Es gab den Plan, einen Pranger im Internet einzurichten. Dieser Pranger ist, wie so vieles, auf den ersten Blick eigentlich gut gemeint gewesen– es geht darum, Ort, Zeit und Sachverhalt sexueller Belästigung an Universitäten darzustellen. Aber wie es nun mal mit Prangern im Internet so ist, schreiben können dort im Prinzip alle, und was eine Belästigung ist, können sie selbst definieren. Oder auch aufbauschen. Oder sich Identitäten erfinden, um so etwas zu tun. Internetpranger sind dafür besonders anfällig. Im normalen Leben gibt es Universitätsmitarbeiter, Ermittlungsbehörden und Gerichte, die darüber befinden, was nicht akzeptabel ist, und Strafen aussprechen, aber dieser Pranger macht es nicht nötig, sich an sie zu wenden. Mit einer App sind Betroffene in der Lage, ihre Erfahrungen sofort zu berichten, und die Organisation dahinter hat das veröffentlicht. Ganz modern, mit Karte und Visualisierung.
Dazu ist es in der eigentlich gewünschten Form nicht gekommen. Die Organisation ist mit dem Versuch, dieses Projekt per Crowdfunding zu finanzieren, gescheitert. Vielleicht, weil diese Organisation eine Sprache bemüht, die Interessierten signalisiert, dass hier eher eine harte Sichtweise vertreten wird: „Survivors“ ist das Wort für Betroffene, und generell wird eine „zero-tolerance“-Kultur gegen sexual Harassment gefordert. Auf der einen Seite ist da ein recht sektiererischer Eindruck, auf der anderen Seite ist das Vorgehen der Gruppe mit starker Emotionalisierung nicht wirklich so wissenschaftlich, wie man sich den Anschein geben möchte. So wird erst umfassend aus dem schockierenden Bericht einer Betroffenen zitiert, um dann die erschreckend klingenden Ergebnisse von Untersuchungen zu präsentieren. Wie aussagekräftig die eigenen Untersuchungen sind, an deren freiwilliger Beteiligung vor allem Betroffene interessiert gewesen sein dürften, wird nicht debattiert. Aber die Zahlen sind wirklich heftig. 51% der männlichen Studenten, so die Organisation, gebe laut einer anderen Studie selbst zu, andere sexuell zu belästigen.
Auf der Kampagnenseite steht das ohne direkten Hinweis darauf, wo die Zahl eigentlich herkommt. Wer sich auf die Suche begibt, findet eine Studie des Jahres 2006 der American Association of University Women, einer Lobbyorganisation, die sich besonders dem Kampf gegen Ungleichheit, Benachteiligung und sexueller Belästigung verschrieben hat. Wer sich die Studie mit ihrer eher fragwürdigen Methodik zu Gemüt führt, wird sich vielleicht etwas wundern, denn die Definition von sexueller Belästigung der besagten Survivors ist selbst definiertes „unwanted and unwelcome sexual behavior“, und dessen Grenzen sind recht weit gesteckt; nicht nur Vergewaltigung oder Missbrauch, sondern auch
Made sexual comments, jokes, gestures, or looks
Showed, gave or left you sexual pictures, photographs, web pages, illustrations,
messages or notes
Nach dieser Definition hätte dieses nichtpuritanische Blog längst abgeschaltet und auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden müssen, denn in den letzten Tagen wurde es als Gefahr für die Meinungsfreiheit von radikalfeministischen Autorinnen und ihren Helfern eingestuft, weil es sich über einige gehässige Marotten von Aktivistinnen berichtete, und gern Bilder von leicht bekleideten Frauen des Rokoko zeigt. Wissenschaft ist eigentlich die neutrale Untersuchung von Ereignissen und nicht Lobbyarbeit, deren scheinbar dramatische Ergebnisse nur möglich sind, wenn als unerwünscht empfundene Blicke schon als „sexual harassment“ definiert werden. Letztlich bleibt davon bei der Kampagne für den Internetpranger nur das Totschlagargument von „51% der männlichen Studenten“ übrig, und in einem weiteren Beitrag einer Aktivistin wird das nochmal schlimmer.
Studies show that 51% of college men admit to harassing their female counterparts, which of course means the reality is much, much worse.
Aber wie schon erwähnt, die Initiative ist gescheitert, und auch, wenn sich in Deutschland die Boell-Stiftung hinter eine weitere derartige Studie klemmt, ist Hollaback bislang eine kleine, obskure und nicht sonderlich erfolgreiche Pressure Group gegen das gewesen, was sie als sexuelle Belästigung auffasst. Zumindest bis vorgestern.
Vorgestern ging ein Video durch die Decke, das zeigt, wie eine normal bekleidete, junge Frau, stur gerade aus blickend, innerhalb von zehn Stunden in New York über hundert mal belästigt wird. Der Film ist von Hollaback zusammengeschnitten und zeigt alles von einem wirklich gefährlich wirkenden Mann, der die Frau verfolgt, über sogenannte „Catcalls“ wie „nice“ bishin zu einem „Have a nice evening“, was der Verfasser dieses Beitrags auf dem Weg zum Bäcker auch mehrfach gegenüber wildfremden Rentnern ohne jeden Hintergedanken äussert, weil man das hier halt so macht. Aber das ist eine subjektive Definitionsfrage, im Video offensichtlich „unwanted“ und damit Harassment, und geht im Moment auf 20 Millionen Views zu. Das wird zur Kenntnis genommen, darauf springen die Medien an und verbreiten es weiter. Mit welchen Begrifflichkeiten Hollaback argumentiert, welche Ziele sie haben und ob die erhebliche Differenz zwischen der allgemeinen Auffassung von sexueller Belästigung und dem, was die Gruppierung daraus zum eigenen Nutzen machen will, sinnvoll sind, wird nicht weiter angesprochen.
Es ist ein wunderbares Beispiel der Verführung, die mit solchen Netzphänomenen möglich sind : Über die Verbreitung geht der Kontext verloren, und gegen sexuelle Belästigung, so die implizierte Aussage, sollten wir doch alle sein – unterstützt Hollaback, die Aufklärer, die zeigen, wie schlimm das alles ist. Teile des Internets gingen noch auf die Barrikaden, als Ursula von der Leyen mit einer ähnlich an das gesunde Volksempfinden appellierenden Kampagne Netzsperren wegen Kinderpornographie durchsetzen wollte. Als Stephanie zu Guttenberg im Fernsehen Pädophile vorführen liess und ihre Prominenz nutzte, um das Internet als besonders gefährlichen Ort des Kindesmissbrauch darzustellen, gab es aus dem Internet geharnischte Proteste. Man sah deutlich, wer hier die Freiheit mit extremen Beispielen einengen will, und welche Interessen im Hintergrund zu finden sind. Der Kontext entscheidet über die Beurteilung, und Hollaback, die jahrelang mit ihrem Kontext auf keinen grünen Zweig kamen, haben jetzt den Kontext weggelassen, und weltweiten Erfolg für ihre Kampagne.
Die Ironie an der Geschichte: Möglicherweise haben sie selbst mit diesem durchschlagenden Erfolg so nicht gerechnet und keine weiter reichende Kampagne zu initiiert. Das Video steht für sich selbst, aber mehr als das bisherige Anliegen mit den Geschichten Betroffener wird dadurch nicht gefördert. Und dann gibt es auch noch andere Gruppierungen, die ihre Benachteiligung in die Öffentlichkeit tragen wollen: Ausgerechnet dieses Video wird wegen Rassismus kritisiert, denn aus Sicht von schwarzen Bürgerrechtlern zeigt es, wie eine weisse Frau von hauptsächlich nichtweissen Männern belästigt werden. Es folgt nach dieser Interpretation einem alten, rassistischen Schema, und es wird der Hintergedanke unterstellt, Hollaback würde mit der Bedrohung einer weissen Frau durch schwarze Männer vor allem reiche, weisse Spender ansprechen wollen. Der eigentliche Kontext der Gruppe geht zwar verloren, ein neuer, aber auch nicht schöner Kontext wird daran festgemacht. So ist das, im Internet. Es fehlen eigentlich nur noch die Quotenanhänger, die Hollaback vorwerfen, den viel schlimmeren Aspekt der Benachteiligung durch gläserne Wände im Berufsleben durch weisse, heterosexuelle, mächtige Männer zu ignorieren.
Das hier ist die Realität, ein offener Brief von Juraprofessoren in Harvard, die sich bitter über neue Richtlinien der Hochschule zum Thema „sexual Harassment“ beschweren. Die Richtlinien entsprächen in keiner weise dem, was sie ihren Studenten als gerechtes Verfahren beibringen, die Bezichtigten hätten kaum Möglichkeiten, sich innerhalb der Universität gegen die Anschuldigungen zu wehren. Das ist die andere Seite, dummerweise hat sie kein schockierendes Video, sondern nur ein althergebrachtes Medium und Argumente und Zusammenhänge, die kaum zur Kenntnis genommen werden.
Auch das ist Teil des Kontextes, in dem das Video steht. In diesem Kontext sind Morddrohugen gegen die Schauspielerin genauso wie die Frage, was das Fehlverhalten ist, wer darüber entscheidet und welche Konsequenzen zu ziehen sind. Hollaback steht, wie so oft im Bereich der viralen Ereignisse, für Partikularinteressen, für „zero tolerance“ und einen möglichst weiten Begriff, und darüber müsste man einmal reden, bevor die nächste Serie mit getwitterten Witzen über den Öttinger oder den Berliner Flughafen die Aufmerksamkeit der Massen beansprucht.
bruderbernhard ha detto:
Ein ganz kurzer Blick in das Video heute morgen hat genügt, um es einzuordnen als pure Polemik. Sehr schön, dass nun auch jemand sich die Mühe macht, es in seinem Zusammenhang darzustellen. Ich kann diese grassierende intellektuelle Unredlichkeit kaum mehr ertragen, wo aus Gründen alles in einem riesigen übelriechenden Topf zusammengemischt wird. Echte Probleme gehen dabei unter, das ist das Schlimmste. Echte Probleme wie: Einwanderinnen, die morgens um fünf die Putzbrigaden von Warenhäusern stellen und danach Abends Amtshäuser putzen, oder in stockdunkler Nacht die Kinder in der Krippe abliefern müssen und dann zur Arbeit gehen etc. Ich beginne dann zu spekulieren über die Motive dieser Leute, und das würde ich eigentlich lieber unterlassen, denn Gutes kommt dabei nicht heraus.
Thorsten Haupts ha detto:
Seien Sie nicht so böse mit Wohlstandsverwahrlosten, die sich selber wichtiger finden, als ungerechterweise die anderen. Die brauchen ein bisschen Zuspruch und die Illusionsbestätigung, dass eine ableistische, rassistische und klassistische Rape Culture wirklich existiert.
Ist doch schön, wenn eine Gesellschaft Platz und Bestätigung auch für solche Nanominderheiten hat. DAS nenne ich im besten Sinne “multikulturell”.
Gruss,
Thorsten Haupts
sambossa ha detto:
Wollen wir wetten, Meister Haupts, dass viele dieser Twitter-Existenzen samt Followern in zwei Jahren nicht einmal mehr “Schall und Rauch” sind: We can be Heroes, just for one day (D. Bowie)
Thorsten Haupts ha detto:
Die Cleversten werden schon ihr Plätzchen finden.
Filou ha detto:
Dieses Video, bei dem es um ungewünschte Anmache geht, hat noch einen untergründigen Nebeneffekt: Es ist zutiefst rassistisch. So könnte man es zumindest auslegen, denn was sagen uns die Bilder?
Die Bilder sagen ‘spaziere nicht mit grossem Schaufenster durch eine miese Gegend, in der unterbelichtete Neger dich anquatschen, um womöglich in einem dunklen Hausflur mit dir Karussel zu fahren’.
Ich musste beim Anschauen dieses Filmdokumentes doch sehr sehr grinsen.
kdm ha detto:
Ich unterstelle sogar, es war keine “UNgewünschte Anmache”, sondern das Ergebnis war von den Damen gewünscht.
Die spazierende Frau wurde permanent gefilmt und schaffte damit auch ganz automatisch Aufmerksamkeit, auf die man (!) “natürlich” reagiert.
colorcraze ha detto:
permanent gefilmt
ganz richtig, das ist der entscheidende Unterschied zu “Alltag”.
Auf filmende Touristen reagiere ich auch eher als auf bloß herumlaufende.
Thorsten Haupts ha detto:
http://thefederalist.com/2014/10/30/chivalry-is-dead-long-live-feminism/
donna laura ha detto:
lieber ThorHa, ganz tot ist das rittertum zum glück noch nicht. es ergab sich in den letzten wochen, dass ich mehrere male allein des abends auszugehen mich gezwungen sah, und es war in der tat recht amüsant: so ziemlich generell aufmerksame, höfliche ansprache, nette und lustige gespräche und dabei noch eingeladen, ohne dass irgendwelche ungebührlich vorgetragene avancen zu erleiden waren. dabei hat man sich durchaus aus seiner filterblase herausgetraut.
Thorsten Haupts ha detto:
Weiss ich Donna, wer sich zu lange in der Filtrblase von lasersushis oder annalists bewegt, verliert jeden Bezug zur Realität. Oder, das ist inzwischen meine Annahme, bewegt(e) sich nur in solchen Schichten, in denen Danebenbenehmen die Norm ist, was Grund für echtes Mitleid wäre.
Gruss,
Thorsten Haupts
donna laura ha detto:
man hatte hier eher den eindruck, dass eine knopfkamera an einem rucksack angebracht war und die nicht sonderlich hochgeschätzte aufmerksamkeit eigentlich nicht in richtung kamera ging. natürlich kann man sich täuschen.
Thorsten Haupts ha detto:
Ich habe nichts gesehen, was mich zu der Annahme bringt, den Männern wäre das filmen bewusst gewesen. Nö, das war teilweise absolut inakzeptables Verhalten, fertig. Für Weisse haben Amis dafür einen passenden Ausdruck: White Trash.
Gruss,
Thorsten Haupts
muscat ha detto:
Meine Güte, nicht mal unterhaltsam ist dieser Schwachsinn…
Geradezu anspruchsvoll im Vergleich dagegen die zurzeit grassierenden Videos anlässlich All Hallows aus den US-Fernsehshows, so à la
“Kids, I ate all your candy”.
hansgeier333 ha detto:
Hab den Brüderle im video gar nicht gesehen. Werden Ausländer und Liberale wiedermal diskriminiert und totgeschwiegen?
The Great Artiste ha detto:
Der eigene Bauchnabel in MegaHD und drei Dimensionen – diese Folge des Internets gehört zur heutigen Zeit wie Daytrader und Hochfrequenzhandel, religiöser Fanatismus und German Angst.
Jede Lappalie, wenn man sie im Netz “abcheckt” , wird genügend Leidensgenossen hervorbringen, um daraus einen digitalen Aufschrei zu produzieren.
Und was früher ein lokaler Spinner war, wie die rabiaten Clowns in Frankreich, kann dank Netz zu einer weltweiten Plage ihren Frust ausagierender Looser werden.
Oder man denke an den Hurrikan in einer Badewanne, der aus der Ice-Bucket-Show wurde.
Wir sind alle überschwemmt mit Problemen und Anforderungen, dass wir vor allem nur noch eins wollen: unsere Ruhe und nicht angreifbar auffallen.
“Das kannst Du doch im Netz nicht schreiben” – ist ein Gedanke, der immer häufiger nicht zu vernachlässigen ist – und da immer noch das Gerücht geht, im Netz stünde “alles” , wird die Netzwirklichkeit, die ein zivilisierter Bürger zur Kenntnis nimmt, immer mainstreamiger, harmloser und langweiliger.
Und wir halten unser Stepford immer noch für Woodstock….und flippen aus zu Sportfreunde Stiller, mit Tofu-Würstchen, in Feinripp und Birkenstock
muscat ha detto:
“Wir” im letzten Absatz. Also bitte…
sambossa ha detto:
Also, wenn schon bei Müller-Lüdenscheidt auf dem Sofa, dann doch bitte mit Nürnberger Würstel und scharfem Rettich 😉
kdm ha detto:
“Und was früher ein lokaler Spinner war…”
…oder der Dorftrottel…
colorcraze ha detto:
Oh je, schon wieder Gulli.
Thorsten Haupts ha detto:
Ja, der Don hat seinen Feind gefunden :-).
pascha50 ha detto:
Ja, colorcraze, 19th nervous breakdown…
sambossa ha detto:
Tja, noch haben viele Nutzer_innen genug Freizeit für ihre Flatrate, ähm für das inhaltliche Flach/Nachtreten im Internet, wie lange wohl noch?
colorcraze ha detto:
Bis es langweilig wird.
Der Sättigungsgrad ist je Lebensalter unterschiedlich, bei höherem eher schneller erreicht.
pascha50 ha detto:
Die Mütter von Idioten sind immer schwanger, heißt es!
colorcraze ha detto:
Idioten – im Wortsinne vielleicht (“Privatmensch”). Ansonsten eher Wahnverhaftete. Oder wie soll man jemand einstufen, der “guten Tag” als Angriff ansieht? Da ist doch dann die eigene Wahrnehmung außer Rand und Band geraten.
donna laura ha detto:
auf der hauptseite des blogs beim mutterschiff sprach jemand an, dass sich mittlerweile hollack für ein übergewichten von nichtkaukasischen beim schneiden des videos entschuldigt hätte: wenn die gruppe dies in korrelation zu den ereignissen mit bestimmten gruppen statistisch sauber gestaltet hätte, gäbe es kein problem zumindest damit, und die diskussion würde in eine andere richtung gehen können:
wieviel kontaktaufnahmeversuche welcher art gehen von wem aus und welches könnten die gründe dafür sein. dazu müsste man recht viele dinge unterscheiden, und meiner wenigkeit dünkt, dass unterscheidungen etwas unbeliebt sind, weil sie zeit zum sinnieren und hinterfragen auch eigener annahmen – ganz unbeliebt – benötigen.
der gedanke, dass gerade diejenigen, die in irgendeiner weise sich – zumindest innerlich – zu den verlierern rechnen mögen (dazu sind keine äusseren bedingungen wie beispielsweise berufliche oder finanzielle perspektivlosigkeit notwendig, es reicht durchaus aus, wenn man annimmt, man erhielte nicht genug der eigenen persönlichkeit gebührende aufmerksamkeit), sich – hier – die holde weiblichkeit als vermeintlich schwächere vorknöpfen und diese bedrängen, hat seinen reiz und nimmt die alte idee auf, dass der mensch recht viel – pardon, lieber hausherr, nur im bilde – von einem radfahrer hat: nach oben buckeln, nach unten treten, und wer unten zu sein hat, muss in dieser psychischen konstellation klar sein: das weibliche. das ältere. das kindliche. das auswärtige. usw.
wobei es diskussionswürdig sein dürfte, inwieweit ein ansatz, in dem man einen dualismus von frau-mann, jung-alt, inländisch-auswärtig etc. eröffnet, einem gesellschaftlichen konsens zuträglich sein mag.
das m.e. schöne spiel der geschlechter möchte ich furchtbar ungerne nicht einer nötigung mit deutlichen zügen von dominanz und unterwerfung zum verzehr vorgeworfen sehen, denn auch hier gibt es diffenrezierungsbedarf: dass man komplimente, auch von fremden, als solche nimmt – irgendwie muss man ja miteinander in kontakt treten – und tatsächliche übergriffe als solche wahrnimmt.
interessant in diesem zusammenhang ist ein seltsames spiel, dass das gegenüber oftmals, nicht immer!, hauptsächlich als zielperson ex person einordnet, und dies spielen welche, die sich pick-up artists (nicht die mit dem keks) nennen. das reicht vom ansprechen wildfremder, um die ansprechangst zu überwinden, bis zur manipulationsversuchen, um in kurzer zeit an gewisse äh, hüstel ziele zu gelangen.
donna laura ha detto:
pardon, da war wohl ein nicht zuviel, es sollte heissen:
furchtbar ungerne einer nötigung … vorgeworfen
deirfiur ha detto:
http://www.yourepeat.com/watch/?v=XfwQ_7xqO7Y&start_at=40&end_at=50
http://www.yourepeat.com/watch/?v=XfwQ_7xqO7Y&start_at=133&end_at=159
(Mal so nebenbei: Wer G_A_R_A_N_T_I_E_R_T uns eigentlich, dass beim jüngsten Aufreger zehn Stunden lang KEINE arbeitslosen Schauspieler eingesetzt worden sind?)
Thorsten Haupts ha detto:
denn auch hier gibt es diffenrezierungsbedarf
Darin liegt das eigentliche Problem dieses Radikalfeminismus: Soziale Übereinkünfte über den Unterschied zwischen akzeptablen und inakzeptablen Kontaktaufnahmeversuchen werden der radikalen Subjektivität zum Frass vorgeworfen: ICH entscheide darüber, was für mich Belästigung ist. Dass darauf aufbauend nur noch eine sichere Verhaltensweise existiert – keine Kontaktaufnahme – nun, manchmal beschleicht mich der gemeine Verdacht, genauso sei das gewollt.
Gruss,
Thorsten Haupts
deirfiur ha detto:
Das ist dann so wie in alten Zeiten: Die Dame entscheidet, in wessen Nähe sie ihr
(frivoler
http://www.einfach1laden.de/WebRoot/Store10/Shops/61796705/4BAD/06C2/C4E5/4A0F/B431/C0A8/2936/A03B/strumpfband-C800.jpg )
fallen lässt…
colorcraze ha detto:
das m.e. schöne spiel der geschlechter möchte ich furchtbar ungerne einer nötigung mit deutlichen zügen von dominanz und unterwerfung zum verzehr vorgeworfen sehen
Und der Gulli kennt halt nichts anderes. Das macht ihn so unsagbar öde.
colorcraze ha detto:
Dass darauf aufbauend nur noch eine sichere Verhaltensweise existiert – keine Kontaktaufnahme – nun, manchmal beschleicht mich der gemeine Verdacht, genauso sei das gewollt.
Ja richtig, der Gulli versucht den Leuten einzureden, jeder Kontakt sei gefährlich und böse. Ergebnis ist dann so eine Art unsichtbare Burka in der Öffentlichkeit.
Yog Sothoth, Esq. ha detto:
Ich bin mal dem Link zu twitter gefolgt..da stehem mir die nicht mehr vorhandenen Haare zu Berge wenn ich lesen muss wie hier kontrafaktisch “argunentiert” wird. Der Don und andere gefährden die Meinungsfreiheit? Weil sie Kritik üben? Welche Drogen konsumiert die Frau?
Das Mundtotmachen anderer Meinungen wird doch von ihr und ihrer Sorte betrieben. Auf den Schreck erstmal nen Schnaps.
Thorsten Haupts ha detto:
Nein, das ist in deren Filterblase absolut konsistent:
1) Alle Radikalfeministinnen sind arme Hascherln
2) Die kleine Zahl armer Hascherln stehen gegen ein riesengrosses, gewalttätiges Gesamtsystem namens “Deutsche Gesellschaft”
3) In diesem gewalttätigen, männerdominierten Gesamtsystem gibt es Menschen mit Meinungsmacht
4) Menschen mit Meinungsmacht können arme Hascherln einschüchtern, so dass die nicht mehr wagen, den Mund aufzumachen
5) Der Don gehört zu den Menschen mit Meinungsmacht und schüchtert das arme Hascherl Wizorek ein
6) Damit gefährdet der Don effektiv die Meinungsfreiheit
Und das ist bei Licht betrachtet nur die akademisch formulierte Variante der rechtskonservativen Dauerklage, ihre Meinungsfreiheit würde eingeschränkt, weil in der Öffentlichkeit so viele über sie herfallen. Nur noch mal ein Stück miimosenhafter.
Gruss,
Thorsten Haupts
The Great Artiste ha detto:
mi mi mi ich hab so Angst
(der Spruch zu Halloween..)
und so zelebriere ich sie.
donna laura ha detto:
aus ihrer beider äusserung, lieber TGA und lieber ThorHa/2:32pm, liesse sich ein néologisme destillieren:
mimimimosenhaft.
Thorsten Haupts ha detto:
Wenn ich Wizorek hiesse, hätte sich die Schrupp nach dieser Unterstellung richtig eine gefangen.
donna laura ha detto:
eigentlich fehlte ihnen zu ihrem doppel-i nur ein m.
was haben sie denn verstanden, hm?
Thorsten Haupts ha detto:
Beitrag falsch eingeordnet – bezog sich auf den Post von M. Yog Sothoth.
GuX ha detto:
Als ich das Video gesehen habe, war mir der Hintergrund der Aktion nicht bewußt – ich habe es als eine Einzelaktion wahrgenommen und war eigentlich recht erstaunt, denn die Äußerungen der Männer waren meiner Meinung nach in den wenigsten Fällen als höflicher oder freundlicher Gruß ohne Hintergedanke gemeint (ich wäre in den meisten Fällen auch eher verwundert ob eines solchen Verhaltens).
Es wäre natürlich interessant, das komplette Video zu analysieren (und auch das Hintergrundverhalten), denn durch das Schneiden ist es sicher verfälscht. Wenn man davon ausgeht, daß es sich wohl um die extremsten Beispiele handelt, die berücksichtigt werden, so ist es im Großen und Ganzen vielleicht gar nicht so extrem.
Thorsten Haupts ha detto:
Solange das Video wirklich nur einen Tagesausschnitt zeigt, ist es gruselig genug, mich würde ja am ehesten die Umrechnung auf dumme Anmache pro Kilometer interessieren.
Gruss,
Thorsten Haupts
Filou ha detto:
Vermutlich war die Sache ganz einfach. Sie wollte drastisch beweisen, dass Frauen ständig dumm angemacht werden. Liefe sie jetzt durch eine normale Geschäftsstrasse, wäre garnichts passiert (so’n doller Hamster ist sie nun auch wieder nicht), kein Pfiff, kein Boaah-also nix.
Also sucht sie sich eine zuverlässige Szenerie (in Frankreich wäre eine orientalisch besetzte ZUS angeraten), wo man mit schwanzgesteuerten Vollkoffern rechnen kann.
Schon hat man die gewünschten Beweise, die nur noch hochgerechnet werden müssen.
Thorsten Haupts ha detto:
Ja klar. Deshalb ist es trotzdem heftig. Übrigens funktioniert das mit dem orientalisch aka arabisch keineswegs zuverlässig, wie mir französische Kollegen berichteten.
Gruss,
Thorsten Haupts
colorcraze ha detto:
Übrigens funktioniert das mit dem orientalisch aka arabisch keineswegs zuverlässig nicht (mehr)? Zu meiner Jugendzeit konnte man noch drauf gehen, daß…
donna laura ha detto:
allerdings. sei es doch eher eine frage des sozialen umfeldes.
T.I.M. ha detto:
Zu dem Rassismusvorwurf bezueglich des Videos: Selbst wenn man nur Vertreter der gleichen oekonomischen Klasse betrachtete, wuerde ich hier in den USA prinzipiell unterschiedliche Verhaltensweisen (erstmal wertungsfrei) zwischen Schwarzen und Weissen erwarten, einfach weil das Selbstverstaendnis (!) einer sozio-kulturellen schwarzen Idenditaet existiert, die in gewissem Masse alle Schwarzen in den USA zumindest tangiert. Bei den Weissen sind diese sozio-kulturelle “Subkulturen” (Da muss es ein besseres Wort fuer geben) historisch bedingt kleinteiliger (“White Trash” im Middle West hat durchaus ein deutlicher anderes Selbstverstaendnis als selbiger in NYC, im coal belt oder in Kalifornien). In wie weit das Vordringen der Hip-hop-Kultur zu eben diesem White Trash zur soziologischen Vereinheitlichung der untersten Klassen fuehrt, waere ein interessantes Thema.
T.I.M. ha detto:
Diese Radikalfeministinnen mit ihren laecherlichen Definitionen von Belaestigung sind ja im Grunde nur gute Christen. (Mt 5,28: Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.)
Filou ha detto:
Ja, was heisst schon ‘lüstern ansehen’? Wenn eine Fee, gut konstruiert mit ordentlicher Fassade, von einem Meister eingekleidet, an mir vorbeischwebt, freue ich mich zuallererst, über den Anblick. Im Gegensatz zu Kunstwerken, muss man den Anblick allein tief in sich aufnehmen, denn er währet nicht ewiglich.
Wie obszön wäre es, im Louvre den Sockel der Miloschen Venus zu erklimmen-und sich daran zu reiben.
Das eine ist das eine. Das andere ist Pornographie. Und weg ist der Zauber.
donna laura ha detto:
Naja, wer mit Angucken allein zufrieden ist…
😉
Mediensegler ha detto:
Peter Sellers,
als Chancy Gärtner:
“Ich gucke gern”
T.I.M. ha detto:
Nein Filou, der Wolfram steht Ihnen nicht (“Der Liebe reinstes Wesen…”); unserereins haelt sich da lieber an den Tannhaeuser vor dem Pilgerunsinn, nicht wahr, Donna Laura?
http://www.youtube.com/watch?v=49foLiOxw6U
Filou ha detto:
Haha, Wagner! Diese Germanen hatte Ramoh schon lange lustig auf der Lyra.
Jetzt müssense ganz tapfer sein, denn zwei schwule Siegfrieds, als attische Krieger kostümiert…etc.
Hach, die können ein Duett singen. Da geht einem die Panzerung auf. Sie müssen nur auf 06.33 vorscrollen:
http://www.youtube.com/watch?v=9-a52uX-o0w
T.I.M. ha detto:
Selbst Rameaus Spartiaken wollen die Trompete geblasen wissen (@ThorHa: Damit es tutet!). Das Duett beginnt mit “Raisonnez, fières trompettes!”
Filou ha detto:
Es begint mit ‘Platzt (haut rein) los, stolze Trompeten!’ [1]
(Mon cher, où est ta trompette?)
Ausserdem sinds SPARTAKISTEN. Rot Front!
Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass das Wagnersche Genöle seinen Wiederhall fand in den furchtbare Kompostionen von A. L. Webber?
[1] Éclatez fière trompettes’.
T.I.M. ha detto:
Stimmt, die singen “Eclatez…” Ich hatte im Libretto von cmbv/PHILIDOR nachgesehen, da steht definitv “Raisonnez”. Laeuft aber auf’s gleiche hinaus.
Nur was bitte kann Wagner fuer AL Webber? Dessen eher primitive Nummernrevues, die in der Regel auf die Schlagetauglichkeit einzelner Melodien bauen (manche davon mit unabsprechlicher Ohrwurmqualitaet), erinnern mich bestenfalls an CM von Weber. Wo sind bei Webber die ewigen Melodien, wo wird die Melodik neu ausgelotet (da waere Strauss als Nachfolger zu nennen…), wo entwickelt Webber eine reichhaltige Leitmotifik? Bitte, ausser dass Sie beide nicht moegen, ist da nicht viel. Sicherlich kennt Webber Wagner (wie JEDER Buehnenmusiker nach Wagner), aber der Vergleich ist laecherlich!
Wenn ein Komponist der aktuellen Popkultur sich deutliche Anregungen bei Wagner geholt hat, dann war es doch eher John Williams.
Filou ha detto:
Furchtbar ist das mit den fast normopathisch-exacten Naturwissenschaftlern; da gibt es wenig Raum für oberflächliche Scherze.
(Nebenbei, mein Langenscheid (eine andere Bibel habe ich nicht) sagt: raisonner (1a) v/i argumenter argumentieren; penser nachdenken; répliquer widersprechen; v/t raisonner qn jemandem gut zureden.
Es kann aber sein, dass sich die Semantik verändert hat.)
Wagner kann nun garnichts für Webber, aber, ich schwöre, Webber kann auch nichts für Wagner. Und hiermit gebe ich mein Limit bekannt: Musik bis zum 18ten gerne, Musik des 19ten hört mir bei Offenbach auf. Ab dann bin ich schändlich ignorant.
Liegt auch daran, dass Musik bei mir eine Frage des Herzens, nicht des Intellektes ist. Nun wissen wir, dass Gefühle etwas für Menschen sind, die zum Denken zu faul sind-oder zu unfähig; ich will mich da nicht entscheiden, habe aber diesbezüglich so meine Befürchtungen.
Genug der Bekenntnisse. Ich muss morgen wieder meinen Wohlstand erhalten. Noch vor zwei Jahren ging es darum, ihn zu mehren, aber diese Zeiten scheinen vorbei zu sein.
Guten Abend nach Philadelphia.
T.I.M. ha detto:
Gute Frage, habe auch zuerst an raissonieren gedacht als einzige mir bekannte Bedeutung, aber dann vermutet, es hat irgendwas mit Klang (son) zu tun. Diese Version hier sieht zumindest ziemlich alt aus, und es heisst auch raisonnez. Der Larousse online kennt aber die Bedeutung auch nicht. Vielleicht ein Fehler?
http://books.google.com/books?id=aBo6AAAAcAAJ&pg=RA5-PA499&lpg=RA5-PA499&dq=%22Raisonnez,+fi%C3%A8res+trompettes%22&source=bl&ots=5_RpnTZsoP&sig=RjerdWhBVGJPwx0CRHKuZVXMtVQ&hl=en&sa=X&ei=lmJUVNW9CbjLsASSj4DQBQ&ved=0CB4Q6AEwAA#v=onepage&q=%22Raisonnez%2C%20fi%C3%A8res%20trompettes%22&f=false
Ob Sie’s glauben oder nicht, fuer mich ist Wagners Musik auch eine Sache des Herzens. Die erste Oper, die ich komplett gehoert habe, war eine Schallplattenaufnahme der Walkuere (Boulez), die ich mir geliehen hatte (bei meinen Eltern lief damals eher Schlagerradio im Hintergrund). Das Ende des ersten Aktes muss jeden Jugendlichen einfach mitreissen, und Wotans Abschied von Bruennhilde ist fuer mich bis heute eines der emotionalsten Momente der Opernliteratur.
Guten Morgen an den Rhein.
(oder war’s Holland? Den Rhein gibt’s da ja auch, aber Buedchen?)
donna laura ha detto:
über wagner schweige ich lieber stille, wenn man schon nichts gutes zu behaupten findet…
T.I.M. ha detto:
Wagner laesst des guten Tannhaeusers Seele ja leider von der Hl. Elisabeth retten, anstatt ihn gnaedig im Venusberg verweilen zu lassen (Fun fact: Bereundete Mediziner haben ihn angeblich darauf aufmerksam gemachtm, dass es sich keinesfalls um einen Huegel handeln sollte).
Aber mit dem Ausbruch nach 1:22 (im obigen Link), da kann man sich doch anfreunden, egal wie man zum Komponisten steht!
Filou ha detto:
Oder anders: Man muss nicht unbedingt Trompete spielen wollen, weil man Musik liebt.
T.I.M. ha detto:
And the trumpet shall sound!
http://www.youtube.com/watch?v=-e3l5TM41-w
Filou ha detto:
Let the bright seraphim…
http://www.youtube.com/watch?v=M7PzO2x9k0o
T.I.M. ha detto:
Oh, die junge Kathleen Battle, ein Ohren- und Augenschmaus. Zu schade, dass sie sich spaeter einen Ruf passend zu ihrem Nachnamen erarbeitet hat…
ÚHR ha detto:
“Dieses Video ist nicht verfügbar.
Das tut uns leid.”
Deswegen
http://ur1.ca/indzc
28,1 MB
ÚHR ha detto:
Auch für M7PzO2x9k0o gilt:
““Dieses Video ist nicht verfügbar.
Das tut uns leid.”
Deswegen
http://ur1.ca/inedf
10,5 MB
donna laura ha detto:
ohnedies, wenn man tuten und blasen keine ahnung hat…
T.I.M. ha detto:
Es saugt und blaest der Heinzelmann…
http://www.youtube.com/watch?v=4c4mv61O3KQ
Filou ha detto:
Lauretta, das meinte ich doch.
Thorsten Haupts ha detto:
Was ist tuten?
Filou ha detto:
Noch anders: In meiner Küche hängen viele Gebrauchsgegenstände, sie sehen jedenfalls so aus. Da habe ich z.B. eine Kartoffelquetsche aus Designerhand. Ich lasse sie unberührt: sie ist schön, aber unpraktisch.
Das Saubermachen käme einer Ingenieursarbeit gleich.
Thorsten Haupts ha detto:
Deshalb ist meine Frau übrigens durchaus für eine spezifische Frauensicht auch in Technik.
Filou ha detto:
Sie machen mir die schönsten Bilder kaputt.
Thorsten Haupts ha detto:
Die sind auch schlecht zu reinigen.
colorcraze ha detto:
Was schlecht zu reinigen ist, fliegt weg!
Mediensegler ha detto:
War das nicht schon immer so,
dass $€X ein klein wenig schmutzig ist?
colorcraze ha detto:
Also, ein klein wenig schmutzig und schlecht zu reinigen sind ja sehr verschiedene Dinge, gell. Im Fall des Falles ist ein lustvolles Bad alles, oder so.
donna laura ha detto:
rigoros reinigen lassen und auf geräte wenig rücksicht nehmen. schliesslich sind die gegenstände für den käufer da und nicht, um luft aus den räumen zu verschwenden.
das kuriose: so ein hübsches presse-purée befindet sich auch in der küche unserer burg, und gary beschwert sich breit gestikulierend und bitterlich, dass das alles nur vermaldeites designerzeugs sei, zu nichts nutze und überhaupt. meine wenigkeit findet dabei keinen grund zur klage.
Filou ha detto:
Naja, wer mit Angucken allein zufrieden ist…
donna laura ha detto:
och, es funktioniert schon (zumindest diese gerätschaft).
man muss es nur wollen.
donna laura ha detto:
um genau zu sein, nehme ich mittlerweile – aus geschmacksgründen – einen mixeur plongeant, mischt sich zur weichen butter und zur geschlagenen sahne noch luft dazu.
Filou ha detto:
Nannte sich früher Zauberstab.
Thorsten Haupts ha detto:
Völlig unverzichtbares Utensil für meine Suppen.
colorcraze ha detto:
mixeur plongeant / Zauberstab / Suppen
Ihr süppelt wirklich?
Meinereine tendiert mehr zu Festnahrung, aka Fleisch-Gemüs-Sättigungsbeilage oder Klappstulle…. den Hang zu Suppen kenne ich von Magenkranken und Protestanten.
Thorsten Haupts ha detto:
Tststs. Bestandteil eines Mehrgängemenüs natürlich.
colorcraze ha detto:
Dann macht doch eine schöne Rinderbrühe, und nicht so ein frrrpfrrrpfrrrp.
Thorsten Haupts ha detto:
Ahnungslose raus aus der Küche. Sofort!
T.I.M. ha detto:
Ach, und wie kriegen Sie die Rinder klein?
colorcraze ha detto:
Pah, nur weil ich Cremesuppen nicht so mag.
Rinder kriegt der Metzger klein.
colorcraze ha detto:
So eine Suppe sollte ja den Appetit anregen und nicht töten…
colorcraze ha detto:
Das Saubermachen käme einer Ingenieursarbeit gleich.
Aaaaargh! Das sind die Gegenstände, die nichts taugen.
Habe so eine Zitronenpresse. Metall, schön anzuschauen, aber wenn man Zitronen darauf zerquetscht, ist das mühselig und funktioniert nicht richtig, weil die Grate zu “weich” sind. Meine Plastik-Zitronenpresse hingegen hat scharfe Grate und besorgt das Geschäft des Zirtrusfruchtauspressens ohne weiteres.
Ja, ich hätte gern eine schön anzuschauende, dauerhafte Zitrusfrucht-Handpresse gehabt.
Aber wenns die Hersteller halt nicht hinbekommen, und die Funktionalität halt hinter dem normalen Zeugs zurückbleibt, bleibt einem halt nichts anderes, als das Zeug auf den Müll zu tun.
HansMeier555 ha detto:
Die Radikalfeministinnen gute Chrsiten?
Ganz recht. Früher hätte man die husch ins Kloster gesteckt, suum quique, und gut wär gewesen.
HansMeier555 ha detto:
DAs ist die gerechte Strafe Gottes für 30 Jahre lästern über Alice.
colorcraze ha detto:
Was jetzt?
HansMeier555 ha detto:
Das alles
T.I.M. ha detto:
Fragen ueber Fragen, so war das mit Alice ja schon immer.
http://www.youtube.com/watch?v=NDvuskOGiY0
Oder besser:
http://www.youtube.com/watch?v=WANNqr-vcx0
Go ask Alice, I think she’ll know!
deirfiur ha detto:
Also wenn’s um DIE Alice geht, dann aber
HansMeier555 ha detto:
Ohne Marienverehrung wird die Welt rationaler habt Ihr gedacht
HansMeier555 ha detto:
Und früher?
.
Bei Judith und Salome!
.
Früher pflückte das den Apfel, schoss auf Lenin und löffelte die Nutella mit dem Eßlöffel aus dem Glas — da kann ich über Tränendrüsen doch nur lachen.
HansMeier555 ha detto:
Da, ihr Heulsusen…

achwas ha detto:
Begleitmusik: Juditha triumphans
http://www.youtube.com/watch?v=77w6vYdW-ZY
Mediensegler ha detto:
das schöne spiel der geschlechter Donna
und die Burka im Kopf Colorcraze
.
Da wir ja jetzt beim Kochen sind.
4 Paare kennen und treffen sich regelmäßig
seit …. also sehr lange, zum Kochen,
Genießen und Zelebrieren eines Menüs.
Eine Mitglied ….hmrpf .. kocht,
die Anderen essen, nicht nur mit Messer und Gabel,
da braucht man mindestens Knigge und Abitur.
Die Frauen nehmen das auch als Anlass
sich entsprechend zu kleiden.
Die Männer nicht immer.
.
Begrüsse an der Tür die E.
Ich schaue tief in Ihr Décolleté:
“Deine Bluse, elegant,
aber könnte nach meinem Geschmack
etwas transparenter sein”
.
Sie klapst mir auf den Hintern:
“Und dein Popöchen etwas straffer”
.
Der L. ihr Mann:
“Habe ich genau gesehen,
Du hast Ihr in die Augen geschaut”
.
Begrüssung der B.
ununterbrochen redend,
auf sehr hohen Absätzen.
“Wärest Du so nett,
mir nicht schon zur Begrüßung
das Wort abzuschneiden.
Hast Du für die Dinger `nen Lehrgang gemacht?”
.
“Schneide Dir gleich was Anderes ab.
Mit den 12 cm kannst Du ja eh nicht konkurieren”
.
Ihr Mann, der H.
“Gibt`s heute Würstchen”
.
.
Wenn ich dieser Bagage etwas von Gender,
Rape Culture, Survivors, Internetpranger e.t.c.
erzählen würde, dann würden die mich fragen
von welchem Planeten ich eigentlich rede.
.
Frage mich jetzt ernsthaft,
ob wir die Aliens sind.
Tyler Durden Volland ha detto:
Der Denkfehler ist ein anderer…
Man kann so nicht-Alien sein, wie man will..
Nicht die Zahl der Menschen entscheidet was normal ist, sondern die der Klicks!
fritz_ ha detto:
Eine App, die jede Nachricht und das gesamte Internet mit genau einer Woche Verzögerung liefert. Wo bleibt die?
fritz_ ha detto:
Es würde die Doofen und die Gescheiten heilen.
Tyler Durden Volland ha detto:
@BruderBernhard
Ich befürchte Sie liegen da falsch: “Ich kann diese grassierende intellektuelle Unredlichkeit kaum mehr ertragen…” Letztere wäre nämlich etwas ganz anderes, denn diese Damen wissen es keineswegs besser, gehen also keineswegs mit einem Wissen unredlich um.
Die sind tatsächlich so, und ganz von dem überzeugt was sie da tun. Und glauben in diesem speziellen Fall mit ganzen Herzen tatsächlich daran, dass es sich bei ihrem Anliegen um DAS Problem der Menschheit handelt.
Seitdem sich sogar eine Alice Schwarzer nicht genierte für BILD zu schreiben, kann man das eigentlich nicht mehr übersehen.
Man hat mit dem Internet den archimedischen Punkt gefunden!
Das Ganze ist ein Symptom dessen was man seit einigen Jahren gesellschaftsweit beobachten kann, das Verschmelzen von Internet und Demokratie. Ob an einer Sache etwas dran ist, oder ob sie, wie in Dons Kommentar dazu, ganz leicht zu dekonstruieren ist, spielt keinerlei Rolle mehr.
Wieviele Klicks bekommt „unsere“ Meinung zu dem Thema? Ha! Gewonnen!
Und sei die These noch so dämlich. In einer Demokratie sind alle Meinungen gleich berechtigt. Alles andere wäre auch hier Diskriminierung…
Ein Schäuble ist besser als ein Lafontaine und eine Merkel besser als eine Wagenknecht: Die Klicks und die Kreuzchen beweisen es!
Denn diejenigen die über die Legitimität einer solchen Methode der Wahrheitsfindung entscheiden, das sind dieselben Leute. Behauptung und Beweis sind identisch.
Nicht unbedingt die Mehrheit, aber die Mehrheit unter denen die Klicken und Kreuzchen machen.
Was mir seit einiger Zeit auffällt ist, dass der eine Don, Alphonso, dem anderen, Quichote, immer ähnlicher wird.
Er kämpft gegen Dinge an, wie die Struktur oder den Missbrauch des Internets, die bereits SIND. Da ist nichts in einer Entwicklung an der es noch irgendwas zu steuern gäbe, keine Aufklärung der man sich sinnvollerweise widmen könnte.
Mehrheiten sind so wie sie sind, mittelmässig. Das ist banale Logik. Von den zu kurz Gekommenen, den Ressentiment Geladenen, bis zu den Feminazis und den anderen Nazis, sie alle sind tatsächlich so und tun nicht nur so.
Die Idee man könne da Einfluss nehmen ist schon deshalb absurd, weil solche Leute ausnahmslos die Webseiten der eigenen Partei lesen. Diejenigen der Gegner, ach was: Gegener gibt’s keine mehr, nur mehr Feinde, werden nur besucht um neue Munition einzusammeln.
Das Internet ist ein demokratisches Medium, da gibt es kein Gremium ausserhalb das entscheidet. Da entscheiden die Klicks. Wer meint er müsse sich in diesem Medium mit intelligenten Meinungen durchsetzen, der erlebt dort eine böse Überraschung nach der anderen. Die Vorstellung man könne mit Kritik an der „Methodik“ jenes Videos zur „sexuellen Belästigung“ auch nur einen bekehren oder wenigstens erreichen ist doch Unsinn!
Und es ist noch schlimmer. Denn dies ist keineswegs das Ende dieser Entwicklung, es ist sogar erst der Anfang. Bald wird es nur mehr Politiker aller Couleur geben die sich der tatsächlichen Möglichkeiten des Net bewusst werden, und sich PR Spezialisten zulegen die Ihnen und ihrer Agenda zu mehr Quantität verhelfen werden. Facebook hat ja erst vor ein paar Wochen vorgeführt, dass es und wie es funktioniert. Das Internet gehört denen die zeigen, was die Masse sehen will. Dazu kann man bei korrekter Handhabung recht einfach der Masse vorher noch einreden, was sie sehen will.
Diese Entwicklung hat gerade erst angefangen und auch hier gibt es genau wie der Überwachung nichts, dass sie stoppen könnte.
colorcraze ha detto:
Das Internet gehört denen die zeigen, was die Masse sehen will.
Tschä, da haben Sie wohl was aufgespießt, was wegen der schleichenden Entwicklung gern mal unterm Fokus durchschlüpft: das Internet als Massenmedium. Womit es die altbekannten Hysterisierungsfaktoren annimmt.
Fritz (@Fritz) ha detto:
Jetzt wird’s interessant: Am Kreuzungspunkt von Debattenkultur und dem enormen demagogischen Potenzial erweist sich, ob das Netz überhaupt zu etwas Gutem führt. Genau da brennt es.
Derzeit ist es fast schon intellektuelle Mode, über das Chaos im Netz zu verzweifeln. Die SZ hat sogar schon die Kommentarfunktion abgestellt, um so das Böse jedenfalls von der SZ fernzuhalten.
Ich beobachte etwas anderes und es gibt sogar schon Studien dazu, die das bestätigen: Es läuft für niemanden glatt im Netz, auch nicht für den groben Unfug, die Demagogen, die Nebelkerzenwerfer, die Partikularinteressenten, die Tunnelblicker. Jeder, der es auf die doofe Tour versucht, wird früher oder später dafür geschoren. Es findet sich immer Kontrahenten. Hollaback hat jetzt den Fehler gemacht, einen Erfolg zu haben – jetzt kriegt es entsprechend viele Relativierungen und Retourkutschen auf den Tisch, muss sich schon entschuldigen für “Rassismus”. Mich würde nicht wundern, wenn bald herauskommt, dass das Video im Wesentlichen ein Arrangement ist.
Die Dialektik besteht darin, dass gerade die bösesten Aufreger dazu führen, dass die Menschen differierende Meinungen wahrnehmen müssen. Ihre Vermutung, dass “solche Leute ausnahmslos die Webseiten der eigenen Partei lesen”, ist ja nicht richtig. Sicherlich überwiegend, aber noch nie waren die Bornierten und Rückschrittler so wenig davor gefeit wie im Netz, differierende Minungen wahrnehmen zu müssen. Jeder kriegt seine Korrekturen, Gegenangriffe und Gegen-Propaganda um die Ohren gehauen. Das ist ja der Grund, warum viele inthronisierte Instanzen das Netz meiden – wer nur Zustimmung hören will, ist da falsch.
Diese “Diskussionsprozesse” sind grauenvoll, wenn man sie en detail durchscrollt oder sogar in eigener Person durchleiden muss. Man kann auf Facebook eben kein Oberseminar abhalten.
Mit etwas Abstand sieht man aber, wie in diesen chaotischen und brutalen Kämpfen Normen und Ansichten gar nicht so uneffektiv verhandelt werden. Dabei kommen die Teilnehmer nicht drumherum, sukzessive ihre Argumente intellektuell zu schärfen.
Diese Prozesse benötigen viel Zeit, weil es keine Regulierung gibt, sie scheinen aber trotzdem schneller zu funktionieren als herkömmliche Normwandlungen. Das liegt daran, dass im Netz – erstmals – die Kontrahenten so unvermittelt aufeinanderstoßen und so ungeschönt wahrnehmen müssen, was andere über einen denken oder behaupten. Nicht schön. Gerade VertreterInnen von extremen und argumentativ schwachen Standpunkten geraten entsprechend in Weißglut.
Die “Diskussionskultur” im Netz funktioniert außerdem deshalb anders als in herkömmlichen analogen und streng abgeschotteten Umfeldern, weil im Netz immer Hyperbel-, Echo- und auch seltsame Synchronisationseffekte enthalten sind, für die dem menschlichen Kopf sozusagen das räumliche Vorstellungsvermögen fehlt (woher sollte das auch kommen), d.h. wir können uns diese Effekte gar nicht vorstellen, nur abmessen.
Die Forschung ist da wohl noch nicht sehr weit, aber zuletzt fielen mir diese beiden Artikel auf: a) “The Imminent Death of the Internet Troll – A new Pew study confirms that online harassment is endemic. But human behavior—and the limits placed on it by both law and society—can change.” http://theatln.tc/1wzRkPz
Und b) besonders interessant der Herr Barbera, dem ich am liebsten gleich eine Flasche Barebra zukommen lassen wollte: “This study finds that social media use reduces political polarization instead of increasing it – One of the most common complaints about social media is about filter bubbles — the idea that, because you choose your own universe of friends or accounts on platforms you risk cocooning yourself in a world of likeminded perspectives. … and everyone ends up with hardened, more extreme positions. … But this new paper from NYU’s Pablo Barberá argues that that’s not true.” http://bit.ly/1wzRq9M (Headline anklicken, dann öffnet sich das Studienpaper).
Wie gesagt: Polarisierung ist nicht schlecht, weil die Auflösung der Polarisierung erst möglich ist, wenn die Pole _unausweichlich_ aufeinanderstoßen.
Und genau deshalb möchte ich dem Don Alphons mein ausdrückliches Lob für seinen geradezu vorbildlichen Spaß an der aufrechten Kontroverse aussprechen, auch wenn ich nicht immer seiner Meinung bin und auch wenn ich finde, dass er zuweilen weniger boxen und mehr mit dem Florett fechten sollte. Im Prinzip laufen nämlich Netzdebatten am besten, wenn es Menschen gibt, die ihre Meinung laut, mutig, deutlich und meinetwegen auch “unkorrekt” aussprechen, im Idealfall intelligent und mit Bewusstsein für die eigene Relativität. Auch die “radikalen FeministInnen” sollen sich doch gerne radikal und laut äußern. Sie kommen dann nicht umhin, dass es andere Meinungen gibt und dass es auch an ihrem Standpunkt Fehler gibt.
Tyler Durden Volland ha detto:
@ Fritz (@Fritz)
„Am Kreuzungspunkt von Debattenkultur und dem enormen demagogischen Potenzial erweist sich, ob das Netz überhaupt zu etwas Gutem führt. Genau da brennt es.“
„Zu etwas Gutem führt“… aber sicher tut es das. Selbst wenn nur 1% der Deutschen es sinnvoll benutzt, dann sind das doch immer noch eine Million. Hilfreich ist da sicher, wenn man die Kontrolle über die eigene Zeit behält und zB NICHT permanent erreichbar ist. Man kann das iPhone auch abschalten oder erst gar keines besitzen, was vielen, das versteh ich, aus beruflichen Gründen nicht möglich ist.
Aber wer kein eigenes Leben hat, und das scheinen mir nun mal wohl 90% sind, die kommen sich bedeutend vor weil sinnleere, oder wie wir in diesem Blog ja lesen konnten, widerliche tweets ihres Weges kommen, die am Niveau der Absender keine Zweifel lassen, oder?
„…zu etwas Gutem führt…“ aber ja doch, sicher doch.
„Ihre Vermutung, dass “solche Leute ausnahmslos die Webseiten der eigenen Partei lesen”, ist ja nicht richtig.“
Leider kann ich dem überhaupt nicht zustimmen. Wenn eine Feminazi Don Alphonso liest, dann nicht um ihn verstehen, sondern um Munition zu sammeln. Da die „Beziehung“ über eine Tastatur erfolgt, kann auch der Allerdümmste ja nicht dazu gezwungen werden sich wenigstens mal mit dem banalsten Argument auseinanderzusetzen. Sie irren und schreiben es sogar selber: „Das liegt daran, dass im Netz – erstmals – die Kontrahenten so unvermittelt aufeinanderstoßen und so ungeschönt wahrnehmen müssen, was andere über einen denken oder behaupten. Nicht schön. Gerade VertreterInnen von extremen und argumentativ schwachen Standpunkten geraten entsprechend in Weißglut.“
Ist diese Weissglut in ihrer Welt eine Diskussion, ein Wahrnehmen der anderen Seite?
Herr Barbera hat natürlich Recht: „…that social media use reduces political polarization instead of increasing it”. The bad news ist however, dass man sich auf das mittelmässigst Mögliche einigt, anstatt das Thema durchzudenken und die richtigen und konkreten Schlüsse daraus erst einmal versteht. Kontroversen werden ja nicht ausdiskutiert, sondern wenn überhaupt, dann trifft man sich auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner. Bestes Beispiel hierfür ist eine Kanzlerin wie Merkel. Völlig ohne jegliche Meinung eine perfekte Opportunistin, die ihre politische Aussagen nach den am Morgen konsumierten Umfrageergebnissen richtet! Sie ist der wahre, der tatsächlich demokratische Repräsentant dieser Menschen.
Versuchen sie sich mal einen Menschen wie Herbert Wehner oder FJ Strauss im Internet vorzustellen…? Merken sie es?
Radikale Feministinnen und ähnliches werden niemals hier die Stützen lesen, weil Sie gesehen haben, dass jener dort schriftlich über Themen nachdenkt und dabei seine„Meinung laut, mutig, deutlich und meinetwegen auch “unkorrekt” aussprechen, im Idealfall intelligent und mit Bewusstsein für die eigene Relativität.“
Im Gegenteil, was eine grosse, gewaltige Mehrheit stets tun wird, das nennt man geistige Inzucht betreiben. Und das Internet macht dies leider wesentlich einfacher als es mal war.
Das Internet macht Manipulation und Meinungsmache wesentlich einfacher als früher (wer wollte schon gern mit BILD untern Arm gesehen werden) und das Resultat ist dann eine ganz reale Demokratie in der tatsächlich die Mehrheit, also ein gedankenloser, mittelmässiger, riesiger Haufen, der weder mit den Feminazis noch den Don Alphonsos etwas zu tun haben will, und so bestimmt was richtig und was falsch ist.
Ich verstehe unter Demokratie etwas anderes, aber wegen des Internets ist sogar jene imperfekte Version der Demokratie die wir noch vor ein paar Jahrzehnten hatten für immer verloren.
Ich kanns nur wiederholen: Wir stehen am ANFANG dieser Entwicklung, weil Widerstand nicht möglich ist und die (vielen) Lobos und leider auch die (wenigen) Don Alphonsos der Welt, das Problem permanent relativieren, weil sie vom Internet leben (wollen).
Fritz (@Fritz) ha detto:
Weißglut ist zunächst ein Mangel an Affektbeherrschung. Und Affekte generiert das Netz reichlich. Niemand ist frei davon. Sie entstehen oft dadurch, dass man zu nah dran ist, zu tief persönlich involviert wird. (Sloterdijk hat viel über die sozialen Affekte geschrieben, sie sind ja nicht unnütz, weil sie auch Energie bereitstellen.)
Wenn man aber schon feststellt, dass auch in den Online-Debatten die üblichen psychischen Barrieren und Energien tosen, dann kann man auch die psychologische Betrachtung weiter treiben: Wie ist das denn so im Allgemeinen in harten, konfrontativen Diskussionen? Sie entdecken dann eine Ebene unterhalb der manifesten Äußerungen – die unausgesprochenen Gedanken, überhaupt die Prozesse. Auch aus der Rhetorik weiß man: Auf jeden Affront folgt als erstes ein starker Gegenimpuls: Abwehr, Gegenrede, Selbstbehauptung. Ganz platt kann man generalisieren: Kein Menschen ändert seine Auffassung von einem Sachverhalt, solange sich das vermeiden lässt. Eher baut er zusätzliche und immer krudere Überlegungen ein, um an der ursprünglichen Sichtweise festzuhalten (Goethe hat das schon als 11-jähriger Knabe bei seinen Kumpels bemerkt, sehr lustige Stelle in seinen Erinnerungen). Aber hinter der Fassade bröckelt das Gemäuer. Und das dauert Zeit. Ich hatte schon Streitgespräche – und einen oder zwei Tage später sagt dann der Kontrahent : “Du hast da eins gesagt, da gebe ich die Recht …” Diese Sätze fallen aber natürlich nicht in den Weißglutsituationen, sondern später.
Der Witz ist nun der, dass die sichtbare Ebene der Diskussion nicht die Tiefe der Verarbeitung anzeigt. Denken Sie einfach daran, dass so wie wir hier nur ein Bruchteil der Netzleser auch Beiträge schreiben. Auch Sien und ich lesen weit mehr als wir schreiben. Als Leser urteilen wir nur, manchmal sofort (das gibt dann diese Likes und Faves), manchmal nach und nach.
Ein schönes Beispiel für die “unsichtbare Debattenkultur” ist ja in dem Beitrag von Don Alphons enthalten: Die Hollabacks haben in einer Weise für ihr Projekt argumentiert, die nicht mehr mehrheitsfähig ist. Der Diskussionsstand selbst unter Feministinnen ist also augenscheinlich ein anderer. Und das ist ein Ergebnis dessen, was sie im Netz so alles lesen — aber auch natürlich von persönlichen Erfahrungen. Niemand lebt ja nur im Netz. Rale Erfahrungen sind ja für jede Debatte der härteste Trennstrich zwischen Unsinn und Plausibilität.
Ich will aber Ihre Argumente nicht klein reden! Die Gefahr der populistischen Kurzschlüsse lauert überall (auch in den Debatten über die Debattenkultur im Netz!), vor allem weil es zu viele Menschen gibt, die sich in ihren Meinungen daran orientieren, was andere zu denken scheinen. Das gilt aber für die Leute, die das Netz weniger nutzen, genauso.
Merkel ist ein Sonderfall. Sie kann zwar sehr messerscharf argumentieren, aber rhetorisch ist sie ein Totalausfall. Es hat, meine ich, noch nie in der westlichen Welt eine(n) Spitzenpolitiker/In gegeben, die sich trotz eines solchen Non-Talents in Sachen Rhetorik so lange oben halten konnte – und kommt ja noch hinzu, so viele erstklassige Rhetoriker ausschalten konnte. Seit sie Bundeskanzlerin ist, kompensiert sie ihre Unfähigkeit für rhetorische Turniere dadurch, dass sie sich den Turnieren entzieht. Entweder sagt sie gar nicht, was sie denkt und vorhat, oder sie sagt eben nur, was gerade beliebt zu sein scheint. Das ist der einzige rhetorische Trick, den sie inzwischen gut drauf hat. Das ist teilweise aber typisch für das Amt – im Grunde wurde allen Kanzlern nach Brandt vorgeworfen, keine klare Linie vorzugeben. Bei Kohl war die Programmlosigkeit auch schon Thema, Schröder später teilweise auch.
Tyler Durden Volland ha detto:
„Weißglut ist zunächst ein Mangel an Affektbeherrschung.“
Das ist natürlich richtig, nur, bei welchen Anlässen das geschieht, würden Sie sagen, das sagt dem distanzierten Zuschauer etwas über diese Person in genereller Hinsicht?
Auch wenn man berücksichtigt, dass es wohl auch Themen gibt bei denen umgekehrt jemand, der da nicht den Verstand verliert nur zeigt, dass er kaum welchen haben dürfte?
„Wie ist das denn so im Allgemeinen in harten, konfrontativen Diskussionen?“
In erster Linie ist es so, dass sie ausserhalb des Nets nicht mehr stattfinden. Weil die deutschen Median gleichgeschaltet sind und nur mehr politisch korrekte Verdummung, Meinungsmache und Manipulation veröffentlichen.
Was ich so nebenbei betrachtet nicht für schlimm halte, da es unterschwellig die Tendenz dazu schon sehr lange zu beobachten war, und ausserdem auf eine wachsende Panik wegen des erfreulichen, drohendem Total-Untergang der Journalisten Branche schliessen lässt. „Harte, konfrontative Diskussionen“ gibt’s nur im Internet, das grosse Problem ist dort aber das Niveau, bzw, dessen Fehlen. Schirrmacher hat sich rechtzeitig aus dem Staub gemacht!
„Kein Mensch ändert seine Auffassung von einem Sachverhalt, solange sich das vermeiden lässt.“
Natürlich! Genau deshalb wird ja diese geistige Inzucht betrieben, die im Internet auf einmal so einfach ist…. Früher nannte man dies einfach nur „Dummheit“ und es fand an Stammtischen statt. Da ich das auch politisch völlig inkorrekt auch heute noch Dummheit nenne, wo doch alles so schön gleichberechtigt zu sein hat, bringt mir hier im Bog das des öfteren Kritik ein, die ich aber einfach für oberflächlich halte. Der Blog ist ja (leifder mangels Alternative) Gott sei Dank berühmt/berüchtigt für seine Meinungsfreiheit und offene Debatten Kultur
„Du hast da eins gesagt, da gebe ich die Recht …“
Wie lange haben sie vor zu warten bis eine Feminazi das sagen wird?
Was Merkel angeht so ist eben nicht die das Problem sondern, dass die Deutschen ein Volk geworden sind, das so was tatsächlich nicht nur wählt, sondern auch mehrmals wiederwählt.
Das Gute an Kanzlern ist, dass sich an ihnen einfach ablesen lässt wie es um ein Volk bestellt bist.
Da gabs den selbstgerechten, vollgefressenen Prototyp aller mittelmässigen Spiesser aus Oggersheim, typisch 80er Jahre. Dann kam der pseudo-linke Emporkömmling, den teure Zigarren und Mäntel begeisterten. Jene Toscana Fraktion, die sich aber wenigstens noch durch genug Intelligenz auszeichnete um zu verstehen, dass in einer Demokratie nun mal immer die blöde Masse die Mehrheit sein wird, und das Ziehen des eigenen Vorteils aus einer Politiker Karriere nicht das Dümmste ist. Also die Fischers und Cohn-Bendits und ihre Pensions Ansprüche. Nach diesem endgültigen Abschied von jeglicher Hoffnung auf die Politik, gibt es jetzt tatsächlich demokratische Verhältnisse, gibt es jetzt die Herrschaft des dumpfen Mittelmasses. Personifiziert durch die Merkel und Gauck der Gesellschaft, kein Zufall dass beide in der DDR gross geworden sind. Wer das noch immer nicht sehen will, der braucht sich nur das Weltbild jenes Paffen anzuschauen den man den Deutschen ohne sie zu fragen als BuPrä aufgezwungen hat und dessen Kommentare zur Tagespolitik, zeigt wie der Hase läuft
Sehen sie in diesem Land irgendeinen Platz in dem solche politisch Inkorrektes gedruckt werden könnte?
Sehen Sie? DAS meine ich….. Und die Latte wird täglich gelegt.
Moritz ha detto:
“Diese Entwicklung hat gerade erst angefangen und auch hier gibt es genau wie der Überwachung nichts, dass sie stoppen könnte.”
Jepp.
Man kann den Schmarrn Internet eigentlich nur noch abschalten.
Er ist die bösartige Endform des einst utopistischen Experiments Demokratie.
Demokratie ja – aber nur ein bisschen, bitte!^^
Nicht hauen, ich bin kein Zyniker, sondern nur der Bote der zynischen Endbotschaft.
Tyler Durden Volland ha detto:
“Er ist die bösartige Endform des einst utopistischen Experiments Demokratie.”
Treffender gehts nicht… Kompliment!
hansgeier333 ha detto:
Der Urban hat doch recht: Alles was Spaß macht gehört teuer gemacht oder verboten. So hält die Mineralöl- nebst Mehrwert sowie Kfz-Steuer und bald auch die Maut die Massen von einer Spritztour zum Tegernsee ab. Daselbe könnte bald mit dem Netz passieren. Wenn die Leute erstmal überlegen, was es kostet was sie anklicken, wird mancher Schwachsinn alsbald in der Versenkung verschwinden. Und die Leute werden sich auf ihre wahren Probleme konzentrieren. Schade um Dons Blog hier. Kollateralschaden.
colorcraze ha detto:
Wenn die Leute erstmal überlegen, was es kostet was sie anklicken
Oh Mann. Das ist ein Widerspruch in sich selbst, wie bewußtes Fernsehen.
v.K. ha detto:
Überall das Gleiche…
http://www.youtube.com/ watch?v=gEAC7nl5n2g
deirfiur ha detto:
Jaja, so warns, die oiden Rittersleut
https://stuetzendergesellschaft.wordpress.com/2014/10/29/was-ist-das-miete-ein-hoch-auf-die-helikoptereltern/comment-page-1/#comment-40462
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