Du bist mit ihm im Theater gewesen, ich hab Dir nur Fix und Foxi vorgelesen
Die Ärzte, Zu spät
Ich bin den Piraten, jener deutschen Internetpartei des permanenten Twitterstreits, recht dankbar, dass sich dort ein Johannes Ponader nicht nur im Vorstand hält, sondern es auch schafft, gute Leute zu vergraulen. Das macht mir die innere Begründung leicht, diese Partei auf gar keinen Fall zu wählen und damit vielleicht auch noch so einer Figur zu Amt, Würden und Einfluss auf die Politik zu verhelfen. Ich kann das glatt und sauber begründen: Solche Leute bitte nicht, zum Besten für das Land. Ohne Ponader jedoch würde ich diese Partei auch nicht wählen, allerdings aus einem nicht gerade altruistischen Grund: Sie suchen nämlich jetzt einen Antidiskriminierungsbeauftragten. Der soll gegen Antisemitismus, Sexismus, Homo- und Xenophobie und jede andere Form von Benachteiligung vorgehen. Mit dabei ist auch der Klassismus, also die Diskriminierung aufgrund von Klassenzugehörigkeit.
Das ist in etwa so, als würde man einem Hammer vorwerfen, dass man mit ihm Nägel in die Wand schlagen kann. Keine andere Art des Fehlverhaltens in der langen Piratenliste für schlechtes Benehmen ist gerechtfertigt, aber Klassen wären keine Klassen, wenn sie sich nicht erkennbar voneinander abgrenzen würden. Und das geht nun mal nicht dadurch, dass man alle anderen auch begeistert begrüsst und ihre Mateflaschen und Dönerpapiere auf dem Tisch sehen möchte. Ohne unterschiedliche Auffassungen, Verhaltensweisen, Normen und Besitz gibt es keine Klassen. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass ein Mann wegen seines Geschlecht bessere Texte als eine Frau schreibt, aber jede Menge Gründe, warum bei uns eine legitime Geschichte so wie gerade eben bei einem guten Freund lautet: Naja, 1952 hat der Opa halt diese Aktien gekauft, das war damals viel Geld, ein Monatslohn eines normalen Arbeiters, aber das war der Opa ja nicht, jedenfalls, damals hat er seiner Frau noch keinen Zweitwagen gekauft, der kam erst ein Jahr später, als sie auch den Führerschein hatte, sondern Aktien und die haben wir jetzt im Altpapier wieder gefunden. Mei, das kann man schon mal vergessen, beim Erben kommt ja so viel zusammen.
Mein Freud musste diese Geschichte mit einem Koffer voller Papiere der alten deutschen Wirtschaft am Bankschalter erzählen, namentlich einer Angestellten, die auch mit 65, wenn sie ganz sparsam ist, nie so viel wie dieses Altpapier besitzen wird, und auch, wenn mein Freund sich mehr Mühe gegeben hätte, wäre eine Erklärung notwendig gewesen. Auf den Papieren steht ein Datum, über 60 Jahre sind sie alt, und ein Betrag, der damals schon enorm hoch war. Die Herkunft hat etwas mit alten Schachtlen mit Bildern und Briefen zu tun, aber zum Glück wirft man dort nichts weg. Wie man es dreht und wendet, bei uns ist es eine Anekdote. Bei den anderen ist es vielleicht ein Augenblick der Erkenntnis, dass keine Karriere je so etwas vermögen wird, das dem dicken Trottel da am Schalter, der ohnehin schon alles hat, jetzt auch noch zugefallen ist. Nicht durch Arbeit oder Leistung, sondern weil er ein paar alte Photos vom Uropa mit seinem privaten Doppeldecker suchte.
Es ist überhaupt nicht abwertend gemeint. Aber es kann als benachteiligend aufgefasst werden, und da sind wir beim zweiten fragwürdigen Aspekt beim Versuch, die Existenz von unterschiedlichen Klassen per se in eine Reihe mit nicht akzeptablen Verhaltensweisen zu stellen. Denn die moderne Betroffenheits- und Mimosenforschung geht unter dem Eindruck des Genderismus aus den skandinavischen Staaten davon aus, dass Diskriminierung nicht das ist, was der Täter als solche empfindet, sondern das, was bem Opfer so aufgefasst wird. Und nicht das Opfer muss erklären, warum es hier gequält wird; der Täter muss erkennen, was er falsch gemacht hat. Tut er das nicht, schallt ihm entgegen, dass wir in einer sehr schlechten Welt leben, in der Misshandlungen so normal sind, dass es den Tätern gar nicht mehr auffällt. Mit so einer Sicht der Dinge fällt es dann natürlich leicht, ein angenehmes Grundeinkommen ohne Arbeit zu fordern, Institute zur Erforschung von sozialer Ungleichheit, Förderprogramme, billige Mieten und Sanierungsverbote, und jede Menge Gleichstellungsstellen für jede Art von Ungleichheit. Am besten sollte man dem Reichtumsbericht der Regierung noch eine Postskriptionsliste anhängen, in der dann stünde: Besonders mies hat sich auch 2012 der Tegernseer Sozialstörblogger Don Alphonso benommen.
Weil es vermutlich wirklich so ist. Natürlich könnte ich mir mehr Mühe geben und mich ganz klein machen und Tag für Tag erzählen, dass es auch bei uns viel Trübsal und Leiden gibt – wissen Sie überhaupt, wie traurig eine Katze schaut, wenn ihr ehemals riesiger Garten eine unbegehbare Schneehölle ist, das kann sich so eine im warmen Block wohnende Katze gar nicht vorstellen – aber beim Klassismus ist das sinnlos, denn schon lange vor Erfindung des Worts war das Urteil klar: Die einen haben. Und die anderen haben nicht. Man kann hier nicht, wie bei der Xenophobie, sagen, dass alle Menschen gleich sind, oder wie beim Hass auf Menschen mit neuen sexuellen Orientierungen, dass es doch egal ist, wer mit wem schläft. Bei den Piraten äussert sich der Kampf gegen Klassismus in der Ablehnung einer „Geldelite“ und „Zeitelite“, sie sammeln für ärmere sozial benachteiligte Mitglieder, damit die auch auf die Parteitage und dort ihnen genehme Mitglieder wählen können. Sie haben nicht ganz unrecht: es gibt diese Eliten, und es ist eine phantastische Sache, dazu zu gehören.
Umgekehrt darf der Leser natürlich davon ausgehen, dass ich eine Zugehörigkeit zu den Grundeinkommensfreunden, die nicht weiter von der Arbeitsagentur belästigt werden möchten, für mich nicht als optimal erachte. Ich sage das nicht direkt und öffentlich, aber der Eindruck ist richtig und nicht eben ein Ergebnis der Wertschätzung für Lebenskünstler, die mich nun mit dem Wort Klassismus in eine Reihe mit Sexisten, Fremdenfeinde und anderen Figuren stellen möchten. Weshalb man sich dann auch Werte wie Respekt und Toleranz sparen kann. In dem Moment, da ich mich auf der falschen Seite positioniere, bin ich ein Fall für einen Beauftragten und jede Menge hämischer Kommentare, die ein Ausdruck moralisch gerechtfertigter Empörung sind. Und das passiert mir eigentlich laufend, meine ganze Existenz ist Anlass für andere, sich ausgegrenzt zu fühlen: Ich fahre jetzt zu meinen Franzosen und schaue mir Barockportraits an, danach geht es nach München, um eine Wohnung zu vermieten, und dann weiter an den Tegernsee, einer an Brot und Kuchen reichen Zone, wo nicht alle gleich, aber doch recht gleichartig sind – und froh, dass sie nicht woanders leben müssen.
Das kann man als totalen Klassismus auffassen und verurteilen, allein deshalb, weil natürlich kein anderer Zugang hat. Trotzdem sehe ich für den neuen Zweig der Mimosenforschung ein kleines Problem: Es ist nicht sonderlich angenehm, sich des Vorwurfs zu befleissigen. Jemanden als Rassisten und Sexisten zu bezeichnen, ist nicht nur leicht, es zeigt auch, dass der Empörte ein Menschenfreund ist, wenn er einen deshalb vom Erdboden tilgen möchte. Jeder kann den Vorwurf erheben, er sagt nur das Beste über seinen Schöpfer aus, und lässt ansonsten keine Schlüsse zu. Aber beim Klassismus muss man in die Details gehen, etwa so: Du denkst, Deine Barockportraits wären besser als meine Wandtattoos. Du glaubst, Du könntest auf mich herabschauen, weil ich keinen venezianischen, sondern nur einen russischen Kronleuchter habe (russischer Kronleuchter nannte man in meiner Berliner Zeit eine nackte Glühbirne an der Decke). Du zahlst jeden Samstag so viel auf dem Wochenmarkt, dass ich mir davon jeden Tag 5 Döner mit Cola kaufen könnte.
Mit dem Klassismusvorwurf dreht man nicht nur dem Anderen das Messer der Moral in den Eingeweiden der Überheblichkeit herum, man stochert damit auch in den eigenen Unzulänglichkeiten der Existenz. Und weil der andere natürlich auch etwas Besseres zu tun hat, als einem jeden Tag zu sagen, wie peinlich er Wandtattoos findet, in seiner eigenen Klasse lieber über Caravaggio redet und gar nicht versteht, wie er anderen damit weh tut, muss man ihm das auch sagen, die eigene Klasse verteidigen und herausstellen. Feministinnen antworten auf Sexismus mit pauschalen Vorwürfen gegen heterosexuelle, weisse Männer, eine Antirassistin möchte einen Polizeipräsidenten anzünden, das alles kann man sagen und es wirkt noch irgendwie aufmüpfig, radikal und moralisch bedeutsam. Aber wenn mir entgegenschallt, das alles wäre eine Frechheit und jemand wie der besagte Herr Ponader könnte auch von 1000 Euro im Monat in Berlin gut leben: Da klappt irgendetwas nicht mit der moralischen Überhöhung, da kommt kein Prestige, da stimmt das Branding nicht, das ist auch nicht lässig oder radikal, da wird sich die Mimosenforschung noch etwas anstrengen müssen, und wir können ja schauen, ob sie den Klassismusbekämpfer sexier getalten kann, bevor die Mietpreissteigerung in Berlin aus diesen 1000 Euro den Weg in die Obdachlosigkeit freimacht.
Thorsten haupts ha detto:
Don, Ihr eleganter Artikel tanzt um den modernen Sysiphus-Ansatz herum, alle Unterschiede zwischen Menschen einzuebnen bzw. alles als gleichwertig anzusehen. Das Gegenteil von Toleranz, nämlich schlichte Gleichgültigkeit, wird zum obersten Gesellschaftsprinzip. Jeder, der dagegen verstösst, wird mit Hass überzogen, für schlichte Gegnerschaft steckt zuviel Emotion in der aufwallenden Empörung.
Ich weiss nicht wirklich viel sicher – aber hier bin ich mir absolut sicher, dass daraus nichts wird. Der Versuch wird sicher noch eine Weile fortgesetzt werden, nichts ist schliesslich leichter, als beim Menschen Neid, Diskriminierungseinbildung und das gefühl ständiger Benachteiligung hervorzurufen. Da können viele ihr Süppchen drauf kochen, als belohnung winkt mindestens die Überzeugung, ein besserer Mensch zu sein.
Über Ponader muss man nichts mehr schreiben. Es gehört sich einfach nicht, auf am Boden Liegende nachzutreten.
Gruss,
Thorsten Haupts
Kiwi ha detto:
Thorsten,
Don’s Artikel tanzt _um_ den modernen Ansatz herum, ‘Gleichberechtigung’ (eigentlich: Gleichheit an Rechten!) mit Gleichwertigkeit in allen Dingen gleichzusetzen? (no pun intended, honest!) Fuer meinen Geschmack tanzt er geradezu lustvoll _auf_ dem Thema herum, und wird nicht muede vorzufuehren, dass aller Gleichrederei zum Trotz durchaus ueberall Ungleichheit vorherrscht.
Dass Ungleichheit nicht zwangslaeufig mit Benachteiligung gleichzusetzen ist, leuchtet einigen spontan ein – waehrend andere zum Sturm auf die naechste Windmuehle blasen.
Ich stimme zu dass der vergebliche Versuch noch weiter fortgesetzt wird – schliesslich ist es seit einiger Zeit wohl aussichtsreicher einen Anteil an der allgemeinen Umverteilung einzufordern als mal sein Glueck mit was Neuem zu versuchen. Apropos Glueck – seien Sie froh dass unsere Verfassung lediglich gleiche Rechte garantiert, nicht aber explizit ‘pursuit of happiness’ einschliesst.
D’accord bezueglch des Nachtretens.
An den Gastgeber Glueckwunsch zum gelungenen Befreiungsschlag gegen die Web-Optimierer. Bis zur 200 Kommentar-Marke ist noch ein Stueckchen Weg, aber einige der neuen WP-features machen es der Muehe Wert.
Don Alphonso ha detto:
Glichgültigkeit bist ein gutes Stichwort, man lässt die seidenvorhänge herunter und denkt sich, macht Ihr das doch bitte unter Euch aus. Aber dafür bin ich nicht der Typ.
mark793 ha detto:
“Postskriptionsliste” – sehr schöne Wortschöpfung!
Don Alphonso ha detto:
OH-MEIN-GOTT! Das wird man mir jetzt sicher als bewusste Anspielung ankreiden. Schrecklich.
mark793 ha detto:
Ah, dann ist es Zeit für ein kleines Ablenkungsmanöver, schieben wir den Klassismus-Kritikern doch ein paar lohnenswertere Ziele vor die Zwille.
kinky So ha detto:
Tehehe. Der Innenarchitekt von dem Alptraum hat wohl zu viel Star Trek gesehen.
Star Trek meets Möbel für Neureiche. Tja, Geschmack ist halt Glücksache; für alles andere gibt es die Card.
derast ha detto:
Naja, der heutige blog ist IMHO kein Meisterwerk geworden – ich finde, der Text schrammt knapp am Lob des Standesdünkels vorbei (und das rettet auch die Ironie so ganz). Eine beschreibung von durchaus existierenden Klassenunterscheiden macht zwar Sinn, aber dann doch bitte etwas differenzierter. Die Piraten (bzw. Ponader) sind für mich in diesem Zusammenhang keine geeignete Kategorie. Und die oben von ThorHa benannte (wirkliche) Toleranz hat durachaus auch etwas für sich.
Aber vielleicht ging es heute auch erstmal darum, schnell wieder was zu liefern und das mit der neuen hiesigen web-Seite zu verbinden? Ein praktischer Protest gegen die unsinnige Layout-Reform der FAZ scheint mir mehr als gerechtfertigt. Wenn das die Idee war, bin ich dabei ….
Don Alphonso ha detto:
3 Tage Käfertotschlagen im System und dann feststellen, dass da noch eine riesige Schabe ist und ein Loch frisst, ist nicht gerade spassig und schlägt sich irgendwann auch in der Qualität nieder.
Savall ha detto:
Wenn es den Anti-Klassismus-Kämpfern ernst wäre, dann dürften ja auch die besitzenden Klassen nicht kritisiert werden, weil das klassistisch wäre. Was können die beati possedentes schon dafür, daß der Großvater eine Parzelle am Klondike hatte? Schließlich ist jeder ein Opfer, man muß nur lange genug suchen.
(Ähm, es heißt übrigen “Proskriptionsliste”.)
The Great Artiste ha detto:
So ganz habe ich noch nicht den Überblick gewonnen, WIE und WO ich mit einem Kommentar herauskomme, aber es sieht sehr schön aus, man sieht alles auf einmal, es scheint wie eine Edelversion vom Rebellmarkt.Auch das Eingabefenster ist nicht Krabbelschrift.
Absätze und Links scheinen auch zu funktionieren. Vor allem, alles ist auf einmal sichtbar. Noch vermisse ich ein wenig diese klare Struktur eines Beitrags nach dem anderen, aber da werde ich mich umgewöhnen, Diese Struktur kann ihre Vorteile haben, vorallem, wenn Sie schreiben, Don, dass es viel einfacher zu bedienen sei. So einen Ameinsenhaufen, jede in ihr richtiges Loch krabbeln zu lassen, ist nicht wenig.
Don Alphonso ha detto:
Post-skript-ionsliste. Na? Ecola, il Buffone, capisce? Post Skript.
Doch, stimmt schin, ich habe den beitrag heute ja zweimal gebaut und war hier erheblich schneller – vor allem auch, weil WP Permalinks für Bilder anzeigt, die aber nicht passen. Da muss man auch erst mal drauf kommen. Hier dagegen hat man die Bilder, klickt drauf und sie sind im text 🙂
derast ha detto:
Nachtrag (aus Neugier): Aber warum eine Seite mit italienischen Voreinstellungen?? Hat ja einen gewissen Charme und ich kann es dazu nutzen, meine verrosteten Italienisch-Kenntnisse zu testen – aber vielleicht gibt es andere Gründe, die der Gastgeber noch enthüllen könnte?
Don Alphonso ha detto:
Ich habe seit Tagen eine Italiensehnsucht und wollte eigentlich zur Wahl runter – jetzt bin ich halt hier. Also habe ich mir gedacht, schicke ich wenigstens das Blog nach Italien.
donna laura ha detto:
wenn sie nun ihre hauswirtin in la bella italia in kenntnis setzten, was sie hier schönes anstellen, lieber don, so dürfte ihnen ein strahlendes augenpaar bei ihrer rückkehr sicher sein, verbunden mit dem nicht zu unrecht erhobenem zeigefinger der üblichen ermahnungen, doch endlich italienisch zu parlieren, und nicht nur so zu tun. immerhin, so könnten sie entgegenhalten, stelle dies schon einmal ein ansatz dar.
nicht völlig unpassend zum thema: die “schamhafte sinnpflanze” (hüstel) dürfte dort bald wieder blühen.
“eine Antirassistin möchte einen Polizeipräsidenten anzünden, das alles kann man sagen und es wirkt noch irgendwie aufmüpfig, radikal und moralisch bedeutsam” –
mimose hin, überspanntheit her:
dies erinnert fatal an die schriller werdenden, irrsinnig hochgepitchten dissonanztöne zwischen menschen, die sich auf der moralisch höheren stufe wähnten, und menschen, die noch lernen müssten.
m.e. kann man es nicht als rundheraus falsch bezeichnen, beispielsweise nutztierhaltung verbessern zu wollen und vom höher-weiter-schneller-abhängiger der landwirtschaft wegzukommen,
aber den einen als mörder und den anderen als quadratspinner zu markieren, führt doch nur dazu, dass beide sich in ihren schmollwinkel zurückziehen und die waffen polieren.
kinky So ha detto:
So ein schöner Sonntagmorgen (für ein Mittagsaufsteherin wie mich).
Vor dem Fenster ist eine weiße Schneelandschaft zu sehen, in der Küche wartet das Toastbrot auf seine Vollendung, der Kaffee ist auch gleich soweit und wenn Letzterer gewirkt hat, werde ich mich in den Text vertiefen.
Unser neues Zuhause gefällt mir gut. Schön, dass mittlerweile so viele hier eingetroffen sind.
Jeeves ha detto:
“unter dem Eindruck des Genderismus aus den skandinavischen Staaten”
Ist der Quatsch nicht zumindest in Norwegen am Boden zerstört? Dank an Harald Eia (Youtube).
Thorsten haupts ha detto:
Der Quatsch wird nie am Boden zerstört sein. Es gibt eine ganze Reihe von Sozialwissenschaftlern, die seit Jahren geübt darin sind, alle Erkenntnisse zu leugnen, wegzuerklären oder schlicht zu ignorieren, die darauf hindeuten, dass Geschlecht eben kein reines soziales Konstrukt ist.
Sehr interessant zu Jobwahl von Frauen und Männern in freien und zunehmend geschlechterneutralen Gesellschaften
: http://www.boston.com/bostonglobe/ideas/articles/2008/05/18/the_freedom_to_say_no/?page=full
Gruss,
Thorsten Haupts
The Great Artiste ha detto:
Gewöhne mich so langsam an die neue Möglichkeit, direkt was sagen zu können. Sehr ausgewogener, plausibler Artikel. “Männer arbeiten lieber mit Zeug, Frauen mit Menschen.” Man sollte immer offen sein, auch Informationen zur Kenntnis zu nehmen, die einem auf den ersten Impuls wenig behagen. Die Frage selber, alle Pointierung mal beiseite, bleibt aber bestehen: Warum werden die “Soft Skills” wie Geisteswissenschaften belächelt und Physik, Mathematik und Ingenieurskunst auf einen goldenen Sockel gestellt? Vielleicht sind gute Pychologie, Politologiekenntnisse zur Führungsdebatte in Grossunternehmen relevanter, die Firmenziele sinnvoll zu benennen – so tolle Dinge wie CDS oder manch chemisches Rattenbekämpfungsmittel wären von politisch denkenden EntscheiderInnen wahrscheinlich nicht als so genial bewertet worden. Sollte diese Untersuchung zutreffen, ist sie eher ein Ansporn der Neubewertung menschlicher Fähigkeiten, statt das Postulat nach dem weiblichen Computernerd zu verschärfen, lieferpizzagenährt, übergewichtig, Cindyvon M.Outfit inkl. Adiletten.
Anne Elliot ha detto:
Hach, wie schöööön! Ich hatte schon Sorge…. aber nun ist der graue Tage gerettet.
Es dankt eine zufriedene (stille) Leserin
kinky So ha detto:
Die Piratenpartei, hhmmm – das sind wohl ziemlich junge Leute. Ich gestehe, mich mit denen nie groß beschäftigt zu haben. Als die Grünen auftauchten, konnte ich nachvollziehen, um was es denen ging und habe sie auch hin und wieder gewählt, trotzdem die so schlecht gekleidet waren.
Tja, die Sonntagsfrage, was würde ich wählen? Die Partei der Nichtwähler vermutlich. Von dem, was so zur Disposition steht, spricht mich nichts besonders an.
Als Großstadt-Akademikerin und Alleinerzieherin müsste ich eigentlich die Grünen wählen. Mal sehen. Ich habe Probleme mit ihrem potentiellen Koalitionspartner.
——-
Noch etwas zur neuen Heimat: Wäre es möglich, dass der Text validierte Stützen sofort freigeschaltet wird? Die Verzögerung hemmt etwas den Redefluss, zumal man nie genau weiß, in welchen Zeitintervallen die Beiträge freigeschaltet werden.
Thorsten haupts ha detto:
Huh? Passiert doch? Meine Beiträge erscheinen sofort.
kinky So ha detto:
Danke! Ein Router-Neustart hat mein Problem gelöst. Es lag am Datendurchsatz.
ephemeridenzeit ha detto:
Ach wie schön war doch die Zeit, als man frühmittelalterlich nur zwei Stände kannte: Die Pfaffen und die Adligen. Der dritte Stand war aus Standesdünkel (entschuldigung für den Kalauer) noch nicht existent, also er existierte schon, aber man räumte ihm keinen Bedeutungsraum ein. Alles übersichtlich und gemütlich. Auf heute übertragen hätten wir Frau Thurn und Taxis und Herrn Guttenberg einerseits und Herrn Benedikt andererseits als Herren unserer Geschicke und Schicksale. Wir, die dann hier nicht herum schwadronieren, sondern malochen würden und keine einzige Spur in der Geschichte hinterließen, wären endlich wieder die Last der eigenen Gedanken los.
The Great Artiste ha detto:
Versuche ich nochmal, den inhaltlichen Faden wieder aufzunehmen, mal sehen ob ich so allmählich aus den Eingeweiden der Technik zum Thema zurückfinde.
Beim letztenmal ist mein allgemeiner Kommentar als Antwort auf den letzten Kommentar von Savall gelandet. Üben! Darum lieber erst mal relativ kurz fassen.
In gewisser Weise kann man beide Themen-Gedankengänge, Leibeigenschaft und Klassenunvermeidlichkeit im Zusammenhang sehen – man versucht, seine Position in der Hackordnung mit weichem Stroh und Gimmicks auszupolstern, um “irgendwo” dazu zu gehören. Zumindest sich so weit oben im grossen Baum des Abka§kens einzurichten, dass einen die grössten Ladungen von weiter oben nicht gerade im Bett erwischen…
Ihrem Beitrag zur Pseudowelt, Kinky So,(23.2./9:28 & 10:56, in Bezug auch auf Vroni) kann ich da nur zustimmen, wie ich auch immer sage, dass wir unsere Prioritäten nicht in die richtige Reihenfolge kriegen. In der Informationsflut müssen wir wie in einer enormen Müllhalde voller goldener Diamantringe, toter Katzen und Handgranaten auswählen, was wir uns nach Hause holen sollten und was wir blos liegen lassen müssen.
Das Gespräch habe ich letzthin schon mit Vroni geführt, wie weit man sich “um Alles” oder nur “um Besonderes” kümmern müsste – ohne dass es dafür eine klare allgemeine Antwort gab.
Vielleicht sollte man sich mal an die positiven revolutionären Impulse der 68er Revolte erinnern, eine Zeit, die für ganz viele von uns (wahrscheinlich) von den Eltern als “chaotische Kommunisten, die Autos verbrannten”, zusammengefasst wurde, die in den T¢rrorismus münden musste.
Dass so ein Irrsinn, wie der Vietnamkrieg, (besonders, so wie er , und wie lange er), geführt wurde, dass die Gräuel in Indonesien fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden konnten, Kambodscha, kann man sich heute kaum mehr vorstellen, wenn man bei Lidl und Aldi die ganzen bunten Pauschalreisen dorthin liest.
In diesem Sinn müssen wir sehr gut auswählen im heutigen Werbungsgebrabbel, dass wir zumindest ein paar Silberlöffel und Bierflaschen und Törtchen aus der Cloud herausziehen, und nicht nachher auf einem IKea-Kinderstuhl auf einem löcherigen Maschinenteppich sitzen, mit einem halben gebratenem Hamster auf einem Meissener Teller mit einem CommççzBank-Logo und einem elektrischen Akku-Messer, und uns fragen: Was zum Teufel hat uns dazu gebracht, uns ausgerechnet DAS zu bestellen?
donna laura ha detto:
so so, sie haben sich “lieber erst mal relativ kurz” gefasst 😉
The Great Artiste ha detto:
ÄHHH…
kinky So ha detto:
Trotz meiner stark pointierten Darstellung hätte ich mehr differenzieren müssen, wo diese Trennung vom Substanziellen, Eigentlichen wünschenswert wäre und wo nicht.
Es gibt Produkte, die eine Person “aufwerten” und welche, die ihr gemäß sind.
Klingt sehr arrogant und elitär, ist aber nicht so gemeint.
Und dann gibt es das weite Feld der Ersatzbefriedigung. Allein das ist ein Thema für sich.
donna laura ha detto:
hm, nun sehe ich gerade, dass man besser seine kommentare teilt, wenn man zum einen jemandem replizieren und zum anderen etwas zum übergeordneten thema anfügen möchte, auch wenn es mir literarischer scheint, alles, wie in den guten alten tagen, zusammenzuhalten. wenn man nun schon einmal das wort erhielt.
denn überleitungen entbehren auch nicht einer gewissen eleganz.
dies ist nun also der unterschied zum rebellmarkt:
dort röchelt man auch mal etwas zwischendurch aus dem ärmel, doch hier, nein, hier sitzt man kerzengerade am teetisch, hält das silberlöffelchen und wägt genauer.
kinky So ha detto:
Zur Eleganz trägt auch Ihre Ausdrucksweise bei, die mir außerordentlich gut gefällt.
Bei so angenehmer Gesellschaft fällt selbst einer Webverächterin wir mir das Fernbleiben schwer.
Mediensegler ha detto:
Liebe Donna, ich glaube, man antwortet besser im allgemeinen Kommentar,
das ist dann wie früher, früher war mehr lametta, sagte mal wer.
donna laura ha detto:
mille grazie, liebe kinky…
Jeeves ha detto:
Das war latürnich Opa Hoppenstedt.
GuX ha detto:
Ein sehr interessanter Beitrag, aber es gibt einen Aspekt, den ich ein wenig vermisse (aber vielleicht liegt das auch an den Unterschieden zwischen Deutschland und England): hat Klasse wirklich auch etwas mit (finanziellem) Vermögen zu tun? Es gibt da sicher einen Zusammenhang, aber bisher war ich immer den Ansicht, daß dieser nicht zwingend ist und weder ein ausreichendes Vermögen Zeichen einer höheren Klasse, noch Armut ein Zeichen niederer Klasse ist. Andere Faktoren wie z.B. Bildung, Beschäftigung und die Herkunft spielen doch durchaus auch eine Rolle. Oder sehe ich das falsch?
derast ha detto:
@GuX: Mein Eindruck ist, dass der Beitrag das Thema Klassenunterschiede diesmal nicht sehr ernsthaft angeht. Vermögen ist da sicher ein wichtiger Aspekt, aber ich bin mit Ihnen einig, dass Herkunft (sprich Familiengeschichte) für die konkrete Ausgestaltung der Lebensform genauso wichtig ist. Dabei sollten wir nicht übersehen, dass “upper class” doch in den meisten Fällen mit Vermögen assoziiert ist …
GuX ha detto:
Aber es gibt ja zum Beispiel den verarmten Adel; und auch manche Künstlern oder Wissenschaftlern dürfte wohl eher zu den (gehobenen) bürgerlichen Klassen gehören, auch wenn ihr Vermögen eher gering ist. Anderseits habe ich meine Schwierigkeiten, manche “Neureiche” wirklich in diese Klasse einzuordnen.
Melursus ha detto:
@gux
Sie sprechen es an. “Wir” müssen akzeptieren, unabhängig von Einkommen und Vermögen von manchen Gesellschaften und events ausgeschlossen zu bleiben. In England mit elaborierten sprachlichen Codes und privaten Symbolen im Erscheinungsbild deutlicher, bei uns weniger ausgeprägt. Wenn beim Sport geduzt wird, kennen wir den Namen der netten, legeren Leute noch lange nicht. Der Fonsä zum Beispiel, auf der Neureuth ist total nett und hilft uns mit dem Schlitten. Aber wir erfahren nur Fonsä und Alessandra und Andrea und Carola und nicht Don Porcamadonna.
Kennen Sie “die Kunst des stilvollen verarmens”? Die klasse hat es auch nicht leicht, den Zusammenhalt zu sichern. Dennoch schaffen es selbst österreichische adelsleute, sich von den bürgerlichen Menschen fein abzugrenzen.
Mediensegler ha detto:
Zur Technik hier:
Ich habe ein klein wenig Probleme mit dem Aktualisieren.
Wenn ich die Kommentarseite aktualisiere, habe ich nicht wirklich den letzten Kommentar, immer nur über den Umweg der Hauptseite Dons Artikel.
Kann mir jemand helfen?
sambossa ha detto:
Lieber Don Alphonso, zu ihrem Text ein paar Gedanken meinerseits. Führen all die Twittereien und Blogtexte nicht inzwischen dazu, dass jeder drittklassige Schreiberling eine Breitenwirkung erzeugen kann, die lokalen Markschreiern bisher verwehrt waren? Also, Deutsche Gendervereine tröten lautstark ins Web und müssen nicht mehr zum Copy-Center, um ihre Pamphlete auszudrucken und unters Volk zu bringen. Gleiches gilt dann auch für die Piraten: wir twittern uns in Echtzeit zusammen, und wenn es nicht klappt, finden sich immer Schuldige dafür. Sie schreiben: “In dem Moment, da ich mich auf der falschen Seite positioniere, bin ich ein Fall für einen Beauftragten und jede Menge hämischer Kommentare, die ein Ausdruck moralisch gerechtfertigter Empörung sind.”
Dies zeigt sich auch bei der aktuellen Amazon-Debatte. Es ist ja ein Leichtes, sofort den bösen Ausbeuter dingfest zu machen. Doch habe ich nicht noch gestern eine CD aus den USA geordert, weil die dort günstig angeboten wird? Ist es nicht herrlich bequem, alles über ein Abbuchungskonto laufen zu lassen und gemütlich am Monitor zu stöbern, anstatt in die Stadt fahren?
Wünsche uns mehr Ehrlichkeit bei der Einschätzung eigener Motive und Beweggründe. Und es ist meistens erfolgreicher, gemeinsam für etwas zu kämpfen, nicht gegen. Konnte jedenfalls diese positiven Erfahrungen damals bei der Aktion Wohnungsnot in Düsseldorf machen.
So, nun setzte ich einen Tee auf, dann auch mit Silberlöffel, Donna Laura, und zugleich entspannter Haltung.
Vroni ha detto:
@ The Great Artiste
Aha! 🙂
Dann muss ich wohl ein Mann sein. ^^
Kochen Rangliste 1, Rang 2 Heimwerken, bohren, schruben, dübeln stucken. Ähmnja und Grafik und Coden natürlich.
Zu “Arbeiten mit Menschen”, das angeblich Frauen so gerne haben
Gelegentlich denkt meine Wenigkeit stellenweise wie der Kundenberater aus MAD MEN, der sagte: “Ach was, Kontakter ist doch kein schöner Beruf. Man muss sich auf der einen Seite ständig mit wehleidigen Kreativen herumschlagen, auf der anderen Seite mit Restposten, die irgendwie vom LKW gefallen scheinen.” Damit meint er die Marketingmannschaften der Werbung-auftraggebenden Firmen. Hrhr.
Klassismus, Arroganz oder einfach nur Berufserfahrung oder zuviel Androgene?
Es ist kaum zu trennen. Aber auf alle Fälle muss so eine Frau – wenn man gewissen biologistischen Standard-Vorstellungen folgen will – dann wohl einen voll miesen Charakter haben, weil ihr “das Arbeiten mit Menschen”, zumindest einer gewissen Sorte von Mensch, zunehmend quer bis voll quer geht und sie nur noch das Arbeiten mit Zement, Kuchenteig oder Holz beruhigt 🙂
donna laura ha detto:
da mag ich mich ihnen nur anschliessen, liebe Vroni.
hier gibt es zwar eine ganze menge menschen, doch hin und wieder benötigt man anderes. dafür die kemenate, daher auch das kleine abgeschabte autonbahnwägelchen mit nur zwei sitzen. und im fussraum der poitevin.
Thorsten haupts ha detto:
Verehrte Vroni (sinngemäss auch Donna Laura),
das ist das Unangenehme an Studien mit einem grösseren Design (viele Beobachtete/Befragte) – man findet sich selbst nie wieder und schliesst daraus auf die Validität der Studie.
Nur gab es in den letzten Jahren – auch von Frauen – immer wieder eine Bestätigung von angeborenen Unterschieden zwischen Frauen und Männern, die man inzwischen schon am 1. Frische-Luft-Tag der Neugeborenen nachweisen kann. Ich habe das immer so verstanden, dass es um den Durchschnitt geht, mit einer extrem breiten Überlappungszone, eher eine Tendenz als ein harter Schwarz/Weiss Schnitt.
Weshalb mir Kampagnen zur Erhöhung des Frauen- oder Männeranteils im Beruf X nicht behagen. In wirklich freien Gesellschaften sollten beide Geschlechter die freie Wahl haben – inklusive einer Entscheidung gegen eine bestimmte Richtung.
Für den grossen Artisten (Soft versus Hard Skills) ein einfaches Gedankenexperiment:
Stellen Sie sich zwei Gesellschaften vor. In der einen existieren (akademisch) nur Geistes- und Sozialwissenschaftler, in der anderen nur Ingenieure und Kaufleute. Welche wird funktionieren, im Sinne von in der Lage sein, mindestens die materiellen Bedürfnisse des Menschen erfüllen zu können?
Die erste schlicht überhaupt nicht, die zweite schon, obwohl es sicher eine harte und wenig menschenwürdige Gesellschaft würde. Und daher kommt der bei vielen bewusst oder unbewusst gemachte Wertunterschied …
Gruss,
Thorsten Haupts
Vroni ha detto:
Verehrter Herr Haupts,
Da hammers auch schon: Welche Gesellschaft ist wirklich frei.
Ist das Rhetorik bei Ihnen oder Idealismus?
Idealismus eher nicht, oder?
“Hätt’ ja sei könna.” (Metzgerei Bockensack)
Vroni ha detto:
Ähm Metzgerei Boggnsagg:
http://www.youtube.com/watch?v=BHrQVouN4YA
kinky So ha detto:
Ein bisschen möchte ich da widersprechen. Ich denke, beide Fakultäten sind notwendig. Naturwissenschaftler greifen auf geisteswissenschaftliche Erkenntnisse zurück und umgekehrt.
——–
Ansonsten möchte ich hiermit zum Ausdruck bringen, dass mich dieser Klassenkampf-Krampf zunehmend langweilt und ich als Frau noch NIE diskriminiert wurde.
Ich brauche keine Frauen, die im Namen von Frauen sprechen. Und ich gehe mit Männern sehr gelassen um. Ich flirte mit Ihnen, wenn ich Lust dazu habe und mir der Mann gefällt. Ich rede mit Männern auf Augenhöhe und irgendwelche Simpels haben es noch nie gewagt, mich blöd anzuquatschen. Ich strahle das aus. Dieses Ich-bin-so-klein-mein-Herz-ist-rein-Getue nervt mich.
Ich bin nicht klein und ich falle auch nicht unter das Artenschutzgesetz.
Thema erledigt.
Don Alphonso ha detto:
Naja, Freiheit wäre keine solche ohne Respekt, insofern muss man da auch mit gewissen Einschränkungen leben. Ansonsten kommt man zu Zuständen wie bei de Sades Juliette, und das kann es ja auch nicht sein.
Ein bitte noch wegen Youtube: Weil die Videos so langsam laden, wäre ich dankbar, wenn solche Links entweder mit a href=”” eingebunden werden, oder mit code und /code in spitzen Klammern.
windsbraut ha detto:
Liebe Vroni,
als eine hauptsächlich mit Zahlen arbeitende Spezialistin geht es mir ähnlich. Vielleicht hat ja einfach die Sozialisation versagt? 🙂
Was mich bei diesem Thema sehr stört, ist dass, so selten über den Tellerrand der eigenen Umgebung geschaut wird und die Zustände dann für allgemein deklariert werden. Um mal ein Beispiel zu geben, in der DDR war Kranführer(in) ein typischer Frauenberuf. http://www.sueddeutsche.de/karriere/blick-zurueck-frauenberuf-kranfuehrer-1.558781. Das ist in Russland auch heute noch so.
Ich dufte mal in einem mitfahren, während eines Besuches unserer Patenbrigade. (So was hatte im Osten jede Schulklasse, damit man sich mit der real existierenden sozialistischen Produktionsweise möglichst früh vertraut machte. War im Ganzen eher abschreckend.).
Und jetzt gehe ich Apfelkuchen backen.
alterbolschewik ha detto:
Als ich zum ersten Mal diesen Blödsinn vom “Klassismus” gelesen habe, bin ich beinahe vom Stuhl gefallen. Wenn sie wenigstens einen “Klassizismus”-Beauftragten suchen würden – dann wäre der Don vielleicht sogar mit den Piraten versöhnt.
Langsam werde ich wie Don Alphonso selbst zum Kulturkonservativen und trauere den alten Zeiten nach. Denn früher hießen “Klassismus”-Beauftragte noch Revolutionäre; und die hatten ein Programm, wie man das Problem mit den Don Alphonsos dieser Welt lösen könnte. Da ging es nicht um Ermahnungen, man möge doch nicht mit seiner Bildung protzen, sondern darum, soweit ich mich vage erinnere, Straßenbeleuchtungen zweckzuentfremden. Doch heutzutage… O tempora, o mores. Na ja, eigentlich war das ja schon in den 70er Jahren abzusehen, als sich die “Revolutionäre” von der DKP bitterlich darüber beklagten, daß sie nicht in den Staatsdienst übernommen würden.
Vroni ha detto:
Don,
das Kreuz mit der eigenen Biografie:
Mit dem Begriff Elite habe ich leider schon immer ein Problem gehabt.
Einspruch Euer Ehren also.
Das geht los, wenn du in der 4. Klasse Grundschule merkst, dass das Arztsöhnchen eine Bank vor dir zu einem widerlich neidischen Denunzianten mutiert, nur weil du eine Bank hinter ihm halt einfach besser und schneller rechnen kannst. Der glaubt, qua seiner Herkunft könne er dir gegenüber, der du nur ein unglaubwürdiger Arbeiterabkömmling bist, jede Abstrusität behaupten – man wird ihm, dem Hochwohlgeborenen Quatschkopf schon glauben. (Gottseidank hattest du dann einen Lehrer, der nicht ganz blöd war …, es hätte jedoch anders kommen können … und du wärst wegen dieser kleinen Xrecksau nie ins Gym gekommen … )
Das geht dann weiter bis zu den Tagen, wo du in Verhandlungsgesprächen merkst, dass Leute, die sich zur Elite rechnen, so dumm sind, dass man seine Hand arg im Zaum halten muss, am besten fest unter den Tisch tackern, weil man sich sonst reflexhaft damit auf die Stirn haut. Wie sieht das denn aus …
Auch das heutzutage zuerst nett anmutende Wort "Zeit-Elite" reißt es nicht mehr raus. Es sind verbrannte Worte, die sagen, dass der eine Teil sich bücken muss, der andere Teil sich einen Lenz macht.
Diejenigen, die das zur Sprache bringen, Mimosenforscher zu nennen, halte ich für gewagt. In meinen Augen ist jemand, der zementierende Ungleichheiten zur Sprache bringt, sogar mutig: einer, der in Kauf nimmt, nicht mehr aufsteigen zu können. Existenziell tot. Weil "die Elite", ob nur hochtrabend oder gleichzeitig dumm und hochtrabend egal, sich so jemanden merkt und auf ihre Blacklist setzt.
kinky So ha detto:
Das Problem der Eliten ist, dass sich jeder dazu zählt.
Jeder, der Geld hat oder das Abitur oder im Fernsehen auftritt oder einen Facebook-Account hat zählt sich dazu. Auch jemand der Langusten essen kann oder dessen Fußballverein gewonnen hat.
Was soll man da machen. Alle sind Elite. Als wahrhaft elitäre Person lasse ich die Menschheit in diesem Bewusstsein.
GuX ha detto:
Ich glaube es gibt schon einen Unterschied zwischen Klassen, Elite und selbsternannter Elite; und wenn ich Dons Text richtig verstanden habe, ging es hier eben doch um Klassen.
Kann man von dem Verhalten von Arztsöhnen wirklich auf deren Verhalten im späteren Leben schließen? Wenn ich an meine Schulzeit denke, und was aus verschiedenen Kollegen geworden ist, dann bezweifle ich das. Der Übermut der Jugend verschwindet in vielen Fällen und man erkennt seine Fehler. Genau aus diesem Grund sollten ja auch die Lehrer in der Lage sein, mit solchen Situationen richtig umzugehen.
Meine Erfahrung mit “Eliten”, oder zumindest Menschen, die ich dazu zählen würde, decken sich eigentlich nicht mit denen von ihnen geschilderten. In den meisten Fällen habe ich eher recht normale, freundliche und hilfsbereite Menschen kennengelernt. Ein viel größeres Problem sind diejenigen, die sich selbst als “Elite” ansehen und der Ansicht sind, diese Position nur dadurch festigen zu können, andere kleiner zu machen.
Aber eine sehr direkte Frage: was ist eine Zeit Elite? Ich habe diesen Ausdruck noch nie gehört.
Vroni ha detto:
Bei dem scho.
Martin Grohmann ha detto:
Angesichts etwa der Diskriminierung der Armut in den letzten 10-15 Jahren halte ich den Begriff “Klassismus” und die Beschäftigung mit dem Phänomen durchaus für angemessen.
Wer das Buch “Prolls. Die Dämonisierung der Arbeiterklasse” von Owen Jones gelesen hat, wird in diesem Zsusammenhang nicht mehr den Begriff “Mimose” verwenden wollen.
Das Buch “Gleichheit ist Glück: Warum gerechte Gesellschaften für alle besser sind” zeigt in einer fundierten Untersuchung die zerstörerischen gesellschaftlichen Auswirkungen großer sozialer Ungleichheit.
Kiwi ha detto:
Q.E.D.
Martin Grohmann ha detto:
Es gibt seit guten 10 Jahren in der veröffentlichten Meinung geschürten Hass auf und Verachtung für die Unterschicht; strukturelle Ursachen von Armut, Arbeitslosigkeit, Bildungsarmut etc. werden ausgeblendet und zu “individuellen” Problemen erklärt (“Selber Schuld, dass Du arm bist!”). Die Ursachen dieser Diskriminierung sowie der strukturellen Benachteiligung der Arbeiterklasse zu untersuchen und die Nutznießer zu identifizieren, wäre Aufgabe einer Klassismus-Analyse.
The Great Artiste ha detto:
Da ist was dran. Aber würde der Schuss nicht möglicherweise nach hinten losgehen, wenn der “arme diskrimierte Proll” individuell befreit würde, und doch lieber sofort die Theaterkarten in Stehplätze beim 1.FC Wadentreter oder eine neue Pr0noapp umtauschen würde?
Das Problem ist der Übergang, niemand würde sich selbst als “Proll” wahrnehmen wollen, selbst wenn er alle Merkmale zeigen würde. Und auch da sind die Grenzen fliessend: Ein Urban Hipster würde jeden Autobesitzer als prollig verachten, aber 4000 € locker für ein gutes bike ausgeben.
Eine Verbesserung liesse sich nur in der medienpräsenten Tele-Elite allmählich als Trickle-down Effekt erzielen.
Aber wenn man die Fratze eines erfolgreichen reichen italienischen Spitzenpolitikers ansieht, kann man alle Hoffnung fahren lassen. Wie wäre es da mit Zombie-Geissen fürs Kultusministerium und das Gesundheitsministerium würde umstrukturiert in Ministerium für chirurgische Alterungsprävention.
Die Prolls siond überall, manche haben nur mehr Knete und Macht.
E.R.Langen ha detto:
Un commento
Vroni ha detto:
Wage es fast nicht zu sagen, doch wenn man vielleicht in diesem wirklich wunderbaren CMS sein eigenes Dumm-Geschreibsel korigieren dürfte. Zumindest eine schlampigerweise offen gelassene spitze Klammer schließen …
Don Alphonso ha detto:
Das wäre mir bei der FAZ etwas zu heikel, hier habe ich es jetzt selbst gemacht.
Vroni ha detto:
Bitte vielmals um Entschuldigung für diese Unnahmlichkeit.
Scusi tanto (Transl.: Tante Scusi)
Danke
Jacques ha detto:
Herzliche Grüße aus Norwegen. Hier wurde kürzlich mit einem Aufschrei der Empörung festgestellt, dass Frauen beim Friseur diskriminiert werden, weil sie dort in der Regel viel mehr bezahlen als Männer. Dagegen wird es nun bald Gesetze geben.
Im Gegenzug wird die Einführung der Wehrpflicht für Frauen diskutiert. Denn Gleichberechtigung ist wichtiger als die Fähigkeit zur Landesverteidigung.
Deswegen gibt es in Skandinavien auch genderfreie Kindergärten. Dort gibt es keine Jungs und Mädchen, sondern nur Kinder. Ganz ohne Geschlecht.
Übrigens scherze ich nicht.
Klassenfreie Grüße
Jacques
Vroni ha detto:
Bassdschon. Sie haben ja auch viel mehr Haare als Männer.
In der Regel.
Und wenn nicht, dann auf den Zähnen.
[in vier Punkt Perl: Wäre ich Frisör, würde ich Frauen sogar das Dreifache als jetzt abknöpfen. Mit Herren ist man einfach rascher fertig, bei Damen artet es meist in Gedöns aus. Unwirtschaftliche Kundschaft :-)]
Savall ha detto:
Je mehr ich über den “Klassismus” nachdenke, desto mehr muß ich mich wundern. Da haben also jene Ideologen eine Ahnung davon, daß es jenseits von Ballonseide, RTL und Pferdelasagne eine andere Welt geben könnte. Allein diese Tatsache scheint sie so zu verschrecken, daß diverse Minderwertigkeitskomplexe aktiviert werden und eilig eine Opferideologie gebaut werden muß, um der Bedrohung zu wehren. Aber offensichtlich empfinden sie es als Drohung, das ist doch auch eine gute Nachricht.
Übigens lese ich gerade eine Talleyrand-Biographie: Napoleon hatte zeitlebens einen heftigen Minderwertigkeitskomplex wegen Talleyrands altadliger Herkunft und seinen entsprechenden Umgangsformen. Auch er fand das bedrohlich. Zu Recht, wie sich am Ende zeigte. Talleyrand jedenfalls war gegen tyrannische Anwandlungen immun.
Don Alphonso ha detto:
“Warum habe ich Sie nicht am Gitter des Caroussel aufhängen lassen?” Napoleon zu ihm, aber er hatte wohl eine gute Antwort.
The Great Artiste ha detto:
@Vroni, donna laura: Natürlich klingt das drastisch verkürzend, aber als Studiendiskussion fand ich ThorHas Artikel schon interessant. Wenn als einer der Kerngedanken die Beobachtung stand, dass je mehr Freiheiten gelassen werden, Frauen keinen Bock auf das Rattenrennen in verschärfter Form haben, während sie in mehr repressiven Gesellschaften sich eher ehrgeiziger auch in “Männerdomänen” durchsetzen, so zeigt m.E. das, das es in der klassischen Genderdiskussion, ähnlich auch bei der Klassendiskriminierung, dass man wahnsinningen Aufwand sinnlos verpulvert, wenn man Wunschdenken und nicht tatsächliche Situation zur Ausgangslage nimmt.
Wenn ich meine 98% Gleichgültigkeit für Fussballspiele aller Art nur als Beispiel nehme, und meinen nicht überdurchschnittlichen Ehrgeiz, unbedingt ganz oben auf dem Baum zu sitzen, wenn es weniger anstrengend ein netter, etwas herausragender Ast auch tut, wenn ich sehr oft Abende mit Freundinnen vom Gespräch her sehr viel vielschichtiger fand, als einen Saufabend mit den Jungs, dann würde ich analog zu ihrer Sympathie für die Bohrmaschine mich auch nicht in die Rubrik reinrassiger Homo cervisiensis einordnen – aber das ändert nix.
Ich denke, das beste ist, die Welt so zu begreifen, wie sie tickt. Sich möglichst wenig vormachen. Und immer im Hinterkopf behalten, dass man sich in den Sechzigern als Otto Opelbesitzer die Welt als ziemlich heil und aufstrebend vorgestellt hat, während dank fehlendem Internet und Sattelitenfernsehen sich die übelsten Schweinereien fast in völliger Stille abspielten.
Aber ob wir alle wirklich mitkriegen, welche Schweinereien heutzutage in so manchem Hinterzimmer ausgekocht werden?
Und ob unsere engen Beziehungen wirklich so unglücklich sein müssen, wie sie oft sind, wenn Männer und Frauen bezüglich ihrer Gefühle irgendwann verstehen würden, warum die einen am Rüssel, und die anderen am Schwanz des grossen unbekannten Tieres stehen?
Macht haben geht viel zu sehr ums Recht haben und durchsetzen, statt um den Konflikt zu begreifen, und die anderen Interessen zuzulassen und auszugleichen.
Das Dumme ist nur: Der die Macht hat, glaubt sowieso, dass er sowieso Recht hat, und das nur gut verkaufen muss.
Vroni ha detto:
@ Artiste
Man muss einfach nur am richtigen Ende der Nahrungskette sitzen.
So ist das.
Sonst beißt einen auch noch der Plankton in den Hintern. Das ist dann wirklich fatal.
The Great Artiste ha detto:
Na, so einen Planktonbiss in den Hintern, den sollte mann schon abkönnen, aber wehe, da kommt vom anderen Ende der Hecht vom Feringasee, weil mann mal wieder den Larry zu weit heraushängen liess.
Sethos ha detto:
Wer es nötig hat, die Klasse vorzuzeigen, hat meistens keine. Da war das berühmte Dauergespräch der Minister-Chauffeure bei den Staats-Empfängen in dem Schloß, in dem die Behörde saß, der mein Vater angehörte: Nur diejenigen behandeln das ‘Personal’ schlecht, die selber von ganz unten gekommen sind; wer weiß, wer er ist, hat es nicht nötig, das an anderen auszulassen oder überheblich zu sein.
Der ‘Klassismus’, der wirklich nervt, ist also in der Regel das Abgrenzungsgetue der Emporkömmlinge.-
Thorsten haupts ha detto:
Vroni, was Berufswahl angeht sind wir auf einem sehr guten Wege dahin. Und dann ist es schon interessant, dass es umso mehr Frauen in Ingenieurberufen gibt, je unfreier Gesellschaften werden.
Doch, ich habe das durchaus so gemeint. Konzediere Ihnen die Rhetorik aber gerne – war schon immer die bequemste Methode, ein nicht goutiertes Argument zu diskreditieren.
Gruss,
Thorsten Haupts
Vroni ha detto:
donna laura ha detto:
rüssel oder schwanz – dies wird wohl einerlei sein, solange man sich einigen kann (auf das tier in der mitte, woran dachten sie denn schon wieder; ts)?
das dumme ist nur, dass die ein wenig simpler gestrickten anteile der menschlichen gemeinschaft diese art von studien wohl zum anlass nehmen könnten – und dies wohl auch würden, fänden sie sie -, eben nicht zu differenzieren (was eben das hobby eines unterbelichters so ist: nicht differenzieren), und gemeinerweise per hausmeisterschnitt die blümchen alle auf einer höhe einzukürzen ohne rücksicht auf die pflanze, dergestalt, dass angenommen wird, beispielsweise Vroni traschte lieber mit ihren geschlechtsgenossinnen über grossartige nail artists als dass sie einen nagel in die wand schlüge, geschweige denn an weiteres in der wortfamilie überhaupt dächte, denn so sei sie, die holde weiblichkeit.
insofern entbehren solche studien im ihrer simplifizierenden weise nicht einer gewissen sinnlosigkeit, was das dazulernen notleidender anbelangt.
hinzulernen kann man wohl in anderer hinsicht: je repressiver, desto ingenieur. aha.
Vroni ha detto:
Haha liebe Donna,
das war aber jetzt ein lustiges Beispiel. You nailed it!
Ich stehe der Nageldesignerey und diesen dümmlichen
Brunzkachelnähm Protagonistinnen dieser merkwürdigen Kunst ziemlich ähm kritisch gegenüber. Ausgiebig. Inbrünstig. Immer. (Kann man sich ja denken.)donna laura ha detto:
rüssel oder schwanz – hauptsache vorn.
donna laura ha detto:
och nee, bbcode funktioniert nicht mehr? pardon.
man lese bitte letzte zwei worte durchgestrichen und das ganze in winziger schriftgrösse.
kinky So ha detto:
🙂
donna laura ha detto:
omfg, ist das peinlich. 😦
kinky So ha detto:
In dem Film “Alien 2” (den ich natürlich nur aufgrund wissenschaftlicher Motive gesehen habe) gibt es eine Szene, in der ein taffer weiblicher Marine von ihrem männlichen Mitstreiter gefragt wird, ob sie denn schon mal für einen Mann gehalten wurde. Ihre Antwort war: “Nö – und du?”
muscat ha detto:
GRAZIE erstmal für die schnelle Ersatzlösung. Dat nenn isch Sööörwis.
donna laura ha detto:
(hüstel)
kinky So ha detto:
Der war auch nicht für Sie, liebe donna laura.
Das ist mir so eingefallen, weil ich auch was Triviales schreiben wollte.
Das Ärzte-Zitat hat mich dazu inspiriert.
Ich habe nicht verstanden, was es bedeutet. “Du bist mit ihm im Theater gewesen, ich hab Dir nur Fix und Foxi vorgelesen”. ???
So eine Art Eifersuchtsvorwurf? Keine Ahnung. Ich mochte die Band nie. So eine Mischung aus Punk und Neue Deutsche Welle und noch irgend etwas, Neue Deutsche Lustigkeit, was weiß ich.
gelegentlich ha detto:
Auch unter schwierigen äußeren Bedingungen ist das hier ja kein Fanclub. Diesen Beitrag finde ich ganz schwach, weil auch sein Gegenstand, der “Klassismus”, hohl ist. Eine durchsichtige Lebenslüge:
http://www.welt.de/print/die_welt/literatur/article113678551/Alles-bleibt-ewig-wie-es-ist.html
Paßt nicht zum empirisch Erfahrbaren. Das ist dann quasi ein Todesurteil.
Vroni ha detto:
Freilich gibt es die Schichten und ihre Arroganz und ihre schlechte Durchlässigkeit noch, sogar verstärkt.
20 Jahre, nachdem man gedacht hat, Kinder würden endlich nicht mehr nach bürgerlichem Elternhaus ausgerichtet ans Gymnasium verlesen, passiert immer noch, dass es unfähige, bornierte Lehrer gibt, die meinen, ein Kind wäre trotz der guten Noten nicht fürs Gym geeignet, weil es z. B. von einem alleinerziehenden Elternteil aufgezogen wird.
Heute ist das Kind ein Dr. Ing. und habilitiert sich grade.
______________
Todesurteil für SDG?
Don spielt nur ein wenig.
Das Problem ist doch (von dem jeder Blogger berichten kann): Wenn man sehr korrekt, angemessen und so schreibt, dass der Leser nur wohlgestimmt nickt, kriegt man in D doch keine Blog-Kommentare …, die kriegt man nur, wenn man ein wenig am Triggerrädchen reht…
kinky So ha detto:
Das stimmt. Es ist aber oft schwer, die Meinung des Autors von der Figur zu trennen.
Mir fällt es nicht immer leicht. Und über die berühmten Stöckchen springe ich dann auch mal spaßeshalber als artige Hofdame, der Konversation willen.
Ich bin nicht mit einem goldenen Löffel in der Hand geboren worden, falls sie das denken.
Ich lebe bewusst sehr bescheiden. Mein Luxus ist, in der Natur sein, Zeit mit meiner Tochter verbringen und ich esse auch oft veg. Ravioli, zwar nicht vom Boden aber auf recht einfachen Holztischen. Und ich mag das Web nicht, wie Sie.
GuX ha detto:
@Vroni
Warum sollte ein Lehrer einen Schüler nach anderen Kriterien als der akademischen Leistung bewerten und aus anderen Gründen eine Schulempfehlung aussprechen? Ich weiß, daß so etwas häufig vorkommt, aber ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, warum man so etwas machen sollte (zumal Lehrer auch nicht unbedingt zu den höheren Klassen gehören).
Ich freue mich bei meinen Studenten, wenn sie erfolgreich sind – unabhängig von ihrer Herkunft; vielleicht sogar ein wenig mehr, wenn jemand trotzt widriger Umstände erfolgreich ist. Warum sollte ich jemandem zusätzliche Steine in den Weg legen – das macht das Leben noch oft genug.
kinky So ha detto:
Irgendwie lädt die Seite zäh. Cache etc. habe ich alles gelöscht und trotz 120 KBit/s Leitung Download (was sehr schnell ist) ruckelt es ziemlich beim Scrollen und beim Schreiben tauchen die Buchstaben erst nach langer Verzögerung im Feld auf. An meinem Netz liegt es nicht. Habe die Transferrate soeben nochmal getestet.
perfekt!57 ha detto:
http://www.grabstein-qr.de/
perfekt!57 ha detto:
(evtl. noch “der dreissigste geburtstag des jonas köller” http://www.spiegel.de/video/party-video-der-immobilienbetrueger-s-k-video-1256176.html )
kinky So ha detto:
??
Können Sie das näher erläutern? Irgendwie stehe ich auf dem Schlauch.
kinky So ha detto:
Hab’ mir dieses Video jetzt mal zu Ende angesehen. Eigenartige, abstoßende Geldschickeria.
Wenn solche Leute dann noch als Elite betrachtet werden. Na danke.
Stützen ziehen sich für mich durch alle Berufsgruppen. Gärtner, Arzt, Busfahrer egal was.
Ich mache das nicht an der Gesellschaftsschicht fest.
Vroni ha detto:
@ kinky
120 KBit/s sind aber nicht viel.
Sind Sie sicher, dass Sie nicht M statt K gemeint haben?
Ich sitze hier grade am Ende eines Kabelrouters (normalerweise aber am Hauptcomputer drüben mit deutlich mehr als 100 MBit/s). Der olle Kabelrouter lässt dem Rechner nur mickrige 100,0 MBit/s durch. Da ruckelt Dons Blog trotzdem nicht. Lediglich der Live-Stream des Krimis eben zickte, da Feindaten und Vollformat.
kinky So ha detto:
@Vroni
Ja, Mbit/s war gemeint. Mein Fehler. Vielleicht liegt es aber auch an meinen popeligen 2-Core-Powerbook. Das Teil kommt langsam in die Jahre. Und ich habe noch einen Uralt-Browser. Die neueren Versionen sind nicht mit dem System kompatibel.
Ich surfe, bis auf hier, recht wenig. Das Internet nutze ich hauptsächlich für Internet-Radio.
colorcraze ha detto:
“Mickrige 100 MBit” – das ist bei meinereiner die Höchstgeschwindigkeit, die eine Sprechblase ab und an ganz stolz verkündet. (Das Käbelchen teilen sich quasi sämtliche Partien im Haus, mal mehr, mal weniger)
T.I.M. ha detto:
Faszinieren, dass damals noch Aktien in Papierform in Koffern aufbewahrt wurden. Ich hab mal einen (voellig bedeutungslosen – deswegen hab ich auch den Titel vergessen) Roman aus den 90ern (geschaetzt) gelesen, in der ein Wall Street Broker nach Jahren endlich mal eine Aktie in den Haenden halten wollte – und an der ganzen Wall Street war keine aufzutreiben.
.
Wie sieht das eigentlich Erbschaftssteuermaessig aus, wenn man so einen alten Koffer findet? Die Nachzahlungen muessen ja gigantisch sein.
Tyler Durden Volland ha detto:
Die Existenz von unterschiedlichen Klassen ist eine simple Tatsache. Sie zieht aber unweigerlich gesellschaftliche Konflikte nach sich, die eben auch für „beide Seiten“ manchmal unangenehme Konsequenzen haben. Neid ist menschlich, und solange es nicht allzu schlimm wird mit der Kinderarmut, oder den Leuten die trotz Vollzeit Job ihre Familie nicht mehr ernähren können, damit die Aktien Kurse und der Couponwert der 52er Aktie nicht abfallen, solange kann dieser Neid auch wegrationalisiert werden.
Das ändert nichts daran, dass in einer Gesellschaft in der es nun mal Klassen gibt, die eigene Lebensqualität, nicht nur, aber wesentlich, von der Klassenzugehörigkeit abhängt.
Ihre Sorge beschränkt sich doch im Grunde darauf: Wie sicher sind meine unverdienten Priviligien? Denn jenes „Mit so einer Sicht der Dinge fällt es dann natürlich leicht, ein angenehmes Grundeinkommen ohne Arbeit zu fordern“… das trifft nämlich auch auf die Klasse am oberen Ende zu.
Worin besteht also der Trick, warum das trotz der Zustände immer noch so reibungslos funktioniert?
Man muss die öffentliche Meinung beherrschen und das schafft man indem man die öffentliche, durch die veröffentlichte Meinung ersetzt. Die Konzentration der Medien in wenigen Händen ermöglichen solche Manipulation und Meinungsmache.
So weit so gut, aber der Trick hat ein einen Preis. Man muss die Mehrheit auf seiner Seiote haben und dafür an die Mittelmässigkeit der Masse Tribut in der Form der politischen Korrektheit entrichten. Also jenes völlig unreflektierte Nachplappern gewisser Grundsätze meist moralischer Art fördern, die dann bei Wahlen die Merkels der Welt an die Macht bríngen und sie dort halten können.
Das man dies erfolgreich getan hat, zeigt sich dann wenn der Aufschrei über die perverse Zensur des „Reichtumsbericht“ durch vdL sich nicht nur in der Lautstärke in Grenzen hält, sondern auch mit Sicherheit keinerlei Gefahr eines Aufruhrs besteht.
Nur…. sagen wird es ja noch dürfen, gut, in der FAZ sicher nicht. Im redaktionellen Teil sowieso, im dazugehörigen Forum ist die Zensur dagegen.
„…denn schon lange vor Erfindung des Worts war das Urteil klar: Die einen haben. Und die anderen haben nicht.“
Aber nur fünf Minuten später war damals dann ebenfalls klar, dass man die einen nur einfach erschlagen muss und dann haben die anderen.
Was aber am Prinzip nie etwas geändert hat…
Don, die Privilegien der einen sind nahezu ausnahmslos nicht durch Leistung, sondern durch Gewalt oder Betrug entstanden. Diese eigenen Privilegien dadurch zu stabilisieren, dass man vielen das Interesse daran nimmt gegen diesen Status Quo mit Gewalt anzugehen, indem man ihnen ein durchaus bezahlbares BGE für den Lebensunterhalt zur Verfügung stellt, müsste doch in ihrem Interesse sein? Solange diese Gefahr nicht besteht, knn man allerdings das Geld auch sparen. Aber ist das angesichts der offensichtlichen ökonomischen Entwicklung auch klug?
Ich habe, wie schon früher gesagt, völliges Verständnis dafür, dass sie ihre Privilegien behalten wollen. Nichts desto Trotz haben sie diese nicht durch eine eigene Leistung erworben und fordern also etwas für sich, das sie anderen nicht zugestehen wollen. Und es gibt Viele, und die werden mehr, die deutlich sehen, dass der Preis den eine Gesellschft in ihrer Gesamtheit bezahlt um diese Art der „Ordnung“ aufrecht zu erhalten, immer schneller ein wenig zu hoch wird.
Vroni ha detto:
Tyler,
Sie nehmen den Don zu buchstäblich.
Selbst die von ihm hoch gewertschätzte Marina Weisband hat vor 10 Monaten bereits in ihrem Blog getitelt “Mir reichts jetzt!”
http://www.marinaslied.de/?p=726
Darin meinte sie die gesellschaftliche Ausgrenzung in jedweder Form. Es ging zwar hauptsächlich um Na*is, doch genauso gut um Sexismus und um diese elende bourgeoise Schichtenabgrenzerey. Diese junge Piratesse hätte ruhig länger bei den Piraten eine Rolle spielen können, wobei ich natürlich ihre Entscheidung respektiere.
Jeeves ha detto:
“dass man die einen nur einfach erschlagen muss und dann haben die anderen.
Was aber am Prinzip nie etwas geändert hat…”
.
…wie es hier gezeigt wird: http://bit.ly/XVKwsp
The Great Artiste ha detto:
Der uralte Satz: Der Trog bleibt der gleiche, nur die Schweine sind andere. Auch wenn man das “revolutionäre Motiv” manchmal schon nachvollziehen kann – glücklich wird mit diesen Lösungen niemand.
Thorsten Haupts ha detto:
@Tyler:
Schon die schiere Existenz von Klassen könnte man bezweifeln, weil zu meiner Definition von Klasse auch so Dinge gehören wie gemeinsam geteilte Grundüberzeugungen. Aber okay.
Nicht mehr okay sind drei weitere Ihrer Grundannahmen – dass Klasse automatisch Privilegien beinhaltet, dass Klasse entstand ohne eigene Leistung ihrer Begründer und dass Klassen nur aufrechterhalten werden können über öffentliche Gehrnwäsche.
So bin ich ganz sicher das Produkt einer weitgehend untergegangenen Klasse, das ging aber damit einher, dass zeitweise beide Elternteile für den Lebensunterhalt der Familie arbeiten mussten, ich ebenso. Nur wenn Sie immaterielle Dinge einbeziehen (Haltung, eine bestimmte Form von Arroganz etc.) wird aus der Geburt ein Privileg.
Natürlich entstanden Klassen auch aus Gewalt und Unterdrückung, aber ebenso sicher erheblich auch aus Leistung. Die Gründerunternehmer im Deutschland des 19. Jahrhunderts verstanden, eine bestimmte Umgebung zu nutzen, indem sie für ihre Zeit innovative Produkte entwickelten und zu deren Verbreitung politische Wertschätzung nutzten. Das gleiche gilt sinngemäss für die aus Ärzten und Handwerkern entstandene lokalen Eliten, die man gemeinhin unter “Stützen” subsumiert.
Und zur Aufrechterhaltung von Klassen brauchen Sie keine Propaganda. Fast jeder Mensch – unabhängig von Klasse und Geschlecht – versteht den Impuls, einen einmal erreichten sozialökonomischen Status für seine Familie zu erhalten. Das wird als menschliche Grundkonstante auch in Zukunft solange weithin akzeptiert, wie es tatsächliche Chancen für Aufstieg (und korrespondierend für Abstieg) gibt, die Klassen also nicht künstlich eingefroren werden. Bis jetzt erfüllt Deutschland diese Bedingung, wie sind im Blick auf soziale Mobilität eines der beweglichsten Industrieländer der Erde (weit vor den USA).
Für mich machen Sie es sich manchmal auch sehr einfach. Menschliche Dummheit im Massenauftritt erklärt einiges, aber nicht alles.
Gruss,
Thorsten Haupts
donna laura ha detto:
lieber Tyler, lieber ThorHa, weiter unten ein nur ungeschickter versuch einer antwort!
liebe Vroni, allerdings. so wird zuweilen nicht die perspektive begriffen, aus der heraus ein kommentator argumentiert.
im spiel des lebens hat doch ein jeder seine rolle, so auch hier.
Tyler Durden Volland ha detto:
Nur kurz ein Einwurf, da ich mit diesem “Argument” des öfteren konfrontiert werde:
“im spiel des lebens hat doch ein jeder seine rolle, so auch hier.”
Sie meinen also der Nazi Offizier und der KZ Insasse haben beide eine akzeptable Rolle, weil die Welt nun mal so sei?
Ihr Satz und seine vielen Versionen ärgern mich seit der Schulzeit.
Tyler Durden Volland ha detto:
Kleine Anfrage
Ich fand das System in der FASZ praktischer wo alle Beiträge in in der Reihenfolge ihres Eingangs erschienen. Man kann am nächsten Morgen den Faden dort wiederaufnehmen….
Kann ich das umstellen?
Don Alphonso ha detto:
Theoretisch ja, praktisch vermutlich in diese,m Layout nicht. Ich arbeite sonst mit aufgebohrten WP-Installationen, das hier ist mein erster echter Versuch mit WP.com. Bei der FAZ ist es auch verschachtelt, aber auch das könnte man ändern. Ich persönlich finde das gar nicht so schlecht, und in der rechten Seitenleiste stehen die KOmmentarbenachrichtiogungen ja auch untereinander. Aber es interessiert mich auch, wenn jemand Anregungen hat, nehme ich das gern auf.
The Great Artiste ha detto:
Das habe ich mich auch gefragt. Spontan ist diese Möglichkeit eigentlich ganz nett, überall mal einhaken zu können. Aber vom Diskussionsfluss war dieser epische Ansatz, einfach an einer Stelle weitermachen zu können, und sich nur mit wirklich relativ substantiellen Gedanken zu Wort zu melden, in gewisser Weise pragmatisch sinnvoller. Man hat ja nicht die Zeit, jedesmal durch die ganzen Kommentare zu gehen, um Neues zu entdecken. Jetzt ist man erstmal glücklich mit dem neuen Spielzeug und probiert es aus. Aber es frisst ne Menge Zeit.
Und man sieht, wie wenig die FAZ hätte machen müssen, die Seite bei sich zu behalten. Das dämliche Aufklappen sein lassen und die ganzen Kommentare in einem Stück lassen.
Schaun wir mal..
Tyler Durden Volland ha detto:
Mittlerweile glaube ich gesehen zun haben, dass der Thread sowohl bei WP als auch in der FAZ kommentiert wird, und zwar mit Beiträgen die nur entweder im einen oder anderen erscheinen…
(falls sie das selber noch nicht geshen haben sollten…)
Folkher Braun ha detto:
@TDV: Es ist der “diskrete Charme der Bourgeoisie”, den der DA beschrieben hat. Der Charme ist zu differenzieren nach dem wirklichen Reichtum und dem nur vorgestellten Reichtum. Letzteres hatten wir bei dotcomtod und CDS und hassenichgesehen alles schon. Bei mir im Geschäft (Fahrzeugbau) hatte ich in den vergangenen zehn Jahren ein gutes Dutzend gegelte, M5 motorisierte, von Schlampen garnierte Emporkömmlinge vor der Nase. Die waren im Grunde nur die von Banken vorgeschickten Brüll- und Zeter- Aktivisten, um den Tischler- und Mezgermeistern vor Ort das Geld aus der Tasche zu ziehen. Das Geld ist jetzt weg, BNP Paribas hat sich zurückgezogen und die königlich bayrische Staatsregierung hat herausgefunden, dass es noch Unternehmer mit > 60 % Eigenkapital gibt, die solche ausgebeinten Firmen – und die Arbeitsplätze – retten können. So geschehen 2010 in Burtenbach südlich von Günzburg.
Tyler Durden Volland ha detto:
Genau dies ist der Hintergrund vor dem ich meine Beiträge schreibe, ich kanns halt nicht jedesmal wiederholen….
Normalerweise wäre es die Aufgabe der Medien die Menschen darüber aufzuklären welche Konsequenzen es hat, wenn Habgier und Neid zu den alleinigen Herrschern in der Welt der Werte emporsteigen. Da die Medien aber alle im Konzernbesitz denselben Leuten gehören, wird dort natürlich keinerelei Kritik an diesem Desaster veröffentlicht, was meiner Meinung nach die eigentliche Ursache aller politischen Probleme für die Bürger ist.
Jeder sollte wohl auf keinen Fall heute Abend versäumen auf arte ein paar Tatsachen unmissverständlich gesagt zu bekommen. Der Artikel dazu aus dem garantiert nicht linken Tagesspiegel:
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/eurokrise-staatsgeheimnis-bankenrettung/7826402.html
Der Film läuft nur heute
Staatsgeheimnis Bankenrettung
Dienstag 26. Februar 2013 um 21.45 Uhr
Keine Wiederholungen
(Deutschland, 2013, 52mn)
HansMeier555 ha detto:
Das Eingangszitat versteh ich nicht. Wie kann man jemandem Fix und Foxi vorlesen, der schon mit jemand anderem im Theater ist?
.
Und wie heisst das überhaupt auf Italienisch: “Fissi e Fosso”?
.
Klassismus ist ein altes Problem.
Mein Vorschlag wäre, ein Armuts- und Keuschheitsgelübde abzulegen, in Sackleinen zu kleiden, eine Tonsur schneiden zu lassen und das Singen zu üben.
Dafür gäb es dann schon Almosen.
whatcrisis ha detto:
Keuschheitsgelübde sind ganz überflüssig. Dumpinglöhne sind – jedenfalls hierzulande – effektivere Empfängnisverhüter als die Pille. Zumindest in den Kreisen, die noch etwas zu verlieren haben, aber die stehen schon auf der Roten Liste der bedrohten und seltenen Spezies, in etwa so wie Unternehmer oder Handwerker mit >60% Eigenkapital.
.
D eines der weltbesten Länder bzgl. sozialem Aufstieg? In welchem Paralleluniversum denn? In diesem meinen jedenfalls nicht. Wir kennen wohl ganz unterschiedliche Lebenswelten.
ephemeridenzeit ha detto:
Zum Dünkel der Aufgestiegenen: In München saßen zu Dotcomzeiten die schnöseligen Mittzwanziger gerne in Lokalitäten wie der Havanna Bar herum und pafften dicke Zigarren. Das sah bei den Jüngelchen so aus, als ob sie gerade sehr erstaunt und sehr heftig mündlich miteinander verkehrten, sollte aber wohl eher die Pose der männlichen Macht demonstrieren. Es schien mir auch, als hätten sie es gerne gesehen, dass frau ihre wie achtlos auf den Tisch drapierte Porscheschlüssel bemerkte. Ansonsten aber hatten sie sich wenig zu sagen, die Langeweile gähnte durch ihre leeren Gesichter. Heute treffen sich ähnlich geartete Früharivierte in erstklassigen Fleischlokalen am Vicki, gabeln dort nunmehr ohne Kravatte aber in Schal gehüllt ihr Tartar vom burgundischen Weiderind und sehen ansonsten immer noch – trotz des künstlerisch-legeren Anstrichs – mehr nach Hormon als nach Geist aus. Einmal musste ich für eine Zeit die Berater einer markführenden Beratergesellschaft beraten. Abgesehen davon, dass sich das Geschäftliche zäh gestaltete, war der Rest menschliche Wüste. Wir saßen uns bei einem Abendessen gegenüber und nachdem Wetter und Fußball als Thema abgehakt waren, stolperte das Gespräch nur noch. Von den ‘Herren’ drüben kam nichts Eigenes, sie glotzten nur auf meine beiden blonden Mitarbeiterinnen und bemerkten nichts von der ganzen Hohlheit. Dennoch waren sie fest von sich überzeugt, von ihrer Rolle, ganz vorne dran zu sein und etwas zu bewegen. Mir aber kamen sie vor wie der vollkommen unterbelichtete Maat einst zu meiner Marinezeit, welcher im wahren Leben immer der Getretene war, aber an Bord ein gewisses Maß an Verfügungsgewalt eingeräumt bekommen hatte…
Kopfgeburt ha detto:
Lasciate ogni speranza, voi ch’entrate!
Bester Don
…kam mir nur gerade so in den Sinn (als Halbgebildeter), als ich die italienischen “Rahmenbedingungen” sah. Soll aber in keinem Zusammenhang mit Ihrer Plauderei stehen (sog. weg-vom-Thema). Danke auch für die wie ich finde leicht lesbare Kommentarfunktionserweiterung.
Meinerseits würde ich den Klassismus weiter definieren mit dem Begriff des “relativen Reichtums”. Er enthält Stil, Zeit und Musse, ein Mass an Bequemlichkeit und Zufriedenheit. Das alles wird erleichtert durch ein gewisses Mass an Vermögen – ist aber für jedwegliches Individuum wiederum anders und singulär zu berechnen.
Die Frage ist: Können wir jedem/jeder diesen relativen Reichtum ermöglichen? Sicherlich nur teilweise die Voraussetzungen dazu schaffen (der Rest ist Einstellungs- und Charaktersache). Und über die Art der Bereitstellung dieser Voraussetzungen können wir uns natürlich trefflich streiten….
Ihre Kopfgeburt
Don Ferrando ha detto:
@ephemeridenzeit.
die Maate stehen nicht nur inzwischen auf der Brücke, sie kommandieren – mit billigen Boss-Anzügen verkleidet- das ganze Geschwader.
Wer wirklich noch Ahnung hat, gilt als verdächtig oder gar Meuterer und wird achtern in Eisen gelegt!
Thorsten Haupts ha detto:
Alles Idioten ausser Papi. Schon klar.
ephemeridenzeit ha detto:
@Don Ferrando: Ein treffendes Bild. Und wie schrieb einst eine Mitforistin hier: “Wer noch eigene Gedanken hat, blamiert sich jeden Tag.”
Nicolás Gómez Dávila ha detto:
Damit die Freiheit entsteht, muss es nicht nur Überfluß, sondern auch die Sicherheit des Überflusses geben.
Der wohlgenährte Hund wagt es nicht, frei zu sein, weil ihn der Herr zum Fasten verurteilen kann; frei ist nur der Wolf in der Sommerszeit, im Wald voller wehrloser Tiere.
Don Alphonso ha detto:
Wie sangen nicht so schön die Ärzte? Doch Nachts hinter verschlossnen Tür’n, bekommt sie seinen Wolf zu spür’n.
Don Alphonso ha detto:
100 Kommentare!
Don Ferrando ha detto:
und bei FAZ.net habe Sie auch schon doppelt soviele, wie das Wirtschaftsblog !
Don Alphonso ha detto:
Ich würde nicht sagen, dass es bei mir besser läuft, man kann einen Salon nicht mit einem Grossraumbüro vergleichen. Fatal finde ich den Unterschied zu http://www.wiesaussieht.de/ .
spaccato ha detto:
Materieller Reichtum = Freiheit, tun und lassen zu können, was man möchte …
Materielle Armut = Unfreiheit, da erst das Fressen kommt – und dann die Moral …
Geistiger Reichtum gepaart mit o. g. materiellem = Bingo / Sechs Richtige / das Leben ist schön! (oder könnte es zumindest sein …)
Geistige Armut gepaart mit materieller = Gehen Sie nicht über Los, ziehen Sie nicht 4000 Mark ein / Allet K*acke!
Geistige Armut gepaart mit materiellem Reichtum = “Roobert!”
Geistiger Reichtum gepaart mit materieller Armut = Tja …
The Great Artiste ha detto:
Schön gesagt!
donna laura ha detto:
Tyler Durden Volland ha detto il febbraio 25, 2013 alle 1:02 am: “unverdienten Priviligien” – “die Privilegien der einen sind nahezu ausnahmslos nicht durch Leistung, sondern durch Gewalt oder Betrug entstanden.”
dass gewalt und betrug etwa keine leistung darstellen sollen, erscheint angesichts ihrer verwunderung hinsichtlich nicht einmal zögerlich eingesetzter gewaltanwendung seinerseits verwunderlich.
und verdient es nicht etwa auch ein wenig anerkennung, dass schon leistung dazugehört, gewisse privilegien jahre, jahrzehnte, jahrhunderte gar aufrecht zuerhalten;
allein, wenn ich mir die nur mit gruselig-ehrfürchtigem raunen vorgetragenen geschichten aus der famille, die nichts als mahnung sein sollten, vor augen halte – spät ist es dann zumeist, im schein der kerzen, und die altvorderen haben bereits ihre zubettgehen verpasst, treffsicher aber nicht die likörkaraffe -,
von verarmten reitern, die ihr geld für spiel, pferde und für liederliche frauenzimmer ausgaben, tausend kinder leugneten und gar ihre bauern samt bäuerinnen zwiebelten; selbstredend verloren sie alles und starben tot, sonst wären diese geschichten eher heldensagen.
da sie nun auf die “eigene Leistung” abheben, darf ich sie an die ganz anderen persönlichkeitskonzepte als das europazentrische erinnern; der einzelne geht auf in seiner famille, mal synchron, mal diachron über die zeiten hinweg.
das selbst definiert sich durchaus auch mittels der vorfahren: wer heiratete wen, wer veranlasste, diese kirche da hinten zu bauen, wer veranlasste zahlungen für jenes gebäude und wer intrigierte und kämpfte für den durchlauf durch die positionen usw.
lieber tyler – bei ihrem namen muss ich unweigerlich an den fight club denken, das macht sie mir seufzenderweise nicht gerade unsympathischer -, ein klein wenig zündeln sie schon.
– wenn man sie und den werten ThorHa alleine liesse, hätte man eigentlich eine ganze achse zusammen, und beide zögen am gleichen strang. eben nur auf der jeweils anderen seite. –
allerdings sind die europäischen institutionen, und mit ihnen die nationalen, s. diskussionen zum drohneneinsatz, mehr mit diesem thema befasst als zum beispiel die bundesländer, die „nur“ schlagstöcke und wasserwerfer einsetzen und dies nicht einmal ohne folgen.
aber die antifa ist auch nicht mehr, was sie einmal war.
donna laura ha detto:
ah, ich vergass, pardon – lieber Tyler , warten sie nur ab, denn derzeit spielt sich vor aller augen ein unglaublicher hütchenspielertrick zumindest en europe + les états-unis ab, mit dem argumentatif betrachtet unschlagbaren vorteil, dass die dereinst haben werden, die man nicht mehr sieht, da sie sich dem blick entziehen.
und insofern kann man gar nicht anders, als dem geschätzten HansMeier555 nur zuzustimmen, dass man sich auf feudale zeiten einstellen müsste können dürfen.
nur, und da hat er auch recht, hat man früher die privilegierten gesehen und sie hatten aufgaben, und, warte nur, balde wird man dies kaum noch können.
Vroni ha detto:
Naja. Abwarten. Sehe das nicht.
Man kann diese feudalen Zeiten auch herbeireden.
Was ich halt von den Piraten erwartet hätte: Dass sie das Ding mit dem BGE durchschauen statt faul zu promoten: Billig-Opium fürs Volk, welche gnädige Gabe mit der nächsten Immo-Blase samt Mieterhöhung samt Strompreiserhöhung rasch dahin ist. Wie würdelos. Vorrausschaubare Un-Lösung für Leute, die denkfaul sind. Besser wäre, der bräsigen Oberschicht und den neoliberalen Lehre(r)n ordentlich Dampf zu machen. Da kommt von den Piraten kaum was. Zumindest nichts, was bis zum Desktop des Normalsurfenden und des bis vor kurzem noch Piratenfreundlichen durchdringt. Was für Versager.
Sind doch so Gescheite, da IT-ler. Oder soll ich jetzt der entgegengesetzten Grundannahme huldigen, IT-ler seien dumm.
donna laura ha detto:
liebe Vroni, s. meine kleine antwort weiter unten (absichtlich). immer diese verschachtelungen, ts.
Don Alphonso ha detto:
Ich merke schon, die Verschachtelung ist nicht das Wahre.
donna laura ha detto:
bedauerlicherweise. man stolpert ein wenig über die dick aufeinandergelegten teppiche. fällt aber weich.
colorcraze ha detto:
Eben, die Unsichtbarkeit der eigentlichen Akteure. Allein schon, das zu wissen, läßt einen ziemlich Abstand zu allzu einfachen Welterklärungsversuchen nehmen und gegen Überraschungen auf der Hut sein.
Vroni ha detto:
So ist es, Herr Grohmann.
“Des eigenen Glückes Schmied” ist auch so eine US-Irrlehre, die verschleiert, dass eben nicht jeder an der pyramidalen Nahrungskette oben stehen kann. Sonst wäre es keine.
Die “Spitze” oben braucht den “Unterbau”. Der, der den Schiet klaglos fressen müssen, denn sie industriell verzapfen. Pseudo-Bioeier, Fleisch von gequälten Pferden aus Rumänien, überteuerte Billigmöbel.
Wer als Bürgerlicher auf die Freiwilligkeit anspielt, die es doch gäbe: Es ist nur leider nicht so, dass es Vollwertiges und Gutes für alle gibt, nach dem Motto der Arme bräuchte doch nur den Billigschrott einfach nicht kaufen. Wer auf dem Nürnberger Wochenmarkt oder auf dem Viktualienmarkt versucht einzukaufen, wird merken, was ich meine: Dies guaden Sochn kann sich ein niedrig bis prekär verdienender Mensch einfach nicht leisten.
Doch dafür wird der Unterbau dennoch niedergemacht. Oder grad drum.
donna laura ha detto:
nicht nur zum vorteil wird diese art der argumentation allgemein angewandt:
nicht nur bei materiellem, auch immateriellem, wie zum beispiel krankheiten, die man zu gerne auf individuelles verhalten zurückführt;
abgesehen davon, dass dies teilweise zutreffen mag (die rede ist hier nicht vom alkoholiker oder kettenraucher), ist dies für den dann erkrankten jedoch ein ausserordentlicher hammer, dass er nicht nur den schaden, die beschwerden und die ängste hat, sondern auch die mit hoch erhobenem zeigefinger tadelnde missbilligung erleiden muss – nicht nur von küchenpsychologischer, sondern auch von medizinischer seite gar -, dass er selbst schuld sei.
will sagen: in ähnlich ungerechter weise trifft es auch die anderen, die dergestalt niedergetrampelt werden: der mensch dem menschen ein wolf (s.o.).
[ironie an:] es fehlte nur noch, dass man frauen vorwirft, sie seien selbst schuld, wenn sie welche seien.
(anstatt sich über die eine mehr zu freuen, hinter deren schürze man her sein kann.
*duck* – jetzt fliegt die mohrenlampe. aua. )
GuX ha detto:
Individuelles Verhalten beeinflußt immer das eigene Risiko: wer sich kaum bewegt oder ungesund ißt, hat ein höheres Risiko später zu erkranken (und wer studiert hat allein dadurch eine höhere Lebenserwartung). Bei den meisten Krankheiten spielt aber der Zufall eine kleine (Infektionskrankheiten, STDs) oder eine große (viele Krebsarten) Rolle, und letztendlich kann man nicht viel mehr tun als seine Chancen zu verändern.
Aber es sind ja nicht nur die anderen, die plötzlich mit dem Finger zeigen: viele Kranke suchen den Fehler ja auch bei sich selbst und machen sich selbst Vorwürfe, und das wiegt wahrscheinlich schwerer als die Behauptungen der (unqualifizierten) Umgebung.
The Great Artiste ha detto:
Da kommt sie, in hohem Bogen und sieht aus wie Bruno Mars ( jetzt gibts auch noch ne Portion fliegender Schaumküsse für mich)…
Es ist eine andere Art des Schreibens, lustig, spontan, aber sehr unübersichtlich.
Die von @Martin Grohmann oder Tyler durchaus niveauvolle gestellte Frage (sind die armen Doofen selbst schuld dass sie arm und doof sind?) zerfasert. Aber es ist auf alle Fälle ein Segen, dass die ganze Diskussion an einem Stück hängt, das Herumklicken einezelner Seitenhäppchen war der Todesstoss des FAZ-Formats.
donna laura ha detto:
lieber Gux/ 1.11 pm, sehen sie, sie replizieren den todesstoss, den ich meinte:
der mensch i.a. internalisiert die vorwürfe in vorauseilendem gehorsam. lieber sich selbst geisseln, als die peitsche der anderen erwarten.
so auch in den anderen angesprochenen bereichen.
man domestiziert sich.
GuX ha detto:
Liebe Donna Laura:
Was soll man machen? In dem Bereich, in dem ich arbeite, ist eine der großen Fragen, wie man dieses Problem angeht. Soll man den Menschen einfach nur Informationen geben und sie einfach machen lassen? Damit bevorzugt man ganz klar diejenigen mit besserer Ausbildung. Oder soll man ihnen vorschreiben, was man machen soll? Oder läßt man es einfach ganz sein, damit sich niemand selbst etwas vorzuwerfen hat?
Ich weiß die Antwort darauf auch nicht.
GuX ha detto:
Der arme muß keinen Billigschrott kaufen, und teure Nahrungsmittel sind nicht zwingend besser. “Vollwert” und “Bio” sind in vieler Hinsicht nicht viel mehr als die Möglichkeit, sich durch einen höheren Preis ein gutes Gewissen zu kaufen. Weder geschmacklich noch gesundheitlich ist der Unterschied so groß, wenn man die Herkunft nicht kennt.
Auch ein prekär verdienender Mensch kann sich gute Sachen leisten; es macht vielleicht mehr Arbeit und erfordert mehr Überlegung, aber mangelndes Geld ist zwar eine beliebte, aber dennoch nicht begründete, Ausrede für minderwertige Ernährung.
Ich glaube eher, daß die Einteilung in Klassen etwas damit zu tun hat, wie Menschen mit ihrer Umgebung interagieren, z.B. wie mit Niederlagen oder Schwierigkeiten umgegangen wird. Und hier scheinen untere Klassen sehr viel häufiger eine eher fatalistische Einstellung zum Leben hat und u.a. aus diesem Grund auch gar nicht versucht, etwas zu ändern (und dementsprechend in der Situation gefangen bleibt).
Natürlich ist jeder seines “Glückes Schmied”, zumindest in gewissen Grenzen, denn es sind die eigenen Entscheidungen, die uns an den Ort bringen, an dem wir sind. In vielen Fällen werden diese Entscheidungen zu einem Zeitpunkt getroffen, an dem man noch gar nicht absehen kann, welche Folgen sie haben (Wahl der Ausbildung, erster Beruf, Familie etc), aber es sind dennoch eigene Entscheidungen.
spaccato ha detto:
Na, GuX, schon lange nicht mehr am Monatsende die Pfandflaschen zusammengesammelt – um dann ein 5-kg-Netz Kartoffeln und die guten & günstigen Haferflocken zu kaufen? (respektive noch nie?)
GuX ha detto:
Nein – noch nie. Aber bitte: wo sind die billigeren Alternativen? Mit Kartoffeln, Zwiebeln, Kohl, Karotten etc kann man sich durchaus gesundes (und wohlschmeckendes!) Essen zubereiten. Wer glaubt, man müsse immer “Bio” o.ä. essen, macht sich selbst das Leben schwer. Mit der englischen Unterstützung kann man sich auf jeden Fall mit frischen Zutaten ohne größere Probleme ernähren, wenn man entsprechend plant.
donna laura ha detto:
in gewissen grenzen geht das, das ist gewiss.
verwunderlich erscheint es mir, wenn man jemanden danach fragt, wie er sein leben gestaltete, wenn er es erneut leben dürfte.
und wenn dann die antwort kommt, dass es genauso noch einmal sein sollte.
psychisch gesehen nicht die schlechteste replik, sagt dies jedoch nichts gutes über die kreativität oder intelligenz des antwortenden aus.
wenn ich noch einmal alles neu machen dürfte – oh, was würde ich alles versuchen. aber das wichtigste und schwierigste wäre, das schicksal doch so zu bearbeiten, dass ich einen ungebundenen gary wieder träfe.
optionen schwinden im laufe der zeit; aber manches kann man doch noch zumindest versuchen; man benötigt nur wesentlich mehr drive und muss immer wieder von neuem aufstehen.
und hier sehe ich das problem: vom leben an sich werden viele sehr plattgekaut.
spaccato ha detto:
Würde die Frage “wie er sein leben gestaltete, wenn er es erneut leben dürfte” an mich gerichtet:
Oh – Goddammit – sure, würde ich alles anders (=besser) machen.
Mit dem Wissen von heute und der Unverbrauchtheit und den Möglichkeiten von damals …
Aber jammern hilft nix – es is ja wie’s is, nich?
colorcraze ha detto:
„Klassismus“, soso. Daß es ein solches linksautonomes Politwort mal bis hierher schafft, hätte ich nun nicht erwartet, aber seis drum. Es ist jedenfalls ein Extrembeispiel für Politwörter, die als PC-Waffe gewisse Gespräche unterbinden und eine eigene Luft- und Definitionshoheit erzeugen sollen. Wenn man seine Bedeutung vom Wortlaut ableitet, postuliert es eine klassenlose Gesellschaft, und sucht jegliche Klassenseparation zu unterbinden. Praktisch gebraucht wird es aber natürlich nur gegen die Kulaken, äh, die althergebrachte Mittelklasse, denn Oberschichten egal welcher Art bekommt es gar nicht in den Blick, weil es die nur als anonyme Kräfte ansieht, denen man zu folgen hat. Davon abgesehen, das war das was DA dran auffiel – ist es ein Bestandteil der Reihe von Verpönungswortern von Menschen mit Eigenschaften, und erklärt den durch seine Trägheiten in Leib, Leben und Sozialbeziehungen eigensinnig kulturell gewachsenen Menschen zum Leut in der Einzahl ohne Eigenschaften, und strampelt mit Händen und Füßen gegen jegliche Benennung und jegliche Übernahme von Eigenschaft. Was diese Art von der Realtät losgelöster oder von dem, was ist, abkoppeln sollenden Wörter als eine Art Bedeutungsverdünnung zwecks Amöbenzucht ausweist. Man könnte auch „Versuch von Sprachkorrosion“ sagen. Weil es die Erfahrungen, die an den verpönten Wörtern kleben, auslöschen will.
donna laura ha detto:
nun ja, ein wenig möchte ich doch dagegen halten, denn in gewisser hinsicht ist es bereits so.
was sie derzeit sehen können, sind im urlaub ein paar yachten und ein paar viertel mit hübschen parks, die sie allerdings nicht sehen können, wegen der hohen mauern. was sie nicht sehen werden, sind die feste, die begegnungen, die absprachen, weil man das macht, was man in den famillen schon immer machte; alle lebten so.
es ist bereits so, es war schon immer so, es verstärkt sich durch vorangetriebener enteignung der anderen schichten (steuerfinanzierung der rente, privatvorsorge, auflagen, gebühren, energiepreise usw.) noch; die schichten sind separiert.
man weiss von ein paar milliardären, heutzutage, aber von anderen weiss man nichts und sieht man nichts; sie sitzen nicht nur hinter hohen mauern, sondern auch hinter verspiegelten und verschachtelten institutionen.
dass der teufel aber den grössten haufen hegt, da würden sie doch sicher zustimmen.
abgesehen davon:
(ein wenig unübersichtlich erscheint diese verschachtelung der antworten schon – wer weiss, wer dies hier heute abend noch liest (aber da ist man selbst schuld, könnte man doch konsequent stets ganz unten antworten, doch der geist ist schwach -)
schön ist es schon, dass man fast direkt miteinander plaudern kann.
donna laura ha detto:
dies ist antwort auf “Vroni ha detto il febbraio 25, 2013 alle 12:48 pm”. seufz.
bertholdIV ha detto:
coole party hier, viel schöner als im alten lokal
Don Alphonso ha detto:
Herzlich willkommen im Ausweichquartier.
LordNoir ha detto:
Ah mal wieder ein Don vom feinsten! Piraten sind doch aber irgendwie auch immer etwas erbauliches, ihnen strömt die Aura der “bösen” Jungs voraus. Und irgendwie sind die “bösen” immer cooler, als die kreuzbraven, oder? Aber wahrscheinlich nur in der Verklärung, in der Realität dann doch nicht.
Übrigens empfehle ich für den nächsten Wochenmarktbesuch mal nach Barba dei Frati oder Mönchsbart Ausschau zu halten. Der Frühling ist nicht mehr fern! Und wer ein Rezept dazu benötigt, der findet es hier:
https://plus.google.com/u/0/106901268682594268814/posts/YE8gPpzDtX1
C. von Egern ha detto:
Des Teufels Haufen: Bella gerant alii, tu felix Austria nube.
Nam quae Mars aliis, dat tibi diva Venus.
(Bei dem Wort Nagelstudio muss ich aus bayuwarischen Gründen immer blöd grinsen)
Don Alphonso ha detto:
“Mit dem Presslufthammer ins Nagelstudio” der neue Film der Leute, die Ihnen die Liebesgrüsse aus der Lederhose überbrachten.
C. von Egern ha detto:
Die bayrische Aufklärungs-Filmkunst der siebziger Jahre war dem Autorenkino der Zeit ohne Zweifel weit überlegen.
Aber jetzt zu etwas ganz Anderem:
Der Nagelfabrikant Meier hat Sorgen, seine Nägel verkaufen sich nicht mehr so gut wie früher. Er berät sich mit seiner Frau, die rät ihm zu einer Werbeagentur zu gehen. Er macht das, die Werber sind sehr zuversichtlich, und schon nach zwei Wochen bekommt er Besuch von der Agentur. Auf dem Entwurf ist der gekreuzigte Jesus zu sehen mit der Bildunterschrift:
“Meiers Nägel halten ewig”.
Meier ist begeistert und zeigt den Entwurf seiner Frau. Seine Frau ist entsetzt, also ruft er in der Agentur an und wünscht sich einen neuen Vorschlag. Keine Woche vergeht und der neue Entwurf ist fertig: Diesmal ist es nur ein Kreuz zu sehen, ohne Jesus. Bildüberschrift:
“Mit Meiers Nägeln wär das nicht passiert.”
Also ich find den Slogan genial. Bin aber auch kein Werber.
Dennoch diese Werbefilmidee: Ein Viermaster mit grünen Segeln, der auf Schlingerkurs gegen mehrere Inseln knallt. Die Mannschaft gröhlt dazu etwas wie “Sail away”und dann geht die Fuhre mit Mann und Maus unter. Jetzt spricht eine markante Männerstimme aus dem Off:
“Mit Klausthaler wär das nicht passiert”
The Great Artiste ha detto:
Schön….
kinky So ha detto:
Gerechtigkeit ist vor allem, dass man für seine Arbeit gerecht bezahlt wird.
Ich habe mich nach dem Philosophiestudium jahrelang von einem Volontariat zum nächsten hangeln müssen. In Werbeagenturen, Verlagen, Forschungsinstituten usw.
Ich spreche 3 Sprachen fließend. Ich war so mobil, mobiler geht es nicht. Ich habe Auslandserfahrung, sehe gut aus und habe eine 1A-Kinderstube, saß mit Geschäftspartner in blöden Restaurants und habe Langusten gefressen und mir bis in die Nacht Bullshit angehört. Mein Pferd, meine Yacht, mein Schwanz. Die wussten nicht, dass ich mit dem Bus heimfahren muss.
Meine Arbeit war vollwertig. Bekommen habe ich einen warmen Händedruck und Almosen.
Das zu “oben”.
Während des Studiums habe ich “ganz unten” kennengelernt. Als Packerin, Meinungsforscherin, Fließbandarbeiterin, Verkäuferin usw.
Nach 10 Jahren hatte ich die Schnauze voll. Habe dann Kunst studiert. Der totale Habenichtsjob.
Leute ich sag’ Euch was: Ich bin klassenlos. Und das ist so ein geiles Gefühl!
Tyler Durden Volland ha detto:
Eigentlich würde ich ja sagen “Willkommen im Klub”.
Aber jemand der sagt, er habe ein Philophie Studium hinter sich und dann trotzdem “Werbeagenturen, Verlagen, Forschungsinstituten usw.” betritt, der muss irgendwo falsch abgebogen sein….
kinky So ha detto:
Tyler, altes Haus. Ich bin dann richtig abgebogen, wie Du auch.
Ich schere mich nicht mehr um diesen Unsinn. Hast ja sicher auch weitergelesen.
Gruß nach, Japan!
So
Sylvia ha detto:
Also, ein Photo des Urgroßvaters im Doppeldecker würde mich jetzt wirklich interessieren.
Martin Grohmann ha detto:
Menschen, die sich mit dem Thema “Klassismus” beschäftigen, geht es m.E. nicht um eine klassenlose Gesellschaft, sondern um eine Politik gegen eine systematische Benachteiligung und Diskriminierung der Unterschicht bzw. systematische Bevorzugung der wohlhabenden und “gebildeten” Klassen. Obwohl für mich die Vorstellung einer Gesellschaft mit möglichst geringen Einkommensunterschieden schon was sehr verlockendes hat…
Thorsten Haupts ha detto:
Ich will Sie wirklich nicht ärgen. Aber Sie haben nicht die Wahl zwischen Gesellschaften mit ganz kleinen oder grossen Einkommensunterschieden. Sondern nur die, ob die Einkommensunterschiede offen oder versteckt erzielt werden.
Gross werden sie immer sein. Einfluss kann man auf das “wie gross” nehmen, mehr nicht.
Gruss,
Thorsten Haupts
Martin Grohmann ha detto:
Das verstehe ich nicht. Können Sie mir Ihre Position begründen?
Tyler Durden Volland ha detto:
Und genau dies THorHa: “Einfluss kann man auf das “wie gross” nehmen”, ist eben nicht mehr möglich!
RoRo ha detto:
RoRo
Leider gibt es dann weniger Fortschritt. Wer oder was soll dann motivieren zur Leistung?
Martin Grohmann ha detto:
Zu fragen wäre hier dann auch: Fortschritt für wen?
Glauben Sie wirklich, dass Menschen sich nur durch Geld zu Innovationen motivieren lassen? Es gibt doch auch Entdeckerfreude, Spaß an und Aufgehen in einer Arbeit, die einen erfüllt, Anerkennung durch andere Menschen…
donna laura ha detto:
lieber bertholdIV , dürfte ich sie etwas kirchengeschichtliches fragen?
man parliert stets davon, dass der letzte papstrücktritt 700 jahre zurückläge.
ich erinnere mich an etliche gegenpäpste (von freiwilligem rücktritt kann man da nur sprechen, wenn schnuckis oder schwanis auch einer war)
– und an grégoire XII. das war aber 1415.
hat man sich allgemein verrechnet oder ist mir ein papst entwischt?
lieber don /2.12 pm, man könnte anzunehmen geneigt sein, ihnen macht es eine nicht gering anzusetzende, sich solcherlei titel auszudenken.
hm, daher vielleicht auch Vronis hang zu *räusper* grossgeräten (hammer, nagel und bohrmaschine ).
donna laura ha detto:
pardon, es fehlt die freude: “nicht gering anzusetzende freude , sich usw. …
The Great Artiste ha detto:
Irgenwie gibt es Tastenkombinationen, die einen beim Sichern eine ganze Seite ins Nirvana blasen. Auf ein Neues.
Das neue Spielzeug funktioniert recht nett, es ist nur ein ziemlicher Zeitfresser, der einen als Dialogteilnehmer schon fast per se als Zeitelite qualifiziert.
Wo Misthaufen qualmen, da wachsen keine Palmen….(Wie geht das mit links hier??)
Man muss nicht zur Beschäftigungstherapie von der Arbeitsagentur aus, muss auch nicht heute mit sieben neuen Riesterverträgen desillusionierte Arbeitsameisen an ihre Zeitarbeitsverträge ketten, hat das Breichen für Nepomuk schon gekocht und so lange dauert es auch nicht, wenn Thassilo aus der Chinesisch-Kita kommt, ihn mit dem schwarzen Q7 ins Eurithmie-Studio zum Wittgenstein-Tanzen (war herrlich) zu fahren, Hautsache, es gibt nicht wieder einen Strafzettel fürs Zweite-Reihe-Parken…
Wenn man also im blauen Bademantel seine Hasensammlung sortiert hat, kann man den Computer aufklappen und mit Tyler bis ThorHa über die Weltrevolution philosophieren…
Wie würde ich mein Leben leben, wenn ich nochmal von vorn anfangen könnte?
Das war ein sehr erfrischender Gedanke von Ihnen, Donna Laura, mit dem man mal die Perspektive des Opferssein gründlich verlässt – mal einen anderen, nicht aus dem Klage-Modus operierenden Ansatz versuchen, Weichenstellungen zu finden.
Und in einer Kernantwort würden wir uns auch einig sein, auch ich bin ein überzeugter Ehemann, und finde dieses Versprechen meiner Frau gegenüber alles andere als spiessig, sondern die Basis, auf dem alles aufbaut. Was wäre das Leben, wenn man sich nicht über die beiden Augen am meisten freut, die man wirklich fast jeden Morgen als erstes beim Aufwachen sieht?
Möglicherweise hilft auch ein Blick in den Rückspiegel weiter, was waren die glücklichen Momente der Geschichte, die hinter uns liegt, so wie laut FAZ in einem Artikel das verschnarchte Kopfwackler-Fach Wirtschaftsgeschichte “sexy” geworden ist, seit man sich dort Antworten auf die ziemlich bek(n)ackte Situation unserer Industriegeschichte erhofft.
Es war sicher nicht der VW Käfer, den man sich 1962 nach der Isetta endlich leisten konnte, es war dieses Abfallen der Angst, dass nach der Luftbrücke und Kubakrise , als die Amerikaner bewiesen hatten, dass sie gegen ein sowjetisches Europa wirklich etwas hatten, sich der “kalte Krieg” stabilisierte.
1968 war dann ein erstes Aufwachen, wieviele verwesende Zombies noch an den Schreibtischen der Macht weltweit herumsassen.
Wenn man das Gedöns um Pferdefleisch und BioEier heute hört, wird einem umso bewusster, wie Pseudoskandale ( im Prinzip langweilige Betrugsdelikte) und Promi-News (was für ein Wort) einen davon abhalten sollen, nachzudenken, wie man sein Leben überhaupt organisieren sollte.
Und, auch wenn ich mich wieder als Ferkel vom Dienst dieses Blogs, ausser für Mediensegler, qualifiziere: Stärker als wirtschaftliche Einschränkungen wirken persönliche Verletzungen.
Liebe. Freundschaft. Kinder. Eltern. Gesundheit. Tod. Sex. Wenn wir in diesen Feldern, so weit es geht, Ausgeglichenheit erreichen können, würden wohl die meisten sagen, ja, mit so einem Leben nochmal, da könnte ich leben.
Und Liebe heisst noch lange kein glückliches Sexleben, weil die Präferenzen der Geschlechter wahrscheinlich von Natur aus doch sehr unterchiedlich sind. Aber das wäre ein eigenes Thema, nicht unspannend: Was ist Lust? aber doch heute den Rahmen sprengend, aber ganz witzig: Make love not war – mit 65+ revisited?
Geld ist alles andere als unwichtig, aber die allgemeine Weltformel lässt sich nicht entwickeln ( In Mali oder Bangaldesh die gleiche Krankenversicherung wie in New York oder Zürich), da ginge jeder idealistische Gleichheitsgrundsatz in die Knie.
Und wenn in Nairobi oder Pnom Penh andere Gesetze gelten sollen, warum kann man nicht auch damit leben, dass in Grünwald und Bunny Hill oder East Los Angeles und Pasadena andere Gesetzte gelten?
Was ist die Würde des Menschen die nicht angetastet werden darf? Was dagegen können wir zumuten? Was müssen wir zumuten?
Martin Grohmann ha detto:
Die einfachen Utopien sind oft auch die zartesten und zärtlichsten: dass niemand mehr Hunger leiden muss, ausgebeutet und unterdrückt wird… So lange wir diesem Ziel nicht näher kommen, wird Reichtum immer wieder ein Skandal sein.
kinky So ha detto:
1 Kudo 4 u
Tyler Durden Volland ha detto:
Kleiner Tip, TGA:
Beim Verfassen längerer Kommentar immer auf einer “Word” Seite schreiben, dann paste and copy. Spart ungeheuer viel Nerven 😉
Ernst Wilhelm ha detto:
Stolz, aufstiegswillig und bildungshungrig. Das war früher die Unterschicht, die Klientel der SPD. Nichts davon findet sich heute wieder. Die neue Unterschicht will Freizeit, Spaß, Unterhaltung, Ablenkung und bewundert den manipulierten Körper. Ein Leben in Traumwelten. Wer aus der Unterschicht WILL eigentlich noch aufsteigen?
Thorsten Haupts ha detto:
Auch das ist eine sehr berechtigte Frage. Öffentlich würden Sie allerdings geschlachtet, wenn Sie die noch stellen. Von “Jeder ist für sich selbst verantwortlich” sind wir endgültig und im Moment unwiderruflich bei “Für jeden ist die Gesellschaft verantwortlich”. Zwar sind beide Positionen in ihrer Ausschliesslichkeit blödsinnig, aber …
Gruss,
Thorsten Haupts
GuX ha detto:
Wo ziehen Sie die Grenze? Wie viel Eigenverantwortung gestehen Sie dem Einzelnen zu? Eine Gesellschaft, die Scheitern als etwas normales ansieht und daher zweite (dritte und vierte) Chancen gibt, kann sich viel mehr Eigenverantwortung erlauben als eine, in der es diese Möglichkeit nicht gibt.
Vroni ha detto:
Können Sie mir verraten, wo Sie dieses wirkmächtige Unterschichtbild her haben. Von der B*LD oder eigene Erfahrung?
Ernst Wilhelm ha detto:
Eigene Erfahrung. Ein bis zwei Monate im Jahr halte ich mich in Deutschland auf. Und dann dort, wo es im Moment so richtig den Bach runter geht. Nein nicht Berlin. Südöstliches Niedersachsen, nordhessisches Bergland. Vor 30 Jahren gab es dort Männer, die einer untergeordneten Tätigkeit nachgingen, aber auf diese Weise Frau und Kinder ernährt und etwas authentisches und wichtiges mit ihrem Leben anfingen. Diese Männer haben eine tiefe Befriedigung daraus erfahren und wurden in der Gemeinde geachtet. Die Söhne dieser Männer leben heute in einem System, das die Kinder der Frauen, mit denen sie schlafen, versorgt, egal ob sie ihren Beitrag leisten oder nicht. Den Status ihrer Väter haben diese Söhne verloren. Ich beschreibe hier keine theoretischen Zusammenhänge, sondern etwas was ich selbst an einer großen Zahl meiner Schulfreunde beobachte. Früher hatte man trotz einer untergeordneten und schlecht bezahlten Tätigkeit einen Status in der Gemeinschaft. Heute hat man es nicht mehr und will es auch gar nicht mehr haben. Wer die Mühe und die Schwierigkeit aus dem Leben der Menschen entfernt, beraubt diese vieler Möglichkeiten auf ihr Leben zurückzuschauen und zu sagen: “Ich habe etwas bewegt und erreicht.”
Übrigens auch interessant, warum mein Beispiel die Männer betrifft. Die Frauen haben sich eher davon gemacht und leben nun, oft kinderlos aber wirtschaftlich nicht unerfolgreich, in der nächstgrößeren Stadt. Und noch ein nicht unwesentlicher Zusammenhang. Die Alimentation des Staates gibt heute den Männern aller Schichten die wirtschaftliche Freiheit, unverantwortlich bei der Kinderzeugung zu handeln. Früher hatte diese Möglichkeit nur der wohlhabende Mann, soweit er denn die Moral beiseite gelassen hat.
Martin Grohmann ha detto:
Diese ganze Verachtung in Ihrer Rede – ein klassischer Fall von Klassismus. In einer Welt, in der die Unterschicht seit Jahren von Massenarbeitslosigkeit, Reallohnsenkungen, der der Entwertung ihrer Arbeit betroffen, der Verachtung durch ihre eigene Partei, der SPD (seit Schröder) ausgesetzt ist usw., da kommen Sie mit Ihrer bigotten Bourgeois-Moral daher und geben diesen Menschen gute Ratschläge. Sie haben einfach keine Ahnung von diesen Leuten, aber viele Vorurteile.
Köstlich ha detto:
Lieber Martin Grohmann, ich bin da sehr entschieden bei Ernst Wilhelm. So falsch ist dessen Bild der stolzen Schaffer-Unterschicht von “damals” nicht. Damals wurde “Respekt” hart erarbeitet. Heute wird er von Kapuzenpulliträgern auf dem Weg ins nächste Sportwettbüro sinnentleert eingefordert – yo.
.
Ihre Erinnerung reicht möglicherweise nicht in diese Nachkriegszeit (1950 – 1970) zurück. Ihr dusseliger SozPäd-Schlachtruf aus den 80iger und 90iger Jahren (…einfach keine Ahnung von diesen Leuten …) verhallt für mich daher ohne negative Gefühle in Ihrer schönen Utopie von Menschlich- und Zärtlichkeit.
Mediensegler ha detto:
Köstlich bringt es auf den Punkt.
“Sie haben keine Ahnung” ist einfach unhöflich und unwissend.
Flederhund ha detto:
Martin Grohmann sieht die Armen von wirtschaftlichen (wirtschaftspolitischen) Entwicklungen marginalisiert, Ernst Wilhelm vermutet kulturellen Wandel (Niedergang der alten Maennerrolle). Warum sollte sich beides ausschliessen? Globalisierung, Lohn vs Kapitaleinkuenfte, Hartz etc sind messbar und nachgewiesen. Kulturelle Faktoren sind etwas schwerer zu greifen, aber warum sollten ausgerechnet Linke, die von ‘Bewusstseinswandel’, ‘Gesellschaftlicher Fortschritt’, ‘Sein bedingt das Bewusstsein’ etc. ausgehen solche Faktoren leugnen?
In meiner Heimatregion sind weniger als 30% der Bevoelkerung in Lohn und Brot. Die anderen sind Rentner, Schueler, Alleinerziehende oder ‘Arbeitssuchende’. Das Arbeitsamt hat fuer die Meisten die Vermittlung aufgegeben und schikaniert auch kaum. De facto Bedingungsloses Grundeinkommen, fuer Familien weit mehr als 1000EU/Monat. Junge Leute finden entweder Arbeit woanders oder sie sacken entweder in die “isch f*gg disch”-Rapperkultur oder in die Neonaziszene ab. Ernst Wilhelms Beobachtung, dass dieses Phaenomen Maenner besonders betrifft habe ich auch gemacht.
Martin Grohmann ha detto:
Das mit dem Ballonseide tragenden und Bier trinkenden “Proll” ist doch bestenfalls ein Klischee. Ich bin in den 50ern geboren und kenne daher die Entwicklung der letzten 40 Jahre aus eigener Anschauung und meine wahrzunehmen, dass sich die Menschen gar nicht so sehr verändert haben. Auch früher haben die Berg- oder Bauarbeiter nicht Tee getrunken und in ihrer Freizeit nicht Goethe gelesen. Und die Jungs haben sich nicht weniger geprügelt als heute. Allerdings hatten diese Menschen etwa in den 70er Jahren eine berufliche Perspektive, hatten eine gewerkschaftliche und politische Vertretung. Früher sah man Arbeitslosigkeit als politisches und gesellschaftliches Problem, heute wird sie fast nur noch als individuelles und moralisches Problem wahrgenommen. Im Gegensatz zu damals schlägt der Unterschicht heute ein Hass und eine Verachtung entgegen, die ich mir nur schwer erklären kann. Das Abgrenzungsbedürfnis des Bürgertums mag in den eigenen Abstiegsängsten begründet sein, aber damit ist m.E. nicht alles erklärt. Der Begriff “Proll” kam irgendwann in den 90er Jahren auf und hat inzwischen den gleichen Klang wie das Wort “Nigger” früher im amerikanischen Süden.
Tyler Durden Volland ha detto:
@Ernst Wilhelm
“Vor 30 Jahren gab es dort Männer, die einer untergeordneten Tätigkeit nachgingen, aber auf diese Weise Frau und Kinder ernährt ”
Sie sind witzig. Ich bin wohl noch seltener in DE als sie, aber selbst mir ist nicht entgangen, dass sich die Probleme des Landes eben genau darin zeigen, dass es über 2 Millionen Menschen gibt, die mit solcherart verdientem Geld eben NICHT mehr ihre Familie ernähren können…
kinky So ha detto:
Martin Grohmann, wenn Sie Verstärkung brauchen, sagen Sie mir bescheid. Ich bin auf Ihrer Seite. Was Sie über Zartheit und Zärtlichkeit sagten, hat mir ungewöhnlich gut gefallen. Daher auch der Kudo. Kudos sind Style-Punkte.
auch-einer ha detto:
wunderschön, das neue blog. was für eine freude, danke vielmals.
Vroni ha detto:
@ Lieber Großkünstler
Weiß das ziemlich genau: Ich würde, wenn ich neu anfangen dürfte, um Werbeagenturen einen großen Bogen machen.
Kreativer oder Künstler? Bei denen? Um Gottes willen!
Würde ins Handwerk gehen. Muffen setzen, die Hilti anschmeißen. Holz fräsen.
Oder auch Steuerfahnder werden. Oder Profiler.
Das kommt meiner pösen Natur sehr entgegen, ein wenig jagen zu gehen und trotzdem keinem echten Tier etwas antun zu müssen. Dafür den richtigen eins drauf braten.
The Great Artiste ha detto:
Rattatazong, Weg ist der Balkon.. Ich bin PPPPPresslufthammer BBBBBernhard der seinen PPPPPPPPresslufthammer ggggernhat…
Hübsche Antwort. Sie wären bei der Kripo sicher nicht schlecht, mit Ihrer recht robusten Schlagfertigkeit….
Tyler Durden Volland ha detto:
Ich wär da vorsichtig… als Steuerfahnder kann man schnell mal den Mollath machen, oder gemacht bekommen….
Flederhund ha detto:
Die für mich interessante Frage ist, mit welcer Absicht Piraten jetzt ‘Klassismus’ auf ihren Schild schreiben.
Ist es Aufmerksamkeitslärm? Individuelle Wichtigtuerei? Schaffung von ‘Themen’?
Glauben sie mit solchen Hohlwörtern die ‘Arbeiterklasse’ bzw was davon übrig ist von Nichtwählern und Linkspartei weglocken zu können?
Ist es ein Versuch, innerparteiliche ‘Rcchtsabweichler’ in die Ecke zu drängen?
Versuchen sie im linksakademischen Milieu den Grünen das Wasser abzugraben?
C. von Egern ha detto:
Würde ich, wenn ich neu anfänge, und alles anders machen würde, auch wieder auf genau die reizende Frau treffen, mit der ich die Freude haben darf zu leben. Die mich Lachen macht, und mich seckieren kann und darf, deren Geist mich inspiriert, deren Körper mich wuschig macht, und deren pubertierender Sproß aus vorangegangener Liebschaft uns täglich tiefer in die Verzweiflung treibt?
Ist nicht sicher? Dann lieber nicht.
spaccato ha detto:
Da sie Zeit vermutlich linear voranschreitet und ich persönlich auch noch keinen Kontakt zu einem Paralleluniversum hatte (abgesehen von der einen oder anderen drogeninduzierten Illusion), stellt diese Frage sich doch gar nicht.
Ist es auch reizvoll, darüber zu sinnieren, so ist es doch auch müßig.
(Glücklich ist, wer vergisst, was nicht zu ändern ist.)
C. von Egern ha detto:
Unendlicher Unwahrscheinlichkeitsdrive machts möglich.
(Darauf einen Champagner.)
spaccato ha detto:
42!
C. von Egern ha detto:
Kommt ganz auf die Frage an. Ausserdem habe ich jetzt Ihrethalber wegen einen Ohrwurm. Blöde Österreicher! Wie kann man in eine einzige Operette so viele Ohrwürmer hineingeben.
i@d.los ha detto:
Zeit ist linear… soso…. 30/60 Jahre Pysik glatt verpennt… Die Suuetzen sind auch nicht mehr…
C. von Egern ha detto:
Solange wir uns alle gleichmäßig mit der gleichen Geschwindigkeit bewegen, könnte es doch klappen mit der Linearität. Zumindest der selbst empfundenen.
spaccato ha detto:
i@d.los,
also – Wasser z. B. kocht bei mir bei 100°.
Und wenn ich mich um 16:50 Uhr in Paddington einfinden sollte – und nicht gerade ein schwarzes Loch vorbeikommt – , dann würde mir der Zug glatt vor der Nase wegfahren, käme ich um 16:52 Uhr, oder so.
…
donna laura ha detto:
lieber C. von Egern, ganz meine meinung.
liebe Vroni, es steht doch sehr zu vermuten, dass der schlagbohrer gewisse, als zumutung empfundene kunden ausbalanciert, zumindest heute; wieso denn auch nicht. wenn sie mit einer kettensäge umgehen könnten und das frühmorgendliche geballere im wald aushielten, dürften sie gerne einmal vorbeikommen (schutzkleidung wird gestellt).
lieber TGA, sehr theoretisch könnte man vieles im leben überwinden, wenn man nur über den eigenen schatten spränge und damit aber auch über den derjenigen, die diese entscheidungen mitbetreffen. man ist ja selten allein auf der welt.
spontan kamen mir zwei assoziationen, so zum einen symbolgleich ein paar geschundene tierchen und zum anderen ein liedlein, das in meinem elternhaus hoch- und heruntergespielt wurde (hoffentlich glückt der link):
ei was, du doofkopf, sagte der esel, zieh lieber mit uns fort, zu wordpress, etwas besseres, als dotcomtod findest du überall; du hast eine gute stimme, und wenn wir zusammen musicieren, so muß es eine art haben:
http://www.youtube.com/watch?v=4UBWIxWZHF4
nun, wenn ich etwas ändern könnte – abgesehen von der bereits erwähnten conditio sine qua non-begegnung mit gary…
eines vielleicht: ich würde deutlich klarer reden.
so, wie man mit dem hammer philosophiert.
spaccato ha detto:
Belieben Madame denn eine undeutliche Aussprache zu haben?
donna laura ha detto:
nein. nur zuweilen dringt man offensichtlich nicht zu den massgeblichen hirnwindungen durch. vergleichbar damit, dass man, wenn man sich diskret zurückziehen muss, andeutet, dass man gleich wieder da wäre, und nicht einfach herumschreit, dass man jetzt schreissen geht.
spaccato ha detto:
Maßgebliche Hirnwindungen – auch und gerade bei Primaten – können ja reinkommende Informationen ganz nach eigenem Gusto interpretieren.
Das macht die ganze Sache ja manchmal so spannend; oft ist es aber auch nervend und frustrierend …
Tscha.
donna laura ha detto:
dafür eben der hammer.
spaccato ha detto:
like mc hammer?
“U Can’t Touch This”
donna laura ha detto:
eher like ‘auf die k4cke hauen’. sagt man nicht so?
homobulla ha detto:
@the great artiste
“Was ist die Würde des Menschen die nicht angetastet werden darf?”
Wer lebt denn eigentlich als Mensch tatsächlich würdeloser: der Leiharbeiter bei Amazon oder der, der diese Zustände erschafft, um davon zu profitieren?
kinky So ha detto:
Hallo H.,
wie schön!
kinky So ha detto:
Ich habe nicht bekommen, dass Du da bist.
kinky So ha detto:
“nicht bekommen, dass Du da bist” – was für ein Satz.
A bientôt, chère H.!
spaccato ha detto:
Scusi, Donna Laura, ma:
Bei Gary muss ich immer an SpongeBobs Schnecke denken.
(Auch wenn ich mich damit selbst als “der-kuckt-so’n-Mist … ts” desavouiere)
donna laura ha detto:
schnecke? da sind sie aber nah dran.
aber sie wissen schon, dass ich nicht jedesmal gary cooper schreibe, doch meine (ähnlichkeit, habitus, männlichkeit). wir siezen einander ja nicht.
Folkher Braun ha detto:
Beste Donna Laura:
Schutzkleidung und Säge sind unbedingt personenbezogen. Da wird nichts ausgeliehen. Meine 034 AV hat in 26 Jahren Nutzungszeit nur immer einen Bediener und Instandsetzer gesehen. Wieviel Leute kennen Sie denn, die vor Ort im Wald die Hobelzahnkette richtig nachfeilen können?
donna laura ha detto:
lieber Folkher Braun, für wie wahrscheinlich halten sie es, dass Vroni bei uns herumholzt?
Folkher Braun ha detto:
gar nicht wahrscheinlich, denn ohne Bedienerausweis für Handkettensägenmaschinen darf sie auf deutschem Staatsgebiet nur im eigenen Garten holzen.
whatcrisis ha detto:
Jetzt las ich doch glatt Handtaschenkettensägen.
auch-einer ha detto:
“Naja, 1952 hat der Opa halt diese Aktien gekauft, das war damals viel Geld, ein Monatslohn eines normalen Arbeiters, aber das war der Opa ja nicht, jedenfalls, damals hat er seiner Frau noch keinen Zweitwagen gekauft, der kam erst ein Jahr später, als sie auch den Führerschein hatte, sondern Aktien und die haben wir jetzt im Altpapier wieder gefunden.”
meine Geschichte ist kürzer, ich habe da noch ein Sparbuch meiner Mutter, das 1948 von Reichsmark auf Deutsche Mark umgestellt wurde.
Köstlich ha detto:
Bei der Bank mit dem gelben Sympathieband ? Viel Spass damit …
C. von Egern ha detto:
Lieber Folkher Braun, vielen Dank für das schöne Wort.
Hier im Oberland sagt man ganz platt Fichtenmoped.
Die Handkettensägemaschine hat schon eine ganz andere Wucht.
Ein Ding, sie zu knechten,
sie alle zu finden,
ins dunkel zu treiben und ewig zu binden.
kinky So ha detto:
Lieber Autor des Don A., ich fand es mutig, konsequent und es zeugt von Rückgrat, zu sagen: so nicht, nicht mit mir und den Kommentaren. Das zeugt von Loyalität und Schneid. Das ist selten. Und mir gefällt auch, dass Sie ein bisschen ein Spinner sind. Ein sehr sympathischer, tempramentvoller, kultivierter, intelligenter, eleganter Spinner. (Ich sage Ihnen das als Frau, die Bilder malt und nicht als Figur, die ich mal war, das ist vorbei.)
So
The Great Artiste ha detto:
Dem kann man sich als Mann ja eigentlich auch nur anschliessen. Dass diese Seite, mit diesem aufgefächerten Kommentariat, nach so kurzer Zeit wieder läuft, ohne dass es von Ihnen, lieber Don, nur betretenes Achselzucken, (it`s the business, stupids) oder aus den Reihen der Kommentatoren beleidigtes Schweigen gegeben hätte, ist etwas sehr wertvolles in diesem Medienuniversum.
Mediensegler ha detto:
Ja,
aber anschließen?
Ein Spinner ist er definitiv nicht.
Er ist, man verzeihe das Wort,
“Verbindlich”,
in heutiger Zeit sehr wertvoll.
donna laura ha detto:
si!
donna laura ha detto:
mit si meinte ich den zweiten satz, denn an den spinner würde sich mea parvitas hinsichtlich Don Alphonso niemals anschliessen (höchstens an den seidenspinner).
doch an die grundsätzliche freundlichkeit des hausherrn und an die funktionsfähigkeit dieser kommunikationsform hier.
kinky So ha detto:
Test
[IMG]http://i50.tinypic.com/2m6x27d.jpg[/IMG]
Test
kinky So ha detto:
funzt nicht
Test
http://tinypic.com/r/2m6x27d/6
kinky So ha detto:
Wieso, ein Spinner ist jemand, der aus der Reihe tanzt, eigensinnig ist, schräg, ungewöhnlich,
Das ist kein Verrückter. Spinner sind sehr kreativ. Ich verwende das Wort nicht im abwertende Sinne. Sonst würde ich mich ja auch nicht kinky nenen. Ich bin gerne kinky, ich leide da nicht darunter. Der Autor wird schon verstehen, wie liebevoll es gemeint war.
achwas ha detto:
Das Leben der Anderen
.
Der Erzbischof von Edinburgh, Keith O’Brien, trat unter dem Druck
von Vorwürfen zurück, er habe seinen Glaubensbrüdern
Köttbullar und falsche Bio-Eier serviert.
.
Aigner vermutet Betrug im großen Stil.
.
Mehrheit für Berlusconi im italienischen Salat befürchtet.
.
Daraufhin bittet die Kanzlerin den türkischen Premier Erdogan die EU zu führen.
Mediensegler ha detto:
Ernst Wilhelm :febbraio 25, 2013 alle 2:50 pm
Klasse, ihr Kommentar, die schreien eher, Lasagne für alle und umsonst.
.
So macht man das, linear, da muss man nicht soviel suchen. 😉
Sehr schnell und lustig hier.
Ernst Wilhelm ha detto:
Sie schreien ja gar nicht. Sie nehmen, was angeboten wird, und sind zufrieden. Die Herausforderungen des Lebens werden so lange verkleinert, bis auch für die Selbstwerdung kein Platz mehr ist. Wen wundert es da, dass Sitzenbleiben, schlechtes Wetter oder schreiende Kinder vor der Haustür bereits als schreckliche Zumutungen gelten.
Mediensegler ha detto:
The Great Artiste:febbraio 25, 2013 alle 2:43 pm
Also ich finde kleines Schweinchen irgendwie netter.
Ansonsten, völlig d’accord. Aber eigentlich kann ich gar kein Französisch.
Man wird hier irgendwie euphorisch.
Mediensegler ha detto:
Vroni: febbraio 25, 2013 alle 2:59 pm
Wo die Steuerfahnder in Hessen gelandet sind, wissen Sie?
Mediensegler ha detto:
auch-einer:febbraio 25, 2013 alle 5:36 pm
Laut Dirk Müller hätte Jesus heute bei Einzahlung von einem Cent
bei einer damaligen Bank bei 5% Zinsen heute mehrere Erdbälle in Gold, oder so.
Mit dem Sparbuch fehlen Ihnen dazu noch 1948 Jahre. Warten Sie einfach.
Mediensegler ha detto:
achwas:febbraio 25, 2013 alle 6:19 pm
So ungefähr muss es beim Brainstorming von Monty Python zugegangen sein.
The Great Artiste ha detto:
Und wir dürfen das Recht der Männer, auch Babies zu bekommen, nicht ganz vernachlässigen.
Das nicht lineare macht nach zwei Aperitiv aber durchaus Spass.
The Great Artiste ha detto:
Schliesslich sind wir alle Individuen, die viellleicht sich nur ein bisschen mehr selbst disziplinieren müssten.
Vielleicht geht beides: Hauptbeiträge durchnummerieren, im Allgemeinen linear im Thread antworten – und wenn es einen zu sehr juckt, einen Einwurf zu machen, ist es auch möglich. Man sollte sich dann nur ein bisschen im Griff haben, Aber ein Vorteil wäre, man müsste kaum etwas ändern?
Mediensegler ha detto:
Das mit dem Aperitif kann ich ja nachvollziehen, das mit den Babies nicht.
Natürlich ist die direkte Antwort geil, aber es geht bestimmt auch für die anderen
(nicht die anderen, sondern die, die nicht in der Telefonzelle sind) viel verloren, besonders, wenn man erst nach 2 Tagen antwortet, oder?
Sooft zurückscrollen kann man gar nicht. Außerdem macht es süchtig,
der erste Joint führt bekanntlich nahtlos in die Heroinabhängigkeit, nicht wahr?
Und zwei Süchte, oder sogar drei, das geht gar nicht!
4? 5? egal.
The Great Artiste ha detto:
Das mit der Sucht habe ich heute auch erlebt, das funktioniert fast wie Chrystal Meth. Man findet ja viele nett, möchte zu jedem was sagen, und schwupp, wird es ein Textberg. Wenn man sich dann vorstellt, dass diese Hirndroge auf noch mehr überschwappt als bei den Stützen bisher dabei waren, weil es wirklich Spass macht, kann ich mir schon vorstellen, dass es dann befremdlich wird, wie wenn 10000 Marienkäferchen auf einem vermodernden Baumstamm herumkrabbeln.
Sie haben wohl recht, dass man sich einbremsen muss. Aber der Mensch ist ein verspieltes Wesen in seiner netteren Ausprägung.
Don Alphonso ha detto:
Ich fand das alte System mit dem Freischalten durchaus auch entspannend, man hatte vielleicht auch mehr Zeit, sich Gedanken zu machen. ich habe mich immer gefragt, wie die Stützen mit offenen Kommentaren wären, und ich fürchtete: Zu viel. Momentan bin ich noch unschlüssig, aber man sieht schon, dass mehr passiert.
Mediensegler ha detto:
Vielen Dank für dieses Experiment, Don Alphonso,
dass das nicht so bleiben kann, weiß ich,
aber es war schön, dabei gewesen zu sein.
Passiert ist ja eine Menge,
und mit der Zeit kommt das Böse,
deswegen nochmal DANKE,
und Gute Nacht.
kinky So ha detto:
Ja, das Pöse. Das Pöse in Form von WordPerfect. Einen netten Mac-Thread haben Sie da eröffnet.
Daher will ich Milde walten lassen und schenke Ihnen ein Fleißbildchen. Aber vermuten Sie keine Ironie, wo keine ist. Ich bin so gut wie nie ironisch. Das Süffisante Ist nicht mein Ding. Ich weiß, dass das hier chic ist, mais pas pour moi.
kinky So ha detto:
TGA, ich finde Sie seelenvoll. Was Sie schreiben hat immer Seele.
The Great Artiste ha detto:
Kinky, danke für das Kompliment…
Köstlich ha detto:
Hat Italien jetzt “Fritz the Cheshire Cat” gewählt oder nicht?
perfekt!57 ha detto:
@ donna laura – “die grenzen der prostitution sind immer die grenzen der männlichen leistungsfähigkeit” (- mit betonung auf “männlich” selbstverständlich) – fiel uns anläßlich dieses texts auch noch ein – wir wissen auch nicht warum, da doch das eine mit dem anderen offen sichtlich überhaupt nichts zu tun hat. (..wiewohl wir dummen männer natürlich auch hier womöglich immer was anderes meinen..)
.
@gastgeber – wie schön, dass er sogar hier auf wort gehorcht. “fritz_” hat macht über ihn. und nun schon zum zweiten male bewiesen: also jeder wie er will oder mag.
.
falls es aber mehr um rang als um zusammenhalt ginge (und nur dann), dann wäre evtl. noch festzuhalten: perfekt!57 ist aber mehr als “fritz_” – denn der ist nur um seiner willen hier. und nichts für ungut.
.
(und man fühlt sich etwas unterfordert. 100t pro monat? das wäre 20x 5000? pro monat? “galilei und die heilige inquisition würden das aber nicht gerade “widerrufen” nennen, nicht wahr?” sondern eher “weiter so, und weiter so mit vorsatz”. nein, den perfekt!57 muss ein echter und wahrer bourgeois als gefährlich erkennen (*g*) (wie leicht für den b.), anschuldigen (“schuldig ist der eh”), überführen (keine frage), untersuchen (aber wie!) – und wegsperren. ohne prozess. als abschreckendes beispiel. in den tiefsten keller. wegtun. denn da gehört er hin. unsichtbar mundtot gemacht. ein prozess? was prozess? mit öffentlichem scheiterhaufen und spektakulum – dem öffentlichen gedächnis so womöglich auch noch vorschub leisten? nein nie, denn das wäre dämlich. ungefähr genauso wie “und sie dreht sich doch” in unendlichen kreisetappen und als öffentliche fortsetzunsgeschichte. aber nun.)
perfekt!57 ha detto:
was uns womöglich mit macht sofort zum “vierten hauptsatze der don-alphonsischen vermögensgesetze” bringt:
.
mit kleinerem und kleinem vermögen tritt es sich leichter nach, nach unten. und beugt sich ebenso gen oben.
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denn große vermögen sind immer autonomer, weiter weg, gelassener, und – vorsichtiger. also klüger! … denn sonst wären sie ja erst gar keine großen vermögen geworden, nicht wahr? große vermögen sind also immer huldvoll und anerkennend – gegen jedermann. weil adel dienst ist. und tägliche herausforderung. trotzdem und deswegen.
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nun.
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und wir legen keinen wert auf stimme. deutschland hat ja auch keine.
Mediensegler ha detto:
Hach, wir antworten uns selber?
Thorsten haupts ha detto:
@Grohmann – Verachtung – Klassismus – Massenarbeitslosigkeit – Reallohnsenkungen – Entwertung ihrer Arbeit – Verachtung durch ihre eigene Partei – bigotten Bourgeois-Moral:
Wow. Kommen Sie, da geht noch mehr. Es fehlen noch Lumpenproletariat, Ausgrenzung, Gentrifizierung, Ausbeutung, Sklavenhalter, unterdrückt, ohnmächtig, Stolz, Würde, Solidarität und vieles mehr. So wird das nichts mit der Vernichtungspolemik, mehr üben bitte.
Ich lade Sie auch gerne ein. Zu Leuten aus ganz kleinen Verhältnissen, die es geschafft haben und zu Recht stolz darauf sind. Die werden Ihnen schneller, politisch unkorrekter und deutlicher etwas husten, als ich als dekadenter Vorbourgeois dazu jemals im Stande sein werde. Opferrhetoriker.
Gruss,
Thorsten Haupts
Köstlich ha detto:
2ter Versuch -leicht abgewandelt:
.
Darf “Fritz the Cheshire Cat” die Italiener weiter narren oder nicht?
The Great Artiste ha detto:
Überall könnte man einhaken… Würde?
@ Ernst Wilhelm, Grohmann, Kinky So, Homobulla.
Respekt ist, was die merkwürdigen Gestalten mit der Street Credibility immer einfordern, und ein Stück haben sie Recht – nur für was sie diesen einfordern, da graust es der Sau.
Dass man mit untergeordneten Tätigkeiten, ganz deutlich übertrieben, wie Köchin, Hausgehilfin, Chauffeur ein anerkanntes Gesellschaftsmitglied sein konnte, war eine sehr zweischneidige Situation. Man war gemocht, hatte eine erfüllbare Aufgabe, ein Zuhause – aber kein eigenes Leben. Im Wirtschaftswunder stieg die Produktivität der Arbeiter so, dass man ausser als Geldadel sich kein Personal mehr leisten konnte.
Ausser bei Pflegekräften, da drückt der Gesetzgeber alle 12 Hühneraugen zu.
Wer hat weniger Würde: der bei Amazon ausgebeutet wird, der davon profitiert – oder der, der dort kauft? Wer als Behinderter vor einer Kasernierung im Heim flüchtet, obwohl er nur 1200 €/ Monat zahlen kann für einen mehrmonatigen 24h Einsatz einer polnischen Krankenschwester, im abwechselnden “Bohrinsel” Einsätzen?
Es gibt nicht nur schwarz oder weiss, dass zeigt ihr Beitrag, Ernst Wilhelm, ganz gut, während Sie, M.Grohmann sehr stereotyp anworten, obwohl sie in die richtige Richtung denken.
Vielleicht sollten wir die individuelle Wertschätzung, die die Oberschicht einst ihrem Personal zukommen liess, übersetzen auf die Menschen, die für uns Busse fahren, Müll wegbringen, Autos reparieren, die den ganzen Scheiss machen, den der gewöhnliche Geistesarbeiter nicht mit der Kneifzange anfangen würde und jedesmal zum Rumpelstilzen wird, wenn er vom Arbeitnehmer zum Kunden mutiert?
Ich fand das in “Cloud Atlas” sehr amüsant, dass man nicht mehr von Menschenrechten, sondern von Konsumentenrechten sprach..
.
Wenn wir es schaffen, in persönliche Beziehungen weniger Selbstverwirklichungszwang hineinzuquetschen, könnte die Empathie wachsen, auch im Alltag etwas würdiger, menschlicher miteiander umzugehen. Und weniger Stress würde vielleicht auch mehr Raum für politisches Engagement in die richtige Richtung übrig lassen.
Und jetzt reichts, jetzt muss ich die Kiste für heute zuklappen…
Köstlich ha detto:
Lieber Great Artiste, in genau diese Richtung dachte ich zeitgleich auch (siehe etwas weiter oben). Nun will ich aber doch die OT-Frage los werden, die ich bisher nicht unterbringen konnte:
.
Darf “Fritz the Cheshire Cat” die Italiener weiterhin narren ?
Köstlich ha detto:
Don -kein Freischalten mehr ? Oh wehe, wenn sie losgelassen …
Köstlich ha detto:
Lieber Great Artiste, in genau diese Richtung dachte ich zeitgleich auch (siehe etwas weiter oben). Nun will ich aber doch die OT-Frage los werden, die ich bisher nicht unterbringen konnte:
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Darf “Fritz the Cheshire Cat” die Italiener weiterhin narren?
GuX ha detto:
Wäre das nicht die Lösung vieler Probleme: individuelle Wertschätzung? Mir fällt es oft auf, gerade in Deutschland, daß Menschen den Umgang mit anderen Menschen als eine Art Wettbewerb oder gar Kampf ansehen, in dem man dem unterlegenen die Unterlegenheit auch ganz klar vor Augen führt.
Man kann natürlich einwerfen, daß sich von einer persönlichen Wertschätzung niemand etwas kaufen kann, und Geld daher besser ist als gute Worte; aber meine Erfahrung ist spricht eigentlich nicht dafür (zumindest solange es hier nicht um Existenzfragen geht).
Zum Thema der Wertschätzung: Hier – und wohl in den meisten anderen ländlichen Regionen im UK – ist es üblich, sich beim Busfahrer beim Aussteigen zu bedanken; auch wenn das vielleicht bei vielen ein Automatismus ist, so finde ich das doch eine freundliche Geste die eben eine gewisse Wertschätzung ausdrückt.
Mediensegler ha detto:
Wenn man dem (Anstreicher) Raumgestalter, dem (Maurer) Häuserbauer,
der (Putzfrau) Raumpflegerin u.s.w. einen Kaffee, Saft was auch immer,
(kein Bier) anbietet, und auf deren Ebene kommuniziert,
dann sind die individuellen Leistungen besser, die Preise niedriger,
und beide Seiten fühlen sich besser, und man geht gerne miteinander um.
Neudeutsch: Win-Win.
GuX ha detto:
Es geht ja nicht einmal darum, eine bessere Leistung (oder kleineren Preis) zu erzielen; es genügt ja schon, wenn man eine angenehme Arbeitsatmosphäre schafft, in der sich beide Seiten wohlfühlen. Aber wenn zwei Menschen miteinander umgehen, muß es ja nicht zwingend einen Gewinner und einen Verlierer geben.
Mediensegler ha detto:
Wie schon gesagt: Win-Win, ich habe keine Priorität gesetzt,
beide Seiten fühlen sich besser,
und die anderen Aspekte ergeben sich von allein.
Man sollte das auch nicht so tun, wenn man nicht wirklich dahinter steht,
denn das wird bemerkt.
Einfach Mensch sein reicht.
kinky So ha detto:
TGA,
go Karli go, kauf’ uns ein Bad mit Klo?
No, ich bin ein böses Mädchen!
Ich schmeiße Bomben in Form von Bildern, die ich male. Große böse Bilder auf Leinwand und ich tanze mit Quasaren. Wilde, böse Tänze zu einer dunklen herrlichen Musik. Und ich ficke Dämonen. Und nachts lege ich kleine Blumen in mein Haar, when the devil comes into my kitchen, to my bedroom.
Und er küsst mich am ganzen Leib. Und am Morgen kitzelt mich eine Sonne wach. Groß und glühend. Und dann schenke ich der Bäckereifachverkäuferin ein kleines Bild, das ich gemalt habe. Mit Brezen drauf und Blumen. Und sie schenkt mir das Brot. Weil ich nämlich meistens kein Geld habe. Und das ist auch gut so.
Ich bin Romantikerin. Ich mag Penner, Stotterer und Menschen, die sich nicht ausdrücken können und die auf einem Scheißhaus geboren wurden.
Ja, ich ich bin ein verdammte Sozialromantikerin.
Mediensegler ha detto:
x, OOPS, I Did It Again.
kinky So ha detto:
Manchmal sollte man wissen, man sich einen Kommentar verkneift,
Mr. win win
kinky So ha detto:
Da keine Ironie vorhanden war, in dem was ich schrieb. Es beschreibt ein Leben von Leuten, die sich nicht gewählt ausdrücken können und hier nichts schreiben.
Ich kann mich ausdrücken, halbwegs. Verstehen Sie, dass man solche Menschen lieben kann. Und dass es keine Unterschicht gibt. Nur Menschen.
GuX ha detto:
Ist Sozialromantik denn etwas so schlimmes?
kinky So ha detto:
Eben!
Außerdem wird der Begriff von Laien falsch verwendet.
Romantik ist ein Philosophie-Richtung.
Köstlich ha detto:
Mindestlöhne ? … schöne klassizistische Treppe.
Köstlich ha detto:
Der wahre Klassenkämpfer spendet immer Beifall:
Ist der Günter mit H und weiter wie Bier, die Ware Hoffnung für Kuba ?
Köstlich ha detto:
Diesen netten Tipper schrieb ein anderer Klassenkampf-R.ebell:
…. dass einzelne Spekulanten und Banken das Schicksal ganzer Volkswirtschaften bestimmen und Millionen Menschen ins Elend reiSen.
.
Er macht sich vielleicht Sorgen, dass die Cheshire Katze die 20 Mrd weggelächelt hat.
Köstlich ha detto:
… oder meint er die neuen Sommer-Fernreisekataloge, die gerade gedruckt werden ?
Folkher Braun ha detto:
Habe ich jetzt etwas falsch verstanden? Nach meinem Dafürhalten war der Text des DA bezogen auf den Unterschied von wirklichem Reichtum und vorgestelltem Reichtum. Um das mal auf alte Erkenntnisse zurückzuführen, ist nach Marx eine Aktie “vorgestelltes Geld”. Und die abgeleiteten Wetten davon wären Vorstellungen von vorgestelltem Geld. Wie wir aus der Praxis wissen, gibt es genügend Dumpfbacken, die auf solche “Vorsteller” hereinfallen. Und ich verstehe jetzt nicht, wie man auf “Jonas” und Co. böse sein soll, nur, weil er das Dumpfbacken- Geld verprasst hat.
Tyler Durden Volland ha detto:
@ThorHa
Ich habe geschrieben: „die Privilegien der einen sind nahezu ausnahmslos nicht durch Leistung, sondern durch Gewalt oder Betrug entstanden.“ Nicht „ausnahmslos“.
Die ihrer Meinung nach nicht existierende „gemeinsam geteilte Grundüberzeugung“ der betreffenden Klasse ist das Bestehen auf den existierenden Privilegien gegen alle demokratischen Bemühungen der Rest-Gesellschaft.
Keiner bezweifelt ihre Leistung oder die ihrer Eltern. Ich spreche zB von Frau Quandt deren ererbte Milliarden auch von KZ-Häftlingen erwirtschaft wurden.
Oder, ich spreche von jenem Bankmanager, den ich in einem anderen Thread mit Quellenangebae zitierte, der zwar entlassen werden musste, weil er aktiv an der Libor Manipualtion beteiligt war, aber dafür trotzdem für das fragliche Jahr 80 Millionen Euro Bonus bekam.
Macht 250.000 Euro pro Tag! Oder der Name Nonnenmacher oder HRE Oberen fallen einem spontan sofort ein.
@Donna Laura
Sie haben mich erwischt, schuldig in allen Punkten.
Was den TD betrifft, so beschränke ich mich eigentlich auf den, der am Ende des Filmes händchenhaltend vom Pernthouse aus beobachtet wie die Wolkenkratzer der Banken gesprengt werden. Ich stell mir dann immer Frankfurt vor…
Der Volland ist nötig, da in jedem Forum Dutzende von TDs existieren, und er stammt natürlich aus dem Meister und Margarita.
Heute abend also unbedingt auf arte ein paar Tatsachen.
Der Artikel dazu aus dem garantiert nicht linken Tagesspiegel:
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/eurokrise-staatsgeheimnis-bankenrettung/7826402.html
Der Film läuft nur heute
Staatsgeheimnis Bankenrettung
Dienstag 26. Februar 2013 um 21.45 Uhr
Keine Wiederholungen
(Deutschland, 2013, 52mn)
Was die Re-Feudalisierung angeht, so bin ich einerseits nicht up to date, da ich seit 5 jahren am anderen Ende der Welt lebe…. andererseits natürlich sogar eine Vorsprung habe, denn Japan war nie etwas anderes als ein Feudalstaat. (Auch wenn das jetzt unglaublich klingen mag, glauben sie es mir einfach mal)
@TGA
„Die von @Martin Grohmann oder Tyler durchaus niveauvolle gestellte Frage (sind die armen Doofen selbst schuld dass sie arm und doof sind?) zerfasert.“
Nein, das sind sie natürlich nicht, denn die Spielregeln haben sich grundsätzlich geändert seit ALLE Medien in denselben Händen sind, und mit denselben manipulativen und meinungsmachenden Artikeln dafür sorgen, dass diese armen Doofen auch arm und doof bleiben. Und vor allem Merkel oder Steinbrück wählen.
Es spricht doch Bände, dass der einzige „linke“ Journalist Deutschlands (die linken TAZ Spiesser sind nur lächerlich) einer der Herausgeber der FAZ ist!
@GuX
„Auch ein prekär verdienender Mensch kann sich gute Sachen leisten…“
Jermand schlug es doch vor: Gehen sie mal auf den Viktualienmarkt und kaufen sie gute Ware… und dann schreiben sie den Satz nochmal.
GuX ha detto:
@Tyler
Kann man nur auf dem Viktualienmarkt gute Sachen kaufen? Zum einen gibt es in anderen Städten auch ganz normale Wochenmärkte, zum anderen gab es zumindest früher auch noch Supermärkte, die akzeptable Sachen verkaufen.
kinky So ha detto:
Der Tyler wohnt in Japan.
GuX ha detto:
Aber dort gibt es keinen Viktualienmarkt, oder?
kinky So ha detto:
Nein, den gibt es in München. Nähe Marienplatz.
kinky So ha detto:
Er kennt sich aber in München aus. Er hat hier studiert. Philosophie. Bei denen muss man zwischen den Zeilen lesen. Wir sind keine Ironiker.
GuX ha detto:
Oh je – wohin habe ich mich hier verirrt? Ich bin oft schon froh, wenn ich lesen kann, was auf den Zeilen steht.
kinky So ha detto:
Dann sind sie klar im Vorteil, wie man auf Blogdeutsch sagt.
GuX ha detto:
Da bin ich mir nicht so sicher … hier zeigt sich ja auch eindeutig ein Klassenunterschied.
Tyler Durden Volland ha detto:
Wenn sie einfach nur mitdenken, wirds sicher leichter.
Es ging bei allen vorangegangenen Kommentaren um den Zusammenhang zwischen Qualiät und BEZAHLBARKEIT!
Ich nahm an jeder überlegt sich was er kommentiert… anscheinend war ich dabei zu optimistisch.
Aber schön zu wissen, dass sie wenigstens zugeben, ohnedies nur ab und zu mal zu verstehen was auf den Zeilen steht.
GuX ha detto:
Das Problem liegt hauptsächlich daran, daß manche Kommentatoren die Bedeutung ihrer Worte sehr gut verstecken …
Aber ich bleibe auch dabei, daß Qualität bezahlbar ist: das hängt allerdings auch davon ab, was man unter Qualität versteht. Wie legen Sie denn Qualität bei Nahrungsmitteln fest, jenseits von eßbar und schmecken? Sowohl was die Inhaltsstoffe angeht, als auch was den Geschmack angeht (bei Blindverkostungen) sind die Unterschiede eher gering, wenn man frische Waren aus einem Supermarkt mit vergleichbaren Waren (also gleiches Gemüse etc) auf einem Markt vergleicht. Das “gute Gefühl” hat nur wenig mi Qualität zu tun.
Thorsten Haupts ha detto:
@Tyler:
Okay, dann eben fast ausnahmslos. Für mich haben Sie damit die Ausnahme zur Regel gemacht, aber mit den Quands und Bankmanagern kann man ja keine Debatte mehr verlieren.
Was den Wochenmarkt angeht, nähme ich Ihre Herausforderung gerne an. Und das gleich für einen ganzen Monat – gesund und schmackhaft kochen und ernähren mit Hartz IV Budget, auf Basis tatsächlicher Preise. MacDonalds kostet Geld, nicht der Bauernmarkt.
Gruss,
Thorsten Haupts
Köstlich ha detto:
Herr Haupts, das stimmt, für die Kosten von 1 -2 Fastfood Menus kann ich locker 4 Personen schmackhaft versorgen – und meist bleiben sogar noch Reste übrig.
Wenns an einem Tag mal die unschlagbar günstige aber durchaus leckere selbst gemachte Linsen-, Erbsen-, Sellerie-, Karotten-, Kürbis-, Lauch-, Tomatensuppe mit in Butter geschwenkten Krutons aus altem Brot gibt, dann ist z.B. am nächsten Tag auch mal eine gebratene Schweinelende (im Supermarkt ca. 6 – 8 EURO) drin. Dazu gibts in ordentlich Salzwasser gekochte Minikartoffeln serviert mit frischer Butter, Frischkäse, Schnittlauch, Meersalz oder Mojo als Sättigungsbeilage.
Noch gekochte Nudeln vom Vortag übrig? – rein in die Pfanne, Olivenöl, Meersalz, geriebene Chili und (wers mag) Knoblauch ggf. ein paar gehälftete Minitomaten und/oder frischen Rucola dazu. Kurz durchschwenken, Ricotta drüber reiben, Basilikum rupfen, drüberstreuen, etwas groben schwarzen Pfeffer mahlen – auch fertig. Pinienkerne nur rösten, falls die Haushaltskasse das erlaubt.
Pizza, Flammkuchen oder Crepe – warum nicht selbst machen?
Ein bisserl Übung braucht der Teig und die Basis-Sauce, es klappt aber meist schneller als man denkt. Die Belegungs- oder Füllmöglichkeiten sind endlos und meist sehr günstig!
usw. usw. …. Kochbücher gibts ja genug.
Falls ich zu viele Reste gesammelt habe, schmeiss ich alles grob geschnippelt in eine Pfanne mit ordentlich Olivenöl, anbraten und dann durchziehen lassen / reduzieren, 6-8 Eier darüber. Auf (ggf. mit frischem Salbei oder Rosmarin) in zweiter Pfanne angerösteten nicht zu dicken Brotscheiben servieren. Pfeffer, gehackten Schnittlauch und grob geriebenen Parmesan drüber. Schmeckt je nach Resten immer wieder anders aber meistens sehr lecker.
Mein Tipp: Nie an der Olivenölmenge sparen – am Preis des Öls aber durchaus. Ein Blick in den Warentest und ein bisserl probieren genügt, um ein passables und günstiges Öl zu finden.
Mich wundert nicht mehr, dass die prekärsten Familien die dicksten Fastfood-Rechnungen machen und natürlich auch die Dicksten in der Schlange sind an der auch ich immer mal anstehe, um ein oder zwei Cheeseburger zu vertilgen.
whatcrisis ha detto:
http://www.arte.tv/de/sendung-verpasst/7291880,CmC=7350850.html
Das Video dieser Sendung steht Ihnen 7 Tage lang nach der Ausstrahlung auf ARTE+7 zur Verfügung.
Aber, quelle surprise:
DIESES VIDEO IST ZUR ZEIT NICHT VERFÜGBAR. WIR BITTEN UM VERSTÄNDNIS.”, so Arte heute.
Mögliche Gründe deuten sich aber in dem wenigen an, das (noch) verfügbar ist (ab 2:05):
http://videos.arte.tv/de/videos/staatsgeheimnis-bankenrettung–7303166.html
honni soit qui mal y pense…
.
Auch was man aus dem Nahumfeld des elysischen Palasts vernimmt, bestätigt längst gehegte Befürchtungen aufs nachhaltigste:
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/politik-vor-dem-kollaps-blindflug-selbstlob-wortbruch-luege-12092975.html
Ich haaaabs geahnt! (auch Opa Hoppenstedt, glaube ich). Von Möpsen und Moneten, hätte Loriot vermutlich geschrieben.
quecalor ha detto:
Der Arte Beitrag läuft heute Abend um 21.45. Daher ab 2.05 auf Arte+. Empfehlen kann ich auch 28Minuten auf Arte.
whatcrisis ha detto:
Ja. Danke!
Mein Fehler, ich fühlte mich der Zeit um 1 Tag voraus. Wenn es goldene Zitronen oder Himbeeren im blogging gäbe, ich glaube, damit hätte ich mir wohl eine Nominierung verdient.
.
Auch so ein Fall, wo ein an sich unbedeutender Fehler, eine geringfügige Unterlassung, das Übersehen einer einzigen Zeile Textinformation, ganz erstaunliche Wirkung im Ergebnis zeigt…
Petronella ha detto:
Guten Morgen! Eben (08:18 Uhr) stelle ich fest dass dieser Artikel bei der FAZ in den Blogs gelöscht wurde.
Seltsam.
kinky So ha detto:
Guten Morgen, Petronella! Ich gehe jetzt ins Bett. Als klassenloser Habenichts gehört sich das so. Hab’ die ganze Nacht gearbeitet und das Blog hin und wieder vollgelabert. Wer ist die FAZ?
Petronella ha detto:
08:28: jetzt ist der Artikel wieder da. Es wird wohl daran gearbeitet.
Ich passe weiter auf!
Don Alphonso ha detto:
Keine Sorge, alles wird gut.
Don Ferrando ha detto:
Wollen Sie zum ZDF 🙂
achwas ha detto:
Die Zeiten wo man jemand politisch “links” oder “rechts” einordnen konnte, sind doch seit Jahren vorbei.
Es geht um die Frage, wie verhält man sich jenseits aller Lippenbekenntnisse im täglichen Leben. Und das wird zu nehmend schwieriger.
.
Ich habe neulich einen Jungen beobachtet wie er klauen wollte; ich rollte mit den Augen, gab ihm zu verstehen, dass er es zurücklegen sollte.
Vor dem Laden gab ich ihm 10€, er solle sich das jetzt kaufen, stehlen sei Mist.
Er bedankte sich so überschwenglich, dass ich mich schämte.
Doch jetzt kommts:
Aus den Ecken schossen mehrere Kinder hervor, die jetzt alle auch Geld haben
wollten. Es waren Klaukinder – von ihren Eltern auf Tour geschickt.
Ich hab´ sie (automatisch!) weggescheucht.
Sie trollten sich, wurden überhaupt nicht bös, sie sind es g e w o h n t.
Ich (noch!) nicht.
Sie gehen einem auf die “Nerven”.
Aber wenn man mal genau hinschaut, wie es die Gesichter derer verändert, die wegschauen, dann möchte man da nicht dazu gehören.
Denn diese verderben genauso die Atmosphäre, mit ihrer abweisenden Mimik.
.
Daran wird deutlich, dass wir zusammengehören.
The Great Artiste ha detto:
Das haben Sie ziemlich genau beobachtet. Vielleicht ist die ganze neoliberale kommerzielle Optimierung auch ein Stück “Mauerbau”, um “gerechte” Kriterien zwischen Anrecht und Gnadenakt zu errichten.
Und weil es himmelschreiend willkürlich ist, ob ich ein medienwirksam verletztes Kind aus Afghanistan mit aller verfügbaren High Tech Medizin rette, aber “bloss” ein bulgarisches Klaukind an einer verschleppten Lungenentzündung sterben lasse, haben wir umso mehr Bauchschmerzen, je eher wir die Person sind, die die Entscheidung fällen muss – und da kommen dann finanzielle Gründe gewissensentlastend ins Spiel.
Anders herum – wenn wir alle unsere Rente nach unseren sozialen Verdiensten und unserem möglichst kleinen ökologischen Fussabdruck zugemessen bekämen – was würde diese das entscheidende Behörde für ein furchtbares Orwellsches Monster werden?
“Na, liebe ach was, heute wieder ein Zigarettchen geraucht, noch eins, und Sie werden sich wohl in Zukunft etwas einschränken müssen.!”
Aber über dieses Dilemma, nicht die ganze Welt retten zu können, sollte man weiter nachdenken.
Mediensegler ha detto:
Ob Sie das auch so sehen würden,
wenn Ihre ältere relativ hilflose Tante von denen am Geldautomaten
regelrecht ausgeraubt würde, wage ich zu bezweifeln.
Hier bei uns macht so eine Kinderbande, nicht strafmündig,
die Gegend unsicher.
Die werden von der Polizei vorne ins Jugendheim reingebracht
und sind in fünf Minuten hinten wieder raus.
ephemeridenzeit ha detto:
Eigentlich ist es ein bisken bitter, wenn einige Mitforisten hier darauf hinweisen, dass man ja mit Dienstleistern auch menschlich umgehen und ihnen vielleicht sogar einen Orangensaft (hört! hört!) anbieten könnte. Wie bei so einem exotischen Inselstamm, den man neugierig betrachtet, ein paar gönnerhafte Euro verehrt und zu Hause ganz weltläufig von diesem ‘Abenteuer’ berichtet. Hach, wie kosmopolitisch ist man – zumal wenn es dann auch noch Winwin zu verteilen gibt… Solche Attitüde ist, seien wir ehrlich, ein bestes Beispiel für Standesdünkel.
GuX ha detto:
Ich glaube, Sie verstehen das vielleicht auch falsch (bzw. es ist nicht so gemeint, wie es ankommt). Andererseits befürchte ich, daß es genug Menschen gibt, die mit Dienstleistern genau so umgehen – schließlich bezahlt man sie ja (wenn ich mich recht entsinne, schildert zumindest eine Kommentatorin hier ein solches Verhalten).
Thorsten Haupts ha detto:
Sie meinen, anständig und respektvoll miteinander umgehen geht schon in Ordnung, aber wenn jemand das zu konkretisieren versucht, wird es Standesdünkel?
ephemeridenzeit ha detto:
Nein, nicht das tun, sondern das sich damit brüsten wirkt befremdlich. Und wenn man sich nicht brüstet, aber vermeintlich nur ‘darüber’ informiert, hört es sich immer noch so an wie ein Tipp aus dem lonely planet für Somalia…
GuX ha detto:
Wen meinen Sie jetzt?
Mediensegler ha detto:
Die kriegen natürlich auch Kekse, Mettbrötchen und Stullen,
und jede halbe Stunde eine Streicheleinheit.
Mannomann, ich und Standesdünkel,
wohl mit dem falschen Fuß aufgestanden.
Es macht auch durchaus Sinn, sich mit denen zu unterhalten.
Hegel, Marx, Oper und Ballett wären allerdings die falschen Themen. 😉
C. von Egern ha detto:
Wieso denn? Man kann doch sicherlich noch die schuftenden Dachdecker über den Stellenwert von Merce Cunningham im zeitgenössischen Tanztheater aufklären. So werden aufs herrlichste Klassen/Bildungsunterschiede überbrückt. Man muß halt auch mal was wollen, echt. Mir sind halt leider diese Leitern zu hoch, Höhenangst, leider.
ephemeridenzeit ha detto:
Marx, Hegel, Safranski… wohl noch nie Taxi gefahren? Aber ‘mit denen’ kann man sich im Grunde des Herzens darüber nicht unterhalten… das liegt aber nicht daran, weil man es bei so kurzen Zusammenkommen auch nicht mit den KollegInnen oder KommilitonInnen täte, sondern weil man es sich nicht vorstellen kann. Doch erstaunlich, oder, es gibt hier Bauern-Paare, die fahren nach München in die Oper und einen Glaser, mit dem Sie trefflich über Kirchengeschichte und -architektur reden könnten.
C. von Egern ha detto:
Ja! Nicht sooo erstaunlich, aber wahr.
kinky So ha detto:
Über das zeitgenössische Tanztheater habe ich mich erst neulich mit dem Klempner unterhalten. Mein Verhältnis zu Handwerkern ist sehr schlecht ist. Das ist keine Vorurteil, sondern basiert auf empirischer Erkenntnis.
kinky So ha detto:
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. (Blogdeutsch)
.
So, ich knack’ jetzt noch die 300er-Marke und dann wird es Zeit für ein neues Blog.
Mediensegler ha detto:
Ja, ja, ich hatte letztens ein sehr anregendes Gespräch mit meinem Elektriker.
Er klärte mich über Russels Teekanne auf.
Die Taxifahrer hier sind alle schon froh,
wenn Sie die Straßennamen aussprechen können.
Mediensegler ha detto:
Und man sagt nicht Klempner,
die sind da sehr eigen,
Installateur wollen sie genannt werden.
sambossa ha detto:
Wenn die anerkennenden Worte und das Lächeln von Herzen kommen, dann ist es ok, ob nun win-win oder nicht.
@Tyler Durden Volland ha detto:febbraio 26, 2013 alle 3:00 am
Danke für ihren Tipp, die Stützen sind also auch ein gutes Informationsmedium.
homobulla ha detto:
Warum wird denn hier in einer Tour immer nur über Geld gesprochen?
Seufz. Es wird mittlerweile etwas vulgär, n’est pas? Und da man auch schon von Würde sprach: ist das der Würde eines Menschen eigentlich angemessen, sich in diesem Maße pekuniären Dingen hinzugeben? Mon dieu!
homobulla ha detto:
Und “n’est-ce pas”, of course.
Mediensegler ha detto:
Wir haben bald Ostern, wie wäre es mit Fabergé-Eiern?
homobulla ha detto:
Schon besser.
Aber eigentlich sind doch Fabergé-Eier auch nur etwas für neureiche Anfänger.
Der Kenner freut sich über doch diese possierlichen Artefakte:
http://wellcomeimages.org/indexplus/image/L0058635.html
http://bilddatenbank.khm.at/viewArtefact?id=87157
Jordanus ha detto:
Bei der FAZ sehen die Kommentare jetzt wieder etwas besser aus. Geht es dann hier weiter oder da?
Don Alphonso ha detto:
Jetzt nur noch Permalinks in die Kommentare und den Zuklappmüll weg und diese Titelzeile bei den Kommentaren abschaffen und es sieht wieder aus wie ein Blog. Wie das, was man gehabt hätte, wenn man WordPress genommen hätte.
antagonist ha detto:
Also, das klassische Törtchen, ein happs und weg isses, war das ja nun man nich, diese Election in la bella italia. Viele Törtchen machen noch lange keine Torte. Manch ein Betörter ruft nun nach dem lange vermissten Betörer, der die ganz große,überzuckerte Schichtentorte zu liefern verspricht.
**
Viele, die kein Geld haben reden gern über Geld. Persönlich rede ich nicht darüber, weil ich eh keins habe.
Diese Superpfeife in Berlin, die den Regierenden gibt, findet das sexy, was es natürlich nicht ist.
astroklaus ha detto:
Das waren noch Zeiten – aus dem Anfang des vorigen Jahrhunderts ist als Anekdote überliefert: “Über Kunst kann man nur mit Bankdirektoren reden, Künstler reden nur übers Geld”…
(Nota bene: mit Direktoren, nicht mit CEOs, Managern o.ä.! Der von Herrn Abs gestiftete Kammermusiksaal im Beethoven-Geburtshaus in Bonn ist wohl eine der letzten Aktionen in diesem Sinne: der heißt zwar so (Hermann Josef Abs-…), es ist aber immerhin kein Logo dran.)
achwas ha detto:
Nicht an allem ist der Wowereit schuld.
Würde sich denn was ändern, wenn er weg wäre?
.
Berlin ist ein liederliches Ding, dem zu viel zugemutet wurde.
Vor 24 Jahren sind plötzlich und unerwartet Verwandte mit Kind
und Kegel, samt dreckiger Wäsche angereist und geblieben.
.
Dann hat sich ein König von und zu Brioni aus Hannover mit einem grünen Frosch in einen zu großen Palast an der Spree eingenistet, in deren Gefolgschaft Schmarotzer, Dealer und anderes Gesocks sich eine goldene Nase verdienen wollten und KONNTEN.
.
Dem harmlosen Berliner wurde sein buntes geliebtes Festzelt Tempodrom unter dem A…. weggerissen und an jedem Fleckchen, wo er ganz bescheiden mit seiner Liebsten ein Friedenspfeifchen rauchen will, machen sich nun Leuten breit, deren Hirn durch permanentes Fressen und Saufen und telefonieren so degeneriert ist, dass sie denken, was sie tun sei hip.
.
Sie tanzen um ein goldenes Kalb – das nur sie auf ihrem Handy sehen.
Berlin ist eine müde abgetakelte Tunte, die solche Folklore nicht aushält.
Seid gnädig.
wirhätteneswissenmüssen ha detto:
Den drohenden Steuerberater und das strafende Finanzamt im Nacken, man muß Prioritäten setzen: Bevor auch dieses Blog kaputtgemacht wird, ist es mir, der ich mich kaum noch an Internetdiskussionen beteilige, ein Bedürfnis, vor dem Verfasser und seinen Getreuen (in willkürlicher Folge: dem Tiger, donna laura, Savall, TGA, HansMeier555, Filou, prince Matecki, Tyler Durden Volland, Thorsten Haupts, fionn – Kotau vor allen Unerwähnten) den Hut zu ziehen.
Ich war ein Printmedienjunkie; meine Kinder lernten mit FAZ, Spiegel und Zeit lesen. Niemals hätte ich in ihnen nach Bestätigung meiner Meinung gesucht (diese in fünf Worten: Es ist alles viel schlimmer), nicht einmal die furchtbare Heuchelei hinsichtlich Leistungsschutzrecht hätte mich verprellt. Die “Zeit” kam mir als erste abhanden, als ich lernte. daß ausgerechnet sie kein Vorzugsabo für Wehrpflichtige hat. Beim Spiegel fand ich gleich zwei Gründe: die entsetzliche Boulevardisierung und die jämmerliche Zensur bei SPON. Die FAZ war die letzte: Wie deren unfähige Buchhaltung mit alten Kunden umgeht, ist eine Geschichte für sich. Und siehe da: Es geht auch ohne deutsche Presse.
Mit der FAZ verbindet mich als stillen Genießer noch dieses Blog, mein Favorit gleich nach Fefe, und ich wünsche Glück bei den Bemühungen, es in alter Freiheit fortzuführen.
Ich verneige mich vor der Moderationskunst des manchmal etwas schnöseligen Dons, dem es ganz ohne lachhafte “Richtlinien” gelingt, ohne merkliche Eingriffe auszukommen, und allen Diskutanten, die bei aller Verschiedenheit der Persönlichkeiten und der Ansichten wohltuend zivilisiert miteinander umgehen – welch Unterschied zu anderen Seiten im Netz! Selbstverständlich stimme ich mit niemandem mehr als nur in Teilen überein, aber für mich, den totalen Gesellschaftsmuffel, wäre es der Gipfel des sozialen Glücks, alle diese Damen und Herren einmal zu einem großen Fest versammeln zu können und zu dürfen. In schā’a llāh.
kinky So ha detto:
Skandal: Falsch deklarierte Eier in acht Bundesländern.
Und man sagt jetzt nicht mehr “alleinerziehend”. Das muss einem doch gesagt werden.
Nachrichten in postkulturellen Zeiten.
kinky So ha detto:
Dass man Behinderte nicht transportiert, sondern befördert, leuchtet mir noch ein.
Aber was soll man anstatt alleinerziehend sagen? Oder solle es nur eine semantische Abgrenzung zu den Zuzweiterziehern sein. Und was ist mit den Zudritt- und Zuvierterziehern?
Oder mit den Zuvierterziehern mit Migrationhintergrund aus bildungsfernen Zudritterziehern?
kinky So ha detto:
Du bist mit ihm in der Oper gewesen, ich hab Dir nur Bussi-Bär vorgelesen.
Noch drei comments and we are Sparta!
Thorsten haupts ha detto:
300? 300! Yeah.
Mediensegler ha detto:
300? Den Film fanden Sie gut?
Thorsten Haupts ha detto:
Huh? Es war der exakt 300ste Kommentar.
Folkher Braun ha detto:
Was ist denn jetzt kaputt? – Alle Kommentare vor 26.2./ 21:29 sind weg.
Don Alphonso ha detto:
Nein, WP hat eine Umschaltfunktion nach 200 Topkommentaren – ich ändere das auf 300.
Tyler Durden Volland ha detto:
@ThorHa
Genau wie bei GuX. Sie müssen schon auf das antworten was ich schreibe, und nicht auf das was sie sich dabei denken, was ich damit meine…
Da es auf dieser Welt kaum noch etwas gibt, das sich zu konsumieren lohnt, gebe ich seit nahezu 10 Jahren jeden Monat im Schnitt nur mehr 400 Euro, also ziemlich genau Hartz4 Niveau aus. Das geht mit Bio in DE und sogar auch in Japan (gibt’s kein Bio). “Man” kann sich davon gut und gesund ernähren.
Ich habe nie etwas anderes geschrieben, aber ich weiss halt auch, dass ich nicht gerade ein normaler Deutscher bin. Eine alleinstehende hartz4 Mutter, mit drei Teenie Töchtern dreier Väter, mit jeweils 100 Euro monatlicher Handy Rechnungen hat, die kann das nicht. Und auch für Essen von Penny reicht das Geld dann nicht mehr. Was schlagen sie denn so vor, wie man mit denen umgeht?
Es ist für mich zutiefst konservativer Gedanke, dass sich Kultur und Zivilisiertheit einer Gesellschft und eines Staates daran ablesen lassen, wie sie mit solchen Leuten umgehen?
Ist ihrer Meinung nach irgend etwas an einer Politik auch nur diskussionsfähig, wegen der sich Schulkinder die paar Euro für die Schulspeisung nicht leisten können?????
Neoliberales Spiessertum ist NICHT konservativ!
DAVON schreibe ich..
@ kinky
Wer die FAZ ist? Ich will ihnen ein Beispiel von heute morgen geben. Die FAZ trommelt ja gerade fürs Fracking (ganzseitige Anzeigen Kunden erwarten nun mal Gegenleistungen) also hab ich den gestrigen Artikel kommentiert und auf das „Gasland“ Viedo bei YouTube hingewiesen. Dort kann man bestaunen, wie aus den Wasserhähnen in den Gegenden der USA, wo man diese Methode benutzt Wasser kommt, das nicht nur stinkt und untrinkbar ist, sondern sogar brennt!
Die FAZ ist also ein Mittel zur Meinungsmache in dem rücksichtslos zensiert wird.
Die FAZ ist aber auch ein Ort wo ein Schirrmacher oder ein Don Alphonso ihr Zuhause haben.
Keine der beiden Seiten sollte man vergessen, finde ich…
@Mediensegler
Wenn sie in so einer Welt zu Hause sind, warum akzeptieren sie das anstatt einfach die Koffer zu packen?
Es ist genau die Frage, bei der ich immer am meisten rätsle…
Sie scheinen ja schon bei der Frage ins Grübeln zu kommen, ob ThorHA „300“ gut fand? Ich hab mir den mal angetan, weil es ja ganz praktisch ist zu wissen, was die „andere Seite“ so „denkt“.
Ich hatte grosse Probleme bei der Einleitungsrede, mit der der Film beginnt, nicht kotzen zu müssen…
Ich hatte mir bis dato nicht vorstellen können, dass es sowas Perverses tatsächlich gibt.
kinky So ha detto:
Right. Und ich denke, Stützen der Gesellschaft funzt nur auf der FAZ. Das Umfeld ya know. Und klaro ist das ein Ausweichblog bis die FAZ ihre Hausaufgaben gemacht hat. Die Site hier bekommt den Traffic über den Link auf der FAZ.
Marco, Deus Ex M. und die anderen hast Du noch vergessen. Ohne gute Blogs kommt keine Seite, die was auf sich hält, aus. Dass Schirrmacher zu den Herausgebern gehört, tut der FAZ gut. Und der Don kann nicht nur Tegernsee, Tegernsee, Tegernsee. Nooooo!
Mit den Blogs ist die FAZ auch breiter aufgestellt. Den Schmarrn, den es da so gab, haben sie auch schon gestrichen.
In ein paar Tagen ist Sparta wieder ein Teil des Imperiums. Ein bedeutender.
Ein verwirrender. Ein Salon, der Spaß macht; in dem oft geholzt und Porzellan zerschlagen wird, aber alle, trotz Standesunterschiede und politischen Überzeugungen, eine Gemeinschaft bilden.
And this is sexy.
Don Alphonso ha detto:
Mir gefällt es hier gar nicht so schlecht: Keine Vorgaben, kein Javascript, schnelle Ladezeiten (WP vs FAZ 6 vs 18 Sekunden), lockeres Administrieren… für mich ist das hier technisch klar die bessere Alternative. Man könnte auf Ideen kommen wie “Text bei der FAZ aber Kommentare hier”, ein Pro-Account würde mich nur 60 Euro im Jahr kosten – das einzige Problem ist dann, dass bei der FAZ halt täglich 100 Kommentare und 3k PIs fehlen, und es könnte sein, dass es dann bei den Kommentarverächtern doch zu Ärger kommt. Fun Fact: Mit den verbleibenden 30 Kommentaren bin ich immer noch auf einem Spitzenplatz bei der FAZ 🙂
Umgekehrt muss man sagen, wenn ich mich nicht so halb durchgesetzt hätte, dann wäre das hier nach einem Monat vorbei gewesen. Insofern, vielleicht wird es gar nicht so vermisst. Ich denke, die Verantwortlichen haben das einfach in Kauf genommen.
Don Alphonso ha detto:
Ach so, und so viel Traffic kommt gar nicht von der FAZ. Nach meinen Zahlen gab es einen Schub und seitdem stabilisiert sich das hier ganz ordentlich. Einfach, weil hier richtig was los ist.
GuX ha detto:
@Tyler
Wenn Sie von vielen falsch verstanden werden, sollten Sie vielleicht versuchen, ihre Schreibweise dem Niveau der Leserschaft anzupassen. Das von Ihnen erwähnte Beispiel ist ein Extremfall, der sich sicher nicht auf die gesamte Gesellschaft, selbst auf die in unteren gesellschaftlichen Klassen, übertragen läßt. Im übrigen ging es – so ich mich recht erinnere – zunächst nur um die Frage, ob man sich mit Hartz4-ähnlichem einkommen qualitativ akzeptable Nahrung leisten kann.
Aber um bei Ihrem Beispiel zu bleiben: auch in einer solchen Familie dürfte eigener Einkauf und Zubereitung der (frischen) Nahrung eine billigere Alternative sein, allerdings eine ziemlich unrealistische. Aber was wollen Sie machen? Das Einkommen erhöhen? Nahrungsmittelgutscheine verteilen? Kochkurse? Das sind alles Dinge, die man zumindest im UK versucht hat, ohne größeren Erfolg soweit ich weiß. Es gibt keine so einfache Lösung dafür, besonders dann, wenn man die Menschen nicht bevormunden will.
holofernes ha detto:
@ Tyler Durden Volland
andreas mihm bringt heute ein großartiges beispiel für unabhängigen journalismus http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/fracking-technologie-armes-land-12095648.html
man könnte glauben, er sei zuständig für die drittmitteleinwerbung – sprich die anzeigenkunden. arme zeitung. dafür haben wir verständnis.
Thorsten Haupts ha detto:
Sie meinen also, weil jemand eine Meinung vertritt, die Industrieiinteressen befördert, sei er automatisch gekauft? Und wenn er/sie Fraueninteressen vertritt, hat jemand mit ihm/ihr geschlafen? Und wenn jemand Ökointeressen vertritt, ist er nur scharf auf Solardachsubventionen?
Also bleiben nur Fundamentalverdammer und Pauschalverleumder (alles Nazis ausser Papi) als seriöse, unabhängig Kritiker übrig?
Gruss,
Torsten Haupts
GuX ha detto:
Es gibt durchaus auch positive Argumente für das Fracking (ebenso wie für die grüne Gentechnik, die Kernenergie uvm.). Man kann aber der Fracking Industrie kaum vorwerfen, daß sie für sich selbst Werbung macht. Daß die Fördermethode anscheinend noch nicht ausgereift ist bedeutet noch lange nicht, daß Fracking generell unsinnig und falsch ist. Die meisten technischen Neuerungen waren am Anfang unausgereift.
Thorsten Haupts ha detto:
@Tyler – “Sie müssen schon auf das antworten was ich schreibe …”
Genau. Und Sie schrieben “Gehen sie mal auf den Viktualienmarkt …”, worauf ich präzise geantwortet habe.
Ich mag Ihre Schreibe ja tatsächlich, aber an Ihrer Fähigkeit zu Selbstkritik könnten Sie auch in Ihrem Alter noch was tun.
Gruss,
Thorsten Haupts
Mediensegler ha detto:
Tyler, wenn man hier Freunde, hilfsbedürftige Verwandte, Kinder und vor allem
eine Arbeit hat, in der man sich sein Auskommen und eine gewisse Anerkennung gesichert hat, dann ist das mit dem Kofferpacken gar nicht so einfach.
Als Sie sich entschieden, auszuwandern, werden Sie wohl andere Voraussetzungen gehabt haben.
Den Film, auf den Sie sich beziehen, habe ich gar nicht gesehen,
die 300 von Herrn Haupts bezog sich auf den hier getätigten 300sten Kommentar und ich habe einfach ein Witzchen gemacht.
Die geschätzte Donna betätigt ab und zu den kleinen Ironieschalter, mal an, mal aus, bei mir klemmt der oft, ich würde sagen, bei mir ist der zu 75% an.
Tja, ich würde sagen, reingefallen.
Yog Sothoth, Esq. ha detto:
Hier wird ja garnicht über die Wahl in Italien geredet..oder hab ich was verpasst?
Thorsten Haupts ha detto:
Wozu reden, wenn man weinen muss? Oder lachen?
Gruss,
Thorsten Haupts
donna laura ha detto:
lieber Tyler,
man kann beispiele so wählen, dass sie formallogisch die angeführte sentenz desavouieren und im sinne des sprechers deutlich verundeutlichen, und man könnte beispiele so wählen, dass sie die semantik der sentenz miteinbeziehen, so man sie verstehen will (willensentscheidung), einerlei – ein nicht ganz unübliches problem der kommunikation unter eritischen gesichtspunkten.
sie immerhin helfen nach kräften dabei mit, la loi de godwin zu bestätigen ;-).
nun lässt man sich also darauf ein:
bei den stützen der gesellschaft, damit ist nun nicht dieser blog hier gemeint, ist das aufgehen in einer rolle gleichsam konstitutiv, ebenso wie die individuelle ausgestaltung dieser rolle, die nicht eben den geraden weg ins unglück aufzeigt, wenn man wählt, um es vorsichtig zu formulieren;
ceterum censeo, dass sie, lieber Tyler, ihre rolle hier im blog in nicht ungleicher weise erfüllen.
hier im blog könnte man durchaus eine klippe erkennen, wenn man es denn wollte:
eine kluft, nennen sie es einen riss in der welt, eine nicht zu tilgende differenz:
leben 1.0. und 2.0.
und so befindet sich meine parvität hinter einem zerrissenen vorhang – wobei sie kaum eine weiterführende diskussion darüber führen könnte, denn über ihre welt hinaussehen kann sie nicht, doch ist diese welt keine kleine: eine mit füllhorn über die zeiten hinweg. was scheint schon linearität (ups, gleich verrutscht die wohlgehütete larve).
pardon für diese schimmernde unklarheit, sie muss sein. wenn sie mich nicht verstünden, der geschätzte Savall wird es wohl.
recht amüsant erscheint es der leserin dieser zeilen, die zugleich die verfasserin sein muss, dass es zumeist genau die richtigen kandidaten sind, die sich über donna laura aufregen – es ist ja nicht völlig unbeabsichtigt -,
die eben nicht zu differenzieren in der lage sich sehen (distinguo in diesem sinne; nicht im theologischen sinne der casuistique), weil sie auf diesen gedanken nicht kommen, denn auch ihre welt muss eine begrenzte sein.
hier im blog sehe ich zumindest den homo ludens am werke :-).
lieber Martin Grohmann, ähnliches dachte ich beim verfassen meines absatzes in diesem thread am febbraio 25, 2013 alle 12:44 pm.
so wird schuld auf den einzelnen heruntergebrochen, er wird herausgerissen aus seinen eingebundenheiten und tradierten moralischen verpflichtungen, flexibel, solitär, (teil- = rudimentär) aufgeklärt, wie er sein soll: vereinzelt, verwirrbar, verfügbar.
schuld erinnert aber an die erbsünde und erfüllt einen zweck der unterjochung des individuums unter whatever. zumindest sieht es ein wenig aus wie bei hieronimus bosch, allerdings bei lebendigem leibe.
zwar führe ich meine gleich folgenden aussagen durch die obigen ausführungen in ihrer länglichkeit ad absurdum, lieber Don Alphonso, doch hilft die linearität des blogs und das freigeschaltetwerden, gedanken herauszukürzen und im zweifel eine replik schuldig zu bleiben.
vermutlich benötigt man nur ein wenig mehr disziplin, die doch dem homo ludens entgegenstehen muss, damit es bei wenigen beiträgen bleibt; doch macht das neue spielzeug schon ein wenig freude, auch in seiner instantaneität.
lieber Köstlich – „Mojo als Sättingsbeilage“? gibt es dafür rezepte?
donna laura ha detto:
pardon, soll heissen: eristischen gesichtspunkten
stiften4408 ha detto:
Puppen klatschen
.
Pfaulinchen war allein zu Schlosse,
die Eltern geflohen, auf schlagendem Rosse.
.
Da war´s also allein zu Gange,
man nahm die Kätzchen in die Zange.
.
Die Zacken verblieben an nämlichem Orte,
und Backen erglühten, trotz mahnender Worte.
.
Und plötzlich war der Dank leer
und Alle der E-h-Sprit,
sie rufen laut: “Oh Schrankherr!
Hilfe!
Bilse frisst schon wieder Fensterkitt.”
donna laura ha detto:
liebe/r wirhätteneswissenmüssen, in aller bescheidenheit, so akzeptieren sie bitte meinen zart gehauchten dank für ihr compliment, an das ich mich zu gerne anschliessen möchte. und so eine kleine fête hätte schon etwas.
Mediensegler ha detto:
Finde ich auch.
Thorsten Haupts ha detto:
@ wirhätteneswissenmüssen:
Knappe Verbeugung, huldvolles Lächeln und ein freundliches “Merci mon ami”.
Gruss,
Thorsten Haupts
antagonist ha detto:
Bedaure ausserordentlich meine primitive, nachfolgende etwas vulgäre Aussage. Aber watt mutt, datt mutt..
Nur weil ich schon mal einen in den Frack sausen lasse, ist das noch lange kein Beitrag zur sicheren Gasversorgung Deutschlands
Merkwürdig, dass alle Welt auf einmal, fein abestimmt, vom fracking faselt Nachdem das Geschäft im Iraq in sauberen Tüchern ist, braucht der gewiefte Dienstleister
Halliburton eine neue “Jahrhundertaufgabe”. Koste es was es wolle. Taskforce one übernehmen Sie bitte. Und der famose, nobelgepreiste Friedensengel auf dem US-Präsithron trötet mit.. .
Savall ha detto:
Ich muß zugeben, Donna Laura, daß ich momentan vor allem hechelnder Weise unterwegs bin, um überhaupt den Anschluß zu halten. Die derzeitige Produktivität ist eine ungeheure. Aber mir kam gestern ein schönes Musil-Zitat unter, das auf das Ausgangsthema des Klassismus wunderbar paßt:
“Es ist ein Grundzug der Kultur, daß der Mensch dem außerhalb seines eigenen Kreises lebenden Menschen aufs tiefste mißtraut, also daß nicht nur ein Germane einen Juden, sondern auch ein Fußballspieler einen Klavierspieler für ein unbegreifliches und minderwertiges Wesen hält. Schließlich besteht ja das Ding nur durch seine Grenzen und damit durch einen gewissermaßen feindseligen Akt gegen seine Umgebung; ohne den Papst hätte es keinen Luther gegeben und ohne die Heiden keinen Papst, darum ist es nicht von der Hand zu weisen, daß die tiefste Anlehnung des Menschen an seinen Mitmenschen in dessen Ablehnung besteht.”
Also wieder mal nichts neues unter der Sonne.
donna laura ha detto:
hecheln sie, hecheln sie, das ist hier erlaubt, in diesen weitläufigen hallen.
man kann auch dem gastgeber ungezogener-, aber notgedrungenerweise immer nur hinterher rufen und hoffen, dass er hörte, wo es nun wieder hereinregnet im roten salon.
was ich heute morgen meinte, ging zwar nicht ganz in die richtung, die sie nun andeuten – bezog man sich doch auf die differenz mindestens zwischen echtem menschen und blognamen (und wenn sie nur dem schreibprozess zu verdanken ist und vielleicht auch ein wenig der diskretion geschuldet sein sollte).
antagonist ha detto:
Sehr verehrte Parvität! Wäre Ihnen denn hier im Salon bei Ausübung der Eristik
in Ihrer, Pardon,schlitzohrigen Art und Weise jemand gewachsen? So versuch ich´s erst gar nicht. Als Mit-homo-ludens geht mein Bestreben dahin, kurzatmig und notdürftig mitzuhalten indem ich einfach trickse. Soweit es meine bescheidnen, geistigen Fähigkeiten zulassen, natürlich. Man übt sich in dieser stillen, weitläufigen Halle, genannt Salon meist eh in bewundernswerter Toleranz. So darf auch ich hoffen.
Der Simplissimus weiland im II. großen Deutschen Krieg (der I. war der Schmalkaldische) hat´s damit wunderbarerweis
sogar hauteng in die Nähe der franz. Reine geschafft. Ein klassischer Fall von Chuzpe in edler Einfalt von ihm durchgezogen. Bei aller gebotenen Diskretion..
Die Deutschen können auch anders, Es kommt drauf an..Ort, Zeit und Umstände
verhelfen auch einem blinden Säufer schon mal zu einem Korn.
antagonist ha detto:
Don Alphonso;
Basst scho, gö! Zwei links, Zwei recht,, Einen fallen lassen. So sind sie halt, die verantwortungsbewussten Verandwordungdräschä.Ganz klassisch-liberalä kluge Köpfe. Weich gesinnt, stahlhart in der Ausführung..
antagonist ha detto:
Große Auswahl an Mimosen. Mein Ein für Alles. Jetzt kaufen!
Bitte stellen Sie sich hinten an, Hier gehts ganz klassisch zu!
Sie sollten mal die Klassiker lesen, Sie Rotzlöffel! Sie!
donna laura ha detto:
lieber antagonist, zu ihrer ersten fangfrage um 4.52 pm, so muss ich gestehen, nicht, dass ich, pardon, vielmehr: dass ich es nicht wüsste bzw. ich es nicht weiss.
allerdings sind wir alle schon da vorne in dem schlammgrünen salon mit den fackeln. es ist laut, es ist lärmend und man hält sich entsetzt die tüchlein unter die näschen, weil so an mephisto erinnert; und sie vollziehen hier noch ganz allein albernheiten? kommen sie, wir haben auch limonade…
Köstlich ha detto:
Liebe Donna Laura: Das Rezept anbei, sättigen sollen die Kartoffeln, nicht der Mojo Club:
http://mobile.chefkoch.de/rezepte/m88021034431323/Kanarische-Kartoffeln-mit-Mojo-Sauce.html
donna laura ha detto:
und ich vermutete: code> http://www.youtube.com/watch?v=gEuw2mgLRuQ …
Tyler Durden Volland ha detto:
Verspäteter Nachtrag……
@GuX
Wissen sie, solange mir einige bestätigen, dass sie meine Schreibe verstehen bin ich voll zufrieden.
Zu ihrer Frage:
Nicht ich bin Politiker und lüge von früh bis spät, benutze Steuergelder um meine Klientel davon profitieren zu lassen, nicht ich bin in der Lage die Höhe meines Gehaltes unabhängig von meiner Leistung selber festzulegen und selbst wenn es allen schlechter geht, meines trotzdem zu erhöhen.
Es wäre Aufgabe dieses Gesindels eine Lösung für das von ihnen ja gesehene Problem zu finden. Selbstverständlich sind es genau die Leute, die unfähig sind in dieser Gesellschaft ausreichend für sich und die ihren zu sorgen, die dann eben auch nicht in der Lage sind, mit wenig Geld gesund zu kochen. Was dachten sie denn von wem ich spreche?
Und was schwebt ihnen denn so als Lösung vor? Rückwirkende Abtreibung, oder was haben sie anzubieten?
Dieses Land, diese Gesellschaft erwirtschaften ungeheuren Reichtum, das Problem ist einzig und allein die Verteilung.
Es gibt für die Präkarier weder eine politische noch eine legale Möglichkeit aus ihrem Zustand herauszukommen. Mit einer Weigerung dies zu ändern delegitimiert sich jede Regierung, und allein wegen eines einzelnen Falles wie Mollath, der immer noch in der Klapse sitzt, hat jeder sogenannte Rechtsstaat jeden Anspruch auf Anerkennung verloren. Konsequenzen für so eine Fall werden vom Grundgesetz gebilligt.
Mit anderen Worten: Seien sie froh, dass ich nicht zu den Betroffenen gehöre. Spätestens seit dem arte Film vorgestern kann jeder wissen, dass die einen Verbrecher, die in der Politik, den anderen Verbrechern, denen in den deutschen Banken, die Steuergelder hinten reinstecken, damit diese damit ihre ungeheuren Spekaulationsverluste kompensieren können.
@Thor ha
„Sie meinen also, weil jemand eine Meinung vertritt, die Industrieiinteressen befördert, sei er automatisch gekauft?“
Welche anderen Grund könnte er denn haben? Wollen sie etwa andeuten das Volk habe die bekannten Riskiken zu akzeptieren, und der Autor denke halt nur mal so ins Blaue hinein?
So ganz nebenbei: stecken hier wohl handfeste Interessen der FAZ selber dahinter. Soviel Dummheit nehme ich denen nämlich nicht ab. Lassen sie mich
@wirhätteneswissenmüssen zitieren:
„Nicht zu vergessen: Für jede Dummheit gibt es Befürworter, für jede Unmenschlichkeit finden sich Freiwillige. Nicht immer ist es ein Irrtum der “Experten”; das “après moi …” ist unter den “Eliten” (für mich ein Synonym für das von mir normalerweise nicht verwendete “Abschaum”) die Regel.“
@Mediensegler
Natürlich verstehe ich ihre Argumentation, sie ist mir ja nicht unbekannt. Aber ich war halt schon immer etwas radikaler und wenn ich ein Nein habe, dann habe ich ein Nein und stehe dazu.
Kompromisse liegen mir nicht, denn von dem Zeitpunkt an liegt die Verantwortung für mein Problem bei mir, Ausreden zählen bei mir nicht. Sie fragen: „Tyler, wenn man hier Freunde, hilfsbedürftige Verwandte, Kinder und vor allem eine Arbeit hat, in der man sich sein Auskommen und eine gewisse Anerkennung gesichert hat, dann ist das mit dem Kofferpacken gar nicht so einfach.“
Es gibt da einen Film „Der Garten der Finzi Contini“. In dem wird deutlich gezeigt welche Konsequenzen es für ein paar Millionen Juden hatte, die so dachten wie sie.
Ja, Donna Laura, da ist er wieder, der Godwin. Aber er ist nun mal sehr praktisch, wenn man bestimmte Dinge deutlich machen will. Die Alternative wäre meinem Verständnis nach nämlich alles zu schlucken, das noch nicht ganz zum „Nazi“ reicht? Fänden sie das als Maxime denn gut? Trotz Larve?
Als ich 20 war, stand meine Einberufung fest. Eine Woche vor dem Termin sass ich in einem Flugzeug nach Sydney und ich habe es nie bereut..
Entweder man übernimmt die Verantwortung für sein Leben….. oder halt nicht. Ausreden interessieren wie gesagt nicht. 😉
kinky So ha detto:
“Neues aus der Mimosenforschung”. Der Titel ist gut.
Thorsten Haupts ha detto:
@Tyler:
…
„Sie meinen also, weil jemand eine Meinung vertritt, die Industrieiinteressen befördert, sei er automatisch gekauft?“
Welche anderen Grund könnte er denn haben?
…
Na ja, für Sie schwer nachzuvollziehen, ich weiss – aber ich könnte auf die Idee kommen, dass unternehmensfreundliche Politik auch menschenfreundliche ist, weil es über Arbeitsplätze, Steuern und indirekte Unternehmensverflechtungen (a profitiert vom Vorhandensein von b) einen Zusammenhang gibt?
Und mehr grundsätzlich – wenn ALLE Argumente (ja, auch Ihre) unter dem Vorbehalt stehen, sie würden ja nur das Interesse X wiedergeben und seien deshalb erlogen und erstunken … Dann können wir die Debatten einstellen, es gibt dann nichts mehr, worüber zu debattieren lohnt. Ja, ich weiss das alle Linken behaupten, sie argumentierten völlig interessenlos, altruistisch :-).
Gruss,
Thorsten Haupts
Tyler Durden Volland ha detto:
Etwas zu einfach ThorHa….
Alle Argumente sollten OFFEN die Interessen wiedergeben die sie tatsächlich vertreten, und dann sollte jeder sich aus allen diesen diejenige heraussuchen, die er für die richtige hält.
Machtverteilung und Zensur auf dem monopolisierten Medienmarkt verhindern dies aber völlig. Es kann doch auch sie nicht erfreuen, dass damit auch die Demokratie ruiniert worden ist? Wenn informierte Menschen wählen würden, dann sähe Europa anders.
Und sie sollten sich langsam daran gewöhnen, dass ich kein kein Linker bin. Sogar das Hausblatt der linken Spiesser, die TAZ, bringt heute einen ganz und gar nicht linken Kommentar:
“Hier gilt: Was ich nicht habe, soll auch sonst keiner haben. Wenn ich schlechten Sex habe, soll sich auch sonst niemand amüsieren. Wenn ich nur einen Pass besitze, sollen die Ausländer gefälligst auch keinen zweiten haben. Und eben: Wenn mein Leben aus freudloser Plackerei besteht, dann sollen sich auch die anderen totschuften. Deshalb schlägt einem Hasso Plattner derselbe Neid entgegen wie einem Florida-Rolf. Gerechtigkeit ist, wenn es allen scheiße geht.”
http://www.taz.de/Kolumne-Besser/!111896/
Ich bin zu jeden Thema für eine offen, freie, unbehinderte Diskussion! Und nur wer daran beteiligt war, der hat dann ein Recht in einer Demokratie mitzuentscheiden. Wer meine Anerkennung als Staat will, der hat diesen Grundsätzen zu genügen, ich komme seit 65 Jahren gut ohne jegliche Bindung an einen Staat aus udn daran wird sich nichts mehr ändern.
Haben sie ein schönes Wochenende, bei uns hat gerade der Frühling so richtig begonnen. Die Kirschblüte strahlt überall…..