Es gibt bei den Debatten rund um das Internet und den Medienwandel den beliebten Vergleich mit den rückständigen Kerzenziehern und dem siegreichen elektrischen Licht. Man will damit ausdrücken, dass in unserer Zeit das bedruckte Papier durch das Internet genau so abgelöst wird. Die Auswirkungen möchte man beim Niedergang der einst die Republik dominierenden Magazine erkennen, und wenn mal wieder ein Chefredakteur gehen muss, wie letzte Woche Jürgen Quoos beim Focus, wird das gern als Beispiel für die Richtigkeit der These gebracht. Einst wurde der Focus Auflagen jenseits der 800.000 los, inzwischen zeigt der Trend in Richtung 400.000. Wieder verlischt mit Quoos so ein Printflämmchen, und man merkt es kaum im strahlenden Licht des Netzes, sagen die Internetfreunde. Das Internet und die Kostenloskultur sind schuld, die Missachtung der Leser für die Schönheit des gedruckten Wortes, sagen die Verlagsnostalgiker.
Man muss mit solchen historischen Vergleichen sehr, sehr vorsichtig sein, zumal, wenn sie falsch sind. Wachskerzen wurden nämlich nicht vom elektrischen Licht abgelöst. Vielmehr waren sie schon immer ein seltenes Luxusgut, und der normale Mensch behalf sich mit Kienspänen und Talglichtern. Im frühen 19. Jahrhundert wurden die Talglichter von Stearin- und Paraffinkerzen ersetzt, die heute noch in Verwendung sind, und von Öllampen, die heute verschwunden sind. Denn Mitte des 19. Jahrhunderts kam dann die Gaslampe auf und erfreute sich bis zum frühen 20. Jahrhundert grosser Beliebtheit, bis dann das vergleichsweise ungefährliche und saubere elektrische Licht gewann. Eine Ablösung der Kerze durch die Glühbirne hat es nie gegeben, statt dessen haben sich mehrere Entwicklungen mit verschiedenen Ursachen überlagert. Und auch sonst würde ich speziell beim Focus Zweifel anmelden wollen, dass „das Internet“ wie ein böser Deus ex Machina der Grund ist, warum sich speziell dieses Magazin inzwischen so schlecht verkauft. Es gibt eine Reihe von Entwicklungen, die ebenso zum Niedergang beitragen können.
Denn der Kern der Marke Focus, Nutzwert und eher leichte Themen, geht am Kiosk durchaus – dazu muss man sich nur all die seichten und rein nutzwertorientierten Landzeitschriften anschauen, die in den letzten Jahren von Rekord zu Rekord geeilt sind. Das ist eine Frage des Zeitgeistes, der Zielgruppe und der Lesegewohnheiten, und das Internet kann nichts dafür oder dagegen tun: Es gibt digital jede Menge Pflanzentips, Kochrezepte und Heidewanderungen, auch mit üppigen Bildern und, wenn man will, mit moderner GPS-Unterstützung. Die Konsumenten jedoch wollen die Zeitschrift, ihre Inspiration und ihre Bilderstrecken. Und sie haben offensichtlich Zeit und das nötige Geld, um sich das Magazin als Lebensorientierung für den Garten zu leisten.
Der Focus dagegen verdankt seinen Aufstieg einem Journalismus, den man als gedrucktes Proto-Internet bezeichnen könnte. Und er verdankt seinen Aufstieg der Epoche des Neoliberalismus, des ungehemmten Geldverdienens, der von moralischen Skrupeln weitgehend freien Selbstbereicherung. Ein Magazin der Entscheider, der Erfolgreichen, der Karrierebewussten, zumal in den aufstrebenden Städten des Südens, und ein klarer Gegenentwurf zum stets kritischen und schlecht gelaunten Spiegels. Die besten Unis, Ärzte und Anlagen für die Käufer, immer nur das Beste, Wäre man rückblickend böse, könnte man sagen, der Focus war das Magazin der administrativen Wasserköpfe deutscher Firmen, des Middle Managements und der jungen Aufsteiger, die tatsächlich noch lernen mussten, welche Uhrenmarke neben Rolex tragbar ist.
Genau diese Zielgruppe jedoch hat ideologisch unter den Krisen seit dem Jahr 2000 besonders zu leiden. Zuerst ging die vom Focus gefeierte beste New Economy unter, dann kippte der beste Aktienmarkt, und inzwischen ist die Rendite der besten Versicherer auch nicht mehr so gut. Auf der anderen Seite gibt es eine grosse Anzahl von Special-Interest-Magazinen, denen der Focus wenig entgegen setzen kann. Zeitschriften, die in Nischen erheblich mehr Prestige als der in die Jahre gekommene Focus versprechen, dessen Image immer noch so Markwort-90er ist. Nicht besonders hochgeistig, nicht besonders exklusiv, nicht besonders gut geschrieben und eher für eine Zielgruppe geeignet, die ihre beste Zeit unter Helmut Kohl hatte, falls der jemandem noch ein Begriff sein sollte. Ein Produkt für eine Modezielgruppe, die von der Kostensenkung des Lean Management ausgedünnt wird – auch diese Entwicklung gab es parallel zum Auflagenverlust der letzten 15 Jahre. Möglicherweise rächt sich speziell bei dieser Kundschaft auch der „Das Beste nur für mich“-Zynismus: Es gibt gefälligere Alternativen, sei es nun die modische Selbstoptimierungszeitschrift für den Mann, oder für die Wirtschaft, die die schönsten Berichte über sich in den eigenen Firmenzeitschriften lesen kann. Der Focus versucht derweil, zwischen überambitioniertem „Mieten Sie einen Privatjet“-Vorschlägen und kleinlichem „Retten Sie ihre 20.000“-Themen Endkunden zu finden.
Produkte, die nicht gekauft werden, bleiben nicht wegen des Internets liegen, sondern weil sie es den Kunden nicht wert sind. 2011 hat es der Focus mit einer verzweifelt wirkenden 1-Euro-Nummer versucht, die sich gut verkaufte – danach ging der Absturz ungebremst weiter. Bleibt allein die Frage, warum eigentlich das vergleichsweise gut laufende Portal Focus.de nicht mehr für das Mutterblatt tun kann: Focus.de nutzt eine Reihe umstrittener Methoden und ausgefeiltes Suchmaschinenmarketing, um auf seine Klickzahlen zu kommen. In der Statistik liest es sich prima, aber ob all die Geschichten über nackte Haut und Ausziehen dazu verleiten, das gedruckte Heft zu kaufen, ist eine Frage, deren Antwort nicht zur Zufriedenheit des Konzerns ausfallen kann. Focus und Focus.de kämpfen, wie es für deutsche Medien typisch ist, jeweils eigene Schlachten um ganz unterschiedliche Zielgruppen und Zugänge: Focus.de braucht Klicks und der Focus bräuchte zahlende Abonnenten und beide hätten auch gern, wie jeder andere in diesem Markt, bezahlten Content im Internet – den Focus gibt es digital bei Zinio zum Vorzugspreis von 3,29 Euro pro Ausgabe statt 3,70 auf Papier. Druckkosten, Vertrieb, Händlergewinn bleiben beim Verlag, und dabei hat der Kunde un-glaub-liche 41 Cent gespart! Äh.
Natürlich ist es für alle Beteiligten leicht, die daraus entstehenden Probleme mit dem Internet zu begründen, als sei es eine Art Naturkatastrophe wie beim Aussterben der Dinosaurier. Das entbindet von der Einsicht, dass sich manche Produkte einfach überlebt haben, und nicht in der Lage sind, sich auf neue Zeiten einzustellen. Die warme, süddeutsche Biergartengemütlicheit zwischen Maklern und Zahnärzten war für den Focus eine Weile ein guter Markt. Jetzt mussten Teile der Redaktion ins kalte und arme Berlin umziehen, weil man dort angeblich näher an genau jenem Geschehen ist. Das bringen alle anderen auch schon, als gäbe es nicht genug Geschichten über blauschimmlige Türsteher von Berliner Clubs, die Howard Carpendales des 21. Jahrhunderts. Der Focus hechelt den Entwicklungen hinterher und will genau dann urbaner werden, wenn seine junge Zielgruppe in Scharen, Dirndl und Lederhose hier bei uns am Tegernsee bei den Waldfesten schadmünchnert.
Zu jedem echten Umwälzungsprozess gehört neben einem Verlierer wie dem Focus auch ein klarer Gewinner, Wären die Themen des Focus wirklich so begehrt, müsste sich im Netz eine starke Konkurrenz herausbilden. Gegen die Musikindustrie entstanden die Downloadportale, gegen den Buchmarkt Amazon, gegen die behäbigen Hausbanken mit ihren Aktienschlusskursen Traderseiten. Gegen den Focus entstand im Netz
nichts. Da war niemand, der sagte, tolles Produkt, das machen wir jetzt auch im Internet und werden reich. Das Problem ist nicht das Netz, das Problem ist eine Marke, die für eine bestimmte Zeit und einen bestimmten Typ des mittelalten, egomanen Mann steht, der sich im Geldregen das Sakko aufreisst und Papier mit sich herumträgt, auf dem „JETZT MEHR GEHALT“ steht. So wie auf der aktuellen Ausgabe des Focus. Vor 20 Jahren war das vielleicht noch eine Ansage. Heute ist es eigentlich nur noch peinlich und verkauft sich vor allem an die verbliebenen Schmerzbefreiten. Der Focus hat kein Problem mit den Vertriebskanälen oder den Zielgruppen oder mit dem Internet, er ist selbst das Problem. Aber natürlich ist es angenehmer, das Internet zu beschuldigen.
Jacques ha detto:
Werter Don,
eine sehr schöne Analyse des Absatzproblems des Fokus.
Aber dennoch ist der Gedanke, “das Internet sei schuld”, nicht vollständig daneben, sondern ein Aspekt — von vielen allerdings, wie Sie das sehr schön dargelegt haben. Denn der Fokus wollte, glaube ich, auch immer ein Nachrichtenmagazin sein (ungefähr so wie die “WELT” eine Tageszeitung sein wollte). Und Nachrichten als solches sind tatsächlich nicht mehr den Kauf eines gedruckten, wöchentlich erscheinenden Blattes wert, weder in der Variante Fokus, noch in den Varianten Spiegel oder Stern.
Ungeachtet dessen halte ich den Tenor Ihrer Analyse für zutreffend und, wie immer, schön geschrieben. Danke dafür!
Herzlich
Jacques
Fritz (@Fritz) ha detto:
Ja.
Und Sie machen mir beinahe Hoffnung, dass die bekennende Gehalt- und Profillosigkeit dann doch nicht die Zukuft des Journalismus ist, sondern deren Vergangenheit.
Hubert Burda wollte nie etwas anderes als geschäftlches Wohlleben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er jemals journalistische Arbeit ernst genommen hat. Jedoch: Je mehr ein “Nachrichtenmagazin” versucht, sich auf die vermeintliche Spur des Populären zu setzen, umso weniger kann es Bedeutung entwickeln. Der finanzielle Pleite folgt dann nur dem strategisch gewollten redaktionellen Bankrott.
melursus ha detto:
die aktuelle fahrradausgabe des magazins wird vom Don mit keiner Silbe gewürdigt. ich verstehe zu wenig von rädern, nehme an derartikel passt auch in die aufzählung.
The Great Artiste ha detto:
Gerade seit wir so völlig unzeitgemäss Frank Schirrmacher verloren haben, auch das „Nuschelorakel“ Peter Scholl-Latour, werden wir darauf hingewiesen, dass uns ein Journalismus abgeht, der vor einem wirklich breiten Bildungshorizont uns auf wenigen Seiten einen ungewöhnlichen Denkzettel verpasst, der so fasziniert, dass wir DIESE Zeitungsausgabe wirklich physisch haben und uns in den Bücherschrank legen möchten.
Ob Internet, ob Print, es ist doch immer wieder dasselbe Gesabbel. Wo bleiben provozierende Thesen, um die Ecke gedachte skurrile Ansätze, die auf das zweite Durchlesen plötzlich zünden ?
Um es mit einem Beispiel zu fassen: es gibt hunderte von Börsenanalysten, die Charteingeweidedeutung betreiben, aber niemand, der vor einem soliden volkswirtschaftlichen, soziologischen und geschichtlichen Hintergrund langwellige Trends und Entwicklungen zu prognostizieren wagt.
Islam ganz böse, Putin böse, Israel ein bisschen böse, aber Juden ganz gut, alle Staaten pleite, Kapitalismus am Ende – und man hat in einer Zeile den Inhalt der Presse zusammengefasst, die ihr Geld nicht mit blanken Brüsten oder Baby-George Photos verdienen.
Und wenn dann ein in weitestgehend totgeschwiegener Bestseller vom finalen finanziellen Ooontergang als Endlösung faselt, und nichts klügeres als Rat gibt, Whiskey, Bares und ein abbezahltes Häuschen vorzuhalten, ist das ziemlich mager.
Warum taucht kein Nobelpreisträger aus dem Dickicht auf und legt eine Blaupause für eine weltumgreifende Steuer- und Finanzreform vor, die man diskutieren und mehrheitsfähig optimieren könnte, ohne dass man vorher sich zu Millionen umbringen musste und alles zerstören, was man dann hinterher wieder mühsam aufbauen muss???
Wenn man sich z.B. ein wenig mit den weit akzeptierten Steuerstrukturen der Schweiz beschäftigt hat, ist so manches Kluges, relativ Einfaches zu entdecken.
Sollte es im Wesen des Zins-und Zinseszins-Systems liegen, dass sich irgendwann absolut astronomische Schuldenberge auftürmen, die keiner mehr bedienen kann, wäre diese Diskussion eines „Reset“ mit möglichst wenigen Verlierern und vielen Gewinner absolut überfällig – bevor man auf einen wie auch immer gearteten dritten Weltkrieg zurückgreifen muss, um dem letzten Depp klar zu machen, dass man jetzt Besen und Schäufeli nehmen muss, und wieder von ganz klein anfangen.
Quer gedacht – vielleicht war dieser Bailout, den ich auch als „Zombiekapitalismus“ verspottet habe, am Ende sogar eine geniale Lösung, weil es egal ist, ob ich drei oder dreissig Billionen abschreibe, wenn nur die Buchhalter, Anwälte und Politiker bei Gesundheit bleiben, diese Insolvenz geordnet abzuwickeln.
Die wirtschaftlichen und staatlichen Strukturen der G7 sind erhalten geblieben, allerdings ist jetzt soviel Feuer unter dem Dach, dass diese Diskussion überfällig ist.
Wenn die alberne Eintritsgeld-Maut-Diskussion einer eigentlich undenkbaren Idee das organisatorisch-dramaturgische Fahrwasser vorbereiten würde, und eine solche Insolvenz längst im Stillen vorbereitet wird, würde ich mich sehr wundern.
So schlau kann ich mir Seehofer nicht vorstellen, schon seine Gesundheitsreform war Lichtjahre von Genialität entfernt.
Was gilt es zu vermeiden: Eine mafiöse Lobbykratie nur an die Länge ihrer Yacht denkender Oligarchen, eine gelenkte Demokratie grössenwahnsinnig gewordener Geheimdienstoffiziere ( James Bond lässt grüssen), eine Diktatur des Proletariats unter der Fuchtel einiger wildgewordener Feldwebel, religiöser Extremisten. Und von einem von Sendungsbewusstsein erleuchteten Gefreiten ganz zu schweigen.
Immer wenn Strukturbrüche zu bewältigen waren, ist es hilfreich in die Geschichte zurückzublicken, wo Umwälzungen einmal positiv geklappt hatten, wenn ich z.B. nur an die Habilitationsschrift des leider auch viel zu jung verstorbenen Christoph Buchheim denke: Die Wiedereingliederung Westdeutschlands in die Weltwirtschaft (1989).
Um noch weiter zurück zu blenden – warum hat die englische Gesellschaft als erste eine industrielle Revolution, einen gewaltigen volkswirtschaftlichen Reichtum und eine imperiale Hegemonie errungen, während man in Frankreich nach Sonnenkönigen und Guillotinen erst Napoleon für eine aufgeklärte strukturelle Modernisierung reif war?
Nebenbei muss gesagt werden, dass man in Deutschland bis zu Erfindung der Eisenbahn im Wesentlichen noch auf den Bäumen sass, jeder mit seiner eigenen Kirchturmperspektive, Uhrzeit und Währung.
Der furchtbare politische Minderwertigkeitskomplex, mit dem Handtuch für die Sonne zu spät gekommen zu sein, bei technischer Höchstleistungsfähigkeit, hatte die Folgen, die wir alle nur zu gut kennen.
Nicht die Dampfmaschine war Englands Stärke, sondern eine hochproduktive Landwirtschaft, die Arbeitskräfte und Ingenieure freisetzte, sehr kurz gefasst, eine gebildete relativ breite Oberschicht, die –trotz „Manchesterkapitalismus“ – schon seit der Magna Charta in einer Art konstitutionellem Rechtsstaat lebte, die auf eine breitere Akzeptanz zählen konnte, um eine wirklich systemumwerfende Revolution zu provozieren, wie in Frankreich oder Russland.
Gerade diese gebildete oberste Mittelschicht/untere Oberschicht sollte durch eine fundamentale Strukturreform nicht abgeschafft werden, weil sie durch eine im Allgemeinen nicht zu unglückliche Kindheit und eine Studienzeit im Bewusstsein, nicht nur etwas zu gewinnen, sondern auch etwas zu verlieren zu haben, etwas selbstkritischer mit der Formulierung von Lebenszielen umgehen wird, als reine Emporkömmlinge oder Sprösslinge aus den Penthäusern der absoluten Geldaristokratie, die im permanenten Minderwertigkeitskomplex aufwachsen, die Ansprüche ihrer Eltern nie erfüllen zu können.
In diesem Sinn ist allerdings auch die Anmerkung fällig, dass Margret Thatcher mit ihren Reformen möglicherweise die Nachgeburt behalten hat, aber das Baby weggeschmissen.
Dass es das neue Golf Cabrio oder Papas Harley mit 23 nicht ist, was einen zu einem glücklichen Menschen macht, setzt produktivere Denkbewegungen in Gang, als wenn ich in einem gestretchten Rolls Royce in die Privatschule gefahren werde, wo mein Mitschüler genauso daneben sind, weil sich die Lebensabschnittspartner der Eltern die Klinke in die Hand geben und sie sowieso alle sechs Monate umziehen müssen.
Was war das Elend der letzten zwei Weltkriege? Deutschland sah sich vor die Tür gesetzt, der Minderwertigkeitskomplex musste blutigst kompensiert werden. Alle Ähnlichkleiten mit lebenden oder toten Personen sind rein zufällig.
Es ist hilfreich, wenn man etwas verändern möchte, abzuwägen, was man abschaffen und was man erhalten möchte.
Eine gewisse Strukturkonservativität, die leben lässt, weil man selber sein Leben gerne lebt, ist eine angenehme Grundtugend eines angehenden Revolutionärs.
In diesem Sinn, werter Gastgeber, lieber einen Umsturz aus dem Biergarten am Tegernsee, als aus einer Frankfurter Chefetage eines grossen Geldinstituts oder dem neidgeschwängerten Zigarettenqualm eines Berliner Hinterhofs.
Moritz ha detto:
Danke für diese doch umgreifenden. mich berührendend Anmerkungen.
Frage ich mich auch dauernd. Nicht erst seit Schirrmacher.
Der mir bei allen Verdiensten und Fähigkeiten, ich mag ihn ja, etwas zu alarmistisch am Untergang gebaut hat. Ihm hätte und hat ein wortgewaltiger Kontrahent von gleicher Qualtität gefehlt. Die sind nirgendwo zu sehen.
Und doch:
Wird dabei – bei der Klage über die allseitige Ignoranz – nicht der implizite Fehler gemacht, von einem Blatt, von Blättern generell, von einer ganzen Gesellschaft gar, zu verlangen, sie sollten die Welt retten? Eine Zeitung, egal wie hochstehend, ist doch nicht der Hort und Schutzbunker von exzellenten Persönlichkeiten. Die müssen verkaufen, egal ob sie NZZ oder FAZ heißen.
Exzellenz, echte und nicht die, von der in Exzellenz-Programmen geschwurbelt wird, war mal in Universitätsnähe zuhause. Ich rede von unseren hier in D. Seit Universitäten genau wie GmbHs sich hochrotierend Drittmittel heranraffen müssen, wars das.
Es ist diese tayloristische, utilitaristische Seuche, die alle ergriffen hat. Wenigstens geht jetzt ein Vertreter, diese seltsame Zeitung, hops.
Ich würde mich auf noch mehr Hopsgeher freuen, meine Liste ist lang.
Gruß
Der Kater
Thorsten Haupts ha detto:
Exzellenz, echte und nicht die, von der in Exzellenz-Programmen geschwurbelt wird, war mal in Universitätsnähe zuhause.
Das belegen Sie bitte einmal mit Beispielen. Ein paar Namen, ein paar Artikel, ein paar Forschungsarbeiten. Ich weiss sonst tatsächlich nicht, wann und wo es diese “Exzellenz” gegeben haben sollte. Und nehme vorsichtshalber an, es handele sich um eine deutsche urban legend.
Gruss,
Thorsten Haupts
deirfiur ha detto:
Reichen Ihnen vorerst Manfred Eigen und Rudolf Mößbauer? Ich bin sicher, dass mein von Pascha so genanntes alter ego Externet noch erheblich mehr beisteuern kann.
Thorsten Haupts ha detto:
? Wenn ich mir die Listen von deutschen Nobelpreisträgern in den harten Disziplinen (Chemie, Medizin, Physik) so ansehe, dann gab´s da immer mal wieder längere “Durststrecken” ohne Nobel-Anerkennung, nichts dagegen, was ich erkennen würde, wenn es um eine spezfische Besonderheit der letzten 20 Jahre gehen sollte.
Und das schon unter der Voraussetzung, dass die Nobelpreisträger im Schnitt wirklich unter ihresgleichen herausragen. Was mit gutem Recht und einigen Beispielen immer wieder bezweifelt wird, innerhalb der Fachwelt der jeweiligen Disziplin.
Gruss,
Thorsten Haupts
deirfiur ha detto:
Deswegen wohl schrieb der Kater ja auch “Seit Universitäten genau wie GmbHs sich hochrotierend Drittmittel heranraffen müssen, wars das.” und ” war mal in Universitätsnähe zuhause”, also fernere Vergangenheit – und exakt daraus wollten Sie gerne Belege haben.
Nobelpreisträger genießen das Privileg des Vorschlagsrechts. Nach verlorenen Kriegen et al. könnten sich Deutsche mit Landsleutevorschlägen zeitweise wohlweislich etwas zurückgehalten haben.
Thorsten Haupts ha detto:
Schön, ich habe also die Belege bekommen, erkenne halt nur keinen substantiellen Unterschied zu heute.
Deutsche Universitäten waren spätestens seit den siebzigern nie Exzellenzbehausungen und auch nie auf sie angelegt. Ihre Stärke war ihre durchgängige Mittelmässigkeit. In den System mit herausragenden Exzellenzinstitutionen gibt es als Gegenstück grausam unterdurchschnittliche Bildungsanstalten. Man kann vermutlich nicht beides zusammen haben.
Gruss,
Thorsten Haupts
Externet ha detto:
deirfiur, settembre 1, 2014 alle 10:26 am … sicher, dass mein … so genanntes alter ego Externet noch erheblich mehr beisteuern kann. 😆 Heute jedoch nicht, auch sonst würde ich nur Suchmaschinen bedienen und Schnipsel aus der Treffermenge anbieten. Außerdem hat inzwischen Thorsten Haupts (settembre 1, 2014 alle 12:07 pm) meine Meinung (noch ein verschränkter Zwillingsbruder?) zur Sache dargelegt. Vorsichtshalber bitte ich, obwohl ich damit gewiß offene Türen einrenne, Exzellenz und Prominenz mit der gebührenden Trennschärfe zu betrachten.
deirfiur ha detto:
Externet: http://www.yourepeat.com/watch/?v=Ck77VH2Bh_g&start_at=163&end_at=165
T.I.M. ha detto:
Was ich zu Moessbauer gehoert habe von Leuten, die in seinem direkten Umfeld gearbeitet haben (die deutsche Wissenschaftsszene ist ja eher familiaer), ist, dass er sich auf seinem sehr fruehen (und voellig verdienten) Ruhm weitestgehend ausgeruht habe. Ist mir nur eingefallen, weil Sie zufaellig gerade ihn erwaehnt haben.
Ein signifikanter Anteil der tatsaechlich exzellenten Forschung wird natuerlich an den Max-Planck-Instituten und anderen ausseruniversitaeren Einrichtungen geleistet, was zwar fuer internationale Rankings deutscher Universitaeten einigermassen verheerend ist, dem Wissenschaftsnachwuchs aber keineswegs schadet.
Moritz ha detto:
Eine dieser Exzellenzen, eine noch aktive und lebende Nobelpreisträgerin (derzeit am Max Planck) Grundlagenforschung Gentechnik/Biologie/Chemie kann ich aus dem Hut zaubern. War in der LMU in einem Vortag von der.
Und das ist nur eine, eine Frau sogar.
Blöd, was?
Mit der habe ich sogar schon kommuniziert per E-Mail. Nein, nix dropping names.
Also gibbet es solche.
Immer diese rhetorischee Belegforderey, als wenn man sonst nix zu tun hätte. Cui bono warum soll ausgerechnet ich welche AUFWEISEN? Ich hab NACH DENEN GEFRAGT. So herum.
Was ich suche und will und NOCH NICHT HABE, sind auch weniger die Leute aus den Naturwissenschaften (ja, die dürfen auch, von mir aus, sehr schön alles), sondern aus Philosophie, Geisteswissenschaften. Nein, nicht den Schlotterdick.
In letztgenannten Fächern herrscht anscheinend tote Hose oder es herrschen Schwätzer. Da sehe ich aktuell kaum Herausragendes, das auch noch die Stirn hat, in unserer Gesellschaft was zu sagen zu haben, das gehört und substanziell wahrgenommen wird. Alles duckt vor klug dreinblickenden Excel-Listen-Haltern.
Es ist vieles allzu sehr von Zahlenfetischisten übermannt und überweibt. Dann auch teilweise noch von welchen, die ihren Fetischismus nicht nur als Paradigma sondern sehr emotional als Religion betreiben. Mussja schiefgehen, isse Religion.
Grüßchen
Der Kater
Thorsten Haupts ha detto:
In letztgenannten Fächern herrscht anscheinend tote Hose oder es herrschen Schwätzer.
Ja. Und wo genau ist da der Unterschied zu vor 40 Jahren? Gibt genau einen – damals glaubten noch genügend Deutsche an das deutsche Philosophenmantra, dass unverständlich = tiefsinnig sei. Oder taten wenigstens so.
Heute hält man das gleiche für Schwurbelei.
Gruss,
Thorsten Haupts
Booooster ha detto:
Ich wusste nie, wer so einen Müll eigentlich lesen sollte. Nun geht es mir wie allen anderne Menschen auch: Ich habe meine Schwierigkeiten mit Dingen und Verhaltensweisen, die außerhalb meines Lebenskreises sind.
Insofern: es muss sie ja wirklich gegeben haben, die Leser dieses journalistischen Nichts. War nicht auch eine Doris Köpf in diesem geistig-moralischen Vakuum verortet?
Externet ha detto:
… und der Prinz und Schneewittchen hielten Hochzeit …
Mediensegler ha detto:
Leider ein Thema das mich überhaupt nicht interessiert.
Habe den Markwort mal bei diesem Stammtisch gesehen.
Ein Selbstzufriedener umgeben von Selbstzufriedenen
erklärt uns die Welt.
.
Der Kommentar vom Artisten war dagegen lesenswert.
hansgeier333 ha detto:
Den Feisten mit den markigen Worten lädt auch keiner mehr – Don möge mir verzeihen – in eine Fernsehrunde – äh Tolkscho – ein. Und seitdem der Uli von der Bayern -Vie-Ei-Pie-Launsch verschwunden ist, sieht man auch nicht mehr den Halslosen mit Bayern-Schal dort.
Besucher ha detto:
Ach, das schenkt sich rein gar nicht mit dem Nichtvergnügen, dem Seikel zuzuhören danach drei Tage Würgereize zu ertragen über die Borniertheit, mit der er heute noch stolz darauf ist, dass unter seiner Fuchtel die “schönen Zeiten, in denen jeder Spargelredakteur keine Existenzsorgen hatte und einfach machen konnte, was er wollte”, beendet wurden. Da fehlt bis heute die Einsicht, dass das der Anfang vom Ende (Bild am Montag) war.
Augsteins fatale Eitelkeit, “auch Kaufmann” sein zu wollen, hat seinem Blatt mit dieser Fehlbesetzung langfristig den Garaus gemacht.
Der brauchte das Zeug aus München gar nicht.
colorcraze ha detto:
Doch, ich kannte mal einen Focusleser. Ein (inzwischen verstorbener) Onkel, in den 90ern. Und der wanderte tatsächlich so Mitte der Nullerjahre zum Internet ab.
Nicht, daß es das gar nicht gäbe!!
Aber sonst kann ich leider keine weiteren Daten beibringen, da dies der einzige bekannte Focusleser unter allen mir näher Bekannten war.
Ich meine, ich hätte es 1, 2 mal in Café/Flugzeug/Bahn mal angeschaut, kam dann aber nicht damit zurecht, sowenig wie mit anderen “Tschakka!”/”sei kreativ”/”optimiere dich”-Zeitschriften. Ich freue mich eigentlich immer, wenn ich mal was Seltsames, Nischenhaftes oder auch Gutgemachtes irgendwo finde, aber mit diesem hamsterbäckigen Sonderangebotsranking aus dem Zusammenhang gerissener Sätze konnte ich nichts anfangen.
colorcraze ha detto:
N.B., bisher unerreichter Höhepunkt des Seltsamen waren die Pamphlete der “Agentur für die Selbstaufhebung des Proletariats”, die mitunter in der TU-Mensa herumlagen. Das war eine derart schwurblige Hirnakrobatik, daß es schon wieder was für sich hatte.
T.I.M. ha detto:
Inzwischen ist es wohl so, dass der Einzelhandel nicht verkaufte Magazine wieder an dern Zwischenhaendler zurueckgibt, aber in den 90ern wurde nach Erscheinen einer neuen Nummer nur die Titelseite der alten abgerissen. Die titellosen Magazine wurden dann oft Bekannten der Zeitungshaendler geschenkt.
Auf genau diese Art bekam ich zu der Zeit auch ungefaehr alle Zeitschriften (von Auto-Motor-Sport ueber Schluesselloch, PM und Spiegel…), die in einer mittelgrossen Bahnhofsbuchhandlung nicht ausverkauft wurden, mit Verspaetung zu lesen. Und schon damals taugte mir der ach so erfolgreiche Focus bestenfalls als Toilettenlektuere fuer einen mittellangen Schiss.
Ich kannte aber auch Leute, die ihn mochten (sagen wir Kleinbuergertum), eben weil die Artikel “schoen kurz” waren. Genau diese Leute sind aber mit SP0N, Focus Online etc. genauso gut bedient wie mit dem Magazin (“die besten irgendwas” hat sie nie interessiert)
Mediensegler ha detto:
Schluesselloch?
.
?
.
Die war doch auch nach einem Monat nicht veraltet.
.
Umsonst?
.
Nee, T.I.M.
glaube ich nicht.
T.I.M. ha detto:
Nicht fuer irgendwelche Schuljungens wie mich, aber mein Vater hat damals im selben Gebaeude gearbeitet, und er und seine Kollegen durften sich dann an den abgerissenen Exemplaren frei bedienen (bis dann die Zwischenhaendler die Politik geaendert haben).
Filou ha detto:
“Fakten, Fakten, Fakten. Focus, das Magazin für die Infoelite!”
Heh, dachte ich im Januar 1993, Infoelite, damit bin ich gemeint. Sofort kaufte ich am Bahnhof die erste Ausgabe. Es blieb dann auch die letzte.
Privat ist der ehemalige Gong-Chefredakteur wahrscheinlich sehr umgänglich, denn wer in einem reisenden Amateurtheater unter Hinzuziehung allerlei Prominenter von Presse, Funk und Fernseh’ den ‘Dabberich’ gibt, hat auch eine weiche Seele.
Jetzt gerade frage ich mich: Focus, gibts den wirklich noch?
Filou ha detto:
Ich muss, wie so oft, korrigieren. Die Darmstädter Lokalposse, die ich im Zusammenhang mit Markwort erwähnte heisst ‘Datterich’ und stammt von einem gewissen Ernst Niebergall.
Thorsten Haupts ha detto:
Wer wissen möchte, warum sich manche Leute auf den FOCUS gefreut haben, der lese noch mal die Politteile alter SPIEGEL-Ausgaben der achtziger. Der damals verspritzte, anlasslose, giftige Hohn zu allem und jedem könnte immer noch als Ausbildungsmaterial für den heutigen Kommentatorentroll dienen.
Also die erste Ausgabe des FOCUS geschnappt, angelesen, weggeworfen. DAS sollte der Ersatz für den gebildeten Spiessbürger sein? Nicht wirklich. Seitdem vielleicht ein knappes Dutzend Ausgaben in diversen Wartezimmern angelesen und sich immer gefragt – wo ist in dem Wust irrelevanter Info- und Spassgrafiken eigentlich die Information versteckt? Irgendeine? Das Gesamtniveau schien sich an 16jährige Realschüler zu richten …
Also scheint der FOCUS jetzt den Weg alles Irdischen zu gehen. Kein Verlust. Was den ganzen “Das Internet ist am Zeitungssterben schuld” Gedankenlosen auch noch nie auffiel – warum gibt´s heute in Deutschland eigentlich mehr Magazine mit einer höheren Gesamtauflage als 1985?
Gruss,
Thorsten Haupts
hansgeier333 ha detto:
Morgen im f(l)ocus:
Petry heil! Die Rechtspopulisten treiben die Sozen vor sich her. Und die Piratten wählt keiner mehr. Bin ich auch nicht willich, koalier ich doch mit Tylli(ch). Das Leben ist schön.
Moritz ha detto:
AfD 10 Prozent. Man wird sich dereinst gewaltig zur FDP zurücksehnen. Und die war schon nix gscheids.
Externet ha detto:
Allerdings. Die FDP ließ mangels Anziehungskraft zum Beispiel das gescheite Mitglied einer Feuilleton-Redaktion anderswo politisieren.
colorcraze ha detto:
Die Engländer haben die UKIP, die Schotten die SNP, AfD soll wohl sowas ähnliches werden. Das schließe ich aus den Kandidaten, die sie in unserem Wahlbezirk zur letzten Wahl aufgestellt haben (mit denen in Sachsen habe ich mich nicht befaßt).
Nach meinem Eindruck: Professoren, Consultants, Engländer.
Nachdem das letzte neue Format – Piraten – nicht richtig zündete (bzw. sich in D selbst zerlegte), und das Wahlvolk ja ein bißchen was zum Schwätzen braucht, versucht mans nun mit einem neuen Format, wie immer gleich in mehreren europäischen Ländern, jeweils ein wenig lokalisiert.
Wie HM555 richtig überlegt, muß man nicht nur Zeitschriften designen, auch Parteien.
colorcraze ha detto:
Ist doch imgrunde alles Fernsehprogramm.
Filou ha detto:
Die haben ja nicht geputscht, die wurden GEWÄHLT.
colorcraze ha detto:
?! -v, plz
Mediensegler ha detto:
Sie beschäftigen sich wirklich damit?
Bewundernswert.
Filou ha detto:
Sie wollten um 10:18 behaupten, dass die Leute (Wähler und Wählerinnen) mit Hilfe des Fernsehens und/oder anderer Organe der Wahrheitsverkündung dämlich bequatscht werden?
colorcraze ha detto:
Mit Filous Antworten beschäftige ich mich schon noch.
colorcraze ha detto:
@Filou: diesen meinen Einwurf haben Sie aber sehr mißverstanden. Ich wollte damit sagen, daß auch die Parteienauswahl wie ein Fernsehprogramm zum Durchblättern einem gewissen Wechsel unterworfen sein muß, um attraktiv zu bleiben.
Thorsten Haupts ha detto:
Das war völlig unvermeidbar. Seitdem die Union den Dregger-Flügel vollständig abgeräumt hat, war da eine lücke, die gefüllt werden wollte. Die diesen Flügel tragenden Wähler sind ja nicht verschwunden. Und wir haben eigentlich schon seit Kohl zwei sozialdemokratische Parteien in Deutschland, nur war der noch machtbewusst genug, diese Leute zu integrieren, meist über folgenlose Symbole, die Linke zum entsetzten Quietschen brachten.
Gruss,
Thorsten Haupts
HansMeier555 ha detto:
focuslocus
HansMeier555 ha detto:
orcus
porcus
HansMeier555 ha detto:
Also der war zwischendurch schon ein Erfolg, auch kommerziell, so wie das Privat-TV bis heute.
.
Vielleicht müsste sich der Focus zu seiner REchtslastigkeit stärker bekennen und sich mit einem Schuß Bosheit ausstatten,so die Schiene “Anti-Gutmensch” immer einen Fußbreit jenseits der Schmerzgrenze. Die Machart vom Spiegel und das Meinungsprofil irgendwo zwischen WELT, Junge Freiheit,
Weltwoche und ZEIT — aber so, dass es immer grade noch salonfähig ist.
.
Moritz ha detto:
Bloß net.
Aus dem Zyklus Zeitschriften die die Welt net braucht. (Übrigens, wie geht es denn dem rechts-näselnden Cicero.)
Grade der Schuss Bosheit will gekonnt sein, und ich bilde mir ein, sagen zu dürfen, dass diese Faktenfaktenfaktenhuberei-Eingekauften dazu kein Talent haben. Der raffinierte Schuss Bosheit braucht ganz andere – teurere – Schreiber, die sie nicht haben, die extra zugekauft werden müssten.
Dann lieber gleich sterben lassen ohne Umwege.
HansMeier555 ha detto:
Ja, Cicero ist eben viel zu hochgeschnöselt.
.
Man bräuchte was, womit auch der Facharbeiter was anfangen kann. Also eben KEIN dumpfer Stammtisch, sondern den Finger schon zielsicher in die Wunde gelegt, von der Solarförderung über den Ganztagschulzwang zum Euro, und dann halt wieder “gesunder” Patriotismus.
Das soll nicht gehen, sich nicht verkaufen?
Externet ha detto:
In diese Nische könnte der Focus vorstoßen. Sonntag, 31.08.2014, 21:04 – FOCUS-Online benutzt das Wort “rechtspopulistisch” nicht einmal – Landtagswahl in Sachsen: Warum sich die CDU mit der AfD auseinandersetzen muss.
colorcraze ha detto:
Schon möglich, daß sowas “gehen” würde. Allein, ich wüßte nicht, woher die Schreiber für sowas hernehmen: Abiturienten beherrschen die dafür nötige Sprache nicht.
Thorsten Haupts ha detto:
Klar ginge das. Aber dazu müsste man es aushalten, streiche, geniessen, vom Meinungs-Mainstream (zeitweise) gehasst und verachtet zu werden. Und soviele Voltaires gibt´s halt unter deutschen Eichen nicht.
Gruss,
Thorsten Haupts
Moritz ha detto:
Sehr geehrter Herr Meier,
mit Facharbeitern zu tun habend, gar aus einer solchen Familie kommend, kann ich bestätigen, dass diese mit Ironie, mit gewissen Formen von boshaftem Humor und besonders mit Intellektualität (echter aufrichtiger und nervender pseudo-) nicht besonders gut umgehen können. Sie sehen Leute, die sich solcher Dinge befleißigen als faule, auf ihrer Haut herumliegende Schwätzer an. Manchmal sogar zu Recht. Bin auch nur ein Schwätzer und keine Zierde dieser Arbeiterfamilie.
Das wird also nix mit Blattln, die solche Leute mit intelligentem Herum-Rechtseln unterhalten wollen. Wenn der Facharbeiter rechts ist – was er nicht immer ist, gibt auch linke darunter – dann ist er es lieber ohne das zeitraubende Geschwafel, wie er es nennt.
Die Fähigkeit solcher Leute, ohne allzuviel Theorie-Ansätze schnellstens brauchbare Ergebnisse zu liefern, ist ihr ganzer Stolz. Sie sind das Salz der Erde und man sollte Respekt vor ihnen und ihrem genervten Unwillen haben, längere Ergüsse als den Wetterbericht zu lesen. Und den sehen sie auch, wenn sie aus dem Fenster gucken.
Gruß
Der Kater,
jetzt schon zu Bette,
morgen wichtiger Lohnschwätzer-Termin
(auch noch ausgerechnet mit besagtem Salz der Erde, wird schon schiefgehen …)
Mediensegler ha detto:
Das kriegen SIE hin, Kater.
Moritz ha detto:
Danke für die Zuversicht.
Sicher?
Der Kater hat schon nicht zu knapp Kloppe gekriegt vom Focus-lesenden Salz der Erde.
Bin quasi mit dem Großen Focus-Erd-Salzstreuer aufgewachsen. Meine Seele sieht aus wie eine CSU-Bierzelt-Brezel mit Hagelsalz bestreut.
Wenn man bei denen nicht binnen 2 Sekunden “auf den Punkt” * kommt, und was der Punkt ist, bestimmen präpotent SIE, hehe, der wird für die ewig der intellektuelle Schwätzer sein, der nichts im Griff hat. So sans und wollen ihr Geld zurück.
* Dieses auf den Punkt kommen geht bei diesen Herrschaften so:
Kunde: „Wir wissen zwar nicht, was wir uns vorgestellt haben, aber das ist es nicht.“
Denn analysieren, planen und sagen, was sie wollen, ist nicht ihr Ding. sie sind selbst Knecht, deswegen muss der andere Knecht auf Knopfdruck Telepathie können.
Jeden Tag mindestens zweimal bedauernd, nicht Püschologie oder zumindest Telepathie & Wettervorhersage studiert zu haben,
Der Kater
Mediensegler ha detto:
Kater, wer sollte geerdeter sein als Sie?
Mediensegler ha detto:
Zitiere da mal Pascha:
Wir wissen zwar nicht, wo wir hinwollen, aber wir sind als erste da!
colorcraze ha detto:
Kater, drücke die Daumen.
Verkaufsgespräche für nicht standardisierte Dienstleistungen sind große Kunst.
Moritz ha detto:
Ja genau. So isser, der Mittelstand!
Das ist deren ganzer Stolz.
Sie sehen gar nicht, was da falsch daran sein soll.
Nu, wenn ein Blatt von solchen Geistesknipsern gesteuert wir, dann endet das am Iceberg.
Moritz ha detto:
Danke.
Ich bin drüber, es zu standardisieren, nur will die Kundschaft das ebbe nit und abeitet genau dagegen. Sie steht drauf, “indivuduell” zu kriegen, damit es genau KEINE Regeln gibt. Außer ihre.
Aber ich bin dran.
Der Stehaufkater,
Große Kunst, aber vor allem großes Slapstick-Kino.
Wenn ich mal groß bin, schreibe ich ein Drehbuch drüber. Und lasse es von Tarantino drehen: Schäker, Klimper, Schnurr, Zerr, öhm, Staun – Pengpeng, Bumm, Schepper, Dengel, Explodier, Asche.
(Bedeutende Szene im Titty Twisters, From Dusk Till Dawn)
HansMeier555 ha detto:
@Moritz
.
Und wenn sich der boshafte Humor jetzt gegen genau die Intellektuellen (und deren Meinungen) richtet, die der Facharbeiter ja auch nicht mag?
.
Ausserdem 50 Seiten kompetent über Autos und Strassenverkehr im Stil der ADAC Motorweilt?
Mediensegler ha detto:
From Dusk till dawn.
Geile Musik.
Den habe ich mal in grauer Vorzeit
ohne intellektuelle Vorwarnung oder Kritik
nachts gegen zwei
nach zufällig reinzappen gesehen.
Das ist dann unter den Voraussetzungen wirklich ein Erlebnis.
Den George kennt man ja sonst nicht so.
Moritz ha detto:
Lieber Herr Meier,
das könnte ein Weg sein.
Nur scheint er eben versperrt wegen genau der anhaltenden Leseunfreude dieser Herrschaften und ihres stellenweise starken Nichthumors, bzw. eines, der nur auf sehr wenige Zahnkränze beschränkt ist.
Humor ist für viele Focusleser, wenn Mario Barth ähm sagt.
Das “Hallo erstmal … ” eines anderen Kabarettisten ist dagegen bereit fortgeschrittener Humor, denn diese schon nicht mehr verstehen, geschweige denn witzig oder unterhaltsam finden. Habe das in
unzähligen TrinkhallenFeldforschung studieren dürfen, hicks.Aber nu ins Bettgestell,
das geliebte Salz der Erde ist leider morgens widerlich fit.
T.I.M. ha detto:
Moritz, “From Dusk Till Dawn” wurde von Rodriguez gedreht, allerdings hat Tarantino das Drehbuch geschrieben.
Ansosten Zustimmung: Salma plus Schlange zu Tito & Tarantula hat schon was.
Moritz ha detto:
Ich hab nicht behauptet, dass er From Dusk Till Dawn gedreht hat. ; -)
T.I.M. ha detto:
Richtig, das war Mediensegler! Hatte die Uebersicht verloren.
Mediensegler ha detto:
T.I.M. ,
ich habe nie behauptet,
das irgendwer irgendwas gedreht hat,
ich habe nur geschildert,
dass ich diesen Film mit einem Clooney,
den man vorher nicht so kannte,
ohne Wissen und Vorwarnung
nachts um zwei
geschaut habe,
und erstmal beeindruckt war.
Und der eine Song ist wirklich geil.
Mediensegler ha detto:
T.I.M.
Sie sollten sich eine Kommentarnavigiersoftware zulegen.
T.I.M. ha detto:
Kommentarnavigiersoftware? Mediensegler, gibt’s sowas?
Und das mit Tarantino war DOCH der Kater! Der hat das zwar nicht explizit gesagt, aber mehr als deutlich impliziert (“Und lasse es von Tarantino drehen: Schäker, Klimper, Schnurr, Zerr, öhm, Staun – Pengpeng, Bumm, Schepper, Dengel, Explodier, Asche […] From Dusk Till Dawn).
Doctor Snuggles ha detto:
Wischtig: de George hat Rücken un wah in Soolingen.
Moritz ha detto:
Warum sterben eigentlich BUNTE und Gala nicht.
Ich kenn die nur vom Frisör, die sind noch dümmer als der Focus.
Naja, als wenn nur die sterben würden, die dumm sind.
Dan müsste zuallerst die Herzinfarkt- und Schlaganfall-Apothekenumschau sterben (“Immer viel trinken”.), Die blüht und gedeiht, weil: Krankheiten haben alle, älter besonders und gschtorm wird immer.
Der Focus sollte es mal als Altersheimblatt versuchen mit Medizintipps (“immer viel trinken”).
HansMeier555 ha detto:
Provinzhausfrauen habens nicht so mit dem Internet.
Berthold IV ha detto:
zu gala: da sind aber schon schönere leut drin als im focus. warum soll das nicht gehen. geht sogar gut in den fluglinien
colorcraze ha detto:
Eine Gala-Leserin kannte ich auch. Auch schon verstorben (mit 45).
Sie sagte, sie lese das gern zur Entspannung abends vor dem Zu-Bett-Gehen.
Schöne Leut, erhabene Geschlechter, geschmackvolle Dekorationen.
Ab morgens halb 5 war dann wieder Brötchenschmieren angesagt.
Mediensegler ha detto:
Schöne Leut, erhabene Geschlechter, geschmackvolle Dekorationen.
Was ist falsch daran?
😉
Moritz ha detto:
Meinen sicher anderes bei “Schöne Lejt” mit Verlaub:
– Schlauchbootlippen
– schief korrigierte Tränensäcke
– Drogenexzesse
– in Cannes Unvorteilhaftes angehabt (ein Leichtes …)
– Dramen mit Boris in der Hauptrolle und Loddar als Joker
Mediensegler ha detto:
Ja, ja, erhabene Geschlechter sind mit Besenkammer kaum vereinbar.
HansMeier555 ha detto:
lach
HansMeier555 ha detto:
und wenn Sie wüssten womit noch
Berthold IV ha detto:
@Don
gute Analyse.Ich erinnere mich an Studienkollegen, der den Focus auch abonnierte und auf den, das was Sie über Leser des Focus schreiben, passt.
War halt ein Beispiel für die späten Kohl-Jahre wie BP Herzog. Andererseits waren die späten Kohl Jahre aussenpolitisch schon besser als heute.
Mediensegler ha detto:
Also jetzt hört mal auf mit Fakten, Fakten,Fakten.
Ficken, ficken, ficken schrieb dereinst die Titanic.
Mediensegler ha detto:
Man sieht diesen Eisberg,
steuert drauf zu,
und weiß,
dass da zwei Drittel drunter nicht sichtbar sind.
Und man macht
NICHTS
Wirklich nicht.
Diese biologische Nummer mit den Lemmingen
habe ich auch nie verstanden.
Externet ha detto:
„Was sollen wir tun“ – „Nichts (…) Gott ließ uns fallen, und so stürzen wir denn auf ihn zu.“ In einer zweiten, 1978 veröffentlichten und mittlerweile verbreiteteren Fassung fehlt der letzte Satz; die Geschichte endet mit: „Nichts.“
Mediensegler ha detto:
Gefällt mir.
Moritz ha detto:
Die Krone der Schöpfung ist nicht eben bei weitem nicht so intelligent wie sie von sich meint.
Auch der Gebrauch von Sprache – nicht nur der Gebrauch von Werkzeug, das ist eh schon gegessen – als Intelligenz-Alleinstellungsmerkmal des angeblich höher gestellten Viechs Mensch gehört bald der Vergangenheit an. Tiere haben da sehr wohl Ähnliches, sind situativ sogar gelegentlich deutlich intelligenter, der Mensch sollte nicht seine Nase so hoch tagen.
Ich kann mir beispielsweise nicht vorstellen, dass Affen oder Hunde oder Raben so bescheuert wären, auf einen Eisberg zuzufahren, von dem sie aus Erfahrung wissen, dass er untenherum noch massiver ist als oben. Tiere antizipieren Gefahr sehr klug, während Menschen währenddessen zeitraubenderweise noch lange damit beschäftigt sind, ihren Status zu wahren. Genau das, diese Dummheit, lässt sie ihre Big Fails basteln, das ist ihre Achillesverse. Statuswahrend perfekt in den Untergang rasseln – Hauptsache dabei gut aussehen. Man müsste diesen Untergangswillen aus konsequenter Beklopptheit mal wirklich eingehend untersuchen.
Dem Focus mit seiner konsequenten Orientierung als angebliches Kürze-Antigift gegen bräsig schwadronierende Wirtschaftsredaktionen gehobener Blätter und gegen plapperhaftes Feuilleton und für den angeblich Kürze liebenden, doch im Grunde eher schon in der Schule das Fach Deutsch und Intellektuelle im Besonderen hassenden, Helikopter-Aufsteiger wird das wohl nicht helfen.
Mediensegler ha detto:
Nee. dem nicht.
colorcraze ha detto:
Was soll man denn noch machen, wenn der Bremsweg halt einfach zu lang ist und sowieso nicht genug Rettungsboote dabei sind? Mal eben so ins Eiswasser springen? Sich stiekum mit dem ersten Rettungsboot abseilen? Nicht vorhandene Schotten schließen? Nicht vorhandenen Reparaturschaum auspacken?
Da finde ich eine weiterspielende Tanzkapelle tapferer.
Mediensegler ha detto:
Dafür sorgen,
dass im Rettungsboot
dann die Richtigen sitzen.
Und nicht zufällig hinterher fallen.
😉
Mediensegler ha detto:
Die Tanzkapelle darf trotzdem spielen.
Moritz ha detto:
Was ich gehört habe, haben gewisse Herrschaften Warnzeichen ignoriert.
Das mit dem miesen Bremsweg kam danach noch dazu. Der Kapitän und die technischen Offiziere wussten das sicher. Schiffe eh.
Also wenn ich schon weiß, dass ich mit einer Flunder unterwegs bin, die einen Bremsweg von der Arktis bis zur Antarktis hat, dann binde ich mir doch nicht auch noch ein Tuch um die Augen und höre nicht hin, wenn der Eichelhäher warnt.
Gruß
Der Kater
wenn wohlwissentlich mit einem schlecht gewarteten Fahrrad unterwegs mit üblen Bremsen, dann muss man das mit vorausschauender Intelligenz ausgleichen …
bumms, … aua …
Mediensegler ha detto:
Wir haben morgen einen Vorführtemin.
Für ein Fahrrad für die Beste.
Mit Planetengetriebe.
Bin gespannt.
Sie hatte Geburtstag.
colorcraze ha detto:
Ja, beim Fahrrad machts wg. kurzer Wege bums aua.
Meine 2 eindrucksvollen Erlebnisse bezüglich “reichts noch oder nicht” hatte ich beim Autofahren (am Tag vor der Prüfung ist mir einer links reingefahren – ich sah wie in Zeitlupe die Lacksplitter aufspritzen -, und einmal nachts um 3 im Sekundenschlaf auf rollsplittzugeschütteten, unbeleuchteten Serpentinen in den Hochalpen dachte ich “entweder jetzt ganz langsam und wachbleiben, oder wir fallen da jetzt runter und sind hin oder, schlimmer noch, hilflos verletzt”).
sambossa ha detto:
Heute abend auf ihrer Setlist: Apocalypso (in der langen Version)
Filou ha detto:
Directors cut.
Doctor Snuggles ha detto:
@ Mediensegler: Lemminge stürzen sich doch von sich aus gar nicht im kollektiven Selbstmord von den Klippen. Es gibt bei Lemmingen Populationsschwankungen und scheinbar war man bei Disney der Meinung, diese Schwankungen müsste man marktschreierisch für den Film “Weiße Wildnis” in Szene setzen. Da der Film in Kanada/Provinz Alberta gedreht wurde (wo es die Tiere eigentlich nicht gibt), hat man extra Lemminge dort hingebracht, über die Klippen getrieben und so eine neue Legende geschaffen. Leider hält sich der Blödsinn bis heute. Wie beim supergesunden Spinat.
Mediensegler ha detto:
Da hatte man das Komma falsch gesetzt.
colorcraze ha detto:
Interessant, ein einziger Film hatte so nachhaltige Folgen?
Enorme Wirkung!
Yog Sothoth, Esq. ha detto:
Ich erinnere mich…Titanic musste deswegen an Markwort 10.000 Märker zahlen die dieser gleich für einen wohltätigen Zweck spendete. Kommentar der TITANIC dazu: Er will wohl für F****n kein Geld nehmen 😀
Thorsten Haupts ha detto:
«Focus»Chefredaktor Helmut Markwort forderte vor Gericht Schmerzensgeld wegen eines Cartoons, der seine Vergangenheit als Softporno-Darsteller mit dem Werbespruch seines Magazins verbindet – und ging leer aus.
http://www.20min.ch/life/story/15292124
Gruss,
Thorsten Haupts
Yog Sothoth, Esq. ha detto:
Se non è vero, è ben trovato 🙂
Filou ha detto:
Hab’s in Wikipedia gefunden: ‘Engelchen oder die Jungfrau von Bamberg’.hiess der Film.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Engelchen_oder_Die_Jungfrau_von_Bamberg)
Würde heute in die Kategorie ‘Unbedarfter Schrott’ fallen.
Viel lustiger sind dann doch die Klagen des Gasmanns und Diekmanns. Der eine klagte wegen seiner angeblichen künstlichen Haarfarbe (schwarz), der andere ging gegen einen TAZ-Autoren vor, der behauptete, D. hätte sich in Berlin eine Penisvergrösserung besorgen lassen (http://www.spiegel.de/panorama/penis-satire-schlappe-fuer-bild-chef-diekmann-a-223481.html).
Ist irgendwas bekannt über Klagen von Helmut Kohl gegen Titanic? Mir nicht. Da zeigt sich wahre Grösse.
Immer sind es die kleinen Hunde, welche laut bellen.
Thorsten Haupts ha detto:
Bin da ganz Ihrer Auffassung. Dafür wurde Kohl jahrelang sein Bemühen um Erhalt seines Blutdruckes vorgeworfen – er wollte doch tatsächlich das Blatt, das ihn Woche für Woche öffentlich verachtete, nicht mehr lesen und es auch nicht mehr persönlich füttern.
Das war natürlich ein Skandal. Ein guter deutscher Politiker zeichnet sich schliesslich durch seinen grenzenlosen Masochismus aus!
Gruss,
Thorsten Haupts
Filou ha detto:
Kann mich noch an einen Aufsatz des unsäglichen Karasek zu Beginn der Kohl-Ära erinnern “Der sprachlose Schwätzer”. Im Spiegel natürlich, wo dieser Kulturposeur eine Anstellung gefunden hatte.
Ab dann behielt ich diesen Menschen im Auge. Und ich kann inzwischen nicht behaupten, dass er für die deutsche Kulturlandschaft ein Zugewinn war.
(Und damit komme ich zu Moritz: Im intellektuellen Zoo ist die Vielfalt der Tiere verschwunden. Es gibt nur noch Paviane.)
Moritz ha detto:
Ja, die Paviane.
Wenn man nach oben schaut sieht man nur rote Ärsche.
Gruß Der Kater
Pavianfeind
Filou ha detto:
Man braucht nicht mehr nach oben zu schauen. Oben ist nicht mehr. Die Ärsche sind inzwischen auf Augenhöhe des Normalbürgers gesunken.
Mediensegler ha detto:
Die Ärsche sind inzwischen auf Augenhöhe des Normalbürgers gesunken.
Eine vorzügliche und wirklich wahrhaftige Analyse, Filou.
Meine uneingeschränkte Hochachtung.
pascha50 ha detto:
Jeder hat das unverbrüchliche Recht auf seine ganz persönliche Wahrnehmung, Filou!
Habe mehrfach rauf und runter, kreuz und quer versucht, den Grund, den Sinn und die Logik Ihres Querverweises auf Karasek nach ThorHas richtigem Hinweis darauf, dass Kohl dem Spiegel jegliches Interview verweigert hat, zu entdecken.
Sie beziehen doch hoffentlich das Adjektiv “sprachlos” in diesem überragend guten Spiegelartikel nicht darauf, dass Kohl nicht (mehr) mit dem Spiegel sprach…?
Auf auf ThorHas angemessene Formulierung vom “grenzenlosen Masochismus dt. Politiker” passt der Hinweis auf Karasek nicht!
Karasek und Kohl haben nicht mehr als das “K” im Namen gemein.
Was soll also die 1. un- und 2. berechtigte Attacke auf das ehemalige feuilletonistische Aushängeschild des Spiegel!?
ad 1) In den 70er und 80 er Jahren schrieb Karasek ganz vorzügliche Literatur- und
Theaterkritiken, an denen Sie als Schöngeist und Operngeniesser absolut
nichts auszusetzen gehabt hätten! Ehrlich! Kramen Sie in ganz alten
Spiegeljahrgängen!
In den 90ern brillierte er mit Sach- und Detailkenntnis im literarischen Quartett,
von der sich MRR ruhig eine Scheibe hätte abschneiden können!
ad 2) Unseriös wurde Karasek erst, als er in diversen Rateshows im TV das süße
Blut der narzisstischen Selbstdarstellung in der Öffentlichkeit entdeckte.
In diesen Zusammenhang gehört natürlich auch sein extensiver und
ungezügelter Umgang mit der Berliner demi-Monde, zu der auch die von ihm
offensichtlich als femme fatale angesehene, in Wirklichkeit aber
stinklangweilige und völlig überschätzte It-Tussi Kader Loth gehörte.
Filou ha detto:
Ich muss gerade die Küchenplatte (250 x 150 cm) renovieren. Dazwischen liegen Trocknungszeiten, deshalb (und nicht ‘von daher’) habe ich Musse zum Stänkern.
Bester Pascha, der Helmut K. fiel mir schon lange vorher unangenehm auf. Ich will es kurz machen.
Vorlauf:
Anfang der 80er erschien ein Buch von Francois Truffaut des Titels ‘Mr. Hichcock, wie haben Sie das gemacht?’
Ein unglaublicher Erfolg, eine Fundgrube für Cineasten. Ich las es, obwohl ich kein Cineast bin.
Trittbrett:
Kurze Zeit später später erschienen bei Billy Wilder, verbunden mit grossem filmtechnischen Getöse, in Hollywod Herr Schlöndorff und besagter K., um das, was Truffaut mit gröster Delikatesse dem Hichcock entlockte, an dem armen Wilder zu versuchen.
Schlöndorff machte seine Sache ausserordentlich ordentlich, er machte es so gut, dass sein Begleiter, jener K., sich eine Ebene voraus, also noch nicht mal mehr in den Vordergrund spielen konnte, indem er Billy Wilder mit untertänigsten Komplimenten vollschleimte. Jener Herr Dingens, äh, K. also war dermassen ahnungslos, dass es nur an Wilders souveräner Grösse lag, ihn, den K. nicht rauszuschmeissen.
Das Deutsche Fernsehen zeigte das Desaster. Ein Buch, natürlich was sonst, musste auch noch gedruckt werden.
Aus die Maus. Ein Angeber, aber nicht verwunderlich, denn die Besten waren bereits vor langer Zeit emigriert oder verreckt. Blieb halt nur die vierte Garnitur, dazu noch einer, der die Napola durchstanden hatte.
So ist es mit dem Herrn Dingens, er wusste den pseudokulturellen Mainstream zu nutzen. Von K. “Literatur” las ich den Vorabdruck der kleinen Schwarte ‘Hand in Handy’.
Reden wir nicht daaaarüber!
Filou ha detto:
Die johannestriebliche Sache mit einer Schlaubootlippe [1] mussten Sie in Erinnerung bringen. Für mich war es fernes feuilltonistisches Säuseln an der äussersten Peripherie meines kleinen Universums.
[1] Schlauchbootlippe-ich danke heute noch Karl Lagerfeld für diese Wortschöpfung.
Filou ha detto:
Nochmal Schlauchboot.
Ich habe schon früh die Theorie vertreten, dass je älter ein Mensch wird, er nicht mehr die Kraft hat, seine reputationsträchtige Fassade aufrecht zu erhalten. Deshalb bröckelt der Putz-mehr und mehr zeigt er dann seine wirklichen genetischen, charakterlichen Anlagen.
Der Eine bleibt ein Herr, der immer war, der Andere zeigt dann wieder das Würstchen, als das er geboren wurde.
Mediensegler ha detto:
Filou,
ich habe in diesem Quartett,
dass ich immer gern schaute,
den K. gegenüber dem M.R.R
immer als Brücke
gegen das unversöhnliche Strenge gesehen.
Heute weiß ich,
das wirklich geradlinige des M.R.R.
war richtig.
( Nicht das alles war er sagte richtig war)
.
Und je älter man wird,
sieht man:
Der Eine bleibt ein Herr, der immer war,
der Andere zeigt dann wieder das Würstchen,
als das er geboren wurde.
Danke für diese Einschätzung.
Mediensegler ha detto:
Und der Karl ist ein Herr.
Mediensegler ha detto:
Was bitte ist eine Küchenplatte?
Filou ha detto:
Die Küchenplatte ist eine dickes Holzgebilde, zusammengeleimt aus mehreren Teilen, etwa 6 cm dick, es bildet das Oberteil einer vielbespöttelten Kochinsel. Darauf befinden sich Spüle und Herd (5-flammig), der Rest der Fläche dient als Aufenthaltsort unnützer Dinge (Herztropfen, Zuckerdose, Flaschenkorken, Duftkerzen, Handy, Küchenrolle, Nespressomaschine, Notizblock, Suppe von Gestern, Brötchenkrümel, trockener Kuchen, Aspirin, Ladegeräte, mindestens eine tote Fliege, Blumendünger usw.). Viereinhalb Quadratmeter sind einfach zu wenig.
Ollens kloar?
Mediensegler ha detto:
Ich hatte da so eine Ahnung,
aber …
150×250
ist für H4ler und Yuppies eine ganze Küche.
😉
Mediensegler ha detto:
Ich würde nicht spötteln.
Aber nur eine tote Fliege glaube ich nicht.
Filou ha detto:
Man ist für eine Zukunft gerüstet.
Filou ha detto:
Würde ich den ganzen anderen Mist wegräumen, wäre Platz für ein gigantisches Fliegenmassengrab. Das giessen wir dann in Kunstharz und verkaufen es an eine Galerie.
Mediensegler ha detto:
Fett und Filz ginge auch.
sambossa ha detto:
Gerade erst gelesen, Filou: ihre wunderbaren Dönkes über den “Trittbrettfahrer”. War auch ein eitler Gockel in den Talkrunden – Treffer!
Filou ha detto:
@colorcraze, 11:05 pm,
Hm, das würde auf ein geheimes System hindeuten, dass zum eigenen Machterhalt unterschiedliche Parteien erfindet, um dem gemeinen Volk die Illusion von Demokratie zu geben. Gewissermassen eine Art ‘Truman-Show’ (http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Truman_Show)
Darauf wäre selbst ich nicht gekommen, obwohl ich eine gut entwickelte paranoische Basis besitze.
Filou ha detto:
Darf ich mal allgemein die Teilnehmer der letzten Stunde fragen, um welches Boot mit langem Bremsweg es sich hier handelt?
Ich hab’da offensichtlich was verpasst.
(Der letzte Calvados schimmert dunkelgelb im Glase,
danach steck’ ich meine Nase,
ins Bett.)
Mediensegler ha detto:
Boote können nicht bremsen, Filou.
Filou ha detto:
Das weiss sogar ich, Mensch. Aber hier wird davon geredet. Oder hab ich daaaaa auch schon wieder was versäumt?
colorcraze ha detto:
Doch, manche. Außenborder, die einen Rückwärtsgang haben, sind sehr wohl in der Lage, eine starke Bremswirkung zu entfalten.
Mediensegler ha detto:
Das isse nicht brems, Mensch,
isse rückwärts.
Boot steht NIE.
Isse immer in Bewegung.
colorcraze ha detto:
Und wie das festgenagelt steht, wenns auf dem Anhänger aufgebockt ist!
colorcraze ha detto:
Außerdem fährt es nicht gleich rückwärts, wenn man den Rückwärtsgang einlegt, sondern wegen des Schubs erstmal langsamer vorwärts: und was bitte ist das anderes als bremsen?!
Mediensegler ha detto:
Colorcraze,
Sie waren noch nie auf einem Boot.
colorcraze ha detto:
Ich würde jetzt Wasserskimotorboote nicht als Nichtboote bezeichnen wollen.
Moritz ha detto:
Bei den Segelbooten, auf denen der Mor war, war Untergehen oder mit Katzong! an die Kaimauer schrappen die beste Bremsung. Von 100 auf null, garantiert.
Gruß
Bremsexperte
immer mit der Nase voraus
Mediensegler ha detto:
Falsches Segelboot.
Filou ha detto:
Falscher Skipper.
Mediensegler ha detto:
Da sieht man wieder,
der Filou hat wirklich Ahnung.
Filou ha detto:
Die Sache mit Vouwenzand ist hier noch nicht ausdisktiert, mein Bester. Bei Gelegenheit komme ich noch darauf zurück.
Moritz ha detto:
Vor allem blöder Skipper: der Kater.
Hat sich immer auf den Unsinkable Sam verlassen, und dann dieses.
Mediensegler ha detto:
Mein Gott, haben Sie ein langes Gedächtnis.
Filou ha detto:
Nachtragend bin ich auch.
HansMeier555 ha detto:
krankhaft
Filou ha detto:
Mer ham jo sonst nüscht gehabt.
Mediensegler ha detto:
Dornfelder.
Im Barriquefass.
colorcraze ha detto:
@Filou: würde es das? Meine Betrachtung ist eher auf der Ebene “wechselnde Moden zwecks Vermarktungsfähigkeit”, ähnlich wie bei Kleidern. Ist eine Mode autopoietisch oder gesteuert? Wohl teils, teils.
Filou ha detto:
Den Begriff ‘Autopoietisch’ musste ich bei Wikipedia nachschlagen und diagonal durchlesen. Ich bin platt. Es gibt, das weiss ich aus Erfahrung, Dinge für die ich eindeutig zu doof bin.
Passe wegen Unbegriff.
Mediensegler ha detto:
Habe ich auch nachgesehen, Filou.
Die autopoietische Basisoperation ist immer gleich: Die Systeme operieren ständig, da sie sonst nicht existieren.
😉
Filou ha detto:
Aha!
HansMeier555 ha detto:
Was ist mit Viren?
.
Die sitzen am Flußufer.
Filou ha detto:
Und haben den Daumen hoch, in der Hoffnung dass eine vorbeitreibende Leiche sie Stückchen mitnimmt.
colorcraze ha detto:
Ist sowas Ähnliches wie unbewußtes konkludentes Handeln mehrerer Beteiligter mit dem Ergebnis von etwas Neuem.
Filou ha detto:
Und DAS ist jetzt ein Gesetz politischen Handelns?
colorcraze ha detto:
Maturana/Varela sind übrigens gut zu lesen, sehr bildhaft. Luhmann nicht so.
Es ist gewissermaßen ein Versuch, Evolution ohne vorherigen Bauplan zu verstehen. Ob das so hinhaut oder nicht, kann man dann immer noch überlegen. Aber jedenfalls kommt man damit etwas von dem völligen Steuern weg.
Mediensegler ha detto:
Warum soll man denn von dem Steuern wegkommen ?
Filou ha detto:
Sehr schön. Schon seit Jahren ringe ich mit dem Gedanken, mein gutes Geld in guten Wein zu investieren, statt in Bücher.
Ich danke Ihnen für die Befeuerung meiner Entschlusssfreudigkeit.
colorcraze ha detto:
Weil man neue Situationen nicht beherrschen kann, wenn man meint, das geht so wie bisher.
HansMeier555 ha detto:
alles gesagte ist von jemandem gesagt
HansMeier555 ha detto:
Wenn Boot bremsen heisst es anders.
.
Ankern, sinken, stranden, was weiß ich. Kentern geht auch in voller Fahrt.
Mediensegler ha detto:
Wenn man die Luken nicht geschlossen hat,
geht das schneller als man denkt.
colorcraze ha detto:
Wenn man Politik(meinetwegen: ~systemen) zugesteht, daß sie evolvieren, wird man an ihnen schon dergleichen entdecken.
Mediensegler ha detto:
???
Filou ha detto:
Und da behaupten die Leut’, Frauen hätten keinen Humor.
HansMeier555 ha detto:
Und natürlich:
.
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HansMeier555 ha detto:
stille wasser
Filou ha detto:
Brackig.
Mediensegler ha detto:
Tief.
HansMeier555 ha detto:
faktig
Mediensegler ha detto:
😉
HansMeier555 ha detto:
Autopoesie, nein Danke.
Dann lieber Farradlyrik oder Rodeldramatik
Filou ha detto:
Faltbootlyrik steht auch noch aus.
Mediensegler ha detto:
Da sind wir wieder bei meiner gefalteten Motorhaube in den 70ern.
Dieses Brainstorming kann Gehirne zerstören.
Gute Nacht.
Bin jetzt zu …
um weiter …
Nee, ich kann nicht mehr.
Moritz ha detto:
Oder Autopsie.
Sehr schönes Wort für alle Forensik-Liebhaber.
HansMeier555 ha detto:
Eisbergprosa
HansMeier555 ha detto:
… der Evolution
Mediensegler ha detto:
Aber schön,
dass Ihr alle nicht über das eigentliche Thema geredet habt.
HansMeier555 ha detto:
Sondern auf den Untergang fokussiert
Mediensegler ha detto:
Habe ich zumindest nicht
mit meinem Anfangskommentar
falsch gelegen.
HansMeier555 ha detto:
Schneller näher zu Gott bringt uns die Titanic, aber es bleibt wenigsten noch Zeit für einen Choral. Und einen Drink.
HansMeier555 ha detto:
Moderner Kapitalismus ohne Ablaßbriefe: So was hat sich nichtmal der Marx ausgedacht.
Externet ha detto:
Moritz, settembre 1, 2014 alle 7:59 am … Wird dabei – bei der Klage über die allseitige Ignoranz – nicht der implizite Fehler gemacht, von einem Blatt, von Blättern generell, von einer ganzen Gesellschaft gar, zu verlangen, sie sollten die Welt retten? … Aber sicher doch, ein grober Fehler, erst recht von den einzelnen (mündigen) Bürgern dasselbe zu erwarten; die dann leicht frustriert wirken, vgl. FAZ #190 vom 2014-08-18, Seite 10 (Krimi) Lothar Matthäus hat einmal gesagt: “Ich habe mich bereits in Interviews für den Umweltschutz und weltweiten Frieden ausgesprochen. Aber es hat anscheinend nichts genützt.”
The Great Artiste ha detto:
@Moritz: danke für das freundliche Kompliment nach meinem längeren Beitrag weiter oben.
.
Dass diese “utilitaristische Seuche” die Quelle allen Übels ist, da würde ich Ihnen weitgehend zustimmen – ich bin nur nach längerem Überlegen zu dem Schluss gekommen, dass dieses integrale Zuschei$$en aller Probleme mit Buchgeld auch ein Gutes hatte: Noch schwimmt die Titanic – ohne die ausgefeilte Akrobatik wäre sie vielleicht schon an einem viel kleineren Eishügel zerschellt.
Aber wir sollten die so teuer gekaufte Zeit nicht sinnlos verfressen.
Auch ich erwarte Lösungen am ehesten aus der Wissenschaft, und habe Ihnen allen noch einmal zwei Links auf die schnelle zu einer Tagung in Basel eingestellt, auf die glaube ich, donna laura das erste Mal hingewiesen hat.
Besonders Prof. Marc Chesney kann Sachverhalte klar und deutlich darstellen.
https://www.agora42.de/index.php?id=27&tx_t3blog_pi1%5BblogList%5D%5BshowUid%5D=64&tx_t3blog_pi1%5BblogList%5D%5Byear%5D=2011&tx_t3blog_pi1%5BblogList%5D%5Bmonth%5D=11&tx_t3blog_pi1%5BblogList%5D%5Bday%5D=07&cHash=c99318f0bdefde6eb39d32e05a0f062c
http://www.nzz.ch/nachrichten/die-finanzsphaere-sollte-der-realwirtschaft-dienen-1.16260879
Ich muss jetzt leider ein paar Tage vereisen, so dass ich mich an der Diskussion nicht weiter beteiligen kann.
Und was den Beitrag der Publizisten und Künstler zur Bildung von Problembewusstein und öffentlicher Meinung betrifft, halte ich es miot Oscar Wilde:
All of us are lying in the gutter – but some of us are looking at the stars.”
So wichtig, wie ein Problem zu erkennen, ist es genauso, es richtig formulieren und vermitteln zu können.
Und da hat so mancher VWL Professor – mit Ausnahmen, s.o. – ein Problem.
Externet ha detto:
Dann bin ich wohl kein
NutztierNutzer, bei denen (HuffPo) schon gar nicht: …. Nutzer wollen Nachrichten nicht mehr nur in Textform konsumieren, sondern die aktuellen News sollen auch in bewegten Bildern zur Verfügung stehen. FOCUS Online stellt sich auf die neuen Bedürfnisse ein und hat jetzt sein Video-Angebot komplett überarbeitet. … Analphabetismus, ahoi ahoi! hoi hoi hoi!astroklaus ha detto:
Das wird aber mal eine Herausforderung! Nach meiner garantiert nicht repräsentativen Erfahrung sind doch schon jetzt viele Bilder, die fett über den Text gestellt sind (bzw. im Video als Hintergrund dienen) ohnehin weitgehend sinnfrei bzw. haben nur als Eyecatcher überhaupt einen Sinn.
Bilder, die einigermaßen wesentlichen Inhalt selbständig übermitteln, sind doch die große Ausnahme (ich wollte jetzt anhand der aktuellen FAZ-online-Seite ein paar konkrete Beispiele nennen, aber bis auf Porträtfotos von Leuten, die man noch nicht kannte und das Bild von der Schlauchboot-Jolle kann man eigentlich jedes nehmen).
Was für Bilder sollte man dann zB zum angedrohten GDL-Streik zeigen? Die üblichen fahnenschwingenden Aktivisten? Was sagt uns das dann zu Anlaß, Fragestellung, Inhalt und Ablauf?
hansgeier333 ha detto:
“…das Problem ist eine Marke, die für eine bestimmte Zeit und einen bestimmten Typ des mittelalten, egomanen Mann steht, der sich im Geldregen das Sakko aufreisst und Papier mit sich herumträgt, auf dem „JETZT MEHR GEHALT“ steht.”
Besser kann man doch die Möchtegern-Piloten, die nur Gas, ähem Strom, geben und quietschend bremsen können, nicht kennzeichnen. Eine Gorillahorde im Zoo wäre vielleicht der angemessene Hintergrund-Film, evtl auch Makaken mit hochgebogenen Schwänzen.
colorcraze ha detto:
Der 90er-Jahre-Glaube an “Multimedia” ist also immer noch nicht ausgestorben.
colorcraze ha detto:
Was ist jetzt passiert – dieser schwarze Balken?
Externet ha detto:
😥 Siehe unten, so weit sind wir heruntergekommen. Alles durcheinander.
Externet ha detto:
The Fappening: Promi-Nacktfotos über Find My iPhone aus der Cloud gesaugt, so Heise-online, nicht ich hatte das aus dem Finger gesaugt; deirfiur, bitte kontrollieren Sie, ob ich die Verknüpfungen (technisch und politisch) korrekt angab!
deirfiur ha detto:
Link Nr. 1 ist zwar direkt nicht mehr greifbar, kann aber über China (Hongkong) noch gefunden werden – allerdings nicht mehr dort, verschwörerischüberdieSchulterzurückguck, lohnt sich aber nicht.
Von “Politischer Korrektheit” halte ich überhaupt nichts – das ist bloß Doppeltplusunguterbilligorwell.
Nebenbei: Ich komme mir bei solchen Sachen immer vor, als wiederholte sich die uralte Geschichte vom geschäftstüchtigen Glaser, der die Straßenlümmel unauffällig einen kleinen, harten Ball finden ließ, mit dem irgendeiner von denen (Täter naturgemäß nicht feststellbar, zu holen wäre eh bei keinem von denen was gewesen) dann folgerichtig eine schöne, große, teure Schaufensterscheibe zertepperten…
Mediensegler ha detto:
“Von “Politischer Korrektheit” halte ich überhaupt nichts – das ist bloß Doppeltplusunguterbilligorwell.”
Schulterklopf, deirfiur.
Einmal “drücken” und umarmen.
deirfiur ha detto:
Aua, sind Sie aber kräftig, erst mal tief Luft hol, jetzt haben Sie mich doch beinahe ungespitzt in den Boden gerammt. Dabei bin ich doch schon so klein, ich armes Schwesterleinchen (damals in der Schule hat es tatsächlich einer geschafft, die Diminuitive meiner größeren Familienangehörigen noch zu toppen: Schwesterleinichen hat er zu mir gesagt, dieser Schlingel!)
Mediensegler ha detto:
Also abwerten und verkleinern
wollte ich ganz bestimmt nicht, deirfiur.
Aber vielleicht ist Ihnen die freundschaftliche Augenhöhe
nicht hoch genug?
deirfiur ha detto:
Das war natürlich weitgehend ironisch gemeint, lieblächel, aber mit einssechzig (ich hab nicht mal meine Mutter überragt, meine beiden Brüder sind einsneunzig und einsdreiundneunzig geworden) bin ich schon allerhand Kummer gewohnt. Altkanzler Schmidt hat wenigstens bei Fototerminen beinahe immer einen Stapel Telefonbücher unter sich gehabt. Ich habe eigentlich keine Lust, mich hier mit hoher Literatur abzuplagen, wird schwierig werden mit der Augenhöhe, seufz.
Mediensegler ha detto:
Bei der Augsburger Puppenkiste
gab es diesen sehr sanften Scheinriesen.
😉
Filou ha detto:
Der hiess Nobbät Blüm.
Filou ha detto:
Für die Erdbeerernte lieh ich ihm immer meine Leiter.
(OK. Alter Scherz.)
deirfiur ha detto:
Scheinriese? Klar doch, der hier war aber noch besser:
Ich war immer außergewöhnlich sanft in dessen Gegenwart, schmacht…
Jaja, uns Nobbi: Dann stand die ominöse Litfaßsäule also in einem Erdbeerfeld – wieder was gelernt, Dankeschön!
deirfiur ha detto:
Auweia, das gibt Haue, und wieder von ganz oben.
Offenbar muss ich jetzt auch hierbei
upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/17/1000_DM_Serie3_Vorderseite.jpg
den üblichen Anfang weglassen.
Jaja, ich stell mich ja schon in die Ecke, schnüff…
Mediensegler ha detto:
Wie machen Sie das?
Der sah ja wirklich so ähnlich aus.
.
Filou,
hier diskutieren Kommentatoren
zwischen Gartenzwerg und Jesus-Zuckerhutgröße
über Augenhöhe.
Habe Sie wirklich etwas beizutragen?
😉
Mediensegler ha detto:
die Beste ist noch kleiner,
das war bei dieser Fahrradtestfahrt
ein wirkliches Problem.
Aber eigentlich ist sie gaaaanz groß.
Zumindest in meinen Augen.
deirfiur ha detto:
Wenn Filou über eine Erdbeerfeldleiter verfügt, dann hat er erheblich mehr beizutragen als eine beliebige Wurzel-aus-ich, pruuust.
Beitragen kann aber auch “servieren” bedeuten – am Wasserhäuschen kehre Luxus ein!
Mediensegler ha detto:
Von wegen http löschen.
Nehmen Sie sich ein Beispiel an SAM, the Eagle.
Den kratzt das überhaupt nicht.
Der steht da drüber.
Unberührbar.
deirfiur ha detto:
Wird schon noch – sie heißt ja sicherlich nicht Oskar Matzerath.
So, ich verkriech mich jetzt in mein Mauseloch. War augenhöhennet(t), mit Ihnen geplaudert zu haben. Gut’s Nächtle!
Mediensegler ha detto:
Man führe am Wasserhäuschen
Stoffservietten ein.
deirfiur ha detto:
Puh, das ist aber lebensgefährlich: Unberührbare werden in Indien neuerdings zuhauf aufgehängt!
Und ab.
Mediensegler ha detto:
So macht plaudern Spaß,
allerdings 22:40.
Um ins Bett zu gehen?
Sind Sie wirklich soooo klein?
😉
Berthold IV ha detto:
etwas spät, aber vielleicht hilft es ja noch:
http://www.sueddeutsche.de/politik/joachim-gaucks-russland-schelte-der-unbesonnene-praesident-1.2111440
Lisbeth Heuse ha detto:
@bertholdIV – Dazu hatten wir mal ein ganz interessante Diskussion:
http://blogs.faz.net/stuetzen/2013/02/06/verbindender-wohlstand-und-trennende-katastrophen-2979/
Externet ha detto:
Wobei soll er (der SZ-Artikel) helfen? Die 30 Millionen sowjetischen Kriegsopfer erwähnt er [der “unbesonnene” Bundespräsident] mit keinem Wort. Das ist nicht klug. … Ein unberechenbarer Putin wird nicht dadurch berechenbar, dass man ihn schneidet. … Der letzte Absatz im SZ-Artikel suggeriert, dass eine Predigt über Schwerter zu Pflugscharen und Spieße zu Sicheln den “Unberechenbaren” bekehren könnte.
Berthold IV ha detto:
hilft natürlich nichts, da die situation verfahren ist. unser bk erfüllt halt brav seine rolle. ist jetzt wirklich ot, aber ein bp der evangelischer pastor ist und in “wilder ehe” lebt. aber das private ist ja nicht politisch.
Externet ha detto:
Insofern nicht OT, als dass der BP nicht die geringste Anstrengung zeigt, diesen seinen Zustand zu ändern. Einem bayerischen MP hat die Media das Gleiche nicht zugestanden, ihn trieb die veröffentlichte Meinung in den Hafen seiner Ehe zurück. Politisch verhängnisvolle Verkettung unglücklicher Ereignisse: verheirateter Köhler, wiederverheirateter Wulff, geschiedener Gauck. Einem geschiedenem Gauck schaut man nicht in die Maut?
Externet ha detto:
… geschiedenen … (ja, und noch dazu “in wilder Ehe lebend”, wem wollen die noch was erzählen?)
sambossa ha detto:
Besonnenheit ist out: nie wäre ein Genscher so wertvoll wie heute – Öl ins Feuer gießen kann schließlich jeder (Maulheldentum 3.1). Der Streckenwärter streikt, während die beiden Züge mit unverminderter Geschwindigkeit aufeinander zurasen.
Und die FAZ schärft seit Tagen ihr konservatives Profil (verbockte Böcke: Rechts von der Union ist ein großer Abenteuerspielplatz). Der liberale Platz von Schirrmacher bleibt verwaist, für immer?
Thorsten Haupts ha detto:
Es wird Sie nicht überraschen, dass ich das anders sehe. Das Vorgehen Russlands hat inzwischen eine derart fatale Ähnlichkeit mit dem Vorgehen Deutschlands im tschechischen Sudetendeutschland nach 1933, dass Schäuble sich für seine heftig kritisierte Anmerkung dieser Art vor einigen Wochen gründlich bestätigt fühlen dürfte.
Und dann hat Gauck kein Porzellan zerschlagen, was vorher nicht schon kaputt war. Wurde hohe Zeit, dass jemand deutlich wurde.
Gruss,
Thorsten Haupts
Thorsten Haupts ha detto:
Was Genscher angeht – der ist bei mir seit 1991 gründlich unten durch. Da fielen auf Israel irakische Scud-Raketen, die (nicht eingetretene) Befürchtung war: mit biologischen oder chemischen Gefechtsköpfen. Was macht der deutschen Pullunderheld? Reist mit dem Scheckbuch an. War mir damals übel.
Gruss,
Thorsten Haupts
sambossa ha detto:
Auch wenn ihr Freund-Feind -Schema sehr klar ist, Herr Haupts, könnte das Interview mit dem russischen Milliardär Sergej Petrov in der Welt auch für sie von Interesse sein (Gedanken und Sichtweisen des “Gegners”):
Petrov: Aber die Möglichkeit der Eskalation besteht, und sie ist sehr wahrscheinlich. Der Grund ist: Es gibt keinen Ausweg aus der politischen Situation. Auch wenn es wirtschaftlich schlechter wird, so will Russland doch zeigen, dass es ebenbürtig ist und wir adäquat reagieren können – auch wenn es uns dann teurer kommt und wir schlechtere Produkte bekommen.
http://www.welt.de/wirtschaft/article131815313/Taktisch-ist-Putin-immer-gut-strategisch-nicht.html
Thorsten Haupts ha detto:
Auch wenn Ihre Neigung zu Behutsamkeit sehr schätzenswert ist – wenden Sie diesen Satz: Der Grund ist: Es gibt keinen Ausweg aus der politischen Situation. Auch wenn es wirtschaftlich schlechter wird, so will Russland doch zeigen, dass es ebenbürtig ist und wir adäquat reagieren können doch mal auf München 1938 an. Das Münchner Abkommen war der bisher historisch weitgehendste Versuch, es nicht zur Eskalation kommen zu lassen, nahezu unter Selbstaufgabe.
Das Ergebnis als unbefriedigend zu bezeichnen wäre die Untertreibung des Jahres.
Gruss,
Thorsten Haupts
Filou ha detto:
Ich höre immer nur Putin, Putin und sein asymmetrischer Beinahkrieg; das wird schon so sein. Auch lese ich von der Kriegsunlust des gemeinen Sowjetbürgers. Ich erfahre mehr über Russland als über Poroschenko und die Ukrainer.
Wenn über den Einen soviel geredet wird, der Andere aber sehr selten erwähnt wird, dann stimmt etwas nicht.
Ich frage mich nur was.
sambossa ha detto:
Zustimmung, Filou: von der Dame Tymoschenko, ihrer Partei und den anderen Gruppierungen gibt es in der Tat wenig Erhellendes zu lesen, auch nichts zu den Untersuchungen über die Hintermänner der Scharfschützen auf dem Maidan.
Stimmt nicht ganz, denn auf wikipedia lese ich gerade:
“Am 30. August 2014 kündigte Tymoschenko an, zusammen mit der geplanten Parlamentswahl am 26. Oktober 2014, ein Referendum über die Mitgliedschaft der Ukraine in der NATO abhalten zu wollen”
Also sich gegenseitig hochschaukeln – das können momentan einige Akteure
HansMeier555 ha detto:
“Ich frage mich nur was”.
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Selten so gelacht. Sie wissen doch ganz genau, “was” da “nicht stimmt”.
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Der politisch-mediale Komplex in D-land fühlt sich 70 Jahre nach dem Krieg wieder in Form und kann es nicht erwarten, endlich mal wieder “richtig” mitmischen zu dürfen.
.
Das ist nun mal unsere westliche Zivilisation, die 1000 Jahre lang kaum was anderes gekannt hat als Krieg aller gegen alle unterbrochen nur von kurzen Erholungspausen.
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Das muss man weder mystifizieren noch dämonisieren, das gehört in Europa zum Menschsein dazu und ist vermutlich einfach eine Folge der Erbsünde.
Externet ha detto:
Einverstanden, ausgedehnt auf die ganze Erde für alle Zeiten, alle Urwaldvölker, archaische Stämme eingeschlossen: das gehört zum Menschsein leider dazu. HansMeier555, settembre 2, 2014 alle 2:43 pm … unsere westliche Zivilisation, … in Europa … ❓ Eurozentrismus wider Willen?
Filou ha detto:
Ja das wäre eine Erklärung, aber nur unter der Prämisse, man hätte genügend Schlagkraft, also Personal und Gerät. Dem ist nicht so.
Abgesehen davon müsste die Propaganda doch etwas anders ausfallen. Die Genies Hitler und Goebbels kann auch nicht der schönste Meier ersetzen.
HansMeier555 ha detto:
Über alle Urwaldvölker aller Zeiten weiss ich nicht so genau bescheid.
HansMeier555 ha detto:
Klar haben wir die Schlagkraft und das Gerät.
Wir Deutschen alleine vielleicht nicht, aber Westen insgesamt schon!
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Wenn er es wirklich wollte, hätte er genug militärische und wirtschaftliche Mittel, die Russen in die Knie zu zwingen.
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Dazu müsste er sich aber erstmal selber bereit finden, d.h. die Kriegspartei müsste sich erstmal im Inland eine feste Position verschaffen. Daran arbeitet sie jetzt und ganz vorne der Herr Gauck.
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Danke für den Vergleich mit Hitler und Goebbels!
Schon gespannt, wer das wie jetzt noch toppt ….
Externet ha detto:
Schon in der Tierwelt ist es ähnlich, sogar Pflanzen bekämpfen einander, um von Mikroorganismen nicht zu reden. Man komme mir jetzt nicht mit “Menschen müssten das doch besser wissen”, die wissen auch von Geschlechtskrankheiten und bumsen (höchstens leicht irritiert) weiter.
Thorsten Haupts ha detto:
Ich höre im Bezug auf Deutschland immer “Kriegspartei”. Müsste ich mich selbst als engster Verbündeter darauf verlassen, dass Deutschland mir im lupenreinen Verteidigungsfall beispringt, wäre Selbstmord anzuraten. Geht schneller als das Warten auf Deutschlands Beistand. Bei gleichem Endergebnis.
Gruss,
Thorsten Haupts
colorcraze ha detto:
Bei gleichem Endergebnis
Oh, really?
Die Fußkranken rauchen sich auf, und l’Empire steht aus eigener Macht.
colorcraze ha detto:
vorne der Herr Gauck
der ist so gruslig, da war Schröder eine Lichtgestalt gegen.
Genies Hitler und Goebbels
Die waren in Propaganda gerade mal mittelmäßig, jedenfalls ihren Gegnern/Führern sehr weit unterlegen. Beweis: alles was folgte.
colorcraze ha detto:
das gehört in Europa zum Menschsein dazu
Treffend geätzt.
colorcraze ha detto:
Die NATO-RUS-Grenze war in den 90ern Baltikum, Weißrußland, Ukraine, Balkan in spe. Wenn man die halt ohne Not vorschiebt, muß man sich nicht wundern, wenn sie wieder zurückwabert.
Eine Ähnlichkeit mit der Tschechoslowakei 38 sehe ich da nirgends, allenfalls könnte es etwas werden wie der “Anschluß Österreichs”, wenn man unbedingt die engere WK2-Vorgeschichte – die dafür so recht nicht taugt, D ist nicht RUS und RUS ist nicht D – als Bild hernehmen will.
colorcraze ha detto:
Wobei es dann beim Anschluß Vorarlbergs und Salzburgs sein bewenden hätte.
Externet ha detto:
Spargel auf der Linie steigert die Spannung: … Lucke senior, ein Wirtschaftsprofessor in Hamburg, gilt bei vielen Kritikern als rechtspopulistisch, gar als gefährlich. Und der Junior? Wie ist der so drauf?. Der SpOn-Artikel entlässt den Leser in die Ungewissheit: Lange hat er sich bemüht, Politisches von dort fernzuhalten. Dann, vor ein paar Monaten, lud er ein Profilfoto hoch, auf dem er gemeinsam mit seiner Familie zu sehen ist. Im Vordergrund, in feinem Anzug, weißem Hemd und mit Krawatte: sein Vater und er. ❗ Stützen der Gesellschaft, solltet Ihr nicht unter Verdacht geraten, so tragt wenigstens pink-rosa Hemden, auf jeden Fall aber ohne Krawatte, mit offenen Kragen!
deirfiur ha detto:
Externet ha detto:
😆 Wenn Sie schon so weit zurückblicken, sehen Sie dann bitte auch, dass ich bloß gegen die Buchstaben dieses Verbots zitiert habe: Auch ich halte SpOn für eine Seuche. Karl Marx soll festgestellt haben, dass sich die Zimmerwirtin weit mehr als an der Bonität seiner Mieter an deren Weltanschauung orientiert. (Finde jetzt dafür nirgendwo einen verlinkbaren Beleg, werde ich langsam alt?) https://stuetzendergesellschaft.wordpress.com/2014/01/21/gib-dem-gentrifizierer-zucker/
colorcraze ha detto:
Bonität seiner Mieter
ihrer Mieter, bitte, wenn es sich um eine Zimmerwirtin handelt.
(Das ist ein Fehler, der mir schon vor Jahren als Typus aufgefallen ist, aber man wollte mir nicht glauben. Dies ist nun mal ein geradezu “klassisches” Beispiel.)
Externet ha detto:
Ja, wie einer Kunstfigur, die seinem Verfasser nicht vollkommen unähnlich ist, ist mir das jetzt auch passiert. Zuerst schrieb ich “Vermieter”, dann erst summte der Originalton “Zimmerwirtin” aus der Erinnerung dazwischen. Zwei Wörter schnell durch andere zwei ersetzt, das dritte im Zusammenhang leider nicht, und fertig war der Salat. (Gefällt mir auch nicht.)
colorcraze ha detto:
Danke für die Erklärung “in langsam”. Es kommt also von einer unvollständigen Korrektur. Was ich jetzt gerne mal erforschen ließe, wie diese Korrekturen ablaufen. Also ob es so eine Art “Lesen ganzer Sätze” vs. “Lesen von Teilbereichen” gibt, und wie/wann das “Umschalten zwischen diesen beiden” stattfindet.
Externet ha detto:
😆 In Ordnung, fangen wir damit an! Vorher noch nur so viel beiseite: eine 160 cm große Frau ist für mich keineswegs klein, sondern zierlich, erst recht, wenn sie schlank bleibt. Also, dass die Leute bei der Info-Überflutung nicht jeden Schluck tropfenweise auskosten und immer oberflächlicher lesen und schreiben, ist zwar bedauerlich, aber im Vergleich zur notorischen Piktogramm-Verwendung harmlos. “Lesen von Teilbereichen” findet immer statt, ganze Sätze sind auch Teilbereiche des Weltkulturerbes (z.B. “Was guckst Du?”) mit ungeahnten Fallen der Groß- und Kleinschreibung usw. Auf den Fokus kommt es an, beinahe sind wir damit bereits “on topic”. Jetzt muss ich wieder weg, komme dann auf unser Forschungsthema zurück.
Externet ha detto:
… eine Provokation, das einem Verbrechen gleichzusetzen ist … hatte ich kürzlich ohne jeden Forschungsauftrag aufgedeckt und zum Wachrütteln der Öffentlichkeit weltweit veröffentlicht. Wie kann so etwas sogar in der “Qualitätspresse Frankfurt, 2014” vorkommen? Der Einfluss der Spezifität der Abrufsituation sowie der Länge des Behaltensintervalls auf die prospektive Gedächtnisleistung und das damit verbundene Erinnerungserleben wurde vielleicht, ist zu befürchten, (auch dort!) sträflich vernachlässigt. Prospektives Gedächtnis bezeichnet die Fähigkeit, sich zur richtigen Zeit an
eine zuvor gefasste Absicht oder eine geplante Handlung zu erinnern.
Prospektives Erinnern kann die Folge eines aktiven Suchprozesses oder eines
unwillkürlichen Erinnerungsprozesses sein. Phänomenal ist der aktive
Suchprozess dadurch charakterisiert, dass die auszuführende Absicht beim
Auftauchen der günstigen Gelegenheit bereits im Bewusstsein repräsentiert ist.
Im Gegensatz dazu bringt bei der unwillkürlichen Erinnerung erst die günstige
Gelegenheit die Absicht überhaupt wieder in Erinnerung. Wem das zu einfach klingt, dem breite ich hier die (mir selbst ungeheuere) Vermutung (extragebührenfrei) folgendermaßen aus: das grammatische Geschlecht wird versehentlich statt dem bereits niedergeschrieben hinterlassenen – und da kann auch mal das Telefon dazwischen klingeln – fälschlicherweise dem (noch nicht hingeschrieben) nachfolgenden Wort zugeordnet – sogar beim Schreiben, was ja Selbst-Kontroll-Lesen gleich beinhalten sollte, dagegen ist keine Rechtschreib-Software gewachsen.
HansMeier555 ha detto:
Nach dem Fall der Mauer fiel dem Westen nix besseres ein, als halt wieder da weiterzumachen, wo man aus heute nicht mehr nachvollziehbaren Gründen 1914 hatte aufhören müssen.
.
Aber zurück zum Thema:
.
Stand Thomas Middelhoff eigentlich schon in den 90ern im FOCUS?
Und wäre Markwort als Quelle-Chef erfolgreicher gewesen?
.
Was klatscht der Mohn?
Thorsten Haupts ha detto:
Nach dem Fall der Mauer fiel dem Westen nix besseres ein
Dem Westen fiel exakt gar nichts ein. Allen gerade aus der sowjetischen Knechtschaft befreiten Ländern dafür immer das gleiche. So ist das halt, wenn man neben technischer Rückständigkeit nur unattraktive Gesellschaftsmodelle in der Konkurrenz hat. Selbst unsere Russlandversteher wollten in Russland niemals leben. Sie verlangen das nur von allen russischen Anrainerstaaten.
Gruss,
Thorsten Haupts
colorcraze ha detto:
Wenn über Middelhoff in den 90ern bereits geschrieben wurde, dann mit viel Glitter drauf – der Supersanierer, der Internetmessias. Meine mich dunkel an solches zu erinnern (manches bleibt ja in den Spinnweben des Hirns hängen).
Als er zu Karstadt ging, gab es schon einige Skeptiker, die aber untergebügelt wurden. Bis dann der Krach nicht mehr zu übersehen war.
Daß man versucht, an 1913/14 anzuknüpfen, ist jedenfalls was die “Geopolitik” angeht, nicht so ganz abwegig als Beobachtung.
HansMeier555 ha detto:
Es ist doch so:
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Der Westen ist stark genug, um die ganze Welt zu beherrschen und tut es trotzdem nicht. Er beschränkt sich immer auf “indirekte Einflußnahmen” obwohl die direkte Drohung bestimmt viel effizenter wäre.
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Aus dieser, sagen wir mal, “vornehmen Zurückhaltung”, entsteht so eine Ungewißheit, so eine Vieldeutigkeit, so eine unklare Situaution, aus der leicht Konflikte erwachsen.
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Irgendwann halten wir diese Spannungen, Frechheiten und Unklarheiten nicht mehr aus …
hansgeier333 ha detto:
“… die ganze Welt zu beherrschen…” Bis auf vielleicht ein kleines Dorf bei Kabul, an dem sich schon Empire-Engländer, Russen, Holländer und Amis versucht haben, abgesehen von China. Wann hat “der Westen” den zuletzt mal einen Krieg gewonnen? Verdammp lang her, verdammp lang her…
T.I.M. ha detto:
Irak (desert storm… mit fragwuerdigem Ende), Serbien, Falkland (gut, geographisch war der Gewinner im Nordosten), Korea halb, WW II?
HansMeier555 ha detto:
Er hat ausnahmlos alle Kriege gewonnen, zumindest im Felde.
.
Auch in Afghanistan: Wir marschieren dort ein oder ziehen von dort ab wie es uns paßt, während die dort, wenn sie zu uns wollen, schon erst mal brav ein Visum oder Asyl beantragen müssen.
T.I.M. ha detto:
Vietnam?
HansMeier555 ha detto:
In Vietnam wurde die US Army von den überlegenen Streitkräften des Vietcom in die Flucht geschlagen.
.
Im Ernst: In Vietnam sind die USA nur an sich selber gescheitert. Sie wollten gleichzeitig den Krieg und die Herzen der Besiegten gewinnen.
.
Aber das funktioniert nur schön nacheinander, wie z.B.auf den Philippinen um 1900, und nur wenn man es wirklich will.
.
Klar, dass da immer nervöse Gutmenschen dabei sind, denen mitten in der Operation die Hände zu zittern beginnen und deren hysterisches Geschrei dazu führt, den bereits gewonnen Krieg mittendrin einfach abzubrechen.
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. Dabei sind das nicht immer menscherachtende Zyniker, sondern oft einfach nur gutmeinende Menschen sind, deren allzu gefühlsduselige Existenz mich manchmal an der Evolutionstheorie zweifeln läßt. Aber auch für dieses Problem wird der Gauck bestimmt Lösungen finden. Auch da gibt es bestimmt jede Menge seelsorgerische Erfahrung noch aus dem WK-1, die man ja nicht brachliegen lassen muss.
colorcraze ha detto:
seelsorgerische Erfahrung noch aus dem WK-1
Meier, Meier, Sie sind mal wieder ätzend, und das ist für die Hirnbelüftung… gut.
HansMeier555 ha detto:
Was glauben Sie, was die Militärseelsorge 14-18 im Schützengraben und Lazarett geleistet hat!
.
“Hätte Jesus ein Maschinengewehr ergriffen?”
“Im Kampf gegen die Engländer auf jeden Fall!”
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Jetzt raten Sie mal, ob ich das erfunden habe oder nicht.
colorcraze ha detto:
Wenn, dann ist es jedenfalls ben trovato.
Das glaube ich jedenfalls sofort, daß es möglich ist, die Bewohnerschaft eines Landes (auch dieses: wer was anderes glaubt, den halte ich für realitätsfremd) auf Kampf zu polen, wenn man nur genügend Propagandaanstrengungen (vereint mit einigen Druckmitteln) in Anschlag bringt. Das hat immer geklappt, das klappt auch wieder. Und solange der Krieg nicht das eigene Leben betrifft (siehe Jugoslawien), ist es noch nicht einmal nötig, viel Propagandaanstrengungen reinzustecken, eine “Line” zum Nachtanzen für die Zuständigen (Kanzler/in und Co) reicht völlig aus.
Das ist die Phase jetzt.
colorcraze ha detto:
obwohl die direkte Drohung bestimmt viel effizenter wäre
Das glaub ich nun eben nicht.
Es ist u.a. wahnsinnig anstrengend, ständig eine neue glaubwürdige Drohung auszuhirnen. Und die dann auch noch Schrittchen-für-Schrittchen formell umzusetzen. Gut, im Kalten Krieg ging das weitgehend so. Aber dazu braucht man auch Gegner und nicht Matschhäufen wie den Irak heute.
Wie auch immer, unser aller geschätzter Hegemon favorisiert derzeit die Matsch-Methode.
HansMeier555 ha detto:
Jede Wette auch die Russen würden kuschen. Man müsste ihnen gegenüber nur forsch genug auftreten. Dazu scheinen wir uns bislang nicht so recht aufraffen zu wollen. Aber das ist kein Grund in Defätismus zu verfallen. Es gibt genügend Beispiele dafür, wie so ein Stimmungswandel stattfinden kann.
HansMeier555 ha detto:
Vor allen Dingen müsste man mal Schluß machen mit diesen Zugeständnissen an die Gutmenschenideologie von der Gleichheit aller Kulturen und den Mut haben, sich zum ja sowieso unbestreitbaren Faktum der westlichen moralischen und zivilisatorischen Überlegenheit zu bekennen.
.
Den anderen könnte man die Wahl lassen, ob sie (a) unsere Zivilisation übernehmen oder, (b) sich politisch unterordnen wollen.
.
So zu tun als gäbe es dritte Möglichkeiten ist verantwortungslos, weil es den sowieso unabwendbaren Endsieg der westlichen Zivilsation nur unnötig verlängert.
Mediensegler ha detto:
Wow!
–
??????
–
War das jetzt …
so habe ich Sie bisher nie verortet.
.
Der 5er Meier Hans.
Immer für Überraschungen gut.
HansMeier555 ha detto:
Jeder sollte jede Position einmal vertreten.
.
Und dass mir gleich so viele gute Argumente für den Krieg einfallen. So als bräuchte man dafür weder Mut noch Verstand noch Charakter noch Verantwortungsbewußtsein. So als könnte jeder Depp nach Krieg schreien…
HansMeier555 ha detto:
Aber schon jetzt anzusagen, dass die Pazifisten und nur sie allein auch am nächsten WK schuld sein werden wie sie ja auch Auschwitz erst ermöglicht haben, dazu gehört eben Schneid, Verantwortungsethik und tiefere Weisheit, die natürlich nicht jedermann in die Wiege gelegt bekam.
.
(Stört es Sie, wenn ich mich selber lobe?)
Mediensegler ha detto:
Jeder sollte jede Position einmal vertreten.
Soweit folge ich Ihnen.
Das mache ich bei schwierigen Entscheidungen auch immer.
Ist sehr hilfreich,
die andere Seite zu verstehen.
Und manchmal auch dafür,
die eigene Position
noch mal zu überdenken,
in ganz seltenen Fällen
zu verwerfen.
Mediensegler ha detto:
Nö.
.
Da sollte hier stehen.
T.I.M. ha detto:
Als zynischer advocatus diaboli gefaellt mir der Meier ja ganz gut, das hat was vom Esprit seiner Feudalismusideologie VOR dem Gastbeitrag.
Schade nur, dass es nie moeglich sein wird, daraus das Koernchen Wahrheit (oder eine ganze Aehre!), das wahrhaftig seine Meinung widerspiegelt, zu extrahieren.
(Also die der Kunstfigur – die reale Person dahinter lass ich fuer Pascha zu ergruenden uebrig; mich interessiert sie weniger)
Mediensegler ha detto:
Ja, T.I.M.
der Filou hat sich in grauer Vorzeit
ähnlich geäussert.
Nicht ganz so verständnisvoll.
Und der Pascha hat da auch schon gegraben.
Ich sach mal so:
Eine kleine spitze Nadel
und ein sehr großer Ballon.
Mich würde wirklich interessieren,
was übrig bleibt.
pascha50 ha detto:
Ja, geschätzte Mitkommentatoren, TIM und Mediensegler, da fühle ich mich richtig erkannt und wiedergegeben, aber dieses Erkenntnisziel meiner frühidealistischen Eingewöhnungsphase hier im Salon habe längst ad acta gelegt.
Natürlich würde mich die personal bereinigte Identität einiger Kommentatoren hier interessieren, aber wenn Sie keinen Zipfel ihrer Ihnen heiligen Privatsphäre zeigen möchten, so,ist es auch in Ordnung.
Als optimal seh ich die zur Befriedung der Bedürfnisse meiner rechten Hirnhälfte völlig ausreichenden Anekdoten, Jugendsünden, Vorlieben und Abneigungen an, wie sie z.B. Mediensegler oder Filou, aber auch Frau Heuse immer wieder einstreuen und anschaulich und unterhaltsam zum besten geben, was zwischen Antiquariat, Wohnzimmer, Dachterrasse und Trinkbüdchen so alles passiert ….
Aber das ist halt nicht nach jedermanns Geschmack.
Wenn Hans Meier555 sich in der Rolle des hochintelligenten, ebenso eloquenten wie scharfsinnigen und scharfsichtigen, sich absolut unpersönlich und neutral präsentierenden Zeitgenossen wohl fühlt, soll es mir Recht sein.
Um noch etwas Butter bei die Fische zu tun:
Am allermeisten würde es mich jedoch interessieren, was Dreamtimer beruflich macht und wie er zu seinem unglaublichen Abstraktionsvermögen gekommen ist.
sambossa ha detto:
Sie sollten aber bedenken, pascha, dass jeder Erdenbürger mit Internet, sei es auf den Fidschi-Inseln, in Marrakesch oder in Honolulu, daran partizipieren kann. Würde mich wirklich interessieren, wieviele “stille” Mitleser es hier so täglich gibt (Privatsphäre sieht anders aus).
colorcraze ha detto:
Privatsphäre sieht anders aus
Genau. Es ist Öffentlichkeit. Und was publiziert ist, ist nicht rückholbar.
Weswegen man sich eben auch öffentlich verhalten muß.
sambossa ha detto:
Die erste Internet-Regel lautet ja, colorcraze: Schreibe stets nur solche Dinge oder Geschichten, die du auch bei einem öffentlichen Auftritt sagen würdest!
Mediensegler ha detto:
Nö.
HansMeier555 ha detto:
Sie sollen sich ja nicht mit “mir” auseinandersetzen, sondern mit der geäußerten Meinung.
.
Und das können Sie ja auch, wenn Sie nicht wissen, ob der Autor sie “ernst gemeint” hat oder nicht.
Mediensegler ha detto:
viel früher hat meine Mutter mal versucht,
mir zu vermitteln,
was ich soll.
Hatte auch keinen Erfolg.
colorcraze ha detto:
Ich fürchte, Sie müssen da noch etwas weiter in Vorlage gehen, werter HM555.
Die anderen sind zu phantasielos.
HansMeier555 ha detto:
Von wegen Phantasie.
Ich plapper nur nach, was jeden Tag völlig ironiefrei im Leitartikel der Qualitätspresse steht.
colorcraze ha detto:
Ja, man muß ihnen derzeit täglich Eiswürfel auf die Finger hauen.
colorcraze ha detto:
Hm, bissel schwierig, derlei heutzutage so 1:1 aufzutischen – dann reißts an Mittelmeergrenzen und am Freihandel.
HansMeier555 ha detto:
Mir fällt es leicht.
colorcraze ha detto:
Aber es ist halt ein bissel arg tirpitzsch.
HansMeier555 ha detto:
Der Erdball ist rund. Neuer Krieg, neues Glück.
HansMeier555 ha detto:
Friede, Friede, Friede,
immer nur Friiiede,
das kann doch kein Mensch wollen,
ganz ohne Krieg wäre wie eine Fußball-WM ohne Tore und Netze, wo einfach alle nur den Ball rumkicken und kreuz und quer übers Feld hecheln, ohne dass eine Mannschaft jemals verliert oder gewinnt.
.
Wer sollte sich das anschauen?
colorcraze ha detto:
Also, ich sach ma, ich finde man sollte es wie zu Goethes Zeiten machen – “wenn die Völker hinten in der Türkei” oder so ähnlich.
Die Brenzlerei in der Ukraine ist mir deutlich viel zu nah.
Es ist der (US/EU)Versuch, die Ukraine bzw. genauer die West- bis Mittel-Ukraine, denn die ganze Ukraine würde wahrscheinlich den 3. WK heraufbeschwören, den man nun wirklich nicht wollen kann, einfach weil danach D und Europa den Stellenwert von Puerto Rico haben (TTote und Sachschäden nicht weiter in Betracht gezogen, die wären jedenfalls groß), wieder an Europa anzubinden (nunmehr: die US-Vasallen EU, im 19. Jhdt. war es die Habsburger Monarchie), bei gleichzeitiger Aufteilung in “hie RUS, da EU”, also Grenzverlagerung IN die bisherige Ukraine.
HansMeier555 ha detto:
no risk no fun
colorcraze ha detto:
Low risk Idyll
colorcraze ha detto:
Laß den Krieg nie heißer werden als 4°C
Lisbeth Heuse ha detto:
@HansMeier555 – warum sollten die Russen kuschen? Putin hat eine klare Strategie und die hat er schon seit Jahren. Er baut darauf, dass die EU in kürzester Zeit zusammenfällt. Genaugenommen baut er nicht nur darauf, sondern hat den Augenblick des Zusammenbruchs sogar unter Kontrolle, denn er braucht nur die Fäden an seinen deutschen Marionetten zu ziehen …. und wumps fliegt die EU mit der EZB und was sonst noch dazugehört auf die Nase.
.
Wenn man Putin genau beobachtet hat, dann wusste man das schon seit Jahren:
Date 13/11/2006
To: bruno.gardini@esa.int
From: Lisbeth Heuse
Subject: Not so easy for Mr Prodi and his colleagues
Cc:
Bcc:
X-Attachments:
Good morning Bruno!
Many thanks for you nice weekend e-mail. As always, I gross my fingers for your daughter’s success.
Now Tiger has something interesting for you: the FAZ from Saturday. A journalist with the name Leo (Wieland) got to write the cover story and Tiger thinks it is as good as any of his e-salon stories.
The article is based on a confidential protocol that was found in a Spanish trash bin. It is about the preparation and the actual meeting of the EU council with Putin in Lathi (Finland) last month, and reveals a lot about the weakness of our EU leaders.
First of all, Leo demonstrates perfectly well the inability of the EU Council to act as political power vis-à-vis another large political power by quoting the various EU leaders in the preparation meeting. Since the responsibility is shared and nobody feels really in charge, they all take their mouth full. Later though, when being faced by Putin, the Russian conquers all of them single-handed. Secondly, the arrogance of us Europeans is exposed, who always feel very superior with respect to human rights and corruption. Of course Mr Putin is not in the position to point at the European banana-republics, but for our relaxed morning e-cappuccino we can amuse ourselves with the last sentence of Leo’s article:
‘Und was die “russische Mafia” angehe, so fügte er (Putin) in Richtung Prodi hinzu, sei doch allgemein bekannt, daß die Mafia eine “italienische Erfindung sei”.’
Over the weekend I was thinking that Leo’s FAZ message is tough and that the coming months will not be easy for Prodi and his colleagues.
Enjoy the day – Ciao
Lisbeth
colorcraze ha detto:
Der Schlüssel ist Polen (bzw. die polnischen Regierungsfraktionen).
Ob denen das wert ist, die bisherige EU in die Luft zu blasen, um die Mittelukraine zu gewinnen.
T.I.M. ha detto:
Territorial? Ich glaube nicht, dass es diese Bestrebungen in groessem Masse gibt. Sollte Polen einen betraechtlichen Teil seiner Vorkriegs-Ostgebiete auf welchem Weg auch immer zurueckbekommen, koennte das ja wiederum Begehrlichkeiten beim Nachbarn im Westen wecken. Das Fass will man sicher nicht aufmachen (Galizien mit seinen Autonomiebestrebungen gegen Schlesien waere auch ein ziemlich schlechter Tausch).
colorcraze ha detto:
Nicht als Teil Polens (für so hirnverbrannt halte ich die nun wirklich nicht), sondern als Puffer bzw. Peripherie, damit die polnische Peripherie nicht mehr so peripher ist.
Mediensegler ha detto:
Ich würde grundsätzlich vorschlagen,
wir alle hier machen das ab jetzt immer so.
Der Don verfasst ein Essay,
das hier keine Sau interessiert,
und danach beschäftigen sich die Kommentatoren
mit sich selbst und Ihrem Befinden.
sambossa ha detto:
“Der Don verfasst ein Essay, das hier keine Sau interessiert”
Sie kennen es sicher auch, Mediensegler, das Regelspiel hier lautet: mit Dons Ball sind wir immer unterwegs, doch wohin er rollt und ob wir ihm stets folgen … das weiß ganz allein der Wind.
Und ob jetzt der Focus untergeht oder nicht, und der Reissack in China umkippt oder nicht?
T.I.M. ha detto:
Rhetorisches Boßeln fuer Reingefallene!
sambossa ha detto:
Da sollte man als Kraftfahrer stets aufpassen, wenn die auf der Landstraße boßeln!
T.I.M. ha detto:
Wo ist eigentlich Folkher Braun hin?
Thorsten Haupts ha detto:
Hat sich vor ein paar Monaten verabschiedet.
T.I.M. ha detto:
Schade
sambossa ha detto:
Ach ja, da fehlte natürlich der Zusatz: dies alles kann hier bekakelt werden.
Filou ha detto:
Colorcraze,
“Genies Hitler und Goebbels
Die waren in Propaganda gerade mal mittelmäßig, jedenfalls ihren Gegnern/Führern sehr weit unterlegen. Beweis: alles was folgte.”
Das ist jetzt Stuss, denn die Propaganda besagter Herren hat für’s eigene Volk völlig ausgereicht.
Besagter Herr G. war ein begandeter Faktenverdreher. Ich kenne hier einen, der kann das auch, gerade jetzt, wo er sich wieder aus seinem Loch traut.
colorcraze ha detto:
Wenn man “das eigene Volk” erstmal gut ökonomisch im Griff hat, reicht 2. oder 3. Wahl doch völlig aus! Warum sollte es die Hauptschwierigkeit sein, vor “dem eigenen Volk” zu bestehen, wenn man erstmal an der Regierung ist? Im Gegentum, da müßte man sich wohl schon besonders doof anstellen, um als Regierung nicht anerkannt zu werden.
Schwierig wird es auf dem internationalen Parkett. Da braucht es mehr Vorhersicht und Storytelling, als die meisten aufzubringen imstande sind.
HansMeier555 ha detto:
Nach Hitler- und Göbbelsvergleichen ist “Faktenverdreher” keine Steigerung mehr.
.
Ja, jetzt trau ich mich wieder aus dem Loch! Gestern noch nicht, aber heute schon wieder.
Gerade jetzt!
.
Und das geht so durch und wird akzeptiert.
.
Und kein Mensch fragt den Autor, ob er oder seine Kunstfigur das ernst meinen oder was sich hinter solchen Äußerungen verbirgt oder “was davon übrig bleibt”, wenn man “mit der Nadel reinsticht”, oder so.
Filou ha detto:
Haha, Sie wissen was ich meine. Und ich weiss, was Sie meinen. So soll es bleiben.
Erzählte ich schon mal, dass ein Onkel mich für eine schlagende Verbindung keilen wollte?
Sehen wir die Sache als einen Paukboden.
HansMeier555 ha detto:
Bedauere, ich weiss NICHT was Sie meinen, wenn Sie mich mit HItler und Goebbels vergleichen.
.
Ich kann nur vermuten, dass, mit Verlaub gesagt, mit Ihnen irgendwas nicht stimmt.
Filou ha detto:
Nein, das Dolferl hat bereits früher angefangen, einem (unserem) Volk das Hirn zu verdrehen. Später kam der Joseph aus Rheydt (ein Rheinländer, welche Schande) dazu. Ab dann drehte das Verblödungskarussel auf vollen Touren.
Der “ökonomische Griff” entstand erst nachdem die kriegsüberrollten Völker ausgebeutet wurden, denn aufgrund der Hochrüstung des Deutschen Reiches stand der Staat ständig vor der Pleite. Da half auch die Ausplünderung der Juden nicht allzuviel.
Es war keine Frage der Ökonomie. Es war ein Appell an die Idiotie.
HansMeier555 ha detto:
Und woran könnte ich bei Ihnen jetzt appellieren?
Filou ha detto:
Woher wissen Sie eigentlich, dass ich Sie gemeint habe.
Sind so kleine Füsse, darf man nicht drauf treteen.
HansMeier555 ha detto:
Nachdem Sie geschrieben haben: “Die Genies Hitler und Goebbels kann nicht mal der schönste Meier ersetzen”?!
.
Und dann wollen Sie plötzlich wieder “gut Freund” sein, mit dem man sich “auf dem Paukboden kloppt”?!
sambossa ha detto:
Eines interessiert mich jetzt doch, Filou. Wie würden sie Putin “behandeln”: mit Samthandschuhen oder mit Fäusten?
Filou ha detto:
Dass Putin einen Teil der Ukraine ‘zurück ins Reich’ haben möchte. halte für ziemlich erwiesen. Warum er das will, ist mir ein Rätsel. Wie er es macht, ist perfide.
Wie der hier verlachte Gauck sagte, Putin hat sich mit seiner Politik isoliert.
Wie macht man bei Kleinbürgers seinen Nachbarn fertig? Man grüsst nicht mehr, beim Fleischer muss er zuviel bezahlen, auf der Kirmes wird er ständig übersehen, keine Braut will mit ihm tanzen.
Man macht einen Bogen um ihn ‘rum. Irgendwann wird es einem in der Familie zu bunt und beginnt gegen den Alten zu rebellieren. Er wird nicht der Einzige bleiben.
Russland ist nicht mehr die Sowjetunion. Es sind mittlerweile zuviele freie Geister freigesetzt. Die können nicht mehr klammheimlich in der Lubjanka erschossen werden oder einfach so im Straflager verschwinden, oder in der Psychiatrie.
Also, einfach gesagt-schwer getan- Putin als Person und Politiker nicht zur Kenntnis nehmen. Isolieren. Auf den Thron des einsamen Herrschers gieren viele.
Wissen wir, was in den Hinterzimmern des Kreml schon jetzt gezischelt wird? Wir wissen es nicht. Wir wissen auch nicht, warum die ukrainische Regierung, ein Haufen mehr oder weniger korrupter Oligarchen sich in diesem Konflikt derart läppisch anstellt.
Vielleicht wollen sie sich in die Opferrolle begeben, in der Hoffnung der “Westen” die Drecksarbeit für für sie übernimmt.
Der Ukrainekonflikt sollte uns wegen der vielen unbantworteten Fragen zart am Rücken vorbeisäuseln.
HansMeier555 ha detto:
Also nichts tun und die Geschäfte einfach weiterlaufen lassen.
Okay, die Fussball-Wm boykottieren und böse Leitartikel raushauen.
.
Tut mir leid, aber so kriegt man den Iwan nicht in den Griff.
Der braucht schon die starke Hand.
HansMeier555 ha detto:
Aber gut, es gibt zweierlei Arten von Nichtstun:
.
Die erste ist feige und verderblich, weil sie vom naiven Glauben ausgeht, man könne mit dem Feind “verhandeln”. Das heißt dann “Appeasement” und führt immer nur zum Weltkrieg.
.
Die andere ist mutig und erfolgreich, weil sie von der realistischen Einschätzung ausgeht, dass man den Feind mit Rüstungen und Drohungen in die Knie zwingen kann, wenn man sich nur richtig Mühe gibt. Das heisst dann je nachdem “Weltpolitik” oder “Kalter Krieg” und birngt uns dem Ende der Geschichte ruckartig näher….
sambossa ha detto:
Hoffentlich klappt das mit der Familie, Filou, leider bleibt Putin ja die Hauptfigur im aktuellen Medienzirkus. Ein echter Zugewinn ist in der Tat das Internet, da lässt sich vieles nicht mehr unter der Decke halten (und Leichen im Keller).
Filou ha detto:
Lieber Meier, nein, eben nicht weiterlaufen lassen, sondern die kleinen gemeinen Tricks internationaler Diplomatie wirken lassen. Sie glauben garnicht, wie grandios man die grössten Irren auflaufen lassen kann ohne dass es einen Skandal gibt. Auch ein Staatschef ist nur ein Mensch mit eitlen Schwächen.
Mir hat das mal jemand Höherrangiges aus dem diplomatischen Corps launig zwischen zwei Beaujolais angedeutet, also nicht geplaudert. Als Zwischendenzeilenleser, wie Sie inzwischen wissen, kam mir das sehr überzeugend vor.
Es gibt kein Hintergrundrauschen, es gibt Gezischel und Gekicher.
colorcraze ha detto:
Jo, Diplomatie.
Bin dafür.
HansMeier555 ha detto:
Ja, man müsste den Stammtisch mal häufiger zum Buffet bitten, wo es dann Kaviar und Hintergrund-Einsichten gibt und “Diplomatie” plötzlich kein Schimpfwort mehr ist, das soviel wie “feiger knieweicher Appeaser” bedeutet …
colorcraze ha detto:
36 war Halligalliolympia. Da wurde vorher schon mit Geld geworfen. Und mit Posten, Posten, Posten, wonach die Leute lechzten nach Hyperinflation und Arbeitslosigkeit.
Das meinte ich mit ökonomischem Griff, nicht die Kriegswirtschaft paar Jahre später.
Filou ha detto:
Aber das ist es doch. Man lebte schon damals auf Kredit und trug sich mit der Hoffnung, das ein Raubkrieg das pekuniere Problem lösen wird.
colorcraze ha detto:
Man lebte auch vor 500 Jahren schon auf Kredit und hoffte, daß das Gold der Inkas das pekuniäre Problem lösen würde.
Funktionierte alles immer nie so richtig.
Filou ha detto:
Sag’ ich doch.
colorcraze ha detto:
Trost vor dem Zu-Bett-Gehen:
es gibt ja immer längere Phasen, wo es nicht arg kracht.
Wurschteln wir uns durch.
hansgeier333 ha detto:
Das wäre doch einmal ein Thema für unseren lang studierten Geschichtswissenschaftler: Von Karl V bis zu Ludwig Erhard: Pleiten, Pech und Pannen. Nicht immer nur halbnackerte Fremdies.
HansMeier555 ha detto:
5000 Jahre Pleiten Pech und Pannen. Das wäre mal ein Thema. Glaub nicht dass es dazu schon was gibt.
colorcraze ha detto:
Oh ja, die letzten 5000 Jahre, bitte.
Auch mit eingestürzten Brücken und so.
spaccato ha detto:
Zumindest:
Eine Liste von Brückeneinstürzen der letzten 700 Jahre
HansMeier555 ha detto:
Wenn Chamberlain und Daldier dem Hitler das Sudetengebiet in den Rachen warfen, dann war das ein Akt der beispiellosen Feigheit und entsprang einer dummen Illusion.
.
Wenn Churchill und Truman dem Stalin ganz Osteuropa in den Rachen warfen, dann war das halt eine bittere Entscheidung und entsprang nüchternem Kalkül…
.
(So ähnlich steht es vermutlich auch im FOCUS).
Thorsten Haupts ha detto:
Nö, das war so ziemlich dasselbe. Mit zwei klitzekleinen Unterschieden: Osteuropa gehörte Stalin schon, als man es ihm in den Rachen warf. Und die Sowjetunion war stärker als das deutsche Reich.
Falsch war es trotzdem. Aber am Ende eines langen, blutigen Krieges gab es noch viel mehr Leute als heute, die was von natürlichen Einflusszonen, Sicherheitspuffern und legitimen Interessen schwafelten, weil sie müde waren und Angst hatten.
Der Unterschied zu heute? Wir haben keinen Krieg hinter uns und mit fast 100% Wahrscheinlichkeit keinen vor uns. Grossartige Leistung der Russlandversteher – aus ein paar lahmen Sanktionen wird öffentlich Kriegsvorbereitung herbeigeschwafelt. Dagegen war selbst Chamberlain ein Realist.
Gruss,
Thorsten Haupts
Filou ha detto:
Warum mach’ ich mir eigentlch ‘n Kopp, wenn der der ThorHa wieder schneller ist?
Filou ha detto:
Chamberlain und Daladier waren zu der Zeit Vertreter von Völkern, die vom 1. WK noch die Schnauze voll hatten. Die konnten nicht mehr. Die waren nicht feige, die waren müde, zumal Dolferl Kreide gefressen hatte und den Beiden was von der deutschen, diskriminierten Minderheit in der gerade neu entstandenen Tschechoslowkei vorweinte.
Da war ja auch etwas dran. Der Neonationalismus der Tschechen nach dem ersehnten Abschied des K.u.K.-Reiches machte den Sudeten, ohne Hoffnung auf baldige Normalität, so wie sie unter Franz-Josef noch funktionierte, das Leben nicht besonders einfach.
Frankreich und GB hatten nach diesem Krieg noch genug Ärger mit ihren eigenen Kolonien. Sie wollten sich nicht weiter mit diesem Merkwürdigen aus Berlin herumschlagen. Ausserdem, was gingen die Beiden die völkischen Minderheiten eines ehemaligen Gegners an?
Dann soll er’s halt nehmen. Hauptsache Frieden.
HansMeier555 ha detto:
Oder anders:
— Natürlich kann man nicht jederzeit immer gegen alle gleichzeitig Krieg führen.
–Das geht nur zeitlich versetzt, und man muss sich eine Reihenfolge ausdenken.
–Und mit den Ländern unten auf der Liste (erstmal noch) “Frieden” halten. So bitter das ist!
–So weit alles klar. Aber es gibt noch ein Problem, nämlich die Öffentlichkeit der glückssüchtigen Massen, die immer hysterisch reagieren. Die prinzipiell Angst haben vor Krieg und wenn schon immer die bösesten Länder als erste angreifen wollen, welche wir Bismarck-Schüler aber (vorerst noch) als Verbündete brauchen!
— Wo alles Gesindel mitwählen darf, ist vernünftige Kabinettspolitik nicht mehr so ohne weiteres möglich. Ständig wollen alle die Reihenfolge umwerfen! Darum brauchen wir dann eben immer diese gehässige Massenpropaganda. Bitte, wir wissen wie eklig das ist, aber wir leben halt nicht mehr im 18. Jh. Ihr wolltet die Demokratie, jetzt lebt gefälligst mit ihren häßlichen Folgen! Selber schuld.
.
— Trotzdem muss das alles von Leuten gemacht werden, die wissen wie es geht und v.a. auf der richtigen Seite stehen und denen man schon anmerkt, dass sie nicht aus purer Ideologie mit Erbfeind X Frieden halten, sondern nur aus der gesunden verantwortungsethischen Zynismus heraus, das man halt nicht alle Aufgaben gleichzeitig erledigen kann.
Filou ha detto:
Zynismus bei Politikern wird, obwohl vorhanden, stark überschätzt.
HansMeier555 ha detto:
Und bei Lehrern stark unterschätzt.
hansgeier333 ha detto:
“…verantwortungsethischen Zynismus heraus, dass man halt nicht alle Aufgaben gleichzeitig erledigen kann.”:
Aus dieser tiefgreifenden Erkenntnis heraus kann man schöne Management-Bücher für die generation focus schreiben: First things first (Stephen R. Covey)
HansMeier555 ha detto:
Erstens bin ich für die glaubhafte Drohung mit Krieg und zweitens ist es eine Verleumdung, mir zu unterstellen, ich wollte einen Krieg vorbereiten.
.
Ich will ja nur mit ihm drohen, damit es dann nicht zu ihm kommt.
.
Wer diese Strategie nicht begreift und nicht unterstützt, ist ein Feigling und Verräter und schuld wenn es nicht klappt.
Filou ha detto:
Radioansprache im Reichsender Berlin, 1933.
HansMeier555 ha detto:
Qualitätspresse Frankfurt, 2014
Filou ha detto:
Gebongt! Schlafen Sie gut. Ich geh’ auch die Heia.
Und brav die Hände über der Decke halten. Mein Onkel sagte, dass es sonst die Schlaghand schwächt.
Gaudeamus igitur!
spaccato ha detto:
Dormeamus igitur …
Melde mich zurück zum Dienst!
Darauf einen Salamander!
Hurra! Hurra! Hurra!
spaccato ha detto:
Wo selbst das Trinken standardisiert ist, kann man ohne denken zu müssen gut durchs Leben kommen.
sambossa ha detto:
Hoffentlich gut erholt, spaccato, und mit neuen Winks auf Links 😉
spaccato ha detto:
Yo.
Eine mehrwöchige Geräte-Abstinenz ist nur zu empfehlen.
(Und wer es richtig auf die Spitze treiben will, sollte auch mal die latest news weglassen.)
hansgeier333 ha detto:
Psst! Feind hört mit!
Lisbeth Heuse ha detto:
@colorcraze – Einstürzen — das geht dann plötzlich ganz schnell, so wie mit dem Baron. Eine gefälschte Doktorarbeit wird Putin nicht um seinen Plan eines russischen Großreiches bringen, das er zu etablieren gedenkt während die anderen Europäer zu Boden liegen und sich ihre Wunden lecken. Aber vielleicht hatte der erfolgreiche Jäger sibirischer Tiger, der sich auch halbnackt zu Pferde photographieren ließ, mal ein Verhältnis mit einem jungen Mann, der jetzt nicht mehr so jung ist und sich über den Aufschneider ärgert. Der nicht mehr so junge Mann bringt dann Erlebnisse und andere Kleinigkeiten an die Öffentlichkeit, die in der Öffentlichkeit nicht mehr so klein sind. Ich sehe das ganz entspannt.
Externet ha detto:
… “Warten Sie einfach in Ruhe ab”, meinte einer, “wir sind ja noch vier Jahre lang Weltmeister”. Mindestens. (Putin spricht von einer Lösung in wenigen Tagen. Ukraine plant 2000 Kilometer lange Schutzmauer zu Russland. FOCUS wird im Moment auf der ersten Treffer-Seite nicht zitiert.)
spaccato ha detto:
Da könnte doch Deutschland mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Man kennt sich doch mit sowas aus hier.
Externet ha detto:
Amerika holt inzwischen auf. Innerhalb der Community werden Gleichheit, Ordnung und Sicherheit als Sinnbild für Stabilität wahrgenommen. Diese Form von Community taucht in den Vereinigten Staaten immer häufiger auf.
spaccato ha detto:
Вы выезжаете из украинского сектора.
Filou ha detto:
Gerade las ich den Gastbeitrag von Katharina Nocun. Drüben bei der FAZ will ich nicht kommentieren. Es gibt da nichts zu kommentieren. Man zieht die Augenbrauen hoch und fragt sich, in welcher Welt manche Leute leben.
Diese Rentner, denen es angeblich so gut geht, diese bösen 68er, diese Staatsverschuldung wegen angeblicher Wahlgeschenke, diese schlimme Einkommensschere…
…es klingt in meinen Ohren, als wenn all dies aus der Welt der WG-Küche meiner Studienzeit käme. Und das ist schon länger her.
Auf dieses Genöle soll man wirklich nicht weiter eingehen, es ist seit alten Zeiten immer wieder dasselbe Gezeter.
“Es kann nicht Aufgabe eines Staates sein, seine Bürger glücklich zu machen, vielmehr ist es seine Pflicht, ihr Unglück nicht zu vergrössern.”
(Grosser französischer Staatsmann, dessen Name mir gerade nicht einfallen will. Das Zitat ist extemporiert.)
Eins ist sicher: Mit diesem Personal kommt die Republik nicht aus der Krise, wenn sie überhaupt in einer Krise ist. Vielleicht ist Krise auch nur ein gottbestimmtes ewiges Menschenschicksal?
Von mir aus…!
spaccato ha detto:
@Filou
Montesquieu?
(Mehr Staatstheoretiker als Staatsmann, aber Franzose)
Thorsten Haupts ha detto:
Montaigne wäre wahrscheinlicher.
spaccato ha detto:
Is doch allet eene Soße.
(Heeßen ja vorne dranne ooch jleich.)
Filou ha detto:
Höchstwahrscheinlich, spaccato, ich bin über Umwege auf das Zitat gekommen, in Namen war ich immer schlecht.
Externet ha detto:
“Radio Eriwan” antwortet: Ja, im Prinzip war er (auch) ein Schriftsteller. Im XIX. Jahrhundert bezeichnete sich auch ein Mathematiker wörtlich als Schriftsteller, sobald er ein Buch veröffentlichte (seine Schrift zur Schau stellte). Und ja, Franzosen schrieben auch. Jedoch finde ich den zitierten Satz: “Die wichtigste Staatsaufgabe ist nicht, das Glück zu mehren, sondern das Unglück zu bekämpfen.” in: “Beiträge zur Lösung der Lebensfrage der Civilisation, einer Aufgabe dieser Zeit” des Friedrich Adolph Wilhelm Diesterweg (* 29. Oktober 1790 in Siegen; † 7. Juli 1866 in Berlin) und er war ein deutscher Pädagoge. Er schrieb unter anderem auch Über das Verderben auf den deutschen Universitäten. Bädeker, Essen 1836.
Filou ha detto:
Na, vielleicht hat er einfach abgekupfert, weil kluge Gedanken in jener Zeit überhaupt (!) nicht vom Erzfeind Frankreich kommen durften.
Mediensegler ha detto:
Ja, habe ich mit Interesse auch gelesen.
Denke da nicht ganz so wie Sie.
Aber …
Ich möchte wie Sie auch nicht da kommentieren.
Nur hier.
Und die Gedanken vom 5er Reichschwein T,I,M, Spacco Pascha Kater lesen.
Nicht Aufgeführte sind explizit nicht bewusst vergessen worden.
Aber …
das hier fand ich interessant:
http://www.sueddeutsche.de/politik/neoliberales-herrschaftssystem-warum-heute-keine-revolution-moeglich-ist-1.2110256
Mediensegler ha detto:
Wenn dat angere Ding nit opjemaaht wirt,
dann evven he.
Mediensegler ha detto:
Isch kann die tuusend schonn fööhle.
Filou ha detto:
Und dann ist da noch etwas, das mir wegen schlampigen Diagonallesens erst jetzt dämmert:
Zitat: “Seit 1945 war unsere Gesellschaft nie so ungleich wie heute”
Der Meinung war ich auch immer, traute mich aber nicht es laut zu sagen. Kein Zweifel, dass vor 1945, besonders in der guten Zeit von 1933 bis 1945 im Lande eine grosse Gerechtigkeit herrschte. Ein Rat weiser Männer sorgte dafür. dass ein jeder das Seine bekam. Man trieb sogar die Weisheit dermassen auf die Spitze, dass die Metapher vom gleichmachenden Tod beinahe ein ganzes Volk ausrottete.
Wie sagt der Hölländer kurz und knapp? Kurz und knapp sagt er: “STOMME TRUT!”
Alphons, Alphons gib mir meinen Weinblogger wieder (Gaius Octavius Filou)
T.I.M. ha detto:
Venezia Froescher hatte auch ganz interessante Sachen zu sagen…
Frau Nocun werfe ich bestenfalls politische, intellektuelle und vor allem oekonomische Unbedarftheit vor, was sie ganz bestimmt nicht zum schlechten Menschen (die Zuneigung unserer Gastgebers laesst mich das Gegenteil vermuten), aber sicherlich zum schlechten Gastautor im Rahmen dieses Blogs macht.
Filou ha detto:
Was dem einen die Nachtigall, ist dem anderen ein quietschender Flaschenkorken.
Mediensegler ha detto:
Eh, Glaskorken quietschen nicht.
Filou ha detto:
Ich komme mal mit einer meiner Lieblingsflaschen vorbei, dann kriegen Sie was zu hören.
So, ich muss ins Bett. Vielleicht ist morgen Krieg, da muss ich fit sein.
Bonne nuit! (Ich übe für die Loire.)
spaccato ha detto:
Nur 20 Sekunden
T.I.M. ha detto:
OT, aber vielleicht eine passende Replik zu Hans Meiers (wie auch immer gemeinten) Ueberlegenheitsaeusserungen. Der momentane Popstar kommunistischer Philosophie, Slavoj Zisek, hat sich in der NYT darueber ausgelassen, dass das Hauptproblem der ISIS sei, dass sie offenbar nicht an die eigene Ueberlegenheit glauben, weshalb sie eine Schande fuer den wahren Fundamentalismus seien.
“The problem with terrorist fundamentalists is not that we consider them inferior to us, but, rather, that they themselves secretly consider themselves inferior. This is why our condescending, politically correct assurances that we feel no superiority toward them only makes them more furious and feeds their resentment. ”
http://opinionator.blogs.nytimes.com/2014/09/03/isis-is-a-disgrace-to-true-fundamentalism/
Filou ha detto:
Ab ins Paviangehege mit dem Kerl.
Externet ha detto:
😆 “Na, vielleicht hat er einfach abgekupfert”, vgl. Enzensberger: Der radikale Verlierer (07.11.2005) … Als schwere narzisstische Kränkung wird nicht nur die militärische Unterlegenheit gegenüber dem Westen empfunden. Viel schlimmer wirkt sich die intellektuelle und materielle Abhängigkeit aus. …
Filou ha detto:
Sie meinen der schlaue Slowene habe beim einzigen Enzensberger im Konservenkeller geklaut?
Externet ha detto:
Geklaut? 😆 Tief verinnerlicht vielleicht, den Gedanken, und so von sich gegeben, was anderen auch schon passiert sein soll.
Thorsten Haupts ha detto:
Nicht so schwierig, darauf zu kommen. Ich habe den radikalen Islamismus immer als letzte Todeszuckung einer dem Untergang geweihten Ideologie betrachtet. Das macht ihn nicht weniger mörderisch, aber langfristig fehlt ihm alles, was eine Ideologie gefährlich bleiben lässt – intellektuelle und moralische Anzeihungkraft.
“Du gehorchen und kriechen vor meinem Gott im Staub, sonst Keule auf Dein Haupt” ist nicht wirklich eine massentaugliche Verführung.
Gruss,
Thorsten Haupts
Mediensegler ha detto:
Ueberlegenheitsaeusserungen sind kontraproduktiv.
Externet ha detto:
T.I.M., settembre 3, 2014 alle 10:31 pm … Der momentane Popstar kommunistischer Philosophie, … ❓ Ähnlich den Suchmaschinen, frage ich: Meinten Sie “Der momentane Star postkommunistischer Philosophie”? Was eine kommunistische Philosophie (gibt es die noch?) veranlassen könnte, Slavoj Žižek für sich zu vereinnahmen, sehe ich im Moment nicht. Nicht schlimm, schließlich können wir “Jetzt schneller suchen mit Internet”!
T.I.M. ha detto:
Ach je, da muessen Sie Tyler fragen. Um ganz ehrlich zu sein: Ich weiss von Zizek nur, dass er eine Art philosophischer Popstar ist und dazu einen irgendwie kommunistisch gearteten Hintergrund hat. Ausser zweier kurzer Gastbeitraege in Zeitungen (der eine ist der Link oben) hab ich bislang wesentlich mehr ueber ihn als von ihm gelesen – und auch ueber ihn nicht wirklich viel. Seine Ueberlegungen zu ISIS fand ich aber interessant, also hab ich’s hier geteilt.
spaccato ha detto:
In this club you can pick a quarreleven without Tyler.
spaccato ha detto:
oops.
… quarrel even without Tyler.
HansMeier555 ha detto:
Hupss, das läuft ja noch weiter hier!
.
Also in die Gefühle der ISIS kann ich mich schwer eindenken und kenn mich auch sonst nicht gut aus im Nahen Osten.
.
Dafür habe ich unsere eigenen Heiligen Krieger (nennen wir sie Kreuzzügler) allzu deutlich vor Augen.
.
Dass sie sich Russen oder Moslems unterlegen fühlen, würde ich nicht behaupten.
.
Aber sie haben, bei allem schrill vorgetragenen Überlegenheitsanspruch, doch ein großes Problem, nämlich dass sie sich ihrer eigenen Identität und Kultur gar nicht sicher sind. Die “Werte und Ideale des Westens”, auf die sie sich immer berufen, sind in Wirklichkeit gar nicht ihre eigenen: Demokratie, Freiheit, Menschenrechte sind für sie in etwa das, was für die Kreuzfahrer die “christliche Nächstenliebe” war — ein hohler Vorwand, anderen die Köpfe einzuschlagen.
.
Was den neo-feudalen Eliten eben fehlt, ist schlicht und einfach eine Religion.
.
Und in dieser Hinsicht könnte ihre Hyperagressivität gegenüber dem Islam schon auf einen Minderwertigkeitskomplex hindeuten. Der US-Neocon hasst die Moslems vor allem dafür, dass die (zumindest in seiner Wahrnehmung) an ihre eigene Religion noch wirklich glauben (auch wenn allzu hoch gebildete deutsche Orientalisten genau das bezweifeln mögen), während er selbe seinen Bibelfanatismus doch nur zu Wahlkampfzwecken billig inszeniert (und sich dafür insgeheim selber verachtet).
Thorsten Haupts ha detto:
Hyperagressivität gegenüber dem Islam
Ja, die ist wirklich furchtbar, diese Aggressivität. Und vor allem ihre subtile, gemeine und hinterfotzige Form: Gibt es doch alleine in Deutschland etwa 1.000 Moscheen. Wenn man den Islam NICHT hassen würde, wäre nach dem Vorbild praktisch aller islamischer Staaten weltweit der Moscheenbau einfach verboten und Moslems wären Menschen zweiter Klasse. Liebe zeigt sich in der Strenge gegen die fehlgeleiteten Kinder, weshalb es das Zeichen übelster Grausamkeit ist, z.B. in Deutschland nicht einmal die Verteilung von Häretikerbüchern (Koran!) zu verbieten.
Wenn man sich dagegen die Liebe ansieht, mit der arabische, der indonesische oder malyische, der pakistanische oder türkische Staat ihre religiösen Minderheiten behandeln, versteht man besser, warum die Moslems so aufgebracht sind. Man hält ihnen alle Zeichen umfassender Liebe vor: Diskriminierung, Ausgrenzung, Missionsverbot, Gebetshausverbot, Konversionsverbot, Frauensklaverei und Steinigung.
Gruss,
Thorsten Haupts
HansMeier555 ha detto:
Auch Hunde haben in Moscheen keinen Zutritt.
spaccato ha detto:
Teilweise klappt die Assimilation großartig.
(Notiz an mich: Coole Idee: Hundehütten in Moscheeform … möglicherweise der Renner zu Weihnachten.)
spaccato ha detto:
… Assimilation …
Hm … da sollte ein Link sein zu Greser & Lenz.
-> Bild Nr. 16.
HansMeier555 ha detto:
Wer sagt es denn: Hunde wollen nicht mit uns reden, sondern nur blöd ankläffen:
.
http://blogs.faz.net/tierleben/2014/09/03/hunde-wollen-nicht-reden-548/
spaccato ha detto:
Keen Wunda!
Externet ha detto:
OMFG, …, dass er eine Art philosophischer Popstar ist und dazu einen irgendwie kommunistisch gearteten Hintergrund hat. …, demnach hatte Willy Brandt (*1913) einen irgendwie kaiserlich gearteten Hintergrund. Žižek wurde 1949 in der sozialistischen Teilrepublik Slowenien geboren. Von 1981 bis 1985 studierte er an der Universität Paris VIII bei Jacques-Alain Miller, einem Schüler des französischen Psychoanalytikers Jacques Lacan. 1990 war Žižek Kandidat für das sogenannte “kollektive Präsidium” der Liberaldemokratie Sloweniens, nachdem er bereits im Realsozialismus als Dissident aktiv war. … 👿 Nicht, dass ich mich da auskennen würde, nur im Zeitalter des Software-Kommunismus kostet es bloß wenige Sekunden, da nachzuschauen. Selbst auf die Gefahr hin, dass es manchen Stützen hier auf die Nerven geht.
Externet ha detto:
OMFG, …, dass er eine Art philosophischer Popstar ist und dazu einen irgendwie kommunistisch gearteten Hintergrund hat. …, demnach hatte Willy Brandt (*1913) einen irgendwie kaiserlich gearteten Hintergrund. … Žižek wurde 1949 in der sozialistischen Teilrepublik Slowenien geboren. Von 1981 bis 1985 studierte er an der Universität Paris VIII bei Jacques-Alain Miller, einem Schüler des französischen Psychoanalytikers Jacques Lacan. 1990 war Žižek Kandidat für das sogenannte “kollektive Präsidium” der Liberaldemokratie Sloweniens, nachdem er bereits im Realsozialismus als Dissident aktiv war. … 👿 Nicht, dass ich mich da auskennen würde, nur im Zeitalter des Software-Kommunismus kostet es bloß wenige Sekunden, da nachzuschauen. Selbst auf die Gefahr hin, dass es manchen Stützen hier auf die Nerven geht.
colorcraze ha detto:
Entsinne mich, daß Zizek in den 90er Jahren in sich als links verstehenden Zeitschriften wie dem “Argument” zu Wort kam, aber auch in anderen.
Er ist tatsächlich einer der wenigen, die es zu überregionaler Bekanntheit brachten.
T.I.M. ha detto:
Ist ja gut, Externet, die Kopulation Ihres Gottes muessen Sie deshalb nicht heraufbeschwoeren (Jahwe/Allah steht da eh nicht so drauf). Eine Suchmaschine kann ich natuerlich auch benutzen, aber Ich wollte keine Ahnung ueber sein Werk vortaeuschen, die ich nicht habe. Unstuetzenhaft, ich weiss.
Der Artikel, auf den sich meine wage “was mit Kommunismus”-Assoziation fusste, war glaube ich vor einigen Jahren im Spiegel. Es ist aber gut moeglich, dass es um dieselbe Sache ging wie in diesem Link des Deutschlandfunks:
“Slavoj Zizeks “Auf verlorenem Posten” ist eine Philippika gegen den Neoliberalismus. […] Deswegen bringt Zizek den heutzutage etwas verstaubt wirkenden Begriff des Kommunismus wieder ins Spiel, für dessen Gerechtigkeitsideal er sich vehement einsetzt.”
http://www.deutschlandfunk.de/fuer-eine-wiederkehr-der-kommunistischen-idee.700.de.html?dram:article_id=84432
Also, mit dem real existierenden Sozialismus hatte er nie viel am Hut, geschenkt, aber kommunistische Ideen (in seiner eigenen Lesart) propagiert er durchaus:
http://www.deutschlandfunk.de/ein-radikaler-denker-in-zeiten-der-finanzkrise.1310.de.html?dram:article_id=194573
Externet ha detto:
😆 Und damit ist er in illustrer Gesellschaft, davon war hier vor zwei Monaten schon mal die Rede. Durch die schnelle Such-und-Finde-Möglichkeit erfuhr ich, dass der Name Žižek nicht [tzitzek] ausgesprochen wird, sondern [ʒiʒɛk] – das Ž vorne wie das J im Wort Journal, das ž in der Mitte wie das hintere g im Wort Garage. Gleich darauf kam mir der Mann viel westlicher vor. Für seine Ideen hatte ich noch keine Zeit, und wenn die so sind, dann nehme ich sie auch nicht. Geschrieben wird so viel, wenn der Tag lang ist. Danke für die ausführliche Antwort mit den Links!
Moritz ha detto:
Fürs Nicht-Zeitnehmen nimmt man sich dann doch bemerkenswert viel Zeit …
colorcraze ha detto:
Jaja, in Slowenien und Kroatien schreiben sie weiches sch als ž. Wurde beiläufig bei Jugoslawienferien in den 70ern klar. Und “normales” sch als s mit Hacek (Hatschek gesprochen. Das ist der umgekehrte Circonflexe oben auf z und s. Und die Textverarbeitungen sind immer noch nicht in der Lage, `´ als Hacek zu verstehen.)
T.I.M. ha detto:
\v{a} in LaTex… gegebenenfalls babel fuer eine entsprechende slawische Sprache laden.
colorcraze ha detto:
Jaja, wenn ich im Zeichensatz-Zubehör nachschaue oder mir Sprachsätze nachlade, kann ich das auch. Aber nur wegen 1 Namen tu ich sowas nicht.
Externet ha detto:
Aus einem anderen Text markieren+kopieren+einfügen geht ganz einfach und schnell. Vgl. auch http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_lateinisch-basierter_Alphabete#Erweiterungen
sambossa ha detto:
Dieser Satz aus dem verlinkten SZ-Artikel ist mir haften geblieben:
“In einer Gesellschaft wechselseitiger Bewertung wird auch die Freundlichkeit kommerzialisiert. Man wird freundlich, um bessere Bewertungen zu erhalten.”
Ob bei den sozialen Netzwerken oder bei ebay: gutes Bewerten (auch bei den FAZ-Kommentaren) und Benoten führt nach oben. Wer mag da noch bittere Medizin verabreichen!
colorcraze ha detto:
Merci für den SZ-Link.
Dachte mir: soso, nun haben die Koreaner also auch ein Standbein in Form eines Professors an der UdK. Als sie noch HdK hieß, gab es stets eine ganze Gruppe von koreanischen Studenten, mehr Frauen als Männer. Die Connection zur Uni Seoul besteht also schon eine ganze Weile…
colorcraze ha detto:
Davon abgesehen finde ich, daß es nicht abwegig ist, was er sagt, aber auch nicht sooo arg erhellend, denn “die Tatsache der Werbung” bestand auch schon im 20. Jhdt. Gefühlt war in den 60ern/70ern mehr “bürokratische Outline”, während heutzutage man erstmal in Nebel greift und jedes Detail aushandeln und vertraglich fixieren muß.
Moritz ha detto:
“In einer Gesellschaft wechselseitiger Bewertung wird auch die Freundlichkeit kommerzialisiert. […]
Ist das nicht ein ur-US-amerikanischer Import?
Das gibt es erst, seit wir Kaugummis von GIs kennen, nicht? Vorher kannte man Befehl und Gehorsam gegen Geld, manchmal auch ganz ohne gegen Geld …
Nein, ich bin nicht stützengerecht amerika-feindlich. Eine meiner besten Freundinnen, an die ich mich noch mit großem Vergnügen erinnere, kam aus Florida, Tampa. Jetzt wieder zurück in US. Allerdings fiel mir schon früh ihr ausgeprägter Geschäfts- und Networkingsinn auf …, ein cute aber material girl …, das auch vor ungeniertem Plagiieren nicht zurückschreckte …, ach, war das eine unterhaltsame Zeit …
Gruß
Der Kater
Wie immer vom Einzelnen aufs Ganze schließend,
da wieder stramm stützengerecht
sambossa ha detto:
Mich stört eher daran, das inzwischen jedes Mauzen, ähm Statement rauf oder runter bewertet wird, von a bis z – fördert halt smarte, sanft schnurrende Katzen. Und beim Großen Ganzen kommen dann die Rating-Agenturen ins Spiel.
HansMeier555 ha detto:
Schöner KOmmentar unterm VAtikansexartikel:
.
“”Während im Islam unbedingter Gehorsam ggü. Allah gefordert wird, ohne Bändchen und Schleif- chen für die diversen Glaubensrichtungen, wird die kath. Kirche von Unten in einen Liberalismus gedrückt, von dem niemand das Ergebnis kennen kann. Wohl bekomms, beim Scheitern! Was sagt der Plan B? Wer vor einer kommenden, handfesten Religionsauseinandersetzung steht, die auch noch von Staatskonklikten überlagert wird, muss klare Kante zeigen. Wo ist das Problem? Gebt den Leuten Rechtweisung, wie im Islam. Sagt ihnen, wie man weg kommt von dieser elenden Beliebigkeit. Predigt von den Kanzeln zu politischen Fragen. Was glaubt man, was freitags in den Moscheen abgeht?””
spaccato ha detto:
Weesicke – jedenfalls … besser, wenn es vorher keine Bohnensuppe gab.
HansMeier555 ha detto:
Warum können sie die Lehren der Marktwirtschaft nicht in derselben Weise anbeten?
.
Was machen wir falsch?
spaccato ha detto:
Vorschlag: beim nächsten Freitagsgebet lancieren:
Im Paradies warten zweiundsiebzig 3er-BMWs und neunundneunzig Eiphones.
HansMeier555 ha detto:
Für jeden erschlagenen Umverteilungs-Ideologen.
colorcraze ha detto:
Das gibt noch was, wenn wir erst eine eigene isl. Religionsbehörde haben, die jeden Freitag die Predigten herausgibt. Was es da alles zu verkündigen gibt, abgesehen von “der Markt ist heilig”…
Externet ha detto:
settembre 4, 2014 alle 10:26 am … Wo ist das Problem? Gebt den Leuten Rechtweisung, wie im Islam. … Das im Koran ausgesprochene Verbot, Zinsen zu verlangen, übertreten nur noch (nichtislamische) Kreditinstitute bei Konto-Überziehung, die Bankkundschaft übertitt es ihrerseits praktisch nicht mehr. So teil-islamisiert sich “der Westen” schleichend, via Niedrig-bis-Null-Zins-Phasen?
HansMeier555 ha detto:
Der FOCUS wollte ja allen Trost bieten, deren Lebensqualiät von der ewigen Häme des Spiegels empfindlich beeinträchtigt wurde.
.
Da muss man schon hingucken, wo die tieferen kulturellen Wurzeln dieser Häme liegen — in der Freidenkerei des 18. Jh., bei denselben Philosophen, die uns auch die Religionsfreiheit eingebrockt haben.
.
Was heisst das im Umkehrschluss? Wenn wir ein vernünftiges politisches Klima wiederherstellen wollen, wo man sich nicht jeder Lump ungestraft über Amtsträger lustig machen darf, dann brauchen wir wohl auch ein bißchen ernstgemeinten Religionsunterricht. Wo man lernt, was “Ehrfurcht” bedeutet. Einen Begriff, den die Jüngeren schon gar nicht mehr kennen!
Externet ha detto:
😆 Ja, ja, mehr Ehrfurcht vor den AmtsträgerInnen (wie z.B. vor der BT-Vizepräsidentin C.R.) wäre schon die halbe Miete. Den “ernstgemeinten Religionsunterricht” gibt es doch, während HansMeier555, settembre 4, 2014 alle 9:25 am … Der US-Neocon … selber seinen Bibelfanatismus doch nur zu Wahlkampfzwecken billig inszeniert (und sich dafür insgeheim selber verachtet). 💡 Was manchen wirklich fehlt, ist die Möglichkeit der vollkommenen Hingabe, weswegen einige WASP (weiße, atheistische System-Protestanten) sich sogar zum Selbstmordattentätern umschulen lassen.
Externet ha detto:
… abzüglich hastiger Rechtschreibfehler … nafensterlich … bitte
Externet ha detto:
Wo man lernt, was “weder noch” bedeutet: Geschlechtsangaben auf Facebook: “Es gibt keine dudenfertigen Wörter” 😥 Dazu fehlen mir die Worte.
Externet ha detto:
… «Es gibt keinen vernünftigen Grund, das Geschlecht vor der zwölften Woche mitzuteilen», findet sie. Wenn das alles nicht so maßlos traurig wäre, dann könnten wir uns (wieder) über die Notwendigkeit solch einer Mitteilung in pseudonymen Internet-Foren auslassen.
colorcraze ha detto:
Etwas OT, aber nicht ganz: in der NZZ wird der “Maskenmann” als Emblem der heutigen Zeit thematisiert: http://www.nzz.ch/feuilleton/die-blinde-wut-des-toetens-1.18376345 . Ich meine ja, der Schreiber mythisiert zuviel und Kommentator hamu66 bringt den wirklichen Hintergrund auf den Punkt. Ich mußte an Dons Bilder von Brescia (oder war das Bergamo?) denken, das pompöse Grabmal eines Condottiere, und meine mich zu erinnern, daß auch dort schon von schwarzgekleideten Söldnern die Rede war. (Ansonsten sieht das NZZ-Bild nach SWAT-Team-Kleidung aus. Wo der NZZ-Autor recht hat, ist dieses völlige Entstaatlichen dieser Uniform. Sie taucht fast weltweit überall auf.)
sambossa ha detto:
Vom Counterstrike-Player zum gesichtslosen Killer (Erfüllung von Missionszielen)?
colorcraze ha detto:
Wär mir neu, daß in CS Maskierte auftauchen.
Im RL hatten wir zuerst maskierte Polizei. Inzwischen tauchen zumindest auf youtube allerorten maskierte schwarzgekleidete Maskenmänner auf, heißt es.
So groß kann der “Schwarze Block” doch wohl nicht sein, dazu sieht die Bewaffnung zu professionell aus. Also Söldner. Wirklich geheimnisvoll an ihnen sind die Auftraggeber, nicht die Typen an sich…