlage, für den SPiegel das Geschäftsmodell.
.
Das ganze ist also ein korporatives (gemeinschaftliches, soziales, kollektives) Unternehmen zur Erwirtschaftung von BIP, Steuern und Renten etc. pp., und damit eben NICHT einfach nur die Sache der “erwachsenen Einzelpersonen”.
.
Genausowenig wie ein FAbrikbesitzer sagen kann, es ginge ihn nichts an, ob seine Arbeiter auch Helme und Masken aufsetzen etc.
Bulldozi ha detto:
In Analogie zu Ihrem helmtragenden Fabrikarbeiter hätte SPON “nur” vertraglich festlegen müssen, dass die Bergsteiger nur mit Erlaubnis von SPON hätten losgehen dürfen und weiter auch jederzeit auf Wunsch von SPON hätten abbrechen müssen.
Damit hätte SPON tatsächlich auch die direkte Verantwortung übernommen, nicht nur die gewinnbringende Seite.
In der Gegenwart in der wir leben halte ich das tatsächlich für einen guten Kompromiss.
HansMeier555 ha detto:
Das ist die Utopie der Pharisäer und der Liberalen: Die Vorstellungen, man könne seine Verpflichtungen gegenüber Gott und den Menschen definieren, begrenzen, reduzieren und sich ihre Erfüllung dann so quittieren lassen, dass man anschließend, ohne unethisch zu handeln, endlich frei und unbeschwert für sich selbst leben kann.
Moritz ha detto:
Kurz ausgedrückt, aber gut.
Das sind die Gedanken, die ich auch immer habe, wenn Liberale so tun, als hätten nur die anderen eine Ideologie.
Was ist mit der Ideologie der Liberalen?
Externet ha detto:
Sie existiert weiter als Ladenhüter, wird mangels Nachfrage kaum mehr weitergedacht, “die Marke sei verbrannt”, da vermeintlich schuld an der weltweiten Finanzkrise. Wikipedia hat sie noch im Verzeichnis, wie etwa Inkunabeln usw.
Externet ha detto:
“Blau war gestern”, sagte die Kanzlerin vor einem Jahr, meinte die Gelben, nahm die Blau-Rote Gefahr damals kaum wahr, freute sich auf “Siggy Pop”.
Thorsten Haupts ha detto:
Die Verpflichtungen gegenüber “Gott und den Menschen” sind also für Nichtpharisäer und Nichtliberale unbegrenzt, mithin unerfüllbar und damit unmenschlich? Das passt wunderbar zur katholischen Kirche …
Gruss,
Thorsten Haupts
achwas ha detto:
Da Verlage um Leser/ Klickzahlen ringen
werden die guten Journalisten, weil zu teuer,
immer weniger. Zudem sind diese zumeist älter.
Bei ‚GoPro‘ runzeln sie womöglich die Stirn und winken ab.
Ein Fest dagegen ist sowas für junge
dynamische Praktikanten (w+m)
Denen fällt dann so ein Titel ein:
„Die gefährlichste Kamera der Welt“
Hui, bei dieser Wortwahl, weiß man doch sofort,
ob man als Zielgruppe gemeint ist.
Eloquenz!
Am Textende stutzt man:
„In seinem Laden in SOUNDSO verkauft Herr BLABLA
(Ort/Name im Text!) GoPros, die ganze Wand hängt voll mit Zubehör…usw…
Für mich ist das Schleichwerbung
Zumindest eine win-win-Situation:
Die Lady hatte die Story, der Verkäufer die Bühne.
Kein Link.
sternschnuppe ha detto:
gehen sie mal von den riskanten schnellen sportaktivitäten weg und suchen sie sich doch was ruhiges meditatives
z.b. die porzellanmalerei von hr. löwenfink in form der austellung im dresdner zwinger
allein der name steht für kunst gebrüllt wie ein löwe gemalt wie ein fink und das ganz flink
jetzt kommen sie von ihrem höhenrausch ganz schnell herunter und haben obendrein noch schöne bilder die sich doch auch vermarkten lassen
und falls das zu bieder ist in der schirn gibts grad die queen auf dem topf mit lektüre so stands geschrieben und bebildert in einer journalie
GuX ha detto:
Herr Haupts – wie ich schon geschrieben habe, beruhte meine Annahme auf einem Mißverständnis, ich hoffe auf Ihr Verständnis!
Allerdings bin ich dennoch nicht Ihrer Meinung: Sie führen den “Nanny-State” an, eine beliebte Pauschalbeschuldigung die immer dann angeführt wird, wenn Einzelne sich in Ihrer Freiheit eingeschränkt fühlen. Es ist natürlich immer einfach, pauschal alles das zu Verteufeln, und es gibt wohl keine richtige Entscheidung hier. Sind Sie z.B. der Ansicht, daß man auf eine Anschnallpflicht auf den Vordersitzen verzichten sollte? Sollte man Regeln des Arbeitsschutzes lockern oder aufheben?
Aber eigentlich ging es mir um etwas anderes – denn es muß nicht immer der Staat sein. Es ging eher darum, daß Menschen in einer Gemeinschaft leben und es dort auch eine wechselseitige Verantwortung gibt. Eltern werden ihrem Kind idR verbieten, sich in eine gefährliche Situation zu begeben – und meistens machen sie das auch wenn die Kinder erwachsen sind. Viele Menschen fühlen sich wohl auch bei engen (oder nicht so engen) Freunden dazu verpflichtet, sie vor Gefahren zu schützen (und wenn es nur durch gute Ratschläge ist). Mir ging es bei meinem Kommentar eher um die Frage, wo diese Verpflichtung endet.
aristius fuscus ha detto:
Vorab eine Bitte um Entschuldigung, dass ich mich hier in Ihren Dialog einmische, aber da Herr Haupts untypischerweise in Stillschweigen verfallen ist, möchte ich aus der laissez-faire-Ecke ein paar Bemerkungen einstreuen.
Natürlich will ich z.B. den Arbeitsschutz nicht in toto in die Tonne treten, aber die eine oder andere Lockerung könnte er schon verkraften. Ein Beispiel: immer wenn ich ein Chemiewerk oder eine Raffinerie besuche, werde ich zum Betrachten eines Filmes genötigt, das mich über die spezifischen Sicherheitsvorschriften in diesem Werk informiert. Den Inhalt habe ich typischerweise nach Verlassen des Pförtnerhauses wieder vergessen, aber die Stunde, die mich diese Prozedur häufig genug gekostet hat, fehlt dann an der Arbeitszeit. Diese Massnahme schadet also eher als sie nutzt, und das ist nicht untypisch, wenn man es mit dem Regulieren übertreibt. Alles kann man nicht mit noch so gutgemeinten Vorschriften abdecken, und wenn man es übertreibt (das ist m.E. schon der Fall), dann erreicht man das Gegenteil des gewünschten. Ein anderer Aspekt von Überregulierung: wenn man erwachsene Menschen wie Kinder oder Unmündige behandelt, werden diese früher oder später auch das entsprechende Verhalten annehmen. Das verlangt dann noch detailliertere Regelungen, die wiederum dazu führen, dass… ich glaube, der Punkt ist klar. Man muss hier eine feine Balance finden, und im Moment schwingt das Pendel etwas zu sehr in Richtung Regulierung (das gilt ausdrücklich nicht für die Wirtschaft, in der die Gier der Managerkaste durchaus nach schärferen Regeln und vor allem Kontrollen verlangt).
spaccato ha detto:
Da kommt mir der Staplerfahrer Klaus in den Sinn.
Mediensegler ha detto:
Stapelfahrer Klaus!
Hach, dass ich das noch erleben darf.
Nach so vielen Jahren.
T.I.M. ha detto:
Ja, die Anschnallpflicht sollte, wenn nicht abgeschafft, dann doch fuer Erwachsene nicht strafbewehrt sein (ueber eine zivilrechtliche Haftung im Rahmen von Verischerungen liesse sich aber reden). Selbiges gilt fuer Helmpflicht etc.
Das Brueckengelaender entspricht dabei uebrigens der Verpflichtung der Hersteller, Gurte in ihre Autos einzubauen, welche ich keinesfalls aufheben moechte.
Zum Thema Arbeitsschutz moechte ich aristius fuscus weitestgehen zustimmen. Prinzipiell sind aber Arbeitsschutzregelungen durchaus sinnvoll, weil es eben in der Regel (fuer abhaengig Beschaeftigte) keine Frage der persoenlichen Entfaltung ist, WIE sie ihre Arbeit erledigen. Also hier nicht Aepfel und Birnen vermischen.
Mediensegler ha detto:
Bin jetzt mehrere Jahrzehnte
ohne Helm ausgekommen
und lebe immer noch,
vielleicht wird mir ja
die Verwendung von Stützrädern
in den ersten Jahren
strafmildernd angerechnet?
T.I.M. ha detto:
Ich bin doch gerade GEGEN die Helmpflicht – und zwar auch auf Motorraedern, Rollern etc.
Mediensegler ha detto:
Hatte ich schon so verstanden,
guter TI.M.
😉
Wie wäre es mit einer Lebensversicherungspflicht?
Thorsten Haupts ha detto:
Können wir in einer solchen Diskussion versuchen, die Dinge zu trennen? Ich sprach mich gegen eine ethische (und dem folgend auch gegen eine gesetzliche) Verpflichtung aus, erwachsene und gesunde Menschen gegen vorsätzlich, wissend eingegangene Risiken zu schützen, solange diese Risiken im wesentlichen sie selbst betreffen. Und daran halte ich fest.
Aus Ehe, Freundschaften etc. pp entstehende. persönliche, (!) Verpflichtungen sind eine ebenso persönliche Angelegenheit.
Gruss,
Thorsten Haupts
Mediensegler ha detto:
Lösegeld,
wenn es schief geht?
Thorsten Haupts ha detto:
Eben genau nicht!
GuX ha detto:
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten! Der Arbeitsschutz in der chemischen Industrie ist ein interessanter Aspekt, denn gerade dort hat man in den letzten 100 Jahren oder so sehr viel erreicht. Und auch wenn das ständige Wiederholen vielleicht überflüssig erscheint, so führt es doch im Laufe der Zeit dazu, daß sich bestimme Verhaltensweisen einprägen (ich wurde über viele Jahre im Labor dazu konditioniert, nahezu automatisch eine Schutzbrille aufzusetzen).
Ich sehe das Problem darin, daß viele Menschen nicht in der Lage sind, Risiken sinnvoll abzuschätzen. Wieviele erwachsene Menschen, die die Gurtpflicht ablehnen, können realistischen einschätzen welche Folgen ein Unfall mit und ohne Gurt hat? Wieviele Motorradfahrer können abschätzen, welchen Schutz ein Helm bietet – und dementsprechend eine fundierte Entscheidung treffen?
Ich muss zugeben daß ich erstaunt bin, daß hier ein derartiger Widerstand gegen eine Fürsorgepflicht des Staates oder der Gemeinschaft herrscht; zum einen bin ich sicher voreingenommen, weil ich mich mit diesem Thema beruflich beschäftige, zum anderen jedoch auch, weil ich es bisher für selbstverständlich angesehen habe, daß die Gemeinschaft eine Pflicht zur Fürsorge füreinander hat.
Herr Haupts – bis zu welchem Grad der Freundschaft sehen Sie Verpflichtungen, bzw. wann enden diese? Wenn also eine Person X ihnen erklärt, sie wolle sich gerne die Ruinen des alten Babylons anschauen – ab wann würden Sie ihr nicht mehr davon abraten?
T.I.M. ha detto:
Sehen Sie, genau da liegt der Unterschied zwischen den Denkschulen:
“Wieviele erwachsene Menschen, die die Gurtpflicht ablehnen, können realistischen einschätzen welche Folgen ein Unfall mit und ohne Gurt hat?”
Sie halten die meisten Menschen fuer unmuendig, diese Entscheidung zu treffen und sehen sich evtl. bestaetigt, wenn andere nicht zu der selben Risikoabwaegung gelangen wie Sie. Falls Sie wirklich Recht haetten, sollte dann der Staat nicht lieber fuer vernuenftige Aufklaerung und Bildung sorgen, anstatt par ordre du Mufti (oder “Mutti”) den Einzelnen von der notwendigen Bewertung seiner persoenlichen Lebensrisiken zu entbinden?
Wir hatten genau diese Diskussion hier schon mehrfach (mit verschiedenen Aufhaengern), deswegen erspare ich mir die erneute Aufzaehlung aller Argument. Die letztlich unaufloesbare philosophische Frage lautet: Ist individuelle Freiheit ein Wert an sich oder nicht?
Externet ha detto:
Ja, doch!
Mediensegler ha detto:
Ja!
Thorsten Haupts ha detto:
Ohne können wir die letzten 200 Jahre europäische Entwicklungsgeschichte einfach vergessen und uns dem chinesischen Modell anschliessen.
T.I.M. ha detto:
Die absolute Buerokratenherrschaft – abzueglich der Korruption fuer viele sicherlich ein (klamheimlicher) Traum.
Wir bewegen uns ja in diese Richtung, was ich durchaus kritisch sehe, ohne dabei jedoch in einen laissez-faire-Dogmatismus verfallen zu wollen, einfach weil ich einzusehen geneigt bin, dass eine zunehmend komplexe (Welt-)Gesellschaft auch komplexerer Regeln bedarf. Allerdings liegt da der Hase im Pfeffer: Naemlich die Buerokratie/Buerokratenherrschaft kann offensichtlich nicht zwischen notwendigen Regeln und sonstigen Regelungen unterscheiden.
Mediensegler ha detto:
Lieber Gux,
lesen Sie bitte das mit dem Ei.
GuX ha detto:
Was bzw. wo?
GuX ha detto:
Lieber T.I.M. – ich halte die meisten Menschen für unfähig, die Folgen ihrer Entscheidung abzuschätzen, u.a. deswegen weil ich auch mit Menschen zu tun habe, die so etwas eigentlich können sollten. Leider hat mich meine Erfahrung mit Menschen etwas zynisch werden lassen.
Natürlich ist individuelle Freiheit ein Wert an sich – Gemeinschaft ist jedoch ebenso ein Wert. Und die Frage ist, wieviel von dem Einen man für das Andere abgeben darf. Das titelgebende Thema unseres Hausherren – nämlich die Stützen – legen deutlich mehr Wert auf die Gemeinschaft und erheblich weniger auf die Freiheit des Individuum, zumindest langfristig. Sozialer Zwang, Regeln oder auch nur Umgangsformen sind letztendlich nichts anderes.
Thorsten Haupts ha detto:
Wer sagt, dass die, die aufpassen, es besser könne, die Risikoabschätzung? Die historische Antwort ist eineindeutig – sie können es nicht!
Und in einem Punkt schliesse ich mich aristius an – werden Menschen wie Unmündige behandelt, dann werden sie unmündig! Erfolg (nicht im Sinne von: Ich werde befördert) haben auf Dauer auch im Berufsleben nur die, die Risiken eingehen. Vom Vertrauen in die Mitarbeiter bis zur Entwicklung eines wirklich neuen Produktes. Mit Kontrolle, Regeln und Vorschriften bekommen Sie Bürokraten und kleine Kinder. Und das ist exakt der gesellschaftliche Zustand, den wir zur Zeit ansteuern. Unfreiheit ist nämlich bequem und da greift der zweite Satz der Thermodynamik.
Gruss,
Thorsten Haupts
Externet ha detto:
Mediensegler ha detto:
Die Stützen?
Hier?
Mehr Wert auf Gemeinwohl?
Da habe ich Zweifel.
Also bei mir gewinnt individuelle Freiheit
gegen die gepamperte Gesellschaft mit 70:30.
Das heißt nicht,
dass ich Umgangsformen und Regeln nicht schätzen würde.
Noch mehr würde ich es schätzen,
wenn Banken und Konzerne sich dran halten würden.
Auf sozialen Zwang habe ich eh immer gesch…….
Und Sesselfurzer haben wir weiß Gott genug.
Externet ha detto:
Zusammenfassung der Aussagen des zweiten Hauptsatzes:
Wärme kann nicht von selbst von einem Körper niedriger Temperatur auf einen Körper höherer Temperatur übergehen.
Wärme kann durch eine periodisch arbeitende Maschine nicht vollständig in Arbeit umgewandelt werden. Dies wäre eine Realisierung eines Perpetuum Mobile zweiter Art.
Der Wirkungsgrad des Carnot-Prozesses kann nicht übertroffen werden.
Alle spontan (in eine Richtung) ablaufenden Prozesse sind irreversibel.
Alle Prozesse, bei denen Reibung stattfindet, sind irreversibel.
Ausgleichs- und Mischungsvorgänge sind irreversibel.
In einem geschlossenen adiabaten System kann die Entropie nicht geringer werden.
Das Gleichgewicht isolierter thermodynamischer Systeme ist durch ein Maximalprinzip der Entropie ausgezeichnet.
aristius fuscus ha detto:
zu Externet, 2. Hauptsatz:
Zusammenfassung: runter geht es leichter als rauf.
spaccato ha detto:
Wissenschaftliche Studien belegen:
Je kürzer das Ssst desto eher das Bumms.
astroklaus ha detto:
Auf die Gefahr hin, daß es schon mehrfach vorkam: eine gesetzliche Gurtpflicht (Helmpflicht oderwasauchimmer) verschärft im Verhältnis zu einer bewußten Entscheidung dafür das Problem, daß die unbewußte automatische Risikokompensation greift. Es ist in vielen Versuchen nachgewiesen, daß die Bereitschaft, ein Risiko einzugehen größer wird, wenn man sich sicherer fühlt. Das braucht keine bewußte Entscheidung zu sein (funktioniert z.B. auch bei kleinen Kindern) und hat auch nichts damit zu tun, ob die zusätzliche Sicherung ausreichend ist; man kann also auch mehr zusätzliches Risiko eingehen als die Sicherung kompensieren könnte.
Die schönen Euro-NCAP-Sternchen und die dramatischen Bilder von Crashtests suggerieren, daß Autos “sicher” sind. Leider ist bereits bei 90 km/h der Impuls bereits doppelt so hoch wie bei den 64 des Tests und bei 150 (was von vielen als eher moderate Reisegeschwindigkeit angesehen wird) schon fünf Mal!
Auf den ersten Blick spricht das für eine gesetzliche Pflicht (da die Abwägung am Bürokratenschreibtisch quadratische Verläufe und Risikoabschätzungen trotz allem besser machen kann als die Intuition). Das Problem ist, daß man sich dann darauf verläßt und den eigenen Radar abschaltet.
Der englische Professor John Adams (www.john-adams.co.uk) betreibt übrigens eine regelrechte Kampagne gegen derlei Vorschriften und zeigt dazu u.A., daß der bisherige Rückgang der Zahl der Verkehrstoten mit allem möglichen zu tun hat, aber bestimmt nicht mit der Anschnallpflicht.
colorcraze ha detto:
daß die Bereitschaft, ein Risiko einzugehen größer wird, wenn man sich sicherer fühlt
Das ist doch mal ein wichtiger realistischer Aspekt, den man nicht einfach untern Tisch fallen lassen darf.
Ich erinnere mich an die frühere Fernsehsendung “der 7. Sinn”, in der immer Unfälle thematisiert wurden. Zumindest damals sah ich mir das mit Interesse an.
Hatte auch mal so ein richtiges “Aha”-Erlebnis diesbezüglich bei einem Punkkonzert, wo sich in einen Keller 500 Leute quetschten und die Treppe völlig ungesichert ohne Geländer war. Und komplett voll mit Leuten. Aber es waren alle so vorsichtig – auch die, die bis zur Gehstörung zechten -, daß nichts passierte.
Dieses vorherschauende Verhalten kann man aber wohl nicht dauerhaft aufrechterhalten, vielleicht eher so in Wellen, mal höher, mal niedriger.
Wenn man zu lange nur Sicherungsmaßnahmen erhöht, sinkt das Bewußtsein für die Gefahren arg ab.
Die Sichtweise des Herrn Adams muß ich mir mal anschauen, vor allem weil er sich mal die Mühe der Evaluierung gemacht haben soll.
spaccato ha detto:
Viele Frauen scheuen das Anlegen des Sicherheitsgurts, weil sie Angst um ihren Busen haben. Diese Sorge ist unnötig, sagen Mediziner, wenn der Gurt richtig sitzt.
… aus: 7. Sinn – Frau am Steuer (ab 1:12)
Mediensegler ha detto:
Da lief vor Kurzem mal wieder ein alter Bond,
der hatte so ein Aufblasschaumstoff-Ei,
das den Körper automatisch bei Gefahr umschließt.
Wir sollten das weltweit zum Standard machen.
Natürlich mit Kauf- und Tragepflicht.
Wer das nicht leisten kann,
sollte am Leben
einfach nicht mehr teilnehmen.
HansMeier555 ha detto:
Müsste man dann nicht auch harte Drogen freigeben?
Zumindest an Erwachsene, nachdem sie einen Wisch unterschrieben haben, dass sie sich über Risiken und Nebenwirkungen im Klarren sind?
.
Ich hab da keine endgültig festgelegte Position. Aber es gibt wohl ernst zu nehmende Gründe dagegen.
T.I.M. ha detto:
Ja, ich denke das waere eine Moeglichkeit. Wissen Sie, dass in den USA mehr Frauen im Knast sind als im Rest der Welt zusammen? Die allermeisten davon wegen BTM-Straftaten.
KIeine Illegalitaet = drastische Reduzierung mafioeser Strukturen = fallende Preise = weniger Beschaffungskriminalitaet. Aber natuerlich gibt es moralische Fallstricke, wie der, dass Legalitaet als Harmlosigkeit misgedeutet werden koennte, was dann den Drogenkonsum anregte. Das Problem resultiert aber imho aus der Konditionierung auf Illegalitaet und wuerde sich in einer Generation “herauswachsen”. Andere gesellschaftliche Kosten (Gesundheitskosten, verursachte Unfaelle, Drogen als “strafmildernde Umstaende” [eh ein Unding!] muessten dann natuerlich gesetzgeberisch beruecksichtigt werden.)
GuX ha detto:
Ich halte die Freigabe von Drogen eigentlich für durchaus wünschenswert, besonders wenn man dadurch das damit verbundene Elend vermeiden kann. Letztendlich ist die Beschränkung auf Alkohol und Tabak als legale Drogen doch recht willkürlich, und der Staat könnte sicher auch mit anderen Drogen Geld verdienen (mit Opium hat das schließlich auch funktioniert).
colorcraze ha detto:
Das Gegengewicht erzeugen die vom Lazarettbetrieb Entnervten, Angehörige von Drogenbenutzern, denen diese zur Last fallen, egal ob Droge legal oder illegal. Die formieren sich in der ein oder anderen Art nach einer gewissen Zeit zu einer Wutbewegung, die sich irgendeine “staatliche Instanz” krallt.
colorcraze ha detto:
Die Lästigkeit von Pflegefällen wird gemeinhin unterschätzt.
Mediensegler ha detto:
Anschnallpflicht?
Wie kann man das umgehen?
H-Kennzeichen.
Wenn das Auto, das man fährt, keines der Kriterien erfüllt,
und trotzdem mit Ausnahmeregelung zugelassen wird,
dann darf man auch ohne.
Gibt es eigentlich einen TÜV für diese Fledermausfluganzüge?
Tyler Durden Volland ha detto:
Man konnte die Anschnallpflicht schon immer umgehen, man musste sich nur eine jährliche Genehmigung kaufen… während des Studiums hatte ich eine solche, als ich mir mein Geld unter anderem mit der Kurierfahrerei verdiente. Damals ein enträglicher Job für geübte Autofahrer mit guten Ortskenntnissen..
Die Genehmigung? Einfach am 1.1. jeden Jahres 300 DM zur Seite legen und damit alle anfallenden Strafzettel bezahlen. Positiver Nebeneffekt, man ärgert sich auch nicht mehr.
Heutzutage habe ich das Problem eleganter gelöst. Ich lebe in einem sehr zivilisierten Land in dem kein Polizist auf die Idee käme aus seinem Auto auszusteigen, um wegen so etwas einen Strafzettel zu schreiben.
Wenn ich es recht bedenke, so habe ich ja in vielen Ländern auf vier Kontinenten gelebt und DE ist meiner Erinnerung nach das Einzige in dem sich der Rest der Spiessergesellschaft bemüssigt fühlt, Individuen dafür zu bestrafen, wenn sie sich nicht von ihr beschützen lassen will.
Andere dazu zwingen zu wollen, gefälligst so zu leben wie die Masse es für richtig hält, erschien mir schon immer ein typisch deutsches Hobby.
Hat da jemand umfassende Erfahrung mit anderen Ländern?
deirfiur ha detto:
(aus: http://www.neatorama.com/2013/03/15/To-Avoid-Wearing-Seat-Belts-Chinese-Drivers-Wear-Shirts-Like-These/ )
Herzlichst
Ihre 0RYXEfqbvlY
spaccato ha detto:
Hihi.
deirfiur ha detto:
2. Versuch:
(aus: http://www.neatorama.com/2013/03/15/To-Avoid-Wearing-Seat-Belts-Chinese-Drivers-Wear-Shirts-Like-These/ )
Tyler Durden Volland ha detto:
Leider funktioniert das nicht….
Das wirkt nur auf entgegenkommende Polizeiautos. Von hinten sieht man genau, dass der Gurt von der Schulteroberkante zum Türrahmen nicht da ist…. und genau das wissen die Angestellten der Firma die mit den Strafzetteln ihr Geld verdient.
GuX ha detto:
Die meisten westlichen Länder sind derartige “Spießergesellschaften”, denn in den meisten Ländern gibt es Strafen für Verhalten, die hauptsächlich selbst-schädigend sind.
Man hat hier beinahe den Eindruck, daß es zwischen jakobinischem Tugendterror und absoluter Freiheit keiner Abstufungen gäbe …
Aber bleiben wir einmal bei der Anschnallpflicht: ich vermute, daß niemand bestreitet, daß Anschnallen generell das Risiko für schwere oder tödliche Verletzungen im Straßenverkehr reduziert. Mit automatischen Gurten ist es für die meisten Menschen auch nicht unbequem oder mühsam – und die Einschränkungen sind gering. Warum sollte man es also nicht machen? Andererseits: wie überzeugt man die Menschen davon, daß das eine gute Idee ist die letztendlich mehr Vor- als Nachteile hat? Indem man Überzeugungsarbeit leistet? Das hat man ziemlich erfolglos probiert – also bleibt letztendlich nur die gesetzliche Regelung.
astroklaus ha detto:
John Adams hat dazu Zahlen zusammengetragen – natürlich verringert ein Gurt im Falle des Unfalles die Schäden. Aber er findet in keinem der Länder, für die es ausreichend belastbare Zahlen gibt, daß ab der Einführung der Anschnallpflicht eine hiermit korrelierte Reduzierung etwa der Zahl der Verkehrstoten zu sehen wäre.
Folgerung: Die Autofahrer fühlen sich tendenziell und fahren daher im Mittel riskanter. Dazu paßt auch, wie sich die Anteile an den Verkehrstoten verschieben: von den Fahrern erst zu den Beifahrern und nun zu den übrigen Verkehrsteilnehmern (Fußgänger und Radfahrer). Die gesetzliche Regelung hat also etwas von einem Aufrüsten auf Kosten der Schwächeren.
astroklaus ha detto:
…fühlen sich tendenziell sicherer und fahren daher im Mittel riskanter.
Dazu gibt es “beliebig viele” empirische Beispiele aus ganz verschiedenen Bereichen: gesicherte Klettersteige, die dann mit Badelatschen begangen werden, Omas Sparbuch bei einer ganz normalen isländischen Bank etc
colorcraze ha detto:
Sich die Verschiebungen in Verkehrsdichte, -geschwindigkeit, -unfällen nach Arten (sowie -baustellen und -bauformen?) und dazu jeweils den Regelungen anzuschauen wäre in der Tat sehr interessant.
Wobei ich ja immer schlimmer als Tote die zeitlebens Siechen finde, die ein Unfall für Jahrzehnte z.B. in den Rollstuhl haut. Hat das wenigstens abgenommen?
Tyler Durden Volland ha detto:
@GuX
“Man hat hier beinahe den Eindruck, daß es zwischen jakobinischem Tugendterror und absoluter Freiheit keiner Abstufungen gäbe …”
Da gibts heute in der FAZ einen grossartigen Beitrag (zwar zu einem anderen Thema), der genau über diese, ihre Einstellung nachdenkt.
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/gesetz-gegen-kinderpornographie-zieht-euch-sofort-wieder-an-13177579.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2
Mediensegler ha detto:
Chamonix.
Man kann da oben auf 4000 m Höhe raus,
danach geht es links und rechts in spitzem Winkel runter.
Gerade aus ist ein Trampelpfad,
gesichert mit einem Seil auf den ersten Metern
keinerlei Absperrung oder Kontrolle.
Man könnte da, nach Auffahrt mit der Seilbahn,
auch auf Birkenstocks raus.
Mediensegler ha detto:
Da geht`s raus
und dann landet man da
Externet ha detto:
Bilderrätsel: Was erscheint und was nicht? http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/f8/ValleeChamonix.jpg/220px-ValleeChamonix.jpg
Mediensegler ha detto:
Also bei mir geht der link mit den Fragezeichen.
Wann das hier beim Don ein Bild ist,
habe ich eh nicht kapiert.
HansMeier555 ha detto:
Vorschriften und Gängelei?
.
Es gibt da doch noch eine ganz andere Dimension, nämlich den, nun ja, “KOmment”. Die Sozialkontrolle mit den ungeschriebenen Regeln, deren Verletzung man dann nicht mit einem Strafverfahren oder einem ungünstigeren Versicherungstarif bezahlen muss, sondern mit der sozialer Ächtung.
.
So ein kollektives, korporatives, aus sich heraus (autopoetisch?!) erwachsendes Normensystem, das Streikbrecher identifziert und ausgrenzt.
.
Und genau das ist es, was den Qualitätsmedien fehlt. Die schicken ihre Helden dann auch auf den Risiko-Strich, wenn es Quote bringt. (Das Privat-TV war ja von Anfang an als Bordell konzipiert).
Externet ha detto:
Geld stinkt ja nicht (eigentlich nur im übertragenen Sinne nicht). Zum Beispiel diese Unter-Stütze der Gesellschaft ohne die gepriesene Ware irgendwo gesehen – würde den soliden Eindruck eines Büro-Arbeiters unterwegs in seine Kleingartenkolonie erwecken.
HansMeier555 ha detto:
Am Ende kommt man doch immer aufs Mittelalter zurück.
.
Da gab es die Idee vom “ehrlichen Gewerbe”, natürlich in Abg,renzung von unehrlichen, verfemten Branchen wie Abdeckerei, Kuppelei, Gaukelei, Zöllnerei Schauspielerei, Geldverleiherei und irgendwie auch alle nicht-chirurgische Medizin.
.
Mit denen konnte man Geld verdienen, aber niemals soziales Ansehen erlangen.
.
Was heute eben Abmahnanwälte, Anlageberater, TV-Promis, Profisportler, Qualitätsjournalisten, Listenkandidaten und, ähem, (immer noch bzw schon wieder) die Geldverleiher sind, und natürlich deren aller Pressesprecher.
spaccato ha detto:
Und?
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a3/Chlop_w_dybach_biernat_z_lublina_zywot_ezopa_fryga_krakow_1578.jpg?uselang=de
(Rechts im Bild: HansMeier555)
spaccato ha detto:
Das mit den Bildchen ist ein wahres Mysterium.
[am-Kinn-kratz]
HansMeier555 ha detto:
Was mit den Bildchen?
spaccato ha detto:
Mal kammase hier direkt sehen, mal mussmase anklicken tun.
spaccato ha detto:
Zauberey!
Sie ist eine Hexe! Auf den Scheiterhaufen!
spaccato ha detto:
rel=”nofollow” vs. img src
achwas ha detto:
Frau Eva weiss
Thorsten Haupts ha detto:
Ideen gab´s im Mittealter viele. Die meisten dienten dazu, eine streng hierarchische, vollständig statische, rassistische, kirchlich bigotte Ordnung aufrechtzuerhalten. Hat zum Wohle von weit mehr als 90% der Menschen nicht funktioniert.
Soziale Ächtung funktioniert nur in hierarchischen, geschlossenen, homogenen und relativ kleinen Gemeinschaften. Und die werden selbst ihre Bewunderer nur aus der Entfernung toll finden – ist so ähnlich wie beim Sehnsuchtsbild des edlen Wilden.
Gruss,
Thorsten Haupts
GuX ha detto:
Soziale Ächtung funktioniert auch in großen Gesellschaften – denken Sie nur an unsere Gesellschaft. Die Ächtung ist vielleicht nicht ganz so homogen, funktionieren tut sie aber dennoch.
Thorsten Haupts ha detto:
Auf das “homogen” kommt´s aber an. Heute würde man für alles und jedes eine Gemeinschaft finden, die einem erlaubt, innerhalb der Gesellschaft bequem zu leben.
Natürlich findet Ächtung noch statt, hat aber mehr den Character von Modewellen. Und kann gefahrlos ignoriert werden.
Gruss,
Thorsten Haupts
achwas ha detto:
Zwischen den heutigen Herrschaftssystemen:
> verbeamteter Staat / globalisierter Markt
versucht jeder sein Fitzelchen Freiheit zu retten.
So wächst dementsprechend der „Freiheitsmarkt:
Von den Outdoor-Klamotten in grellen Farben,
damit sie am Prenzlauer BERG nicht verloren gehen,
bis zu
Motorrädern mit Riesensätteln für beleibte Silver-Ager.
Für die gibt´s auch Windschutzscheiben mit
aufgedruckten Fliegen. (Späßle)
achwas ha detto:
Wer mit einem inneren Freiheitsdrang auf die Welt
gekommen ist, den hält so gut wie nichts auf.
Außer Gewalt.
Und die ist leider vielseitig und infam.
Je nach individueller Veranlagung
gelingt es dem Einzelnen mit der Zeit
trotzalledem
mehr oder minder zu reifen.
Die Helden werden müde.
spaccato ha detto:
Dieser Weichkäse hier ist sehr reif.
achwas ha detto:
Ein Weichei ist schnell tot!
assets3.mi-web.org/entradas/0009/7480/sinPalabras003.jpg?1336167082
achwas ha detto:
http://assets3.mi-web.org/entradas/0009/7480/sinPalabras003.jpg?1336167082
HansMeier555 ha detto:
Das Mittelalter war dynamisch und flexibel und hat geleistet, woran Rom und die Neuzeit scheiterten: Die wilden Stämme östlich von Rhein und dann sogar der Elbe zu christianisieren…
Thorsten Haupts ha detto:
Yep. Heute würde man das, was damals geschah, Völkermord nennen. Gute Christen halt. ISIS gab´s schon mal, nannte sich damals Deutschritterorden.
Gruss,
Thorsten Haupts
spaccato ha detto:
Der Muezzin ruft zum Freitagsgebet in der Al-Nur-Moschee zu Marienburg.
spaccato ha detto:
[audio src="http://www.qalam.de/alaqsa_adhaan.mp3" /]
spaccato ha detto:
achwas ha detto:
Gleich kommense, die anderen.
http://www.youtube.com/watch?v=kCoHksRRN_g
spaccato ha detto:
Opa Hoppenstedt hätte seine Freude daran gehabt.
Doch plötzlich …
Filou ha detto:
Oh, oh, oh an der Musik zur Erfreuung der Imbecilen erkennt man sein Zeitalter.
Wor jo nich olles schlächd under Luikatorse.
http://www.youtube.com/watch?v=e1V4OnDUPqs
spaccato ha detto:
Viel Feind – viel Ehr.
spaccato ha detto:
… nich olles schlächd under Luikatorse
So?
Da fragense mal den königlichen Popoputzer.
Yog Sothoth, Esq. ha detto:
Seien wir nicht so unfair frühere Zeiten mit unseren heutigen Maßstäben zu messen!
Und eine kleine Bitte an das versammelte Kommentariart: Weniger Links und mehr Original Content bitte! Ist ja schliesslich kein Bilderbrett hier.
spaccato ha detto:
Original Content > alien contorting
kein Bilderbrett > keen dribbler tit
^ x ^ [scnr]
Aber immerhin ohne Links.
Externet ha detto:
Mathematisch betrachtet gleicht dies einem Stellenwertsystem der Basis 64. (No original content)
colorcraze ha detto:
Igitt, ein geplättetes Bild.
Tun Sie das nicht wieder, das ist ja überunappetitlich.
colorcraze ha detto:
Schweine können reinlich sein – sehen Sies als Aufgabe…
(Sie können gerne die Schwarze Liste mal erfragen und veröffentlichen. Das wäre eine mutige Tat. Allerdings ist damit zu rechnen, daß es Ihnen dann wie Assange und Snowden geht.)
deirfiur ha detto:
Offenbar neuerdings doch – nur wissen wir derzeit nicht so recht, wie und wann das eigentlich funktioniert. Ein wenig Üben muss halt einfach noch sein…
Herzlichst
Ihre 0RYXEfqbvlY
Externet ha detto:
Original Content gibt es nicht.
HansMeier555 ha detto:
Doch bin ich so unfair, die heutige Zeit an den Maßstäben früherer Zeiten zu messen, so schlecht wir dabei auch abschneiden
Thorsten Haupts ha detto:
Bei solch schrägen Vergleichen würde ich ja befüchten, dass ich schlecht aussehe, aber das schätzen Sie wohl anders ein.
Gruss,
Thorsten haupts
Externet ha detto:
“Nach sorgfältiger Prüfung Ihrer Erfindung, die sicher eine interessante Neuigkeit ist, sind wir zu dem Entschluß gekommen, daß sie sich kommerziell nicht lohnt.”
– Aus dem Antwortschreiben von J. P. Morgan (1837-1913) an Alexander Graham Bell (1847-1922), nachdem dieser das Telefon vorgeführt hatte.
– No original content, auch dort konnte ich nicht dabei sein. 😆
HansMeier555 ha detto:
Jedenfalls nicht “statisch und immobil”, und die Litauer gibt’s ja noch.
deirfiur ha detto:
Muss doch noch mal einen kleinen Versuch machen – vor zwei Tagen blieb der in moderazione hängen:
(aus:
http://histheoriculture.wordpress.com/2012/01/17/photographic-review-context-within-the-falling-man-series/ )
Herzlichst
Ihre 0RYXEfqbvlY
deirfiur ha detto:
png geht also auch direkt…
HansMeier555 ha detto:
Franken taufen Sachsen, wo ist das Problem?
.
Wo der römische Kaiser Augustus umkehren musste, fing sein Nachfolger Carolus magnus erst richtig an.
.
Alles Gute zum Tag der Einheit!
aristius fuscus ha detto:
Der musste nicht umkehren (und tat es auch nicht), sein Nachfolger Tiberius hatte keine Lust mehr. Der Teutoburger Wald wird überschätzt, es war halt nur einfach nicht der Mühe wert.
Thorsten Haupts ha detto:
That´s it. Das nicht eroberte Germanien war das, was heute irgendein rohstoffarmes Sumpfgebiet in den Tropen wäre – nicht der Mühe wert.
Gruss,
Thorsten Haupts
Thorsten Haupts ha detto:
Franken taufen Sachsen,
Da fehlen zwei Worte – “überlebende” und “zwangsweise”. Das übliche Benehmen der muslimischen und christlichen Barbaren zu der Zeit.
Gruss,
Thorsten Haupts
HansMeier555 ha detto:
Zivilisation ist immer irgendwie Zwang.
.
Aber heute haben wir es ja hinter uns und die Völker östlich der Weser können, wenn sie das wollen, ja wieder zu Thor oder Wotan beten.
Externet ha detto:
Heilsversprechen, Ablasshandel. … bezeichnet sich selbst als Social Business. …
Thorsten Haupts ha detto:
Klar ist Zivilisation immer auch Zwang. Nur verstehe ich unter Zivilisation irgendwie nicht, ein Drittel der Bevölkerung abzumurksen, um was übrig bleibt zu zivilisieren. Mit einem Schwert an der Kehle.
Gruss,
Thorsten Haupts
Externet ha detto:
Andere Zeiten, andere Sitten. Andere Länder, gleichfalls (bis heute). 😥
HansMeier555 ha detto:
Es hat mit dem Thema nix zu tun, aber an der Kasse vom Diskaunter ist mir das erst neulich so richtig krass aufgefallen, wie surrogatmässig tot jetzt diese Zigarettenmarken heissen und aussehen: Goldfield oder wie noch, und sehen alle gleich aus, hätten es auch gleich “LIDL” nennen können.
.
Wo ist er hin, der Duft der großen weiten Welt?
Führt kein Weg zurück ins Marlborough country, so viele Meilen wir auch gehen?
Geben wir es uns doch zu: Unser Leben ist ärmlicher und deutlich unästhetischer geworden ohne die Zigarettenreklame.
Mediensegler ha detto:
Der Duft der großen weiten Welt ist mit Peter Stuyvesant gestorben.
Aber nicht gleich in die Luft gehen,
greife lieber …
hansgeier333 ha detto:
… wenn einem soviel gutes wird beschert, das ist schon einen Meier Uralt wert!
Externet ha detto:
Indianische Kultur und Tabak sind seit Jahrhunderten unlösbar miteinander verbunden. Viele der traditionellen Zeremonien dieser Ureinwohner beinhalten Tabak – aber sie verwenden Tabak nur in seiner ursprünglichen Form.
…
Der Kopf des Indianerhäuptlings auf jedem Päckchen ist als Zeichen des Respekts vor dem herkömmlichen, indianischen Gebrauch von Tabak und als ein Zeichen unserer Philosophie gedacht. … Aus diesem Grund bieten wir erwachsenen Rauchern eine Wahl – ein Produkt mit höchstem Geschmack, hergestellt aus Tabak, dem keine Zusatzstoffe hinzugefügt sind.
Rauchen kann tödlich sein – Liebe auch.
Externet ha detto:
Vorauseilender Gehorsam? Wie in Australien: In Frankreich sehen künftig alle Zigarettenschachteln gleich aus.
Die große weite Welt ist (in manchen Köpfen) zum stinkenden globalen Dorf mutiert, die Globalisierung wurde böse. Andere Zeiten, andere Heldenbilder 😆 rebell markt .blog ger . de / stories / 2439488 /
Benedict XVI. in seinen roten Schuhen war gegen jeden Relativismus.
Thorsten Haupts ha detto:
Irgendwie passt die folgende Kuriosität hierher:
http://www.zeit.de/digital/internet/2014-10/ifg-informationsfreiheitsgesetz-pornofilm-bundespruefstelle-jugendgefaehrdend
Zusammenfassung:
Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften muss nach Gerichtsbeschluss extrem raren Pornofilm an Liebhaber rausrücken, weil Richter nach dem Informationsfreiheitsgesetz (und rein juristisch vermutlich korrekt) den Film als Information zur Erfüllung hoheitlicher Aufgaben einstuften.
Kein Wunder, dass Leute immer mal wieder an der Zurechnungsfähigkeit von Juristen zweifeln.
Gruss,
Thorsten Haupts
T.I.M. ha detto:
Bundeszensor fuer Pornofilme… wenn das mal kein harter Job ist! (pun intended)
spaccato ha detto:
Die Jungs müssen sich täglich am Riemen reißen.
Thorsten Haupts ha detto:
Ich find´s extrem komisch, dass es die Prüfstelle noch gibt. Nachdem unter dem Vorwand von “Kunst” hasenreine Pornoromane massenweise, offen und fürjedermann zugänglich in allen Bahnhofsbuchhandlungen rumliegen. Nur weil ein Richterdepp sich beim Opus Pistorum von Henry Miller vom Autorennamen beeindrucken liess.
Gruss,
Thorsten Haupts
fritz_ ha detto:
Na gut, jeglichen Schmutz an Hausfrauenromanen muss man nun wirklich nicht frei an Minderjährige verticken. Spätestens an der Kasse gälte dann Ü18 für die eingeschweißten Machwerke. Die genauen Kriterien der Prüfstelle sind mir grad nicht geläufig, doch ich bin mir ganz ganz sicher, die Angestellten der Behörde sind als amtlich beglaubigte Pornographen in der Lage, Henri Miller und weniger aufwändigen Schmutz auseinanderzuhalten.
Thorsten Haupts ha detto:
Echt? Opus Pistorum kann ich empfehlen – als Beispiel dafür, dass auch gefeierte Literaten vor Jungmänner-Missbrauchsphantasien nicht gefeit sind.
Wenn das Literatur ist, besteht der Mond aus grünem Käse.
Gruss,
Thorsten Haupts
Filou ha detto:
Das waren noch Zeiten, als die ganze Stöpselei in sublimierter Form der mehr oder weniger (meist mehr) geneigten Öffentlichkeit vorgeführt wurde.
Externet ha detto:
bundespruefstelle.de/bpjm/jugendgefaehrdungstatbestaende.html
Tyler Durden Volland ha detto:
@TIM
“Bundeszensor fuer Pornofilme… wenn das mal kein harter Job ist! (pun intended)”
Da wird man ganz nostalgisch, was waren das für herrliche Streitereien zwischen denen und Pardon in den 60er Jahren… da wurden die entsprechenden Herrschaften dann ausgiebig vorgestellt und, da haben sie Unrecht, man konnte deutlich sehen,d as da keine/r dabei war für die das harter oder feuchter Job war….
Das einzige Parallel Beispiel dazu aus diesem Jahrhundert betraf Georg W.s Justiz Minister Ashcroft. Der gute Mann benantwortete auf seiner eigenen Hochzeit die Frage, warum er denn nicht mit seiner frisch Angetrauten tanze, ganz Benedict-christlich: “Weil es in mir sexuelle Gefühle hervorrufen könnte!”
T.I.M. ha detto:
Das sind doch auch alles nur scheinheilige Heuchler (wahrhaft asexuelle natuerlich ausgenommen, aber davon gibt es wohl relativ wenige). Oder, wie schon Augustinus sagte:
Da mihi castitatem et continentiam, sed noli modo.
(Gib mir Keuchheit und Enthaltsamkeit, aber nicht sofort.)
Externet ha detto:
Tyler Durden Volland ha detto:
Zur Fortbildung für Fortgeschrittene
Auf arte
Dein Wille geschehe – Zweite Staffel (1/8). Fernsehserie Frankreich 2014. Nach den Ferien kehren die Seminaristen zurück ins Kloster, um ihr zweites Studienjahr im renommierten Kapuzinerseminar zu absolvieren. Nach den Turbulenzen des letzten Jahres versuchen sie nun, ihren Platz zu finden. Pater Bosco ist das neue Oberhaupt des Klosters und versucht, seine strengen Ansichten durchzusetzen, findet jedoch wenig Anklang bei den Seminaristen. Jeder Einzelne steht vor neuen Herausforderungen. Das neue Jahr beginnt mit vielen Überraschungen, im Guten wie im Schlechten. * Beginn der zweiten Staffel der preisgekrönten TV-Serie|Produziert in HD
Odenwaldschule, Teil 2
HansMeier555 ha detto:
Apropos “Ernte 23” — hatte das am Ende was mit der fiktiven Getreidewährung bei der Währungsreform von 1923/24 zu tun?
Externet ha detto:
Laut http://de.wikipedia.org/wiki/Ernte_23#Geschichte nein.
keiner ha detto:
Ab Kommentar 25 hat das hier immer etwas von frühen Thomas Bernhard Texten… Nur halt vor 50 Jahren…
achwas ha detto:
So zeigt sich, dass wir immer nur im
Nachhinein verstehen können.
(wenn überhaupt!)
Und leider können wir nicht wissen,
was wir künftig wissen werden.
(aber sollten!)
Eines ist jedoch tröstlich:
hat man vor 50 Jahren
Radln + Schwimmen gelernt,
ist das konkret im Körpergedächtnis verhaftet,
während der Geist macht was er will.
pascha50 ha detto:
“Ist die Katze aus dem Haus, tanzen die Mäuse.”
Hochinteressant, zu beobachten, wie sich die Verlinkungsmanie in Richtung der meist themenfernen Bilder nach der ausbleibenden Sanktionierung durch D.A. inflationär ausbreitet.
Der Meister aller Klassen in thematisch punktgenauer Verbildlichung aller hochkomplexen Sachverhalte, spaccato, beschränkt sich dankenswerterweise weiterhin auf höchst funktionale und effektive links zu Bildern, die mit dem angesprochenen Thema kongenial kommunizieren.
P.S. Warum die rein technische Freischaltung der Bild- Kommentare incl. der copyright-Bestimmungen bezüglich der Bilder für Don Alphonso auf einmal kein Problem mehr darstellen, bleibt unklar.
achwas ha detto:
Der edle, lange, deutsche Satz (M.Twain)
bei dem man erst am Ende mit dem Resultat eines
(gar versteckten) Witzes belohnt wird, entspricht
einem Dinner mit der Krönung eines Desserts.
Das als komisch empfundene Bild entspricht
daher eher dem Fastfood:
Da es prompt einen Lachanfall auslöst,
sättigt es unmittelbar.
Vielleicht liegt es auch am Zwerchfell?
Über dem Magen liegend,
haut es beim Lachen ordentlich drauf.
Da durch Bewegung Endorphine ausgeschüttet werden,
ist das ziemlich ökonomisch.
Zumindest während der Arbeitszeit.
Externet ha detto:
Österreichische Richter kürzlich: Linksetzung in sozialen Netzwerken kann teuer werden – Wer einen Link in einem sozialen Netzwerk setzt, kann für den verlinkten Inhalt verantwortlich sein. Ein Urteil aus dem österreichischen Nachbarland überrascht die Fachwelt. … 😥 Praktisch versuchen sie das Ende der Aufklärung einzuläuten. Das Internet ist eine einzige Enzyklopädie, die ohne Verweise nicht zu gebrauchen ist. Im Mittelalter [wurde] die “hohe Schule exakten Zitieren” mit kurzen eindeutigen Kodierungen zur Quellenidentifizierung zum gefragten Stilmittel:
“Die Ränder von Manuskripten und frühen gedruckten theologischen, juristischen und medizinischen Texten wimmeln von Glossen, die, wie die Anmerkung des Historikers, den Leser instandsetzen, sich vom polierten Argument zu denjenigen Texten zurückzuarbeiten, aus denen es entwickelt wurde und worauf es beruht. … (Grafton, Anthony 1995: Die tragischen Ursprünge der deutschen Fußnote, Berlin, S. 41-42). 😆 Die literarische und wissenschaftliche Prosa der Antike verzichtet auf genaue Quellenangaben aus Gründen ihrer eigentümlichen Produktionsweise: die Universalgelehrten zitieren – gespeist noch aus vorschriftlichen Diskurstechniken – aus dem Gedächtnis und nicht auf der Basis vorliegender Texte. Ähnlich der mündlichen Überlieferung hat diese Methode den Vorteil einer unmittelbaren Aktualisierung. Die zitierten Textstellen werden keinesfalls “wörtlich” weitergereicht, sondern erfahren unmittelbare leichte oder stärkere Veränderungen entsprechend dem neuen Kontext. …
The Great Artiste ha detto:
Wieder einmal ein Text und Kommentare, die sich zu lesen lohnen, ok, die Bildmanie ist vielleicht verschmerzbar.
Und welcome back, Tyler…
Ach was, Sie geben das Stichwort, der Witz am Ende eines langen Satzes…
Seit zwei Wochen versuche ich mir ein paar Viertelstunden freizuschaufeln, um zu diesen spannenden Frage politischer Grundsätze meinen Teil beizusteuern.
Die politischen Krisen, die jeden Tag einen Brennpunkt nach der Tagesschau rechtfertigen würden, will ich gar nicht aufzählen.
Als einziges Beispiel, wie kaputt unsere Welt wirklich ist, möchte ich den Unterschied in der Berichterstattung herausstellen, wie der Toten des Abschusses einer „holländischen“ bruttosozialproduktrelevanten Passagiermaschine „durch die Russen“ geschildert wurde, und wie achselzuckend die Ermordung von 500 nutzlosen Flüchtlingen erwähnt wurde, die ihre Schlepper einfach ersäuft haben.
Ganz klar, dass da die einfachen Antworten von Honks oder anderen irren Extremisten bei weiten Kreisen mit celebraler Impotenz gestraften humanoiden Daseinsformen so begeistert gekreischt werden.
Aber müssen wir uns wirklich deshalb hymnensingend und fahneschwenkend massakrieren, bis so wenige übrig sind, die dann geloben, es diesmal wirklich wieder besser zu machen?
Kein Mensch kann sich einbilden, auf die brennenden Fragen unserer Zeit mit einem Tag Nachdenken praktikable Antworten zu finden.
Aber ich finde es höchst bedauerlich, wenn die politische Diskussion zu Witzeln, Polemik und Pseudothemen verkommt, kaum oberhalb einer Diskussion über Fussballtaktik – kein Wunder, dass jetzt fast jedes Drittligaspiel in ARD und ZDF eine Sondersendung bekommt.
Mehr Quote als Schreiss-Steuer- oder Europolitik.
Gerade wenn man liest, was die EZB sich jetzt zu treiben anschickt, wird es einem ganz üüüübel.
ThorHa, sie haben neulich die aktuelle Politik sehr gut beschrieben und bewertet – lieber auf Sicht fahren, weil alle Radikalreformer die Antwort schuldig bleiben, ob sich durch ihre vermeintlich welt- und eher selbstverliebten Heldentaten wirklich etwas bessert.
Und sie verschwiegen auch das Risiko dieser „alternativlosen“ Politik nicht.
Genau das aber kann die Stärke dieses Blogs sein, das mal durchzuspielen, was die Politik und der Medienmainstream sich nicht trauen, um bloss niemand zu verunsichern.
Ich habe die Befürchtung, dass diese Politik mit Billiarden Schulden Billionen Schulden zu bezahlen, irgendwann an ihr Ende kommt, so nach dem chaostheoretischen Bild vom Schmetterling und dem Hurrikan.
Die gewonne Zeit im Auge des Sturms sollte meiner Meinung nach genutzt werden, Auswege für das „Danach“ zu überlegen, um den geschichtlich bewährten Weg eines Grosskrieges zu vermeiden, der dem letzten klar macht, froh zu sein, überhaupt noch zu leben.
Es kann möglicherweise das Wesen und nicht nur eine Krise des Zinseszins-Kapitalismus sein, irgendwann ein „Reset“ zu benötigen, weil die aus der Geldschöpfung ins unermessliche angewachsenen Schulden auf den Schultern von ein paar Sündenböcken einfach nicht mehr zu bewältigen sind, ausser durch neue Geldschöpfung – aber wie weit kann man dieses Spiel treiben??
Kleinere Verantwortungseinheiten i.e. Staaten mit eigener Währungspolitik haben da durchaus etwas für sich, ein gewisser Anreiz für lokale Märkte mag positiv sein für regionale Arbeitsplätze, warum nicht den ganzen Euro-Raum abwerten, anstatt von China die Aufwertung verlangen?
Wie könnte eine Rückabwicklung des Euros funktionieren – ohne das ganze rechtsradikale Gekreisch?
Man sollte es mal durchspielen. Ersatz-Parallelwährungen etablieren, die dann die ruinierten Hauptwährungen ersetzen? Wo sind die Leute, die auf dem Feld der Volkswirtschaft und der Wirtschafts- und Sozialgeschichte Nobelpreise abgeräumt haben?
Ach ja, Obama hat ja auch einen Friedensnobelpreis.
Nobelpreise gibt’s ja meist für witzige Nischenprodukte.
An die grossen Fragen traut sich vor lauter Bescheidenheit keiner mehr ran.
Was ist Geld?
Ein zuverlässiges Versprechen, für eine Leistung einen Gegenwert zu erhalten?
Ein zuverlässiger Masstab für den Wert der Dinge?
Eine bessere Alternative, als zum Toyota-Händler eine Schafherde treiben zu müssen, für einen Jeep?
Wie schräg wir mittlerweile da bewerten, muss man gar nicht extra betohnen. Ich erinnere mich an einen Songtext der Gruppe Delamitri vor bald 25 Jahren: Nothing ever happens…
Im Prinzip war damals schon alles klar. „Business men snapping up Van Goghs for the price of an hospital wing…“
Ich gehe jetzt auch gar nicht auf mein sogenanntes Lieblingsthema „Prüderie“/ Odenwaldschule/etc. ein. Ich sehe es im Moment nur in zweiter Linie als relevant an.
Ich glaube, wir müssen uns recht schnell recht grundlegende Gedanken machen – wie kriegen wir eine belastbare Welt- und Wirtschaftsneuordnung hin; ohne Lobbykratie, Ökodikatur, politischen Extremismus oder religiösen Fanatismus.
Wenn die Währungspolitik seit 2008 dafür gesorgt haben sollte, genug organisatorische Stabilität zu gewährleisten, eine solche geordnete Neuordnung durchzuführen, hätte sie etwas Grosses geleistet.
Wenn wir weiter bis zum Ausbruch des (%&???)-kriegs mit Fussball, Sangeswettberben und Kuppelshows behämmert werden sollten, war sie bestimmt nicht „alternativlos.“
T.I.M. ha detto:
Werter TGA, immer schoen, von Ihnen zu lesen!
Das, was sie “Zinseszins-System” nennen, koennte man wohl passender als Fiat-Money-System beschreiben. Zinsen werden schon seit Jahrtausenden erhoben ohne zwangsweise in exponentielle Wachstumsraten zu muenden. Wenn man mal beim ollen Adam Smith liest, dann faellt einem auf, dass systematische Inflation dem guten Mann weitestgehend unbekannt war – auch unter Rueckgriff auf fuer ihn historische Daten. Die Welt des fruehen 18. Jhds. in dem er lebte, vor allem aber die der Jahrhunderte davor, die er betrachtete, war aber auch eine ohne grossen Produktivitaetszuwachs! Die Manufakturen, die er beschreibt, machten nur einen relativ geringen Anteil des BSP aus.
Ueberhaupt wurde kaum mehr produziert als konsumier. Mit der technischen Revolution wurde das alte Nullsummenspiel aber in historisch kuerzester Zeit obsolet. Die Abkehr vom Goldstandard (bzw. seine vortlaufende Verwaesserung) war weniger ein Taschenspielertrick als viel mehr die einzige Moeglichkeit, mit der explodierenden Produktivitaet Schritt zu halten.
Selbst die Geldschoepfung durch Geschaeftsbanken sehe ich als volkswirtschaftlicher Laie prinzipiell als sehr positive, erfolgreiche Idee (Hinweis an die Marxisten im Blog: Ich lese Ihre Kommentare gerne, werde mich aber sicher nicht auf eine M/L Diskussion einlassen.). Eine Problematik der letzten Jahrzehnte war allerdings, dass die Geldschoepfung der Banken NICHT zu Gunsten von Produktionsmitteln (oder anderen Arten von realer Wertschoepfung) vonstatten ging, sondern zu einem wachsenden Anteil fuer fiktive Zockereien. Dieser ganze Komplex ist schwer zu durchschauen, prinzipiell faszinierend, und zweifellos gefaehrlich.
Vermutlich haben Sie Recht, dass derartige systempervertierende Exzesse mehr oder weniger zwangslaeufig zu einem Crash/Reset fuehren muessen. Bislang hat der Kapitalismus noch jeden Reset neu bestaerkt ueberstanden. Das scheint mir auch momentan das realistischste Szenario, ganz einfach weil die einmalige Dynamik des Systems bislang immer genuegend realen Wertzuwachs abgeworfen hat, der von einer Korrektur der Berechnungsbasis letztlich unbeeinflusst blieb. Wer mit dem Preis dafuer, naemlich offenbar eine immanente Labilitaet, nicht leben will, soll mir erst einmal demonstrieren, dass irgendwelche Alternativen auch nur annaehrend die Dynamik unserer oder aehnlich gestrickter Wirtschaftsordnungen mitgehen koennten.
Wer ernsthaft eine Abkehr von der bisherigen Dynamik predigt (gleichsam club of rome-maessig), der verkennt die Realitaet eiiner Welt, in der Milliarden Menschen keinen groesseren Antrieb haben, als materiell zu uns aufzuschliessen.
Moritz ha detto:
Bester TGA,
wie kriegen wir eine belastbare Ordnung hin …, gute Frage,
ja, wenn der Kater aus Katzensicht das wüsste …
Vielleicht steckt in allem gar nicht so sehr der böse System-Fehler, den viele vermuten. Den ich auch oft vermute. Ja mei.
Vielleicht steckt in allem nur das eine Kleine: dass jeder einzelne Mensch, statt sein Ego in Echtzeit immer weiter aufzublasen, einen Moment lang mal innehält und sich überlegt, was er grade denkt, hinausbläst und tut. Dass er sich mal als Körnchen wahrnimmt, das er ist, statt als hirnloser Obermufti.
Da wir aber in einer beispiellosen Echtzeit-Manie der hirnlosen Ober-Egos herumtrudeln, wird das Denken immer kurzzeitiger, bis es immer flacher wird…, dann wird das wahrscheinlich nix mit der belastbaren Ordnung. Das Wort “Ordnung” impliziert ja, dass es eine Struktur gäbe, an die man sich hielte.
Auch Zeit ist eine Struktur. An die will sich ja auch niemand mehr halten, man respektiert die Zeit nicht, man respektiert nicht, dass gute Dinge nun mal dauern. Man will anscheinend nicht mal respektieren, dass Zeit als Dimension dehnbar ist. Einstein würde sich im Grabe rumdrehen. Sein Spruch mit den grenzenlosen Universum und der ebenfalls grenzenlosen oder noch grenzenloseren D …. heit bekommt neu Bedeutung und Kraft.
Minimal-Respekt und minimalstes Einfügen sehe ich nirgendwo, dass sich irgendjemand an irgendetwas, nicht einmal an physikalische Grundbedingungen halten will. Der Mensch will neuerdings in seinem extrem ausgedehnten Selbst ohne jede Grenzen sogar grenzenlos über allem stehen und gefällt sich als Basejumper, als Anarchist der physikalischen Kräfte. Auch die respektiert er nicht wirklich.
Jeder auch ein kleiner Bundeskanzler, jeder ein kleiner Herrscher, wenn auch nur in seinem Blog. Jeder mordsindividuell. Zumindest denkt sich der moderne Mensch so, dass er so wäre. Nichts daran stimmt, aber diese Denke gebiert ein bestimmtes Verhalten: unberechenbar und willkürlich egozentrisch (mal so, mal so), disruptiv, alle Regeln sind: bäh. Allein das Wort “Regeln”: sofort Reaktanz.
Wie will es mit solchen “Individuen” eine “belastbare Ordnung” geben?
Sehe ich nicht.
Ich sehe nur noch mehr Chaos, egal in welchen “Systemen” diese modern “aufbegehrenden” Menschen leben.
Einige stemmen sich dagegen. Daher das Cocooning (die Flucht in das schöne Zuhause), oder das Flüchten in alte Zeiten (Historikerhaltung), das Flüchten in sich selbst sportlich etwas Beweisen. Allein, es wird nicht reichen. Es ist streng genommen alles drei nur Eskapismus.
Unser guter Don der Ober-Eskapist.
Wider besseren Wissens um Felgen und Kraftaufwand auf üblen, ruinierenden Schotterpisten unterwegs.
Da kann man sich ja gleich Sand unter die Hufe streuen, damit das Vorwärtskommen noch mehr blanker Zufall wird. Erinnert mich an Gaudi-Tennis-Matches der Menschen, bei denen sich die Spieler auf Schmierseife stehend/rutschend den Ball zudreschen wollen…, sehr nett, aber nix für den Kater. Aber egal, was wollte ich sagen …
Nennen Sie es den “Zeitgeist” oder blame it to anything else …,
Gruß
der Kater
Summary: Mit diesen aus Katersicht komplett bescheuerten Zeitgeist-Victims kann man gerne auf jedwede Ordnung hoffen, allein sie wird nicht kommen. Denen fehlt das minimalste sich Einfügen in irgendetwas, die minimalste dazu nötige Demut. Ihnen eigen ist das grenzenlose, herrschen wollende Ich jedes kleinsten Lichtes. So wird das nix, sehr ungemütlich das. Ist aber nur Katzensicht – aus Distanz. Schirrmachers Buch “Ego” gewinnt für die Katzenwelt gerade enorm an Bedeutung in fast allen Aspekten, nicht nur im Aspekt der Spieltheorie von Nash und den computer-gesteuerten Echtzeit-Hochfrequenz-Börsen…
Moritz ha detto:
Kein Hauptpendel-Auschlag ohne den dazu gehörenden – noch – kleinen, aber noch übleren Gegenpendelausschlag:
Diese Hauptbewegung des freien anarchistischen Anything goes und des “Ich bin der Größte” gebiert natürlich ebenso radikalistische Gegenbewegungen, denen Ordnung über alles, auch über den Menschen geht:
Tea-party-Denke, vertrocknete Bibeltreue und natürlich die IS-Leute, diese absolute fette Beute des Wahnsinns, den denkschwache aber herrschsüchtige Menschen je hervorbringen können.
Diese verblendeten Anhänger und Prediger-/ Islam-Zündler wollen ehernste Regeln, sie lieben das bequeme einfachst-geschnittene Schwarz und Weiß “ihrer Ordnung” so sehr, dass sie es anderen mit brutalster Gewalt, mit Köpfen, sogar mit brutalem Vorgehen gegen die eigenen Leute aufdrücken wollen. So stelle ich mir als Kater die endgültige menschliche Apokalypse vor.
Der moderate Kater mag zur Zeit weder diese noch jene Pendelausschläge. Hasst und fürchtet beides, hasst den Wahnsinn beider Richtungen sehr. Nur um das klarzustellen.
Der Mensch hat einfach das Verhältnis zwischen Ordnung und Freiheit noch nicht gefunden. Zur Zeit wird es neu und brutalstmöglich ausgehandelt, ich hoffe nicht, dass die Fanatiker gewinnen. (Auch die um jeden Preis anarchistischen sind üble Fanatiker)
Euch allen trotzdem ein schönes, halbwegs freies und halbwegs ordentliches Wochenende!
colorcraze ha detto:
Aaaah danke danke, endlich mal ein Thema, das zu betrachten sich lohnen könnte: reden wir mal wieder über Geld, denn was das macht, ist in letzter Zeit doch sehr hinter ständigem Kriegsgeschrei (mehr Geschrei als Bumm, aber mit Ungemach für die Leute in Syrien, Irak und Ukraine verbunden) vernebelt worden, – und es macht aktuell Bewegungen, die kommentiert werden müßten, und zwar in einer etwas tiefgründigeren Art als bloßem Formelabspulen oder sich als Sünder auf die Brust schlagen. Das sind alles nur Ablenkungen.
Nur ein paar Stichworte, die mir die letzten Tage unterkamen:
– Geldschöpfungswahnwitzkurve: (auf irgendeinem Geldblog, habs nicht abgespeichert, kanns nicht reproduzieren) über Jahrhunderte langsamer Anstieg, seit wenigen Jahren mal eben auf einen Schlag Verdoppelung, Verdreifachung, exponentioneller Peak nach oben, dessen Ende nicht abzusehen ist.
– Negative Zinsen wurden von der FAZ aus D berichtet, sie werden wohl gegen Unternehmer, die ihr Polster dringend brauchen, angewandt.
– Beim EuGh wird derzeit quasi die zukünftige Politik der EZB verhandelt, da das Verfassungsgericht (D) sich über die völlige Freihändigkeit der EZB beschwerte. Spanien, Italien und andere wollen der EZB wohl völlige Souveränität über jede staatliche Vorgabe tatsächlich zugestehen.
Ansonsten räuberpistolt und gerüchtet es seit langem, daß es a) mit dem Petrodollar so nicht weitergeht und b) die BRICS ein eigenes neues Weltwährungssystem auf die Beine stellen wollen, und dies seit Jahren am Vorbereiten seien. Z.Zt. würde die BIZ recht geschmeidig versuchen, da einen Fuß rein zu bekommen.
Und nun die EZB, die sich völlig auf Heli-Bens Spuren setzt und darüberhinaus alle Fesseln an europäische Staaten zerreissen will und nur noch nach eigenem Gutdünken vorgehen.
Wie hat man sich das vorzustellen? Staatskassen 1, 2, 3 werden bei EZB vorstellig, sagen, Budget ist schon ausgegeben, und EZB zeichnet ihnen mal eben ein paar weitere Papiere ab titels Staatsverschuldung, und sie bekommen einen neuen Berg Buchgeld überwiesen?
Und was ist mit den Zinsen und der Rückzahlung? Es sind jetzt schon Rückzahlungen, die nicht leistbar sind, wenn man die noch weiter aufpumpt, entsteht ein noch stärkerer Hebel, von einem Tag auf den anderen mittels Fälligstellen – oder, nicht mal! einfach weiteren Geldzufluß stoppen! Oder auch einfach: doch mal Zinsen erhöhen! – das totale Chaos qua Staatsbankrott zu erzeugen.
Es wird völlige Unvorhersehbarkeit erzeugt, denn die Staaten haben dann nicht mal mehr eine Verhandlungsbasis, sind nur noch Scheckempfänger (und ob der Scheck gegeben wird oder nicht, ist dann nur noch etwas, das sie hinzunehmen haben, aber nichts dran ändern können).
Ansonsten, was braucht in der Wirtschaft zur Zeit soviel Geld? Die sog. “Realwirtschaft” – Lebensmittelerzeugung, Infrastrukturbau, F&E, Industrie, Handel, Gastronomie kanns doch wohl nicht sein?
Nur Casino-Überbau aus Wetten auf Wetten auf Wetten? Jeder seine eigene Bank, die Geld schöpft? Und dann lassen wir die verschiedenen Geldarten aufeinander los und sehen, wer der Stärkere (Akzeptiertere) ist?
Letzteres scheint mir momentan die “Wirtschaftsidee” zu sein.
Moritz ha detto:
Liebe Colorcraze,
so wie der EZB von der Politik zur Zeit “eingesetzt” wird, erscheint er mir als hilfloser Versuch, Probleme zu lösen über dieses immer stumpfere Geldinstrument, die eigentlich politisch verursacht worden sind.
Auch: Dieses “Fahren auf Sicht” ohne irgendwelche klaren Ansagen zu machen von Merkel klingt generell immer so vernünftig. Allein mir deucht, dass sie und ihre Brüder und Schwestern im Geiste es zu oft zur feigen wohlfeilen Allround-Ideologie oder auch Macht-Ideologie verkommen lassen, da wo punktuell oder situativ eine klare Ansage – und damit halt auch Angreifbarkeit – not täte.
Externet ha detto:
… mit Ungemach für die Leute in Syrien, Irak und Ukraine verbunden …
😯 Gelinde gesagt, nicht wahr?
T.I.M. ha detto:
Bin da wie gesagt kein Experte, aber eine andere vermutlich irrsinnige Idee:
Wenn die Zentralbanken schon negative Zinsen ansagen, um damit die Banken zu einer erhoehten Kreditvergabe anzutreiben, was aber voellig in die Hose geht, weil (a) die Kreditnachfrage in der Realwirtschaft nicht da ist und (b) die Banken eben wegen der unklaren Wirtschaftslage auch keine weiteren Risiken eingehen wollen, dann fuehrt die Politik des billigen Geldes fast zwangslaeufig in Kasinospielereien (und deswegen auch nicht unmittelbar zu Inflation – was kein gutes Zeichen ist, sondern Beweis, dass der Plan von FED und ECB nicht aufgeht).
Waere es da eine bedenkenswerte Alternative, das frisch “gemachte” Notenbankgeld direkt den Staaten fuer zusaetzliche Investitionen zu ueberweisen? Also “Geld drucken” im fast woertlichen Sinne; bspw. (2.5% – realer Inflationsrate) * BIP oder sowas.
Das einzige, was praktisch fuer mich dagegen spricht, ist, dass dieses Instrument zweifellos zum Selbstbedienungsladen der Politik verkommen wird, so dass es sich letztlich um eine versteckte Steuer handelt. Mich interessieren aber auch theoretische Gegenargumente.
Moritz ha detto:
Geldtheoretisch macht man damit den Staat zur zinslos weiterverleihenden Bank. Er tritt dann in Konkurrenz zu den Banken.
Eine Regierung, die sich nicht mehr das Geld von Banken und Anlegern (Versicherungen, Rentenfonds, Staatsanleihen) leihen muss, sondern es zu 0% Zins direkt und ohne Gegenleistung selbst druckt oder gedruckt bekommt und an Kommunen oder Bürger weiterschenkt, trägt als Investor nicht mehr zur Wertschöpfung dieser eben genannten Anleger bei.
Ist da sonst was schlimm daran? Auf den ersten Blick nicht. Er kann es für den Straßenbau verwenden, die Bauunternehmen damit eine Zeitlang florieren lassen … . Er kann es auch direkt den Bürgern geben, damit können die dann satt einkaufen gehen und das BIP stärken.
Das Blöde ist dass, sich das nach ca. 5 Jahren spätestens allmählich erschöpft, wenn der akute Bedarf gestillt ist: Ähnlich wie bei der Abwrackprämie. Irgendwann sind die Straßen alle gebaut, bau-marode Unis bau-saniert, etc., irgendwann haben alle Bürger ihre sanierten und perfekt ausgestatteten Schulen mit hoffentlich etwas besser bezahlten staatlichen Lehrern, ihren Drittkühlschrank und ihr Viertauto, bis man endgültig den Steh-Verkehr hat (Spott)…
Ist ja nix Schlechtes. (Bis auf den Stehverkehr und den wilden Billig-Konsumismus, was sehr unöko ist …) doch wie geht es weiter, wenn thoeretisch alle Bildungs-, Kauf- und Investitions-Bedürfnisse gestillt sind?
Preise für Bildung und Konsum gehen noch weiter nach unten. Man braucht als Steuerzahler auch nicht mehr den Staat mit Steuerabgaben zu füttern, damit er das ehemals nicht vorhandene Geld mehr schlecht als recht verteile …, man braucht vielleicht gar keine Steuern mehr zahlen. Klingt nach Paradies.
Das wird zwar die Eltern freuen und die kaufsüchtige Schuhkäuferin, doch nicht nur die Konsumpreise gehen nach unten, auch die Löhne (bis auf die Lehrer- und Beamten-Löhne …?) gehen logischerweise dann noch mehr runter. Wäre aber wurscht, wenn man sowieso eh bald das BGE kriegt … Entweder das BGE kommt oder alle wollen plötzlich wieder Beamte werden …
Auf der Gegenseite wird vermutlich jedoch die Wertschöpfung von Unternehmen und Privatleuten immer geringer
Ist aber alles Kater-theoretisch ….
Geldpraktisch: Was Staaten in echt wahrscheinlich mit staatseigenem Bankengeld anstellen, kann man – wie Sie ja auch selbst erwähnt haben – entweder überall nachlesen (Landesbanken …: Hypo Alde Adria, vergurkte Ostinvestitionen …) oder mit hoher Wahrscheinlichkeit grundsätzlichen fahrlässigen Kasino-Kram vermuten.
Verstehe aber als Kater eigentlich nichts von allem.
Irgendein wichtiger Mensch hat mal gesagt, wenn wirklich alle Leute das komplizierte Geldsystem verstehen würden, hätte man sofort eine Revolution.
colorcraze ha detto:
Auf der Gegenseite wird vermutlich jedoch die Wertschöpfung von Unternehmen und Privatleuten immer geringer
Das ist der einzige Punkt, wo mein Hirn einhakt. Das ist vage das, was ich mit “Zuteilungsempfängern” zu beschreiben suche. Das hat die Konsequenz, daß man mit eigenem Handeln nie so weit in die schwarzen Zahlen kommt (z.B. über 3 Generationen etwas ansammeln kann), daß man dann auch mal größere Unternehmungen selber tätigen kann. Man bleibt immer “Hartz4” oder Lohn- oder Rentenempfänger, ob in Premium- oder Unterklasse, sowas wie “Unternehmer” gibt es praktisch nicht mehr (vielleicht noch kriminelle Schlägertrupps, aber die werden so schnell wieder arm, wie sie reich wurden).
T.I.M. ha detto:
Nein, der Staat bekaeme das Geld nicht zu 0% Zinsen, er bekaeme es geschenkt!
Momentan werden Banken de facto gezwungen, nahezu zinsfreie Staatsanleihen zu kaufen, was im Endeffekt einer Besteuereung (Inflationsrate – Zinsrate) gleichkommt. Waere der Staat gezwungen, das Zusatzgeld der Zentralbank zu investieren, wuerde das tatsaechlich den Binnenkonsum ankurbeln und damit die Inflationsrate tatsaechlich erhoehen. In Folge dessen blieben die Zahlungen an den Staat aus (die ich ja an die Differenz von Zielwert und tatsaechlicher Inflationsrate koppeln moechte), die Leitzinsen wuerden wieder etwas angehoben, und die Banken haetten einen tatsaechlichen Anreiz, die Wirtschaft mit Krediten zu versorgen (und die Wirtschaft einen, ihrerseits zu investieren).
Also, so wie ich mir das vorstelle, waere das ein equilibrierender Ausgleichsmechanismus, von dem eben die oeffentliche Hand und nicht nur der Bankensektor profitieren wuerde (letzterer aber indirekt schon, so dass von einer zersteorerischen Konkurrenz nicht die Rede sein kann).
T.I.M. ha detto:
Man verzeihe mir den Pleonasmus im letzten Satz.
Moritz ha detto:
Wenn ich Sie, T.I.M.
jetzt richtig verstanden habe, wollen Sie mit dem, dem Staate geschenkten , Geld direkt/indirekt die Inflationsrate raufsetzen aka erfolreich die lähmende Deflation bekämpfen, damit ein Ausgleich geschaffen wird und die Wirtschaften sich wieder erholen können.
Klingt nachvollziehbar, so als Ziel auch durchaus verständlich.
Was ist aber, wenn das schenkerische Gelddrucken aka Ankurbeln des Binnenmarkts doch keine Inflation erzeugt? Was passieren kann, wenn die Binnen-Nachfrage irgendwann nach ca. 3-5 Jahren wegen Sattsein ermüdet?
Der olle Kater denkt – wenn er überhaupt denkt – in mindestens 5-Jahres-Plänen …
Dann ist doch wieder alles beim Alten, oder?
colorcraze ha detto:
equilibrierender Ausgleichsmechanismus
Trifft. Artisten in der Zirkuskuppel. Auf dem Hochseil ohne Netz fahrradfahren und gleichzeitig mit 10 Bällen jonglieren. So das Bild, das man wahrnimmt.
Nur, das Publikum schaut sich das nicht lange an, das Publikum will selber tätig sein, und nicht nur bewundern und klatschen.
Nein, der Staat bekaeme das Geld nicht zu 0% Zinsen, er bekaeme es geschenkt! hm ja gut, das hat dann so eine Art “DDR light” im Gefolge. Denn ein Staat kann nicht anders als “Planwirtschaft”. Wenn ich an den Dämmungswahnwitz, die Verspargelung, “Energiewende”-Stromkosten und andere ungare Ideen denke, stößt mir das sauer auf.
colorcraze ha detto:
wenn die Binnen-Nachfrage irgendwann nach ca. 3-5 Jahren wegen Sattsein ermüdet genau, genau. Mit Pünktchen-Pünktchen-Maßnahmen ist eben noch keine langfristige (notwendig: für “die Leute” auf 10, 20 Jahre vorhersehbare!) Linie gegeben.
Moritz ha detto:
Liebe colorcraze,
kann es nicht sein, dass Wirtschaften trotz aller künstlich und klug gesetzen Anreize im Grunde nur dann richtig kraftvoll ohne “Seitwärts”-bewegungen prosperieren tun, wenn – blöd und blau gedacht
a) ein Kriech das meiste Geschaffene erneut zu Klump haut und man – mit etwas Außenhilfe udn C.A.R.E. – komplett neu aufbauen muss, oder wenn
b) deutlich mehr Konsumenten geboren werden, die Konsumkram nachfragen müssen, wenn sie nicht verhungern oder sozial blöd angeschaut werden wollen (“schau hie, do läfft aaner in Sack % Asche statt mit Baume & Mercier!”^^
a) ist mega-übel, nur Stammtische labern das
b) Minimum 3 Kinder gebären müssen um Konsum- und Kanonen?futter herzustellen ist aus meiner Sicht bekloppter, diktatorischer AfD-Kram, schlimmer als jede “DDR”.
Die weiteren Aussichten, das Wetter:
– Weiter mit künstlichen Anreizen herumwurschteln. Die netteste Variante verglichen mit dem was leider noch alles geht.
– Ebenfalls verbrecherisch: Die Rüstungsindustrie mit lukrativen Aufträgen versorgen, damit DIE wenigstens boomt und sich welche einen goldenen Arsch verdienen (die Chancen für Falken und Wirtschafts-Falken liegen zur Zeit nicht nur bei den USA gut …, vdL arbeitet dran …)
– Passive Variante: Warten, bis einem alles um die Ohren fliegt.
– Latino-Variante: Argentina, Klappe die Dritte, spielen.
Gât in sîn Korb und cocoont lieber, bevors ihm schlecht wird ; -)
Der Kater, lieber doch dann künstliche Anreize, könnt ja doch klappen ….
colorcraze ha detto:
a) b)
Die Theorien kenne ich bzw. bin selber schonmal vor Jahrzehnten auf die Idee gekommen, es wäre möglicherweise ein langfristiges Geschäftsmodell, immer mal Rüstungsindustrie und Bauindustrie abzuwechseln, aber: stimmt das auch wirklich?
Es ist der Eindruck, der sich nach 19. und 20. Jhdt. aufdrängt, gewiß (d.h.: mir auch), aber wie war es sonst? Ist das wirklich die einzige Variante? Was war mit der Luxusproduktion von Schlössern hie und Federschmuck da? Was war mit der Pest und ihren Folgen? Was war mit den Wirkungen der Industrialisierung? Wie wurde die Renaissance vorbereitet? Und was gab es sonst noch alles?
Ebenfalls verbrecherisch: Die Rüstungsindustrie mit lukrativen Aufträgen versorgen, damit DIE wenigstens boomt
ähem. Also, Sie kennen die UN-Bevölkerungsdaten und Heinsohn, oder?
Kurz referiert:
UN: in Europa (graduell: Nordamerika, Mittel-, Südamerika) und China (graduell: Japan, sonstiges Asien) mit Sicherheit z.T. drastische Bevölkerungsabnahme (1 Kind -> Reduzierung auf Häfte), Überhang an Alten (wir, demnächst). Islamische Gebiete und mehr noch Afrika extrem viele Junge (ähnlich wie im 18. Jhdt. in Europa).
Heinsohn: in Europa gab es jahrhundertelang einen Überschuß junger Männer (Frauen starben bei Geburten vorzeitig), der durch Kriege abgebaut wurde.
Conclusio, nicht nett, aber realistisch: wir können noch froh sein, wenn “die da unten” sich gegenseitig abmurksen, denn dann überrennen sie uns nicht.
donna laura ha detto:
liebe colorcraze, die folgen der schwarzen pest waren durchaus recht vielfältige. so war nicht nur die expertise im auch damals schon ziemlich fähigen handwerk – in den städten – wie auch die der landwirtschaft begraben worden, sondern auch die schlichte masse der arbeitenden, so dass hunger genauso die folge von der pest war wie dass er die voraussetzungen in den jahren zuvor hatte schaffen können; denn die grosswetterlage des 14. jahrhunderts war nicht gerade ein rosige. es verstarben sehr hohe bevölkerungsanteile, gerade in den städten, und so fehlten schlichtweg nach dem grossen sterben die menschen, die etwas erschaffen oder konsumieren oder andere ausbilden konnten. in gewisser hinsicht konnte man von verdunkelung in den nachfolgenden jahren sprechen, sowohl in wirtschaftlicher hinsicht wie auch in hinsicht des gesellschaftlichen zusammenlebens; man konnte sich keinen reim auf die ursache der schlimmen krankheit machen und schwankte zwischen selbstgeisselung wie drastischen verfolgungen von juden hin und her.
colorcraze ha detto:
So wie ich die Bevölkerungskurve bei Braudel zu jener Zeit im kopf habe, lief die sehr Zickzack. Muß gräßlich gewesen sein.
Möglicherweise kommen wir auch ohne Pest in einen solchen Zickzack die nächsten 100 Jahre.
donna laura ha detto:
man sollte ja prognosen nicht vertrauen, vor allem, wenn sie die zukunft betreffen.
aber ein paar spatzen um den club of rome pfeifen von den dächern, dass die mondiale bevölkerungsanzahl in den kommenden jahrzehnten nicht ganz uneklatant abnehmen wird, in zusammenhängen stehend mit energieverknappung, quellenverknappung und finanziellem mehraufwand bei firmeninvestionen, klimawandel, umweltverschmutzung und bodenverschlechterung, dazu noch ein paar weniger schöne pandemien – leider wohl nicht ganz grundlos, wie man es momentan wohl im anrollen einer neuen art von pest zu beobachten genötigt ist. eine andere art pest sind multiresistente keime.
nein, die besten jahre, sie waren wohl schon einmal, und kaum einer wollte es wohl glauben, zumal nicht alles rosig war. aber wann ist es das schon in toto.
also macht man das beste daraus, es gibt so viel schönes in der welt und das leben ist kurz, die kunst dauert dagegen lang.
Filou ha detto:
Dazu ein paar Tipps:
1. Verkaufen Sie Ihren Wiesmann (den, mit dem Sie immer Kugelschreiber klauen fahren) und schaffen Sie zwei weitere Tanks an, die nichtdemilitarisiert dem Schutz des Wehrbauernhofes dienen (ohne Munitionszuladung ist genügend Platz für eine flüchtende Grossfamilie).
2. Geben Sie Ihre männlichen Nachfahren auf eine noch zu gründende Kadettenschule zum Zweck der Wehrertüchtigung (Bundeswehr als Ausbildungsort ist momentan nicht empfehlenswert).
3. Strapazieren Sie Ihre Pferdchen nicht weiter. Das Fleisch soll zart bleiben, besonders für Hungersnöte.
4. Wettinerregel: Gutes Porzellan weit verstreut im Wald vergraben.
5. Lesen Sie auf alle Fälle ein gutes Buch über die beste aller Welten. Optimismus hilft in der Krise.
6. Ziehen Sie einen guten Maskenbildner an sich, der Sie für die drohende Konfrontation mit Frauenunterdrückern (Euphemismus) auf Alt schminkt.
7. überlassen Sie mir Ihren Weinkeller. Falls da noch was drin ist.
donna laura ha detto:
ah, cher Filou, den erlesenen und vielfach besungenen weinkeller, den dürfte man hier sorgsam unter verschluss halten, und den schlüssel an meiner wogenden kehle nicht suchen. doch, wenn sie artig sind (und nur dann, hehe), könnte man unter umständen in erwägung ziehen, falls es sie dereinst in unsere langweilige und völlig touristenfreie gegend verschlagen sollte, dass sie vielleicht mal kosten dürften, bei einer entspannten plauderey über den untergang der blödesten aller welten im gegensatz zur besten, die man selbst nun daraus strickt, bei bestem blick auf
1. die selbst weichgerittenen pferdchen (deren sterbliche überreste sich wohl vorzüglich in einer lasagne machen sollten, so musste man sich belehren lassen, von jemandem, der es wohl wissen muss) und 2.- sagen sie, woher wissen sie, dass ich einen gecko auf der motorhaube verorten darf? der nun in dieser völlig unzumutbaren form (schlapp, kein richtiges dach) bedauerlicherweise mehr als im verscheiden begriffen ist. 3. sie werden lachen, hier gibt es männliche bewohner mit doch recht skurrilen leidenschaften, und so gibt es hier tatsächlich recht robuste fahrzeuge (euphemismus). im prinzip zu viele, die herren verzotteln, pardon, verzetteln sich möglicherweise ein wenig, mais bon.
colorcraze ha detto:
(@Moritz) dieses immer stumpfere Geldinstrument
Ich weiß nicht, ob “stumpf” die passende Wahrnehmung ist. Was das Erzeugen von neuen Expansionswellen in der sog. “Realwirtschaft” angeht, so klappt das auf diese Art ganz offensichtlich nicht, nur: hat denn das jemand ernsthaft erwartet oder angestrebt? Gewiß, da war die “wie in den 20ern”-Angst vor ein paar Jahren, daß die Kredite tatsächlich “nach unten durchgereicht” werden und dann die fette Inflation losbricht. Wie man seit Jahren sieht (die USA betreiben derartiges Buchgeldpumpen nun schon ein paar Jahre länger als die EZB, die fängt jetzt wohl erst richtig damit an), passiert aber anderes – nur was eigentlich? Das ist mir nicht recht klar, und anderen auch nicht. Dem auf die Schliche zu kommen, wäre aber äußerst sinnvoll, um die Aktualität überhaupt ein bißchen verstehen zu können.
Meines Erachtens ist das ein Strukturwechsel im System, ein “Umschlagen von Quantität in Qualität”, aber was das genau für das Macht- und Wirtschaftsgefüge bedeutet, wäre auszuloten. EUmäßig ist es wohl ein weiteres Entmachten der Nationalstaaten, die werden zu “Bundesländern” (in D sind das Empfänger quotierter Zuteilungen) degradiert. Heißt, es gibt dann eine kleine, sehr mächtige Instanz (die nicht gewählte EU-Kommission oder gleich eine einfache Arbeitsgruppe der EZB[0]), die Quoten festlegt – und somit auch die Entwicklungschancen und überhaupt Tätigkeitsmöglichkeiten der Staaten. In etwa so, daß einerseits kleinräumig verschieden viel Steuer gezogen wird (siehe “Steuerwettbewerb der Kantone” in der Schweiz) bis hin zu “wir nehmen keine Steuer und lösen uns völlig auf”, auf der anderen Seite Zuteilungen erfolgen und darüber eine neue Art EU-Vogtei eingerichtet wird. Wirtschaftlich bedeutet es, hm hm, jedenfalls wohl erstmal nichts außer noch mehr Konzentrationsdruck auf die sog. “Realwirtschaft”, aber was wird damit aufgebaut? Es wird was damit aufgebaut, die lofty realms der Kreditwetten allerorten und auf alles vermutlich, aber das genauer zu umreißen, wäre eben die Syntheseleistung, die quälend fehlt.
(@Alle) Es hat mE keinen Wert, immer nur auf die sog. “Realwirtschaft” (Baltic Dry) zu starren, nur weil die uns kleinen Lichtern näher liegt als alles andere.
Die oberen Stockwerke, upstairs, gilt es zu durchleuchten, was da für neue Stockwerke draufgesetzt werden (wie bei Kairoer Hochhäusern, die nach oben immer weiter angebaut werden, bis es denn doch mal kracht).
(@Tim) Waere es da eine bedenkenswerte Alternative, das frisch “gemachte” Notenbankgeld direkt den Staaten fuer zusaetzliche Investitionen zu ueberweisen?
Das ist genau das, was ich denke, was bevorsteht bzw. das, was ich zu beschreiben versuche. Mag sein, daß Sie das für Irrsinn halten, aber das ist mE genau das, was getan wird.
Das einzige, was praktisch fuer mich dagegen spricht, ist, dass dieses Instrument zweifellos zum Selbstbedienungsladen der Politik verkommen wird
Das ist “die Angst des Verfassungsgerichts”, und die anderen EU-Staaten wollen es aber wohl so, bzw. sie wollen ran an den selbstbedienungsladen.
letztlich um eine versteckte Steuer handelt
Das verstehe ich nicht, wie Sie das meinen. Könnten Sie das bitte ein wenig erklären?
(@Externet)Gelinde gesagt, nicht wahr?
Wenn man nichts genaues weiß (und bei dem Propagandageschrei sind Enten en masse zu erwarten), drückt man sich lieber vorsichtig aus.
Moritz ha detto:
Liebe colorcraze,
ich bin ein Kater von geringem Verstand.
Dass wir trotz unermüdlichen Geldpumpens keine Inflation haben, sondern dem Augenschein nach eher eine Deflation*, liegt in des schlichten Katers Sicht einfach an gesättigten Märkten. (Ausnahme: Wohneigentum/Immobilien neigt eher immer wieder zu Ausschlägen auf der Nachfrage-Seite, da das Angebot an Grund immer gleich bleibt …)
Warum. Produkte, die eh schon jeder hat oder nicht mehr stürmisch nachgefragt werden, sinken im Preis. Da kann eine EZB mit ihrem billigen Geld zur Kreditankurbelung recht wenig machen.
Nur diejenigen Unternehmen beantragen diese von der EZB saugünstigen Kreditgelder, die sich sicher sind, sie auch bedienen zu können. Daran hakts gewaltig, sie sind sich nicht sicher. Vielleicht sollte man mal daran arbeiten .
Und viele Unternehmen auf der anderen, besser gestellten Seite mit satt Eigenkapital sind selbst schon reich, dass sie sich selbst ihre Bank sind (BMW, z. B. diese Obstfirma aus Cupertino …)
Grüße
Zur“Syntheseleistung, die quälend fehlt.” kann ich leider auch nicht geistig beitragen, denn der Gesamtzusammenhang hat nicht nur für den armen Kater zu viele Variable. Nicht zuletzt auch politische und psychologische. Er weiß nur, dass er wie die meisten mit der Gesamtsituation unzufrieden ist .
*Deflation trifft für Lebensmittel gefühlt eher weniger zu. Viele Lebensmittel, Gemüse steigen im Preis, nicht nur saisonal. Das ist hart für Geringverdiener.
colorcraze ha detto:
gesättigte Märkte auf denen Produkte im Preis sinken – ja, in Teilen der Realwirtschaft (müßte man umreißen welche. Industrie?). Ist ja nicht so, daß dieses Phänomen plötzlich aufhört. Daß Lebensmittelpreise etwas inflationär sind, sehe ich auch so. (In diesem Zusammenhang wäre mal wieder an Braudels Eichmaßstab zu erinnern: was für und wieviel Lebensmittel sich ein Tagelöhner – heute wohl: Hartz4-Empfänger – kaufen kann, als Maßstab für den Geldwert in der Realwirtschaft herzunehmen).
Syntheseleistung
Lieber Kater, da Sie mich nun wiederholt so lieb grüßen und bedauernd meinen, nichts beizutragen: doch, die verschiedenen Mosaiksteinchen werden durchaus gebraucht – als Ausgangsdaten.
Wenn ich sage, wir brauchen Synthese, dann meine ich damit, daß wir uns halt zum einen auf Zustände, die wir nicht kennen, einlassen müssen (wer von uns versteht schon das “höhere” Bankgeschäft?) bzw. diese spekulierend ausloten (und zwar nicht emotional, sondern unternehmerisch und machtpolitisch denkend), und zum anderen ist das als Aufforderung an die komplette Weltöffentlichkeit gemeint, keineswegs nur an das Kommentariat hier.
Denn es kann doch nicht sein, daß die Öffentlichkeit zum bloßen Firlefanzfetzenaufregungsautomat verkommt. Da muß doch auch über das Aktuelle nachgedacht und dies verstehend nachzuvollziehen versucht werden. Inklusive Weiterdenkens, was eine politische Dimension hat.
Wir haben Hirne, wir nehmen wahr, wir bekommen am Rande immer mal Informationsfetzen mit. Die Art, wie die eingebettet oder dargeboten werden, ist ganz offensichtlich auf Ablenkung oder fangrüpplerische Einfärbung getrimmt, es sind immer nur Aspekte.
Ich wende mich hiermit an die Leute, denen es wie mir im Moment damit einfach langt, und die ein Thema wirklich am Wickel nehmen wollen.
So wie ich das Kommentariat kenne, könnte hier manchem/r was dazu einfallen.
Die Leute sind ja nicht blöd. Nur will sich nicht unbedingt jeder mit dieser Art thema befassen.
Moritz ha detto:
Colorcraze,
das stimmt, mit komplexen Geld- und Wirtschaftsthemen kann und mag sich nicht jeder befassen. Das ist genau der Punkt. Daher geht auch wenig voran, daher könen die, die es können, so einen Mist wie z. B. toxische Papiere abliefern, die sie selbst gerade noch oder kaum verstehen.
Lieber quatscht manüber den Islam. Davon versteht man zwar auch nix, aber das fällt niemandem auf … *duck
Mit Geld sich nicht befassen zu wollen ist einerseits unverständlich, denn Geld haben wollte doch eigentlich jeder. Also muss man sich eigentlich darum kümmern wollen, was damit außerhalb des eigenen Tellerands so ist. Aber Fehlanzeige.
Ich vermute beim “gemeinen” Volke abgesehen von der reichlich komplexen Materie eine generalisierte Mathematik- und Buchführungsaversion, von der der Kater auch manchmal ergriffen wird. Und tatsächlich auch eine Aversion gegen diese Geldberufler. Selbst in der buckligen Verwandtschaft sind dreie. Bei denen man scharf aufpassen muss, dass sie einen nicht mit großer Reibungshitze über den Tisch ziehen und einem das noch als menschliche Wärme verkaufen.
Auch Madame la Merkeleure, immerhin Physikerin und mit Zahlen/Formeln uni-technisch aufgewachsen, hat nicht aufgemerkt und Brutto mit Netto verwechselt …^^
Gruß
Habe einen Koran daheim
(Zwar eine Übersetzung, die von Islamwissenschaftlern nicht akzeptiert wird, doch ein gewisser Eindruck ist da, was ein Koran so ist.)
Diese Suren, ja da sind gewaltbereite drin, die zu gewissen Einstellungen und Handlungen auffordern. In der Bibel finde ich auch massenhaft ähnliche Stellen. Selbst Christus kommt stellenweise “mit dem Schwert” und ist selbst alles andere als ein tolerantes, friedfertiges Lamm gesesen, glaubt man den schriftlichen Überlieferungen, die sogar beschönigen und gar nicht aus seiner Zeit stammen. Was ich sagen will, ist: Selbst in Bayern der 50er Jahre haben Pfarrer von der Kanzel demagogisches geschmettert zur Manipulation des Volkes. Jesuitische Zündler, perfekte Rhetoriker, üble Gesellen. Das soll keine Relativierung gewisser Prediger in der Al-nur-Moschee sein. Die einst arg gewaltbereiten Katholen (Kreuzzüge) wissen – bis auf den Bible Belt und konservative Sekten hierzulande – mehrheitlich inzwischen, dass die Bibel die Bibel ist und ein ziemliches zusammengerührtes Menschenwerk. Dass man darin nicht alles wortwörtlich nehmen muss.
Solange in Talkshows aber aus dem Koran als 1:1 Gottes Wort zitiert wird und munter ausgelegt wird bis der Arzt kommt, dauert das beim Koran noch ein bisschen. Bis dahin wil ich Zündlern, egal auf welcher Seite, die nicht friedlich sind und sich wortreich auf irgendeinen besseren Gott berufen (ihren nämlich), der ihre Sprüch und Auslegungen toll fände, eins aufs Maul geben.
colorcraze ha detto:
Selbst die buddhistischen Klöster haben ihre eigenen Kampftrupps hervorgebracht (Jiujitsu und Wing-Tsun, mindestens das letztere, stammt von dort).
Insofern: jede Gruppe kann auf bewaffneten Kampf gedreht werden. Geschenkt.
Aber zurück zu den Geldberuflern – das, was eigentlich interessiert.
Haben die in den letzten Jahrzehnten nicht stark zugenommen, bzw. gibt es nicht im Vergleich zu vor 30 Jahren sehr viel mehr davon? Mir deucht so. Weiß aber nicht, ob ich mich irre.
Wenn Sie tatsächlich welche alltäglich kennen (meine Verbindungen sind da zu sehr, sehr peripher): könnten Sie deren Tun nicht mal ein wenig ausfragen? Ich weiß, ist schwer, weil die alle so arg auf Verkauf getrimmt sind, und es ähnlich ist, wie mit einem Telefonangebotsverticker zu reden, aber, vielleicht könnten Sie ja doch ein wenig eruieren, was die zu verkaufen meinen?
Denn diese unbekannten hektischen Wesen, dünkt mich, sind heute das, was der Industriespezialist im 19. und 20. Jhdt. war.
donna laura ha detto:
Denn es kann doch nicht sein, daß die Öffentlichkeit zum bloßen Firlefanzfetzenaufregungsautomat verkommt. … Die Art, wie die eingebettet oder dargeboten werden, ist ganz offensichtlich auf Ablenkung oder fangrüpplerische Einfärbung getrimmt, es sind immer nur Aspekte.
es steht doch sehr zu befürchten, dass so einiges im schwange befindlich sein dürfte, dass man so nicht mitbekommen sollte, um “nicht beunruhigt zu werden”. ein schlafend volk ist nun doch ein praktisch volk. da dies nun nicht gerade unbekannt ist respektive zahlreiche diesen eindruck haben, ist dies für kommende parlamentzusammensetzungen keine unwichtige frage, die durchaus auch in einem sockenschuss mit ganz viel anarchie und chaos enden könnte
besonders viel kann leider auch meine wenigkeit kaum beitragen, nur vielleicht diesen aspekt – wie sie wissen, tangierte man einst diesen bereich recht weitläufig aus einer glücklicherweise etwas anderen perspektive -, dass sich die politische seite durchaus mit diesen tehmen befasst – und dabei nicht wirklich grosse diskussionen wünscht, weil sie nun selbst gewisse schwierigkeiten damit haben könnten, sich gegen ausgewiesene fachleute der finanzwirtschaft eigene meinungen zu bilden, und dies unter den erschwerten voraussetzungen, die ein politiker stets so hat – ein gleichsam zwischen vier verschiedene pferde eingespannter mensch (eigenes machtstreben als mängelwesen, wiederwählbarkeit durch partei, wiederwählbarkeit durch wählerschaft, auseinandersetzung mit tatsächlichen fachleuten). dort sehe ich das problem, dass nur wenige volksvertreter eine reelle chance haben (nur, wenn sie über fundiertes wissen verfügen), ihre dann fundierte meinung durchzusetzen, nachdem sie sich untereinander einig geworden sein dürften (falls dieses eintritt). dabei parliere ich hier lediglich von einer durchsetzbarkeit, und noch nicht einmal von deren inhalten, über die man sich bei weitem noch nicht einig sein dürfte.
das einfachste, befürchte ich doch sehr, bestünde darin, dass sie ebenso verwirrt wie überrumpelt und entnervt wie eine privatperson dem vorschlag eines bankenvertreters folgen.
wohin mag dies führen? dass die staaten nicht einmal mehr piep sagen können, sprich keinen handlungsspielraum mehr haben, denn den haben sie abgegeben an die privat-, und hier überwiegend die finanzwirtschaft (die sich in zahlreichen konzernen findet).
ach ja, lieber Moritz, liebe colorcraze, ein zartes placet von meiner seite für diie schöne diskussion, fern aller nichtigkeiten, und hoffentlich meldet sich TGA mal wieder zu wort. immer interessant zu lesen!
noch ein kleines post scriptum, ganz kurz:
das fracking befördert en europe viel zu wenig energie! es lohnt sich nicht! (ausser für diejenigen, die die maschinen anliefern).
colorcraze ha detto:
cara donna,
ich finde Ihre Beschreibung der gezerrten Politiker sehr treffend, auch die Beschreibung der immerwährenden Versuchung, einfach alles abzunicken. Ist in einer Hausversammlung ja nicht anders!
Mir fallen noch andere Aspekte ein: sich einmischen kann man immer bloß in Sachen, die schon aufgekommen sind – nur sehr wenige sind in der Lage, selber Neues aufzubringen. Und natürlich das “Verhandlerproblem”. Es wird 1 bestimmt und bekommt quasi carte blanche, und die anderen werden rausgehalten. Die Verträge werden vorher auch nicht mal einem Plenum zu längerer Überarbeitung vorgelegt, sondern das geht in kleinem verschwiegenen Kreis mit Geheimklauseln (ich denke da an die Infrastruktur-verkaufen-und-Zurückleasen-Verträge der Kommunen aus den 90ern).
Und es sind keine Verhandlungen unter Gleichhohen, sondern man hat den Eindruck von Überrumpeltwerden auf einer Insel durch Kanonenboote.
donna laura ha detto:
nur ganz kurz, zu meinem grössten bedauern, doch walten hier gleich gesellschaftliche pflichten:
public private partnership – so mancher war stolz, dies halbwegs ohne stottern herauszubringen, und das war es dann auch. meine wenigkeit wagte schon damals – als viel zu junges ding gleichwohl – zu fragen, was denn die firmen davon hätten. diese frage wurde gar nicht gerne gehört. und weggewischt. selbst bei hartnäckigen nachfragen- aber was soll’s, logik ist unerwünscht, denken ganz schlecht.
und sieh an, nun herschet darob schweigen.
dann kann es wohl nicht sehr gut gegangen sein…
colorcraze ha detto:
Naja, aus Schweigen kann man eigentlich gar nichts schließen – auch wenn etwas gut läuft, ist es ja nicht so, daß das ständig hinausgekräht wird.
Ich entsinne mich nur an Zeitungsberichte vor einigen Jahren (muß noch in den Nullern gewesen sein), als da viel Streit und Gewackel war und einige Kämmerer versucht wurden, zu belangen.
Wie es tatsächlich läuft, darüber wird geschwiegen, geschwiegen, geschwiegen.
Die Frage, was wer davon hat, ist der eigentliche Dreh- und Angelpunkt.
Bis zu der vorzustoßen, ist aber enorm schwierig, weil stets Verkaufe dabei ist und taktische Rücksichten.
Moritz ha detto:
” … wir können noch froh sein, wenn “die da unten” sich gegenseitig abmurksen, denn dann überrennen sie uns nicht.”
Ja, das könnte man so denken. Ist legitim.
Froh macht das natürlich nicht. Langfristig könnten die jeweils erfolgreichen “Abmurkser” “da unten” dann doch noch bei uns auftauchen. So wie unsere eifrigen Kreuzzügler da unten aufgetaucht sind, nachdem in Europa ja auch seit Nero munter gegenseitig abgemurkst wurde. Alles rächt sich. Irgendwann einmal.
Das böse, schwarze Mittelalter stirbt so schnell nicht. Ein Wiedergänger?
colorcraze ha detto:
Langfristig könnten die jeweils erfolgreichen “Abmurkser” “da unten” dann doch noch bei uns auftauchen
Bis dahin muß dann halt wieder pari herrschen mit den Bevölkerungsgrößen, und bis pari herrscht, muß man es rauszögern…
Daß das froh macht, hat ja auch keiner behauptet.
Es ist nur das übliche jahrtausendealte Hin und Her, das man gern verdrängt.
colorcraze ha detto:
Müßte es dann nicht sicherheitshalber sowas wie “leichtes” und “schweres” Geld geben? “Schweres” Geld für die Realwirtschaft und “leichtes” für die finanziellen Zukunftsgeschäftswolkenschieber?
(Befindlichkeitenbeschau finde ich momentan ziemlich uninteressant, weil von da nix Neues kommt. Erst muß geklärt werden, wie die Gesamtchose die nächsten Jahrzehnte läuft. Dann kann man wieder anfangen, Befindlichkeiten dazu zu entwickeln. Momentan sind sie im luftleeren Raum. Symptome sind solche Leerformen wie aufgeputschter bis suizidaler Medienzirkus, “Zeitarbeit” unter Mindestlohn, fehlende Zuversicht in Beziehungen und folglich keine Kinder, Karrieren aus der Gosse in die Prominenz und wieder zurück und dergleichen. Matchin tune, imho: pretty vacant.)
Externet ha detto:
Und in Costa Rica darf man keinen Waschbär als Haustier halten, nicht einmal an der Leine führen. Solche und alle anderen Nachrichten inhaliere ich nicht, denn ich wäre daran schon längst erstickt.
colorcraze ha detto:
Sie sollten es halt nichtmal einatmen, dann bräuchten Sie es aus nicht wieder ausschnauben.
Externet ha detto:
… Es sind ja hauptsächlich nur Informationen, bloße “Daten”, die auf uns einprasseln und auf einer einzigen Ebene der Wichtigkeit angesiedelt sind; kognitive Leistungen wie Analyse und Deutung, die an das Herstellen von Kontexten gebunden sind, kommen darüber zu kurz.
Nicht nur das Übermaß und die Geschwindigkeit der Kommunikation, sondern auch fehlende Hierarchien erweisen sich als Problem: Psychiater und Neurologen geben zu bedenken, dass sich das alles noch rächen werde. …
😆 Vor allem bei denen, die in der Hierarchie oben sind, seien es Gelehrte, Beamte, beamtete Gelehrte, die Arztpraxen werden voll mit ihnen. Ärzte klagen darüber, dass sich die Patienten im Internet “schlau machen”, und damit auf die Nerven gehen. Die Ärzte dann nehmen an Supervisionen teil, was bleibt ihnen sonst übrig. Wer überblickt die Supervisoren? Gelehrte, Beamte, beamtete Gelehrte. Wir reflektieren uns zu Tode.
colorcraze ha detto:
Herrgottsack, daß die Berater ebenfalls ratlos sind, ist doch nun keine Meldung wert.
HansMeier555 ha detto:
Landesprüfstellen, warum gibt es die nicht?
Kultur -> Ländersache!?
Externet ha detto:
http://de.wikipedia.org/wiki/Landesmedienanstalten
+
http://de.wikipedia.org/wiki/BPjM#Geschichte
+
http://de.wikipedia.org/wiki/JuSchG#Geschichte
dort u.a.: … Das Jugendschutzgesetz wurde neu gefasst, gleichzeitig trat der Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV) in Kraft. Während das JuSchG im Wesentlichen dem Jugendschutz in der Öffentlichkeit und Verbreitungsbeschränkungen bei jugendgefährdenden Trägermedien (Printmedien, Videos, CD-ROMs, DVDs usw.) regelt, werden im JMStV die Bestimmungen zu Rundfunk und so genannten Telemedien behandelt. Grund für diese Zweiteilung ist die unterschiedliche Gesetzgebungskompetenz der Länder und des Bundes. …
Externet ha detto:
Vgl.
http://de.wikipedia.org/wiki/Landesmedienanstalten
und
http://de.wikipedia.org/wiki/JuSchG#Geschichte
dort u.a.: … Das Jugendschutzgesetz wurde neu gefasst, gleichzeitig trat der Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV) in Kraft. Während das JuSchG im Wesentlichen dem Jugendschutz in der Öffentlichkeit und Verbreitungsbeschränkungen bei jugendgefährdenden Trägermedien (Printmedien, Videos, CD-ROMs, DVDs usw.) regelt, werden im JMStV die Bestimmungen zu Rundfunk und so genannten Telemedien behandelt. Grund für diese Zweiteilung ist die unterschiedliche Gesetzgebungskompetenz der Länder und des Bundes. …
colorcraze ha detto:
Und die JMSt-Internet-Sperrliste kommt jetzt automatisch im WLAN-Profil des Routers implementiert. Schick, nicht?
colorcraze ha detto:
Da sage noch einer, vdL sei wirkungslos!
HansMeier555 ha detto:
Geben Sie zu, Sie haben nach “Kreisbildstelle” gesucht.
Externet ha detto:
😆 Wusste nicht mal, dass es die gab. (Man lernt ja nie aus.)
colorcraze ha detto:
Ah, dann sind sie jünger. Zu meiner Kinderzeit wurden immer mal Filme in der Schule von der Kreisbildstelle vorgeführt. “Karius und Baktus” und so’n Zeug.
sternschnuppe ha detto:
verehrter great artiste sie sind aber sehr pessimistisch
und externet sie sind wohl von den alublechhütten am berg zu sehr geblendet worden aber manche finde ich trotzdem ganz schön obwohl für mich noch immer die alte holzhütte mehr an wärme abstrahlt
aber es stimmt wenn sich die patienten im internet zu schlau machen wollen und ärzte daran verzweifeln könnten
T.I.M. ha detto:
Sehr OT (Islamismus), aber selbst bei der Zeit gibt es manchmal gute Kommentare:
http://www.zeit.de/2014/39/islam-religion-krieg
Filou ha detto:
Ob das der Jürgen Todenhöfer wohl lesen wird?
Oder unser bewundertes Hänschen?
Oder die Margot?
Warum haben wir uns unsere Jahrhunderte währende Skepsis in den letzten Jahrzehnten ausreden lassen?
Antwort: Wir hatten unsere Sekundärfeindbilder Israel und die USA. Und auch mit der unangenehmen Tatsache des ‘Youth Bulge’ wollten wir Idylliker uns überhaupt nicht beschäftigen.
Friedensfreunde, die wir sind…
Externet ha detto:
🙄 also, ich hatte/habe die nicht; nur fürs Protokoll.
T.I.M. ha detto:
Honecker? Hellwig? Kaessmann? .Ich schaetze, Sie meinen letztere. Aber bei Haenschen steh ich wirklich auf dem Schlauch…
Externet ha detto:
Küng?
colorcraze ha detto:
Jesses, Rentnerbespaßung.
Sind wir hier bei der AWO oder was?
Ich dachte, wir denken als Mittelalte mal etwas über das Aktuelle und Zukünftige nach, und begnügen uns nicht mit dem Schutz der Alten vor dem Umdenkenmüssen.
HansMeier555 ha detto:
Hab das tatsächlich angeklickt und Überschrift und Teaser gelesen.
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Der Autor insinuiert die Existenz eines “friedlichen Islam”.
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Da hab ich mir den Rest geschenkt.
Das sind doch am Ende dieselben Schwätzer, die 2003 vor dem Irak-Krieg gewarnt haben.
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Und wenn sie Recht gehabt haben, dann eben aus den falschen Motiven!
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Jeder Mensch gehört in ein Lager und hat beim Fahnenappell gefälligst dabei zu sein und stramm zu stehen.
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Wer im Kampf um das Gute ein bissel übers Ziel hinausschiesst, muss uns doch allemal lieber sein, als einer, der seinen Drang zum Bösen hinter vorgeschobener Gutmenschelei verbirgt.
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Das wichtigste ist doch das westliche Gemeinschaftsgefühl, und genau das müssen diese Toleranz- und Friedensapostel immer zersetzen.
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Was kann der einzelne denn schon darüber wissen, wann wo gebombt werden muss und wo nicht? Das wissen mit Gottes Hilfe unsere Politiker.
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Das wichtigste ist immer die Liebe. Hätte ich alle Klugheit und Weisheit der Welt, aber die Liebe nicht!
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Und lieben müssen wir natürlich nicht zuletzt unsere Schutzmächte und die einzigen Demokratien im Nahen Osten. Die, die besser als wir wissen, wer wann wo in die Steinzeit zurückgebombt werden muss — die müssen wir lieben.
.
Auch und grade wenn diese Liebe nun einmal nicht anders unter Beweis gestellt werden kann als durch die bedingungslose Zustimmung zu allen anstehenden Einsätzen und Maßnahmen.
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Natürlich können die, wo es nötig ist, auch ohne unsere Liebe bomben, foltern und morden. Aber sie wäre ihnen doch soooo wichtig gewesen und hätte ihnen soooo viel bedeutet. Aber wir haben sie im Stich gelassen…
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Nein, da braucht sich keiner zu beschweren, dass man ihn für einen menschenverachtenden Zyniker, Terroristenfreund, Nazi, Islamistenversteher oder Stalinisten hält.
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Auch so ein aufgeklärtes demokratisches marktwirtschaftliches Weltsystem hat nun mal seine allzu menschlichen psychologischen Bedürfnisse. Und schreit nach Liebe und reagiert bockig wenn es nicht genug davon kriegt. Da soll sich mal keiner drüber lustig machen.
colorcraze ha detto:
Danke, ein sehr schöner Abriß über die Ziellosigkeit von Emotionen in Zeiten der Ratlosigkeit.
Externet ha detto:
Unsere Schutzmacht steht bei den friedliebenden Ölscheichs (die im Kriegsfall zur Verteidigung oder Zurückgewinnung ihrer Interessen gerne zum Beispiel in mallorquinischen Gewässern vor Anker gehen) tief in der Kreide und organisiert oder verrichtet deshalb Golfkriege in Lohnarbeit je nach Bedarf. Nebenbei belebt sich die Konjunktur in der eigenen und verbündeten Rüstungsindustrie. Wo hab’ ich bloß kürzlich gelesen, dass Deutschland der drittgrößte Rüstungsexporteur weltweit geworden? … Allerdings ist der Abstand groß: Während Amerikaner und Russen auf einen Anteil am Weltmarkt von 56 Prozent kommen, liegt der deutsche bei sieben Prozent. Lustig ist das nicht, doch tue man hier nicht so, als ob es hier keine 98.000 Beschäftigte in der Rüstungsindustrie gäbe mit einem Jahresumsatz von über 20.000.000.000 Euro.
T.I.M. ha detto:
Aehm ja… wie auch immer, Herr Meier.
Der Kommentator blaest eben nicht in das (Zeit-typische) gutmenschelnde Horn des “friedlichen Islams”, sondern reisst sowohl die Urspruenge des modernen politischen Islamismus als auch die generelle Anfaelligkeit des islamischen Kulturkreises fuer totale religioese Herrschaft an, die sich (anders als viele Beschwichtiger behaupten) natuerlich aus der Religion selbst speisst. Auch wenn ich der Faschismusanalogie am Schluss nicht bedurft haette, so stehe ich voll hinter der Aussage, dass wir unsere freiheitliche Gesellschaft notfalls auch wehrhaft verteidigen muessen.
HansMeier555 ha detto:
Also wenn die islamischen Streitkräfte hier einmarschieren um uns auch östlich von Weser und Elbe unter das Joch der Scharia zu zwingen und von uns die Dhimmi-Steuer einzuziehen und unseren Frauen die Burka überstreifen, dann … werden wir uns da wohl besser mitmachen, nicht?
.
Das ist schon immer meine Position gewesen.
Externet ha detto:
Der Zug ist bereits abgefahren. Deutschland sucht nach der intellektuellen Elite unter den Muslimen. Diese bildet der Staat an vier Zentren zu Islamlehrern aus: Neben Erlangen-Nürnberg gehören dazu Tübingen, Frankfurt-Gießen und Münster-Osnabrück.
Und: Die Hamburger Bevölkerung ist Muslimen gegenüber aufgeschlossen und zeigt ein sichtbares Maß an Offenheit gegenüber Diversität. Das ist Ergebnis der Studie “Hamburg postmigrantisch” der Humboldt-Universität.
HansMeier555 ha detto:
Grade den Hamburgern täte ein bissel Alk-Verzicht und dezentere Frauenkleidung doch mal ganz gut.
Thorsten Haupts ha detto:
Oha. Nein, ich packe jetzt meine küchenpsychologische Erklärung für diesen Ausbruch nicht aus. Pax vobiscum.
Gruss,
Thorsten Haupts
Thorsten Haupts ha detto:
@Externet:
Für Deutschland geht das völlig in Ordnung. Hier wird die Integration der Muslime nur funktionieren, wenn wir ihnen unter dem Absingen multikultureller Friedenslieder die Grundlagen ihres Glaubens unter dem Arsch wegziehen. Wozu es völlig ausreicht, die Religion in den Raum des Privaten zu verschieben. Was für den Islam tödlich ist, für das Christentum nicht schriftnotwendig. So ist das mit schlechten und um dumme Dinge erweiterten Kopien (genau darum handelt es sich beim Islam).
Gruss,
Thorsten Haupts
colorcraze ha detto:
Religion in den Raum des Privaten zu verschieben
Kann vielleicht funktionieren, aber wömöglich andersrum.
Habe vor kurzem etwas über Island gelesen. Die Verchristlichung war dort sehr speziell. Praktisch keine Bekehrungstoten, und die neue Religion wurde durch einen Allthingrechtssprecher auf dem Gesetzeswege einfach verordnet, die alte zur Privatsache erklärt.
Thorsten Haupts ha detto:
Wird funktionieren, wo sich Wohlstand und Bildung treffen. Immer. Ausnahmlos. Der radikale Islam führt sein letztes Rückzugsgefecht, deshalb fällt das so extrem und verzweifelt aus.
Gruss,
Thorsten Haupts
HansMeier555 ha detto:
Wenn jetzt einer käme und einfach mal behaupten würde, dass nach seiner religiösen Überzeugung unsere Rechtsordnung (GG, BGB, StGB, etc.pp.) eben unsere “Religion” sei, der er nicht angehören wolle, dann würden die Grenzen unserer Toleranz schon zutage treten…
colorcraze ha detto:
Wird funktionieren, wo sich Wohlstand und Bildung treffen.
Möglich. Allerdings scheint mir auch ein eher höheres Durchschnittsalter der Bevölkerung nötig, will sagen, dort, wo es viele Junge gibt und die Zugehörigkeitswünsche stark und die Emotionen heiß, erscheint mir das nicht so einfach.
Tyler Durden Volland ha detto:
Aaaah… Köstlich… könnte direkt aus dem Titanic stammen:
“Was kann der einzelne denn schon darüber wissen, wann wo gebombt werden muss und wo nicht? Das wissen mit Gottes Hilfe unsere Politiker.”
Jetzt haben wir halt den Salat…. Als ich damals die Merkels und Gaucks für schwachsinnig erklärte, weil sie den Inslam zu einem Teil Deutschlands erklärt haben, anstatt jedem der die Scharia über das Grundgesetz stellen wollte, inkl Sippenhaft in ein Flugzeug zu setzen, wars ganz schnell vorbei mit meiner Meinungsfreiheit in DE.
Externet ha detto:
Erdogan: “Bin zunehmend gegen das Internet” 👿 auch ihn konnte ich nie ausstehen 😆 und ich bin abnehmend für das Internet.
Moritz ha detto:
Ach der ER-duan …
“Die Flöhe und die Wanzen gehören auch zum Ganzen” (Goethe)
“Leider” (Der Kater, hust)
colorcraze ha detto:
Die Flöhe und die Wanzen gehören auch zum Ganzen (Goethe)
oh, den muß ich mir merken, wenn ich erschreckt mal wieder eine Wanze zerdrücke – neulich flog zu meiner großen Irritation eine zum Fenster rein, und ich brauchte einige Minuten, sie dahin zu bringen, wo derlei Fehlbelegung der Wohnung zu enden hat: Mülleimer, viereckig.
Filou ha detto:
Das trifft sich gut, Externet, ottobre 3, 2014 alle 9:52 pm, denn es geht nicht nur um die eine Schutzmacht, denn wie ich lesen durfte, befindet sich die deutsche Selbstschutzmacht in einem friedensfödernden desolaten Zustand.
Ich würde es daher für absolut schlüssig befinden, wenn Deutschland seine matte Wehr völlig einspart, und das gesparte Geld ausgibt für Auftragskrieger der USA, GB, F, B, sogar an die Niederlande. All diese Genannten können ihr Handwerk noch, und haben die nötige Motivation.
Während die anderen dreckige Arbeit erledigen, die Brunzrepublik vor allerlei Bedrohungen zu bewahren (darin haben sie seit 1945 grosse Erfahrung), lässt sich jeder Bundesbürger nach ausgiebiger Nabelschau, Engelsflügel wachsen und beklagt das Elend der Welt, denn…
…wir sind die Guten. Guter geht nicht.
Filou ha detto:
So, nun zappe ich auf ZDFNeo, stelle meinen beschränkten Geist auf total flach.
Es gibt die Blues Brothers. Einmal im Jahr muss das sein.
Andere gehen sonntags in die Kirche.
Thorsten Haupts ha detto:
Ey, das ist mein Part!
Entrüstet,
Thorsten Haupts
Filou ha detto:
Grosses Sorry, aber ich wähnte Sie im Lotterbett, und da dachte ich…
fritz_ ha detto:
“Während die anderen dreckige Arbeit erledigen, die Brunzrepublik vor allerlei Bedrohungen zu bewahren … lässt sich jeder Bundesbürger nach ausgiebiger Nabelschau, Engelsflügel wachsen und beklagt das Elend der Welt, denn…
…wir sind die Guten. ”
Ist doch ein hübscher Zustand, Filou, fast ideal. Immerhin machen wir uns die Mühe, im Hofladen zu kaufen und jedermann in Oberbayern spart Wasser, weil es in Sahelzone derartig trocken ist. Gott sei Dank haben unsere Altvorderen, sie seien gepriesen, den Krieg verloren, wodurch wir es seit siebzig Jahren so leicht haben. Mit der Hand am Sack zwischen zwei deutschen Eichen in der Hängematte zu liegen ist ein Privileg, für das wir viel getan haben. Also, “viel” heißt in dem Zusammenhang natürlich “nichts”. Nicht wahr?
Externet ha detto:
😆 die “Altvorderen” (arab. Salaf “der Vorfahre; der Vorgänger”) seien gepriesen 😆
colorcraze ha detto:
Abschließend noch ein bizarrer Witz, den ich vor einigen Stunden gelesen habe, dann ist Heia angesagt.
Der Superverkäufer kommt zu Petrus am Himmelstor. Dort ist Fußgängerstau. Er drängelt sich geschickt vor und fragt Petrus: “die Leute sind sich nicht sicher, ob da drinnen noch Stehpodeste frei sind. Dürfte ich für alle mal nachsehen? Ich komme dann gleich wieder zurück und stelle mich an.”.
Petrus läßt ihn durch. Alle Stehpodeste sind belegt.
Er geht zu den Stehpodesten hin und sagt: “In der Hölle soll Gold gefunden worden sein, heißt es.”.
Ein Himmelsbewohner steigt vom Stehpodest ab und läuft Richtung Ausgang.
Der Verkäufer stellt sich auf dessen Podest.
Es steigen noch mehrere von den Podesten ab. Und begeben sich Richtung Ausgang.
Nach einer Weile rennt eine ganze Flut zum Ausgang.
Der Verkäufer steigt vom Podest ab und rennt ihnen hinterher!
Am Ausgang greift ihn Petrus.
“Warum tust Du das?”
“Naja, es KÖNNTE ja was dran sein…!!!”
Filou ha detto:
Mit dieser Geschichte hat schon Moses versucht, die Juden beim Auszug aus Ägypten zu unterhalten.
Kannten sie schon.
Pyramidenbauarbeiterwitz.
Schlaf schön, mein Krätzchen.
colorcraze ha detto:
Danke, hat gewirkt, habe gut geschlafen. –
Tja, es kann halt schon mal 6000 Jahre dauern, bis ein Witz zu mir durchdringt.
Aber sehr bizarr finde ich ihn doch.
achwas ha detto:
Tylers: „Jetzt haben wir halt den Salat“
könnte auch zu meinen Überlegungen passen:
Als Kehrseite der Shareholder Value Unternehmens-Bewertung
und deren robusten Maßnahmen,
verschwand die sog. ‚bezahlbare‘ Arbeit,
Der Trend zum Outsourcing traf sämtliche Branchen.
Auch den Militärbereich, wie alle ‚plötzlich‘ feststellen.
Private Sicherheits-und Militärunternehmen boomen schon lange.
Männer, die nicht zum braven Hausmeister taugen,
verdingen sich als ‚Söldner‘ in Bewachungsfirmen.
Oder bei Firmen wie ‚Blackwater‘ in Krisen- bzw. Kriegsgebieten.
Wahrscheinlich nicht nur in NRW (Flüchtlingsheimbewacher) werden Böcke zu Gärtnern gemacht.
Praktisch für den Staat:
werden sog. Söldner getötet, verwundet oder langfristig geschädigt, geschieht das fernab der Öffentlichkeit.
Die Frage muss man stellen:
Wenn ca.100 Milliarden (? Oder mehr?) Dollar
Jahresumsatz auf dem Spiel steht,
Wieso sollten diese Firmen an einem
friedlichen Miteinander interessiert sein.
‚Blackwater‘ war nur die Spitze Eisberges.
Kriege sind ein Jobmotor.
(nicht nur Waffenverkäufe, auch Logistik, Basenbau, Treibstoffversorgung, Computertechnik)
Diejenigen, die nichts mehr zu gewinnen oder verlieren haben,
springen auf jeden Zug auf, der Rettung verheißt.
Für die einen sind es Boote nach Europa.
Für die anderen ist es Arbeit in Söldnerfirmen.
Moral sieht für jeden anders aus.
Was man dabei zu leicht vergisst:
Workingclassheroes müssen in jeder neuen
Welt schneller zurechtkommen,
als gesponserten Denker vorhersagen dürfen.
colorcraze ha detto:
Ich weiß nicht, ob “diejenigen, die nichts mehr zu gewinnen oder verlieren haben” – das wäre a) die Gelangweilten (nichts mehr zu gewinnen) und b) die Verzweifelten (nichts mehr zu verlieren) so die richtige Diagnose für die heutigen Söldner ist.
Ich denke, es ist zum einen manchen Jungen ein Bedürfnis, sich einer militärischen Organisation anzuschließen, und eine legal/reale/unauffällige Möglichkeit haben sie nicht mehr, weil das Militär der meisten Länder recht “zurückgefahren” wurde. Aber einen gewissen Abenteuerdrang haben sie doch, also begeben sie sich in Fringegroups und ziehen “ins Ausland” – siehe Xenophons “Zug der 10.000″…
(In vergangenen Jahrzehnten begegneten mir sporadisch Leute, die behaupteten, in der Fremdenlegion gewesen zu sein oder die von welchen erzählten, die sich in den 50ern hatten als Söldner für Korea oder Afrika hatten anwerben lassen: nur weil man mit solchen Leuten sehr selten zu tun hat, heißt nicht, daß es die nicht schon immer gegeben hätte.)
Tyler Durden Volland ha detto:
Auch wenn es schwer ist das Finanzproblem zu fassen zu kriegen, sollte man es nicht im Ungefähren hängen lassen. Es ist zu wichtig….
Denn gerade bei dem Thema vernebeln die Medien die Realität, die sich ihnen ja auch selber entzieht, noch zusätzlich.
Obwohl man peinlichst vermeidet es auszusprechen so scheint doch alles daraufhinzudeuten, auch hier in den Kommentaren, dass die Zeiten des Wachstums vorbei sind. Und in einem Kapitalismus, für den Wachstum das Grundnahrungsmittel ist, ist die Zukunft ein Rätsel, weil es nun mal keine tatsächlichen Wirtschaftswissenschaften gibt, die zu solcher Entwicklung irgendwas anzubieten hätten.
Die eigentlich richtige Frage von colorcraze wird also sinnlos, da es keine sinnvolle Vorhersage geben kann: „Erst muß geklärt werden, wie die Gesamtchose die nächsten Jahrzehnte läuft“
Aber der Kater hat zwei sehr wesentliche Beobachtungen festgehalten, die den jetzigen Zustand einrahmen:
„Produkte, die eh schon jeder hat oder nicht mehr stürmisch nachgefragt werden, sinken im Preis. Da kann eine EZB mit ihrem billigen Geld zur Kreditankurbelung recht wenig machen.“
Der Markt für Unsinn schrumpft, weil der Aufstieg von iPhone X zu iPhone X+1 auf Dauer quantitativ keine Weltwirtschaft ersetzt.
Ein „normal“ funktionierender Markt existiert nur noch bei dem tatsächlich Nötigen:
„Deflation trifft für Lebensmittel gefühlt eher weniger zu. Viele Lebensmittel, Gemüse steigen im Preis, nicht nur saisonal.“
Verursacht hat das Schrumpfen der Märkte die fehlende Entwicklung neuer Produkte, oder genauer: der Mangel an Anreiz des für deren Entwicklung nötigen Aufwandes. Denn, und auch das hat colorcraze richtig gefragt:
„Aber zurück zu den Geldberuflern – das, was eigentlich interessiert.
Haben die in den letzten Jahrzehnten nicht stark zugenommen, bzw. gibt es nicht im Vergleich zu vor 30 Jahren sehr viel mehr davon?“
Warum als Bank das von den Staaten, bzw Zentralbanken, billig oder kostenlos zur Verfügung gestellte Geld in Form von riskanten und nur wenig Gewinn einbringenden Krediten an die „Realwirtschaft“ vergeben, wenn man es wesentlich einträglicher zu Spekulation benutzen kann?
Ich beobachte zB den Euro/Yen Wechselkurs ziemlich aufmerksam und habe in den letzten Monaten ein paar Mal festgestellt, dass er am Freitag Nachmittag um 5cent steigen kann und am Montag morgen nach Geschäftsbeginn wieder 5cent fällt… Honi soit…
Colorcraze hat also Recht, wer richtig Kohle machen will, muss ins Finanzbusiness…. und tut das eben auch!
Natürlich kann man, wie ich das ja gerne tue, die diversen Bundesregierungen anklagen, dass diese in der Finanzkrise völlig versagt haben und an der ganzen Entwicklung Schuld sind.
Was einerseits natürlich schon wahr ist, denn weder haben sie, wie es besser gewesen wäre damals gleich von Anfang an die HRE Pleite gehen lassen, noch haben sie in den seit 2008 vergangenen 6 Jahren auch nur eine einzige der lautstark angekündigten Regulierungen des Bankensektors verabschiedet.
Die Frage bleibt welche Konsequenzen andererseits ein Alleingang Europas oder gar Deutschlands gehabt hätte….
Jetzt ist es natürlich auch dafür zu spät….
Und natürlich existiert dieser Teil des Themas „Zukunft“ in den Medien nicht wirklich, gerade die FAZ gibt da am eigenen Anspruch gemessen ein trauriges Beispiel, wie es meinesgleichen nicht anders erwartet hat.
Es ist aber wohl so, dass wirklich keiner vorhersagen kann, wie das Spiel weitergeht. Eine neue Bubble gäbe noch etwas mehr Schonfrist, aber sonst….?
Erfreulich ist, was die Zukunft angeht auch die Ehrlichkeit in Moritz’ Feststellung:
„” … wir können noch froh sein, wenn “die da unten” sich gegenseitig abmurksen, denn dann überrennen sie uns nicht.”
Ja, das könnte man so denken. Ist legitim.“
Schön wäre halt, wenn man auch die Konsequenz dieser Einsicht dazugeschrieben hätte: Nicht nur deswegen ist das Eingreifen des Westens in den Kampf zwischen Schiiten und Sunniten das Dümmst-mögliche das man tun kann. Aber irgendwie muss man halt von der Wirtschaftsmisere ablenken, gell? Dass dazu mit „Krieg“ schon das letzte Mittel erreicht ist, gibt auch zu denken…
So, jetzt muss ich das Haus dicht machen, es wird Nacht hier und ein wirklich starker Taifun scheint im Anflug….
Ich liebe echtes Wetter! (Aber auch ein trockenes Haus.)
Man kann wunderbar am Strand spazierengehen, mit angemessener Kleidung natürlich…
colorcraze ha detto:
Wünsche viel Vergnügen beim stürmischen Strandspaziergang.
Konnte mich im Sommer auch mal an einem richtigen Gewitter erfreuen (die sind selten). –
Sie leben doch nun schon eine Weile in Japan. Und was man so hört, herrscht dort seit einiger Zeit schon Schrumpfung und Deflation.
Wie verhält es sich dort mit den Berufen der jüngeren und älteren Generation? Auch so eine Verschiebung ins Finanzertum?
fehlende Entwicklung neuer Produkte, oder genauer: der Mangel an Anreiz des für deren Entwicklung nötigen Aufwandes
Das ist es halt, “Produktentwicklung” ist zur Zeit allenfalls “Finanzproduktentwicklung”, da sich nur noch diese in absehbarer Zeit erfolgreich verkaufen lassen. Mal eben eine Kleinwagenproduktion aufzubauen, wie es in den 1950ern verhältnismäßig vielen möglich war, würde heute kaum gelingen.
Daß die Technik (z.B. Telefon) heutzutage schrottiger ist als vor 40 Jahren, liegt sicher auch daran, daß die Fähigsten eben nicht mehr in die Entwicklung von langlebiger, robuster Technik gezogen werden, sondern über Finanzstatistiken theoretisieren.
Zudem ist jede Produktentwicklung zuerst mal ein Kostenfaktor und braucht eine Art Mäzenatentum, und dafür fehlen sichere private Geldberge und Interesse.
donna laura ha detto:
wie es beim mosaiksteinchenpuzzle so ist, kann man durchaus vom – teilweise als solches verfemten: – kleinen in das grössere ganze (mit wanze, also bug) geraten:
die feststellung, dass heutige technische apparate, manche davon technisch komplexer gleichwohl, des öfteren mit hui und pfui in tateinheit bei aller bombastik eine minderwertige anmutung haben, lässt sich durchaus mit den heutigen bedingungen der massenproduktion, bedingt durch massennachfrage und starke konkurrenz sowie einem gewinndruck, erklären.
wie man hier weiss, gehört zu unserem nicht ganz so kleinen fuhrpark auch ein schöner grosser panzer aus nordeuropa, der gut und gerne seine zehn jahre auf dem fahrgestell hat. da man ab und an ein pferd nun doch leider ersetzen muss, und man mehr als zufrieden mit dem bereits existenten ist, pflegt man interessehalber prophylaktisch die tage der offenen garage des entsprechenden anbieters zu nutzen – was man grundsätzlich jedoch nur zu zweit tun sollte, denn bei einer probefahrt kann man als fahrer nicht auf dem oftmals mies konstruierten beifahrersitz platz nehmen und sich danach beim chiropraktiker anmelden. und so weiter, nicht nur das innendesign lässt zu wünschen übrig, ausser wenn man plastic bertrand benamt sein mag, sondern auch die beschleunigung selbst bei halbwegs ordentlich motorisierten. diese liste der scham liesse sich recht beliebig fortsetzen. die konsequent ist selbstverständlich etwas, was wir ohnehin tun – ciccio ist ein äh geborener hüstel schrauber – nämlich die werte zu erhalten.
in der tat nun eigentlich beutelschneiderey sind doch nun die finanzprodukte, bei denen jedoch die gestaltung nicht deutlich besser verlaufen dürfte, ist die produkte auf unvergleichbarkeit angelegt.
man möchte dabei doch zu gerne hören, wie versicherungen noch den garantiezins zu erwirtschaften gedenken. man geht davon aus, dass sie fleissig antichambrieren.
pardon den abbruch, die entourage ruft…
colorcraze ha detto:
wie versicherungen noch den garantiezins zu erwirtschaften gedenken
den werden sie schon noch zu senken versuchen, nehme ich an.
donna laura ha detto:
sicherlich, doch zunächst einmal dürften sie gebunden sein…
colorcraze ha detto:
“quousque tandem…”
donna laura ha detto:
pardon, zwei stichworte vergass man… die entwicklung von medikamenten könnte man doch in die staatlichen hände zurücklegen, und dorthin fliessen dann eben auch die fördergelder. man ende kann man die produktion gerne an firmen weitergeben, nicht ohne beteiligung natürlich…
colorcraze ha detto:
Die Entwicklung ist doch gerade das teure, weil zu 99,9 % erfolglos. Wenn man die auf Unis und Ärzte verlagern würde, und nur rein für die Produktion Lizenzen an Privatfirmen vergeben, schrumpft voraussichtlich nicht nur die Produktion stark, sondern auch F&E, außer man legt sich dann einen richtig fetten, dann staatlichen F&E Sektor zu. Aber will das jemand, viel Staatsangestellte? Wohl kaum.
Thorsten Haupts ha detto:
Cher Donna, klar könnte man. Warum man es nicht tut – siehe colorcraze.
Gruss,
Thorsten Haupts
donna laura ha detto:
nun, so geht es doch mitnichten darum, wieso man etwas nicht tut – sondern um bestimmte ziele geht es. möchte man bestimmte ergebnisse zeitigen, ist es notwendig, bestimmte stellschrauben zu betätigen.
dabei ist es nicht unbedingt wirtklich eingängig, wenn man fern von ideologien sinniert, wieso man die forschung und entwicklung nicht in öffentliche hände legen sollte, wenn dies letztlich auch ein öffentliches bedürfnis stillt. sicherlich ist dies teuer, doch mag dies bei vernünftiger ausgestaltung – dass bedeutet, dass man seine verträge nicht aus dem internet herunterlädt, wie dies die eine oder andere öffentliche stelle noch zu tun pflegt, – mit einiger zeitverzögerung ebenso einiges wieder einspielen.
T.I.M. ha detto:
Nun ja, die komplette Entwicklung eines Medikaments verschlingt ueber’n Daumen >1 Milliarde. Deutschland wuerde bspw. mit der Uebernahme von Pharmaentwicklungen seine DFG sprengen. Industrielle Pharmaforschung in Deutschland kaeme zum erliegen. Andererseits koennten (muessten!) die Industrieunternehmen dann im Ausland Forschung betreiben – und zwarr unter maximaler Ausbeutung der staatlich finanzierten Ergebnisse in D. Dabei wuerden dann wahrscheinlich auch noch die besten deutschen Forscher gleich mit abgeworben, weil es bei Merck (USA), Pfizer, Bayer etc. mehr zu verdienen gaebe als bei der staatlichen Einheitsforschungseinrichtung.
Wenn das ganze dann trotzdem nich als totales finanzielles Desaster enden soll, dann muss der Staat auch unternehmerisch taetig werden. Und das traue ich ihm (zumal in einem forschungs- und nicht infrastrukturbasierten Feld) beim besten Willen nicht zu.
Moritz ha detto:
Beste donna,
zur Zeit wird nur das teuer geforscht und entwickelt mit der Prämisse, ob es kommerziellen Erfolg versprechen könnte.
Zum Beispiel gibt es es zahlenmäßig kaum Forschung und Entwicklung für sehr seltene Krankheiten, die Pharma-Untetnehmen versprechen sich nichts davon.
Auch werden zur Zeit bereits staatliche Unis ge- und leider auch miss-braucht, günstige outgesourcte F&E-Abteilungen der Industrie zu sein. Letztens habe ich aus betroffenem Munde gehört (Master-Student, phD), die Professoren der LMU oder der Garchinger TU oder beider hätten dem Billig-Treiben auf Staatskosten bereits ärgerlich ein Riegelchen vorgeschoben, es war zu dolle …
Wenn F&E komplett in staatlichen Händen wäre, würde halt geforscht und entwickelt, was dem jeweiligen Staate zupass kommt. Damit muss man rechnen.
Das ist – ähnlich wie bei dem Treiben der Pharmaindustrie auch – nur manchmal, aber nicht immer im Sinne der späteren Patienten.
Zum Beispiel könnte ein nicht gänzlich durch-säkularisierter Staat, dem Geschlechtskranke oder psychisch Kranke eh ein Dorn im moralischen Auge wären, Forschung für derlei Mittelchen einfach einstellen, gar nicht mehr betreiben oder stark zurückfahren.
Es ist also nirgends ideal.
Entweder werden Kranke nach der Religion des Kommerzes weniger mit Forschung bedacht, wenn sie das Pech haben, eine seltene und damit wenig “lukrative” krankheit zu haben. Oder auf der anderen Seite bei rein staatlicher Forschung wird nach der jeweiligen Staatsreligion oder nach dem jeweiligen Zeitgeist manches bevorzugt oder vernachlässigt.
Wer da von beiden effizienter oder weniger teuer forscht (man sagt ja, Staat wäre in jedem Fall ein behäbigerer und teuerer Apparat), kann man auch nicht sagen. Forschung ist, wie colorcraze schon anmerkte, per se langwierig, mühsam, von Rückschlägen behaftet. Effektivitäts-Gegeize und BWL-Manieren funktionieren da nur in engen Grenzen.
Was schön wäre, wäre wieder mehr Grundlagenforschung zu haben.
Die teuerste und “uneffektivste” von allem. Dafür ist aber kaum Geld da, bzw. das Geld ist schon irgendwie “da”, nur wird es woanders hingesteckt. Hier könnte T.I.M.s Idee vom geschenkten Geld des Staates greifen. Das BIP wird das jedoch kaum beflügeln.
Gruß
Der Kater
T.I.M. ha detto:
Nun, wenn das Ziel wirklich waere, schnell private Forschungskapazitaet fuer “unwirtschaftliche” Krankheiten zu schaffen, koennte das durchaus gelingen, bspw. in dem die EU-Kommission fuer bestimmte Krankheiten die Regeln fuer klinische Tests lockert (die sind VIEL teuerer als die Wissenschaftler) und die Haftungsregelungen aussetzt. Manch ein Totkranker waere sicherlich lieber Versuchskaninchen als ignoriert.
colorcraze ha detto:
@TIM 7:27: ja, so ginge das.
Staatliche Forschung (mal angenommen, die wäre das allermeiste) ausgerechnet auf seltene Krankheiten (statt auf verbreitete “Volks”- und “Zeit”- Krankheiten) zu lenken, also wenn man da nicht als Steuerbürger einen Tobsuchtsanfall bekommt, weiß ich auch nicht… anders gesagt: die Unwirtschaftlichkeit geht ja nicht weg, nur weil es aus einem anderen Topf (nicht einem privaten, sondern einem staatlichen) finanziert wird.
Seltene Krankheiten kann man auch einfach wegen ihrer Seltenheit!! wenig beforschen. Es gibt so wenige Leute, die das haben, und mit denen man interagieren kann. Die haben halt leider das Pech, daß es dagegen nichts Erprobtes gibt, und sie allenfalls eine Odyssee durch trial and error antreten können.
colorcraze ha detto:
Ansonsten nehme ich an, daß, wenn die Forschung staatlich wäre, schlichtweg sehr viel weniger der “Wirksubstanzen”-Pfad verfolgt werden würde.
Stattdessen vermutlich mehr pflegerische Anleitung (“wie beschwätze ich Angehörige zur Siechenpflege”[0]), ärztliche Individualversuche und Palliativ/Schmerzmittel-Vergabe.
[0] ich weiß, das ist ein bißchen bösartig, aber ist es nicht so?
donna laura ha detto:
letztlich ist man da nun mehr als emotionslos, ob nun der staat oder private hände vorrang haben sollten. wobei man gerne davor warnt, in abgründe zu gleiten – nur massenprodukte oder nur seltenste erkrankungen; man liess sich gerne sagen, es gebe auch noch dinge zwischen den extremen.
wer nun was erforscht, ist mehr als gleichgültig, hauptsache sei doch, man tut es. gerne kann man auch anreize schaffen – die dann aber zu ergreifen sein sollten. man kann das eine erlauben und es an das andere binden, beispielsweise.
letztlich geht es um das tun – und im vorgang um die ermöglichung des tuns.
(ein wenig bedenklich stimmt es, dass man nun eine etwas unerfreulichere krankheit zu beherrschen zu können vorgibt, und dabei eine andere recht weit ausser acht lässt. woran leiden paysans und ihre angehörigen und die herren, die den kühen ein wenig sehr nahe auf den leib rücken müssen?
weitergehen, hier gibt es nichts zu sehen.)
Tyler Durden Volland ha detto:
@colorcraze
Man kann sich einen Taifun so vorstellen wie einen Platzregen, nur, dass er sehr viel länger dauert und über 100 kmh schnelle Winde dazu blasen.
Man muss bei In- oder Deflation immer die Gesamtwirtschaft inkl Airbus 380, und den „Normal“verbraucher unterscheiden.
Der Einzelhandel hat hier ungeheuere Gewinnmargen, bis vor wenigen Jahren kostete ein 32“ TV, den man in DE für 300 Euro bekam hier noch 1000 Euro. Dass er jetzt auch hier nur noch 300 kostet erklärt die Deflation. Nahrungsmittelpreise sind seit vielen Jahre gleich, erst nach der MwSt im April Erhöhung, zogen sie (unangemessen stark) an. In Japan gibt es keine Discounter und von der tatsächlichen Armut (auch der Obdachlosigkeit) weiter Kreise hat man in DE keine Ahnung. Man weiss in DE auch nicht, wie ungeheuerlich hier der Schein wichtiger als das Sein ist.
Die Verschiebung ins „Finanzertum“ gibt es auch hier, aber wohl in geringerem Ausmass. Wahre Informationen zur FInanzwelt sind hier noch schwerer zu bekommen als in DE. Es gibt eine kleine alles beherrschende Schicht aus Wirtschaft, Politik und Bürokraten. Da bedarf es schon eines Fehlers mit dem Ausmass von Fukushima, bevor da etwas herausdringt.
Es gibt seit einigen Jahren eine extreme Landflucht der nächsten Generation, Tokyo hat mittlerweile 36 Millionenen Einwohner. Es gibt jetzt ein wachsendes und schon realtiv weit verbreitetes Aussteigertum von jungen Leuten in den Monsterstädten, die in für deutsche Verhältnisse sehr grosser Anzahl praktisch schon in den Kabinen der Intercafes wohnen. Recherchieren sie mal unter dem Begriff: Freeter.
Einen Einblick in die ganz reale japanische Lebenswelt gibt’s in einem Film: Japan a story of love and hate
In english, aber der hat schon so manchem Deutschen die japanische Realität näher gebracht
Falls man ihn in DE nicht sehen kann, einfach mit einem VPN oder dem Firefox Add On „Hola Unblocker“ zugänglich machen…
Tyler Durden Volland ha detto:
Sorry, ich wusste nicht, dass das jetzt so ausschaut…
*ttps://www.youtube.com/watch?v=Tv41S6MBkmw
colorcraze ha detto:
Vielen Dank für die Antworten, auch für den Filmlink (läßt sich problemlos anschauen von hier aus). Die Stimmung scheint ja noch depressiver zu sein als bei uns.
Gerade das Alltägliche ist ja immer schwer rauszubekommen, wenn man nicht Leute kennt, weil über den Alltag üblicherweise nicht gesprochen und geschrieben wird (denn der “muß laufen”). Aber der macht halt die meiste Zeit des Lebens und die ungeschriebenen Gesetze aus.
Sind die “Freeter” “Aussteiger”? Sind sie nicht eher so eine Art “Generation Praktikum”, ferngehalten von regelmäßigem Einkommen durch einen festen Job und unterhalten durch Computerspiele?
Wenn der Einzelhandel noch so stark ist – und der Film macht den Eindruck, Gastronomie ist auch recht verbreitet -, dann ist die Arbeitsmarktstruktur schon etwas anders als hier.
Tyler Durden Volland ha detto:
Nein, Freeter machen das aus eigenem Antrieb (oder Mangel daran).
Die wollen von Anfang nicht in das System hinein und unterscheiden sich prinzipiell von den vielen weniger Zufriedenen die durch das Raster einer völlig rigiden Gesellschaft Fallenden.
Wer die Arbeitswelt Japans mal ein klein wenig genauer kennen lernen will, dem sei Amelie Nothombs “Fear and Trembling” empfohlen. Heisst auf deutsch so ähnlich, und gibts in den meisten Stadtbibliotheken. Kurz und witzig und präzise.
Was die Gegeneratioin Praktikum angeht so stellt sich das Problem für die Nachwuchs Generation nicht. Da wird gesiebt auf Teufel komm raus. Wer sich dem Bildungs-System auch nur im kleinsten Ansatz verweigert, der hat keine Chance.
Für die gibts dann massenhaft Minimum Wage Jobs, derzeit 850 Yen = 6,16 €
colorcraze ha detto:
Hm, ja, daß das “Sieben” an Schule und Uni brutal ist, habe ich vor vielen Jahren auch mal gelesen (viele Selbstmorde). Mindestlohn 6 EUR klingt arg gering – ich gehe mal davon aus, daß schon allein Lebensmittel in JP teurer sind als in D.
Daß Sie mit Ihrer eher anarchistisch-rebellischen Ader sich ausgerechnet in einem derart autoritären und Gruppendruck-rigiden Land (nach den Beschreibungen) besonders wohlfühlen, wundert mich allerdings immer wieder mal – ist das die unvermeidliche Anziehung der gegensätze, oder gibt es eine andere Verbindung (abgesehen von der werten Gattin, meine ich)?
Tyler Durden Volland ha detto:
Sie vergessen, dass gerade was Japan angeht die in DE veröffentlichte Meinung nahezu nichts mit der tatsächlichen japanischen Realität zu tun hat. Carsten Germis in der FAZ ist da eine positive Ausnahme, wenn er auch wegen der politischen Ausrichtung seines Arbeitgebers natürlich nur selektive Dinge beschreibt.
Man kann hier durchaus auch relativ billig leben, die Lebensqualität ist sowieso so miserabel, dass es darauf schon auch nicht mehr ankommt. Mit ausreichend Geld hingegen, und vor allem darf man nicht gezwungen sein für seinen Lebensunterhalt arbeiten zu müssen, ist das Leben hier auschliesslich wegen der Menschen ein wunderbar friedliches….
Ich habe gerade den Sommer in Europa verbracht und mir hat es wirklich wieder für viele Jahre gereicht…. Wir werden aber wohl in einigen Jahren, wenn es familiär möglich sein ist, schon allein wegen des katastrophalen Klimas hier, an den Genfer See ziehen. Meine Frau erträgt den dumpfen Rassismus der Australier nicht, das Land mit der höchsten Lebensqualität.
Die Menschen hier sind freundlich, höflich und hilfreich. Ich gestehe aber, dass dies das Einzige ist, das für das Land spricht. Im bereits etwas fortgeschrittenen Alter habe ich andere Prioritäten, zumal man dann Illusionen über die Veränderbarkeit der Menschen und die Verbesserung der Zustände, oder gar Hoffnung auf die Politik (überall) abgelegt hat.
Und ja, nachdem ich auf vier Kontinenten gelebt habe (gelebt = mindestens ein Jahr) ist das Familie ist einzige Verbindung, nicht nur zu Japan, sondern zu jedem Staat.
colorcraze ha detto:
die Lebensqualität ist sowieso so miserabel
hm, könnten Sie das ein wenig ausführen? Was macht bei Ihnen Lebensqualität aus?
Tyler Durden Volland ha detto:
Wenn sie in Narita landen und mit der S-Bahn in die City fahren (morgens früh tun si das reingequetscht), dann kommen sie nach ein paar Reisfeldern and den ersten für “Tokyo “normalen” Behausungen vorbei. Eine lange Reihe von Appartment Häusern, mit je 300 “Wohnungen”, deren Ausmasse 2 mal 6 Meter beträgt + Balkon, der allerdings in Japan ausnahmslos für die A/C und zum Wäschetrocknen da sind. Das ist die normale Behausung für Unverheiratete.
Als normaler Angestellter, sarariman (Salaryman), gehen Sie dann mit Millionenen anderer in Einheitskleidung, zwischen 5 und 7 aus dem Haus, das gilt auch für etablierte Angestellte die mit Familien in Häusern leben. Sie arbeiten den ganzen Tag und MÜSSEN anschliessend mit den Kollegen in eine Izakaya gehen, eine Kneipe in der teures, abgestandenes, ungeniessbares Essen serviert wird. Dann wird gesoffen und Heim kommen sie um dann zwischen 11 und Mitternacht.
Es gibt in Japan auch keine Sportvereine, sportliche Betätigung wäre das Dreschen von Golfbällen aus einem der mit 200 solchen Buchten bestückten Wand so weit sie können. Das ganze unter Flutlicht. Denn ganz wie in DE auch in den 50er Jahren, glaubt man hier, dass die Kühe nervös werden, wenn man Sommerzeit einführt. Selbst im Hochsommer wird es um 19.00 dunkel, dafür geht die Sonne um 3.00 auf…
Am Wochenende können sie auf Betonstrassen Joggen.
Das Klima… Japan ist für Menschen, die wie wir gemässigtes Klima gewöhnt sind, nur jeweils für 6 Wochen im Frühjahr und im Herbst, also jetzt, geniessbar.
In Häusern aus Holz und Papier haben sie Innen dieselben Temperaturen wie Aussen (es sei denn sie sind reich haben gut gebaut), das heisst im Winter Null Grad, kälter wird es fast nie. Der Klimawandel beginnt gerade erst, aber im letzten Winter gab es hier zum ersten Mal seit Mensachengedenken Schnee, der tatsächlich liegen blieb.
Häuser oder Appartments besitzen weder Heizungen, noch Keller. Gas zum Kochen oder Heisswasser machen, muss in der Mehrzahl der Wohngelegenheiten immer noch per Gasflasche, die teuer sind und angeliefert werden müssen, bereitet werden.
Im Sommer ist es über 30 Grad heiss, extrem feucht/schwül, und die Temperatur sinkt auch in der Nacht in manchen Jahren für sechs Wochen nicht eine Minute unter 25/27 Grad, also auch nicht um 4 Uhr morgens….
Für einen “wachen” Europäer kommt als grundsätzliches Problem dazu, dass dies keine Demokratie ist, sondern ein ein-Parteien-Staat, im dem ALLE Entscheidungen von Bedeutungen von einer kleinen Klasse von Politikern, Oligarchen, hohen Bürokraten und Mafiosi getroffen werden.
Die Amerikaner unter McArthur haben das System weiter bestehen lassen, da es für sie am Nützlichsten war. Erst Anfang des Jahres hat ein ex-Premier zugegeben, dass es mit den USA seit Kriegsende Geheimverträge gibt, die Japan de facto zu einem Protektorat der USA macht. Das wurde unübersehbar als Premier Hatoyama den Wünschen des Volkes folgend, die US Army aus Okinawa verlegen wollte. Dann passierte:
Ms Clinton kam zu Besuch.
Hatoyama wurde gefeuert.
Und Tanaka bestätigte die Existenz der Geheimverträge.
(Ob es die in DE auch gibt, überlasse ich ihrer Fanatsie….)
Bitte nicht missverstehen… Ich könnte auch eine solche Liste zu positiven Seiten aufstellen. 😉
colorcraze ha detto:
So wie Sie Japan beschreiben, scheint das ein einziges großes Schiff zu sein mit “all hands on deck”-Appell jeden Morgen und “Beisammensein” (Essen, Trinken, evt. Quatschen) abends… ist das so, daß die Tageszeiten da sehr getaktet sind? (Hier in D hat es nachgelassen im Vergleich zu den 60ern).
12 qm-Buden für Unverheiratete – hm, ja, das ist wenig. Soviel Platz hatte ich ja fast schon als Lehrling. Andernseits haben Engländer, speziell in London, wo Wohnungen wohl zimmerweise vermietet werden, auch sehr wenig Platz.
Es war mit einer der Gründe, in D zu bleiben, daß ich hier immer genug Platz hatte, und nie fürchten mußte, meine gesamte “Geschichte” zu verlieren.
Tyler Durden Volland ha detto:
Ach ja… Nicht nur die Erdbeben, Tsunamis und Vulkane— die ganze Taifun Jahreszeit hab ich vergessen. Gerade hatten wir ein rechtes Monster über uns, das war, aber nur eine Vorwarnung:
http://www.japantimes.co.jp/news/2014/10/09/national/vongfong-supertyphoon-rivaling-haiyan-roaring-toward-japan/
colorcraze ha detto:
Also das Wetter (Taifun, Tsunami, Erdbeben) sorgt schon für genug Gesprächsstoff, daß man sich Politikker schenken kann?
Externet ha detto:
HansMeier555, ottobre 4, 2014 alle 12:01 am – Wenn jetzt einer käme und einfach mal behaupten würde, dass nach seiner religiösen Überzeugung unsere Rechtsordnung (GG, BGB, StGB, etc.pp.) eben unsere “Religion” sei, der er nicht angehören wolle, dann würden die Grenzen unserer Toleranz schon zutage treten… 🙄 Er würde nicht mit Besoldungsstufe A13 als Gymnasiallehrer verbeamtet, so hart traf der http://de.wikipedia.org/wiki/Radikalenerlass unzählige Areligiöse in dem Sinne, wie wahr. “Wenn es der Wahrheitsfindung dient” http://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Teufel arbeitete nach Beendigung der Gerichtsprozesse als freier Mitarbeiter bei der taz und als Fahrradkurier (seine wahre Bestimmung) in Berlin, bis er an Parkinson starb. Friede seiner Asche.
➡ Das Berliner Wissenschaftszentrum befragte neuntausend Muslime in sechs EU-Ländern zu ihrer Frömmigkeit. Demnach halten zwei Drittel der Befragten religiöse Vorschriften für wichtiger als die Gesetze des Landes, in dem sie Leben.
Externet ha detto:
Rentner-Elend im reichen Deutschland: Obwohl er jetzt schon wieder nervös mit den Hufen scharrt, muss Bungee-Opa (89) – sein 110. Mal auf seinen nächsten Sprung allerdings einige Monate warten: “Nun ist leider erstmal Winterpause. In Australien und Neuseeland kann man zwar noch springen, aber das wäre mir dann wohl doch etwas zu teuer.”
Externet ha detto:
Zu meiner Schulzeit hat keiner gesagt, dass er gerade zitiert hat. Viele werden das Gleiche erlebt haben. Dann kamen die software-aided pseudonymen Plagiatsjäger.
Tyler Durden Volland ha detto:
Sie vergessen, dass es damals kein copy/paste gab. Wir alle mussten ein Buch LESEN, bevor wir etwas kopieren konnten. Der Unterschied sollte doch eigentlich nicht zu übersehen sein? (Zumindest für Nicht-heise-Fans)
Das Problem ist, dass das keineswegs zu verachtende Wikipedia, die EINZIGE Quelle ist, aus der sich manche bilden. Wobei “bilden” eben leider allzu oft nur mehr im Nachschlagen und Vergessen besteht.
Nein, da haben die Konservativen Bildungskritiker durchaus Recht.
Den Schaden den die Guttenbergs oder Schavans anrichten, kann man gar nicht hoch genug einschätzen!
Externet ha detto:
298. Nur, um die 300 vollzukriegen:
SIE HABEN DAS PASSWORT VERGESSEN!
(mit Ausrufezeichen, Spezial-Datenbank-Anwendungssoftware-Antwort nach erfolglosem LOGON-Versuch im geographischen Westdeutschland der achtziger Jahre)
– Wenn ich richtig informiert bin, wurde Fotokopieren ebenda in den siebziger Jahren Volkssport. Ganze Lebensläufe und Bewerbungsschreiben sollen damals geschnipselt und wieder zusammenkopiert eingereicht worden sein.
Tyler Durden Volland ha detto:
Eine Seminar- oder gar Doktor Arbeit wurde damals ganz sicher nicht geschnipselt und zusammenkopiert.
Sollte das bei Lebensläufen und Bewerbungen heutzutage der Fall sein, könnte dies sicher die hohen Arbeitslosenzahlen erklären…
Externet ha detto:
299. Nur, um die 300 vollzukriegen:
Das noch größere Problem könnte sein, dass immer mehr nicht einmal lesen und schreiben lernen.
– “Nachschlagen und Vergessen” – so etwa, wie die Eisenbahnfahrt eine kleinteilige Betrachtung der Landschaft zunehmend erschwert, von der Luftfahrt zu schweigen. Auch Autofahrer haben eine andere perspektive.
Pingback: Panta rei | Luminance
Externet ha detto:
300. Endlich, die Bilder von pravoslavie.ru und fotos-hochladen.net verlängerten jedes Mal die Echtzeit, auf der wir alle talwärts fahren. Aus Schaden könne man klug werden, heißt es.
C. von Egern ha detto:
Gratuliere zu den 300. Schön mal wieder mit zu lesen.
Mediensegler ha detto:
“Irgendein wichtiger Mensch hat mal gesagt, wenn wirklich alle Leute das komplizierte Geldsystem verstehen würden, hätte man sofort eine Revolution.”
.
Ja, Kater, ohne wenn und aber.
.
Verstehen kann ich das auch nicht.
Aber ich fühle, wenn ich verarscht werde.
Immer.
Man entwickelt eine Art Sensor
für diese Reibungswärme beim über den Tisch ziehen.
Und mein Sensor piept eigentlich ununterbrochen.
Dieses Cocooning hat was.
Katzen finden immer das wärmste und ruhigste Plätzchen.
Erwähnte ich schon,
dass ich Katzenversteher bin?
😉
Moritz ha detto:
Das freut die Katzenseele.
°<
Moritz ha detto:
“Bei dir piepts!” bekommt eine völlig neue Bedeutung. Beim Kater piept es auch schon lange.
Tyler Durden Volland ha detto:
Erhellendes zum Thema “Geldsystem” gabs heute Morgen in meiner e-,mail Inbox
http://www.nybooks.com/articles/archives/2014/oct/23/why-werent-alarm-bells-ringing/?utm_medium=email&utm_campaign=NYR+The+crash+science+near-death+experiences&utm_content=NYR+The+crash+science+near-death+experiences+CID_3ce25beb3b0ad7219f92f8a4fafc08fb&utm_source=Email%20marketing%20software&utm_term=Why%20Werent%20Alarm%20Bells%20Ringing
Gutes Blatt diese New York Review of Books….
Mediensegler ha detto:
Tja, Tyler,
schön, das Sie wieder von sich hören lassen,
Ihre Texte sind etwas weicher geworden.
Genfer See?
Wunder-wunderschön, aber teuer,
und in manchen Gegenden gibt es auch die
“Isch.weiß.wo.Dein.Haus.wohnt.Typen”
.
Ihr Link überfordert mich jetzt:
Zu lang und zu englisch.
Werde mir das von meiner Frau übersetzen lassen.
Gute Nacht, der Tango geht zu Ende.
colorcraze ha detto:
Hm, naja, wie der Autor des Artikels immer wieder betont, ist das alles sehr unvollständig – und ich kann ihm da nur recht geben.
Wenigstens bekommen die unterschiedlichen Sichtweisen bzw. Vorstellungen, was getan werden sollte (das ist ja das Schwierige), bestimmte erklärende Etiketten. Das ist immerhin schonmal was.
Der im Raum stehende Elefant, “was tun in einem fallenden Kondratieff” wird aber eher spärlich mit ein paar Taschenlampen beleuchtet.
colorcraze ha detto:
Und die Unterschiede zwischen USA und der Eurozone, was das Zurechtkommen mit Rahmenbedingungen angeht, sind mE vollkommen unterbelichtet: es ist ein Unterschied, ob die Rahmenbedingungen die gleichen bleiben (Dollarexport), oder ob man nach einem Währungszusammenschluß erstmal sehen muß, wie man mit dem neuen Vehikel fährt.
colorcraze ha detto:
Daß ihm der “Tut Buße”-Impetus sauer aufstößt, finde ich aber schonmal sympathisch.
colorcraze ha detto:
Warum mir das sympathisch ist:
weil ich es schon immer als beleidigenden, unverschämten, durch nichts gerechtfertigten Übergriff auf Leute, die nichts Böses getan haben, ansah, ohne Sinn und Verstand “bußen” zu verhängen. (Ja wer sind diese Leute, Gott vielleicht? Doch eher dumme Schneider im Himmel, die keine Ahnung haben!)
Im Kindergarten war ich mal mit einer verbitterten Nonne konfrontiert, die “tu Buße” forderte. Ich weigerte mich, und ich weigere mich bis auf den heutigen Tag, für etwas anderes als eigene Fehler zu büßen.
Mediensegler ha detto:
Zivildienst,
bei mir sehr spät,
nach dem Studium.
Im katholischen Krankenhaus.
Damals noch von Nonnen geführt.
Ich war nicht in der Pflege,
sondern zeichnete verloren gegangene Pläne
der “Katakomben” und durfte mich
dadurch überall frei bewegen.
Die Ausgabe der Verbrauchsmittel
Katheter e,t,c fiel auch in meinen Bereich.
Wir durften die Kantine der Ärzte benutzen.
Die Nonnen auch.
Der Gruß der Jungärzte war damals
nicht Mahlzeit, sondern “Betonwand”,
warum auch immer.
Also grüßte ich auch so.
Im Beisein der Obernonne.
“Ihnen fehlt die notwendige Demut”
sagte Sie.
Nachmittags musste ich zum Personalchef.
.
Ich hatte das Glück, dass er mich wirklich brauchte.
Sie hatte versucht, mich in Ihren Einflussbereich
zu bringen, und mit ganz niederen Arbeiten zu beschäftigen.
Am nächsten Tag grüßte ich wieder mit “Betonwand”
Tyler Durden Volland ha detto:
Ich hoffe für Sie, dass sich das mit der fehlenden Demut nicht geändert hat?
Betonwand war wohl etwas zu unmissverständlich für die Angestellten der Vatican Inc. Corp.
Hatte im Sommer auch ein Betonwand Erlebnis beim Besuch meines Schwagers. Ruhestand, nach 50 Jahren Siemens Karriere… Meinte auch so Ähnliches wie Demut die mir gegenüber Merkel und Co fehlen, dafür, dass DE nicht wie China ist…
Gehobener Mittelstand halt… nur zwei Sorgen… ist die Zusatzrente sicher und wird wegen der Finanzkrise vielleicht doch mal das eigene Häuschen besteuert, weil sonst nirgendwo mehr was zu holen ist… Schuld an der Finanzkrise? Hartz-IVer. Die Japaner zeigen ihre Ahnungslosigkeit zumindest nicht, weil sie keine derartigen Stammtischreden schwingen.
Einen jener schönen Momente in meinem Leben werde ich wohl nie mehr erleben: Wenn mein Flugzeug vom deutschen Boden abhebt…
Mediensegler ha detto:
Nee, Tyler,
da ist eine andere Demut
(ich gebe zu, ich kenne die Mehrzahl von Demut nicht)
dazugekommen.
.
Die vor der Natur
und die vor den Menschen,
ja,
ganz wenigen,
aber vor manchen neige ich mein Haupt.
.
Und ich bin kein Atheist,
das dachte ich mal,
aber es ist nicht so.
Gläubig bin ich auch nicht,
aber ich habe Gefühle für eine Welt dazwischen.
.
Sie sind irgendwann abgehauen,
wenn ich das richtig verstanden habe,
ich kann bald wählen.
.
Japan ist nix für mich.
Holland ist eine Option,
Schweiz auch,
Schweden fand ich schön.
Aber ….
die sozialen Kontakte,
die über Jahrzehnte gewachsen sind,
und
ganz wichtig,
noch nicht weg gestorben,
die ziehen an der anderen Seite.
–
Ich weiß zur Zeit nicht,
wie ich mich in gar nicht so
langer Zeit entscheiden werde.
colorcraze ha detto:
Betonwand
blöde Frage: wie wurde das als Anspielung auf was verstanden?
Weil, ich finde es halt einfach nur “seltsam”, und kann mir nicht erklären, was daran ungehörig sein soll – ich würde halt mit “Diamantbohrer!” zurückgrüßen.
Mediensegler ha detto:
Diamantbohrer wäre richtig gewesen.
War halt so eine Blödelnummer, Colorcraze.
colorcraze ha detto:
Schuld an der Finanzkrise? Hartz-IVer.
oh je, vom Gespräch mit solchen Leuten würde ich mich im RL gewiß zurückziehen. Solcherart boshaften Unfug ertrage ich nicht.