Es ist das Natürlichste von der Welt: Kaum verbietet Berlin den Mitfahrdienst Uber, regen sich meine Berliner Freunde (und Feinde) auf. Bei Twitter hagelt es Proteste und die üblichen Anschuldigungen, die Verwaltung habe sich mit der „Taximafia“ verschworen und würde mit juristischen Tricks überkommene Strukturen retten. Sie sehen nicht die Probleme des Dienstes, sie denken nicht an Haftungsfragen, an Gewerbevorschriften und an die fehlende Sicherheit. Was sie sehen ist, dass mit dem Navigationsgerät jeder in der Lage ist, jedes Ziel anzusteuern, und die hohen Preise der Taxis, gemessen am Berliner Lebensniveau. Von den Folgen eines Unfalls und dem Umstand, dass am Ende eine Versicherung für Schäden nicht aufkommt, weil Fahrzeug und Fahrer für solche Dienste nicht abgedeckt sind, wollen sie nichts wissen. Es geht doch, ein wenig Risiko gehört in ihren Augen dazu. Und außerdem, nehme ich an, finden sie Taxis einfach zu teuer und wollen gern sparen.
Uber ist nicht die einzige Firma, die Menschen dazu bringt, im Graubereich der Legalität zu arbeiten. Da sind Vermieterportale wie AirBnB, die den Wohnungsmarkt durcheinander bringen. Auf der einen Seite begrüßen die Kunden die Möglichkeit, schnell und ohne großen Aufwand flexibel Wohnungen auf Zeit zu finden. Die gleichen Personen jammern auf der anderen Seite darüber, dass die Mietpreise nach oben und die bezahlbaren Angebote nach unten gehen. Da gibt es an manchen Orten durchaus einen Kausalzusammenhang: Denn bei diesen Portalen vermieten oft nicht die Wohnungsbesitzer, deren Immobilien eine Weile leer stehen, sondern geschäftstüchtige Personen, die Wohnungen günstig dauerhaft anmieten und dann kurzfristig teuer vermieten. Dass sie dabei mitunter gegen Hausordnungen, Verordnungen und Gesetze verstoßen, dass bei so einem Treiben die Wohnungen ruiniert werden und ein neuer Zweig des Mietnomadentums entsteht, mag den Besitzer ärgern und schädigen – aber andere sehen nur ihre Vorteile.
Vorteile sahen viele auch bei Groupon. Ist doch super, wenn man überall Rabatte bekommt und Schnäppchen machen kann, sagten die Kunden, und damit schaffte es Groupon trotz schwieriger Erlössituation an die Börse, als sei die New Economy wiedererstanden. Dass die Geschäftspraktiken von Groupon nicht immer schön waren, dass solche Portale durch den Preisdruck zu Dumping und zu Dumpinglöhnen führen können, störte kaum jemanden. Die gleiche Gruppe bestellt auch weiter munter bei Zalando und Amazon, obwohl diejenigen, die in den Lagern für die Zusendung der Produkte arbeiten, nicht gerade die Art Beruf haben, die sich die junge, technikaffine Schicht wünschen würde. Im Gegenteil, die Freunde des Fortschritts sind oft genug auch jene, die Hartz IV und jenen zweiten Arbeitsmarkt kritisieren, der solche Firmen erst über die Gewinnschwelle bringt.
Und es finden sich auch genug Freunde von Amazon, die der Meinung sind, die Verlage seien an ihren Problemen ganz allein schuld – hielten sie doch am unnötig gedruckten Buch fest, während Amazon so freundlich wäre, nicht mehr lieferbare Bücher ganz selbstverständlich auf Kundenwunsch zu liefern. Dass Amazon jetzt den Mindestbestellwert für kostenlose Lieferungen anhebt, spielt für sie keine Rolle, denn am besten kommt das Buch ohnehin auf das Lesegerät. Es geht ihnen um einfachen Zugang, simple Beschaffung, und wenn das nicht geht, sind sie eben weg. Oder sie regen sich darüber auf, wenn man ihnen die gewünschten Möglichkeiten nicht zur Verfügung stellt, weil es zwar technisch, nicht aber rechtlich oder betriebswirtschaftlich möglich ist. In vielen Bereichen des digitalen Daseins gehen sie auch keinerlei Risiken ein, die Folgen der Umwälzungen treffen ohnehin andere, die sich in ihren Augen nicht anpassen wollen, und damit an ihrem Schicksal selbst schuld sind.
Dass so ein System sich letztlich auch gegen sich selbst wendet, erleben im Moment die Kleidungsversender, deren Kunden die Lieferung nicht nur kurz daheim anprobieren, sondern ein paar Tage tragen und dann in jene Lager zurück schicken, in denen schlecht bezahlte und vielleicht ähnlich zynisch denkende Mitarbeiter wenig Grund haben, dieses Treiben zu beenden. Und solange es nur darum geht, diese Firmen mit schön dargestellten Umsätzen an die Börse zu bringen, muss das auch keinen wirklich stören – solange sich keiner Gedanken macht, wie solche Geschäftsmodelle letztlich die Umverteilung und die Monopolisierung fördern. Ausgerechnet diejenigen, die jedes Internet-Meme zur sozialen Gerechtigkeit mitmachen, werden blitzschnell zu Marktradikalen, wenn sie etwas nur ein klein wenig bequemer oder billiger bekommen. So mies kann kein Konzern sein, dass er wegen eines schnelleren Kaufsystems nicht Freunde finden würde. Und es ist vollkommen absehbar, dass sich unter diesem Artikel, spätestens bei Facebook, Kommentare finden werden, die mir unterstellen, ich würde das nur schreiben, weil ich Propaganda für die alten Kartelle mache, die keine neuen Freiheiten zulassen wollen.
Und es ist bei weitem nicht so, dass sich dahinter nur die sporadisch auftretenden Mietmäuler von Google und Amazon verbergen. Die radikalen Strategien der Konzerne, sich das Internet und die immateriellen Güter unter den Nagel zu reißen, so lange die Politik nicht die Entwicklung versteht oder reglementierend eingreift, gefallen besonders jenen, die selbst keine Beständigkeit und keine Verankerung in klassischen Strukturen kennen: Freiberufler, Prekäre, Dauerpraktikanten, Berliner Piratenabgeordnete, Leute, die sich mit Crowdfunding durchschnorren, die menschliche Verschiebemasse derer, die zwischen kurzfristigen Beschäftigungen wenig Einkommen haben, aber viel Zeit, ihren Unmut im Netz loszuwerden. Bejubelt wird dagegen der Umstand, dass eine Firma wie Uber aufgrund der Finanzierung in der Lage ist, die Strafen bei Nichtbeachtung des Verbots aus der Portokasse zu bezahlen. Vor einigen Tagen herrschte noch Empörung, dass sich ein Ecclestone bei Gericht freikaufen kann, bei Uber freut man sich, dass sich deren Marktmacht über das Rechtssystem erheben kann.
Es ist der gleiche Zynismus und das gleiche kurzfristige Denken, die der Praktikumswirtschaft zugrunde liegen: Da ist immer ein Praktikant gewesen, der es für weniger macht, und so weit, dass nicht einer darauf einging, konnten die Firmen die rechtlichen Möglichkeiten gar nicht ignorieren. Wenn Mitarbeiter von Startups auf dem Fußboden im Büro schliefen, war das kein problematisches Verhalten eines Arbeitgebers, sondern lässige Realität einer in England registrierten Ltd.. Wer selbst erfahren hat, dass berufliche Sicherheit und verlässliche Beziehungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer durch Ausleseverfahren und Optimierung ersetzt werden, wer brutal abgebaut wurde, weil die Firma nach dem Verkauf an einen Konkurrenten nur als Marke erhalten blieb, wird dadurch nicht zwangsweise zum sozial bewegten Menschen, der tarifferne Kettenverträge in der ostdeutschen Provinz vehement ablehnt.
Das Lauern auf schnelle, kleine Vorteile, die Konditionierung durch Profitmaximierung, der Kult des Egos und die Probleme, im Netz auch nur minderkomplexe Zusammenhänge, wie den fehlenden Versicherungsschutz im Mitfahrgeschäft zu vermitteln, weil das Interesse am schnellen Sparen größer ist: Das mag nicht unbedingt gefallen. Aber so wurde es vorgelebt, so wird es im Moment mit dem sog. Freihandelsabkommen auch propagiert, so wird die Ablehnung staatlicher Regelungen gefeiert. Was für Banken, Chlorhuhnzüchter und Datensammler Recht oder zumindest gnadenlos ausgenutzter rechtlicher Freiraum ist, ist für das durch den Wandel entstandene Prekariat nur billig. Übergreifendes Denken und Handeln macht nicht satt, ein Döner für 1,50 Euro dagegen schon. Und wenn Amazon erst einmal alle Rechte an vergriffenen Büchern hat, müsste bei den niedrigen Transaktionskosten doch auch was bei seinen Kunden hängen bleiben. Soviel haben sie von der Marktwirtschaft zumindest verstanden.
The Great Artiste ha detto:
Sehr gut beobachtet, diese “wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass” Strategie der modernen Clickster.
Nur – ist diese Mentalität Quelle oder Folge der digitalen Globalisierung?
Ist nicht dieses “alles diese bösen Grosskonzerne-Lobbyisten” Gejammer das komplementäre Gegenstück zu den Scam-Artisten, die die ganze “Finanzkrise” erst dadurch richtig gross gemacht haben, in dem sie “Wertpapiere” erfunden haben, die keiner anständigen Kaufmannsrechnung stand gehalten hätten?
Aber auch wieder ketzerisch gefragt – ist diese finanztaschenspielerische Kreativität nicht auf der anderen Seite genau der Grund, warum wir noch jede Menge BMW-RollsRoyce, Teslas und Dacia SUV verkaufen können?
Ohne das Abschaffen der Zinsen wären die Lichter doch längst ausgegangen.
Es ist sicher pervers, sich bei “Primark” Socken und T-Shirts als Wegwerfartikel zu kaufen ( schon skurril wieder, wenn man bedenken muss, dass man eine neue Motorsense für den Garten für 120 Euro kriegt, während die Reparatur einer alten, an der die Zündung vesagt, 200 Euro kostet, Arbeitszeit!!), aber da gibt es ein gewaltiges Henne-Ei Problem.
Wenn selbst ein Gregor Gysi Waffenlieferungen an die irakischen Kurden nicht für undenkbar hält, zeigt das nur, wieviel Schritte wir weiter in den luftleeren Raum gemacht haben, nachdem wir gestern schon am Abgrund standen.
Man kann nur hoffen, dass das wirtschaftliche Interrregnum des Zombiekapitalismus lange genug dauert, bis die durchaus vorhandenen klügeren und weitsichtigeren Politiker unserer “freien” Welt Strategien ausgedacht haben, wie man einen eher tiefgreifenden Strukturwandel hinbekommt, der viel viel mehr globaldigitalisierten Ratten das Gefühl gibt, das ab jetzt ein bisschen mehr Milch in den Eimer kleckert, dass es sich lohnt, weiter zu strampeln.
Eine Politik, die mehr weniger einschläfernde Phrasen verbreitet, sondern klare Alternativen ausmalt, warum bestimmte wahrscheinlich unerfreuliche Massnahmen ergriffen werden müssen, aber deren Maxime eine lebensbejahende, gleichberechtigte, kritikfähige und ansatzweise gerechte Philosophie ist.
Als einzelner sollte man villeicht nur erst mal darüber nachdenken, was denn im eigenen Leben wirklich kostbar ist, worauf man sehr sehr ungern verzichten würde, und wo man notfalls zu Konzessionen bereit wäre.
Über Nacht ist sicher kein erleuchteter Sinneswandel zu erwarten – aber es wäre schon viel gewonnen, wenn man nicht nur aus Trägheit und Phantasielosigkeit uralte, ausgelutsche Pfade weiterschleichen würde, weil man einfach nicht mal querdenken möchte.
Thorsten Haupts ha detto:
Lieber TGA, so symphatisch ich Ihre Gedanken finde: Massive Veränderungen, die auf massive Änderungen der menschlichen Mentalität setzen, sind schwer in Gang zu setzen, mehr als mühsam durchzusetzen und auf keinen Fall kurzfristig zu erreichen. Wobei kurzfristig schon ein bis zwei Generationen meint …
Und das fängt schon damit an, dass es vielleicht eine genügend grosse kritische Masse für massive Veränderungen gäbe, allerdings nur solange, wie diese massiven Veränderungen im Ungefähren bleiben. Einer der Gründe dafür, warum sich Leute, die sich für grosse Moralisten halten, gerne so unkonkret, wolkig und emotional ausdrücken. Statt die einfache Frage zu beantworten, WAS denn WOHIN verändert werden soll. Denn es gibt bei allen Veränderungen automatisch Verlierer und meist noch mehr Leute, die zu den Verlierern zu gehören befürchten.
Mit querdenken alleine ist also nichts gewonnen. Wer wirklich Veränderung will, müsste sich an die unspektakuläre, arbeitsreiche, potentiell unfruchtbare und undankbare Aufgabe machen, dafür erst einmal die Grundlage zu legen. Heisst, einen potentiell mehrheitsfähigen Weg zu finden, auf der Grundlage des Bestehenden Prozesse, Verhaltensweisen und Organisationen so zu ändern, dass zumindest potentiell eine Mehrheit mitmachen wollen könnte. Und da liegt der Hase im Pfeffer.
Zu Dons Artikel zitiere ich einmal einen ehemaligen sozialdemokratischen Diskussionsgegner: Unternehmer wollen deutsche Preise und chinesische Löhne, Arbeitnehmer chinesische Preise und deutsche Löhne …
Gruss,
Thorsten Haupts
donna laura ha detto:
auf ähnliches bezieht sich meine – jetzt untenstehende – einlassung:
es ist ja nur der extremfall, die spitze des eisbergs von geistesgnomentum, dass es besonders unentwickelte persönlichkeiten verschärft dieses bild bieten, dass der hochgeschätzte hausherr zeichnet. in der regel dürfte jenes nur eine statistische abweichung des normverhaltens sein, was eben dieses wirtschaftliche verhalten befeuert. dies einzukalkulieren ist die kunst. doch, ganz wie sie andeuten, versucht mancher sich lieber gleich an der kür: des entwerfens grosser ziele.
das typische tiger-bettvorleger-syndrom.
muscat ha detto:
Nein, meine liebe donna, da muss ich widersprechen. Es ist leider nicht nur die Spitze des Eisbergs sondern mindestens die Hälfte. Fragen Sie die Kaufleute…
Thorsten Haupts ha detto:
Yep. Auf genau dieser Erkenntnis beruht im Kern der Erfolg der Marktwirtschaft.
muscat ha detto:
Sagen wir der materielle Erfolg.
donna laura ha detto:
verzeichen sie bitte, dass man geneigt scheint, die dinge etwas freundlicher zu beleuchten, als sie es tatsächlich sind, und sie auch optimistischer zu interpretieren, als es sein müsste: das steckt so drin und geht auch nicht mehr raus; rechnen sie es einfach mit ein.
natürlich ist der mensch i.a. schlecht.
anwesende selbstverständlich ausgenommen (s.o.).
donna laura ha detto:
papyrische prügel…
eigentlich ist alles ganz einfach, ist es schliesslich kinderkram.
wenn nun jemand einigermassen rasch eine lediglich rudimentär vorhandene kinderstube durchlief – nur da ist jemand noch zu bremsen -, so wird er sich eher auf sein vermutlich eher mickriges selbst und seinen eigenen vorteil beziehen wie ein trotziger dreijähriger und auf andere, die für ihn letztlich ohnehin nur entourage in seinem ihm selbst grandiosem sein darstellen dürften, keine sonderliche rücksicht nehmen; was sich dann auch später kaum mehr ändern dürfte, ausser, dass man in ein reiferes gesicht mit unreiferem geist, den man als solchen nicht sogleich erkennen muss, blickt. das einfachste für solch einen vogel ist selbstverständlich, andere reden zu schwingen von moral und sozial verträglichem verhalten, doch wenn es um ihn selbst geht, sind diese worte obsolet. die schönsten beziehungen lassen sich so nicht führen.
machen sie sich doch einmal das vergnügen und bezichten sie als wohlerzogener bürger mal jemanden der unredlichkeit oder der lüge!
dann dürfte die vorhölle brennen… nun, quod erat…
dies verhalten sei nun zu berücksichtigen, wenn man vom planen politischer systeme spricht. die ideale norm und das, was man realität nennt, differieren hin und wieder mehr oder weniger.
Thorsten Haupts ha detto:
die ideale norm und das, was man realität nennt, differieren hin und wieder mehr oder weniger
Und nach meiner Lebenserfahrung da am stärksten, wo diese Differenz die eigene Person betrift :-).
Gruss,
Thorsten Haupts
hansgeier333 ha detto:
Die Politik hat das Problem doch längst erkannt und rollt die Sache von hinten, ähem, vom ältesten Gewerbe her auf:
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/neues-prostitutionsgesetz-koalition-will-flatrate-sex-und-gang-bang-partys-verbieten-13098801.html
Nächste Woche sind dann die Praktikantinnen und Praktikanten dran…
donna laura ha detto:
da kann man nur auf die fragen der kleinen warten, die lernbegierig wissen möchten von ihrer maman, was denn nun eine gangbangparty sei…
die wollen sie zu ihrem geburtstag auch haben, gangsta sind schliesslich hypercool.
oje.
ganzgrosshüstel
filou ha detto:
Ja, der Anstand in Zeiten schlechter Vorbilder. Selbst wenn die Kinderstube halbwegs gut war, zieht doch der Genosse Trend später so manchen in die Tiefen des kleinbürgerlichen sehr variablen Eigentumsbegriffes.
Selbst kanzlerinnengeschätzte Bankbonzen sind davor nicht gefeit, wie ein Herr Ackermann in einer Talkshow postulierte: “Es ist nicht verboten, also ist es erlaubt.”
Mit diesen Worten setzte er keine neue Wegmarkierung, sondern sondern beschrieb ein sehr altes Verhalten.
Man darf nicht vergessen, wie hochgestellte Persönlichkeiten sich gerade vor einigen Jahrzehnten noch um billig zu erwerbenden Besitztümer der zur Ausreise oder Umsiedlung gezwungenen Bürger mit unbeliebter Religion stritten, dies mit dem Hintergrund einer hochnäsig behaupteten guten Kinderstube.
donna laura ha detto:
eine anthropologische grunzkonstante sozusagen…
donna laura ha detto:
ceterum ist es m.e. auffällig, wie sehr sich gerade solch sozialdelinquenten auf ihre eigene kinderstube, ihr gutes elternhaus und – um dies zu unterstreichen – bildungsbürgerliche errungenschaften die hausmusik beziehn. nichts dagegen, doch dies selbst überhaupt zu erwähnen: in der regel ist dies der zaun mit dem winkpfahl.
filou ha detto:
Ja da ist was dran. Reinhardt Heydrich spielte gern und gut Geige.
Booooster ha detto:
Scheinheilige allesamt. Als Politiker billigst Liegenschaften aus der Treuhand kaufen, weil man als erster davon wußte. Ferienheime von VEBs und so weiter.
Mein ehemaliger Chef und seine Frau waren Spitzengezüchte aus diesem gut bestellten Beet. Etikette viel – Benehmen null.
Und schuld sind immer die anderen.
donna laura ha detto:
schuld sind immer die anderen
allerdings. man müsste ja sonst verantwortung übernehmen.
filou ha detto:
Könnte man so sagen, ja. Aber eben nur begrenzt. In Zeiten, in denen Schlaumeyer für ihr kleinkriminelles Erwerbserhalten hoch gelobt werden, darf man nicht verwundert sein, das auch Karl Arsch mit der verdrehten Mütze seine persönliche Chance wahrnehmen möchte.
Eigentlich darf man Geschäftsleuten wie den Gebr. Samwer keinen Vorwurf machen, sie appellieren an den niedrigen Instinkt-und verdienen daran gut.
colorcraze ha detto:
Gut gebrüllt, Löwe. Das ist ein weiterer Monopolisierungsversuch, und gehört deswegen eingestampft.
colorcraze ha detto:
Davon abgesehen kenne ich keine Stadt mit billigeren Taxistrecken als Berlin. Woimmer ich sonst war, war es teurer.
colorcraze ha detto:
Na gut, mit Ausnahme von Veliko Tarnowo.
filou ha detto:
Korinth ist auch recht billig. Für 50 DM gondelte man mich durch halb Griechenland. Ok, den halben Peloponnes.
colorcraze ha detto:
Das muß aber schon lange her sein. Als ich in den Nullerjahren dort war, hatte ich nicht den Eindruck, es sei sonderlich billig.
donna laura ha detto:
uber in marseilles. steigerung mexique und danach selbstfindungstrip mit uber in colombie.
hansgeier333 ha detto:
Ich habe ein Geschäftsmodell
Mein Auto fährt nicht mehr so schnell
Viel Öl fliesst unten aus der Wanne
Ich komm kaum nach mit der Ölkanne
Und auch die Luft in allen Reifen
Verflüchtigt sich durch lautes Pfeifen
Kurzum, die Karre ist voll hin
Weshalb ich jetzt bei Uber bin
Ich fahr die Doofen kreuz und quer
durch Kreuzberg und den Stadtverkehr
Und habe ich mal nicht so viel Glück
Geb ich die Karre gleich zurück
Denn bei meinem schnellen Lauf
Ist Garantie bestimmt noch drauf
Besorg mir noch ne lahme Ente
Die sichert mir dann meine Rente
Kawumm! Mit einem lauten Knall
Fingier ich nen Auffahrunfall
Vor Schmerzen tu ich mich dann winden
Ein Gutachter wird sich schon finden
Der attestiert mir für ein paar Mucken
Gehirn-, Nerven- und Fingerzucken
In meinem neuen Haus am See
Im Salon hin und her ich geh
In meinen stylischen Klamotten
Gefertigt von den hotten Totten
Und bin ich erst einmal im Sitzen
Logg ich mich ein bei Alfonsos Stützen
Versprüh aus lauter Langeweile
mal etwas Gift, Mann ist das geil, eh!
colorcraze ha detto:
Ein selbstbezahlter Gutachter schon, aber Versicherungen erkennen ihre Abwracksanierer recht schnell, und lehnen dann rigoros ab.
The Great Artiste ha detto:
Um ThorHa, donna laura und filou beizupflichten: Ja, der Prozess der Veränderung ist mühsam, weil man die negativen Konsequenzen seines Tuns selten gleich erlebt.
Für Hundert Uber Kunden läuft alles prima, der Hunderteinste sitzt mittellos im Rollstuhl.
Das Problem liegt immer in der Ausnahme von der Regel.
An manche Risiken, wie beim Autofahren, hat man sich einfach gewöhnt – man denke nur an die englische Regel aus den Kindertagen der Automobilität, als ein Mann mit einer roten Laterne vor jedem Teufelskarren vorhergehen musste.
Und die Zahl der Vegetarier würde explodieren, wenn man nur noch selbst getötete Tiere essen dürfte….
Ja, es liegt sicher an der Kinderstube, ja, es müssten Konsens-Mehrheiten gesucht werden.
Ich glaube, dass einfach eine allmähliche Veränderung des Zeitgeists ganz genau diese mehrheitlichen Konsens-Möglichkeiten schafft, wenn sie nicht mit dem Oberlehrer-Holzhammer vermittelt werden, sondern gut in die alltägliche Diskussion eingebettet sind.
Ob jetzt Mülltrennen oder Wasssersparen oder Hausdämmen gut oder schlecht sind sei dahingestellt, aber es ist Alltagsbewusstsein geworden.
So müsste ein anderes Konsumverhalten allmählich “schick” werden – aber ich gebe zu, dass das ein sehr langwelliger Prozess ist, weil die Eliten besonders davon profitieren, wenn die Massen sich nicht verändern.
So wie in einer Kritiksendung über bürokratische Exzesse der Hinweis fehlte, dass bürokratischer Wildwuchs etwa beim Glühlampen-verbieten wohl den Elektroladen an der Ecke killt, aber nicht die Megastore-Kette, die einfach ihre Spezialleute zum Verhandeln mit den Vorschriftlern haben.
Ob die Zeit reicht, unsere im grossen Ganzen äusserts angenehmen Lebensumstände in Europa auf noch einige Jahrzehnte zu verlängern, schön wäre es, aber ein wenig befürchte ich, dass subintellektuell-robuste Vorgarten-Machiavellis mit viel Hunger und Durst und erektiler Überfunktion und Lust am Herrschen uns dann doch eines Tages ganz massiv dabei stören, wenn wir gerade über die beste Musik zum Schweinebetäuben vor der Verwurstung debattieren.
GuX ha detto:
TGA, sie schreiben sehr schön: bei den meisten geht es gut und einige wenige haben das Nachsehen. Aber wenn man von dieser Argumentation ausgeht verstehe ich z.B. die schon fast panische Angst vor den “Chlorhühnchen” nicht. Es geht hier letztendlich nur um eine unterschiedliche Philosophie beim Durchsetzen von Nahrungsmittelstandards – das Ziel ist jedoch das Gleiche: der Schutz des Konsumenten vor Lebensmittelvergiftung.
Die USA machen das auf eine andere Art als Europa – aber schlechter ist die Regulierung deswegen ganz sicher nicht; in vielen Fällen ist die FDA und USDA deutlich restriktiver als vergleichbare europäische Einrichtungen.
colorcraze ha detto:
Eben, sie machen es auf eine andere Art. Aber eben nicht auf eine so viel bessere Art, daß man die übernehmen müßte.
Wenn wir leben wollten wie die Amerikaner, wären wir längst nach USA ausgewandert.
Wir wollen aber nicht.
fritz_ ha detto:
Wenn morgen ein grüner Außerirdischer mit seinem Spacemoped um die Erde fliegt und sich zwischen zwei Moonshineschnäpsen die Geschichte der BRD durchliest: ob er auf den Gedanken käme, wir wollten nicht wie die Amerikaner leben?
colorcraze ha detto:
Ich bezweifle, daß “BRD” einem grünen Besucher mit Spacemopped zum Begriff zu machen wäre – “USA”, “China”, “Kenia” genausowenig.
Als Besucher mit Mopped interessieren die Betten und die Kneipen, nicht so dröge Dinge wie Magistrate aller Arten.
fritz_ ha detto:
Ich hatte schon gehört, dass es der BRD-Bürger als nun mal nachkriegsgeborener USA-Ableger mit seinen kollektiven Wahrheitsschwächen noch schwerer hat als alle vor, nach und nebem ihm.
muscat ha detto:
Korrekt.
GuX ha detto:
colocraze – die meisten wissen doch gar nicht, wie die Amerikaner leben, oder?
Aber ich glaube schon, daß viele gerne die Vorteile des amerikanischen Lebens (mehr Freiheiten, scheinbar höhere Gehälter …) gerne hätten, ohne auf die europäischen Sicherheiten (insbesondere die soziale Absicherung) verzichten zu wollen. In den meisten europäischen Ländern muß niemand, weil er krank wird, sein Haus verkaufen oder Nachbarn und Freunden sammeln gehen. Die Sozialsysteme sind, trotz aller Kritik, so gut, daß man in vielen Ländern zumindest nicht hungern muß.
colorcraze ha detto:
die meisten wissen doch gar nicht, wie die Amerikaner leben, oder?
Das ist wohl so.
Ich selbst hatte jahrelang näheren Kontakt mit welchen und habe die auch besucht, das hat meinen Eindruck sehr geprägt und läßt mich gegenüber solchen Utopiehaschereien wie “ein Leben, wie im Fernsehen dargestellt, haben wollen” manchmal allergisch werden (diese Allergie habe ich schon lange, ich habe auch den DDR-Bürgern, die sich 90 einbildeten, alles über die BRD zu wissen, weil sie ja Westfernsehen verfolgten, seinerzeit einen Vogel gezeigt.).
Eine Sache, die solchen Träumern üblicherweise nicht klar ist, ist, daß College eine Menge Geld kostet, Kindern eine einigermaßen gute Ausbildung mitzugeben also noch mehr mit den Einnahmen der Eltern zu tun hat als hier.
melursus ha detto:
Ein Wort fürs Chlor.
Diesen Artikel empfinde ich als einen der besten DA Artikel überhaupt.
Doch für das nahezu hippokratische, theophrast-bombastische Element Chlor möchte ich streiten: Geflügel ist das energetisch und ökologisch und auch bei Subsistenzwirtschaft am sinnvollsten erzeugte Fleisch. Doch Geflügel verdirbt leicht und hat öfters recht unangenehme Keime.
Das tote Huhn durch Schwimmbadwasser zu ziehen und auf diese Weise die Keimbelastung deutlich zu reduzieren erscheint mir vernünftig. Kühlung, extra Messer, extra Brett dürfen wir beibehalten.
Was mir aufstößt sind eher die Tips der Kantinengourmets …. Kerntemperatur… durch garen…… >>> Gummiadler
Hat hier jemand etwas gegen die französische Praxis der kalten Entkeimung? Durch Bestrahlung? Das Essen wird dadurch nicht beeinträchtigt und der Verlust durch Verderb massiv verringert.
Thorsten Haupts ha detto:
Angesichts der real existierenden Aufzucht- und Tötungsbedigungen deutscher Tiere aller Art bleibt das beliebte Chlorhuhnargument eine der offenkundigsten Formen von nackter Heuchelei und Selbstbetrug.
Trotzdem ist es öffentlich erfolgreich …
Gruss,
Thorsten Haupts
GuX ha detto:
Bestrahlung wäre durchaus sinnvoll, zumal es auch weder Geschmack noch Konsistenz ändert – aber der Verbraucher will es nicht, weil Strahlung (wie die Gentechnik) ja auf jeden Fall böse ist. (Würde man diese Methode einsetzten, hätte es den EHEC Ausbruch wahrscheinlich nicht gegeben.)
Ich wage zu Behaupten, daß sich die meisten Menschen kaum Gedanken über Nahrungsmittelsicherheit (sowohl Versorgung als auch Eßbarkeit) gemacht haben – dazu sind die letzten Hungersnöte einfach zu weit entfernt. Ohne die industrielle Produktion von Nahrungsmitteln – und dazu gehört auch Fleisch – müßten die meisten Menschen ihre Ernährung erheblich verändern, gesundheitlich gesehen wahrscheinlich sogar zum Besseren (aber das ist dann wieder Klassistisch).
Um zu den Amerikaner zurückzukommen: die FDA veröffentlicht ihre Inspektionsreporte – in Deutschland hält man so etwas für Geschäftsschädigend …
colorcraze ha detto:
Es IST geschäftsschädigend.
colorcraze ha detto:
Der Gewinn aus strengster Bestrafung ist meistens geringer als der aus Erziehung mittels kleinerer Strafen.
kdm ha detto:
…nur geht’s bei diesem Abkommen mit den USA ja nicht um die (für die Sensationsartikel-Leser vorgeschobenen) Chlorhühner. Da gibt’s fettere Brocken.
colorcraze ha detto:
Davon gehe ich aus. Der Chlorhuhn-Quark dient lediglich der Verharmlosung.
Thorsten Haupts ha detto:
Klar geht´s um viel dickere Brocken. Deshab habe ich nie verstanden, warum sich grimmige Gegner ausgerechnet auf das einfachst zu diskreditierende Gegenargument “Chlorhuhn” gestürzt haben. Fortschreitende Gehirnerweichung …
Gruss,
Thorsten Haupts
donna laura ha detto:
scheinbar sind es dann keine sonderlich grimmigen gegener – eher berichterstatter, die versuchen äh pädagogisch vorzugehen:
der leser muss etwas verstehen. zu dumm, dass sich als effekt nicht wenige leser dabei für dumm verkauft vorkommen.
filou ha detto:
Die bösen USA, die wollen mich mit Chlorhühnern ausspionieren.
The Great Artiste ha detto:
Das mit dem Schrecken der Chlorhühner hat mir auch nie wirklich eingeleuchtet, kam mir mehr wie eine Schutzbehauptung der europäischen Salmonellenzüchter vor, aber es ist ein perfektes Beispiel eines Alibi-Problems.
Das, oder die Feinstaubplaketten, ist dann ein Selbstläufer des babymassierenden evangelisch-ökologischen Schrecken der Tofuregale…
colorcraze ha detto:
Nur wenn der richtige Dreck im Essen ist, schmeckt es.
Siehe handgefertigter Rohmilchkäse.
Was Hackfleisch angeht, ist z.Zt. auch mal wieder ein Höhepunkt der Hygienehysterie zu verzeichnen, wie wohl auch schon in den 60ern.
Moritz ha detto:
Nun gut.
Habe heute einen Rotschmierkase (Tilsiter) weggeworfen, weil er irgendwie nicht so roch, wie ich es von Tilsiter gewohnt bin. Da nicht für. Dann lieber hysterisch.
donna laura ha detto:
bevor man listerisch wird – verständlich.
Moritz ha detto:
Listerisch — muss ich mir merken.
Gut gegeben.
colorcraze ha detto:
Neulich hatte ich eine hefige Wurst in den unteren Schubladen des Kühlschranks entdeckt. Eigentlich meine Lieblingswurst, aber halt etwas überlagert. Nach Entfernen des hefigen Äußeren machte das Innere noch einen guten Eindruck, und so aß ich es auf. Schmeckte nicht ganz so gut wie frisch, aber nicht schlecht.
Überflüssig zu sagen, daß ich auch keinerlei Verdauungsauswirkung hatte.
v.K. ha detto:
Es mag altmodisch klingen, aber letztlich scheint mir die soziale Kontrolle doch das Effizienteste (gewesen?) zu sein. Die erz(konservativ-)katholische (Erb)Tante ist da in globalisierten Web-Zeiten ein aussterbender Saurier. Irgendjemand mit Meinungsmacht und dauerhaften Prinzipien muss – wohl anthropologisch bedingt – die Leute zum Gut-Sein bewegen.
Gab es da nicht mal – vielleicht auch nur gerüchteweise – eine Geschichte, dass eine Organisation einen Wissenschaftler mit der Entwicklung einer Methode beauftragt hat, damit auch noch die nächsten einhundert Generationen verstehen, was Atommüll ist? – Er soll – wahrscheinlich Semantiker – die Idee einer Gemeinschaft, die das Wissen in Symbolen weiterreichen, entwickelt haben. Wurde dann wohl als zu esoterisch verworfen.
Finde aber, dass man das durchaus auch für gutes Benehmen anwenden könnte. Es muss dann ja nicht unbedingt die alleinseligmachende RKK drauswerden/ drausgemacht werden.
colorcraze ha detto:
An die Wissenschaftlerdiskussionen, wie man Atommüll über Jahrtausende sichert, und die Ideen mit den Symbolen dazu, erinnere ich mich auch, sie führten aber einfach durch die damit in den geistigen Horizont tretenden Schwierigkeiten, derlei genügend lange zu überliefern – woran man nicht wirklich glauben kann in Anbetracht der heute bekannten Vergangenheit, wo man immer mal wieder alte Texte oder Figuren findet, die man schlicht nicht zu deuten weiß – zu einer gewichtigen Umkehrung der Entscheidungsrichtung: weil man nicht gewährleisten kann, daß derart giftiges Zeug dauerhaft von Mensch, Tier und Pflanze fernbleibt, sollte man es eben gar nicht erst erzeugen.
muscat ha detto:
Diese Geschichte würde mich interessieren…
colorcraze ha detto:
Oh je, ich weiß nicht mehr, in welchem Jahr das war. Schätzungsweise zwischen 1975 und 1990. Aber in irgendwelchen Zeitungsarchiven (Spon, vorzugsweise) müßten noch Artikel darüber erhalten sein. Es waren aber nicht viele Artikel, und keine Titelstories.
Bernd ha detto:
Die Wikipedia hat einen Artikel zur Atomsemiotik: http://de.wikipedia.org/wiki/Atomsemiotik
GuX ha detto:
Vielleicht hier? http://www.iaea.org/OurWork/SS/storage.html
colorcraze ha detto:
Das Papier ist von 2003. Die Diskussionen bezüglich Kennzeichnung und Erhaltung der Kennzeichnung waren mindestens 10 Jahre früher.
GuX ha detto:
http://www.spiegel.de/einestages/geheime-atomforschergruppe-human-interference-task-force-a-951293.html
Das hier?
colorcraze ha detto:
Ja, das könnte es sein! Bzw. die Anfänge davon. Zeitlich paßt es, und bezüglich der Ideen auch. Ich meine, es gab dann noch eine Art Nachfolgeprojekt in der BRD, meine mich jedenfalls an deutsche Wissenschaftler, die dazu Stellung nahmen, zu erinnern. Aber es ist 95% sicher das Gesuchte.
colorcraze ha detto:
Oder es kamen in einem Spiegel vorher erst die deutschen Wissenschaftler zu Wort, und dann wurde die Katze, daß die US-Regierung sowas angestoßen hatte, aus dem Sack gelassen. An die Reihenfolge und Anzahl der Artikel erinnere ich mich nicht mehr, nur daß es bestimmt mindestens 2, 3 waren, dieser also nicht der alleinige war. Aber vielleicht las ich die anderen Artikel auch in einer anderen Zeitung, das weiß ich nicht mehr. Ich meine, es war so über ca. 2 Jahre verstreut immer mal was.
GuX ha detto:
Um zum Thema zurückzukommen: sind die von Don beschriebenen Entwicklungen nicht eigentlich etwas das die menschliche Entwicklung schon immer begleitet hat? Ob Uber oder Amazon – jemand hat ein Bedürfnis entdeckt das derzeit nicht ausreichend befriedigt wird – und füllt genau diese Lücke aus. Ich habe mich auch lange gegen E-Bücher gewehrt, weil mir richtige Bücher deutlich besser gefallen. Andererseits haben elektronische Lesegeräte auch zahlreiche Vorteile – gerade wenn man viel unterwegs ist und dann eben nicht zahlreiche Bücher mit sicher herumtragen muß. Was bei mir mit Fachbüchern angefangen hat hat inzwischen dazu geführt, daß ich eigentlich sehr gerne E-Bücher lese (und mir trotzdem die Papierausgabe kaufe … man will schließlich auch was fürs Auge).
Vielleicht liegt meine positive Einstellung dazu daran, daß ich durch meinen Beruf eher zu denen gehöre, die irgendwo zwischen Dauerpraktikanten (was ist man im Wissenschaftsbetrieb vor der Festanstellung?) and Freiberuflern (und danach?) anzusiedeln sind. Allerdings denke ich, daß jede Weiterentwicklung zu Veränderungen und Unsicherheiten führt.
colorcraze ha detto:
Wenn es um “was Neues” als Geschäftsfeld ginge – bei E-Books trifft das teilweise zu – fände ich Ihre Einstellung angemessen. Aber bei Uber z.B. geht es ganz klar um das Abkochen lokaler Märkte zugunsten eines Monopols. Bei Amazon bezüglich Papierbuchversand ebenfalls.
GuX ha detto:
Amazon war – wenn ich mich recht entsinne – doch ursprünglich ein reiner Buchversand. Gab es dazu eigentlich jemals eine richtige Konkurrenz? Allerdings erzieht Amazon zur Bequemlichkeit: wenn ich bei der Buchhandlung meines Vertrauens ein Buch bestelle, dauert es zum Teil bis zu zwei Monate (wenn es ein exotischeres Fachbuch ist) – bei Amazon ist es idR nach ein paar Tagen geliefert – und zwar oft zu einem günstigeren Preis und direkt in mein Büro. Erstaunlich ist das besonders, wenn das Buch von einem Verlag kommt der gleichzeitig unsere Buchhandlung betreibt …
Der klassische Buchhandel ist also zumindest zum Teil auch für den Erfolg von Amazon verantwortlich; ebenso wie Taxifahrer in manchen Städten die Kunden in die Hände von Konkurrenten treiben.
colorcraze ha detto:
Versandbuchhandel war nicht so arg ausgeprägt. Deshalb konnte sich Amazon da auch reindrücken (sie haben lange Jahre gebraucht, ich erinnere mich deutlich!). Davor gab es eine gewisse Konzentration (verhältnismäßig gering, verglichen mit heute) von “Buchhändlern am Platze”. Das übliche war, in den buchladen zu gehen, dort zu stöbern oder zu bestellen. Versandhandel war unnötig. Der wurde erst interessant, als die Buchhändler weniger wurden.
GuX ha detto:
Daran kann ich mich auch noch sehr gut erinnern – und meistens waren die Bücher dann auch in ein paar Tagen da. Ich weiß nicht, ob das in England auch so war – aber unsere Unibuchhandlung schafft eine derartige Geschwindigkeit nicht; und gerade das macht den Versandhandel so interessant.
Ich habe Amazon am Anfang eher aus Neugierde probiert – aber eigentlich war ich nie unzufrieden mit der Leistung. Was ich bestellt habe, habe ich schnell und zum normalen Preis bekommen.
Filou ha detto:
Also der Buchhandel wieder. Ich kann mich noch erinnern, dass die Damen im Buchhandel zur Schulung nach Rodenkirchen (bei Köln) gingen, mindestens mittlere Reife (die alte) hatten, literaturinteressiert waren und der Regel immer eine Ahnung von dem zu verkaufenden Produkt hatten.
Man ging hin, bestellte sein Buch, das wurde in das telefonische Abfragesystem von Lingenbrink eingegeben, nachts wurden die Daten (Achtung Vorcomputerzeit!) abgefragt-und am übernächsten Tag lag die Schwarte zur Abholung bereit. Ein kleiner Flirt, etwas Tratsch, Buch bezahlen. Das war’s.
Vorige Woche bei Meyer’s: Ich will eine nette, gut aussehende Ausgabe von Shakespeares ‘Sturm’, auf Deutsch, natürlich in der Schlegelschen Übersetzung.
‘Mal gucken’.
‘Kann ich nicht finden’
‘Wie hiess der Autor nochmal?’
Ja, leck mich doch! Dann quäle ich mich eben durch die miese Information von Bezos-und kriege, was ich will. Oder auch nicht. Aber dann kann ich es umtauschen.
Der Buchhandel hat sich selbst erhängt. Möge er zur Mahnung noch lange am Ast baumeln.
Sauer!
Frankie (f.k.a.B.) ha detto:
“Ein kleiner Flirt, etwas Tratsch, Buch bezahlen. Das war’s.”
Tja, da haben wir den Grund, warum sich der Versandbuchhandel durchgesetzt hat. Solcherlei ineffiziente Zeit- und somit Geldverschwendung musste ja mal auffallen und au sdem Verwertungsprozess eliminiert werden.
muscat ha detto:
Der Nagel hat den Kopf getroffen. Danke für diesen wichtigen Beitrag!
Wer sich abseits von Chlorhühnchen über das neue transatlantische Freihandelsabkommen (‘TTIP’), das scheinbar kollektiv von den Qualitätsmedien totgeschwiegen wird, informieren möchte, schaue sich (bei Youtube) den instruktiven Vortrag von Pia Eberhardt vom Corporate Europe Observatory an.
Wegsehen und weghören gilt hier ab heute nicht mehr.
donna laura ha detto:
merci!
Mediensegler ha detto:
Danke!
In meinem Umfeld
gibt es alle sozialen Schichten.
Ich versuche das überall immer
mal wieder zum Thema zu machen.
.
Keiner hört hin.
.
Quer durch alle Schichten.
Moritz ha detto:
Ah, endlich!
Endlich wieder mein Lieblingsthema: vollpralle Crashtestdummies und Abkoch-Naturarschlöcher und deren noch um einiges stärker verblödetet Sekten-Follower, die nicht einmal Minimal-BWL geschweige denn den Dreisatz kapieren.
Sehr schön.
Die Barthaare sind nach vorne auf Jagd gerichtet und meine Krallen sind geschärft.
Like
Der Kater
Ab und an ebenfalls aber dann sogar direkt von Startups super genervt, die mich mit blöden Sprüchen ködern wollen, aber nicht einmal die Wörter Businessplan und Ertrag buchstabieren können.
Wirtschaftsrechen als Pflichtfach in die Schule!
Moritz ha detto:
“Das Lauern auf schnelle, kleine Vorteile, die Konditionierung durch Profitmaximierung, der Kult des Egos und die Probleme, im Netz auch nur minderkomplexe Zusammenhänge, wie den fehlenden Versicherungsschutz im Mitfahrgeschäft zu vermitteln, weil das Interesse am schnellen Sparen größer ist”
Genau. Und Kompliment:
Das sind bereits 95% Begreife.
Jetzt muss nur noch von Don und seinen Mitstreitern begriffen werden, dass genau diese Entwicklung durch und über das ach so freiliberale Beteiligungs- und demokratieförderliche Internet (achja, Twitter, Facebook und der tolle ägyptische Frühling, nur, wo isser hin?) über inhärentes Tekkie-Knopfdruckdenken (ein Klick und alles meins!) exponentiell beschleunigt wurde.
Das Internet frisst seine Kinder.
Wo habe ich den Spruch mit dem Fressen zuletzt im Geschichtsunterricht gehört …, grübel …
Der Kater
melursus ha detto:
@miaou Werter Kater möge in den economist von letzer Woche sehen. Titelstory ist die Befreiung der SexarbeiterInnen durch ????? Tärää das Internet.
Der tapsige Lippenbär sieht die internetproblematik eher in der Beurteilung und Einordnung der Internetinformationen durch oft schlicht strukturierte User ohne Fachkenntnis und Metawissen. Es bildet sich brandgefährliches Halbwissen.
Die MöchtegernForellen des Marktes sehe ich wie der Don. Taxler zum Beispiel nutze ich selten. Manchmal brauche ich sie. Und der Taxler kann nur existieren, wenn er ab und zu etwas mehr verdient. Wer selbst mit AirBnB in Wohnhäusern Urlaub macht, soll sich nicht zuhause über Rollkofferlärm beschweren. (grüne Hermann)
Moritz ha detto:
“Und der Taxler kann nur existieren, wenn er ab und zu etwas mehr verdient. Wer selbst mit AirBnB in Wohnhäusern Urlaub macht, soll sich nicht zuhause über Rollkofferlärm beschweren. (grüne Hermann)”
Seh ich doch auch so. Genau so.
Das Schlimme ist, dass bei AirBnB es mittlerweile gewiefte Graubereich-Geschäftsleute sind, die anmieten. Da ist der ach so clevere kleine Wohnungs- oder Hausbesitzer oder der achso clevere rollkoffernde AirBnB-Dumm-Urlauber nur ein kleiner Mitnahme-Mitläufer im großen Schach, im großen Rennen. Das große Geschäft damit machen andere.
Ja, und den schlicht strukturierten User muss man ja leider tolerieren (würde ich gerne nicht, sondern ihn anständig beißen, auf dass er endlich schlauer würde …) , das fordert das Demokratie-Verständnis und die verdammte anerzogene Höflichkeit. Demokratie ist leider eine sehr dumme, ungenügende Staatsform, zur Zeit gibt es jedoch nichts Besseres. Das leicht Bessere des richtig Schlechten, so würde ich es ausdrücken.
donna laura ha detto:
es steht zu befürchten, dass bisse nicht weiterhelfen.
kleine schläge auf den hinterkopf dagegen sollten das denkvermögen verhöhen, sagt man.
Moritz ha detto:
; -)
Danke für den Tipp!
Die Bumpfe steht bereit.
Ich prügle aber lieber mit Worten.
Ansonsten gibt es aus der dumpfen Connaiseure-des-Dummen-Provinz, wo ich leider herkomme und diesen Umstand 24 Stunden am Tag bedaure, das echte vollwahre Kenner-Sprichwort: Dumm geboren und nix dazugelernt!
Auf prinzipielles Lernverständnis also gar nicht einmal mehr hoffend.
Der Kater
GuX ha detto:
An der Grundidee der Demokratie wundert mich immer die Annahme, daß die Mehrheit auf wundersame Weise recht hat … selbst wenn sie sich überhaupt nicht mit dem Thema beschäftigt hat.
Mediensegler ha detto:
Das Lauern.
.
Ist das nach diesem Piraten benannt?
colorcraze ha detto:
Zumindest hatte der einen passenden sprechenden Namen…
muscat ha detto:
In der Edition Eff gibt es aktuell übrigens ein aus ManagerMickyMaus übernommenes Feature über diese Samwer-Abzockerbande, halb bewundernd, halb skeptisch – ganz schlimm, kotzbrechreier.
Diese Typen würde ich niemals als Kunden haben wollen.
Moritz ha detto:
Die werden immer mehr!
Als wenn es eine heimliche Höhle gäbe, in der sie massenweise geboren werden.
Als solche Typen haben sich schon einige Kunden von mir allmählich geoutet.
Am Anfang gaben sie noch furchtbar seriös. Jojo. Habe die sofort ab da gefeuert, als sie anfingen, krumme Touren zu machen und herumzuzicken. Aber habe ihnen vorher noch schnell das Geld (meins!) abgenommen.
Hehe.
Fresse als Carnivore ansonsten lieber Fensterkitt, als solche noch weiter zu betreuen.
Die kosten einen anständigen Menschen seine Quality-Time und überflüssige Lebenszeit. In der Zeit, in der ich mich sonst mit solchen Hornochsen oder Business-Abzock-Schlaumeiern und Absichts-Gesetzübertreter (deren Orginalton: “Urheberrecht? UWG? Markenrecht? Sozialabgaben? Was issn das?”) herumärgern müsste, mache ich lieber einen Pflaumenkuchen oder besuche einen lieben Freund.
Als im Hotel eines Großkotz-Bekannten (nur Bekannter, Freund ist so etwas nicht) der Staatsanwalt eine Hausdurchsuchung in allen dessen Häusern durchzog und wg. Unterschlagung/Nichtabführung von Sozialabgaben und betrügerischer Anstellungsverträge) alle Aktenordner und Computer beschlagnahmte, machte sich große Freude bei dessen Mitarbeitern breit: Endlich hamse ihn! Den Geizknockel, den Betrüger!
So kanns auch gehen. Sicher hat ihn jemand sauber verpfiffen.
(Ich wars nicht, aber wäre es gern gewesen. Aber man muss auch aufpassen, dass man nicht bei so was aus Versehen den Mollath macht und bei den Weißkitteln landet.)
Gruß
colorcraze ha detto:
*Uff*
Wünsche weiterhin eine glückliche Hand dabei, das Geld für erbrachte Dienstleistungen rechtzeitig zu bekommen, also bevor die ganze Bude explodiert…
habe das bereits von meinem Vater gelernt, daß das das A und O des Überlebens ist: in den 70ern gab es auch schon abzockerische Bauherrenmodelle, die als Bauruinen endeten. Anders als die anderen Bauhandwerker hatte mein Vater immer sofort die Rechnungen geschrieben. Mit dem Ergebnis, daß er hinterher was verdient hatte, und die anderen pleite gingen…
hansgeier333 ha detto:
Da schimpft doch ab und zu ein Dauerurlauber, dass er bei Auktionen bedeutender Künstler immer von Zahnärzten überboten werde. Soll er sich doch ein paar Wechselrahmen von hama besorgen und seine Schinken bei corbis runterladen. Aber wahrscheinlich gönnt er dem Gates den Dreck unter den Nägeln nicht. Oder will er, dass seine Erben dritten Grades Kasse machen?
Moritz ha detto:
Über Zahnärzte als Kunden kann ich ebenfalls wie unser bilderkaufender Dauerurlauber aus anderen Gründen nicht wirklich Gutes berichten.
Was mich etwas betrübt, ist dass der Don ein wenig mehr auf die anatomisch-handwerkliche Qualität der Pinsler achten sollte, die diese Bilder dunnemals herstellten. Da sehe ich wenig zukünftige Wertsteigerung für irgendwelche Enkelchen & Erben (aber die zeugt er ja bewusst auch nicht, da isser schon schlau), wenn anatomischer Pfusch das alte Künstler-Händchen führte. Altes Bild hin, echt altes Bild her.
Vielleicht kauft er sich die Bilder ja wirklich nur zum Spaß.
Ein anderer verschrottet Autos bei diesen Monsterautorennen, wo iest Untärrschied. Spaß haben beide.
Kein Kind von Traurigkeit
Der Kater
hansgeier333 ha detto:
Hoffentlich bleibt ihm dieses Schicksal erspart:
http://www.bild.de/unterhaltung/leute/robin-williams/sein-bester-freund-war-ein-mops-37257882.bild.html
Jeeves ha detto:
“dass der Don ein wenig mehr auf die anatomisch-handwerkliche Qualität der Pinsler achten sollte”
.
Das fiel mir auch schon auf — traute es mich aber nicht so deutlich zu schreiben. Immerhin ist der Don studierter Kunsthistoriker und ich: Volksschule.
Moritz ha detto:
Ach das könnte auch ein Volksschule-Mann.
Ein gutes Auge hamse ja.
Da können nicht viele studierte Kunst- oder Design-FH-Absolventen.
Die meisten so ne Art Direktoren können nicht zeichnen, aber mordsmäßig mit dem Apple-Rechner umeinander furken, das geht grad noch so – und dabei todwichtig schauen. Nicht einmal 3 D-korrekt einen Schlot richtig auf ein Haus malen, so dumm sind sie. Frauen da noch dümmer, mit 3 D, da geht bei denen fast gar nix, so wie die Abseitsregel, die könne sie auch noch wengier als Männers (Der Kater kann sie). Sehr selten, dass studiert habende Künstlerdamen das richtig können, Abseitsregel dun 3 D, da fehlt denen ein 3 D-Gen.
Der Kater ist studierter Anatomist – Aktzeichnungen jahrelang von der Pike auf und er kann Characters zeichnen/entwickeln. Auf Papier, auf Tablet. Er ist überhaupt einer der ganz wenigen Kater, die mit nur einer Kralle anatomisch und perspektivisch korrekt zeichnen können. Daher traut er sich das sagen.
Kunsthistorik im Nebenfach. (Allerdig s da imemr eignschlafen zugegeben, erst in der Prüfung wieder aufgewacht …, öhen wie schreibt man Carravaggio richtig … , peinlich …)
Was mich halt erheblich stört, sind falsch gezeichnete Hände. Hände sind ein dermaßen wichtiges Ausdrucksmittel auf Portraits.
Die Biedermeiers hattens ja noch gut und mussten meist im Unterschied zu früheren Malern kaum Füße können. Die sind im Biedermeier züchtig unter Röcken oder in Schnallenschuhen. Da hätten sie sich schon gezielter auf Hände konzentrieren können. So schwer ist das ja nu nich. Vermute, die bestellende,m meist mordhässliche Pseudo-Hochbürger-Kundschaft solcher Bilder hat den jeweiligen Auftragsmaler lieber gequält, mehrmals in Iterationen die Nasen und die Münder zu hübschen, bis dass die Farbe bröckelt. So wird sich der Aufragsmaler gedacht haben: Ach leckt mich doch und ihnen eine anatomisch falsche Hand hingejubelt, weil des merkens net, diese ungebildetetn Raffzähne. Rache ist süß …
So ähnlich isses heute auch noch.
Der Kater weiß und rächt sich gelegentlich auch, weils Spaß macht.
(Schicke Hirschkäfer in Brotteig reinmalen oder so.)
colorcraze ha detto:
Hirschkäfer in Brotteig reinmalen
*kicher*
T.I.M. ha detto:
Man koennte meinen, unser Don habe mal wieder ein grossen Bogen geschlagen, um die wirklichen Zusammenhaenge in unserer Welt aufzuzeigen. Man koennte aber auch behaupten, dass hier alles moegliche zu einer pseudokritischen Sosse verruehrt wurde. Die Wahrheit liegt wohl (wie eigentlich immer) irgendwo dazwischen.
AirBnB / Uber:
Stimme Ihnen weitgehend zu, wobei ich mir nicht wirklich im Klaren darueber bin, in wie weit bestimmte Dienstleistungen ueberreguliert sind. Man denke nur an die Ostseeorte, in denen nach der Wende Buergermeister Investitionen in neue Haeuser angelockt haben, mit der Hinweis, diese Immobilien dann spaeter als Ferienhaeuser vermieten zu koennen. Heute hat sich irgend ein Rentnerquerulant in die Nachbarschaft eingekauft und laesst gerichtlich jede Ferienvermietung verbieten, weil das Areal dummerweise als reines Baugebiet gewidmet ist.
Als persoenliche Note: Eine Zeit lang bin ich oft von Mainz nach Muenchen gependelt und habe immer Mitfahrer mitgenommen. Dafuer haben die sich an den Benzinkosten beteiligt; Gewinn habe ich nie gemacht. Trotzdem ist sowas natuerlich Konkurrenz fuer die Bahn. Ein schlechtes Gewissen habe ich dennoch keines – ansonsten haette ich mir als ausgebeuteter Doktorand damals die Fernbeziehung schwer leisten koennen. (Und regelmaessig 900 km alleine im Auto haetten mein oekologisches Wissen auch belastet).
Amazon:
Das Geschaeftsgebaren gegenueber Verlagen mag problematisch sein, aber fuer mich sind die in erster Linie Versandhaendler. Das ist ein Geschaeftsmodell, in dem der groesste Marktanteil in minimaler Zeit verschwunden ist, sobal jemand anderes einen besseren Service bietet. Den gibt es aber soweit ich weiss nicht! Wie oft beklagt, schaffen es ja nicht einmal die deutschen Verlage auch nur ein vergleichbares Portal nur fuer Buecher aufzuziehen.
Lohndumping: Soweit ich weiss zahlt Amazon ueber Mindestlohn. Ich denke nicht, dass ungelernte Lagerarbeiter anderswo mehr bekommen.
Steuern: Die EU muss die Problematik politisch loesen. A propos: Das Irland der USA heisst Delaware.
Praktikanten:
Jo mei, Mindestlohnregeln sollten helfen. Ansonsten ist das doch in erster Line ein “was mit Medien”-Problem. Zumindest habe ich noch nie von einem sagen wir mal Kanalbauergesellen gehoert, der auf Baustellen die ersten Jahre nur als Praktikant
angestellt wird… (Ich weiss, hier ist Schwarzarbeit das Problem, aber das ist eine andere Geschichte).
Freihandel:
Die Art der Verhandlungsfuehrung ist zweifellos bedenklich, aber alles in allem wird mir die Diskussion viel zu un-rational gefuehrt. Letztlich laeuft alles auf dieses eine Gefuehl hinaus, dass von colorcraze wie folgt zusammengefasst wurde: “Wenn wir leben wollten wie die Amerikaner, wären wir längst nach USA ausgewandert. Wir wollen aber nicht.” Nun ja…
muscat ha detto:
Zu unrational? Dann empfehle ich auch Ihnen den glasklaren und sehr rationalen 15minütigen Vortrag von Pia Eberhardt.
GuX ha detto:
Ich habe einen Vortrag auf Youtube gefunden, und ich finde nicht unbedingt, daß der Vortrag sehr objektiv oder rational ist. Allein die Verwendung der Worte “Eliten” und “Bürokraten”, die bei den meisten Menschen eher negativ besetzt ist, verwundert mich ein wenig. Es hilft dann auch nicht, wenn auf dem Vortragslaptop ein Aufkleber klebt, der eine recht eindeutige Meinung ausdrückt.
TTIP ist eine sehr komplexe Materie – in den Details wahrscheinlich für die meisten Menschen zu kompliziert. Aber genau aus diesem Grund sollten Erklärungen neutral und – wenn dies möglich ist – auch unvoreingenommen vorgebracht werden.
muscat ha detto:
Ich hatte auf Diskussionen zur Sache gehofft und nicht auf eine Polemik wegen der ein oder anderen Linkssprech-Floskel und eines Aufklebers auf einem Laptop.
Wo sind sie denn, die “neutralen und unvoreingenommenen Erklärungen” und wer publiziert diese? Ich freue mich über sachdienliche Hinweise. Lobbyisten oder Gegen-Lobbyisten, ganz egal aus welchem Lager.
T.I.M. ha detto:
Danke GuX, ich habe mir den Vortrag auch angesehen und interessanterweise genau dieselben Woerter “Elitenprojekt” und “Buerokraten” als Beispiele manipulierender Rhetorik rausgeschrieben (ausserdem noch “plattgemacht” und “Welt der Fantasie”).
Muscat, was genau haette ich jetzt aus dem Vortrag lernen sollen, was einem interessierten Buerger nicht sowieso schon bekannt war? Dass international operierende Unternehmen das groesste Interesse an einer internationelen Handelsvereinbarung haben? Die ganz grossen Konzerne (Unilever, Nestle, Ford, Siemens) kommen uebrigens notfalls auch ohne Freihandelsabkommen aus, fuer die etwas kleineren Unternehmen (nehmen Sie mal Leica, die kennt jeder) ist ein einheitlicher Satz von Regulierungen aber ein Segen.
muscat ha detto:
T.I.M., wenn Ihnen das alles schon bekannt war, dann gehören Sie womöglich entweder zu den Vertretern der Industrie, die bisher versucht haben, TTIP ungestört von einer demokratischen Öffentlichkeit zu verhandeln (kann ich mir nicht vorstellen) oder Sie befinden sich im Kreis der 0,000001% abgeklärten Vollchecker, welche die Anfang des Jahres “geleakten” geheimen Dokumente bereits komplett gelesen und analysiert haben. Chapeau! Da können eine Frau Eberhardt freilich nicht (und ich schon gar nicht) mithalten.
T.I.M. ha detto:
Vielleicht meinen Sie einen anderen Vortrag als den, den ich und GuX offenbar gfunden haben, naemlich den hier:
http://www.youtube.com/watch?v=DgeG-covo2k
Darin gibt es nun wirklich keine grossen Neuigkeiten – und ganz bestimmt keine detaillierte Zusammenfassung der “geleakten” Dokumente, auf die Sie sich beziehen.
Thorsten Haupts ha detto:
???? Bitte? Ich wusste es auch, VOR jedem “geleakten” Dokument. Und weise nur gaaanz freundlich darauf hin, dass ohne die von neuen Vollcheckern so gerne geschmähten Schiedgserichtsabkommen deutsche Unternehmen in vielen Teilen der Welt gar keine Geschäfte mehr machen könnten. Und würden.
Warum jeder, der an die unheilbare und abgrundtiefe Gemeinheit aller Unternehmen glaubt, ausgerechnet davon überzeugt ist, staatliche Regelungen dienten natürlich immer und überall nur dem Schutz der Bevölkerung, finde ich ja etwas schizophren.
Ansonsten schliesse ich mich re des Vortrages GuX und T.I.M. an – Simpelstpropaganda für Simpel. Keine Ahnung, warum die Angestellten von Non Profit Organisationen immer per se für glaubwürdig und kompetent gehalten werden.
Gruss,
Thorsten Haupts
muscat ha detto:
Von einer “detaillierten Zusammenfassung der geleakten Dokumente” hatte ich auch nichts gesagt.
Es scheint, neben dem Entwurf des Vertragsdokuments, einiges an Material zu geben und leider fehlte mir bisher die Zeit, mich in der Tiefe einzulesen.
Deswegen war ich dankbar für diesen Überblick zum Thema, den Frau Eberhardt geliefert hat.
muscat ha detto:
Herr Haupts, sind Sie Experte zu internationalen Schiedsgerichtsverfahren? Oha.
Beschäftigen Sie sich auch schon seit Jahren wissenschaftlich mit dem Thema, wie Frau Eberhardt?
Ich staune (mal wieder), angesichts des breiten Spektrums Ihres Wissens…
colorcraze ha detto:
Sehr geehrter Herr Haupts, ich wäre ihnen ganz ohne Ironie dankbar, wenn Sie ein paar Beispiele für die geschäftsausweitende Wirkung von Abkommen für Nicht-Großkonzerne bringen könnten.
Ich würde darüber gerne Näheres wissen, um meine Meinung abzurunden.
Moritz ha detto:
Eine rationale Verhandlungsführung unter den Kenntnisreichen ist immer die bessere.
Will man jedoch in der Masse der unkenntnisreichen Leute etwas bewegen, muss man emotionalisieren. Geht kein Weg daran vorbei.
Es ist eine Frage der Effizienz und eine Frage der Zeit.
Mit rationalen Argumentationsmustern gerät man leider wohlmeinend als guter korrekter Mensch ins Hintertreffen. Zu langwierig, zu unübersichtlich, zu komplex.
Derweil haben dann längst genau die, die bei der Masse der Leute emotional gefühlten sogenannten “Vorteile” der Massen bedienen, den Schnitt gemacht und sitzen im gemachten Nest.
Und ja, emotional heißt nicht = gleich unrational oder irrational.
Das ist emotional nicht. Wirklich nicht. Emotional und Rational sind keine Gegenteile. Das Gegenteil von Rational ist Irrational. Nur das.
Immer dieses Verwechseln und Durcheinanderbringen in sonst hochanständigen Diskussionen von ehrenwerten Leuten, grade von den Rational-Leuten, tss. Dann sind sie nicht wirklich rational, sondern haben möglichwerweise Un-Kenntnis über die Bedeutung, Semantik von Emotional-Rational-Irrational oder agieren: ideologisch. Ja, die gibt es auch, die Rational-Ideologen.
Gruß
mal wieder
donna laura ha detto:
man würde sich wünschen, dass deutlich mehr und vor allem einigermassen neutrale berichterstattung über die inhalte betrieben wird.
finden solche darlegungen nicht statt oder in unschöner ausschliesslichkeit mit stark tendenziöser last, so entsteht an dieser stelle durchaus ein problem für die demokratie – denn wie soll jemand als souverän entscheiden können, wenn er nicht informiert, sondern manipuliert wurde.
emotionen, lenkungen sind das eine – um dafür zu sorgen, dass auch der vorletzte den schuss noch hört und ein wenig sensibilisiert wird. nicht so wenige menschen sind nur über emotionen zu erreichen; eine binsenweisheit für den rhetoriker. gewisse worte aus vorträgen eliminiert man besser wegen der verständlichkeit, natürlich ist rede stets tendenziös, manche ganz besonders, und dies durchaus leider.
fände dagegen, sagen wir, leidlich neutrale berichterstattung statt, würden auch die verschwörungstheorien nicht wie pissenlits aus dem boden spriessen, könnte sich der noch halbwegs existente citoyen informieren. dazu gehört natürlich an erster stelle, dass der text öffentlich gemacht wird.
abträglich ist es, dass führende politiker die proteste damit abtun, dass diese sich gar vernünftig darauf beziehen könnten, was nur logisch ist.
die grundlage der verhandlungen sollte der öffentlichkeit, die es betrifft, zugänglich gemacht werden – ausnahmsweise einmal ein frommer wunsch von meiner seite.
donna laura ha detto:
pardon, muss heissen: gar nicht vernünftig…
colorcraze ha detto:
Was heißt da “Gefühl”.
Es ist kein bloßes Gefühl, die anderswo gültigen Regelwerke schlicht nicht zu wollen.
Das hat durchaus mit Schauen aufs Geld und die Wirtschaftsentwicklung zu tun: ich möchte, daß die jüngere Generation hierzulande noch ein paar Nischen hat, ob das nun Taxifahren und Kinder aufziehen (mit dem Uber-System wird das deutlich weniger!!) oder ein Leben lang Landwirtschaft betreiben (das ist sehr schwierig) heißt. Dafür braucht es eine gewisse Vorhersehbarkeit. Wenn nun allen möglichen Geldheinis erlaubt wird, da monopolheischend reinzugrätschen (Wasserversorgung ist auch so ein Fall, bisher ernähren viele Kommunen ihre nicht-so-sonderlich-gutbezahlten Angestellten dafür) bzw. eine große Sause für ein paar Einzelne zu machen, indem die bisherigen Marktteilnehmer zu Unter-Subsistenzlern (“Hartzern”, die von ihren Einkünften nicht leben können, auch nicht vorübergehend) gedrückt werden, finde ich das einfach … Scheiße. Wir hatten das “im kleinen” und radikalen mit der Auflösung der DDR, dann in der ganzen EU damit, daß man die Staatsbetriebe (Bahnen, Post, Telcos) teilprivatisiert und aufeinander losgelassen hat, und die nächste Sause wird nun mit den nächsten Geldsäcken, denen man Monopole verkauft, angerührt.
Ich bin weit entfernt davon, den Amerikanern oder anderen Fußvölkern dafür einen Vorwurf zu machen – die machen die Geschäftspolitik nicht, die nicken nur ab.
Dito Parteipolitiker, die bekommen doch nicht mal mit, wo welche sehr ändernde Geschäftsgelegenheit verabredet wird. Die Geschäftspolitik ist weitgehend überstaatlich, d.h. die Staaten haben da wenig zu zu sagen. Und wenn man es, wie seit Jahrzehnten versucht wird (bereits in den 90ern oder um 2000 herum gab es schon diesen wahnwitzigen “Investorenschutz”-Institutionalisierungsversuch!!), auch noch institutionalisiert, daß Staaten nichts zu melden haben (TTIP sieht einen Schiedsrichter auf irgendeiner Pirateninsel vor), dann gute Nacht.
Und selbstredend wird man wirklich ändernde Verhandlungen immer erst post festum bemerken, es ist illusorisch zu meinen, sowas würde jemals vorher groß angekündigt. (Siehe Frau Heuses Einsicht, “wenn man seine Verhandlungsstrategie bekanntgibt, hat man keine mehr.” – Eben. Drum wird man tunlichst den Mund halten, bis alles in Sack und Tüten ist.)
Daß man von TTIP und TISA und Fracking überhaupt was gehört hat, ist ja schon geradezu investigatives Pressewesen… nur, solche Übermacht abzuwehren, ist sehr schwer.
Die Chinesen haben einige Jahrzehnte und blutigste Revolutionen gebraucht, um den Opiumhandel einzudämmen.
Ist sowas auch unser Schicksal, weil die Europäer ihren Garten nicht schützen können?
Mediensegler ha detto:
T.I.M und Muscat,
Sie widersprechen sich nicht.
Es fehlt die -öffentliche- sachliche Diskussion.
.
Ohne Chlorhühnchen auf den Augen und in den Ohren.
GuX ha detto:
Emotionen sind aber ein sehr schlechter Ratgeber – besonders bei komplexeren Angelegenheiten oder solchen, die langfristige Auswirkungen haben. Und ich muß zugeben: ich kenne kaum eine gute Verbindung aus emotional und rational, besonders nicht bei emotional besetzten Themen.
Moritz ha detto:
Emotionen sind für einen in der stillen Kammer ein schlechter Ratgeber, aber ein ausgezeichnetes effizientes Kommunikationsmittel draußen, wenn man in relativ kurzer Zeit eine effiziente Mobilisierung erreichen muss. Wusste schon Goebbels.
Warum nicht das, was die damals um 33 machten nicht auch für einen bessere Sache nutzen. Die Epigonen von Goebbels, die Werbung, machen dieses Emotionen mobiliseren seit Jahr und Tag erfolgreich.
Muss man akzeptieren. Jedes Ding hat zwei Seiten. Man kann es für etwas Böses nützen, aber auch für etwas Besseres. Nur mir Ratio allein und gänzlich ohne Emotionen zu mobilisieren kommt man in dieser hochemotionalen Welt nicht sehr weit, sondern wird nicht gehört.
T.I.M. ha detto:
Okay, wer eine politische Agenda hat, muss die in einer Demokratie auch rhetorisch irgendwie durchbringen. Dazu kann und muss man auch Emotionen bedienen. Kein Widerspruch hier.
Alleine, dieses Forum ist nicht der Sportpalast oder auch nur der Bundestag. Wenn Leute hier nur Emotionen vorbringen statt Argumente (die es zweifellos auch hier fuer beide Seiten gibt), dann stoert mich das. Genau das meinte ich damit, dass die Diskussion zu unrational gefuehrt wuerde. Die Emotionale Rhetorik ist erst dort angemessen, wo vorher eine rationale Meinungsbildung stattgefunden hat. Die Argumentation dazu muss – um Hiimmels Willen – nicht immer vollkommen neutral sein; aber eben doch als diskutierbares Argument erkennlich (Beispiel: Gefahren sind dikutierbar (Unfallwahrscheinlichkeit eines AKW, Moeglicher Schaden,…), Angst ist es nicht.).
Gux ha detto:
Sie haben natürlich recht, aber ich finde das eher betrüblich. “Gut” und “böse” sind auch wieder eher emotionale Kriterien – denn es kommt sehr darauf an, wer die Deutungshoheit darüber besitzt.
Wenn Menschen mit “gut” und “böse” Argumentieren, werde ich recht schnell skeptisch. Ich hatte vor kurzem eine solche Diskussion zum Thema Waffen: sind Waffen gut, oder sind sie böse? Mein Gegenüber war der Ansicht sie seien böse und hat innerhalb kürzester Zeit ausschließlich emotional argumentiert (und mir vorgeworfen, unmenschlich zu sein, weil ich anderer Meinung war).
Ich kenne nur sehr wenige Dinge, die man ganz klar – und besonders objektiv – in “gut” und “böse” einteilen kann.
Mediensegler ha detto:
Kommt ganz darauf an,
wer die Waffe in der Hand hat.
Moritz ha detto:
Gut und Böse sind moralische Kriterien.
Keine emotionalen. Brr.
GuX ha detto:
Sie sind es nur dann, wenn sie in diesem Sinne verwendet werden. In den meisten Diskussionen, in denen mit “gut” und “böse” argumentiert wird, wird auf moralische Aspekte überhaupt nicht eingegangen.
Im Prinzip haben Sie aber natürlich recht!
filou ha detto:
Das war ja das Geniale an Goebbels, dass er genau wusste, wie man den grössten Blödsinn in die kleinen Köppe reinhämmert.
Also: a la Goebbels für einen ‘Guten Zweck’?
Das war’s ja, was er wollte. Wenn mir Einer so kommt, bin ich weg, denn ich weiss, für einen Guten Zweck ist diese Methode unbrauchbar. Das ist Erziehung zum Glauben. Gläubige Idioten gibt es zuviele.
T.I.M. ha detto:
Amen!
(Bevor mir wieder einer einen Strick draus dreht: zustimmender Sarkasmus!)
prince Matecki ha detto:
Mit Verlaub, ich halte Emotionen als Mobilisierungsinstrument für Massen, um Entscheidungen zu beeinflussen, für hoch problematisch. Sie meinen es ja nur gut, und glauben dass bei dem Entwurf des Freihandelsabkommens der Zweck das Mittel heilige, so richtig jesuitisch. Mich beschleichen bei Mobilisierung von Massen mit Emotionen immer solche ungemütlichen Bilder, etwa aus Sportpalästen, mit schönen Suggestivfragen, wie “Wollt Ihr….?”. Im Sinne der damaligen Ideologie meinte es auch Jüppken gut. Ich wäre da doch für viel nüchterne Rationalität und Detailarbeit und sprachliches Ausdrucksvermögen, mit dem man auch nicht BWL- und VWLern die Konsequenzen in beide Richtungen deutlich machen kann.
Insgesamt am problematischsten am Entwurf finde ich die Schiedsgerichtsbarkeit, die ja gerade keine ist, sondern mit unlegitimierten Gremien, paritätisch aus teueren Anwaltskanzleien besetzt, für viel Geld Schiedssprüche liefert, die Steuerzahler bezahlen darf. Das dieser Pferdefuß einer ist, nicht nur eine Anspielung, haben aber inzwischen die Kollegen im Wirtschaftsministerium auch erkannt.
hansgeier333 ha detto:
Wenn ein Botschafter des Bieres des Deutschen Brauer-Bundes Verfassungsrichter werden kann, habe ich keine Sorge um Schiedsgerichte, die “paritätisch aus teueren Anwaltskanzleien” besetzt werden.
T.I.M. ha detto:
Im selben Jahr war Jessica Schwarz Ko-Botschafterin und im Jahr zuvor Barbara Schoeneberger; im Jahr darauf war es Norbert Bluem. Also von denen scheint mir Mueller noch am ehesten geeignet. (Die wissenschaftliche Leistung von Juristen kann ich nicht beurteilen, aber sein Lebenslauf scheint ihn schon zu qualifizieren. Dass das BVG auch nur im geringsten “unpolitisch” waere, mag sicher niemand behaupten, also wieso sollte ein anderes oeffentliches Amt in der Exekutive jemanden als Richter per se disqualifizieren?)
hansgeier333 ha detto:
Wenn sie die vitae der nachfolgenden Kollegen Doris König oder Ulrich Maidowski verfolgen, so können Sie klitzekleine Unterschiede zu Müller ausmachen. “Bestenauslese” sieht eben anders aus als Jamaika und Hoch die Tassen.
T.I.M. ha detto:
Wie gesagt, juristische Qualifikation ist fuer mich schwierig zu bewerten. Allerdings stellt sich die Frage, ob die besten Juraprofessor(in)en auch notwendigerweise die besten Verfassungsrichter abgeben und ob ein nicht nur politisch denkender sondern auch das politische Handeln gewohnter Richter (als einer unter vielen) nicht vielleicht zu besseren Urteilen beitragen kann.
(Unter besseren Urteilen verstehe ich solche, die das Gericht nicht bei naechster Gelegenheit wieder ueber den Haufen werfen muss, weil die reine Lehre nicht mit der Realitaet in Uebereinstimmung zu bringen ist.)
hansgeier333 ha detto:
Auf die Frage, ob ich lieber Müller oder aber König und Maidowski als Verfassungsrichter über das TTIP-Ausführungsgesetz sehen würde, habe ich eine eindeutige Antwort.
muscat ha detto:
*augenroll*
Ich habe irgendwie den Eindruck, dass einige hier nur die ersten 30 Sekunden, wenn überhaupt, des genannten Vortrags verfolgt haben.
So be it. Dream on!
Schönes Wochenende allerseits,
m.
T.I.M. ha detto:
…also falls Sie mich meinen: Hab mir das ganze Ding angehoert. Interessanter waere es natuerlich gewesen, wenn die Thesen am Schluss auch argumentativ untermauert worden waeren. Aber selbst dann haette ich wohl nichts neues erfahren. (Bevor jetzt die naechsten zwei Stunden an Aktivistenvortraegen vorgeschlagen werden, ohne die gesehen zu haben man thematisch als nicht satisfaktionsfaehig eingestuft wird)
GuX ha detto:
Muscat – mein Problem war der Anfang: wenn jemand derart eindeutig voreingenommen einen Vortrag beginnt, und man auch nicht den Eindruck hat, dass dies nur ein rhetorischer Kunstgriff war. Wenn ich mich mit dem Thema nicht auskenne – was ich nicht tue – dann habe ich natürlich immer den Verdacht, daß die Informationen derart ausgewählt sind, daß sie mich beeinflussen. Wenn ich mir dann ein wenig anschaue, was die Vortragende so macht, dann bestätigt mich das hauptsächlich in meiner Skepsis. Beim Anhören des Vortrags hat man ein wenig den Eindruck als seien die USA die “Bösen”, die Europa ihre Regeln aufzwingen wollen. In vielen Bereichen sind die USA jedoch deutlich strenger was ihre Regulierungen angeht (gerade im Bereich Nahrungsmittel und Gesundheit gibt es auch dort sehr strenge Regulierungen und die entsprechenden Behörden arbeiten eng miteinander – um auch eine wenig Stimmung zu machen: die FDA hat Contergan nie zugelassen …).
Ich bin natürlich auch voreingenommen, denn ich halte Freihandelsabkommen generell für etwas eher positives.
colorcraze ha detto:
Sagt ja auch keiner, daß Freihandelsabkommen immer verkehrt seien.
Nur sind sie halt auch nicht immer richtig.
colorcraze ha detto:
Deswegen: vorher schauen, was es wohl für Folgen hat – für wen welche.
pascha50 ha detto:
Ohne Emotionen erreichen die wenigen verantwortungsbewussten Wissenschaftler, Journalisten und Politiker aber nicht die Massen ( Beispiel: Fracking ) und umgekehrt die zu recht emotionalisierten Massen nicht die große Öffentlichkeit ( Beispiel: grundlose Erschießung Schwarzer durch weiße Polizisten in den USA )
Empfehlungen für den Selbstversuch, seine Emotionen unter Kontrolle zu halten:
Josh Fox “GASLAND” (2010) Dokumentarfilm über die toxischen Langzeitfolgen für Mensch und Natur durch Fracking in den USA.
und
“Fracking macht froh” FOCUS Magazin No. 32 vom 17.8.14 über die Goldgräberstimmung in North Dakota, wo es durch Fracking scheinbar nur Gewinner gibt.
Sechsstellige Jahresgehälter fressen jede jede emotionalisierte Gehirnzelle.
Der Dokumentarfilm “GASLAND” ist ein must – falls man sich noch im Lager der europäischen Fracking Befürworter befindet.
Die völlig empathie- und emotionslose, juristisch wasserdichte Rationalität und Logik der Energiebosse und ihrer politischen Wasserträger macht sprachlos angesichts der offensichtlichen großflächigen Vergiftung von Böden und Trinkwasserreservoirs.
Mit raffinierten juristischen Winkelzügen, mit Klagedrohungen, mit hohen Schweigegeldsummen und mit wissenschaftlichen Gegenbeweisen werden die Menschen mundtot gemacht.
Und jetzt die Begeisterung für das Fracking in North Dakota….
T.I.M. ha detto:
Hab’s nur kurz ueberflogen (von 2013), aber man sollte sich immer vor Augen fuehren, dass North Dakota nicht sowas ist wie das laendliche Deutschland, sondern tatsaechlich sowas wie der Arsch der US-Amerikanischen Welt.
http://www.nytimes.com/2013/02/03/magazine/north-dakota-went-boom.html?pagewanted=all&_r=0
colorcraze ha detto:
Eben. Da ist die Lausitz, die für Braunkohle abgebaggert wird, noch reich an Kulturdenkmälern dagegen.
pascha50 ha detto:
Der Artikel ist ja schier endlos, TIM, der Focus Artikel bringt’s eher auf den Punkt. Falls Sie den Film GASLAND von Josh Fox noch nicht kennen….beängstigend realistisch !
colorcraze ha detto:
So eine Einöde wie ND oder AL gibts in Europa erst hinter der russischen Grenze, selbst Ostpolen ist da noch verhältnismäßig zu dichtbesiedelt.
GuX ha detto:
muscat – nach Ihrem großen Lob für Frau Eberhardt habe ich mir einmal etwas näher die Organisation angesehen, für die sie tätig ist. Interessanterweise beschäftigt sich Corporate Europe Observatory auch mit einem Thema, das mir nicht nur sehr am Herzen liegt, sondern das mich direkt selbst Betrifft, nämlich die Europäische Nahrungsmittelsicherheitsbehörde (EFSA). Und ehrlich gesagt bin ich ein wenig schockiert bei dem, was ich dort lese: CEO kritisiert letztendlich, daß viele Experten, die für EFSA Arbeiten, auch für die Industrie arbeiten und daher nicht unabhängig sind. Der Report, den CEO dabei veröffentlicht, stellt Fragen, die durchaus zur Verwunderung führen, z.B. weshalb große Unternehmen Wissenschaftler aus Hochschulen und anderen Einrichtungen als Berater einstellen oder Forschungsaufträge an sie erteilen – und es wird insinuiert, daß dies nur geschieht, um Einfluß zu nehmen.
Diese Fragen deuten darauf hin, daß die Autoren zu einem Urteil kommen ohne sich auch nur im geringsten damit beschäftigt zu haben, wie Forschung funktioniert. Und besonders unterstellen sie jedem, der mit der Industrie zusammen arbeitet, nicht mehr in der Lage zu sein, unabhängig zu urteilen. Nach meiner Erfahrung ist das aber nicht der Fall und kommt vielmehr auf den Einzelfall an. Es gibt auch Wissenschaftler, die nichts mit der Industrie zu tun haben, die voreingenommen sind – und es gibt Wissenschaftler, die in der Industrie arbeiten, die sehr hohe ethische Standards vertreten, selbst gegen die Interessen ihrer Arbeitgeber.
Und um hier auch eine Interessenerklärung abzugeben: meine Forschung wird zum Teil von der Industrie finanziert und ich arbeite auch für EFSA.
Lisbeth Heuse ha detto:
@Prince Matecki – Ich bin kein Fachmann, aber soweit ich verstehe, war diese Schiedsgerichtsbarkeit ein Vorschlag der deutschen Regierung beim entsprechenden Abkommen mit Kanada. Unter Rössler ein Pferdefuss? So etwas würde ich dem jungen FDP Mann nicht zutrauen. Vielleicht hat die deutsche Regierung mittlerweile dazugelernt. Mistakes make you human!
colorcraze ha detto:
Das ist ja alles gut und schön, die Sache kühl rational betrachten zu wollen, nur kommt es eben existenziell darauf an, wie sie sich die nächsten Jahrzehnte (Jahrhunderte,…) auswirkt – zunächst auf die Hiesigen, und weiters auf Mensch und Umwelt.
Ich hoffe, zumindest darin sind wir uns einig?! Also, daß es einen schlechteren und eine besseren Weiterentwicklungspfad gibt?
Ansonsten dürfte allen klar sein, daß die Wirtschaftsentwicklung stets eine gewisse Richtung haben sollte, sei es, daß durch eine neue Technik Altes abgelöst wird oder eben eine Weile weitergetrudelt und die neue Technik vervollkommnet wird.
Irgendwann ist dann Ende Gelände, und man kommt nur mit etwas anderem weiter, das aber seine Nischen braucht, damit es keimen kann.
Eine andere Sache sind noch die Betriebsgrößen, Arbeitsplätze und Bankanschübe, sowie die internationalen Handelsmärkte.
Das alles, und noch einiges mehr, gilt es, im Auge zu behalten.
Mediensegler ha detto:
Die beste aller Frauen brauchte ein Leselämpchen.
Nachdem wir alle Läden in der Stadt durch hatten
und im Internet recherchierten,
gab es genau diese Lampe ausgerechnet in dem Möbelhaus,
in dem die Leute in der Werbung immer so komisch sprechen.
Ich fuhr hin.
Nach gefühlten Jahrzehnten Abwesenheit.
Die Leuchtenabteilung war nicht, wie in der Erinnerung
irgendwo in der Mitte, sondern ganz am Ende.
.
Ungute Gefühle kamen hoch.
.
Nachdem mir auf diesem Irrgang ein Rollator in die Hacken fuhr,
ein sehr lauter Mensch mit Migrationshintergrund
sein Verkaufsgespräch aufzwang
und ein Kleinkind vor die Füße kotzte,
erreichte ich endlich dieses Lämpchen.
Nachdem die Kartons aber nicht da waren,
wo sie eigentlich sein sollten,
dauerte es dann doch noch eine halbe Stunde,
bis ich an der Kasse stand.
Eine von fünf mit sehr langen Schlangen.
Ich schaute mich um.
.
(wird fortgesetzt, wenn hier wieder was Flüssiges steht)
Mediensegler ha detto:
Auf den Nacken der Dame vor mir,
ein Arschgeweih.
Auf dem Nacken.
Ihr Männe hatte es an den Armen.
Ich schaute mich weiter um.
Jede(r) Dritte hatte einen Knopf (Strass?) im Ohr,
eine wie auch immer mehr oder weniger
geschmackvolle Korperpermanentbemalung
oder ein Piercing.
Und alle wischten beim Warten.
Andere unterhielten die Wartenden mit belanglosen,
aber lautstark geführten Telefonaten.
Die meisten sahen aus,
als hätten sie sich in der Gardinenabteilung eingekleidet.
Passen zu dem, was in Ihren Einkaufswagen lag.
.
Und nachdem mir einer sein 2 x 1 Meter Druckbild mit Rahmen
und Anlauf ohne Entschuldigung in den Rücken rammte,
begriff ich es.
.
Das sind die Normalen.
.
ICH BIN DER FREAK.
keiner ha detto:
Genau so isses! Das meine Schröder, als er sagte, mit BILD und Glotze regiert er diesen Scheissverein. Das ist ein Land von Hirnlosen und Apple-Zombies. Aber anderswo ist’s auch nicht besser.
Keinen. Hoffnung. Nur. Krieg.
Lisbeth Heuse ha detto:
@Prince Matecki – Die Schiedsgerichtsbarkeit auf internationaler Ebene ist ein schwieriges Thema und bei Verträgen meistens ein Afterthought. Soweit ich verstehe, wollen die Deutschen beim Freihandelsvertrag zwischen der EU und Kanada jetzt die jeweiligen nationalen Gerichte als Schiedsrichter mit dem Argument, dass die deutsche Gerichtsbarkeit sehr solide sei und den internationalen Ansprüchen völlig genüge. Wenn ich eine kanadische (und insbesondere eine amerikanische) Firma wäre, die mit der Gesetzgebung der Bundesregierung im Streit liegt, wollte ich nicht vor ein deutsches Gericht. Meiner Erfahrung nach stehen deutsche Gerichte immer hinter der deutschen Regierung, wenn es um nationalkritische Themen geht. (Umgekehrt, das heißt für deutsche Firmen gegen Regierungen andere Länder vor den Gerichten dieser anderen Länder gilt das natürlich auch.)
.
Wenn die Gerichtsbarkeit unberechenbar oder nicht unabhängig neutral ist, verdienen die Rechtsanwälte massiv an den Rechtsfällen der Großen, weil alles versucht wird, den Fall außerhalb der Gerichtsbarkeit zu lösen. Die Kleinen sind von vorneherein die Verlierer, denn sie können sich so einen Advokatenzirkus gar nicht erst leisten.
.
Aber die Gerichtsbarkeit über den deutschen Tellerrand hinweg ist ein unbeackertes Feld. Damit beschäftigen sich nicht einmal die höchsten deutschen Juristen. Letztens war je ein seitenlanger Artikel der ehemaligen Verfassungsrichter und Professoren Di Fabio und Grimme in der FAZ. Da haben sich die Herren in akademischer Akkuratesse über das EU Parlament und die Wahl des EU Kommissars ausgelassen. Über die mangelnde Gerichtsbarkeit auf EU Ebene habe ich Entsprechendes von Vertretern der hohen deutschen Gerichtsbarkeit noch nie gelesen.
prince Matecki ha detto:
Die sogenannte Schiedsgerichtsbarkeit in Freihandelsverträgen ist eine Forderung der internationalen Großkonzerne. Sie ist dort berechtigt, wo der Versuch für komplexe Verträge mit Teilbereichen der Produktion und Auslieferung in verschiedenen Ländern einen “Gerichtsstand” zu bestimmen, zu Verwerfungen führt. Einer der Gründe dafür ist u.a., dass wir zwar EU haben, aber keine “Vereinigten Staaten von Europa”, dass also handels- und zivilrechtliche Normen (nicht Zölle, wohl aber Steuern!) in den Ländern der EU teils deutlich voneinander abweichen.
Auf dem weltweiten Gebiet der Seeschifffahrt hat uns das ein entsprechendes Gericht in Hamburg beschert, immerhin mit professionellen Richtern.
Deutschland hat Schiedsgerichtsverträgen in der Vergangenheit aus früherer schlechter Erfahrung und um des lieben Friedens willen zugestimmt. Inzwischen nutzen die Großkonzerne (und wir reden nicht über Siemens oder VW mit Tochtermarken) das aber gegen die Staaten, weil sie sich gegen Veränderungen der Wirtschaftspolitik Entschädigungen erklagen. Übrigens geht das in gewissen Grenzen nach unserem deutschen Recht auch hier, und die Energiekonzerne in Deutschland machen das gerade wegen des Atomausstiegs. Die ganze Thematik ist durchaus komplex, dass sehr langfristige Investitionen (Stromtrassen, Großkraftwerke) langfristig stabile Verhältnisse auch für Bilanzierungsregeln, Abschreibung, Finanzierung usw. voraussetzen, ist durchaus nachvollziehbar. Ohne solche Regeln würde es schlicht keine nicht-staatlichen Investoren in bestimmten Bereichen geben. Was man versuchen sollte, ist das Rahmenwerk ( regulatory framework” sagt der Entwurf) zu verbessern und unabhängiger von Interessen zu machen. In der derzeitigen Konstruktion ist einfach das Interesse von Großkanzleien aus UK / US daran, solche Schiedsaufträge zu bekommen (sowohl die Mitglieder der Schiedskommission zu stellen als auch Rechtsvertretung zu machen, natürlich nicht gleichzeitig, aber schön im Ringtausch mit anderen) und sich an den nach Streitwert gestaffelten Kosten eine platine Nase zu verdienen, viel zu groß.
Und, Frau Heuse, im BMWi kann man unter neuen Ministern durchaus dazulernen bzw. werden Aussagen der Fachleute auf der Leitungsebene eher akzeptiert und in die Verhandlungsrichtlinien aufgenommen als das unter vorherigen war.
colorcraze ha detto:
Mit anderen Worten, es gibt ein Wachstum in der Rechtsbranche, und “die Kleinen” werden mehr denn je abgewürgt.
prince Matecki ha detto:
Amazon etwa, auch so ein Thema….
Als ich studierte, gab es Universitätsbuchhandlungen mit riesigem vorrätigem Sortiment. In den Fächern, in denen unsere Profs “have beens” waren, lagen da sogar US Standard-Lehrbücher in den Regalen. Heute ist das Angebot selbst in Berlin dürftig, der “Lehmanns” in der City West (eine Spezialbuchhandlung Medizin und Informatik) wurde geschlossen. Der Versuch, Bücher aus UK, USA oder Frankreich (etwa éditions de la Pléiade) zu bestellen, endet in Buchhandlungen in der Regel in Ratlosigkeit oder in Lieferfristen von 2 bis 8 (USA) Wochen. Die Preise sind dann oft um 20 % höher als im Ursprungsland. “Normale” Buchhandlungen mit großem Sortiment, vorrätigen verschiedenen Ausgaben von Klassikern oder ähnlichem, gibt es auch nur noch sehr selten. In meiner Heimatstadt (Universität, 200.000 Einwohner, Umland) gar nicht mehr. In Berlin muss man dann für bestimmte Themengebiete auch schon zu Dussmann gehen, nicht gerade ein Beweis für die Kompetenz der “echten” Buchhandlungen. Bei CDs klassischer Musik dito.
Bei Amazon bekomme ich das kurzfristig, die ausländischen Bücher über den uk oder fr Ableger, und wenn ich Nichten / Neffen eine Freude machen will landen die beim Moloch bestellten Bücher und CDs geschenk-verpackt bei den Neffen, selbst wenn ich auf Dienstreise bin und das abends im Hotel in den Laptop hacke.
Ich habe vergleichsweise auch bei Bücher.de und Thalia online bestellt, aber in der Handhabung von Suche, Abwicklung, Versand und Abrechnung ist der Moloch schon gut. Vielleicht könnten sich protestierende Autoren, Verleger und Grossisten (ich habe als Student neben den Katalogen der Uni-Bib auch in KNO-Katalogen lieferbarer Bücher recherchiert was es zu Spezialthemen gab) sich mal zusammentun und etwas auf die Beine stellen, was genau so gut funktioniert…..?
Lisbeth Heuse ha detto:
@prince Matecki – Dass die Schiedsgerichtsbarkeit in Handelsverträgen von internationalen Großkonzernen kommt, liegt offensichtlich daran, dass die das Geld und den Einfluss haben, sich zu Worte zu melden und gehört zu werden. Die kleinen Firmen haben das nicht und müssen hoffen, dass der Politik etwas Vernünftiges einfällt.
.
Vielleicht sollten die Fachleute aus Gabriels Ministerium mal lesen, was die Presse des Landes schreibt, mit dem man verhandeln will:
.
http://www.theglobeandmail.com/report-on-business/international-business/leaked-eu-trade-pact-appears-to-show-canada-caved-in-on-patent-protection-for-drugs/article20056195/
.
http://www.theglobeandmail.com/globe-debate/despite-german-angst-bet-on-ceta-to-go-ahead/article19928198/
.
Wo hat die Tagesschau den Vertragstext her?
…
@colorcraze – Bei „Kleinen“ bezog ich mich nicht auf Vertreter der Rechtsbranche, sondern auf Normalbürger, die im europäischen und internationalen Bereich von einem Rechtsbruch betroffen sind. Die sind nicht nur den Herren Professoren, siehe oben, sondern auch der deutschen Regierung völlig egal.
colorcraze ha detto:
Bei „Kleinen“ bezog ich mich nicht auf Vertreter der Rechtsbranche
Ich auch nicht. Ich meinte kleine Hersteller, die etwas auch in anderen Ländern verkaufen wollen.
Aber kleine Rechtsanwälte dürften gegenüber großen Rechtsfirmen auch keinen Stich haben.
colorcraze ha detto:
@prince Matecki: die Schließung von Kiepert war ein schwerer Schlag gegen die Urbanität (West-)Berlins. Bei den kleineren Buchläden fiel es nicht so auf, aber das Ende von Kiepert war eine Bombe.
colorcraze ha detto:
Woran das letztlich lag?
Kiepert hätte wohl wie Amazon ca. 10 Jahre mächtig Kredite gebraucht, und Gläubiger, die die Füße stillhalten. Dann hätte es auch im Versandhandel mitmischen können. Aber stattdessen passierten so Dinge wie Entführung des Chefs und wohl auch Druck von der Bank. Das führte zu Exitus.
Lisbeth Heuse ha detto:
@Prince Matecki – Was Amazon und die Internet Wirtschaft betrifft, bin ich sehr gespannt, was der deutschen Regierung dazu einfällt. Am Montag soll in der FAZ ein Beitrag des Innenministers erscheinen, irgendetwas über Sicherheitsgurte fürs Internet. Schon der Ansagetitel hat mich amüsiert, die deutsche Regierung interessiert sich immer nur für Sicherheit – nie für Freiheit.
Filou ha detto:
Eine zutiefst demokratische Haltung der Bundesregierung: Freiheit gegen Sicherheit. Bürger das ist es doch, was du willst.
colorcraze ha detto:
was der deutschen Regierung dazu einfällt
vermutlich nichts sachlich relevantes, wie immer.
colorcraze ha detto:
Die nächste Welle wird gerade angeschoben:
http://www.nzz.ch/finanzen/der-computer-als-intelligente-maschine-1.18363342?extcid=Newsletter_15082014_Top-News_am_Morgen
Von selbstfahrenden Autos hatte man sich eigentlich gerade verabschiedet, nun wollen sie den Scheiß wieder hinten vor ziehen. Auch die übermäßig personalisierte Werbung geht extrem auf den Wecker. Sinnvolle Anwendungen sind im Bereich E-Mail-Eingang (Spamfilter, Zuordnungsfilter) und wohl auch Maschinenübersetzung (Google kann diverse europäische Sprachen recht gut ins Englische übersetzen). Echtzeit-Sprachübersetzungen Englisch-Chinesisch qua Maschine halte ich aber für ein kaum erreichbares Ziel, und schon gar nicht in wenigen Jahren.
Aber um noch einmal auf den “Schlag gegen die Urbanität” zurückzukommen:
In Präsenzbuchhandlungen zahlte man bar und trug das Buch raus, und diese Anonymität war geradezu ein Wesensmerkmal des Städtischen.
Jetzt mit dem Internetversandhandel, E-Book-Abos und überhaupt dem Internet qua Providern und sämtlichen abschnorchelnden Diensten und Firmen, entstehen ständig granulare Daten (d.h. jeder Einzelne ist rückverfolgbar), wer was liest. Präsenzbuchhandlungen wirkten demgegenüber als Aggregatoren, dafiel nur “verstärkte Nachfrage nach XY” an, nicht wer das nun genau ist.
GuX ha detto:
Was haben Sie gegen das selbstfahrende Auto? Das wäre auf jeden Fall ein Beitrag zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr und Einsparung von Energie.
Wir müssen einen sinnvollen Weg finden, wie man mit neuen Technologien umgeht – und zwar irgendwo zwischen einem verklärenden Bejubeln und einem Verteufeln. Die großen Datenmengen, die Anfallen, kann man mißbrauchen – ganz klar. Man kann sie aber durchaus auch sinnvoll nutzen. Ich vermute, daß man z.B. mit einer Kombination der Daten von Google, Facebook, Amazon etc. recht zuverlässige Risikoprofile von Nutzern erstellen kann die man für Vorsorgeuntersuchung und vorbeugende Behandlungen nutzen könnte (google flu war so ein Versuch, der erstaunlich gut funktionierte). Im Westen[tm] sind die meisten Risikofaktoren relativ “mild”, d.h. die Konsequenzen zeigen sich erst nach langer Zeit und daher fehlt die direkte Rückkopplung, die zu einer Verhaltensänderung führt (wie heiße Herdplatte -> Hand). Wenn man das z.B. mit den Gesundheitsdaten (wie elektronische Krankenkassenkarte) kombiniert, könnte man nicht nur die Gesundheitsversorgung verbessern, sondern vermutlich auch Kosten reduzieren. Das gleiche gilt für Studien etc … sinnvoll genutzt können die gesammelten Daten große Vorteile für alle beteiligten bringen.
Aber – und das ist das Problem: die Gefahr des Missbrauchs ist natürlich ebenso groß, und es gibt genug dystopische Bücher und Filme die das zum Thema haben. Das heißt aber noch lange nicht, daß es so kommen muß – und genau hier wäre eine vernünftige (und emotionslose!) Diskussion notwendig.
colorcraze ha detto:
Gegen das selbstfahrende Auto spricht die nicht mehr vorhandene Eigenwirksamkeit. Daß man es nicht mehr fahren kann, sondern daß es einen fährt. D.h. ein weites Feld an Entfernungs-, Orientierungs- und Rechtzeitigkeitseinschätzung und -können geht als Eigenerleben und -erfahrung verloren. Verdummung also.
Davon abgesehen könnte ich es mir bei täglichen Stauschleichern schon vorstellen, daß sie evt. lieber gefahren werden möchten. Bis sie aus dem Stau raus sind, jedenfalls. Denn daß man denn doch da noch einen kleinen spontanen Schlenker macht, um ein Brot einzukaufen, oder dort, um noch einen Kasten Bier zu besorgen, lassen sich die Leute ungern nehmen: ein Auto, mit dem man das nicht kann, verfehlt seinen Zweck.
Was Gesundheitsdaten angeht, so sehe ich das als eine extreme Tyrannei an, was Ihnen da vorschwebt. Das ist Vernunftterror à la französische Revolution.
Mir reichen schon die ständigen Rentnergespräche über Krankheiten, deren Zeuge ich immer wieder werde. Wenn die Krankenkassen den Vorsorgekram ausweiten, labern auch die Jungen nur noch von Krankheiten.
Das sind, um mal ein Bild zu geben, alles so Dinge, die das geborene Individuum zurück in den Mutterleib puschen wollen. Allseitig umflutet von Nahrung und Sorge, ohne Einfluß auf wo es hinkommt.
Mir ist es lieber, auch auf die Nase fallen zu können, wenn ich beim Laufen stolpere, und dies im Falle des Falles abzuwenden durch geschicktes Auffangen.
colorcraze ha detto:
Davon abgesehen sollte man sich nie das Gesundheitswesen der USA zum Vorbild nehmen, denn es ist im internationalen Vergleich das teuerste und unwirksamste.
Den anzustrebenden Effekt “Leute ziemlich gesund, Krankenkosten einigermaßen erträglich” bekommt man anders hin, nämlich mit echter Deckelung. Die Engländer mit ihrem NHS stehen diesbezüglich gar nicht so schlecht da.
Nur mal ein Beispiel für die Nichtsinnhaftigkeit von jederzeitigen Interventionen: die Mutter eines Freundes war seit Jahren krank und verstarb vor einigen Monaten. Untersuchung der Toten ergab, daß sie wohl sehr schwer Krebs hatte. Ja sicher hätte man da noch Jahre vorher sie durch X Krankenhäuser schleifen und ihr noch X Diäten verordnen können – dann hätte sie von ihrer restlichen Lebenszeit noch weniger gehabt, aber das Gesundheitswesen hätte noch mächtig Umsatz gemacht. Ich denke nicht, daß das besser gewesen wäre.
Filou ha detto:
Das ‘selbstfahrende Auto’ wird es als Gefährt ohne mögliche Einflussnahme des Fahrers sicher nicht geben.
Was ich sehr schätzen würde, wäre die Möglichkeit, mich auf der Autobahn in den automatisierten Fahrzeugstrom einzuklinken und zu dösen bis ich angekommen bin. Das wäre wie Bahnfahren ohne unliebsame Mitreisende.
Es scheint mir eine neue ‘german angst’ zu sein, diese Furcht vor dem Verlust der Individualität, diese Wahnvorstellung, nur noch ein regierungsgesteuerter Roboter zu werden.
Das kommt davon, wenn man sich den Film Soilent Green allzusehr zu Herzen genommen hat. Obwohl, ja, da gab es doch die Szene mit einem hübschen Mädchen, das sich dem wohnungsbeziehenden Junggesellen als ‘living furniture’ vorstellte. Also..hm…was soll ich dazu sagen, so als kontaktschwacher Gesellschaftsteilnehmer…?
Ethisch ist das fragwürdig. Klar doch. Hat aber was. Doch ja.
Moritz ha detto:
Der Mensch, immer barer aller wirklich selbst gemachten Dinge und ein immer ohnmächtigeres Wesen in allen wichtigen Dingen, braucht die Illusion, wenigstens seine eigene oder geleaste Rostlaube selbst steuern zu können. Das wird er sich nicht nehmen lassen, stimme zu.
Nur sehr reflektierte und mental starke Menschen, die auf Selbstwirksamkeits-Illusionen einen Papp geben, werden die Wohltat schätzen, nicht dauernd auf plötzlich rausziehende Linksblinker (Meist BMW, transl. of Bayerischer Mist Wagen) achten zu müssen.
Allerdings ist da die Datenabschnorchel-Mafia. (Ist eh schon.)
Unterm Strich spricht es dann doch komplett gegen so ein Auto, da es entgültig zur kompletten fahrenden Abhörwanze wird. Kann man sich ja gleich 10 Apple-Smartphones um den Bauch schnallen und schreien: huhu, hier bin ich.
Und nicht nur Konzerne, auch eifersüchtige Noch-Gattinen könnten problemlos nachstöbern falls der Minimal-IT mächtig, wo man war und wie lange.
Filou ha detto:
Kein Problem, von wegen Wanzen. Geht ein Mitarbeiter mal eben an die Sache und stellt mir einen Störsender rein, der wo ohne dass ich was selber hören muss, den schönsten Orgasmus des Universums den Wanzenlauschern auf die Ohren schmeisst.
Nach’n paar Tagen müssen die alle in die Klapse. Wegen krankhaftem Priapismus.
Moritz ha detto:
Wieso wegen eines Steifen gleich in die Klapse. Ein Bild der Merkel zeigen reicht doch.
Filou ha detto:
Damit erreicht man das Gegenteil. Ist für eine Therapie nicht geeignet.
Moritz ha detto:
Man muss sich die Merkel ja nicht gleich übers Bett hängen ned wohr.
Filou ha detto:
Achso, wie immer schwer von Kapeeh (ich). Nö. Oder wollen Sie behaupten, weil jeder Brunzbürger sie kennt, wären alle imbecile?
Oder sind wir bereits alle bekloppt?
Moritz ha detto:
Wie Blitz-Werbeeinblendungen geht das.
Isse Kurztherapie, dann is wieder allet gut.
(Bis auf die Merkel selber, die is nie gut, auch wenn man die Fotokopie von ihr nach einer Millisekunde gleich wieder wech tut.)
Moritz ha detto:
Oder sind wir bereits alle bekloppt?
Gegn diesen Satz würde ich mich so oder eh nie wehren. Er stimmt immer.
Moritz ha detto:
Bei der wächst sogar einer Frau was nach innen.
So, jetzt wieder annneres Thema …
Katzen!
>°<
Filou ha detto:
Auja! Mein Sohn hat drei. Einer ist getigert, der ist total normal. Einer ist so’n amerikanischer Langhaarflauschpulli. Der hats an der Hüfte und leckt immer an der Olivenölflasche. Der dritte ist rundum schwarz und pisst die Bude voll. Manchmal verfehlt er die Balkonbrüstung, dann fällt er in’s Wasser, das hinter dem Haus sehr hübsch vor sich hin steht.
Moritz ha detto:
Ja, die Getigerten sind gemeinhin etwas normaler.
Der Rest ist überzüchtet und hat einen unterhaltsamen Schlach wech.
Deswegen hält man sie sich ja. Sie lenken vom eigenen Schlach ab, die reinste Medizin. Gegen zu hohen Blutdruck und gegen Humorlosigkeit.
Gruß
der Mor
PM
(Pelzige Medizin)
Moritz ha detto:
Zur Haltung eines Kobolds in der Form einer Katze
(Every home should have one)
“Im Erzgebirge erscheint er tagsüber als zurückgezogen im Haus lebende schwarze Katze, während er nachts als drachenähnliches Wesen aus dem Schornstein fährt, um seinem Besitzer Geld zuzutragen. Besitzer von Kobolden werden daher oft wohlhabend, können jedoch nicht sterben, bevor sie den Kobold an eine andere Person abgegeben haben.”
Wikipedia über Kobolde
Filou ha detto:
Wir hier hatten zwei. Der schwarz-weiss Gefleckte war ein ängstlicher Psychot mit ausgezeichneten Jagderfolgen bei grossen Vögeln, Mäusen und Maulwürfen.
Das getigerte Mädchen ging einfach weg und kam einfach wieder. In aller Unschuld.
Bis auf die Sache mit der Kirche, die sie als geheimes Bordell betrieb. Sex sells. Bin nie dahinter gekommen, womit die Kater sie bezahlten. Euro, Mäuse, Gummibärchen? Keine Ahnung.
Seit deren Asche, aufbewahrt in hübschen Urnen, auf der besonnten Terrasse steht, können wir endlich einfach mal so, ohne zu Organisieren, in Urlaub fahren.
colorcraze ha detto:
Es ist mehr dieses von-außen-in-einen-Kokon-Einspinnen, um dann wie eine Schlupfwespe zuzustechen, das mich derzeit ärgert.
colorcraze ha detto:
Anders gesagt, das selbstfahrende Auto nimmt eine heute alltäglich erlebbare Rückkopplung (“wenn nicht aufpassen, dann bumm”) weg.
GuX ha detto:
Ein selbstfahrendes Auto kann man auch ohne Probleme zu anderen Zielen schicken. Dabei fährt es zuverlässiger als ein menschlicher Fahrer und läßt sich auch nicht ablenken.
Was die Gesundheitsdaten angeht: da stehen wir eindeutig auf unterschiedlichen Seiten. Von mir aus kann jeder mit seiner Gesundheit machen, was er will – so lange diese Entscheidung bewußt ist und andere nicht gefährdet werden (wie z.B. bei Infektionskrankheiten). Interessanterweise sprechen sie das NHS an: gerade das NHS investiert sehr viel in Vorsorgemaßnahmen um spätere Krankheiten zu vermeiden – und das ist bei einem steuerfinanzierten System auch sinnvoll, denn die Gemeinschaft trägt die Kosten für zusätzlichen Kosten.
Hier scheint sich für mich ein Widerspruch in Ihrer Argumentation aufzutun: bei einem gemeinschaftlich finanzierten Gesundheitssystem sollte eigentlich jedes Mitglied die Pflicht haben, seine Gesundheit so gut wie möglich zu erhalten – und das System sollte das so weit wie möglich unterstützen (in welchem Maße etc ist wieder eine andere Frage). Viele Krankheiten lassen sich im Frühstadium sehr gut behandeln – auch zahlreiche Krebsarten, bei denen dann nur eine kurze OP oder Chemotherapie notwendig ist – warum sollte man auf diese Möglichkeiten verzichten?
T.I.M. ha detto:
Was das Risikoprofil in Zusammenhang mit Gesundheitsdaten angeht, moechte ich Colorcraze zustimmen. Die noch nicht eliminierten berufsbedingten Risiken sollten von der Arbeitsmedizin abgedeckt sein (In D wurden bspw. meine Augen regelmaessig getestet weil ich mit starken Lasern gearbeitet habe). Darueber hinausgehende Kostensenkung kann eigentlich im groesseren Rahmen nur dadurch hervorgerufen werden, dass die Versicherungsnehmer mehr oder weniger sanft dazu gezwungen werden, sich krankenkassenkonformer zu verhalten, d.h. Zusatzkosten fuer Radfahren ohne Helm, Rauchen, Bergsteigen (>2000 m oder ueber II. Grad), Fussball spielen, Sex mit wechselnden Partnern, Autofahren auf Alpenpaessen, ueberhaupt haeufiges Autofahren etc. etc.
Die vermeintlich daraus resultierende Einzelfallgerechtigkeit ist jedoch eine Chimaere. Tatsaechlich waere es eine enorme Gaengelung fuer all diejenigen, die nicht den all-inclusive-Zusatzbeitrag zu zahlen bereit oder in der Lage sind. Ohne Zusatzbeitraege jedoch sehe ich nicht, wie eine konkrete RisikoEINSCHAETZUNG selbiges reduzieren wuerde.
(Und dann noch ein Volkswirtschaftliches Argument: Unterm Strich ist derjenige, der mit 64 in Rente geht und mit 69 an Herzinfakt oder Lungenkrebs stirbt, trotz moeglicher OP sicherlich billiger als derjenige der bis 87 bei bester Gesundheit bleibt und danach noch 5 Jahre Pflegefall ist. Das interessiert aber das Gesundheitsystem nicht.)
GuX ha detto:
Das kommt sehr auf den Standpunkt an, welche Rolle die Gesellschaft hat. Die meisten im Gesundheitswesen beschäftigten würden Ihnen hier widersprechen und von einer Verantwortung für die Gesundheit der Gemeinschaft sprechen – ich sehe das ähnlich (u.a. berufsbedingt).
Die Gesundheit in der westlichen Welt hat sich in den letzten 100 Jahren gewaltig verbessert – u.a. auch deswegen, weil man Menschen auf die eine oder andere Art zu ihrem Glück gezwungen hat. Nach Ihrer Argumentation sind dann z.B. auch die Nichtraucheraktionen falsch, denn sie sind auch eine Art Tugendterror (ebenso wie Alkohol und andere). Auf der anderen Seite sind zahlreiche Menschen erheblich gesünder und können ein längeres Leben mit deutlich höherer Lebensqualität genießen.
Letztendlich hat jeder die Freiheit, so zu leben wie er (oder sie) will, aber diese Freiheit setzt in meinen Augen auch ein Verständnis der Konsequenz des eigenen Handelns voraus – und dieses Verständnis ist in vielen Fällen nicht gegeben. Entweder durch mangelndes Wissen, oder durch mangelndes Interesse. Ich halte es für eine Pflicht, Menschen die Möglichkeit zu geben, solche Entscheidungen mit dem nötigen Wissen zu treffen und ihnen die besten Chancen zu geben, ihre Gesundheit zu erhalten. Was die Menschen dann damit machen, ist eine andere Sache.
colorcraze ha detto:
Wäre mal interessant, WARUM die Menschen heutzutage länger leben.
Ich meine: zu einem Teil mindestens, weil die echte Schwerindustrie weitgehend nach China ausgewandert ist. In meiner Jugend sah ich noch Arbeiter, die durch frühzeitige Übernahme immer gleicher körperlich anstrengender Arbeiten krumm waren, und ich hörte von frühzeitigen Todesfällen von denjenigen, die tagtäglich mit chemischen Substanzen oder Stäuben hantieren mußten.
Externet ha detto:
Sicherlich. Aber wir lassen die Bäume nur gen (Gen-Wachstum?), nicht in den Himmel wachsen. Am stärksten schlug das Rauchen zu Buche: Bei über zehn Zigaretten pro Tag, verliere ein Mann ganze 9,4 Jahre, eine Frau 7,3 Jahre. Ein moderaterer Konsum reduziere die Lebenserwartung immer noch um etwa fünf Jahre. Laut der Studie führen auch andere Lebensstilfaktoren zu einem deutlichen Verlust an zu erwartenden Lebensjahren, im Einzelnen nennen die Wissenschaftler: Adipositas 3,1/3,2 Jahre), starker Alkoholkonsum (3,1 Jahre, nur Männer) bzw. hoher Verzehr an rotem Fleisch (2,4 Jahre Frauen, 1,4 Jahre Männer). Aber auch ein BMI unter 22,5 verringere die Lebenszeit um 3,5 Jahre bei Männern und 2,1 Jahre bei Frauen. Ein Mangel an körperlicher Aktivität machte sich nicht durch einen signifikanten Verlust an Lebenserwartung bemerkbar. … 😆 Alle Fahrräder in die Garage, keine Alpendurchquerung via Eisenbahn muss mehr verschwiegen werden!
colorcraze ha detto:
So arbeiten sie alle dran, die Rentnerzeit nicht uferlos lang werden zu lassen.
Und trotzdem werden sie immer älter.
GuX ha detto:
Auf jeden Fall bessere hygienische Bedingungen und bessere Ernährung (also zuverlässige Versorgung, keine bakteriellen Verunreinigungen) – so sagt man zumindest. Dazu kommt eine erheblich bessere medizinische Versorgung (wo wären wir ohne Antibiotika?) und wie Sie sagen, besserer Arbeitsschutz.
Wahrscheinlich spielt auch die gesellschaftliche Akzeptanz von Risiken und Unfällen eine Rolle: wenn man z.B. die Zahl der Arbeitsunfälle und tödlichen Autounfälle in den 70ern mit heute vergleicht …
T.I.M. ha detto:
GuX: Ja, ich halte das Rauchverbot fuer zumindest zweifelhaft.Genaugenommen bin ich in der Frage sehr zwiegespalten. Als olfaktorisch sensibler Nichtraucher ist es eine Wonne, in einer Bar ein Getraenk zu trinken ohne dem Gestank ausgesetzt zu sein, ich glaube aber nicht, dass es Aufgabe des Staates ist, den Konsum erlaubter Drogen in privaten Raeumlichkeiten zu regulieren. Nun kann ich beim Rauchverbot noch das Argument des Arbeitsschutzes und der DIREKTEN Gefaehrdung anderer (auch wenn mich niemand zwingt, in eine Bar zu gehen, in der geraucht wird) nachvollziehen.
Wer mir sagen moechte, ob ich Alkohl trinken darf oder nicht, ob ich einen Helm tragen soll (am besten auch im Haushalt, da passieren ja die meisten Unfaelle), ob ich eine TUEV-zertifizierte Leiter an Stelle eines Stuhls benutzen muss, wenn ich im Wohnzimmer schnell eine Gluehbirne auswechseln will, … jawohl, der Betreibt in meinen Augen Tugendterror!
Jugendschutz und Aufklaerung sind wichtig, aber ab einem gewissen Punkt muss der erwachsene, aufgeklaerte Mensch doch frei bleiben, zu entscheiden, wie er sein Leben zu fuehren gedenkt. Wo liegt sonst die Daseinsberechtigung der liberalen Demokratie?
Wenn man gezwunden ist, eine Krankenversicherung abzuschliessen (wie in jedem zivilisierten Land ausser den USA), dann waere man bei “Strafzahlungen” fuer bestimmte Lebensweisen de facto eben nicht mehr frei.
[Exkurs/Gedankenexperiment: Alle Risiken fuer jeden sind genau abschaetzbar (bessere Gendiagnostik etc.) und der Beitragssatz richtet sich genau danach. Dann zahlt doch am Ende fast jeder genau die Kosten, die er selbst verursacht plus Verwaltungskosten. Das Ergebnis waere keine Versicherung sondern nur ein Spar-/Kreditprogramm!]
Aber selbst wenn eine Gesellschaft sich fuer eine solche scheinbare (!) Einzelfallgerechtigkeit entscheidet, wo endet das dann? Wer bestimmt, was ein Risiko ist? Wer kontrolliert, ob die Lebensfuehrung auch den Angaben entspricht? Darf die Krankenkasse dann bei einmaligem Verstoss die Zahlung verweigern? Wie geht unsere Gesellschaft mit dem fast automatisch resultierenden Denunziantentum um (“Der Mueller ist auf’s Matterhorn gestiegen, dabei hat er nur einfache Wanderungen versichert! Hat der Don ueberhaupt eine Rodelzusatzpolice?”)?
Sie wollen die Informationen bspw. durch google und amazon gewinnen. Mit welchem Ergebnis? Ich kaufe “gefaehrliche” Sachen (Klettergurt!) nur noch anonym im Laden ein? Und dann, Abschaffung des Bargelds?
Sehen Sie, ich bin einer der wenigen hier, die immer wieder gegen den latenten Kulturpessimismus in diesem Forum anargumentieren, aber selbst ich fuerchte mich vor Argumenten wie dem Ihren, dass naemlich eine Technik etabliert werden soll, die dann zur Unterdrueckung eingesetzt werden kann aber nicht MUSS. I am not convinced!
colorcraze ha detto:
Daß Antibiotika ziemlich viel gebracht haben, erscheint mir glaubhaft. Aber daß die Verbesserungen bezüglich arbeitsbezogener Krankheiten von besserem Arbeitsschutz kommen, glaube ich nicht: ich meine eher, es gibt diese Tätigkeiten heute nicht mehr. Z.B. Carbid-Abfüller in der chemischen Fabrik. Weil es die Fabrik seit 15 Jahren nicht mehr gibt.
Was die Verkehrsunfälle angeht, die sind wohl seit den 70ern sehr gesunken. Noch weiter runter wird man sie schätzungsweise kaum bringen.
Krankmachende Arbeitsbedingungen leben immer mal wieder auf, besonders in Niedriglohnbranchen.
GuX ha detto:
Ich versuche hier, auf colorcraze und T.I.M. zu antworten.
Was den Arbeitsschutz angeht: ich denke schon, dass das eine Rolle spielt. Es sind nicht nur Stellen verschwunden – zum Beispiel in der chemischen Industrie sind die Zahl der Arbeitsunfälle gesunken. Die Standards in Labors etc haben sich erheblich verbessert, und es hat auch ein Bewußtseinswandel stattgefunden.
T.I.M. – ich denke, wir mißverstehen uns. Es geht mir nicht um risikoreiche Verhaltensweisen, sondern eher um Anzeichen von Krankheiten: wenn jemand z.B. nach bestimmten Symptomen sucht, plötzlich das Einkaufsverhalten ändert etc. Ganz offensichtlich wäre dies natürlich bei Krankheiten wie Depression etc, aber es gibt auch Studien die zeigen, daß bei anderen Krankheiten es zu Veränderungen in Verhaltensmustern kommt.
colorcraze ha detto:
Bei aller Liebe, aber man muß doch auch mal krank sein dürfen, ohne daß man gleich unter Kuratel kommt. Die Vorstellung, man macht sich im internet zu bestimmten Krankheiten schlau, und 2 Tage später klingelt es an der Tür und eine Krankenschwester steht davor, ist eine furchtbare.
Externet ha detto:
❓ Hilfe zur Selbsthilfe, sozusagen? Booze may not be the answer, but it helps you to forget the question. 😆 @colorcraze – Zwei Tage? Morgens gesucht, abends geliefert (der mutmaßlich Kranke in die Anstalt).
prince Matecki ha detto:
Die Argumente für Buchhandlungen kann ich ja gut nachvollziehen, ich weiß aber auch dass hoher Buchbestand vor Ort Kapitalbindung ist, besonders seitdem Verlage Kommissionsgeschäfte sehr restriktiv handhaben. Also müsste man investieren um noch mitspielen zu können….
Das Elend des US-Buchhandels (weite Regionen Buchhandlungs-frei mit Ausnahme kirchlicher Träger und kleiner Shops in Bildungseinrichtungen, und sonst Ketten mit bestseller-Theken und wenig sonstiger Auswahl) kenne ich seit meinen Austausch- Zeiten, und das ist sehr lange her.
Ja, Kiepert war ein trauriges Signal in Berlin, keine Frage.
Verehrte Frau Heuse, wenn vertrauliche Entwürfe in den Medien sind bei Vertragsverhandlungen, dann dürfen Sie getrost edlen Schampus verwetten, dass diese Entwürfe von interessierter Seite “durchgestochen” worden sind.
Es gibt so “Gespräche unter 3” mit Pressevertretern bei denen vergessliche ältere Beamte Papiere ohne Briefkopf und Aktenzeichen liegen lassen, habe ich mir sagen lassen, wo ist noch gleich mein Nähkästchen?
Ein schönes Wochenende allerseits!
isidorus ha detto:
Von welchem fehlenden Versicherungsschutz redest du bei Uber eigentlich? Uber hat eine Haftpflichtversicherung für Fahrer, Mitfahrer und Dritte über 3,7 Millionen Euro in jedem einzelnen Unfall. Das ist wesentlich mehr, als eine normale Versicherung.
Außerdem muss jeder Fahrer bei Uber zur Anmeldung einen TÜV-Nachweis und den Führerscheind vorlegen und sein “Punktekonto” und ein Führungszeugnis nachweisen.
Es ist ja nicht so, dass die da einfach jeden mitspielen lassen.
colorcraze ha detto:
Es gibt hier kein “du”.
Nichtmal ein “Du” (Ausnahme: zitierte Gedichte).
Wenn Sie sich bitte ans Siezen halten könnten. Dann täte Ihnen auf Ihren Beitrag vielleicht auch jemand zur Sache antworten.
Externet ha detto:
Du oder Sie, spielt doch keine Rolle.http://de.wikipedia.org/wiki/Uber_(Unternehmen)#EinzelnachweiseUnterhaltung pur.http://www.theatlantic.com/business/archive/2014/08/how-uber-helps-women-break-into-the-taxi-industry/376127/
pascha50 ha detto:
Ach, Michel, Sie täuschen sich….!
Es spielt eine eminent große Rolle, weil es den Abstand von einem zum anderen Gesprächspartner bei ca. 60 cm hält, was ziemlich genau der Distanz entspricht, in der Kommunikation unter Kollegen, Geschäftspartnern, mithin also auch unter Stützenkommentatoren, stattfinden sollte.
Wird der Abstand geringer, wird es vertraulich / intim, wird er größer, wird es unpersönlich / öffentlich.
Dem Antrag der Kommentatorin colorcraze ist daher stattzugeben.
Externet ha detto:
😆 Meinen Sie den deutschen Michel im allgemeinen oder einen verdienten Stützen-Kommentator? Wie auch immer, der Abstand spielt auch keine Rolle: eine so kleine, dass sie praktisch nichts bedeutet.
Externet ha detto:
Du oder Sie, spielt doch keine Rolle. <br http://de.wikipedia.org/wiki/Uber_(Unternehmen)#Einzelnachweise Unterhaltung pur. http://www.theatlantic.com/business/archive/2014/08/how-uber-helps-women-break-into-the-taxi-industry/376127/ (Entschuldigung, bitte.)
colorcraze ha detto:
Ach, auch noch die Tränendrüse. Zumindest hier in Berlin sind Fahrerinnen keine Exoten, hatte schon öfters welche (und fahre nicht so oft Taxi).
Aber man muß das deutlich sehen, das ist eine Abkoche der Goldmännchen gegenüber lokalen Märkten. Zerstörung des lokalen Marktes durch Wildtaxis, danach Übernahme der lukrativen Teile (Vermittlung, Versicherung, “Zugangsgebühren”) als Quasimonopol, Ortungs/Offenbarungszwang der Kunden (Wegfall der Anonymität) – woraus irgendwann Übergriffe resultieren.
Die Kriegskasse ist äußerst prall gefüllt, sie werden diesen Krieg führen.
Externet ha detto:
😆 Der Internet-Handel gefällt mir nicht, die Zerstörung lokaler Märkte bedauere ich sehr, wiewohl scheint es mir, die Tante-Emma-Läden verschwanden noch vorm Internet-Handel, auch das haben wir spielend überlebt.
colorcraze ha detto:
Ein Onkel, der einen zum Supermarkt ausgebauten Tante-Emma-Laden weiterführte, hat es in den 70ern nur überlebt, weil er in Tennishalle machte. Was dann ab den Nullerjahren auch nicht mehr lief. In dem Laden versuchten sich ein italienischer Nudelmacher und ein türkischer Bäcker, alle erfolglos. Er steht seitdem leer.
Externet ha detto:
Was sollen wir (Verbraucher, Konsumenten, Nutzer) gegen den Strukturwandel machen? Online-Banking verwende ich, sonst kaum etwas. Die Werbung für Zalando & Co widert mich nur an, selbstverständlich kaufe ich bei denen nichts, aber was halte ich damit auf? Nachdem die kleinen Läden zumachten, blieb mir auch der Supermarkt als Einkaufsmöglichkeit offen. (Erinnert sich noch jemand an die Öffnungszeiten mo-fr bis 18:30 und samstags bis 14 Uhr bundesweit?)
colorcraze ha detto:
Ich erinnere mich sogar noch an “Mittwoch nachmittag geschlossen”, was sich bis in die 70er Jahre hielt.
Übrigens sollen in den 40er und 50er Jahren die Öffnungszeiten sehr lange (20, 21 Uhr) gewesen sein, und eventuelle Kunden scheuten sich wohl auch nicht, Sonntags an der Haustür zu klingeln, weil der Laden geschlossen war.
Externet ha detto:
😆 Erleben wir also doch die Ewige Wiederkunft des Gleichen?
T.I.M. ha detto:
Ist das eine gewerbliche Haftpflicht? Bzw. zahlt die Versicherung auch fuer Personenschaeden an KUNDEN (ungleich “Mitfahrer”)?
Externet ha detto:
❓ Na, Du? … Ob eine normale Kfz-Haftpflichtversicherung für die offenkundig gewerblichen Personenbeförderungen ausreicht, ist fraglich: Die weitaus meisten Kraftfahrzeugversicherungen schließen gewerbliche Personenbeförderung von ihrer Abdeckung aus, so dass im Schadensfall kein ausreichender Versicherungsschutz vorliegt. … Was sagst/schreibst Du dazu?
Isidorus ha detto:
Ja natürlich ist das eine kommerzielle Versicherung. Dass die Berliner Taxi-Union das nicht weiß oder das Gegenteil behauptet,spricht nicht gegen Uber, sondern gegen die Taxi-Union.
http://blog.uber.com/ridesharinginsurancepolicy
Stand März 2014, da waren es in den USA noch 1.000.000 (was das zehnfache des für Taxis gefürderten ist, Haftpflichtversicherungen in den USA sind extrem niedrig angesetzt, selbst Taxis müssen – in den meisten Bundesstaaten – nur mit 100.000 Dollar pro Unfall versichert sein.
Inzwischen hat Uber die Deckungssumme auf 3,7 Millionen pro Haftpflichtfall erhöht.
GuX ha detto:
Muscat – ich muß Ihnen recht geben; es ist einfach, andere zu kritisieren und selbst nicht zu machen. Sie haben wenigstens einen Beitrag zur Diskussion gebracht, während ich das nicht tat.
Die Artikel in Zeitschriften, so wie Economist, sind nicht so hilfreich, weil sie eben keinen guten Überblick geben. Ich glaube, es wird für hier zu spät sein, bis ich etwas geeignetes finde – aber ich werde suchen.
colorcraze ha detto:
Falls Sie zu diesem Thema über irgendwelche verlinkbaren Artikel stolpern, wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie die auch in Wochen oder Monaten noch bringen – das Thema interessiert mich, und ich verfolge die Presselandschaft nicht so sehr breit.
GuX ha detto:
Das mache ich sehr gerne – bitte erinnern Sie mich aber auch!
colorcraze ha detto:
i.O., werde versuchen, das Thema ab und an wieder einzuflechten.
muscat ha detto:
Danke, ein guter Vorschlag!
Externet ha detto:
T.I.M. – agosto 16, 2014 alle 5:46 pm – Ist das eine gewerbliche Haftpflicht? Bzw. zahlt die Versicherung auch fuer Personenschaeden an KUNDEN (ungleich “Mitfahrer”)? Eher NICHT. … Ob eine normale Kfz-Haftpflichtversicherung für die offenkundig gewerblichen Personenbeförderungen ausreicht, ist fraglich: Die weitaus meisten Kraftfahrzeugversicherungen schließen gewerbliche Personenbeförderung von ihrer Abdeckung aus, so dass im Schadensfall kein ausreichender Versicherungsschutz vorliegt. …
Externet ha detto:
… Der Darstellung, dass Passagiere bei dem Dienst nicht versichert seien, widersprach das Unternehmen allerdings. Erstmals äußerte sich Uber konkret dazu, wie Fahrgäste versichert sind: So greife in einem Schadensfall zusätzlich zu der Versicherung des Fahrers eine Zusatzversicherung von Uber mit einer Haftung von bis zu 3,7 Millionen Euro pro Schadensfall. Diese Versicherung decke nicht nur den Fahrgast und Dritte voll ab, sondern greife auch, falls der Versicherungsschutz des Fahrers nicht ausreichen sollte, teilte Uber mit. Die Police werde von einer international tätigen Versicherungsgesellschaft gedeckt. … ❓ Von welcher, ach so konkret?
greenbowlerhat ha detto:
3,7 Millionen sind nicht viel, wenn man lebenslang für ein bettlägriges und pflegebedürftiges Opfer zahlen muss. 3,7 Millionen sind nicht viel, wenn es mehrere Geschädigte gibt, denn es geht ja anscheinend um den “Schadensfall”, nicht um die Anzahl der dabei Geschädigten.
Es hat schon seinen Grund, wenn die deutsche Zwangs-KFZ-Haftpflicht deutlich höhere Beträge vorsieht – z.Zt. 7,5 mio. bei Personenschäden – und unisono deutlich höhere Beträge dirngend empfohlen werden und auch marktüblich sind.
Externet ha detto:
Ronaldinho lists his mansion on Airbnb travel site for $16,700 a night during Brazil World Cup 2014 😆 Na dann gibt’s kein Halt mehr.
Externet ha detto:
Mehr als 500 deutschsprachige Autorinnen und Autoren – darunter auch wenige Schweizer – haben sich einem Protest gegen die Methoden des Onlinehändlers Amazon angeschlossen. In einem am Freitag veröffentlichten offenen Brief werfen sie dem Unternehmen vor, gezielt Empfehlungslisten zu manipulieren und Bücher bestimmter Verlage verlangsamt auszuliefern, um höhere Rabatte durchzusetzen. … – Innen und außen. – … “Wir Autorinnen und Autoren sind der Meinung, dass kein Buchverkäufer den Verkauf von Büchern behindern oder gar Kunden vom Kauf von Büchern abhalten sollte”, heisst es in dem Schreiben weiter. “Amazon hat kein Recht, eine Autorengruppe, die am Konflikt nicht beteiligt ist, «in Beugehaft» zu nehmen.” 😆 Keine Buchverkäuferinnen und kein Buchverkäufer oder gar Kundinnen und Kunden, bitte!
greenbowlerhat ha detto:
Was mir in der Diskussion um Uber noch zu kurz kommt, ist die Anstiftung zur Steuerhinterziehung auf Seiten der Fahrer.
Taxiunternehmen zahlen Steuern, sowohl Gewerbesteuer als auch Mehrwertsteuer, und die Zeiten, zu denen “schwarz” oder “ohne Beleg” gefahren wurde, dürften durchweg vorbei sein – dank GPS/elektronischen Fahrtenbüchern und vielen anderen elektronischen Helferlein an Bord. Das kan nauch jederzeit geprüft werden und wird es durchaus auch.
Uber-Fahrer zahlen, äh… was? Ja, die Einnahmen werden wohl schon steuerpflichtig sein, aber zahlen die auch? Melden die ein Gewerbe an? Rechnen die korrekt ab gilt da auch für jede Fahrt? Was ist mit Umsatzsteuer? Hat der Uber-Fahrer das überhaupt auf dem Schirm? Wer schützt den Staat davor dass jede 2. Fahrt oder mehr nicht abgerechnet wird?
Wenn man das recht betrachtet und auch wenn man die Konzession mal ausklammert, ist so ein Fahrgewerbe rechtmäßig (!) und wirtschaftlich doch nur dann rentabel zu betreiben, wenn nicht nur umfassender Versicherungsschutz und technische Leistungsfähigkeit des Autos sondern auch die Abführung von Steuern und die damit einhergehende Buchführung gewährleistet ist. Da muss man also eine ganz ordentliche Infrastruktur vorhalten. Was verdienen will der arme Tropf am Steuer ja auch noch, ebenso wie Sozialabgaben gezahlt und persönliche Versicherungen (KV) bedient sein wollen.
Die im Screenshot angedeuteten 1000 US-lire / Woche sind da nix, absolut nichts.
Ist das mal durchgerechnet worden? Ich habe den Verdacht, dass das es nicht einfach ist, Taxiunternehmen wirtschaftlich zu betreiben, trotz Protektion durch das Konzessionssystem. Und man bei Uber sicher alles wird, nur nicht in die Lage versetzt, den Lebensunterhalt zu bestreiten.
Moritz ha detto:
Die angedeuteten1000 US-lire pro Woche, wenn – wenn das der erhoffte Umsatz sein soll, – da gehen sicher geschätzt mindestens 35- 40% an fixen und laufenden Betriebskosten weg wie Benzin, Knöllchen, Fahrzeug-Abschreibung, Versicherung, Fahrzeugsteuer, Fahrzeugabnutzung, Standgebühr, etc. Dann hast 500 US-lire/Woche vor Steuer übrig. Sind ca. 2500 US-lire vor Steuer im Monat, die noch zu versteuern sind plus voller (nicht Hälfte-Hälfte wie bei Arbeitnehmern) Abzug von GKV und RV.
Übrig bleiben zum Leben dann im Monat um die 1400,00 US-lire, wens hoch kommt.
Eher weniger. Das ist alles noch optimistisch gerechnet.
Und es ist zwar oft mehr als ein selbständiger Grafiker in Berlin pro Monat Umsatz mit seinen nichtsnutzigen Kunden erwirtschaftet (der wird um die 800 pro Monat herumkrebsen, es gibt belastbare Statistiken, wie wenig diese Menschen verdienen, abzufragen bei AGD, BDG und designtagebuch.de) oder wie ein freier Journalist erbeutet – reicht jedoch nicht, um als Vater oder Mutter eine Familie zu ernähren.
Ich nehme daher streng an, diejenigen aus dieser Klientel, die Uber als legitime Einnahmequelle und Fahrdienst so toll finden, betrachten den Uber-Dienst eh nur als nettes Geld zum Mitnehmen, um die sonstigen mageren Single-Kreativ- oder Medienwirtschaftssalärs aufzumotzen, damit mansich weiterhin sein Autochen leisten kann. Eine kleine Schwarzfahrt zwischendurch inklusive.
Wir haben das 3-Jobs-auf-einmal-Prekariat für Singles. Dann haben sie immer noch nicht genug Geld und kaufen bei bei der Seifenblase Zalando, tragen es drei Tage und wollen eine Retoure.
Und passieren darf da nix, kein Unfall oder sonst was. Sonst platzt das kreative Seifenblasen-Lebensmodell, auf das unsere Wirtschaft eh schon länger hin arbeitet. Mit der Seifenblasen-Madame an oberster Stelle, deren Wahlspruch lautet. “Immer auf Sicht fahren”, will sagen, immer zwischen dem Seifenblasen-Regen durch wie Berggruen, Middelhof und Benco ja auch tun ohne was echt zu investieren aber immer rausziehen und filettieren.
Der Don betont ja auch immer gern, wenns darum geht, dass er endlich heiraten soll: Es reiche grad mal für ihn. Ist so. Wo er Recht hat hat er Recht oder net. Das stopft allen Tanten das Maul. Spitzenargument, wenns nicht lockerlassen wollen mit ihrem Gerede. Weil: Von Geld verstehens ja was.
Einige Uber-Berliner anscheinend nicht.
Gruß
Der Über-Kater
Tim ha detto:
Schön wenn man sich noch Gedanken darüber machen kann und nicht resigniert hat. Und es zeugt von geistiger Gesundheit, wenn man ob der Gedanke nicht dem Wahnsinnn anheimfällt. Beispiel: Airnbn et al.: Die städtischen Wohnungsunternehmen Berlins haben zusammen mit dem Senat das “Bündnis für soziale Wohnungspolitik und bezahlbare Mieten” unterschrieben. Ich wohne in einem Haus einer dieser Unternehmen, Altbau attraktive Lage. 2 Wohungen werden hier als Ferienwohungen vermitetet. Der eigentliche Mieter zahlt 6 Euro/qm kalt, und erhält am Ende des Monats, wenn es mittelprächtig läuft bei 20 Belegungstagen 22 Euro/qm vom Touristen. Einer dieser Airbnb Anbieter offeriert 3 Wohungen, Interessiert niemanden. Nicht mal den Vermieter mit dem Bekenntnis zu sozialer Wohnungspolitik und bezahlbaren Mieten.
Das Prinzip der Politik ist Verantwortung ignorieren. Amazon, airbnb, und andere kommen damit durch. Uber hatte das Pech mit der Taxilobby und dem Personenbeförderungsgesetz hierzulande auf besondere sensible Bereiche zu treffen. Auf solche nationalen Besonderheiten Rücksicht zu nehmen, hat man in Kalifornien nicht die Zeit.
Externet ha detto:
… “Es sind keine Ausgaben mehr auf Lager”, sagte ein Sprecher. “Ab sofort gibt es den Brockhaus nur noch gebraucht — oder eben digital.” …Was sollen wir dazu sagen?Nichts ist für die Ewigkeit?
Externet ha detto:
http://blogs.faz.net/deus/2014/08/15/jede-woche-1000-dollar-und-kein-nachdenken-2129/ … Niedere Beweggründe sehen anders aus, ein Verbrechen mag man kaum darin sehen. … (Vom analogen Identitätsdiebstahl im Museum)
Hannes ha detto:
Grundsätzlich gebe ich dir ja recht, lieber DA, aber in einem Punkt muss ich für mein persönliches Umfeld widersprechen. Es geht um Bequemlichkeit und darum, dass der Handel vor Ort, auf jeden Fall hier in der Provinz, die gewünschte Ware sowieso nicht vorrätig hat. Ums Geld geht es den wenigsten. Fast alle wären meiner Meinung nach bereit, mehr zu zahlen, wenn die Arbeiter dafür anständige Löhne bekommen würden.
Was Amazon, Zalando und Co. machen, ist nur die konsequente Umsetzung des Kapitalismus, der hier von fast allen akzeptiert wird. Hier ist der Staat gefragt, regulierend einzugreifen und die wirtschaft wieder in menschliche Bahnen zu lenken.
Dazu gehört aber auch, es geringverdienern zu ermöglichen, über die Runden zu kommen, ohne auf Billiganbieter angewiesen zu sein.
Jeder, der hier in den letzten Jahren CDU/SPD/Grüne/FDP gewählt hat, sollte sich zuallererst an die eigene Nase fassen, bevor auf anderen rumgehackt wird. Mit euren Stimmen habt ihr das alles ermöglicht und unterstützt.
Lg, Hannes
Moritz ha detto:
Was Amazon, Zalando und co. machen:
Was sie machen, ist, via unentwegter Chuzpe und Kapitalspritzen Marktstrukturen dermaßen lange ausdauernd mit Billig- und Bequemangeboten zu durchdringen, bis Wettbewerber, bis ganze Märkte aufgeben müssen.
Das Ziel ist ein Oligopol oder gar ein Monopol zu errichten.
Wenn das dann erreicht ist und nach hartnäckiger Durchdringungsphase die Gegner endlich zerbröseln, dann ziehen auch bei den Angreifern auf seltsame Weise plötzlich die Preise und Bedingungen an. Amazon: neuer erhöher Mindestbestellwert. Warum? Because they can. Es geht schon los.
Leute, seid net so naiv.
T.I.M. ha detto:
Das Verlagsgebaren wieder einmal ausgeklammert, ist der Rest doch Unsinn. Amazon macht quasi keinen Gewinn wegen hoher Investitionen. Jeder, der an sein Geschaeftsmodell und dessen Ausbaufaehigkeit glaubt, wuerde das aehnlich machen.
Und anziehende Preise (Ich vermute Sie reden von Nicht-Buechern)? Es ist ja nicht so, dass nicht jeder andere dieselbe Ware billiger anbieten koennte. Selbst wenn man dann einen Tag laenger auf die Lieferung wartete, waere das fuer die meisten (inkl. mir) sicher keine grosse Abschreckung. Die Monopolstellung einer Handelsplattform ist nicht gegeben und wird nicht gegeben sein.
Und Mindestbestellwert: Offenbar waren Bestellungen gerade um 20 EUR anders als vor etlichen Jahren, als dieser Wert eingefuehrt wurde, in letzter Zeit nicht mehr profitabel. Logischerweise muss dann der Wert angehoben werden. Oder beschweren Sie sich jetzt darueber, dass Amazon ein fuer andere geschaeftsschaedigendes Zusatzgeschaeft nicht weiterfuehren will?
Moritz ha detto:
Ich weiß, das Amazon derzeit keinen großartigen Gewinn macht.
Das ist jedoch genau das Kennzeichen solcher Firmen (Zalando ebenfalls defizitär, Gewinne kaum vorhanden, Croupon das Selbe.).
Deren Kennzeichen: gar nicht so mordsmäßige Gewinne, wie man der Wichtigkeit nach, in der sie permament Themen besetzen, annehmen könnte. Eher nur mäßige, oft auch defizitär.
Man wundert sich und staunt, was die für so wenig Gewinn da so treiben. Und vor allem: warum sie das denn machen, wenn es doch so wenig abwirft, ihr innovatives hoch-skaliertes Billigdingens.
Wenn man dann dahinterkommt, ist das Augenreiben groß.
Es war Absicht!
Sie machten das solange, bis die anderen noch kaputter sind als sie.
Dann können sie Reibach machen und Preise und Löhne diktieren.
Steht übrigens auch in jeder strunzdummen BWL-er-Bibel als anwendbare Marktstrategie in gesättigten Märkten. Volle Kriegskassen vorausgesetzt. Ein kleiner Grattler ist natürlich vorher tot – klar, der hält das nicht jahrelang aus.
Sehe es wie Mediensegler: Schaut, welche Geldgeber und Unterstützer im Hintergrund solche Internet-Großbutzen haben und wie sich immer wieder Geldspritzen holen (last exit: IPO, um neues Geld einzusammeln)…, dann weißt alles …
Miau
Moritz ha detto:
Hohe Investitionen nicht ausgeschlossen, passt doch genau dazu!
Ist kein Widerspruch.
Z. B. ziemlich hohe Investitionen in Echtzeit-Auslieferungsager in Polen, damit man deutsche Gesetze und Tarife aushebeln kann. Die sind derzeit in Klinch mit Ver.Di und lassen sich diese Aushebelungen stark was kosten. Nach außen wird jedoch so getan, als ob diese Investitionen sowieso angelegen waren.
greenbowlerhat ha detto:
Nun, es wäre sicher interessant, das mit den Gewinnen oder vielmehr the lack thereof mal genauer zu prüfen. Da soll es ja mit Hilfe von holländischen Sandwiches mit irischer Fleischeinlage gaz hervorragende Möglichkeiten geben.
Nach außen hin offensichtlich sind m.E. nur die Preisdiskriminierung – Amazon bietet seine eigenen Artikel fast immer nur ganz wenige Cent teurer an als die Preise, die ein Händler auf der Plattfom verlangt – und die damit verbundene Bestpreisklausel, die ja schon vernehmliches Räuspern bei den Kartellbehörden hervorgerufen hat. Sicherlich werden auch Dienste wie Prime und die Kindle Hardware subventioniert.
Aber ob das geeignet ist, die mutmasslich sprudelnden Gewinne alle wieder aufzufressen?
Auch eine Apple ist ja steuerlich arm wie eine Kirchenmaus, und zahlt Dividende wenn überhaupt nur über die aufnahme von Anleihen – weil man halt gerne vergessen lassen möchte, dass zweistellige Milliardenbeträge in der Karibik und an anderen für den Steuerberater schönen Orten geparkt sind.
Zu Uber: wo zahlen die eigentlich ihre steuern? Wenn überhaupt? Taxi Müller und Taxi Schulze zahlen die nämlich an den Staat, und sowohl Bund als auch Land und auch die Gemeinde/Stadt haben was davon. Uber wird vermutlich auch so ein Sandwich haben, oderwasauchimmer. Wir düfen aber getrost davon ausgehen, dass eine Stadt Berlin an Uber genau nullkommanichts verdient, von den ganzen schnellchecker-Freizeitaxlern mal abgesehen, denen ich pauschal und na-tür-lich vorurteilsbehaftet generell unterstelle, dass die alle Steuern hinterziehen.
colorcraze ha detto:
welche Geldgeber und Unterstützer im Hintergrund
‘Xactly.
Und wenn man da die Goldmännchen sieht, dann wird einem schon ein wenig schlecht, denn deren Kriegskasse ist sozusagen unerschöpflich. Die schnorcheln mal eben Griechenlands Steuereinnahmen rein, bei Bedarf die von anderswo – mit dem Finger auf andere zeigen ist voreilig, denn JEDER kommt an die Reihe….
fritz_ ha detto:
‘Mindestbestellwert’ an den Toren der Hölle? Bittebitte, kotzentriert euch mal, auf was euch schlecht ist.
colorcraze ha detto:
kotzentriert euch mal, auf was euch schlecht ist
Tun wir gerade.
Es sind die Wirtschaftsanstöße des großen Geldes, die nicht auf echte Geschäftsfelder, sondern auf Lohndrückerei aus sind.
Mediensegler ha detto:
Ich werde nicht geduzt,
auch von Fritz nicht.
deirfiur ha detto:
Jupiter:
“Ich werde nicht geduzt”
Ochse:
“Drückermichel hilf!”
( aus: 2014/06/06/humanes-sterben-einlagern-und-kassieren/ giugno 7, 2014 alle 12:54 am )
fritz_ ha detto:
O, geschätzter Mediensegler. Mein Jargon kommt aus der Gesindeküche, das müssen Sie mir nachsehen. Ursprünglich wollte ich darauf hinweisen, dass weder das große A noch ein anderes dieser Versandhäuser einen Mindestbestellwert kennt. Jeder Fehlgeleitete kann sich eine einzelne Schraube M5 liefern lassen, wenn er das wünscht. Was oben eine Rolle spielte, muss mit irgendwelchen Versandkosten zu tun haben, vor denen uns Gott allzeit bewahren möge.
Für einen richtigen Aufreger sollte kein falscher Begriff herhalten.
Mediensegler ha detto:
Nee, werter Fritz,
Ihr Jargon kommt beileibe nicht aus der Gesindeküche,
hier war so ein Duzer zugange,
da wollte ich einen Riegel vorschieben.
Wehret den Anfängen.
Ihre Kommentare sind immer willkommen.
Bei den Versandkosten bei Amazon blicke ich nicht durch.
Habe z.B. Schrumpfschläuche (Donna, halten Sie sich zurück)
bestellt, 1m für 1,92, die waren versandkostenfrei.
Nix für ungut.
donna laura ha detto:
hm, was wohl die schlumpfschläuche sein mögen?
Externet ha detto:
http://de.wikipedia.org/wiki/Schrumpfschlauch
Externet ha detto:
❓ Und was oder wen hätte ich in Deutschland wählen sollen, um zum Beispiel den Internet-Handel zu verhindern? Die “Piraten” etwa? Eloquent-Gregor und “die Schöne” Sahra mit Oskar-Hintergrund? Gar die A(ltherren)fD? 😆
Moritz ha detto:
; -)
Smartass ; -)
Diese Art Internethandel wird – ganz klar – egal von wem aus der Politk nicht gesteuert/verändert/unterbunden. Für die ist das alles NEULAND. Die wissen gar nicht, was ein Browser ist (Zypries oder eine ähnliche Schrapnelle: Duschschlauch?)
Einzig die Piraten hätten was dazu was zu sagen gehabt, das Internet ist ja angeblich ihre Heimat. Doch es ist schon so sehr ihre Heimat, dass sie die Misthäufen entweder nicht mehr wahrnehmen, die da dampfen. Und sogar selbst welche herstellen. Oder so sehr ihre Heimat, dass sie sich dermaßen im IT-Klein-Klein zerfuzzen, dass ihre Botschaften, so sie welche haben, ein Außenstehender, dem sie die mitteilen wollen, nicht mehr versteht. Siehe Streitthema Leistungsschutzrecht /Verlage oder nehmen wir den Datenschutz. Das alles versteht ein Normalsterblicher von sich aus nicht freiwillig so recht und die Piraten ihrerseits haben es nicht verstanden, weder solche komplexen, fusseligen Dinge verstehbar zu machen, noch eigene Konzepte verstehbar als wählbare Alternative anzubieten, wie es denn wirklich anders gehen kann.
Sie hatten und haben also selbst ein Wahrnehmungsproblem und dazu ein IT-Experten zu-Dau-Kommunikationsproblem. http://de.wikipedia.org/wiki/Experten-Laien-Kommunikation
Neuerdings haben sie dazu noch ideologische Grabenkämpfe. Weil es ja sonst nix zu tun gibt ^^ Also erledigt und aus die Maus.
– Die Piraten in a nutshell –
colorcraze ha detto:
Wählen kann man alles, solange man sich darüber klar ist, daß diese Kleinkleindeko nicht die Politik bestimmt, sondern sich ihr beugt und nur für Kleinkleinverteilungen zuständig ist.
donna laura ha detto:
um die diskussion um selbstfahrende wagen fortzusetzen, möchte meine wenigkeit zu bedenken geben, dass es m.e. auch hier – ebenso wie bei dem anderen spannenden thema des umgangs mit gesundheitsdaten – nicht ein einfaches nein oder ein einfaches ja geben kann.
nicht sonderlich begrüssenwert scheint, dass der wagen selbstverständlich allein aufgrund seiner funktionsweise zu tracken ist, und momentan noch recht langsam unterwegs zu sein scheint, gänzlich abgesehen davon, dass er bestenfalls einem geschmacklich desorientierten dreijährigen gefallen würde.
wie spontane umplanungen sich gestalten mögen, wenn man versucht, während holpriger fahrt auf pflastersteinen – in unserer umgebung gibt es ebenso viele davon wie ungeteerte wege – oder durch die berühmten deutschen schlaglöcher hindurch auf einem touchpad die neue adresse – die man natürlich kennen sollte, und wer weiss schon die genaue adresse von allen geschäften: wie sie liegen, aber schon – in aller eile einzugeben, wie wenn man ein steuer umrisse, mag noch in den sternen stehen. vermutlich dreht das ding dann wieder um, wenn es sich schon gar nicht mehr lohnt, weil man schon wieder zu weit entfernt war.
oder gar krönenderweise: es kommen vorschläge, die aubergine mal nicht auf dem markt, wohin man möchte, zu kaufen, sondern mal beim géant zu kaufen, weil der wagen einem gleich noch einen vertrag, und dann parkt er dort ein… ach, was soll’s.
darin, dass man auch in unverantwortlichem zustande nach einer kleinen gesellschaft oder einem schönen abend wieder nach hause käm, könnte in gewisser vorteil liegene – doch nur, wenn dies nicht zunichte gemacht werden würde, wenn der verantwortung tragende insasse abstinent bleiben muss, weil nicht nur die versicherungswirtschaft darauf besteht.
nebenbei gesprochen sind heute schon etliche wagen permanent online; es pfiffen neulich ein paar uninformierte spätzchen vom dach, dass die polizei gar einen wagen zum halten bringen könnte – welch ein traumhafter ausblick für eine gewisse industrie nicht nur in kolumbien: wenn man sich nicht über befehle, die von aussen an den wagen herangetragen werden, hinwegsetzen kann.
doch solange dazu nicht die pflicht besteht, sich fahren zu lassen, wird das system im engen rahmen vielleicht dereinst reizvoll werden, doch macht selbstfahren hin und wieder auch recht viel freude. nun, bis die daten-blackbox für die korrekte abbuchung irgendwelcher mautgebühren und zur überprüfung des fahrstils für die versicherungswirtschaft kommt.
Filou ha detto:
Eine nette Spekulation zwischen zwei Nachmittagslikeurchen, jedoch soweit wird es eben nicht kommen.
Die mittlerweile von allerlei Elend gebeutelten Franzosen fahren zuhauf (es werden immer mehr) durch ihre Peage, wo man nur die Kreditkarte am Automaten einführen muss-schwupp geht’s weiter, während die anderen sich mit Bargeld und einer wenig charmanten Kassiererin abquälen müssen. Sie würden das nicht tun, wenn sie von ähnlichem Verfolgungswahn befallen wären wie die Deutschen.
Dass die Polizei mit einer Abstandsbedienung mein (Madame: UNSER!) Auto stoppen wird können, finde ich selbstverständlich sehr bedenklich. Immerhin verdiene ich einen Teil des Lebensunterhaltes im zweiwöchentlichen Turnus mit Banküberfällen. Da möchte ich bei der Heimfahrt nicht gestört werden.
Persönliche Rachsucht gibt mir ein, dass durch Tracking eines Fahrzeuges es eventuell möglich wird, den schwermotorisierten Leistungsträger, Dauerlinksfahrer mit blinkender Christbaumbeleuchtung, eben jener, der meine ruhigbrummende Rentnerschleuder aus der Fahrbahn katapultieren möchte, schleunigst aus dem Weltenkreis entfernt wird.
Gesellschaftliche, also staatlich Kontrolle meines Erdenwandels kann mich eigentlich nicht weiter schrecken, denn ich bin, wie zahllose andere Leidensgenossen, verheiratet. Mielkes Geist kreist als Wiedergänger in meiner angetrauten Stasilette um mich herum, bis das Gevatter Hein mir mit seiner Sense den finalen Rettungsschuss verabreicht (das hab’ ich jetzt aber schön gesagt, newohr?).
Alora! Ruhig bleiben. Solange kein Alkoholdetektor die Reiselust einschränkt [1], ist die Welt rein und sauber, heiter und gesellig.
[1] Ach du dicker Vatter. Stimmt: seit Neuestem muss man tatsächlich in Frankreich einen Alkotest im Auto mitführen.
Guten Abend! Und nun das Wetter: grau und stürmisch, 17 Grad.
Externet ha detto:
… bin, wie zahllose andere Leidensgenossen, verheiratet. Mielkes Geist kreist als Wiedergänger in meiner angetrauten Stasilette um mich herum, … 😆 Doch, diese Zeilen bleiben ihr, nehme ich an, weiterhin verborgen, sonst wären die erst gar nicht veröffentlicht werden können. Oder ist das eine gezielte Falschdarstellung, um Ähnlichdenkende aus der Reserve zu locken? Werden Sie womöglich dazu erpresst, pseudonymisierte Forumsmitglieder an die Gender-Internationale (Genderpol) auszuliefern?
Filou ha detto:
http://de.wikipedia.org/wiki/Allegorie
Mediensegler ha detto:
Lieber Filou,
Sie wollen sich doch nicht ernsthaft in die Fraktion
“Ich hab doch nichts zu verbergen”
einordnen?
.
Für Autos,
die nach Hause telefonieren
und überflüssiges bunt bedrucktes Papier
gibt es eine Lösung:
H-Kennzeichen.
colorcraze ha detto:
H-Kennzeichen
Hm?
-v, plz.
“H” kenne ich nur als Hannover.
Externet ha detto:
http://de.wikipedia.org/wiki/H-Kennzeichen#Kennzeichen_historischer_Fahrzeuge
Mediensegler ha detto:
Das Wetter hier:
Sonne, hau drauf mit viel Wasser
Sonne, hau drauf mit viel Wasser u.s.w
Mich würde viel mehr die Likörchen interessieren.
colorcraze ha detto:
Merci für die Beschreibung.
Ich nehme an, das soll alles durch Wischen erledigt werden, und wenn dann erstmal die Augen aller so blind sind, nichts mehr unterscheiden zu können, fallen auch die Fensterscheiben weg und man hat nur noch autonom rollende Container-Spielzimmer ohne Umgebungskontakt.
colorcraze ha detto:
soweit wird es eben nicht kommen
Das sagen Sie so leichthin.
MMn nur, wenn ab und zu an manchen Weggabelungen lautstark gebrüllt wird. Vorher. Nicht nachdem abgebogen worden ist.
Externet ha detto:
…, dass man auch in unverantwortlichem zustande nach einer kleinen gesellschaft oder einem schönen abend wieder nach hause käm, … 😆 was ja ein wohlerzogenes Pferd angeblich problemlos bewerkstelligte, indem es die Kutsche mit dem sternhagelvoll auf dem Bock schlafenden Kutscher heil nach Hause zog. Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen wird weltweit eine Million nicht überschreiten – schon aus Mangel an Chaffeuren. (Gottlieb Daimler) … Das Auto ist fertig entwickelt. Was kann noch kommen? (Karl Benz, um 1920)
colorcraze ha detto:
Für interesselose Betrachtungen und Albernheit ist das hier jetzt nicht so der richtige Platz. Es geht, wie selten mal, zur Sache.
Mediensegler ha detto:
Bei Uber sollte man sich mal die Geldgeber anschauen.
Die Goldmänner und Gugels sind dabei.
Ein Schelm wer Böses dabei denkt.
.
Und duzen lasse ich mich nur
nach vorherigem gemeinsamen Alkoholkonsum
zur Besiegelung dieses Übereinkommens.
Kater sind davon natürlich ausgenommen.
😉
Moritz ha detto:
Miau!
Moritz ha detto:
Die Goldmännchen und Gugels, sind das nicht die, die die Welt beherrschen wollen.
Na dann.
Dann stimmt meine versch+++-paranoide Oligopol-Adhoc-Gewinnwarnung auf jeden Fall. Die wollen die alte Welt unterpflügen, untergehen lassen und ihre Weltherrschaft dann darauf ohne Störungen aus der Politik errichten.
Dazu passt auch FAKKEL
http://de.wikipedia.org/wiki/FAKKEL#Stadienmodell_FAKKEL
Besonders der Teil davon:
“5. das „Ende aller Sicherheit“ – die sozialen Netze brechen zusammen, das Vertrauen in die Experten ist gänzlich verloren gegangen, die Laien werden notgedrungen zu kurzsichtig fortwurstelnden ‘Katastrophenrealisten’;” und ff. 6. passt auch gut, die „Liquidation der Werte“…
honni soit …
Berliner Uber-Fans als kurzsichtig fortwurstelnde ‘Katastrophenrealisten’.
Das hat was. Und die Stützen hier sind die Katastrophensoziologen.
Ein freundliches Miau!
Mediensegler ha detto:
Der Satz gefiel mir:
“Die Gesellschaft geht in der Folge unter, teilt sich, schließt sich anderen Gesellschaften (Invasoren) an oder findet doch eine eigene ‚Lösung‘ ”
.
Schaun mer mal.
Mediensegler ha detto:
Für alle,
die hier über Amazon schimpfen:
Kaufen Sie doch mal in Ihrer Stadt
eine Schraube mit M5 Gewinde und nur 6mm Länge
oder ein LED-Leuchtmittel mit nur 10 Grad Abstrahlwinkel
oder eine formschöne Türklinke.
.
Will sagen, bei meiner Renovierung hätte ich ohne Amazon
ein ziemliches Problem gehabt.
Kaufe da übrigens keine Bücher, keine CD, keine Kleidung
keine Lebensmittel und auch kein virtuelles Zeugs wie Filme e.t.c.
Moritz ha detto:
Kein Problem:
In München der Suckfüll. Von Messing-Türklinken, Tischdeko bis Maus-Lebendfallen alles. Schrauben und Metall: Der Schrauben-Preisinger. Alle Schrauben, alle Gewindesteigungen, die man nicht selbst schneiden kann.
Mediensegler ha detto:
In meiner Stadt ist das leider nicht mehr so,
und das waren nur drei kleine Beispiele.
Von wirklich funktionstüchtigen Katzentüren
will ich ja nicht reden.
😉
Moritz ha detto:
O.k., die vom Nachbarkater (Kennzeichen, Schönheit & fortgeschrittene Dummheit, da Rassekatze und verdammt lange und spitze Krallen samt Unfähigkeit, Klappen normal aufzustoßen) verhunzten Katzenklappentürchen mussten wir aus dem Vereinigten Königreich nachbestellen. Da diese ansonsten unverwüstliche Katzenklappe halt vor ca. 20 Jahren eine aus England war (damals vor Ort im Laden gekäuft), mei.
Mediensegler ha detto:
(Kennzeichen, Schönheit & fortgeschrittene Dummheit, da Rassekatze(1) und verdammt lange und spitze Krallen samt Unfähigkeit, Klappen normal aufzustoßen)
?
Woher zum Teufel kennen Sie meinen Kater?
(1) Ist keine, sieht nur so aus.
Moritz ha detto:
Der Schöne Charly.
Alle Nachbarn nennen den so. Der hockt auf den Autodächern. Auge gluh. Am liebsten auf Stoffdächern von edlen Cabrios oberhalb der Barchetta-Liga. Da kann er sich räkeln und sie schön einfusseln. Da lässt er sich bewundern.
Der hier in unserer Straße von Mardern eh schon gepeinigte Autobesitzer flucht, wie der den edelgrauen (Britisch Kurzhaar) Katzenfusselpelz aus dem Dachstoff rauskriegen soll.
Das ist wirklich Ihr Kater-Tier?
Sauber.
Moritz ha detto:
Sorry, nix Britisch Kurzhaar: Er ist ein British Blue.
Mediensegler ha detto:
Ja, immer noch der Ice-Kater,
schön aber blöd.
Vermisse meine Meryll,
Halbsiamesin,
die las immer meine Bücher mit.
greenbowlerhat ha detto:
Suckfüll rulez, äh, regelt. Oder so.
Für den Nichtmünchener tut es aber sicher auch ein Conrad, solange es im weitesten Sinn um Elektro(nik) geht.
Filou ha detto:
Bei uns hinten im Industriegebiet; Alle Schrauben, nur nicht Terrassenschrauben von Spax, dafür muss ich nach Deutschland.
Landleben ist garnicht so verkehrt. Was Bücher betrifft: leider Bezos. Hier hat’s noch nie Buchhandel gegeben.
Moritz ha detto:
DaWanda geht den anderen Weg für seinen Internet-Krimskrams: eröffnet kostenintensiv Echtläden.
(Vermutlich, um Image aufzubessern und entmutigte Bastlerinnen bei der Stange zu halten, die zur Zeit massenhaft wegen der Fake-Händler abwandern und lieber eigene Online-Shops eröffnen).
Die Echtläden, halt auch wieder: nur in den Großstädten.
Berlin.
colorcraze ha detto:
Bei uns im Einkaufszentrum sah ich neulich, als ich meinen Paß machen ließ (war abgelaufen, und das “Bürgeramt” ist aus dem Rathaus ins Einkaufszentrum gezogen, wozu auch immer – keine Ahnung, welchen obskuren Mieter die Stadt für das Rathaus vorgesehen hat), so einen sonderbaren Krimskrams-Trödel-2nd-Hand-Laden, der große Schilder hatte, ihr wirklicher Laden sei im Internet. Ist das das? Namen habe ich vergessen, da mich das Geraffel nicht ansprach.
Ansonsten mit Schrauben, Holz, Farbe, Leucht usw. gehts hier noch, weil wir 2 kleine Baumärkte in der Nähe haben, für selteneres Zeug wie Katzenklappen oder auch günstige Sanitärsachen in guter Qualität muß man allerdings zu den großen Baumärkten in den Außenbezirken fahren. Was die alles haben, ist allerdings erstaunlich. – Am oberen Kudamm (das ist an der toten Stelle bei Halensee) hat vor ca. einem Jahr ein großer Baumarkt aufgemacht, der am mittleren Kudamm dafür zu. Habe das erst bei einer Taxifahrt entdeckt, als wir einen kleinen Umweg machten.
Mediensegler ha detto:
Ich glaube,
einige hier verstehen nicht.
Es gibt keime 6mm M5 im Baumarkt.
colorcraze ha detto:
Auch nicht bei Würth?
(Bei uns in der Nähe ist auch ein Würth.)
Mediensegler ha detto:
Nein.
colorcraze ha detto:
Tja, dann bleibt nur Internet.
Mediensegler ha detto:
Zitat TGA:
”
Über Nacht ist sicher kein erleuchteter Sinneswandel zu erwarten – aber es wäre schon viel gewonnen, wenn man nicht nur aus Trägheit und Phantasielosigkeit uralte, ausgelutsche Pfade weiterschleichen würde, weil man einfach nicht mal querdenken möchte.`
.
Nee, TGA,
die wischen,
wischen Ihre eigene Existenz weg,
gibt`s dafür auch `ne APP?
Externet ha detto:
Querdenker: Zwei “offizielle XING-Gruppen” gibt es “mit mehr als 24.000 Mitgliedern“,
QUERDENKER-Club (Kategorie: Wirtschaft und Märkte) 105.157 Mitglieder
und
IT-Connection (Kategorie: Offizielle XING Branchen-Gruppen) 80.298 Mitglieder,
Überschneidungen/Mehrfachnennungen sind freilich möglich. So schlimm schätzen sich die Leute nicht ein, wie sie von den anderen geschätzt werden.
Mediensegler ha detto:
Ich werde mich ganz bestimmt NICHT bei Xing einloggen.
Mediensegler ha detto:
Ihre Links sind Sch….!
Externet ha detto:
😆 Sag’ ich doch, siehe oben. Niemand muss auf jede hingestellte Topf-Palme aufspringen. Und wenn die Xing-Kong-Software das Einloggen für eine einfache Such-Anfrage verlangt, dann ist das auch nicht auf meinem Mist gewachsen.
colorcraze ha detto:
Es gibt keine interessanten Gruppen auf Xing. Das ist einfach nur noch ein Adressdatenfriedhof, wie Gelbe Seiten. Für andere Branchen, aber nicht aktueller.
Der Newsletter, den sie zusammenstellen, ist aber manchmal noch interessant.
perfekt!57 ha detto:
Der Unterschied zwischen Schirrmacher und anderen war eben der, dass der tatsächlich “aufmachte”, also Neues dachte, hinzufügte, anstieße, die Risiken der Unplanbarkeit (1) einginge, auch für sich selbst, und wie auch immer.
dagegen wirkt das hier alles – so weit ersichtlich – eben relativ “hermetisch”, also mit sich selbst beschäftigt bis noch hausbacken, ungefähr kein bemerkenswertwer, ggfls. verstörend neuer satz über den man stoplern müsste.
und wäre wohl so, dieses “die fremden sonnen scheinen uns nicht mehr – fortan muss eignes feuer uns erleuchten”, taugte wohl nur denen, die so sein könnten, “anzünder bis brennmaterial, weiterbrenner, ferner-leuchter ggfls. auch”. alle anderen wären eben nur grad nicht der stoff, aus dem eine/r sein dazu müsste?
den ein thema freisetzen, hieße halt es vorher ungefähr auch (mit)gezeugt haben – und dann bis zu einem gewisse grade seinem schickal in der welt überlassen müssen, überlassen können?
dabei sollte es doch so einfach sein, ganz einfach vollkommen neue sätze zu gedanken zu kombinieren und hinzuschreiben, sätze die das gefühl entspannten ohne das denken anzustrengen, nicht?
also so evtl.:
“in der tat, eine “organisation apple” ist ohne steve jobs nichts (1)- das machte dem aber gar nichts, denn er könnte sich, falls er wollte – und wo immer er gerade wäre – dicht bei mir ist er wohl gerade nicht, das hätte ich sicher bemerkt – ständig und überall seinen staat neu schaffen, aus begeisterungsfähigen massen, bei bedarf sogar ganz neu und aus dem nichts, so wie ich, darum weint er auch heute apple keinen biß mehr nach:” (wer hats kürzlich noch so gesagt? richtig, es war adolf hitler)
nur ein beispiel, worauf die papiere heute vielleicht warteten und die druckerschwärzen.
(1- “so wie deutschland ohne mich” – zu gewagt für mögliches, freies, verbotenes denken?)
perfekt!57 ha detto:
“Militärische Richtigkeiten können auch politische Fehler sein – daher plane ich meine zukünftigen militärischen Fehler nur noch auf Basis politischer Richtigkeiten”. ( Nein, vermutlich nicht Adolf Hitler, sondern Barack Obama?)
sambossa ha detto:
Vermisse Frank Schirrmacher bei der FAZ schmerzlich, dort fordern sie seit Tagen Waffen für aufrechte Kurden, waren die nicht mal für den Rechtsstaat gefährlich?
colorcraze ha detto:
Der “XY”(0)-Plan sieht ein einig Kurdistan vor, und einen 3geteilten Irak. (Unter anderem).
Daran wird z.Zt. gearbeitet. Deutlich.
Der Plan ist kein Hirngespinst.
(0)hatte verschiedene Namen, die ich vergessen habe, und soll aus den End-80ern/90ern stammen, aus höheren Militär-Geheimdienstkreisen, also USA/Israel, und tauchte an diversen Orten im Web auf.
sambossa ha detto:
Gute, substanzielle Beiträge gerade in der Runde, natürlich nicht perfekt 🙂 Hab mir interessehalber auch ein Smartphone zugelegt. Erstaunlich welche Google-Dienste alle nach Hause telefonieren wollen. Also zuerst alles Überflüssige rausgeworfen oder deaktiviert. Und die ganzen App-ereien sollen alle über ein Google-Konto laufen, nein danke, denn es gibt noch andere offene Download-Quellen, wie F-Droid, AppsApk und uptodown.
Das Magazin c’t gibt im Heft 13/2014 wertvolle Tips für ein “Android ohne Google”, ist auch als Bezahl-mp3 bei Heise.de erhältlich. Also nicht klagen, sondern schlau machen und handeln, ist halt ein bisschen wie “Zen, oder die Kunst, ein Smartphone zu warten”.
sambossa ha detto:
Bezahl-pdf
colorcraze ha detto:
Wenn man was kauft, ist die erste Arbeit deaktivieren, deaktivieren, deaktivieren.
sambossa ha detto:
Ja, von wegen Dienst am Kunden – dieser muss vielmehr den Tricks der Gratis-Tools auf die Schliche kommen, alles voller Pferdeäppel vom geschenkten Gaul.
Mediensegler ha detto:
Und alle verfahren hiernach:
Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul.
Und dann bekommt man das trojanische Pferd.
Externet ha detto:
Sehr richtig, und wer von “Gratis-Tools” erwartet, für tatsächlich nichts entwickelt worden zu sein, kann böse überrascht werden. Wie naiv diese Erwartung ist, sei dahingestellt.
Thorsten Haupts ha detto:
Lebensgrundregel, amerikanisch: TANSTAAFL. There Aint No Such Thing As A Free Lunch. Traurig, aber wahr – viele Leute tun so, als sei ihnen diese Regel unbekannt.
Gruss,
Thorsten Haupts
sambossa ha detto:
Yes, Mr. Haupts. Es sollte nur vorher klar benannt werden, auf welche Spielregeln sich der Nutzer beim Erwerb einlassen muss (z.B. als Beipackzettel bei Android-Smartphones). Ist für Jugendliche nicht leicht zu durchschauen, beim surfen und twittern. Kein Nachdenken bei alledem.
sambossa ha detto:
Yes, Mr. Haupts. Es sollte nur vorher klar benannt werden, auf welche Spielregeln sich der Nutzer beim Erwerb einlassen muss (z.B. als Beipackzettel bei Android-Smartphones). Ist für Jugendliche nicht leicht zu durchschauen, beim surfen und twittern. Auch hierbei kein Nachdenken.
Thorsten Haupts ha detto:
“Es sollte” waren die Kernbegriffe :-). Müsste also der Gesetzgeber regeln und durchsetzen und etwa jährlich nachsteuern – so lange, bis die Technik ausgereift ist?
Gruss,
Thorsten Haupts
zippelmütz ha detto:
Und alle verfahren hiernach:
Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul.
Und dann bekommt man das trojanische Pferd.
Fefe hat am Montag einen interessanten Artikel dazu ausgegraben
http://www.theatlantic.com/technology/archive/2014/08/advertising-is-the-internets-original-sin/376041/?single_page=true .
Aber an der Frage, ein Bezahlgeschäftsmodell zu etablieren, laboriert man ja schon lange rum.
muscat ha detto:
Danke, colorcraze, Gux und Mediensegler für Ihr ehrliches Interesse und Ihre Beiträge in der Diskussion zum Freihandelsabkommen. Ich bin der Ansicht, dass wir uns hier ein vorschnelles Schubladendenken (à la “hier die ‘irrationalen’ Reichsbedenkenträger und Spinner von Campact/Attac/CEO/financewatch/Grüne, dort die Verbrecher und Kapitalistenteufel aus den internationalen Großkonzernen”) nicht leisten können und dürfen. Es mögen die besseren Argumente gewinnen, nichts anderes. Leider vernimmt man dahingehend von den Vertretern der Großkonzerne und ihren “Thinktanks” bisher nur sehr, sehr wenig. Viel zu wenig.
So überrascht es auch nicht, wenn man im sozial durchaus breit aufgefächterten Bekanntenkreis keinerlei Positionierung zum Thema erkennen kann. Da geht es mir ähnlich wie Ihnen, werter Mediensegler.
Zumindest das Video und ein paar Beiträge aus den ‘Blättern für deutsche und internationale Politik’ haben den einen oder anderen aus dem Freundeskreis motiviert, sich ein bisschen eingehender mit TTIP zu beschäftigen. Ein Anfang.
Thorsten Haupts ha detto:
Soweit Zustimmung. Meine persönliche Bewertung eines Freihandelsabkommens ist letztlich von einer Einschätzung abhängig, wer davon in welchem Ausmass zu welchem Preis profitiert.
Ich halte es wie der economist für richtig, dass Freihandelsabkommen im allgemeinen Wirtschaftswachstum über das hinaus erzeugen, was ohne sie möglich wäre. Nur ist das unter bestimmten Umständen völlig irrelevant, wenn dieser Zuwachs wie in Drittweltoligarchien z.B. nur 0,1% der Bevölkerung zugute kommt. Ausserdem muss der Gewinn mit dem Preis verrechnet werden, der z.B. in der Akzeptanz von Produkten besteht, die nach nationalem Recht nicht verkauft werden dürften (das Problem haben die USA übrigens spiegelverkehrt genau so).
Ich halte es für ebenso richtig, dass der Investitionsschutz für Firmen nicht vollständig nationaler Willkür überlassen werden darf, Staaten sind nicht in jedem Fall “besser” als Unternehmen. Schiedsgerichtsverfahren an und für sich sind nicht das Problem, sondern deren exakte Ausgestaltung und die Abgrenzung zur zwangsläufig nationalen Gesetzgebung.
Mir fehlen im Moment so viele Bausteine zur Beurteilung des besagten Freihandelsabkommens, dass ich dazu heute weder ja noch nein sagen könnte. Also werde ich gelassen auf wirklich seriöse Ergebnisse warten, wie erste Entwürfe zur Diskussion in den EU Mitgliedsstaaten und dem Europaparlament. Erst dann lohnt sich die engagierte Diskussion, vorher werden nur die Präferenzen deutlich (es gibt engagierte prinzipielle Freihandelsbefürworter und -gegner).
Nur als historisches Schmankerl – im späten 19. Jahrhundert war ausgerechnet die Arbeiterschaft Deutschlands pro Freihandel im Agrarbereich, zwecks Preissenkung fü Grundnahrungsmittel. Teile der damaligen Eliten, insbesondere die meist adeligen Grossgrundbesitzer, waren logischerweise strikt dagegen :-).
Gruss,
Thorsten Haupts
colorcraze ha detto:
wer davon in welchem Ausmass zu welchem Preis profitiert.
Das ist genau der Knackpunkt.
Allerdings muß man dazu sowohl die Struktur der eigenen wie der anderen Wirtschaft gut kennen, und bei beiden die Entwicklungspfade mit und ohne Freihandel einschätzen können.
Thorsten Haupts ha detto:
Nicht unbedingt. Bei zwei Wirtschaftsräumen auf ähnlich entwickeltem Niveau ist die grundsätzliche Annahme gerechtfertigt, dass beide von Freihandel profitieren.
Das lässt sich am leichtesten mit der Evidenz des Gegenteils von Freihandel zeigen – Staaten, die sich nach aussen abgeschottet haben, sind damit bisher ausnahmslos ausserordentlich schlecht gefahren.
Gruss,
Thorsten Haupts
colorcraze ha detto:
Und wer anfangs der Industrialisierung sich nicht etwas abschottete, ist damit auch schlecht gefahren, denn es gelang dann nicht, eine eigene Industrie aufzubauen.
Thorsten Haupts ha detto:
Kein Widerspruch. Nur zeigt z.B. die sehr lange Misere der lateinamerikanischen Staaten seit den siebzigern auch die Grenzen der Abschottung – schützt man einheimische Industrien zu lange vor Wettbewerb, werden sie ebenso träge wie ineffizient. Wer Ähnlichkeiten zum real existierenden Menschen findet, darf sie behalten.
Gruss,
Thorsten Haupts
colorcraze ha detto:
ist die grundsätzliche Annahme gerechtfertigt
durch was denn? Da möchte schon etwas Butter bei die Fische.
Einfach so eine Annahme übernehmen möchte ich nämlich nicht.
Weil meine grundsätzliche Annahme zum Treffen richtiger Entscheidungen “es ist jedesmal ein bißchen anders” lautet.
Thorsten Haupts ha detto:
Wenn Sie die theoretischen Grundlagen interessieren, die dieser Anahme zugrundeliegen, lesen Sie bitte Smith und Ricardo.
Eine ordentliche Zusammenfassung der Argumente (auf englisch) anhand einer früheren Free Trade Debatte finden Sie hier:
http://object.cato.org/publications/commentary/free-trade-benefits-all
Zum konkreten Abkommen ist der Artikel ganz gut, der sich mit Prognosen und deren Annahmen beschäftigt:
http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-04/ttip-freihandelsabkommen
Und ich mache es mir wie immer ganz einfach (bin Mann): Zufällig oder eben nicht gibt es eine fast 100% Korrelation zwischen Ländern, deren Bevölkerung es relativ gut geht. Und Ländern, die viele Freihandelsabkommen haben. Ich schliesse daraus auf einen Zusammenhang. Die meisten professionellen Ökonomen ebenso.
Gruss,
Thorsten Haupts
GuX ha detto:
Vielen Dank für Ihre freundlichen Worte. Ich werde bald in Urlaub gehen und versuchen, mich dann ein wenig mehr mit dem Thema zu beschäftigen. Bisher habe ich von der London School of Economics ein Blog gefunden, das sich mit TTIP beschäftigt (http://blogs.lse.ac.uk/europpblog/tag/ttip/) .
Einen großen Vorteil von wirklichem Freihandel (also ohne protektionistische Schutzklauseln für diejenigen, die am lautesten schreien – und ohne einseitige Ausbeutung) sehe ich darin, daß er zu einem Austausch von Ideen, Technologien etc kommen kann. Wenn man in Land x einen Gegenstand oder eine Dienstleistung besser oder günstiger herstellen kann, dann sollten eigentlich alle davon profitieren können.
Auf der anderen Seite muß dann aber auch die Frage stehen, was man mit der wachsenden Produktivität macht. Wenn ich mich an meine Jugend erinnere, dann gab es viele Bücher etc aus den 50er/60er Jahren (für mich also schon fast vorsintflutlich …), in denen eine volle Automatisierung der Produktion in der Zukunft als etwas gutes angesehen wurde – weil dann dem Einzelnen viel mehr Zeit bleibt, eigenen Interessen nachzugehen. (Wenn ich es richtig verstehe, ist dies auch der Ursprung des BGE, oder?). Warum sollte eine solche Gesellschaft nicht möglich sein?
colorcraze ha detto:
Merci, und schönen Urlaub.
donna laura ha detto:
eine gute frage. bereits lafargue und keynes waren der ansicht, dass es möglich sein müsse, mit circa drei stunden arbeit am tag zurecht zu kommen.
die produktivität hat sich m.e. – lassen sie mich bitte nicht nach der quelle suchen, dies hielte mich des längeren auf trab, habe ich sie doch verlegt – verdreifacht, und so sollte es tatsächlich auch möglich sein. allein…
Externet ha detto:
Warum wohl? ❓ “Das Ausland” hielte sich nicht daran, unter anderem.
Thorsten Haupts ha detto:
Yes Mylady. Wenn man sich mit dem damals üblichen Wohlstand der (angestellten) MIttelschicht zufriedengeben wollte. Einges davon würde heute für Sozialhilfeempfänger als unzumutbar betrachtet werden …
Gruss,
Thorsten Haupts
muscat ha detto:
Zum Stichwort “Wirtschaftswachstum” durch das TTIP, da Sie es gerade erwähnten: hier noch ein Schmankerl, das den EU-Handelskommissar de Gucht, als man ihn in einem von “Monitor” Anfang des Jahres geführten Interview damit konfrontierte, in einiges Staunen versetzte: Die eigenen, von der Kommission beim Ifo-Institut in Auftrag gegebenen Studien (übrigens auch im Video von Fr. Eberhardt zitiert) kommen auf einen Wachstumseffekt von sagenhaften 0,5% – kumuliert über einen Zeitraum von min. 10 (!) Jahren.
Da lachen sogar die Chlorhühner.
colorcraze ha detto:
Haben sich Wirtschaftshistoriker mal mit der Wirkung von Freihandelsabkommen in Abhängigkeit vom Stand des Kondratieff auseinandergesetzt? Ich vermute, daß die Wirkung je nach ab- oder aufsteigend verschieden sein könnte.
muscat ha detto:
Bestimmt. Aber Namen habe ich da leider nicht parat.
donna laura ha detto:
um ehrlich zu sein, stellen autos und ihre vernetzung nun als randstachel des schwiegermutterkaktus, in dem man in seiner geworfenheit landet, doch eine andere problemstellung dar als die daten, die im gesundheitswesen zustandekommen.
dass mobile telefonie mit einer gewissen verfolgbarkeit einhergehen muss – geschenkt. und dies müsste man abwägen und für meinen teil bin ich lieber erreichbar als es nicht zu sein für all die erbinnen und erben in spe.
dass individuelle motorisierte mobilität dieser beobachtung nun ebenso unterworfen sein sollte, ist dagegen ein umstand, der nicht ursprünglich dieser idee innerlich und auch niocht wirklich notwendig ist – und genau dies ist der punkt, der in gleichem masse sinnlos erscheint wie dass er zum kopfschütteln inspiriert. natürlich kann man auf oldtimer ausweichen wollen – eine eher individuelle lösung, der hin und wieder gesetzgebung und rost dazwischenzufunken geneigt scheint -, wenn man im windschatten bleiben möchte.
doch wer dann sein mobiltelefon mitnimmt, dürfte in ähnlichem grade ein nasser tor sein wie zuvor.
meiner unmassgeblichen einschätzung nach kann es gar erkleckliche vorteile haben, auf reisen mit kreditkarte unterwegs zu sein und sein kleines telefon ausserhalb von alufolie dabei zu haben, denn damit kann man nachweisen, dass man rechnungen, die zum beispiel aus geschwindigkeitsübertretungen resultieren, gar nicht rechtzeitig bezahlen konnte, weil man schlichtweg nicht neben dem briefkasten nächtigte.
ein völlig anderes subjet stellen m.e. gesundheitsdaten dar: bereits jetzt findet eine zwar stets versprochene, doch kaum gehaltene und sich entropisch gerierende entsolidarisierung statt; man kann es an den obigen beispielen sehen: wer sich ein bestimmtes geschlecht leistet, wer soundso viel trinkt, wer zu schlank ist (ich tue viel dagegen, allein, es hilft nichts), wer dieses und jenes isst, wer raucht oder zu lange und heftig im sessel äh fläzt, der gefährdet sich und damit andere, weil er auf deren leergesaugter tasche zu liegen intendierte. und überhaupt gehen mit persönlichen risiken, für die eine person schlicht nun wirklich nichts kann, steigende versicherungsablässe einher. bitte glauben sie einfach meiner erfahrung, beherbergt unsere burg aufgrund der allfällig beschriebenen inzucht der entsprechenden kreise seit jahrhunderten hinfällige und sieche, die noch so viel oder wenig trinken könnten, und es änderte sich an den beiträgen nichts (zunächst: bis die so genannten hepatischen werte stiegen).
das lästige daran, einer solchen datensammeley entkommt man nicht, da kann man sein telefon zuhause liegen lassen, wie man möchte, es sei vergeblich.
wenn man nun diese daten und die daten von einkäufen für den täglichen bedarf abgliche – konjunktif! – so erhält man ein recht triftiges bild über leben und charakter der entsprechenden person.
und ganz ehrlich: wen ginge dies irgendetwas an.
und wer dürfte einem einen strick daraus drehen.
eben.
GuX ha detto:
Werte Donna Laura – niemand will Ihnen einen Strick drehen, eher genau das Gegenteil. Ich verstehe, daß viele Menschen wegen Ihrer Gesundheitsdaten empfindlich sind – und möglicherweise auch nicht wollen. Aber wenn man einmal von personalisierten Interventionen absieht (z.B. zu Vorsorgeuntersuchungen raten etc), dann sind solche Daten für das Funktionieren einer modernen Gesellschaft wichtig, denn sie erlauben Planung.
Was aber viel wichtiger ist: sie erlauben ein schnelles Erkennen von neuen Risiken. Wenn in bestimmten Regionen plötzlich die Zahl der Krebserkrankungen ansteigt, dann ist es wahrscheinlich, daß es dafür eine Ursache gibt – die man finden und beseitigen kann (deshalb habe ich nie verstanden, weshalb Krebsregister so umstritten sind). In Sachsen-Anhalt sterben viele Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen – mit detaillierten (aber anonymisierten) Gesundheitsdaten kann man versuchen, die Ursache zu finden – und gegensteuern.
muscat ha detto:
Moderne Wirtschaft = Planwirtschaft!
Mensch, dass wir so lange für diese Erkenntnis gebraucht haben…
😉
donna laura ha detto:
bitte – sehen meine einlassung nicht als eine auf persönlicher betroffenheit basierte an.
die erhebung von grundsätzlich verfügbaren daten, die eine masse von menschen betreffen ist das eine, und dies wurde in meinem beitrag mit keinem wort erwähnt.
die erhebung von daten und die verknüpfung mit einer person – dies stellt das problem dar.
alles andere geht an meiner argumentation nun doch etwas deutlicher vorbei.
Thorsten Haupts ha detto:
Das eine ist zwangsläufig leider nicht ohne das andere zu haben …
donna laura ha detto:
welches eine und welches andere meinen sie?
und welche bedeutung hat dies für die argumentation – zum einen von gux, zum anderen meiner?
Thorsten Haupts ha detto:
die erhebung von grundsätzlich verfügbaren daten, die eine masse von menschen betreffen erfordert die Sammlung von im Ursprung personenbezogenen Daten und ist damit von die erhebung von daten und die verknüpfung mit einer person – dies stellt das problem dar. sinnvoll nicht wirklich zu trennen.
Wer für die Erhebung von aggregierten Daten z.B. zur besseren Krankheitsbehandlung ist, kommt an dem Problem prinzipiell auf Personen zurückführbarer Daten gar nicht vorbei. Hier garantieren nur “keine Daten” keine personenbzogenen Daten.
Gruss,
Thorsten Haupts
colorcraze ha detto:
Eine Möglichkeit wären Aggregatoren, bei denen die Daten nicht strikt personenbezogen auflaufen – z.B. Lebensmittelgeschäfte, in denen bar gezahlt wird.
Es muß nicht jegliche Datenerhebung strikt personenzurückverfolgbar sein.
Allerdings ist das heutzutage sehr einfach, was aber u.a. auch am Design liegt.
donna laura ha detto:
pardon, lieber ThorHa, für die reichlich verspätete replik meinerseits, und, weil das thema geistestechnisch bereits ganz gut durch sein dürfte, daher auch nur ganz kurz…
auch der weisse carrollsche hase mit der uhr in der hand rannte bereits vorbei und klagte so laut wie jämmerlich über das vergehen der zeit…
natürlich lassen sich daten unabhängig von personendaten erheben oder, besser gesagt, festhalten.
oder wie hat man früher die meldelisten für, sagen wir, die neapolitanische krankheit geführt.
dafür muss man nicht in alte zeiten zurückfallen, sondern gesonderte, anonymisierte listen führen.
Thorsten Haupts ha detto:
Kein Problem, verehrte Donna.
Zu Ihrer Antwort in aller Kürze: Wer führt denn wie und wo die anonymisiserten Listen? Eben … Ich sprach von der prinzipiellen Unmöglichkeit an der Quelle nicht personenbezogener Daten, nicht von Vertrauen in eine nachträgliche Anonymisierung.
Gruss,
Thorsten Haupts
GuX ha detto:
Es tut mir leid, dann habe ich Sie missverstanden.
donna laura ha detto:
oh, bitte, es war ja nichts.
spit happens.
sambossa ha detto:
Das ist der zentrale Punkt, werte donna laura:
“die erhebung von daten und die verknüpfung mit einer person – dies stellt das problem dar.”
Und die ungefragte Weitergabe an mir unbekannte Datenbanken und -sammler
Externet ha detto:
Und das war noch bei weitem nicht alles. Die Putzfrau aus dem Internet ist im Anflug.
Externet ha detto:
Volkes Stimme dazu: “Inzwischen weiß ich, dass sie das Geschirr nicht geputzt, sondern nur anders wieder eingeräumt hat.” Also bei uns wird Geschirr “gespült” – ja wir haben sogar so eine Maschine, die sich “Geschirrspüler” nennt… Sollten wir jahrzehntelang was falsch gemacht haben? Und nein: wir denken nicht im Traum daran, Google oder irgendwelche Ausbeuter-Startups auch noch daran verdienen zu lassen. 😆 Gut gebrüllt, … zwar mit zugegebenen Ausbeuter-Geschirrspüler, aber immerhin.
Moritz ha detto:
Ja, auch grad zu mir genommen, diesen Artikel.
Was diese Internet-Putzfrauenvermittlungen (nebst Babysitter-Vermittlungen o. a.) Alles von einem wissen wollen über die Wohnung und darüber, welche und ob Putzmittel und was für Feudel, wenn ja wieviele bereit stünden, also …
… in der Zeit des Ausfüllens dieser nixnutzigen Online-Formulare hat des Katers Personal selbst geputzt.
Das Internetvermittlungs-Gschmarri sogar jetzt von Putzfrauen und dass das anscheinend von Kundschaft angenommen wird, das kommt doch daher, dass alle dermaßen lange auf Arbeit sind und dann ausgelaugt, dass sie keine sozialen Kontakte in ihrer Nachbarschaft mehr haben. Hätten sie mehr Zeit und mehr soziale Kontakte, hätten sie sofort eine Putzfrau aus der Umgebung oder eine von einer guten Nachbarin empfohlen bekommen. Und bräuchten diese anonymen Abzock-Dienste nicht.
Wohin soll das alles noch gehen. x $ und kein Nachdenken
Nicht ohne Grund sollte man, wenn man überhaupt eine Putzfrau glaubt zu brauchen, nicht auch noch den Internet-Vermittlern einen stattlichen Teil des Salärs fürs Vermitteln lassen (welches man streng genommen eigentlich selbst erledigen musste, s.o.). Das Geld, das die Putzfrau besser direkt selbst bekommt (versteuert natürlich).
Gruß
Der Kater
Auch keiner vom Putzen
mann das Katzenklo sieht wieder aus miau
Thorsten Haupts ha detto:
Klar. Wenn man den notwendigen Papierkram als Arbeitgeber selber machen will.
Moritz ha detto:
Ein anständiger Kerl macht alles selbst.
Hier ein Putz-Selfie:
Thorsten Haupts ha detto:
Echt? Bin halt unanständig – und das gerne.
Moritz ha detto:
Geschirrspüler!
Roomba!
Mutter!
Mutter?
Filou ha detto:
Geschirrspüler!
Roomba!
Scooba!
Das reicht völlig aus.
(Katzenfutterautomat!)
Filou ha detto:
Banknotenzähler!
(Von der Hoffnung lebt der Mensch.)
Lisbeth Heuse ha detto:
Putzfrauen aus dem Internet? – Letzte Woche kam mein Putzmann nicht. Soweit ich weiß, arbeitet er nicht schwarz. Aber er ist schwarz, ein Asylant aus Nigeria. Kein Putzmann ist für mich eine kleine Katastrophe. Wo bekäme ich Ersatz her? Bestimmt nicht vom Internet. Heute kam er wieder. Er hatte gedacht, wir wären letzte Woche noch in den Ferien gewesen. Erleichtert habe ich ihm drei Stück Kuchen und seine Lieblingstomaten gekauft. Die kriegt der Schwarze ganz schwarz.
Externet ha detto:
http://en.wikipedia.org/wiki/Self-portrait#Gallery:_painters_at_work – Und während wir einander hier dies und das schreiben: … Ein Stand des Kanals Sendertime hält die Fans bei Laune, indem er sie auffordert, sich alle umzudrehen und ein Selfie mit der Bühne im Hintergrund zu machen; von der Bühne aus machen sie dann umgekehrt Selfies, auf denen dann die selfiemachenden Zuschauerinnen im Hintergrund zu sehen sind. Hinterher wird das dann alles unter einem gemeinsamen Hashtag bei Instagram hochgeladen, so dass alle sehen können, wie alle sich fotografierten, wie alle sich fotografierten. …
Lisbeth Heuse ha detto:
Zu Dons orangen Fahrrad in:
.
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fällt mir was ein: Seit ich aus den Ferien zurückkam, steht vor unserer Haustür eine roter Oldtimer der Marke MG. Wem der wohl gehört? Mir gehört er nicht. Das Kennzeichen amüsiert mich immer:
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DM-49-98
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Ich hätte lieber diesen orangen Lamborghini:
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http://www.faz.net/aktuell/technik-motor/auto-verkehr/der-lamborghini-huracan-hat-610-ps-13101715.html
T.I.M. ha detto:
Habe gerade die letzten zwei Tage hier ueberflogen. Freut mich, dass es hier doch noch gute Diskussionen gibt.Das sah ja in den letzten
Eine Frage stelle ich mir schon seit laengerem, und die historisch interessierte Kommentatorenschaft kann mir sicherlich weiterhelfen: Wann hat die Linke (lies: die Sozialdemokratie) eigentlich den Glauben an die positive Kraft des technischen und wirtschaftlichen Fortschritts (fuer zweiteres meinetwegen in Anfuehrungszeichen) verloren?
aristius fuscus ha detto:
Für die Linke kann ich nicht sprechen, für die Sozialdemokratie vielleicht ein bisschen. Und da möchte ich doch eine Lanze brechen: nach meinem Eindruck ist der Glaube möglicherweise etwas eingetrübt, aber ganz verloren ist er nicht gegangen. Es sind immer noch Sozis, die sich für Elbvertiefung, das Airbus-Werk in Finkenwerder, einen massvollen Umgang mit Gentechnik, etc.pp. stark gemacht haben und sich dafür von den Wählern auch z.T. böse haben bestrafen lassen. Natürlich gibt es auch bei der SPD das wohlsituierte Lehrerehepaar, dem der grüngefleckte Haubentaucher näher ist als ein paar tausend Arbeitsplatze. Die sind zwar lautstark, aber nicht unbedingt repräsentativ. Wenn es zum Schwur kommt, entscheidet sich die SPD immer noch für den Fortschritt und gegen das Bewahren des status quo, und das ist nicht der kleinste Grund, aus dem ich die alte Tante ab und an immer noch wähle (oszillierend mit der Linken, die Grünen kommen mir eben wegen ihrer beinahe prinzipiellen Technikfeindlichkeit nicht ins Haus).
Und beim Glauben an den technischen Fortschritt gibt es auch auf der anderen Seite des Spektrums durchaus blinde Flecken. Die Haltung der CDU-Mehrheit zur pränatalen Diagnostik kommt mir schon beinahe mittelalterlich vor, auch zum Thema embryonale Stammzellen finden wir dort mehr als eigenartige Ansichten, vermutlich Relikte aus dem katholischen Ursprung. Es ist also nicht ganz einfach, das Parteienspektrum zu unterteilen in hier-Fortschritt, dort -Bewahren. Auch wenn ich mit meiner Technikverliebtheit vielleicht ein wenig Aussenseiter in meiner Partei bin, Resonanz finde ich dort immer noch.
Thorsten Haupts ha detto:
Und beim Glauben an den technischen Fortschritt gibt es auch auf der anderen Seite des Spektrums durchaus blinde Flecken.
Mehr als einen. Ich war nie Parteimitglied, aber lange Zeit nahe genug dran – Teile der Union würden Deutschland auch gerne einfrieren, so auf dem Stand von 1965 oder eher.
Die mir persönlich bekannten Sozialdemokraten sind von den Grünen eher weiter entfernt, als so einige mir bekannte “Konservative”.
Gruss,
Thorsten Haupts
Filou ha detto:
Lang her: Als Helmut Schmidt durch Helmut Kohl abgelöst wurde. Der SPD-Protagonist resignierte-auch an der eigenen Partei. Es kamen andere Themen auf die Agenda, die explizit gegen die Politik Kohls gerichtet sein mussten.
Dass man dabei mit den aufstrebenden, aber technikskeptischen Grünen zu flirten begann, tat sein Übriges. Die Grünen vereinten viele Junge auf ihre Linie. Gutes zukünftiges Wählerpotential. So wird die Spekulation gewesen sein. Daraus wurde nichts.
In dieser Zeit entstand auch der Trend zu Studienzugängen, die mit exakten Fächern nichts zu tun hatten.
Externet ha detto:
Als Defizite des Godesberger Programms (von 1959 bis 1989 das Parteiprogramm der SPD) galten … insbesondere das “blinde Vertrauen” in die Möglichkeiten des Wirtschaftswachstums sowie eine “unreflektierte, wenn nicht gar naive Fortschrittseuphorie”.
Quelle: Ideengeschichte des Sozialismus in Deutschland, Teil II, in: Geschichte der sozialen Ideen in Deutschland. Sozialismus – katholische Soziallehre – protestantische Sozialethik. Ein Handbuch, hrsg. von Helga Grebing, 2. Auflage, VS, Verlag für Sozialwissenschaften Wiesbaden 2005, S. 353–595, ISBN 3-531-14752-8, zitiert nach de.wikipedia.org/wiki/Godesberger_Programm#Regierungsfähigkeit
Lisbeth Heuse ha detto:
@Colorcraze (Vorgestern 11:57) – Mittlerweile habe ich den Artikel des Innenministers de Maiziere nicht nur gelesen, sondern hatte auch genug Zeit, mir darüber Gedanken zu machen:
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http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/de-maiziere-ueber-die-digitale-agenda-deutschland-wird-it-vorreiter-13103217.html
.
Mit ihrem Kurzurteil: “was der deutschen Regierung dazu einfällt vermutlich nichts sachlich relevantes, wie immer.” stimme ich nicht überein. Die Idee, Internet, Netz und Datenfrage ins Freihandelsabkommen zwischen EU and USA zu bringen, finde ich gut. Natürlich ist das ein Sisyphosjob, aber letztendlich im Interesse aller Demokraten. Eigentlich bin ich erstaunt. Soviel Mut hätte ich Muttis Regierung nie zugetraut.
Externet ha detto:
😆 Was kann ihr schon passieren? Einen Beratervertrag wird Waldemar wohl irgendwann auch ihr geben können.
colorcraze ha detto:
^^ Sicherheit, soso. Kann man viel drunter verstehen, auch viel Schlangenöl und Knöllchengriff nach Nutzergeldbeutel.
Auswirkungen kann ich einstweilen nicht überblicken, da ich den Stand der europäischen IT so gut nicht kenne, mein Pessimismus, daß egal was sie vorbringen, es auf eine Subvention für Silicon Valley rausläuft, speist sich aus dem bisherigen Geschäftsverlauf.
Lisbeth Heuse ha detto:
Technikfeindlichkeit… im Moment wüsste ich nur zu gerne, wie ich die Marco Polo Tussi von der FAZ Home-page wegkriege. Ich würde gerne mal lesen, was da so hinter ihr steht.
T.I.M. ha detto:
adblock + ghostery hauen zusammen so ziemlich alles an Werbung weg
Externet ha detto:
… „Alles Unsinn“, entgegnen die Zalando-Manager. Wer so denke, verstehe nichts von E-Commerce. „Ein stationärer Händler zahlt Miete, hat Energiekosten und Personal in allen Läden, wir haben Retouren, das gehört zu unserem Geschäftsmodell“, … 😆 Alles Unsinn, das stimmt schon.
Mediensegler ha detto:
Die kleine Exkursion über Etikette im Möbelhaus,
die ich hier an anderer Stelle schilderte,
hat im schlammgrünlichbeigen Salon gerade eine kleine Fortsetzung.
Dort regt man sich über das hier auf:
.
.
Da sind mir gepiercte Permanentbemalte deutlich lieber.
Mediensegler ha detto:
Mist, habe wieder vergessen, http zu löschen.
Kater, grins nicht so.
Moritz ha detto:
>°<
Moritz ha detto:
Verbeiß’——————————-
Mediensegler ha detto:
🙂
Berthold IV ha detto:
OT – muss aber sein: Auf der FAZ finde ich alle Kommentarmöglichkeiten zur Ukraine abgeschaltet….Drastische Mittel, aber was will man tun, vielleicht mit Brecht oder auch mit Strauss: Wäre es nicht besser, wenn die Qualitätszeitungen sich auch eigene Leser erstellen.
So drastische Maßnahmen sind mir ja nicht einmal vom Regensburger Bistumsblatt selbst unter – G-tt hab ihn selig – Dr. Wurstbauer in den 70 und 80ern bekannt (vielleicht mal Dr. H. Prantl fragen)
Moritz ha detto:
Kann man so sehen.
Nette Tradition, Kommentare unter den Artikeln zuzulassen oder gar zu ihnen zu ermuntern.
Aber das kostet. Die FAZ hat es im Onlinebereich auch nicht so dicke.
Bei umkämpften oder Shitstorm-tauglichen Themen die Kommentare abschalten, halte ich stellenweise für legitim. Man muss das doch als Zeitung, und daher als Hausherr (Hausfrau, gnrps), abwägen dürfen, ob der Redaktion der Spaß das wert ist, ständig eine Person dafür abzustellen zu müssen, bei schwierigen Themen all die Kommentare und darunter exponentiell ansteigend viel fragwürdige Ergüsse und Hetztiraden zu lesen. Und diese dann zu sortieren, ob man es verantworten kann, diese und nicht jene freizuschalten. Ich denke nicht, dass eine Zeitung mit ihrem sparsamen und chronisch unterbesetzten Online-Personal und-Mobiliar gezwungen werden kann, bei allen Artikeln die Hyde Park Corner zu machen.
-/-
Ich sehe es ganz privatissime so, dass es mir generell fast wieder lieber wäre, alle Leserbriefe würden per Post zugestellt und die relevantesten unter ihnen in einer bunten Vielfalt veröffentlicht. Mag z. B. in der FAZ keine Shitstorms lesen von extremistischen AfD-Wichtigtuern, ddie regelrechte Kampagnen fahren. Dafür ist mir mein Knuspertaschen-Popcorn zu schad. Daher meide ich es bereits, dorten Artikel zu lesen, die schon derart polarisiert geschrieben sind, dass naturalmente AfDs und sonstige Spinner drauf springen. Bäh.
Es ist gute demokratische Haltung, auch geifernde Spinner zu ertragen: Ich lasse sie ja (herumgeifern) – aber lese sie nicht. Oft nicht einmal mehr die Artikel dazu. Alles zu nervig.
Gruß
Der Kater
Mediensegler ha detto:
Bin mal durch die Medien gesegelt,
bei der Zeit geht es noch.
Allerdings weiß ich nicht,
ob es sich lohnt,
dort Kommentare abzugeben oder zu lesen.
Externet ha detto:
Khm, beispielsweise zum Artikel http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/europa/ukraine-konflikt-kiew-erkennt-russischen-konvoi-als-hilfe-an-13102652.html ist zwar die FAZ.NET-Leser-Kommentierung nicht ermöglicht, dafür stehen unter facebook.com/faz/posts/10152219981535976 zahlreiche Leser-Kommentare zu demselben Artikel.
Johann Wolfgang Goethe (1827)
Den Vereinigten Staaten
Amerika, du hast es besser
Als unser Kontinent, das alte,
Hast keine verfallene Schlösser
Und keine Basalte.
Dich stört nicht im Innern,
Zu lebendiger Zeit,
Unnützes Erinnern
Und vergeblicher Streit.
Benutzt die Gegenwart mit Glück!
Und wenn nun eure Kinder dichten,
Bewahre sie ein gut Geschick
Vor Ritter-, Räuber- und Gespenstergeschichten.
Externet ha detto:
facebook.com/faz/posts/10152219981535976 ist ohne Anmeldung zu lesen, Javascript allerdings sollte für die FB-Seiten (temporär) erlaubt sein.
Externet ha detto:
facebook.com/faz/posts/10152219818410976 entspricht http://www.faz.net/-gq5-7stw5 (Ukraine fordert Militärhilfe vom Westen) und so weiter.
Lisbeth Heuse ha detto:
@B4 – Gestern hab ich Gordon Lightfoot gehört:
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in Erinnerung an einen alten Freund, der RKK Priester werden wollte (aber dann stellte sich ihm eine Dame in diesen Weg). Auf der CD ist auch:
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Wer steckt wohl hinter dem Tod des Schwarzen namens Brown?
Lisbeth Heuse ha detto:
Als ich gerade nach meinen alten Zeiten googelte, fiel mir (wieder) auf, dass mein Google Wasauchimmer unter dem Namen meiner Tochter läuft (die den Nachnamen ihres Vaters, meines Mannes trägt). Arme Amischlappenhütte! Die böse Tochter hat die Identität der Mama verändert…. Und das schon vor Jahren.
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Ein kleiner, aber wichtiger Unterschied zwischen den beiden: Mama hat nach der Zwischenprüfung (1-) das Interesse an Mathematik verloren und sich seit einem Sommerpraktikum (1975) am
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http://www.iiasa.ac.at/
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mit Systemfragen beschäftigt. Die Tochter macht immer noch Mathe. Trägerin der Fields-Medaille
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http://www.faz.net/aktuell/wissen/physik-chemie/fields-medaille-204-geht-an-die-iranerin-maryam-mirzakhani-13095736.html
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ist sie aber nicht. Auch ihre Schwester hat einen Bachelor in Mathe – von Stanford, wo die Trägerin des Preises arbeitet. Aber auch diese Tochter trägt kein Kopftuch.
Externet ha detto:
Gedruckte FAZ-Seite N4, Mittwoch, 20. August 2014, Nr. 192:
Die Iranerin Maryam Mirzakhami [so, statt Mirzakhani], als erste Frau Trägerin der Fields-Medaille, ist in ihrer Heimat Anfeindungen ausgesetzt (siehe F.A.Z. vom 14. August). Anlass ist ein Porträt, das die Mathematikerin ohne Kopftuch zeigt. Irans Präsident Hassan Rohani hatte es zusammen mit seinen Glückwünschen über den Kurznachrichtendienst Twitter verbreitet. Doch eine iranische Frau, die kein Kopftuch trägt, auch wenn sie wie Mirzakhami [so, statt Mirzakhani] seit vielen Jahren in den Vereinigten Staaten lebt, ist für konservative Muslime noch immer eine Provokation, das einem Verbrechen gleichzusetzen ist.
Externet ha detto:
Wortwörtlich so gedruckt: “… eine Provokation, das einem Verbrechen gleichzusetzen ist”. Erinnert einen irgendwie an eine Kunstfigur, die seinem Verfasser nicht vollkommen unähnlich ist. 😆