Heiliger St. Florian – verschon mein Haus, zünd’ andre an
1973 gewann Luis Ocana auf einem knallorangen Motobecane die Tour de France. Der Sieg machte in ganz Europa und auch in Lenggries, ganz hinten im Isartal, Schlagzeilen.
Ein Tal weiter, hinter der Benediktenwand und dem Kochelsee, haben sie damals die Autobahn gebaut. Aber so eine Autobahn muss noch lang nicht bedeuten, dass die Leute weiter in Richtung Mittenwald und Seefeld oder gar nach Innsbruck fahren, um ihre Skiferien so fern der Heimat zu verbringen. Der Spitzingsee, das Sudelfeld und der Wallberg waren ausreichend und altbekannt, und das Brauneck bei Lenggries galt als echtes Schneeloch. Und es ist so nah bei München: Im Winter auf die Ski und im Sommer mit den Bergschuhen auf die Almen, und danach ist da unten bei der Zufahrt auch der Wirt, wo im Weinstadl angeblich der Gunter Sachs mit der Bardot war, und noch andere bekannte Persönlichkeiten. Im Keller ist eine Tanzfläche und einer, der unter der Discokugel Platten auflegt. So war das damals, als man ein Tal weiter die Autobahn Richtung Garmisch baute. Ein ganzes Tal weiter ist weit weg im Gebirge, eine andere Welt. Man bekommt nicht mit, was da passiert. Außer wenn man wirklich hinfährt, weil man etwas holen muss.
Oder wenn man im Isartal lebt und an den Tegernsee will, um dort zu schwimmen. Von Lenggries zum nächsten Strand bei Gmund sind es gute und sehr hügelige 20 Kilometer. Das fährt man mit dem Rad nicht so schnell, besonders, wenn man gerade mal 14 ist, und noch mit einem Oparad ohne Gangschaltung unterwegs ist. Da braucht man 1974 ein anderes Rad, eines mit Gangschaltung und schmalen Reifen, schnell soll es sein und fesch, dann fliegt man nur so über die Anstiege zum See. Und weil man zwar wenig von der Autobahn nach Garmisch weiß, aber sehr wohl, auf welchem Rad Luis Ocana die Tour de France gewonnen hat, möchte man auch so eines haben. In Orange. Wer will das nicht, wenn er 14 ist. Und wer das Glück hat, dass der Vater Besitzer jenes gut laufenden Weinstadls ist, in dem der Sachs mit der Bardot gewesen sein soll, und viel andere Prominenz aus München, die dort Apres Ski feiert; wer also das Glück hat, dass der Vater gut verdient und spendabel sein kann, der bekommt es auch.
Natürlich nicht das teuerste Modell. Aber es ist orange, es macht Eindruck und es macht das Leben sehr viel einfacher. Zum Eis nach Bad Tölz, über die Jachenau hoch zum Kochelsee, zum Tegernsee: Wenn der Vater dem Sohn so ein Rad kauft, wird die kleine Welt des engen Tales aufgeweitet. Andere Täler kommen in Reichweite. Und so stand das Rad vor 40 Jahren auch schon hier am Tegernsee, ein oranges Fanal der Freiheit, sofern der Bub keine Schlaghosen trug, die sich im Flaschenhalter verfingen. 1973 hatten zwar gewisse Herren Günter Wallraff und Bernt Engelmann dieses angenehme Leben im Wohlstand am See und seine Exponenten mit dem Buch „Ihr da oben – wir da unten“ gegeißelt; sie hatten Sachs wegen „Gammeln“ angegriffen. Aber davon versteht man mit 14 vermutlich wenig. Hauptsache, man bekommt das Rad in der Farbe, in der es sein soll, und von der Marke, die Sieger macht.
Und mit 15 will man noch ein wenig weiter, und bekommt dafür ein Moped. Sobald der Motor zwischen den Beinen schnurrt, wird auch München erreichbar, und zum See ist es wirklich nur noch ein Katzensprung, und keine Strampelei mehr. Weil das Brauneck weiterhin so beliebt ist, und sich die Leute am Abend beim Trinken im Weinstadl und auf der Tanzfläche treffen, ist auch für das Moped genug Geld da. Schade ist es um das fast neue Rad, das von nun an in einem der Abstellräume bleibt und langsam einstaubt. Denn immer weiter zieht es den Nachwuchs hinaus, erst zum Studium und dann in die Welt für die Arbeit jenseits des engen Tals, das nach und nach von all den Skigebieten überflügelt wird, die schneesicher im Hochgebirge liegen, und mit den modernen Automobilen schnell und zuverlässig zu erreichen sind: Kitzbühel, St. Anton, St. Moritz – wo dann auch Gunter Sachs gesehen wurde – , da kann Bayern oft nicht mehr mithalten, und über die Autobahn ist man oft schneller in Tirol, als über die enge Landstraße hinten im Isartal, wo das Motobecane zurückgeblieben ist.
Dann bekommt das Brauneck eine andere, bessere Zufahrt, denn man will mithalten. Damit rückt der Weinstadl weg von der normalen Route der Münchner an die Peripherie, wird später dann verpachtet und ein italienisches Restaurant an einer abgelegenen, engen Straße, die sehr ruhig geworden ist. Diese Ruhe und der schöne Blick jedoch ziehen junge Familien an, die daneben ihre Häuser bauen, und das ist nicht so gut für die Tanzbar im Keller und das Restaurantgeschäft. So ein Weinstadl aus Holz passt auch nicht mehr in die Epoche der körperbewussten Wellness-Angebote. Irgendwann ist da die Frage: Geht man das Risiko ein, so einem Komplex für viel Geld umzubauen und den Bedürfnissen der Moderne anzupassen. Oder nutzt man die Gunst der Stunde und des Neobiedermeier, und reißt man das alles weg. Und baut auf der großen Fläche, anstelle der Discokugel und der dunklen Holzeinrichtung, drei Dreispänner für jene jungen, sittsamen und vermögenden Familien, die dem Trubel der Stadt entgehen möchten. und dafür gern auch mal nach München pendeln, solange nur die Kinder in der Natur und mit Blick auf die Berge aufwachsen.
Die Entscheidung ist für den Abriss gefallen, denn es ist absehbar, dass die kleine Gastronomie auf dem Land wenig Aussicht auf Erfolg hat. Erfolg haben die Kliniken für Vermögende und die Saunabetriebe mit Massagen, deren Ursprünge in fernen Ländern liegen; den Erfolg mögen Luxusquartiere nach sich ziehen, in denen man abgeschlossen die Aussicht genießt und froh ist, der Hektik der Städte entgangen zu sein. In die Metropolen kann man immer noch, wenn es auf dem Land mit Blick auf die Isar und die Berge zu langweilig wird, und die Architekten sorgen schon dafür, dass hinter all dem alpenländischen Holz und den Stilelementen kein städtischer Luxus, keine hohe Decke und kein Komfort fehlen wird. Was ich vorfinde, als ich das Motobecane hole, ist ein aufgegebenes Gasthaus mit Anbauten, einem leeren Parkplatz und einem Besitzer, der das Beste daraus macht. Und alles loswerden will, was er nicht mehr benutzen kann und noch einen Wert haben mag.
Das werden die alten Hölzer des Stadls sein, für die es angesichts des Immobilienirrsinns und der Landliebe einen Markt gibt. Vielleicht findet sich auch jemand, der die Discobeleuchtung für ein Retrolokal brauchen kann. Das sind sicher die massiven, fast schwarzen Bänke, Stühle und Tische, die für die Ewigkeit gezimmert wurden, und hell abgebeizt in Landrestaurants Verwendung finden, die urige Namen der Berge mit dem gutverdienenden Publikum der Stadt zu verbinden wissen. Oder ein Modejäger richtet sich damit wieder eine Zirbelholzstube ein, um dort die Trophäen seiner Hobbyabknallerei von Getier zu präsentieren. Und von Wert ist auch das Motobecane des Juniors, der weit weg ist und das Rad, das ihn einen Sommer begleitete, wirklich nicht mehr braucht. Außerdem ist es nach 39 Jahren ohnehin nicht mehr fahrbereit.
Aber so ist das eben: Lius Ocana und Gunter Sachs wurden depressiv, und begingen späer wegen unheilbarer Krankheiten Selbstmord. Motobecane musste 1984 Insolvenz anmelden. Von all den Firmen, die damals Teile für das Rad lieferten, hat nur eine einzige überlebt. In die Natur des Braunecks hat man einen Speichersee gesetzt, damit die vom Klimawandel betroffenen Pisten künstlich beschneit werden können. In Zeiten des achtstufigen Gymnasiums bleibt den Schülern kaum genug Zeit, am Nachmittag für ein paar Stunden an den See im nächsten Tal zu radeln. Das alles funktioniert nicht mehr wie damals, und wer heute Prominenz sehen will, geht nicht mehr in einen Tanzkeller, sondern beschäftigt sich im Netz mit Schauspielern, die Quallen töten. Nach einem Tag Arbeit läuft das Rad wieder, Chrom und Lack funkeln, und die Kette surrt durch den Sommer, als hätte es diese 4 Jahrzehnte Dämmerschlaf und das Wegschieben einer ganzen Epoche nicht gegeben.
So soll das bei uns aber eigentlich sein. Man hofft speziell in diesen Regionen, dass der unerbittliche Lauf der Zeit aussen vor bleiben und die eigenen Privilegien schonen möchte, dass alles so bleibt, wie es ist, und die Kinder es wenigstens genau so gut haben. Man möchte vom Wandel ausgespart und nicht vom Gang der Geschichte niedergewalzt werden, man möchte inmitten des melancholischen Plunders noch ein paar Jahre weiterdämmern und glauben, dass sich schon alles einrenken wird. Der eine restauriert alte Räder, die anderen schleifen ihre Kinder zur Trachtenschneiderei, die Einladungen zur Hochzeit verschickt man auf Büttenpapier der fast 200 Jahre alten Fabrik, und nächstes Jahr macht auch der alte Biergarten bei Kaltenbrunn wieder auf. Da schaut man dann auf den See, dreht der EZB und der Börse in Frankfurt den Rücken zu, und die ISIS im Irak, die Staatskrise in Italien und die USA mit ihrem Freihandelsabkommen, sie alle liegen zum Glück jenseits des Tales, irgendwo hinter den Bergen, die auch heute wie vor 40 Jahren noch den Horizont begrenzen.
spaccato ha detto:
Tja.
Ob man sich ändert oder nicht:
Das Letzte Hemd hat leider keine Taschen.
spaccato ha detto:
Vanitas vanitatum et omnia vanitas!
whatcrisis ha detto:
Bring out the dead!
Doctor Snuggles ha detto:
Ein schöner Beitrag. Allerdings entspricht das Verhalten im letzten Absatz eher einem kindlichen Verstecken hinter Händen: was ich nicht sehe, sieht mich auch nicht. Denn was in Frankfurt passiert, wirkt sich auch auf die Volksbank im kleinen Ort aus und damit auf mich. Die ISIS im Irak ist weit weg, aber spätestens wenn der erste zurückgekehrte radikalisierte Gotteskrieger auf dem Viktualienmarkt selbstsprengenderweise eine Bekannte oder Verwandte in den Tod reißt, ist der Krieg auch in meiner Mitte angekommen.
Man kann das ganze natürlich vorab ignorieren und es darauf ankommen lassen. Man wundert sich dann vielleicht, warum der Ölpreis mal wieder steigt, da er das aber ja schon immer tut, regt man sich nicht mehr auf. Meine Großmutter väterlicherseits war auch so ein Mensch: was sie nicht sehen wollte und was ihrem Weltbild nicht entsprach, wurde ausgeblendet. Wäre sie nicht vor 2008 verstorben, hätte ihr die Bankenkrise wahrscheinlich den Rest gegeben. Denn Banken, das waren für sie eine der letzte Horte der Verlässlichkeit und der “Stützen der Gesellschaft”.
muscat ha detto:
Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können. (Oma Maria / Jean Paul)
muscat ha detto:
Oder ab und zu mal wieder Eddie Harris hören – “Exodus”
whatcrisis ha detto:
Moses führte das alphabetische Schreiben mit sich und hielt es überdies für notwendig, die Tierverehrung zu verbieten.
Maurice Pope: Das Rätsel der alten Schriften. Hieroglyphen, Keilschrift, Linear B. Pawlak, Herrsching 1990, Seite 60.
muscat ha detto:
Tatsächlich? Interessant, erzählen Sie mehr, bitte.
whatcrisis ha detto:
Sie sind auf der Suche nach einem kick? Eigentlich ein Fall für ‘hilf dir selber, dann hilft dir Gott’, aber na gut, hier kommt er:
Seht sie an, die Meise,
trinkt sie, baut sie Scheiße,
da! Grad rauscht ihr drittes Ei
wieder voll am Nest vorbei.
Robert Gernhard [of course, but not quite off-track]
muscat ha detto:
Kenne nur den Meisenmann.
achwas ha detto:
Schizophrenie ? (zefix des is ja griechisch!)
Bei uns sogt ma eleganter ‚ambivalent` –
weil der Pfarrer redt´ a jedn Sonntag lateinisch:
dominus vobiscum.
In Penzberg gibt es seit 1995 einen Imam. *;*
Nach 17 Jahren Überwachung hat der Verfassungsschutz
klar erkannt, dass von diesem heiteren Menschen
keine Gefahr ausgeht.
Von NSU-Umtrieben konnte keiner was erkennen
Oder wo Gelder von Waffenhändlern hinfließen.
Vom schönen Mittenwald aus, kann man heute auf dem Isarradweg so fröhlich und friedlich über die
Grenze in das Nachbarland Österreich fahren,
das es jedem HERRN gefallen müsste.
Trotzdem kann uns Piefkes / Krauts … keiner leiden.
Dabei schießen wir doch nur noch Tore.
Bestenfalls knallen wir auf Schießscheiben.
Sowas muss man doch sportlich sehen!
Kommt zu uns, alle die ihr Kohle habt,
oder gut putzen und pflegen könnt,
denn wir sind nicht nachtragend.
dimitte nobis debita nostra
So fiel die Gnade des Herrn ausgerechnet auf das
Schloss Elmau.
Es liegt sehr idyllisch unterhalb des Wettersteinkammes.
2015 findet dort der G8? > G7 – Gipfel statt.
Erste vorbereitende Arbeiten in der Umgebung des Hotels
werden bereits durchgeführt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Elmau
Will man den Überblick behalten,
fängt sich alles zu drehen an.
Eine Vorstufe zum Delirium.
kyrie, eleison – kyrie, eleison
Rainer Gebhardt ha detto:
Ein schönes Motobecane, aber bestimmt schwer an Gewicht…
Und die Geschichtswalze? Wir entkommen ihr nicht mehr. Manchmal ein auratischer Moment, doch selbst der ist nur noch für Geld zu haben.
E.R.Langen ha detto:
“Stirb” ist was für Banausen. Drum sprach schon Goethe: “Sterbe und werde”.
Moritz ha detto:
Es würde mich alles gar nicht so stören, denn diese St.-Florians-Sichtweise ist üblich und weitverbreitet. Die allgegenwärtige Reizüberlutung besorgt den Rest. Also werden dämmrig die Augen zugemacht und es wird sich von der Globalisierung weg-cocoont.
http://de.wikipedia.org/wiki/Cocooning
Ich will natürlich nicht behaupten, dass der Hausherr und das werte Kommentariat direkt an der Globalisierung schuld seien, Gott bewahre!
Mir fehlt jedoch etwas die aktive Einsicht in Zusammenhänge.
Die durchaus da sind und an denen man selbst in bester Absicht aktiv mitgewerkelt hat. Das geht bei Verschwendung (“Wie? Unverschämtheit! Ich verschwende nicht!”) los, z. B. überheizten Räumen, nur damit man im Winter im dünnärmligen T-Shirt auf dem Sofa sitzen kann – und übermäßig viel Klamotten, die man nie aufbrauchen wird und hört bei überflüssigem Herumkurven mit überflüssigen Autos und mit überflüssigen Gadgets auf. Das ist die Globalisierung: Sie haben uns weisgemacht, dass es allen, auch den armen Negerlein, besser gehen wird, wenn wir nur fleißig auf der heißen Wasseroberfläche tanzen und fleißig konsumieren!
Und jetzt haben wird den LOHAS-Salat, hocken im selbst renovierten Bauernhaus ganz schick mit-ohne-Fernseher und greinen, dass die Welt schlecht ist, weil sie in Bangladesh Kleiderfabriken einfach so abbrennen lässt. Morgen kaufen wir aber wieder bei Hess-Natur. Bloß blöd, dass die sich aufkaufen haben lassen.
Jetzt alles aufgeben und einfach sausen lassen! Einfach nicht mehr hinhören, eifnach nicht mehr hinsehen … Ob das die Lösung ist?
Ich glaube, entweder euer Hausherr wird alt – oder er erzählt absichtlich einen Käs. Wenns geht, natürlich nur den besten, Provolone oder Scamorza das muss schon sein.
Gruß
Der Kater
filou ha detto:
Verschwendet wird nur wenn’s billig ist. Niemals würde ich mit meinem Hermés-Täschchen (http://tinyurl.com/ng4k335) verschwenderisch umgehen.. Das kriege ich nicht für € 29.99 ersetzt.
Auch mein M-16 ist ein Präzisionsgerät, dass intensiver Pflege bedarf, weil es eben auch nicht für € 99.00 zu kaufen ist.
Nur mein Motobecane musste ich wegwerfen. Es war unter einen Laster gekommen, ohne mich drauf.
spaccato ha detto:
Motobecane … Es war unter einen Laster gekommen, ohne mich drauf.
Wie gut, dass der Filou da nicht drauf war.
Wer hätte den ersetzen sollen?
filou ha detto:
Heute hätte man ein Konto bei der ‘Kreissamenbank’. Da lässt sich der Verlust schon kompensieren.
Naja, bei deeeen Zinsen lohnt sich das auch nicht mehr.
spaccato ha detto:
Eieiei. [Mit-dem-Zeigefinger-wedel]
Mit dem Samen hätten wir doch aber erst die halbe Miete.
(Muss ich denn wirklich noch mal bei Adam & Eva anfangen?)
filou ha detto:
Schräg gegenüber ist ein Kinderspielplatz, da wird sich schon für ein Geringes eine Mutterkuh finden.
spaccato ha detto:
… Mit unabsehbaren Folgen …
filou ha detto:
Der Samen war wohl schon etwas länger frisch.
whatcrisis ha detto:
Was klar fehlt: Frische mit Eiern.
spaccato ha detto:
Wos mechst?
Fische mit Eiern?
deirfiur ha detto:
spaccato ha detto:
Kommt es jetzt auf die Größe an, oder nicht?
deirfiur ha detto:
Keine Ahnung. Filou nennt so’n Püsterich sein eigen.
spaccato ha detto:
Könnte ja ooch ‘n Halbkettenfahrzeug sein.
Glaube aber weder das eine noch das andere.
Und diese Hermès-Tasche:
sowieso auch nicht.
Thorsten Haupts ha detto:
Man hofft speziell in diesen Regionen, dass der unerbittliche Lauf der Zeit aussen vor bleiben
ist in meiner Lesart nicht unbedingt Werbung für ein ignorantes Leben.
Obwohl der Don in einem völlig Recht hat – Ignoranz kann sehr wohl einen erheblichen Beitrag zur Lebenszufriedenheit bzw. zum Glück leisten. Und ist ein Zeichen von Weisheit.
Gruss,
Thorsten Haupts
filou ha detto:
Ignoranz, bewusst betrieben, hinterlässt immer das ungute Gefühl, ‘irgendwie’ nicht auf mögliche Schläge verbereitet zu sein.
Also glaube ich mehr an die Weisheit der robusten Verteidungungsbereitschaft.
Lass sehen, dass du dir nichts gefallen lassen wirst.
Thorsten Haupts ha detto:
Das eine gehört zum anderen – auch Ignoranz muss man sich leisten können.
filou ha detto:
Jau, und die Kosten tragen die anderen.
Thorsten Haupts ha detto:
Warum?
Wenn man sich die Geschichte von (ernsthaftem) Engagement ansieht, ist der Ertrag ähnlich wie Heldentum im Krieg – auf einen Erfolgreichen kommen 1.000 vergebliche Versuche. Ich bewundere die Erfolgreichen, die in bewusster Kenntnis ihrer Erfolgsaussichten den Kampf trotzdem aufgenommen haben, alle anderen sind auf ihre Weise auch ignorant.
Muss mir das aber nicht mehr selbst antun, es gibt einen Grund, warum die alten Griechen die Legende von Sysiphos als Sinnbild ewiger Verdammnis erfunden haben.
Gruss,
Thorsten Haupts
Mediensegler ha detto:
Da gibt`s einen Milbenkäse,
der ist richtig Öko Und Elite.
http://www.milbenkaese.de/
Moritz ha detto:
Naja, euer Hausherr wird nicht alt.
“Für sie selbst die Gewinne der Zukunft, für die anderen den harten Wandel: Mit etwas Verblendung und Ignoranz schätzen Eliten jene Zeitläufe, die ohne Rücksicht auf den Stand auch über sie hinweg walzen” Sagt er. Zu Recht. Verblendung, ja!
Er versucht es nur, weis zu machen.
Nur, was und wer ist: Elite, zur Hecke.
Das weiß ich bis heute nicht. Egal, wie ich mich anstrenge. Der arme Katerkopf.
Moritz ha detto:
Ah, Elite, das war mal ein Joghurt!
Über den Joghurt walzt die Geschichte …
spaccato ha detto:
… und das Magazin für Milcherzeuger.
(Als ob Kühe lesen könnten … ts-ts)
Moritz ha detto:
Kühe als Elite wäre mir deutlich lieber!
Man sagt sogar, sie hätten eine gewisse Intelligenz.
Moritz ha detto:
Wenn Magazine für Milcherzeuger Elite heißen, das ist erst der Anfang
Neulich ist mir ein chaotisches startmeup untergekommen, das sich headless nennt.
Oh wie wahr.
filou ha detto:
Ich kannte mal eine Kuh, die konnte lesen. Dafür konnte sie sich schlecht kleiden. Aber trinkfest war sie. Milch konnte ich nicht beurteilen, obwohl sie kein Kälbchen mehr war.
spaccato ha detto:
Okay …
Und dann gibt’s da noch eine.
filou ha detto:
Das ist ihre Schwester. Die wollte immer was mit Medien machen.
Moritz ha detto:
Ach spaccato …,
gib mal auf ebay ein:
“COW PARADE “CALL ME NOW”
So gehn Kühe!
Trau mich nicht hier zu verlinken, wiewohl der Hausherr selber ebayen tut.
Denn wer weiß, ob mich des WordPress-Dingdong rausschmeißt nur wegen stichwort ebay und kuh. Mussjanichtsein.
spaccato ha detto:
Was es nicht alles gibt! …
[Kopfschüttelnd und seufzend ab]
filou ha detto:
Hab’s gesehen. Genau so. Ich kenne die. Ist eine Hiesige und ganz stolz, einer echten Künstlerin Modell gestanden zu haben.
Sie musst lang dafür üben. Wir haben hier auf dem Platz jede Menge beschädigte Strassenpoller.
spaccato ha detto:
… beschädigte Strassenpoller
Weil Onkel Filou bei der Fahrt nach Canossa dagegen gedengelt ist.
Ja, nee, is klar!
filou ha detto:
Canossa ist ein Bussgang [1]. Gang, verstehst mich? Dafür lädt man sich eine grosse Tasche mit leeren Flaschen auf und pilgert mit einem frommen Gesang auf den Lippen zum nächsten Flaschencontainer. Dafür werden einem die Sünden vergeben.
Nicht benutzte Vergebungscertificate werden gutgeschrieben, die man später bei Ebay versteigern kann.
[1] Bussgänge sind nüchtern zu absolvieren. Es ist daher völlig unmöglich gegen einen Poller zu stossen, ihn gar zu beschädigen. Wenn sowas dennoch passiert, gibt es vom ‘Vereinigten Canossakomitee’ Punkteabzug und Strafdurchfahrt durch die Boxengasse. Boxenluder werden voher in die Garage geschickt, es soll ja eine Strafe sein. Wer mehr als dreimal durch die Boxengasse geschickt wird, muss sich extra alle Nationalhymmnen anhören und von Frau von der Leyen küssen lassen, während Giselle Blümchen an der Absperrung stripteast.
spaccato ha detto:
Jaja-doch, des mit dem Gang hab ich schon verstanden.
Dann hätten aber die Poller nicht so schön demoliert werden können.
spaccato ha detto:
… was ich aber nicht verstehe, ist der fromme Gesang.
Und wer vergibt?
Madame?
kdm ha detto:
A propo Joghurt:
Was ist der Unterschied zwischen Joghurt und den USA?
spaccato ha detto:
Kultur.
Die einen hams – die andern nich.
whatcrisis ha detto:
Dann wäre da noch die Strebergartenkultur. Keine große Kunst, aber immerhin bringt sie zuweilen immer neue erstaunliche Kleinviehkolonien hervor, und Kleinvieh erzeugt bekanntlich auch Mist: Ohne Dung und Dünger kein furchtbarer Garten.
Und wo sollte man ohne Nachbars Garten nur die fremden Früchte hernehmen, von denen man sich und sie Seinen nähren muss?
Mediensegler ha detto:
Gugstdu hier
ist Elite.
ps://partnervermittlung.elitepartner.de
Mediensegler ha detto:
Da taucht zu Anfang eine auf,
die guckt sooooo ahem,
Stadtplanerin, New York,
französische Filme, Jazz …
Stelle mir gerade die Akademiker vor,
die sich mit der verabreden.
kdm ha detto:
https://partnervermittlung.elitepartner.de/
???
Mein Monitor bleibt weiß, also: leer.
(Firefox 31.0)
(hab ich zu viele Blocker?)
Moritz ha detto:
Der Schnelllese-Kater hats heut auf den Augen.
Fast richtig gelesen:
– “Von der Leyen will Kunden aufrüsten.”
– “Wirtschaft will den Mittelstand entlassen.”
Kurden, entlasten.
Ent-asten hätt aber auch gestimmt. Bestimmt. Wie aus informierten Gärtnerkreisen verlautet.
So ist das mit dera Globalisierung, es scheint sowieso alles möglich, Lesefehler, Hörfehler lassen uns fast nicht mehr stutzen. https://www.youtube.com/watch?v=IQzGBt3gSbs
Gruß
Der bewegte Kater
sambossa ha detto:
Für die Schwerhörigen dann die rheinische Götterdämmerung in der Niebel-Version (Heavy Metal).
filou ha detto:
Das kommt davon, das die falschen Töne immer zu laut getrötet werden. Jetzt ist das Trommelfell beschädigt und die Zwischentöne werden nicht mehr wahrgenommen.
Mediensegler ha detto:
Hätte das auch so gelesen
und mich nicht gewundert.
sambossa ha detto:
Und wenn das letzte Smartphone-Display erloschen ist, werden die bayerischen Berge noch immer den Horizont begrenzen. Leicht melancholische Betrachtungen zum Sommerausklang, well done, werter Don.
whatcrisis ha detto:
Und wenn der letzte Gipfel erzwungen ist, wirst du merken, dahinter wirds auch nicht besser.
filou ha detto:
Ja die Berge schaffen Idylle-und begrenzen den Horizont.
T.I.M. ha detto:
Nur wenn man im Tal steht.
spaccato ha detto:
Drunt in da greana Au
spaccato ha detto:
Quelle
Mediensegler ha detto:
Nee, Filou,
jetzt haste Dir verraten.
Begrenzen den Horizont.
Noch nie oben gewesen.
whatcrisis ha detto:
Manche steigen auf einen Tisch – das ändert ja auch schon die Perspektive – und glauben dann, den K2 erklommen zu haben und das niedere Volk fortan mit Berg-Predigten erfreuen zu dürfen. Jo mei, wennst moanst.
spaccato ha detto:
Du bereitest vor mir einen Fisch
im Angesicht meiner Feinde.
(Gesendet aus der Stratosphäre von meinem Eifon)
whatcrisis ha detto:
Oh Lord, won’t you buy me… my friends all drive Porsche…
…umh, well – thanks for the fish.
Externet ha detto:
Was ein einziger Zeitungsartikel doch verändern kann: “Damit hat sich für mich die Niederlande sowohl als Arbeits- wie auch als Urlaubsland erledigt”, schrieb der vollmündige Bürger darunter, bis jetzt unwiderrufen. Obwohl ein anderer, mutmaßlich ortskundiger Leser bereits einige Stunden später – IMHO zurecht – ebenda vermerkt hat: Die “Schlafzimmer” haben sehr wohl Gardinen und Vorhänge. Siehe auch unter http://blogs.faz.net/stuetzen/2014/08/11/veraendere-dich-und-sterbe-4562/ 😆 “Hagenbuch hat jetzt zugegeben, dass er, je mehr er sich damit befasse um so weniger davon verstehe”
Lisbeth Heuse ha detto:
@Externet – Ich hatte beschrieben, was ich in der Quinta gelernt hatte. Das bedeutet nicht automatisch, dass es stimmte. In der Schule habe ich einiges gelernt, was sich später als falsch herausstellte.
.
Meine höllandischen Nachbarn haben in der Tat dicke Gardinen an ihren Schlafzimmern. Tüll aber hat keiner. Das besondere an Tüll ist, dass man diskret beobachten kann, wer gerade an der Nachbarstür klingelt und einige Minuten später für Krach auf der anderen Seite der Schlafzimmerwand sorgt.
.
Was den Bahnchippass betrifft, habe ich einen, der meines Wissens anonym ist. Andererseits, wenn ich auf der deutschen Autobahn unter den Lastwagenmautstationen vorbei fahre, frage ich mich immer, was die wohl mit meinem Nummernschild machen?
Externet ha detto:
Geachte mevrouw Lisbeth Heuse, damit wollte ich Sie hierherlocken, denn zitiert hatte ich die zwei anderen Leser. Die niederländische OV-chipkaart (auf der Vorderseite nur Gültigkeitsdauer und Kartennummer) kann anonym gekauft werden, etwa für zwei Euro Grundgebühr und zum Beispiel zehn Euro prepaid Guthaben, hab’ ich mir sagen lassen. Vgl. http://www.volkskrant.nl/vk/nl/30203/Geldvraag/article/detail/3714548/2014/08/07/How-can-I-buy-a-train-ticket-please.dhtml
donna laura ha detto:
nanu, cher Filou ist geschrumpft, zumindest vorne:
ein filou, wer schlecht davon denkt.
surtout, er klingt so… anders.
filou ha detto:
Klingt so anders? Nicht weitersagen: Ich mache eine ABM zum Countertenor.
donna laura ha detto:
eben, filoutje, eben…
ist ihnen äh etwas abhanden gekommen?
filou ha detto:
Nein, allerliebstes Laurettchen, ich bin noch stets der alte. Was manchmal doch recht lästig ist, Sie verstehen schon-äh-was ich meine.
donna laura ha detto:
na, na, so ganz sicher wäre ich mir da nicht.
dass der gute alte jeeves immer wieder sein passwort verlegt und als alles mögliche wieder auftaucht, daran hat man sich bereits gewöhnt: man erkennt ihn am stil.
sagen sie, man ist voller sorge: sind sie etwa heiser? ich meine, sie konnten erfolgreich etwas verlinken, das ist doch-[und weg]
filou ha detto:
Worauf beziehen Sie sich bitte? Heute äussern sich so viele kryptisch. Ich befinde mich am Rande meiner geistigen Leistungsfähigkeit. Das sollte mir nicht neu sein, aber ich bin vergesslich. Nur Sie habe ich immer in liebevoller Erinnerung.
donna laura ha detto:
nun ja, ein jau würde man nun nicht gerade zu ihrem gewählten wortschatz zwischen wasserbüdchen und dem gang nach cabanossi vermuten.
aber hey, jetzt scheint es ihnen wieder besser zu gehen, der zungenbelag fällt.
sagen sie, so ganz unter uns, verraten sie mir bitte das drama um ihr geschrumpftes äh F? bütte?
donna laura ha detto:
(bütte, bütte?)
filou ha detto:
Achso!!!! Na, manchmal verrutscht einem das Sprachkostüm. Manchmal aus dramaturgischen Grunden.
Das ‘geschrumpfte’: sie meinen meine Bemerkung über die Lästigkeit? Ich kleide es dezent in eine Gegenfrage: Man kennt als gebüldeter Mensch [1] doch den römischen Halbgott Priapus?
Weitere Ausführung des Gedankens schenke ich mir. Praxisnah wie sie sind.
[1] Sofern man nicht in der Berliner Gropiusstadt, dem Rentnertod entgegensehend, sich finstere Gedanken über den Niedergang von Allem und Jeden macht.
donna laura ha detto:
non, non, mitnichten sind sie lästig, und wohl dem wunsche nach gern lasterhaft, doch verstehen sie mich miss:
es ging lediglich um ihr forderes eff. zu heiss gewaschen?
priape hatte es doch an den dardanellen. pfui!
filou ha detto:
Sie kennt ihn nicht, sie kennt ihn nicht!
donna laura ha detto:
ts!
was sie können, kann ich schon lange [schäufelchen auspack]:
er drückt sich, er drückt sich!
filou ha detto:
Mami hat zum Abendessen gepfiffen. Mami benutzt dafür eine Trillerpfeife, da braucht sie nicht Spielplatz laufen.
Also tschüss bis nachher, dann darf ich vielleicht mal kurz raus. Aber nur bis dunkel wird.
Ansonsten treffen wir uns morgen nach der Schule? Am Alten Friedhof?
donna laura ha detto:
habe noch ein paar mäuler zu stopfen, ob das hier heute noch etwas wird?
verslik je niet, mijn heel klein filoutje.
T.I.M. ha detto:
Ich weiss, das war nur als Scherz gemeint, aber um der erstaunlich verbreiteten Irrmeinung, eine Kastration im Erwachsenenalter haette irgend einen Einfluss auf die Hoehe der maennlichen Stimme, entgegenzuwirken, hier ein klares: Hat sie nicht! Die Stimmbaender sind ja schon voll ausgebildet (-geleiert) und das Testosteron tut nichts mehr dazu (ansonsten muessten alte Maenner ja auch hoehere Stimmen bekommen – und nicht etwa tiefere wie manchmal in der Realitaet.
Die Axe-Werbung vor ein paar Jahren (1998, hab’s gerade nachgesehen) mit dem duschenden Haremseunuchen war aber gut.
donna laura ha detto:
eier. wir brauchen eier, wenn sie wissen, was das heisst.
wobei es mir scheint, dass zuweilen männliche stimmen im alter höher werden, weibliche umgekehrt.
man konnte sich da allerdings eher eines sich einschleichenden eindruck eines anderen taub-, pardon, zungenschlags nicht ganz erwehren, nicht einer wie auch immer gearteten, zuschlagenden senilität bei Filou, pardon, filou.
filou ha detto:
Also.Jetzt.Hören.Sie.Mal…..
!
T.I.M. ha detto:
Genau, liebe Donna Laura! Pfui über das schlappe Kastraten-Jahrhundert, zu nichts nütze, als die Taten der Vorzeit wiederzukaeuen und die Helden des Altertums mit KOMMENTATIONEN zu schinden und zu verhunzen mit Trauerspielen.
https://www.youtube.com/watch?v=GMnBOQAxe4c
The Great Artiste ha detto:
Schön, auch Sie mal wieder zu lesen, muscat und mediensegler . Und spaccato, das Neanderthalbaby war lesenswert…
Was die momentane Zeit des Zombiekapitalismus so bemerkenswert macht, ist das sie eine klassische Vorkriegs- äh Vorkrisenzeit ist – man sieht, wie sich die Misthaufen dem Ventilator entgegenrecken, und hofft doch, dass der Moment mit der einheimischen Katastrophe noch weit liegt. Immerhin erfreulich, dass es noch Hemmschwellen zu geben scheint.
Ich muss immer an Wiley Coyote und sein Flattern mit den ACME-Instant-Fledermausflügeln denken, es geht weit länger gut, als man den Gesetzen der Physik nach erwarten dürfte – aber dann überlebt er es nur dank seiner Natur als Comicfigur…
Wie schon ein paarmal gesagt, ich sehe den plausibelsten Ansatz in einer Micro-Ethik, sich um die Menschen wirklich zu kümmern, die einem am nächsten stehen – und dann Freundlichkeit zu bewirken, die sich ausbreiten kann wie die kleinen Wellen auf einem Teich. Wer sich einigermassen geliebt und willkommen fühlt, muss eben weniger Frust kompensieren. Sehr platt gesagt, ist Frustkompensation ein Riesenmotor für wirtschaftlichen Unsinn oder spirituell-moralischen Übereifer.
Man muss sich nur vor Augen führen, wie bei dem ganzen Gedöns um Elektromobilität, ein Tesla-Panzerferrari gefeiert wird, statt nach dem Prinzip “wenig Masse, wenig Energie” die Sache komplett neu zu durchdenken.
Natürlich muss man die grossen Zeitgeist-Trends auch beachten – interessant, dass bisher fast keine feministische Gruppe mit brutaler Gewalt für mehr Frauenrechte gekämpft hat.
Propagandisten von mehr sexueller Freiheit haben auch nie besonders aggressiven Missionseifer an den Tag gelegt – und es ist interessant, wie das Streben danach oft mit einem Streben nach mehr sozialer Gerechtigkeit im Diesseits verbunden war.
Dann hoffen wir mal lieber, dass wir demnächst uns auf unseren Smartphones Photos der neuesten artifiziellen Babyzüchtungen anschauen können, als dass wir komplett offline von Glasfaser, Elektrokabel und Wasserleitung uns um die letzten Kartoffeln im Stadtpark prügeln müssen.
muscat ha detto:
Ganz meinerseits, werter TGA, ganz meinerseits…
Zum Thema Elektromobilität: Ein Sprössling aus einer der hiesigen Autodynastien ist schon dran an der ‘weniger Masse, weniger Energie’-Kiste…
http://en.wikipedia.org/wiki/Riversimple_Urban_Car
Schaun wer mal, Wiedervorlage Mitte 2015.
“…bisher keine feministische Gruppe mit brutaler Gewalt…”
Oh… doch, doch… fragen Sie mal den Hausherrn!
astroklaus ha detto:
Es hat ja schon vor dem heutigen Marketinggekreisch vergleichsweise brauchbare kompakte Elektroautos gegeben: zum einen etliche umgebaute “normale” Kleinwagen (davon habe ich Mitte der Neunziger in F schon einige gesehen: Clio, Kangoo, AX, Saxo – auf einer Messe allerdings, nicht wirklich im Straßenverkehr).
Dazu aber auch den “Hotzenblitz” (weit vor seiner Zeit und heute gesucht!), den Sinclair C5 (sehr früh und sehr spartanisch). Noch erhältlich sind CITYEL und TWIKE – aber die haben halt kein Millionenbudget für Marketing…
Thorsten Haupts ha detto:
das sie eine klassische Vorkriegs- äh Vorkrisenzeit ist
Was man für praktisch jeden Moment der letzten 200 Jahre Menschheitsgeschichte problemlos plausibilisieren könnte …
Gruss,
Thorsten Haupts
whatcrisis ha detto:
So? Dann mal bitte Probe aufs Exempel 1814, Herr Haupts.
Wie sähe die Welt heute wohl aus, wenn man 1914 schon über Massenvernichtungswaffen heutiger Art hätte verfügen können?
Im übrigen ist wohl TheGreatArtiste zuzustimmen: es ging bisher weit länger gut, als man allen Gesetzen der Natur/Geschichte nach erwarten dürfte… Das sagt aber gar nichts dagegen, dass es nicht jederzeit vorbei sein kann.
donna laura ha detto:
alles kann jederzeit für jeden vorbei sein.
aber wie wäre es mit ockhams rasierer?
HansMeier555 ha detto:
Ockämockäm.
.
Die Kirche empfiehlt Heisswachs.
Lisbeth Heuse ha detto:
@Externet – So eine Chipkarte hat mir meine Tochter gekauft, weil sie meint, ich sollte mehr Eisenbahn fahren. Hab ich auch schon ausprobiert. Es ist eigentlich sehr praktisch. Man braucht nicht jedes Mal am Automaten Schlange zu stehen.
.
Für Hagenbuch habe ich eine Lösung. Demnächst wird eine Auswahl besonders schöner Tigergeschichten in den Niederlanden veröffentlicht. Dann wird die Elite Deutschlands etwas belämmert dastehen. Aber der Tiger ist eben kein Lamm.
The Great Artiste ha detto:
Gerne – aber ich denke, dass die Nachkriegsjahre bis zum Aufkommen der RAF zumindest in unseren Breiten eher von -auch politisch-geistigem- Wachstumspotential als heute geprägt waren.
Die Existenz des Kommunismus als “drüben” liess die Eliten etwas überlegter handeln – mit dem Untergang der Sowjetunion blieb ein ungebremster Kapitalismus übrig, der durch Globalisierung und Computertechnologie den Rücksichtslosigsten in die Hände spielte.
Heute ist die Situation ähnlich eskaliert wie vor dem Gewitter des 1.Weltkriegs, wo viel zu viele selbstgefällige Esel eislaufen wollten.
Wenn man heute sich ernsthaft hinsetzt, um über eine rationale Lösung für die offenen Konflikte und die drastischen Verelendungen in weiten Teilen der Welt nachzudenken, wird man eher erschrecken, als mit Ideen zurück kommen.
Wenn man dann nur die Thesen von Chandran Nair gegen unsere gewohnten individuellen Menschenrechte ansieht, könnte es denkbar werden, dass wir nach dem heutigen Gewitter uns in einer eher chinesisch pragmatisch geprägten Welt wieder finden, statt in einer angloamerikanisch profitgeprägten oder russisch-oligarchisch organisierten Struktur.
Man denke nur daran, wie China Afrika für sich erobert hat, langwellig und ohne direkten Kolonialismus.
China ist die einzige uralte Kultur, die sogar den Marxismus verdaut hat, ohne ihren (konfuzianischen) Pragmatismus aufzugeben – in dem Moment, wo Kommunismus nicht mehr “konkurrenzfähig” war, haben sie ihn als einziges Land der Welt so modernisiert, dass man nicht wirklich von einer instabilen Regierungskaste reden kann.
The Great Artiste ha detto:
(Mein letzter Beitrag bezieht sich auf ThoHas Entgegnung, die eben noch direkt darüber stand – nur um keine Verwirrung zu stiften, ich hatte es leider nicht als Antwort formatiert)
Thorsten Haupts ha detto:
könnte es denkbar werden, dass wir nach dem heutigen Gewitter uns in einer eher chinesisch pragmatisch geprägten Welt
Ich wette jederzeit dagegen. Im Verhältnis 1:10. Zum einen hat China – wie jedes andere autoritäre System – noch nicht bewiesen, dass es dem Wärmetod dieser Systeme entkommen kann: Uneindämmbare, endemische und ständig schlimmer werdende Eliten-Korruption. Dagegen helfen auch wiederkehrende, öffentlichkeitswirksame Säuberungsaktionen nicht.
Und zum anderen halte ich es keineswegs für ausgemacht, dass der Haupttreiber des “angelsächsischen” Modells nicht auch in China oder Indien wirkt – der Wunsch des Menschen nach grösstmöglicher persönlicher Autonomie aka Liberalismus. Schaun wir mal, China schafft derzeitig erstmalig in der vielfach gebrochenen Geschichte des chinesischen Reiches die Voraussetzungen dafür, dass dieser Wunsch überhaupt geäussert und wirksam werden kann. Was im übrigen nicht für die Kultur dieses Reiches spricht, in dem eine Mikroelite sich die 99% der Bauern noch weiter vom Hals gehalten hat, als die westeuropäischen Feudalherrscher. Gezielter Analphabetismus inklusive.
haben sie ihn als einziges Land der Welt so modernisiert
Klar. Wenn Pazifismus auch Militarismus heissen kann, dann ist die chinesische Mischung aus Kapitalismus und Einparteienherrschaft noch immer Marxismus.
Gruss,
Thorsten Haupts
The Great Artiste ha detto:
THorsten Haupts- Gute Gegenargumente – aber schaun wir mal.
Wieweit erlaubt China “Liberalismus” als Sollbruchstelle im System – oder wieweit bricht sich Ihr postulierter immanenter Drang des Menschen nach Freiheit seine Bahn?
Würde China die Entropie des Individualismus besser überstehen als Nordafrika oder der ehemalige “Warschauer Pakt”?
Das Ideal einer geerdeten Sozialdemokratie, mit einer fest verankerten “sozialen Marktwirtschaft” erhardscher Prägung, weder nur von profitgierigen Heuschreckenkapitalismus ausgeblutet, noch von bürokratischem Staatsinterventionismus erstickt, bleibt ein hehres (illusionäres??) Ziel.
Und folgt aus der Antwortlosigkeit der Demokratie auf die Katastrophen des 21. Jahrhunderts nicht zwingend der Rücksturz in vormoderne, auf das Leben nach dem Tod bezogene Antworten?
Ich freue mich immer, Ihre dem tendentiell hier vorherrschenden, auch von mir nicht
ganz abzustreitenden Defätismus entgegengesetzten Antworten zu lesen – vielleicht haben wir Schwarzseher etwas wichtiges übersehen??- aber ganz überzeugen konnten Sie mich leider nicht.
whatcrisis ha detto:
Kapitalismus ist, wenn es letztlich völlig unkontrollierbar und unreguliert immer weiter-so geht, bis es garnimmer geht.
Und so gesehen ist China (immer noch) kapitalistischer als jede andere Nation der Gegenwart.
whatcrisis ha detto:
Was man vor allem seit Jahrzehnten beharrlich übersieht, vertagt und verdrängt, ist, die Vereinten Nationen und die Menschenrechte konsequent stark zu machen und weiterzuentwickeln. Das wäre die Aufgabe, für alle. Aber dann müsste sich ja etwas ändern. Für alle, bei jedem. Und was nicht sein darf, das wird auch nicht sein. Darin sind sich alle, ob nun explizite ISmen-Ideologen oder softe Smarties, einig. Ergo wollen alle den Untergang, der da auch kommen wird, more or less, früher oder halt später. Als Christ genießt man dabei immerhin noch den Vorteil, dass man ja das Jüngste Gericht erwartet, erhofft, ja sogar nicht nur insgeheim herbeisehnt. Bei allen anderen ists eher erstaunlich, diese Passivität, dieses unheimliche Herbeiführen eigentlich doch eher unerwünschter Endzustände. Verstehe einer den Menschen.
donna laura ha detto:
als Christ
T.I.M. ha detto:
Lesetipp fuer den Endzeitpropheten: Gore Vidal, “Kalki”
whatcrisis ha detto:
Der Wunsch nach größtmöglicher Autonomie kann gar nicht Hauptantrieb aller Menschen sein, wenn im Ergebnis das Wichtigste ist, dass Millionen mindestens ein Auto und mindestens ein Smartphone haben, aber kein sauberes Trinkwasser (wie bspw. in China, aber auch USA, Indien, Afrika, Naher Osten…).
The Great Artiste ha detto:
Das ist ja was Chandran Nair sagt. “es gibt kein Menschenrecht auf ein Auto” – aber kollektive Menschenrechte nach Nahrung, Gesundheit, Wohnen, Toilette.
Wenn “sozialistische” Politiker damit einen Neototalitarismus mit Abwürgen alles individuellen Profitinteresses clever begründen, wird sicher eine lange Durststrecke voller Korruption und Recht des Stärkeren ( man schaue z.B. nur in die subintellektuellen Gesichter auf beiden Seiten des Ukrainekonflikts, wo aus Feldwebeln schnell Präsidenten werden, wie in so vielen Bürgerkriegen) vor der Menschheit liegen.
Da ziehe ich den oft belächelten Weichspüler-Konsensualismus merkelscher Prägung eindeutig vor, so wie die Wirtschaftsgeschichtsschreibung nicht müde wird, die strukturelle Unterlegenheit jeder Planwirtschaft gegen eine Marktwirtschaft zu betonen, und wünsche mir, dass Sie, ThorstenHaupts, viel viel Recht haben.
Aber ob dieser uneitle, aber sehr machtbewusste Merkelpragmatismus die Kraft hat, die gelobten Verhältnisse über ihre Machbarkeit hinaus zu verlängern ???
Auf alle Fälle sieht man auch hier, dass dieses muttimässige Halsumdrehen mit der alternativlosen Hände-Raute eine ziemlich erfolgreiche Strategie gegen männliches Gegockel ist, die leicht zum Suppenhuhn werden…
Aus Merzen lassen sich auch schöne Bettvorleger machen… oder gab es da nicht mal einen Röttgen….
Thorsten Haupts ha detto:
Ich empfehle noch einmal Acemoglu/Robinson: Warum Nationen scheitern. Klarer kann man nicht mit einer Vielzahl von Beispielen belegen, warum jede Form der Nicht-Marktwirtschaft immer, automatisch und sicher in den Untergang führt.
Vorausgesetzt – und das ist ein grosses “vorausgesetzt” – man akzeptiert, dass der Mensch von Natur aus zu gut und böse gleichermassen fähig ist und im Regelfall seine eigenen Interessen über die anderer stellen wird. Wenn man das akzeptiert, wird das Ausmass von Nepotismus und Korruption in allen nicht-marktwirtschaftlichen Systemen sehr viel einfacher erklärbar als mit “kapitalistische Feindagenten” oder “falschem Bewusstsein”.
Ganz simpel – da, wo die Menschen die reale Chance haben, ihr eigenes materielles Schicksal zu verbessern und die Früchte ihrer Arbeit zu behalten, wird es der Bevölkerungsmehrheit binnen (historisch) kurzer Zeit deutlich besser gehen.
Gruss,
Thorsten Haupts
Thorsten Haupts ha detto:
Zum einlesen: http://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=290791
Die Geschichte Botswanas spielt auch im Buch eine prominente Rolle.
T.I.M. ha detto:
Mir faellt da ein Gefreiter ein, ganz ohne Buergerkrieg. Die uebrige Despotenschaft kommt dann doch eher ueber die Offiziersraenge an die Macht.
The Great Artiste ha detto:
@ThorHa: Volle Zustimmung, und gut, mal etwas von einem afrikanischen Land zu lesen, wo sich nicht jeder an die Gurgel geht!
Thorsten Haupts ha detto:
Die Geschichte ist tatsächlich hochinteressant. Und geht im Kern auf drei “Häuptlinge” zurück, die vor mehr als 100 Jahren Mut, Überblick, einen kühlen Kopf und die Interessen ihrer Völker bewahrten …
Gruss,
Thorsten Haupts
Thorsten Haupts ha detto:
Das Ideal einer geerdeten Sozialdemokratie … bleibt ein hehres (illusionäres??) Ziel.
??? Was bitte sonst haben wir in Deutschland? Manchesterkapitalismus? Wenn man Ihre Sozialdemokratie als statischen Zustand versteht, bleibt er natürlich illusionär. Als dynamisches, aka lebendes, System ist er mehr als lebendig – nach einem scharfen Ausschlag in Richtung “sozial” in den siebzigern gab es den Gegenausschlag in den neunzigern, inzwischen schwingt das Pendel wieder zurück. Bei einer Staatsquote von plus/minus 45% ist der von einigen verortete Neoliberalismus eine reine Märchengestalt, in wirklich jeder Hinsicht.
Was das Schwarzsehen angeht, davon ist niemand frei, der älter wird (ich auch nicht). Einer der Hauptgründe dafür ist die wohl angeborene Abneigung von Menschen gegen Veränderung. Wenn Veränderung=Verschlechterung eine typische (mehrheitsfähige) menschliche Gleichung ist, dann ist Schwarzsehen die zwangsläufige Konsequenz davon und wächst proportional zum Lebensalter :-).
Gruss,
Thorsten Haupts
whatcrisis ha detto:
Was bitte sonst haben wir in Deutschland?
Das kann Ihnen erklärt werden: Post-Demokratie, Post-Rechtsstaat, Post-Konstitutionalismus, Post-Marktwirtschaft, Post-Kultur. Alles vermasselt, alles vergeigt, alles versaut, alles versäumt, alles am Ende (oder kurz davor).
Das haben wir. Schönes Erbe. Jede Menge “Veränderung” und das “sterbe” hat man wohl auch wörtlich zu nehmen. Der Tod ist ein Meister (nicht nur) aus Deutschland (schließlich ist D ja nur drittgrößter Waffenexporteur weltweit) – auf dem Weg, Weltmeister zu werden.
T.I.M. ha detto:
“Nach der Kultur ist vor der Kultur” – frei nach S. H.
Wenn wir jetzt im Post-Rechtsstaat und der Post-Demokratie leben (und ich nehme an, sie meinen nicht die Leute mit den gelben Autos, die die Briefe bringen), dann sagen Sie mir doch bitte, wo genau in der deutschen Vergangenheit Sie die wahre Demokratie und den wahren Rechtsstaat verorten. Danke.
donna laura ha detto:
in einer hinsicht muss man whatcrisis zustimmen: sogar das ozonloch verschwindet! skandal!
Thorsten Haupts ha detto:
Le Waldsterben ist ausgeblieben, bisher hat Mrs. Kohle erheblich mehr Menschenleben gekostet als Mr. Atom, das Fernsehen war für die Jugend angesichts des (igitt) Indernets eine Büldungsanstalt, geschrieben wird trotz des Telefons mehr denn je, Japan hat Westeuropa nicht ökonomisch überrollt, kein westeuropäischer Saat ist faschistisch geworden, die Menschheit wird trotz wahlweiser Vergiftung durch die Lebensmittel- und Pharmaindustrie immer älter und die Liebe hat ausweislich von Helene Fischer und Andrea Berg noch immer Hochkonjunktur.
Nur Grass wird nicht mehr vorbehaltlos bewundert, weil es die wenigen ihn lesenden Bildungsbürger so dekretieren.
Ach egal – jawoll, alles geht den Bach runter. Ich gehe jetzt zum Schaudern in den Kohlenkeller. Der mit dem Gespenst der ollen Clothilde.
Gespenstische und ozonreiche Grüsse,
Thorsten Haupts
pascha50 ha detto:
WIE DIE “WAHRE WELT” ENDLICH ZUR FABEL WURDE,
(Geschichte eines Irrtums )
(…)
5/6
Die “wahre Welt” – eine Idee, die zu nichts mehr nütz ist, nicht einmal mehr verpflichtend – eine unnütz, eine überflüssig gewordene Idee, folglich eine widerlegte Idee; schaffen wir sie ab!
6/6
Die wahre Welt haben wir abgeschafft: welche Welt blieb übrig?
Die scheinbare vielleicht?,… Aber nein! Mit der wahren Welt haben wir auch die scheinbare abgeschafft!
(Mittag: Augenblick des kürzesten Schattens; Ende des längsten Irrtums; Höhepunkt der Menschheit; INCIPIT ZARATHUSTRA )
( Nietzsche )
Sie müssten glücklicher aussehen, diese Idealisten, damit ich an ihre Werte glauben könnte.
Nein, mit diesem Bewusstsein schafft man keinen Übermenschen, Friedrich!
War halt einfach so ‘ne Idee von dir, gell?
Aber trotzdem niedlich-vergeblich, wenn es immer mal wieder einer probiert, sich zum raunenden dunklen Adepten des verpassten Übermenschentums, des verlorenen Paradieses aufzuschwingen.
Vielleicht hilft ein weises Wort des Meisters dem wissbegierigen Zauberlehrling im freiesten, humansten, aufgeklärtesten, sichersten, friedlichsten, berechenbarsten und gerechtesten Teiles der Welt, in Zentraleuropa, seinen Weltekel in den Griff zu bekommen:
“Der geht zu Grund, der ewig zu den Gründen geht.”
filou ha detto:
Das urdeutsche Sehnen nach dem Untergang.
Zweimal hätte es fast geklappt. Na, aller guten Dinge sind Drei? Wo steht der deutsche Lemmingfelsen?
whatcrisis ha detto:
Deutschland hat sich doch brav an die Seite seiner alliierten ehemaligen Feinde gestellt. Folglich wird es den Untergang nicht im Alleingang, sondern als “Mitlauf-Crisis” erleben dürfen, treu bis zuletzt, wie das eben deutsche Art so ist.
Denn auch der Untergang gibt sich heute chic und modern und lässt innerhalb eines wahrlich beschränkten Horizonts denken und vernunftgeleitetes Handeln verhindern: das meint think local und act global in Wirklichkeit, wenn man nüchtern rein auf die Zahlen, Fakten und Ergebnisse schaut: don’t think, don’t act. Und das, das klappt doch offensichtlich bestens! Ist ja auch nicht so schwer, strengt nicht an, ist bequem, trübt die gute Laune nicht, das kann jeder, und sei er noch so ein (zensiert).
filou ha detto:
Wie wär’s, verehrter (zensiert), wenn Sie ein ein kurzes Konzept, so um die zehn Zeilen, eines vernunftgeleiteten Handelns entwerfen würden?
whatcrisis ha detto:
Lebe so, dass du in Biosphere ohne Cheaten überleben würdest.
Vergessen, was das war, Versehrtester? Kleine Erinnerungshilfe:
de.wikipedia.org/wiki/Biosphäre_2
whatcrisis ha detto:
Veränderung ist anscheinend allen Durchschnitts- und sogenannten normalen Menschen einzig denkbar als: befürchtete Verschlechterung.
Offenbar sind die meisten Menschen entgegen allem offiziellen täglichen Optimismus-Blabla tiefste Pessimisten! Mit solchem Material kann freilich keine bessere Zukunft gestaltet werden.
Thorsten Haupts ha detto:
Dem heroischen Untergang, bitte. Kann heutzutage auch einfach definiert werden.
whatcrisis ha detto:
An Geisteshelden wirds vermutlich nicht fehlen, gell, Herr Haupts?
Ansonsten ist Krepieren immer ziemlich unwürdig und ganz unheldenhaft.
whatcrisis ha detto:
Allein schon so harmlose Gedankenexperimente wie 5-Euro je Liter Kraftstoff oder ein Veggie-Day pro Woche lassen die Lemminge brav Schwarz wählen. Aber dann jammern, wenn das Ende dieser Geschichte naht.
Moritz ha detto:
Like!
Externet ha detto:
http://www.gruene-rheinberg.de/haushaltsrede_2003.html
Ein grüner Politiker hat jetzt zugegeben,
dass er in diesem Jahr
beinahe
den Eindruck gewonnen habe,
je mehr er sich mit dem Haushalt befasse,
um so weniger davon verstehe,
und je weniger er davon verstehe,
desto mehr befasse er sich damit,
so dass er,
wenn er sich nur noch damit befasse,
gar nichts mehr davon verstünde.
Dies sei, so der Politiker,
keinesfalls immer so gewesen,
fänden doch in jährlichen Abständen Beratungen statt,
in denen Zahlen von hellen politischen und verwaltenden Köpfen
hin und her gewälzt würden,
denen er, der Politiker,
bislang immer gemeint hätte folgen zu können,
ja die er mitsamt seiner Fraktion in vergangenen Jahren,
da aber bedauerlicherweise nicht immer,
mit gestaltet und verändert habe,
wodurch Manches,
davon sei er überzeugt,
für die Menschen in seiner Stadt habe verbessert werden können.
Nun aber habe er nicht nur von der christdemokratischen Fraktion
für seine und seiner Fraktion Vorschläge
keine Zustimmung erhalten,
was ihn nicht weiter verwundere,
dies sei schließlich ein alljährlich wiederkehrendes Ritual,
dem er schon aus Gewöhnung keine größere Bedeutung beimesse,
ärger träfe ihn da schon die Ablehnung,
wenn nicht aller,
so doch entscheidender Anregungen seiner Fraktion
durch die Sozialdemokraten,
die ohne Not,
das wolle er nachdrücklich betonen,
ohne Not ihr eigenes Profil
erneut
einer Zwangsvereinigung mit den Christdemokraten,
ja vielleicht solle man besser von einer zwanghaften Vereinigung reden,
geopfert hätten.
Nachdrücklich irritiert habe ihn aber,
so der grüne Politiker weiter,
und daher rührten seine besagten Zweifel,
ob er den Haushalt trotz vieltägiger Befassung
und mannigfacher Erörterung in seiner Fraktion
überhaupt verstünde,
irritiert habe ihn,
dass der vornehmste Haushaltsexperte der Stadt,
und das sei der Kämmerer nun ohne Frage,
beim Vorbringen einiger Vorschläge aus seiner, der grünen Fraktion,
den Kopf geschüttelt und deutlich widersprochen habe,
worauf er sich nur schwerlich einen Reim machen könne,
da seine Fraktion bekanntermaßen
als Erste und mit Nachdruck
den nun auch von Anderen übernommenen
Konsolidierungskurs bei den städtischen Finanzen
gefordert und umgesetzt hätte,
ohne dabei zu vergessen,
dass es Aufgaben in der Stadt gebe,
die einen Aufschub
oder gar eine vollständige Streichung
nicht vertrügen.
Allerdings wolle er, der grüne Politiker,
aus dieser Erfahrung heraus
seiner Fraktion nicht empfehlen,
den anfänglichen Eindruck,
der sich im Übrigen als falsch erwiesen habe,
dass je mehr man sich mit dem Haushalt befasse,
um so weniger davon verstehe,
und wenn man sich nur noch damit befasse,
gar nichts mehr davon verstünde,
in Zukunft dahingehend zu interpretieren,
dass man sich einfach gar nicht mehr mit dem Haushalt befassen solle,
damit man alles verstehe.
donna laura ha detto:
auf dem reissbrett lesen sich entwürfe von staatgebilden dem einen oder dem anderen zuweilen ganz reizvoll, gleichwohl würde man da eher in das horn von ThorHa stossen wollen: das profitstreben in tateinheit mit einem beim menschen i.a. zu vermutenden optimierungsstreben, gibt er doch selten ruhe, zieht vermutlich eher an, q.e.d., als wenn man das von einem selbst erwirtschaftete einer mehr oder weniger grossen gruppe zur verteilung übergibt oder übergeben wollen muss, möchte doch ein jeder i.a. seine belohnung für tun und taten. über eine kürzere zeit mag letzteres vielleicht noch funktionieren, doch über längere zeiträume kaum.
aber die subintellektuellen gesichter – gnihihi!
bitte nur noch einen kleinen onterrrgang (achtung, ehemaliges nachrichtenmagazin).
deirfiur ha detto:
Then: “Because it’s there.”
(aus: http://www.thisdayinquotes.com/2010/03/george-mallory-coins-because-its-there.html )
Now: “There is no why,”
(aus: http://www.nytimes.com/2014/08/13/arts/design/german-artists-say-they-put-white-flags-on-brooklyn-bridge.html?emc=edit_ur_20140813&nl=nyregion&nlid=68896593&_r=0 )
deirfiur ha detto:
Du_Röhre:_Komm_und_watsch?v=wHm7W7ByOZ0
whatcrisis ha detto:
Wir hätten ja schon Ideen… allein, wir wollen sie ja nicht haben – und deswegen haben wir dann auch keine. Diese unsere Welt als Wille zur Unfähigkeit und Unthätigkeit.
Suppenkasper 2.0: Nein, Buchstaben- und Ideensuppe ess ich nicht!! Lieber krepieren als einmal zu lang nachgedacht! Lieber als Magermodel mit einem gehauchten Essen-ist-auch-keine-Lösung auf den Lippen abtreten als… ok bye stupid.
whatcrisis ha detto:
…und so wissen sie nicht was sie tun, weil sies nicht wissen wollen.
Wer nicht will, der kann halt auch nicht.
[Kurzversion für Kinder sowie debile Greise und Greisinnen]
Lisbeth Heuse ha detto:
@whatcrisis (2:36) – Ich weiß nicht, ob die meisten Christen sich das nukleare Fegefeuer erwünschen, um endlich vor dem jüngsten Gericht einen guten Eindruck zu machen. Ich gehe nur sehr selten in die Kirchen und bei Predigen schalte ich moistens ab. Letzten Samstag aber hat mich ein Pastor gefesselt. Es ging um eine Geschichte im Neuen Testament von einer Frau, die Jesus und seine Jünger belatschert, ihre Tochter vom Wahnsinn zu heilen. Nach einigem hin und her macht das Jesus, obwohl die Frau keine Frau seines Volkes war, und der Pastor sagte: ‘Jesus war lernfähig’. Dann verwies er auf die Sintflut und das Gott danach gesagt habe, dass er das nicht noch einmal machen wird. Auch Gott sei lernfähig und damit unterschiede sich der christliche Glaube von dem anderer Religionen.
.
Was da in der Bibel steht, haben Lernfähige aufgeschrieben. Ich halte 80% der Menschen für lernfähig, vorausgesetzt sie haben gute Lehrer, 10% lernen aus eigener Initiative und 10% sind zu dumm. Die 10%, die aus eigener Initiative lernen, gibt es in jeder Kultur, Gesellschaft und Religion. Also würde ich dem Pastor in seiner dritten Beobachtung widersprechen. Aber ansonsten hat mich seine Predigt schon überzeugt.
hansgeier333 ha detto:
An die Lehrer: Muss es nicht …”und stirb” heissen?
deirfiur ha detto:
Wahrscheinlich hat der Chef des Salons die Überschrift vorher von hauseigenen Experten prüfen lassen. Ergebnis:
“… stirb”: Brain drenched servitude
“… sterbe”: Cherub’s inverted deadener
Da muss ihm (wie gewohnt) die falsche Form einfach besser gemundet haben.
Lisbeth Heuse ha detto:
Vor zwei Monaten bekam ich einen Brief von einem angesehen Franzosen in einer hohen europäischen Mission. Statt mit seinem Namen (der völlig anders ist) las sich die handschriftliche Unterschrift:
“Mordj”
Fand ich ziemlich lächerlich. Hab ich ihm auch zurückgeschrieben.
HansMeier555 ha detto:
In der Theorie läßt sich ja jede Utopie leicht widerlegen
Thorsten Haupts ha detto:
In der Praxis widerlegen sie sich selbst.
HansMeier555 ha detto:
In der Theorie müssen Tautologien nicht widerlegt werden.
In der Praxis repetieren sie sich endlos selbst.
Mediensegler ha detto:
Grüße den großen Artisten,
den ich wie immer gerne gelesen habe,
und die Donna, die wie immer schön verpackt formuliert.
Und den DeutschHolländer beim Gang nach Canossa.
Wo ist eigentlich der Drückermichel?
Spät, zu spät noch irgendwas intellentes zu schreiben.
achwas ha detto:
Halt dich fit im Herbste … sonst sterbste.
Melursus ha detto:
Zur Jugendzeit des Don basierten die Privilegien ums Brauneck herum auch auf einer eher unappetitlichen Grundlage: Viele “highflyer” ließen sich in Lenggrieser Kliniken die Zellen aus der Thymusdrüse von Kälbern injizieren. Sogenannte Frischzellkuren.
Gesunde, mobile Menschen mit Zeit, Geld machen schon einen erheblichen Unterschied für Gastronomie und Geschäfte.
Diese Basis ist weg. Es bleibt die Nähe zu München.
achwas ha detto:
Tja, wenn der Fisch ist alle …
Mensch dann isste Qualle!
Den Ekel, lieber Bürger –
Spar dir und werd´ Würger.
Kommts dir hoch im Bogen,
Tränen dir dabei die Ogen …
Merkste:
Bewußtsein ist ´ne krasse Plage.
Hm, ist wohl nüscht für alle Tage.
Oma verprasst auf der AIDA
das Geld von Hans – der für sie einst war nie da.
Wer zu ihr sagt, du Umweltschwein
ist grob und stellt sich selbst ein Bein.
Oma lächelt heiter – Venedig und die Brücken!
Ihr Traum wird wahr … ( jeder Traum hat Tücken)
HansMeier555 ha detto:
Das Streben nach dem Untergang ist das major feature des Abendlandes überhaupt, steht auf der Pole Position der ewigen Gesetze und macht etwa 90 Prozent seiner DNA aus.
.
Untergang des Abendlandes, im Grunde schon eine Tautologie.
.
Wenn einer das Abendland erfunden hat, dann der Johannes mit seiner Apokalypse. Beim Jüngsten Gericht auf der Siegerseite zu stehen ist alles, was den Abendländer seit 2.000 Jahern interessiert hat. Neue Ansätze und Ideen? Fehlanzeige.
.
Zum Glück gibt s Indien.
hansgeier333 ha detto:
In Indien, in Indien,
Da tat er sich versündjen.
Auf des Elumpanten Nacken
Brach er ab sich einen Zacken
Aus dem güldnen Reif der Krone
Hoch saß er auf seinem Throne
Als er ohne viel Geschiss
Mitten in den Fladen biss
Welcher angefüllt mit beef
An den Seiten überlief.
Ketchup war noch obendrauf
Zwiebelchen darauf zuhauf.
Also hat er reingehauen
Und fing an bald zu verdauen
Was dem Elumpant nicht schmeckte
Welcher seinen Rüssel reckte
Und den Frevler niederwarf.
Jener hatte nun Bedarf
Schnell und schleunigst zu verschwindjen
Hoch gehts her im fernen Indien.
hansgeier333 ha detto:
Das jüngste Gericht für Sünder, nicht für Inder:
german-aesthetics.com/fitness-gerichte-in-15-minuten-der-rindfleisch-wrap/1803
achwas ha detto:
Im Geier steckt des Gernhardt Geist!
(Paulus schrieb nie an die Inder, weißt.)
Doch Paulus schrieb an die Klingonen:
Ihr seid zu wenig’, lasst euch klonen.
Thorsten Haupts ha detto:
Auch wenn es dem Don gar nicht gefallen wird – ein sehr wahrer Beitrag über den Unterschied zwischen realen und virtuellen Einbrüchen:
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/nsa_nee._ueber_virtuelle_und_reale_einbrueche
Gruss,
Thorsten Haupts,
in dessen Wohnung auch schon eingebrochen wurde. Gottseidank wohl nur ein Junkie
filou ha detto:
Wirkliche Erregungszustände schafft man eigentlich nur noch mit Hilfe des Proxys Israel.
filou ha detto:
Eisern und zäh fliegen immer noch täglich zwei holländische C-130 (NAF 24 und NAF 25) von Eindhoven nach Charkow und zurück. Immer noch holen bringen sie die Reste des MH17-Abschusses in die Niederlande.
filou ha detto:
‘PA to UNESCO: Destruction of mosques in Gaza is a war crime’.
Mecht ich haben deren Sorgen und Rothschilds Geld.
filou ha detto:
The Beijin Morning Star: Am Tegernsee ist ein Motobecane umgefallen. Keine Verletzten.
Thorsten Haupts ha detto:
Wehrhafte Juden sind eine intolerable Naturabweichung und stehen dem unbedingten Willen im Wege, toten Opfern Mitgefühl zu bezeugen, posthum.
Lisbeth Heuse ha detto:
@Filou – Interessant was die Banker so alles machen mit Opfern:
.
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/banker-pluendert-konten-von-mh370-passagieren-13099665.html
filou ha detto:
Hab’ ich gelesen, liebe Frau Heuse, jedoch handelt es sich hier um Einzelpersonen. Ich möchte hier nicht von Bankern als Berufsgruppe sprechen, sondern von Kleinkriminellen, die eine Chance sahen.
Interessant wird es zu erfahren, was mit so manchen Besitztümern der MH17-Opfer geschehen ist. Die darüber virulierenden Gerüchte lassen nichts Gutes ahnen.
Lisbeth Heuse ha detto:
@Filou – Die Berufsgruppe dieser ‘Kleinkriminellen’ kommt mir ziemlich groß vor. Ich hab da gerade eine diesbezügliche schriftliche Diskussion mir zwei Leuten einer deutschen Bank. Klein sind die nicht.
filou ha detto:
Ich meinte dieses malaysische Ehepaar, das mit Schecks gespielt hat. Das war sehr, sehr klein, sowohl im Umfang als auch vom Antrieb.
Bei grossen Gaunern, fällt mir immer noch die Schweizer Bankstergilde mit den ‘Namenlosen Vermögen’ ein.
Soweit gebe ich Ihnen recht.
Lisbeth Heuse ha detto:
Als ich heute nach Den Haag zum Zahnarzt fuhr, ist gerade vor mir ein SUV nach rechts in eine Villeneinfahrt abgebogen. Wäre ich nicht hoch-aufmerksam gewesen und hätte nicht sofort gebremst, wäre ich voll in den Mercedes reingefahren. Wäre ich statt mit dem Botschapen fiets und seinen dicken Reifen mit meinem Rennrad unterwegs gewesen, wäre ich bei gleicher Kraft erheblich schneller gewesen, die schmalen Reifen hätte auf der nassen Strasse nicht gegriffen und rumpppps….….
Natürlich könnte ich den Vorfall der Polizei melden, aber bei CD Nummern können die da auch wenig tun — solange nichts Ernstes passiert ist.