Eine freie Gesellschaft benötigt moralische Bestimmungen, die sich letztendlich darauf zusammenfassen lassen, dass sie Leben erhalten: nicht die Erhaltung aller Leben, weil es notwendig sein kann, individuelles Leben zu opfern, um eine größere Zahl von anderen Leben zu erhalten.
Friedrich August von Hayek beim Rechtfertigen der Diktatur Pinochets
Eine gute Freundin ist Volkswirtschaftlerin und hat nur ein müdes Lächeln für die ideologisch determinierte “Forschung” übrig, die früher ihr Fach ausgemacht hat. Früher hatte man eine Ideologie, egal ob man Marx oder Hayek hiess, ein Ideal, mal die Diktatur des Proletariats oder die des Herrn Pinochet, und dafür wirtschaftlich-theoretische Lösungen. Das konnte manchmal funktionieren, wenn man sich etwa frei verwaltete Fahrradkollektive anschaut, oder die totalliberalen Cum-Ex-Geschäfte deutscher Bankhäuser. Allerdings verdanken wir dieser Art der ideologischen Wirtschaftsvorstellung auch Hitlers Fünfjahresplan, Pol Pots Vernichtung der Städte in Kambodscha, Maos grossen Sprung nach vorn und so ziemlich jeden weiteren Politiker, der etwas von “Jobwunder dank tiefgreifender Reformen” erzählt. Heute ist das zum Glück anders, Volkswirtschaftslehre ist nichts für auslaufende Schreiberlinge, sondern etwas für knallharte Mathegenies und ihre effizienzorientierten Modelle, die auch moderne Grossrechner bei der Daten- und Variablenverarbeitung zum Schmoren bringen. Das blosse, fakten- und zahlenlose Rumgemeine, dass sich irgendwas schon richtig entwickeln werde, wenn nur die Ideologie stimmt, ist zumindest in der Wissenschaft meistens vorbei.
Aber nicht in der Realität, in deren Spannungen sich unsereins wähnt. Ich war letzte Woche in München in einer hübschen Wohnung direkt an der Isar, so münchnerisch wie eine Derrickfolge, und lauschte ein wenig den Gesprächen. Grob gesagt ging es, wie so oft, um einen Bauernhof im Oberland, mit Koppel und Land und wie schwierig es ist, so etwas noch zu akzeptablen Preisen zu finden. Denn die Bauern im Oberland sind unverschämt. Statt ihre Höfe jenen zu geben, die etwas damit anfangen können, lassen sie lieber sechs Wohnungen in die Ställe einrichten und verkaufen das dann. Und weil es nicht so viele denkmalgeschüzte Bauernhöfe gibt, zumal jene, deren Erscheinungsbild imposant genug ist, ist das schwierig. Unmittelbar davor hatte ich auf Twitter noch den Hilfeschrei einer Kunststudentin aus Berlin gelesen, die ganz dringend ein Zimmer in einer WG sucht, am besten Mitte, 15m² und nicht mehr als 400 Euro warm.
Und dort nun haben wir alle, auch mit Blick auf die Isar, ein Bild der empirischen Volkswirtschaftslehre vor uns, ein Ideal, mit dem so gerne in der öffentlichen Darstellung gearbeitet wird: Die junge, künstlerisch veranlagte Studentin, die unter hohem Druck der Gentrifizierung in ein kleines, teures Kämmerlein gezwungen wird. Sofort denkt man an ihr mutmasslich ehemaliges Unterkommen in einer ausufernden Fabriketage mit Spreeblick, wo sie 3 mal 6 Meter grosse Installationen aus angeschwemmten Strandgut machte und fröhlich am Abend mit Freunden grillte. Dann aber kam ein böser Münchner Investor, ein Frankfurter Immobilienentwickler und dessen als Makler firmierender Sohn und dann wurde die Künstlerin vertrieben. Das ist immer so bei der Gentrifizierung: Wohnungskäufer oder Leute, die ihre Miete per Dauerauftrag ohne Verzögerung überweisen können, ziehen nämlich in die immer gleichen, von Künstlern und Studenten geprägten Regionen der Stadt und verdrängen die ehemaligen Bewohner.
Und vernichten damit – so unverschämt, wie die Preisvorstellungen der Bauern aus dem Oberland! – all jene gewachsenen, studentisch-künstlerischen Ansätze, die das Viertel doch eigentlich erst so attraktiv gemacht haben. Besonders, seitdem Opa Kawumpe mit seinem Leberschaden die Wohnung nicht mehr erhalten konnte und die Bäckerei, in der jetzt die Pop Up Galerie ist, schliessen musste, weil Studenten und Künstler zwar immer genug Geld für Mate und Wodka und Döner haben, aber ihre Schrippen lieber beim Schnellback holen, wo sie einen Cent billiger sind. In dieses, nur ab und zu von einem preislich dreisten Drogenlieferanten gestörte Idyll jungalternativer Gelassenheit mit seinen Vernissagen und Kellerlesungen brechen nun also Leute mit Geld ein, weil sie dieses Flair so schätzen und damit gleichzeitig jene verdrängen, die es erschaffen haben. Heisst es, immer wieder, in allen Gazetten, und man glaubt daran wie der Marxist an die Zwangskollektivierung. Zumal es gegen die Kunst geht! Kunst! Nicht um Opa Kawumpe, der seine 10 Flaschen Mollie vor der Glotze brauchte, sondern um Kunst von einem Künstler, der nur Tegernseer aus der Flasche trinkt. Das ist immer besonders gemein, Gentrifizierung gegen Kunststudenten. Die werden unsereins wie waidwunde Rehe vorgehalten. Wollen wir das wirklich?
Jedoch: Gentrifizierung gibt es überall. Auch in Regionen, wo es keine Künstler gibt. Denn bei diesem Spiel geht es überhaupt nicht darum, ob jemand wirklich im Cafe seine Videoinstallation schnibbelt, und Toleranz für Parties bis um 6 Uhr früh zwangsgelebt wird. Es geht einfach darum, dass der Künstler dort, wo er auftritt, ein Trüffelschwein für den wichtigsten Rohstoff des modernen Sozialprestiges ist: Künstler brauchen viel Platz, Platz mit guter Infrastruktur und alles bei niedrigen Preisen. Und weil die besten Lagen schon weg oder sehr teuer sind, stellt sich für andere die Frage: Wo bekommen sie möglichst viel Raum in möglichst guter Lage für die Summen, die sie aufbringen können: Idealerweise in den Ecken der Städte, die in den nächsten Jahren auch noch bessere Lage werden. Und sobald da eine Pop up Galerie um Aufmerksamkeit quietscht, ist das für Interessenten so ähnlich wie das Quieken des Trüffelschweins in Frankreich oder bei Arezzo. Dann ist der Wohnungstrüffel dabei, dem Wurzelgeflecht der Opa Kawumpes zu entwachsen und jetzt muss man nur noch das Schwein wegschubsen, um die Früchte zu geniessen. Ich war vor zwei Jahren auf einem Trüffelhof, da wurden Trüffel dick wie Mozarella geschnitten, und gleich danach war ich auf Empfängen in Monte Carlo – nichts kam an den frischen Trüffel heran. Und so geht es auch Käufern mit Wohnungen in diesen Ecken. Denn die Wohnungen sind gross, noch günstig und es ist nicht so schlimm, wenn man nicht gleich den Innenarchitekten für den neuesten Glanz und Pomp dazu holt.
Solange hält man es eine Weile auch noch mit den restlichen Trüffelschweinen aus, und ihren lustigen Kunstprojekten in noch leerstehenden Bäckereien – das ist wie beim Trüffelbauern, der eine sitzt im Rustico und der andere im Stall. Man kann auch stolz auf sie verweisen, wenn das Viertel noch nicht so ganz schick und voll mit echten Museen ist – dafür ist dann hier mehr Leben. Irgendwann kommt dann schon ein veganer Bäcker, übernimmt den Laden und während aus dem Trüffelschwein im Winter dann der Culatello gemacht wird – eine besondere Schinkenspezialität mit Naturschimmel – geht der Künstler weiter in andere Regionen, wo er als Indikator für steigende Gewinne und Wertzuwachs etwas Sinnvolles für die Gesellschaft und die Aufwertung der urbanen Zentren tut. Mir ist durchaus bewusst, dass diese rationale Sicht der Dinge nicht nach dem Geschmacke derer ist, die sich finanziert von unkündbar sozialgerechten Projekten hingeben, aber Videokunst kann man auch in Dessau schnibbeln und der Street Style für das Modeblog ist da spannend, wo spannende Menschen sind. Und die sind nicht dort, wo gerade andere die Bedeutung von Kreditlaufzeiten und Grunderwerbssteuer erlernen und überlegen, wie sie das mit den Kinderzimmern machen.
Ausserdem habe ich gerade ein Interview mit Andrej Holm in der taz gelesen – wenn Künstler schon Trüffelschweinen entsprechen, dann gilt Andrej Holm den Entwicklern mit seinen Dauerklagen über Gentrifizierung als so etwas wie der sofort anschlagende und Beste aller Trüffelhunde. Kaum geht irgendwo die Miete steil nach oben, kommt Holm und warnt vor den grausamen Folgen für traumatisierte Menschen, wenn ihnen die Kneipe oder das Geschäft genommen wird, als wäre Berlin Damaskus und dergleichen würde mit einer 230mm-Haubitze erreicht. Holm antwortete sehr gelassen auf die Frage, ob ihn der Spruch “Kauft nicht bei Schwab’n beunruhige: “So etwas beunruhigt mich nicht. Warum sollte es?”
So ein Schelm! Das geht zwar gegen uns Aufwerter, aber es ist ein phantastischer Spruch. Bitte stets mit grosser Geste imaginieren: Don Alphonso, beunruhigt Sie nicht die soziale Schieflage? So etwas beunruhigt mich nicht. Warum sollte es? Don Alphonso, beunruhigt Sie es nicht, dass Mieter bis zu 40% ihres Einkommes für die Miete ausgeben? So etwas beunruhigt mich nicht. Warum sollte es? Don Alphonso, haben Sie keine Sorge, dass das Künstlerviertel seinen Charme verliert? So etwas beunruhigt mich nicht. Warum sollte es?
Super Spruch. Passt immer bei allen sozialen Problemen und klebt auch meistens nicht bräunlich. Abgesehen davon ist das studentische Künstlerdasein irgendwann vorbei, dann werden sie Community Manager oder Werbegraphiker oder bekommen einen Posten in einer Stiftung und stellen eines Tages fest, dass nun ein wenig Ruhe und Gelassenheit, so wie in jenem Spruch, wirklich nett wäre. Und wenn sie klug sind, lassen sie sich dann nichts von Maklern vormachen, sondern folgen dem Quieken der Pop Up Galerien und dem Gewinsel der Gentrifizierungsfeinde: Wo heute die Hipster von ihren Fixies und Farbbeutel fliegen, sind oft genug die guten Lagen der kommenden Jahre. Später schreiben die Neukäufer in ihren restaurierten Hütten beim Biowein zum Ausgleich über urban-soziale Gerechtigkeit (das nennt man dann ausgleichende Gerechtigkeit) und das ist auch fein so: Solange sie uns nicht den Markt für Bauernhöfe im Oberland ruinieren. Denn vielleicht will ich doch mal echte Trüffelhunde und nenne sie Buonconsiglio, Esperanza, Pancione und Buffone, und dann brauche auch ich zwei Hektar Wald.
Michel Drückeberger ha detto:
Zwei Hektar (200 m mal 100 m) sind aber viel zuwenig für ein anständiges Trüffelwurzelnetzwerk & vier Hunde – sic transit…
NS:
Ich spendiere zur Feier des Tages noch ein zweites z für die Mozzarella (wenn’s denn tatsächlich die echte kampanische sein soll).
Don Alphonso ha detto:
Zum Rumlaufen reicht es unr Trüffel wachsen bei uns im Oberland leider nicht, dazu muss man schon nach Italia Bella!
Michel Drückeberger ha detto:
Übersetzt heißt das doch nichts anderes, als dass Sie die armen (Studentinnen)Hunde ihrem gewohnten großzügigen Riesentrüffelquartier entreißen & sie herzlos in eine ungeheizte Oberlandsardinenbüchsen-WG “gentri-Viehtieren”, tststs…
Michel Drückeberger ha detto:
Als amtlich anerkannter Drückeberger hab’ ich so meine Probleme mit Haubitzen & dann dauert’s halt ‘n büschen: 230 mm scheint’s nicht zu geben/gegeben zu haben, da muss wohl eine Mozzarellatrüffeldickesiebenundzwanzigmillimeteratomscheibe abgeschniiten werden. Senator Spaccato &/oder unser Bundeswehroberhauptsmann haben sicher anschaulich das korrekte Kaliber parat…
spaccato ha detto:
Ein schlichter Zahlendreher.
Es muss das Kaliber 203 mm gemeint sein
Entspricht 8 inches.
Bin gerade unterwegs.
Daher keine Bildchen jetzt.
Thorsten Haupts ha detto:
Klar!!! Als Haubitze 203 oder 210 mm, bitte, danach kamen (nur Marine) bei den Briten dann wohl 233mm, aber nur als Kanone, nicht als Haubitze, auf einigen Panzerkreuzern vor dem ersten Weltkrieg.
230er Haubitze geht gar nicht!
Sonst nich Fragen?
Gruss,
Thorsten Haupts
Yog Sothoth, Esq. ha detto:
Ja Hauser…Welches Kaliber haben eigentlich Strandhaubitzen?
Thorsten Haupts ha detto:
40% unverdünnt.
Filou ha detto:
Ich hätte da mal eine Frage etwas weg vom Thema.
Was macht eigentlich den Unterschied von einer Wandfarbe von Laura Ashley zu jeder anderen Wandfarbe, deren Abtönung ich mir in jedem ordinären Mischcomputer im Baumarkt anmachen lassen kann?
Michel Drückeberger ha detto:
Er erwähnte doch gleich am Anfang: “Eine gute Freundin”
Da bahnt sich offenbar etwas an, denn
‘Laura Ashley’
anagrams to
‘Aha! Really! Us.’
Michel Drückeberger ha detto:
“Don Alphonso 29.04.2014, 14:29 Uhr
Ja, es hat alles seine zwei Seiten und über…
Dass ich von den diversen “altmodischerfrauennamen”-Höfen nichts halte, sollre eigentlich bekannt sein. Neureichenzeugs.
Arabella 29.04.2014, 17:55 Uhr
altmodischerfrauennamen
Frechheit!
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0 donalphonso 29.04.2014, 17:59 Uhr
Siehe oben, Warnung vor schlechtem Charakter….
Siehe oben, Warnung vor schlechtem Charakter. Ausserdem würde ich meine Thochter auch eher Thodora Luise Gerlinde nennen, als Nele Jessica Jacqueline.
Antworten Empfehlen
0 donalphonso 29.04.2014, 18:00 Uhr
Und mioch gleich absolut halbaufrichtig bei…
Und mioch gleich absolut halbaufrichtig bei allen Jessicas und Jacquelines entschuldigen; Nele nicht, das ist zu nordisch. ”
Namensableitungen von Kornelia oder Cornelia sind Coco, Conni, Connie, Conny, Konni, Corny, Cola, Ela, Lia, Nela, Nele, Neele, Neli, Nelia, Nella und Nelly.
‘Nele anagrams to Lene.’
‘thodora luise gerlinde’
anagrams to
‘Red-hot, delirious angel.’
Tochter?
Das Farbtopffoto scheint also nicht bloß eine verkappte Verlobungsanzeige zu sein.
Offenbar zeigt die Colorcraze-Ermunterung
mittlerweile Wirkung.
Zudem:
“12 martedì nov 2013
Bindungsangst und der Sex auf dem liegenden Kaktus
Pubblicato da Don Alphonso in Uncategorized
≈ 443 commenti
.
Di fongd scho no oane ei
Meine Grossmutter zu mir”
(Fortsetzung folgt & Senator Spaccato illustriert das Ganze bei der nächsten unpassenden Gelegenheit 😉 )
donna laura ha detto:
cher Filou, man sah nur flüchtig auf die fotografie und dachte an – piero manzoni.
Filou ha detto:
Daran dachte ich gerade nicht. Aber Sie überraschen immer wieder mit genialen Assoziationen.
(Der Dachgarten ist gerichtet. Morgen verabreiche ich meinem Nachbarn, dem Betreiber einer chinesischen Hundebratbude, einen Einlauf wegen seines überlauten Exhausters. Übermorgen schreibe ich ein paar böse Briefe um Geld. Wenn das erledigt ist, fahre ich nach Kiew und räume die Ukraine auf. Wäre ja gelach!.)
dreamtimer ha detto:
Ich habe erst kürzlich erfahren, dass Hunde in China als Delikatessen gelten. Das macht mich wieder um eine Illusion ärmer. Dass man so einfach ins chinesische Restaurant laufen kann und dort heimlich mit Hund gefüttert wird, ist wohl nicht.
Michel Drückeberger ha detto:
Im Fischrestaurant suchen Sie sich Ihr Opfer aus dem Aquarium heraus, beim Chinesen geben Sie Ihr zappelndes “Mitbringsel” unauffällig am Hintereingang ab…
dreamtimer ha detto:
Klingt gut, allerdings hätte ich Mitleid sowohl mit dem Mitbringsel als auch dessen Besitzer(in). Ich bin ja gar nicht so. Es würde mir den Appetit verderben.
Filou ha detto:
Ausserdem ist mein Verhältnis zu Künstlern und “Künstlern” tief verstört. So tief, dass ich frühzeitig mich dem Strunzbürgerlichen zuwendete. In diesem Milieu findet man mehr Bohemiens als man vermuten möchte.
Moritz ha detto:
Ist ja auch klar, bester Filou,
warum man nicht allzu wenige im
spießigenbürgerlichen Milieu findet: Bohemien sein muss man sich erst mal leisten können!In 4 Punkt Telefonbuch-Perl: Das muss doch gesagt werden dürfen!
.
.
.
[Der wahre Grund der strutzbürgerlichen Pseudo-Bohäme ist schnell herausgefunden:
Der wahre Grund heißt “Grad drum!” Wenig überrraschend, wie Wiki says: “Bürgerliche Töchter und Söhne verweigerten sich oft den Normen und Gepflogenheiten ihres Elternhauses und ihrer Klasse und lebten das Leben eines Bohémiens, das häufig als authentischer, eigenständiger, ursprünglicher und weniger entfremdet erlebt wurde.”
Wusste gar nicht, dass die Wiki-Indianer den Don so gut kennen…
und wech.]
Gruß der Kater,
der seinem schweren Mause-Tagwerk nachgeht:
Mäuse fangen bei technischen Kunden am Ammersee.
Und da hing heut dauernd eine Gewitterwolke überm See und kam hinten nimmer hoch, die Gute.
Michel Drückeberger ha detto:
Bohemien? Jaja, der böhmische Gefreite (Verschwörungstheorie?)…
Michel Drückeberger ha detto:
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spaccato ha detto:
Wenn Böhmen und auch Mähren,
nicht mehr zu uns gehören.
So denken trotzdem viele Leut’
noch an die Zeit.
*Hust – Hust – Röchel*
Michel Drückeberger ha detto:
‘Lush truth echoes.’
HansMeier555 ha detto:
Immerhin ist mir durch diesen Artikel klar geworden, warum die Banken moderne Kunst fördern.
.
Bei Reportagen über hippe Künstler gilt ja der Hinweis, “kann sich in New York ein Atelier leisten” als ultimativer Qualitätsnachweis.
HansMeier555 ha detto:
Stelle mir vor, wie die BND-Zentrale nach dem verlorenen WK-3 auf eurasischen Befehl in eine selbstverwaltete Künstleratelierstrafkolonie umgewandelt wird, wo die internierten Funktionäre des besiegten System für einen Teller Kascha und ein paar Krümel Trockenfisch den ganzen Tag Gemälde von Jackson Pollock fälschen müssen, deren Originale für Ozieaniens Banken dann auch keine “Sicherheit” mehr darstellen können, worauf hin das gesamte Finanzsystem …
BertholdIV ha detto:
@hm555
uns wurde auch einmal ein kunstfonds angeboten. die sind gar nicht so selten..
HansMeier555 ha detto:
Wär auch mal ein Artikel wert, was die Geheimagenten in ihren Büros so für Bilder aufhängen. Wirklich nix von hippen jungen UDK-Studenten?
flederhund ha detto:
Entmietung mit der Abrissbirne: http://www.dctp.tv/filme/plattmachen-ist-meine-leidenschaft/
dreamtimer ha detto:
Abrissunternehmer und Konzeptkünstler. Wer sagt denn, dass sich die Dinge nicht finden?
greenbowlerhat ha detto:
Dem Kind der 80er fällt dazu eines ein: “Raddada zong Raddada zong, weg ist der Balkon. Dong”
Michel Drückeberger ha detto:
0OHPJcclFhI
Thorsten Haupts ha detto:
O.T.: Für alle VT-Connoisseure ein Tip aus dem Blog Achse des Guten:
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/das_plutonium_imperium_und_angela_merkel
Auszug:
Andere Gesprächspartner erläutern, dass jeder Strichcode eine Botschaft des Satans enthält und dass die Amerikaner, die Juden und das Plutonium-Imperium sich gegen Deutschland verschworen haben. Oder vielleicht habe ich das mit dem Plutonium-Imperium auch falsch verstanden, fest steht aber, dass die Sonne gleich doppelt besetzt ist, einmal durch die Reichsdeutschen Basen und eben durch das Plutonium-Imperium. Und wir sollten nicht den Fehler machen, dieses Plutonium-Imperium zu unterschätzen. Alle Politiker sind ihm hörig. Angela Merkel auch, weil sie vermutlich in den USA zum Judentum konvertierte. Was nicht weiter erstaunt, da alle deutschen Politiker Juden sind. So wie auch alle Nazipolitiker Juden waren, bis auf Hitler, der war es nur zur Hälfte.
Der Ursprungsartikel enthält den Link zur Filmdoku:
http://www.spiegel.tv/filme/opendoku-die-mondverschwoerung/
Gruss,
Thorsten Haupts
spaccato ha detto:
ad pöse Barcodes:
Kein Problem, wenn man glücklicher Besitzer eines CodeEx Barcode-harmonizers ist, um “toxische Belastungen” zu neutralisieren.
Die FAZ schrub auch was dazu.
Gux ha detto:
Wie schaffen das eigentlich die Regierungen etc, nur wirklich fähige Leute an den wirklich wichtigen (und daher geheimen) Projekten mitarbeiten zu lassen, so daß nicht nur alles funktioniert, sondern wirklich auch geheim bleibt? Im Vergleich z.B. zum Verstecken von UFOs sollte es doch eigentlich überhaupt kein Problem sein, solche einfachen Dinge wie Flughäfen zu bauen oder Krebs zu besiegen …
Thorsten Haupts ha detto:
Hey, bitte keine Rationalität einführen. Der Glaube zählt!
spaccato ha detto:
Ein paar Dinge braucht’s halt schon, über die man sich aufregen muss oder über die man verzweifeln kann.
Gehört alles zum Plan.
(Aber pssst!)
Gux ha detto:
Gut – das stimmt natürlich auch wieder.
Michel Drückeberger ha detto:
Flughafenbau & al. dienen doch nur zur Ablenkung von wirklich Wichtigen, wobei vom Umfang der “Probleme” auf die Größe der eigentlichen Projekte geschlossen werden kann: In neuen amerikanischen Flughäfen schreddern die Transportanlagen bloß Gepäck – peanuts, also lediglich das übliche amerikanische Kleinklein im Hintergrund, Absurdistan, Negroniencoltan, NSA & sowas.
Bei uns hingegen funktioniert ein kompletter fertiger Flughafen nicht & muss widrigenfalls sogar weitgehend wieder abgerissen werden: Grundgütiger in der Supercloud, was veranstalten die Sonnenkinder Neuschwabendeutschlands denn nun In Wirklichkeit? Klar, unsere ‘brazened ill-mannered, large skunk’ hat wie üblich RBM4Wge00BI nichts zu verbergen. Aber was ist mit den vielen grauen Männern?
Herr Haupts, Sie werden noch ‘ne gigantische Menge zusätzlichen VT-Linksspeicherplatz benötigen – gerne am besten gleich in einer eigenen Privatwolke, die muss ja nicht mehr unbedingt so wie eine dieser mittlerweile doch sicher längst überholten Beateuhsereichsflugscheiben aussehen 😉
Michel Drückeberger ha detto:
btxDJ3ZrFJY&start_at=260&end_at=1733
Thorsten Haupts ha detto:
Linksspeicherplatz nehm ich nicht!
Michel Drückeberger ha detto:
Au weia, fassen Sie denn die vielen einzelnen Dingers (= Links) dann ersatzweise in einem Hyperl zusammen?
Thorsten Haupts ha detto:
Nein, ich nehm einfach Rechtsspeicherplatz (sich triumphierend umsehend). Leise herablassend: Logisch, oder?
Gruss,
Thorsten Haupts
Michel Drückeberger ha detto:
Damit überfordern Sie mich, heul, seit wann hab ich’s denn irgendwie mit Logik – immer diese haagerlandkriegsvölkerRECHTSgrausamen Soldaten…
Thorsten Haupts ha detto:
Ha! Gelinktes Weichei!
Michel Drückeberger ha detto:
‘Eh! Likewise cheating.’
…muss mich erst Mal wieder ‘n büschen aufmuntern
WrPnMO9K7sk
NS:
Letztlich hätte sie sich mit ihrem “Neu…land” beinahe verplappert…
Melursus ha detto:
danke Gux, ich habe Ihre Aussage eben einem Freund gemailt, der sich seit einiger Zeit mit Con/Chemtrails plagt. Jenseits aller Fakten sind solche Geschichten etwas glaubwürdig erzählt und beißen sich fest.
Und wer weiß schon, daß Aluminium das dritthäufigste Element der Erdkruste ist…
Michel Drückeberger ha detto:
Kein Wunder, dass der Hausherr den (expletive deleted) nicht mag: Die verfügen einfach nicht mehr über genug Weitsicht
http://www.newser.com/story/166675/apply-now-for-your-ticket-to-mars.html
muscat ha detto:
Hipsterschelte findet sich mittlerweile allerorten, am schönsten jedoch immer noch beim Don!
muscat ha detto:
Lagotto Romagnolo wird nach Rhodesian Ridgeback, Vizsla, Weimaraner und Mops der neue Hipsterhund, wetten?
Jeeves ha detto:
A propos moderne Kunscht:
“Habe ich nicht immer gesagt, Kunst kommt von Können, käme sie von Wollen, hieße sie Wulst? Vergiss es. Die Wulst hat gesiegt, die Kunst ist am Ende; zusammen mit dem Jahrtausend, das einige ihrer glorreichsten Siege sah, räumt sie geschlagen das Feld dem, der sie seit Anbeginn gewünscht und verwünscht, verteufelt und vergöttert hat: dem ewigen Dilettanten.” Robert Gernhardt,1999
.
“Gegen Regeln zu verstoßen ist das einfachste der Welt.”
(Voltaire, offensichtlich “moderne” Kunst vorausahnend)
.
Er habe noch keinen wirklich großen Dirigenten gesehen, der bei atonaler Musik eine Erektion gehabt hätte, erzählte mir einmal ein zweiter Geiger. (Telemax)
.
In jedem anderen Beruf verdient man, je mehr man leistet, desto mehr Geld (und “Geld”? das ist, wie die Welt zur Zeit gebaut ist, gepreßte und getrocknete Freiheit!). In der Kunst jedoch erhält man, je besser man’s macht, desto weniger; weil Große Kunst vom Leser Ernst & Fleiß verlangt; Schulung und Ausbildung – aber wer will das schon aufwenden? Arno Schmidt (1964)
dreamtimer ha detto:
Ich finde die Zitate unlustig.
sambossa ha detto:
Ehrlicher wäre doch zu sagen: “Ich mag das nicht”. Und nicht die Gesinnungspolizei auf Streife zu schicken, eine ungute deutsche Tradition.
dreamtimer ha detto:
Wer gar nicht genug von satanischer Kunst bzw. von Strichcodes bekommen kann, dem empfehle ich folgende Galerie:
Pingback: Der Künstler als Trüffelschwein im Klassenkampf – FAZ | Neues Münchener Tagblatt
Michel Drückeberger ha detto:
Mal zur Erheiterung anonym anwesenden Fachpublikums a weng topic:
Nachfrage, Angebot und Marktgleichgewicht
Angenommen, 8 Haushalte wollen jeweils ein Appartement mieten.
Ihre Zahlungsbereitschaft ist wie folgt:(1)
Haushalt A B C D E F G H
ZB in Euro 40 35 30 25 18 15 10 5
(a) Zeichnen Sie die Marktnachfrage in ein Preis-Mengen-Diagramm ein.
(b) Angenommen, das Wohnungsangebot ist auf 5 Einheiten begrenzt. In diesem Fall gibt
es ein Kontinuum an Gleichgewichtspreisen. Welches ist der hochste Preis, bei dem die
Nachfrage das Angebot deckt?
(c) Was ist der niedrigste Preis, bei dem Angebot und Nachfrage noch ubereinstimmen?
(d) Welche Haushalte werden ein Appartment mieten, wenn das Angebot bei 4 Wohnungen
liegt?
(1): Werte stellen Tagesmieten dar (Zahlen wurden der Einfachheit halber klein gehalten).
&: Nö, mir geht’s wieder ganz gut – danke der Nachfrage!
dreamtimer ha detto:
…die muss ja nicht mehr unbedingt so wie eine dieser mittlerweile doch sicher längst überholten Beateuhsereichsflugscheiben aussehen
Die letzten, innovativ gestalteten Flugscheiben, an deren Sichtung ich mich erinnere, hatten die Form schwarzer Dreiecke, die sich lautlos und erratisch bewegten, genauso wie es sich UFOs gehört. Das war in den ’90er Jahren und sie erinnerten in ihrer Form ein wenig an den Nighthawk Stealth-Bomber, dem Flugzeugtyp, der gerade die Phantasie der Leute dominierte.
Michel Drückeberger ha detto:
Tja, die waren noch sichtbar – völlig veraltet sowas heute 😉
neumondschein ha detto:
Einspruch aller Ehren! Allein, daß Rumgemeine eine mathematische Form angenommen hat, macht Rumgemeine nicht besser. …manchmal schlimmer, weil undurchschaubarer, wenn man dieses mathematisch verbrämte Rumgemeine einem unbedarften Publikum unterbreitet. ..wird schon stimmen, denkt das Publikum… …und vergißt dabei, daß es auf die Vorannahmen und den Zweck der Rechnerei ankommt, nicht auf das Ergebnis, das Großrechner ausspucken. So etwas halten anscheinend nicht einmal Bänkster alle auseinander, wenn in ihren Büchern irgendein dämliches finanzmathematisch optimiertes Scheiß-Finanzprodukt-Derivat enthalten ist, das große Not beereitet, nur weil sich die Realität partout nicht an die Vorannahmen hält, mit dem man Großrechner gefüttert wurde.
Rotwild ha detto:
Als Volkswirt stimme ich zu..siehe mein Post unten
Lisbeth Heuse ha detto:
Gerade las ich:
.
http://www.nzz.ch/aktuell/newsticker/parlament-fuehrt-meldepflicht-fuer-blogger-ein-1.18293114
.
3000 Besucher pro Tag. Wie viel Besucher hat dieser Blog? An manchen Tagen doch sicherlich auch 3000. Also müsste sich ein harmloser Don Alphonso – so er Russe wäre – bei der Verwaltung des Freunds von Ex-Kanzler Schröders anmelden, wenn er über die Stützen der Gesellschaft bloggen will. Wenn ich SPD Mitglied oder sozialdemokratischer Fan wäre, wäre mir des Ex-Kanzlers intime Russenfreundschaft reichlich peinlich.
Michel Drückeberger ha detto:
Die alten Kunden kommen dann eben nicht mehr zum Weblog, sondern – wie das auch hier möglich ist – lesen in ihrem Briefkasten das, was ihnen dorthin mitgeteilt wird. Kommentare werden von allen Eingeweihten, die zusätzlich außerhalb des Systems miteinander in Verbindung stehen, über bloß einen Proxy mit lediglich einer IP abgegeben – schätze mal, dass sich damit die nachgewiesenen Besucherzahlen niedrig halten lassen.
Folkher Braun ha detto:
Wieso? Ein § 86 HGB-Handelsvertreter geht mit einem seiner Auftraggeber einen Saufen. Soll täglich in dieser Welt vorkommen. Wenn der eine Schröder heißt und der andere Lewdavidowitsch Bronstein, Kreti oder Pleti: das ist alles nicht verboten. Und was, bitteschön, ist ein “SPD”? Kann man das essen? Oder ist es ein Autoteil namens spontane Pedaldruckerhöhung?
spaccato ha detto:
Sie Plündern Deutschland
😎
Rotwild ha detto:
Grüß Gott!
Ich bin selber Volkswirt und ich zitiere:
Heute ist das zum Glück anders, Volkswirtschaftslehre ist nichts für auslaufende Schreiberlinge, sondern etwas für knallharte Mathegenies und ihre effizienzorientierten Modelle, die auch moderne Grossrechner bei der Daten- und Variablenverarbeitung zum Schmoren bringen. Das blosse, fakten- und zahlenlose Rumgemeine, dass sich irgendwas schon richtig entwickeln werde, wenn nur die Ideologie stimmt, ist zumindest in der Wissenschaft meistens vorbei.
Und dazu noch ein Link:
http://blogs.faz.net/fazit/2013/04/02/ruinieren-die-bildungsfernen-die-okonomische-wissenschaft-1361/
VWL ist eigentlich eine Sozialwissenschaft, wenn man überhaupt von einer Wissenschaft sprechen kann. Die Mathematik sollte in der VWL ein Hilfsmittel sein, nicht Mittel zum Zweck. Mit Hilfe der Sprache kann man die Essenz eines Zusammenhanges deutlich machen, die formale Darstellung zeigt einen eindeutigen Zusammenhang.
ABER: Jedes Modell in der VWL beruht auf Annahmen, getroffen von dem, der das Modell baut. Treffe ich eine Annahme, habe ich anscheinend vorher etwas beobachtet. Und viele Modelle werden mathematisch passend gemacht, wenn ich für zumindest einen Parameter eine Konstante setze.
Im Nachhinein betrachte ich ein VWL-Studium in vielen Bereichen als halb-wissenschaftlich. Das mögen viele Volkswirte nicht hören wollen, aber ich habe bisher keinen Volkswirt getroffen, der mir nachweisbare Ergebnisse aus Modellen liefern konnte.
Sprache ist ein wunderbares Mittel, um Sachverhalte zu erklären, Mathematik sollte ein Hilfsmittel sein.
windsbraut ha detto:
Sie haben meine volle Zustimmung. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass modelorientierte Volkswirte doch sehr dazu neigen, dass Model mit der Realität zu verwechseln.
Michel Drückeberger ha detto:
“modelorientierte Volkswirte?” “dass Model?” Der ist gut!!!
Thorsten Haupts ha detto:
Ich hoffe doch für die modelorientierten Volkswirte, dass das Model für sie Realität ist oder wird. Alles andere wäre nicht das Idealmodel.
Model-desinteressiert,
Thorsten, Fleisch bevorzugend
Michel Drückeberger ha detto:
Fleisch? Soso, Sie häuten Ihre also gewohnt haagerlandkriegsvölkerRECHTSgrausam…
Senator Spaccato wird sich ohnehin verweigern & Dreamtimer wird ob dieser Namensvetternschaft auch nicht übermäßig begeistert sein
http://www.dreamstime.com/royalty-free-stock-photos-female-human-anatomy-muscles-image29069298
Thorsten Haupts ha detto:
Ist häuten das Trendwort für entblättern? Dann bekenne ich …
Michel Drückeberger ha detto:
Nö, das bezöge sich bloß auf die Verpackung & wäre obendrein viel zu oberflächlich für Sie. Wenn Sie ans Fleisch ranwollen, müssen Sie schon ‘n büschen tiefer in diese Materie eindringen
http://the-legion-of-decency.blogspot.de/2010/10/maybe-children-shouldn-play-with-dead.html
Thorsten Haupts ha detto:
Monsieur Drückeberger, ich bin liebend gerne oberflächlich.
Michel Drückeberger ha detto:
& dann schreiben Sie “Fleisch bevorzugend”? Da passte doch “knusprige Haut” &/oder “knackige Schwarte” ungleich besser. Ach ja, ich vergaß, ich hab’s nicht so mit Logik & das hier ist ja ein Ironiesalo(& wenn ich da bin=>)on…
‘Monsieur Drückeberger’
anagrams to
‘Obscure geek in murderer.’
windsbraut ha detto:
Tja, meine Herren, das fehlende l wurde gnadenlos auf dem Altar des Multitaskings (economic model) geopfert und kein Model kam zur Rettung herbeigestöckelt.
astroklaus ha detto:
Volle Zustimmung auch von einem Physiker, der sich mit solchen Modellen herumschlagen “darf”!
Wenn man sich jeweils die Originalpublikationen ansieht, werden dort regelmäßig ausgesprochen weitreichende Vorannahmen und Einschränkungen getroffen, die ihrerseits nicht ableitbar sind. Diese stammen aus dem Rumgemeine der Autoren und sind entsprechend variabel. Der Rest des Artikels ist dann (zumindest bei den guten Autoren) mathematisch sauber und insofern in sich korrekt. Leider sind in vielen Bereichen der Mathematik die Annahmen oder “Randbedingungen” wichtiger für das Ergebnis als die Formel selbst, so daß man auf diese Weise ein korrektes und schlüssiges Ergebnis erhält, das aber völlig in der Luft hängt.
Dazu kommt dann noch, daß fast immer in der späteren Anwendung sehr “großzügig” mit den Einschränkungen umgegangen wird, oft wird hemmungslos extrapoliert.
Auf diese Weise erzeugt man mit einer korrekten Formel ein völlig irrelevantes Ergebnis.
Ein typischer Fall sind Modelle, die so lange funktionieren, wie es auch ohne ginge und die genau dann versagen, wenn man sie dringend braucht.
Nehmen wir mal als Beispiel bei den Ingenieuren: das Modell beschreibt eine Brücke völlig korrekt, solange sie aus einer massiven Mauer besteht, noch einigermaßen gut, wenn man einfache Rundbögen a la Pont du Gard nimmt. Nun soll aber die fünf Mal so hohe und zehn Mal so lange Autobahnbrücke Viaduc de Millau damit berechnet werden und erst nach dem Einsturz fällt auf, daß es keine Komponente für die Windbelastung enthält und als maximale Belastung nur die etwa 2 Kubikmeter Wasser pro Meter Länge des Pont du Gard vorgesehen ist…
Rotwild ha detto:
Exakt so ist es. Ich habe im Laufe Studiums an der LMU München oft die Erfahrung gemacht, (mir ging es selber so), dass angehende Volkswirte ein sehr tiefes Verständnis der Zusammenhänge hatten. München ist sehr mikroökonomisch und damit sehr mathematisch ausgeprägt. Studenten mit tiefem Verständnis der Zusammenhönge aber mit Problemen in der Mathematik hatten ein klares Nachsehen. Nicht falsch verstehen, die Anforderungen sind und waren eben so, ich gehöre nicht zu denen, die sich über Anforderungen beklagen.
Aber wie mein Vorredner sagt: Ohne die nicht ableitbaren Annahmen fallen viele Modelle in sich zusammen. Und was hilft es dann, wenn man mathematisch sauber alles herleiten und berechnen kann?!?
colorcraze ha detto:
Modelle, die so lange funktionieren, wie es auch ohne ginge
Daß etwas derartiges im Spiel ist, argwöhnte ich bei meinen Entgegnungen auf Paschas Zitieren von “Schätzungen”.
spaccato ha detto:
*Räusper*
Wer irgendwann mal in der Toscana in San Giovanni d’Asso (bei Siena) vorbeikommt, könnte sich dort das Museo del Tartufo anschauen.
(Und dann berichten?)
spaccato ha detto:
Mit 66 commenti, da fängt das Leben an …
Und jetzt alle!
[Schunkel – Klatsch – Dämlich-in-die-Kamera-Lächel]
The Great Artiste ha detto:
Vielleicht ein anregender Artikel in der NZZ, der in die Gedankenwelt von Don Alphonsos Artikel passt, zum Thema “Volkswirtschaft”.
http://www.nzz.ch/finanzen/uebersicht/finanzportal/die-schwaechen-der-modernen-oekonomie-1.18291677
Dass hier das Witzeln den Überhang zu den nachdenklich, aber spritzig wie im Eingangsartikel des Gastgebers formulierten Kommentaren gewinnt, lässt mich vermuten, dass eine allgemeine Resignation sich unter uns allen breit gemacht hat, wir wissen, dass da etwas im Busch ist, was kommen wird – aber wir haben (fast) keine Ahnung, wie man sich am besten vorbereitet.
Ich finde es auf alle Fälle interessant, wenn ein nobelpreistragender Papst der Hochfinanzlehre denkt, dass ein Dogma wie die “unsichtbare Hand des Marktes” eventuell ähnlich wahr ist wie das der jungfräulichen Geburt…
Dass man zu einer Wirtschaft der ( geregelten???) Kooperation, statt des Wettbewerbs kommen sollte, löblich – aber es zeigt, wie sehr wir ohne Netz und doppelten Boden wie Wiley Coyote mit Acme-Fledermausflügeln über dem Abgrund flattern, und uns vor allem wundern, dass immer noch so gut wie gar nichts passiert ist…
spaccato ha detto:
Man kann sich winden wie ein Wurm … das Ende ist nah & unabwendbar.
Thorsten Haupts ha detto:
Haldane sollte sich bei seiner Kritik an die eigene Nase fassen: Eine durchgängig kooperative Wirtschaftsordnung müsste erstens gegen den Menschen erzwungen und auf Dauer durchgesetzt werden – praktisch völlig irreal – und zweitens würde das fast automatisch in die Stasis führen. Ohne Konkurrenz könnte und dürfte man, wie in den mittelalterlichen Handwerkszünften, kein besseres, schöneres oder preiswerteres Produkt auf den Markt bringen. Also würden auch keine mehr entwickelt.
Hätten sich die schon ziemlich “kooperativen” Handwerkerzünfte damals dauerhaft durchgesetzt, würden wir alle jetzt auf mittelalterlichem Niveau jammern. Dann (zugegeben) mit vollem Recht.
Wettbewerb kann man nur mit dem Menschen an sich abschaffen, weil der Drang zum schneller, besser, höher, weiter, logischer, geschickter etc. dem Menschen angeboren ist. Wo er ausser Kraft gesetzt wurde, lehrt ein kurzer Blick in die Geschichtsbücher, herrschte entweder eine Diktatur auf dem direkten Weg in den Untergang oder eine Gemeinschaft kämpfte permanent um ihr Überleben.
Welches Schweinderl hättens denn gerne?
Gruss,
Thorsten Haupts
spaccato ha detto:
Das blaue.
Moritz ha detto:
Herr Haupts,
dass dies dem Menschen angeboren ist, also in den Genen liegt, ist tatsächlich stark zu vermuten.
Jeder kennt das ja von seinen eigenen Verwandtschaften her. Es gibt Zweig-Familien, Zweigstränge, die sind in ihrer Gesamteigenschaft eher als materiell und handels-aggressiv oder durch die Bank als streitsüchtig zu bezeichnen, andere Familien hingegen erscheinen in ihrer Gesamtheit (ein paar Ausreißer gibt es immer) friedlich, kooperativ, oder es gibt ganze Verwandtschaftsstränge, die sind extrem friedlich, ja passiv oder depressiv gar – und zwar einfach die meisten von ihnen – oder erscheinen schlimmstenfalls als Gruppe als überproportional ängstlich oder paranoid zu sein.
Es gibt anscheinend also eine Diversität, Verwandtschafts-Evolutionen im kleinen Raum.
Die Frage ist, gibt es in diesem Bereich beim Menschen generell auch noch einen Evolution?
Oder war es das? Das mit dem aufrechten Gang allein, dem Gebrauch des Daumens, dem Gebrauch von Werkzeugen und einem Wachsen des Wettbewerbs- und Geld-Großhirns? Wie sieht es aus mit dem emphatischen, mit-denkenden Teilen des Gehirns?
Stillstand? Der Evolution? Da?
Konkreter: Gibt es die Möglichkeit, dass diese fest angeboren scheinende Sache des Größer-Höher-Weiter um jeden Preis sich dereinst in mittleren oder fernen Zukünften verändern kann? Das der Mensch also doch irgendwann kooperativer wird im Lauf der Zeitläufte (weil es einfach Vorteile bringt beim Überleben des Menschen als Gruppe)?
Ich denke doch.
Nichts ist festgeschrieben.
Evolution macht doch nicht ausgerechnet beim Verhalten halt.
Sie ist einfach bei der Menschheit insgesamt nur scheißlangsam, weil die Kurzfrist-Vorteile des knallharten Wettbewerbs jeder gegen jeden, jede Gruppe gegen jede Gruppe – leider- noch überwiegen.
Epigenetisch gesehen schafft eine Art Schnell-Evolution ihr Ding bei einigen typischen Merkmalen und auch Krankheiten ihr Ding in wenigen Generationen, vielleicht auch nur in einer oder zwei.
Seltsam das. Finden Sie nicht?
Ist hier irgendwo ein Evolutions -oder Hirnforscher?
Denn ich weiß ja nicht, ob, Verzeihung für diese anmaßende, aggressive Überlegung, Kampf-IT-ler solche Fragen klärend beantworten können.
Gruß
der Kater
Thorsten Haupts ha detto:
Ja klar wird sich der Mensch weiterentwickeln, nur nicht mehr durch Evolution, sondern durch gezielte genetische Veränderung (Bedenkenträger können sich alle Einwände sparen – weil es gemacht werden WIRD, wenn wir es machen können).
Und sobald wir tatsächlich direkt Energie in Materie verwandeln können (wird gar nicht mehr soooo lange dauern, unsere Enkel könnten das schon erleben), wird auch der ökonomische Wettbewerb schlagartig aufhören, weil für Leben und Überleben der Menschen überflüssig.
Der Wettbewerb an sich wird nur dann aufhören, wenn man ausgerechnet diese Eigenschaft aus dem Genpool der Menschheit entfernt. Ich hoffe nicht, aber auch das ist nicht ausgeschlossen.
Gruss,
Thorsten Haupts
Gux ha detto:
Nicht schon wieder die Epigenetik – für was muß die jetzt schon wieder herhalten? In Keimzellen werden viele epigentische Signale einfach gelöscht, weil sie bei der Embryonalentwicklung stören (letztendlich steuern sie die Aktivität von Genen).
Auf Grund der Diskussion hier (sozusagen als kamelhalsbrechender Strohhalm) versuche ich im Moment, für eine etwas detailliertere epigenetische Untersuchung Geld zu bekommen, wobei die Probleme dabei eine nicht unerhebliche Hürde darstellen:
– drei Generationen die auch noch miteinander verwand sind (d.h. man muß das auch überprüfen)
– Blut oder Gewebeproben
– Angaben über Lebensgewohnheiten
Und weil das Signal sehr schwach ist, muß die Zahl entsprechend groß sein …
Michel Drückeberger ha detto:
m gleich e durch c-Quadrat? Überaußerordentlich galaktischer Aufwand für ein nanoskopisches Ergebnis – unwirtschaftlich oder gilt Onestone nicht länger?
Gux ha detto:
Onestone? Klären Sie mich bitte auf.
Im übrigen ist das Ergebnis ganz sicher nicht nanoskopisch.
Michel Drückeberger ha detto:
Einstein. Nanoskopisch bezog auf Herrn Haupts’ Enkel als Zeugen für die Umwandlung von Energie in Materie.
Thorsten Haupts ha detto:
@Drueckeberger: Ich meinte nicht die direkte Umwandlung, sondern die Vollautomatisierung fast aller Produktionsprozesse, unklar ausgedrueckt.
Gruss,
Thorsten Haupts
muscat ha detto:
Auch der Rechtsstaat muss manchmal gegen die Menschen “erzwungen” werden (gegen einige zumindest), aber kaum einer käme auf die Idee, ihn (als Ideal) abzuschaffen.
Sein Funktionieren ist i.Ü. die Grundbedingung für ein “kooperatives Wirtschaften”.
Funktioniert der Rechtsstaat aktuell? Das ist die Frage. Sie lässt sich für dieses Land wohl nur mit einem allenfalls halbherzigen ‘Ja’ beantworten.
Thorsten Haupts ha detto:
Die kooperative Wirtschaft ist auch kein Ideal, sie ist das Gegenteil davon. Stillstand ist (nur) was für alte Leute.
Gruss,
Thorsten Haupts
muscat ha detto:
Und das Recht des Stärkeren ist (nur) was für den Stärkeren.
Thorsten Haupts ha detto:
Wir sprachen von Wirtschaft, nicht von Recht.
Und da gewinnt erstens gerade nicht der “Stärkere”, sondern der Innovativere, Schlauere, Kreativere. Was uns letztlich allen zugute kommt – wir sind nicht da, wo wir heute sind, weil wir seit Jahrhunderten Sozialismus betreiben.
Gruss,
Thorsten Haupts
muscat ha detto:
Von Sozialismus war nicht die Rede.
Ich heiße auch nicht Lafo äh Wagenknecht, wie die Tante mit der Hochsteckfrisur und den vorgestanzten Sätzen aus VWL-Lehrbüchern, die als fleißiges Zirkuspferdchen (ex-Kommunistische Plattform, ui ui ui) auf Bankerkongressen für teuer Honorar auftritt und so tut, als hätte sie soziale Marktwirtschaft erfunden.
Solange sich das Innovativere, Schlauere und Kreativere auf das Regeln verbiegen und Recht brechen bezieht, so wie leider oft bei den führenden Wirtschaftskonzernen, kann ich gut und gern darauf verzichten.
Thorsten Haupts ha detto:
Auf den Grundsatz können wir uns gut verständigen, dass das heute exzessiv geschieht, sehe ich für deutsche Firmen nicht wirklich.
Nur verstehe ich dann Ihren Initialeinwand gegen meinen Beitrag nicht (mehr)?
Gruss,
Thorsten Haupts
muscat ha detto:
Noch nicht. Man schaue sich nur mal die Zielvereinbarungen für Vertriebsmitarbeiter quer durch (fast) alle Branchen an. Da packt einen das nackte Grausen.
Helmut Weiß ha detto:
@Thorsten Haupts:
Ja, wo stehen wir denn heute? Die für Arbeitgeber und Arbeitnehmer hälftige Sozialversicherung aus der Birmarckzeit wurde “wegen Reichtums” der Arbeitnehmerschaft aufgegeben. Im 19. Jh. bauten große Firmen bereits Werkswohnungen, so z.B.Borsig in Berlin. Jede Wohnung hatte einen Mietergarten und einen Kleintierstall, ein Neben-Gebäude, das in München Appartement heißt. Heute kann sich eine vierköpfige Familie keine Wohnung in der Stadt leisten. Arbeiterbildungsvereine brauchen wir auch nicht mehr, weil es heute Mode ist, die Schwachen und Benachteiligten zu verspotten und das Prekariat auf diese Weise unserer seelischen Gesundheit zu dienen hat.
Ihre “Kreativen, Schlauen und Skrupellosen” haben die Welt mit ihren “Finanzprodukten” fast ruiniert. Kaum ein Beitrag hier, der nicht außerdem die “innovativen”, aber unnützen Konsumgüter anprangert. Über den Sozialismus redet man wie über moderne Kunst oder Bayern München, nämlich voller Häme und wie am Stammtisch zu vorgerückter Stunde.
Thorsten Haupts ha detto:
Herr Weiss, dann wird ja alles gut, wenn wir uns wieder den Lebensverhaeltnissen der Arbeiter in der Bismackzeit naehern, wollten Sie uns mitteilen? Ihre sonstige Arbeiterlyrik finde ich unter genau einem Aspekt absolut unwitzig – es verspottet die Arbeiter als Benachteiligte und Schwache. Herrenmenschenattituede.
Gruss,
Thorsten Haupts
colorcraze ha detto:
Zielvereinbarungen für Vertriebsmitarbeiter
Grausen, kaltes Grausen.
Helmut Weiß ha detto:
@Thorsten Haupts:
Nebbich! Schrieben Sie nicht, daß Sie mit einer Jungsozialistin verheiratet sind? Lesen Sie gemeinsam meinen Beitrag noch einmal durch und lassen Sie sich von ihr beruhigen. Als ziemlich autarker brandenburgischer Großgrundbesitzer sehe ich das verwahrloste Wirtschaftssystem des Westens, das Sie Kapitalismus nennen, offensichtlich mit größerer Gelassenheit als Sie den vorläufig untergegangenen Sozialismus.
spaccato ha detto:
ThorHa, gehe ich recht in der Annahme, dass das Attribut Jung tendenziell die Vergangenheit tangiert?
Und sich der zweite Teil Sozialistin analog dazu verhält?
Könnte ja sein.
donna laura ha detto:
lieber neumondschein, liebes Rotwild, lieber astroklaus, völlig unverdächtig, mit naturwissenschaften oder mathematik über die tiefen der buchhaltung und gewisse anteile der biologie hinaus (gartenbau, was dachten denn sie schon wieder, ts) sonderlich viel zu tun zu haben, bleibt von meiner seite aus anzufügen,
dass es, wie bereits angenommen, offensichtlich grundsätzlich eher die prämissen der forschung sind, die ausschlaggebend scheinen – und nach ihren kommentaren aus, wie anzunehmen sein wird, berufenen mündern, scheiden sich die wissenschaften generell nicht in diesem punkt, nur gelingt es den eben genannten besser, dies vor nichteingeweihten zu verschleiern.
zumindest erleichtert ihre ansicht die philosophische rechtfertigung ganz ungemein.
lieber TGA, danke für den artikel. man dachte es sich bereits, auch weil man nicht so geringen kontakt zu entsprechenden kreisen pflegt, die dies feld nicht nur aus eigenem interesse kritisch begleiten: nur auf dem blatt geht man vom guten, intelligent handelnden menschen aus, die umsetzung besteht m.e. doch bestenfalls eher aus durchwursteln und ablenkung hier sowie desinteresse und blinde-flecke-verwalten dort.
wieso wohl rechnet man bei technik mit dem so genannten faktor mensch, nicht aber bei theorien, die die welt erklären helfen sollten.
der glaube allein versetzt doch wohl berge. am ende bleibt noch die ingenieurskunst, die zuweilen q.e.d. zu vergesslichkeit neigt, aber im prinzip natürlich, also, wenn man alles in betracht gezogen hätte, das konnte doch keiner ahnen, also das wäre ja eine unterstellung etc. pp. usw. usf.
dass die chose an die wand fährt? sicherlich, das gibt ein grösseres problem; angekündigt hat es sich längst in mehreren kaskaden – die frage bleibt, ob es ein langsamer erdrutsch über viele jahre hinweg sein wird oder eine avalanche oder – vermutlich: – eine ungute kombination. vielleicht hangelt man sich als ganze gesellschaft durch und nimmt dafür am gebundeneren ende der entscheidungsskala die allfälligen kröten in sauce vierge als besondere spezialität in kauf.
und sich vorbereiten und gut leben derweil; das nämlich kann sich ändern, und wenn nicht gesellschaftlich, so doch auch individuell.
lieber ThorHa, wäre es nicht möglich, diese annahmen von monsieur haldane nicht auch als erwägenswerten diskussionsbeitrag verstehen, stellt er selbst doch wieder lediglich – zwar in raschen federstrichen – eines der von ihm viel beweinten modelle vor:
als denkanstoss nicht uninteressant, doch nur auf dem wege des denkprozesses, nicht als ergebnis desselben.
Thorsten Haupts ha detto:
Cher Dona, keine Einwände gegen Denkanstösse. Die Idee eines halbwegs oder vollständig ökonomisch rationalen Menschen war schon immer hochgradig albern (eigentlich das Gegenstück zur ebenfalls hochgradig albernenen Grundannahme des Sozialismus, der Mensch sei edel, hilfreich und gut). Und es war Smith höchstselbst, der feststellte, dass ein guter Unternehmer mitnichten einen guten Politiker abgäbe.
Weshalb ich so heftig reagierte, ist Haldanes Verwerfen von Smith an sich. Der nichts anderes getan hat, als das erste Mal systematisch beschrieben, warum Marktwirtschaft überhaupt funktioniert.
Viele der Fehlentwicklungen, die zum Bleistift im Bereich der Finanzindustrie unübersehbar sind, beruhen ja im Kern auf der Aussetzung von Marktwirtschaft, dass man sich nämlich darauf verlassen kann/konnte, den ultimativen Preis von Scheitern in der Marktwirtschaft nicht zahlen zu müssen – die Firmenpleite. Und sind deshalb ausgesprochen schlecht geeignet, gegen die Grundannahmen der Marktwirtschaft ins Feld geführt zu werden.
Deren Grundlagen sind ohnehin sehr, sehr schlicht: Preisbildung über Angebot und Nachfrage, Nachfragebildung über Verbraucher-Wahlfreiheit, freier Marktzugang für neue Marktteilnehmer, Vertragsfreiheit wie -garantie und Rechtssicherheit mit Eigentumsgarantie, that´s just it. Alles andere ist aufwendig dranmontiert und damit überflüssig.
Gruss,
Thorsten Haupts
The Great Artiste ha detto:
Zuerst: Spaccato, wirklich ein herrlicher Film!!!
ThoHa, sie haben wirklich hervorragend für die Gesetze unserer Moderne argumentiert, wie man es sich von nicht-linken Umverteilungsapologeten wirklich wünschen würde, statt diesem weinerlichen Schulterzucken, dass man eben die ganzen Oligarchen mit durchfüttern muss, sonst gibt es eben keine Arbeitsplätze und Wachstum.
Ich habe das (geregelt???) auch deshalb so in Klammern gesetzt, weil mir als Wirtschaftshistoriker die Absurdität aller Planwirtschaft völlig klar ist.
Das aber “etwas” nicht stimmt, dass einer der Päpste der Wissenschaftstheorie nachdenklich wird, das ist doch ein Indiz, dass unsere Moderne vielleicht auch noch verbessert werden muss.
Mich nervt dieses Politikergesülze über Kinkerlitzchen wie die PKW-Maut etc, ohne eine offene Diskussion zu führen, wie man aus dem Dilemma, alles mit Pseudoliquidität zuzuschei§§en überhaupt aussteigen kann, OHNE dass einem alles um die Ohren fliegt.
Ein Krieg als von aussen aufgezwungener Strukturbruch, der eben zu Opfern für die Freiheit bla bla bla zwingt — würde ich irgendwie für suboptimal, wenn auch erprobt halten…
Ein bisschen mehr ernsthaftes Gespräch, dass durchaus lebhaft und kontrovers sein darf, aber höflich bleiben sollte, weil es wirklich verschiedene Wege nach Rom gibt, könnte uns sicher nicht schaden.
spaccato ha detto:
Für verdiente Coyote-Fans
Michel Drückeberger ha detto:
Senator Spaccato
(leiser 🙂 Trommelwirbel C7HL5wYqAbU ):
Cento preparare, per favore!
spaccato ha detto:
Tutto a posto!
Che cosa succede a Cento?
Michel Drückeberger ha detto:
http://www.bbc.com/news/technology-27223079
Das gilt aber wohl nicht für student.com & deren Gmaildienst @student.com
Gux ha detto:
Herr Weiß: wen wollen Sie denn mit Arbeiterbildungsvereinen noch erreichen? Glauben Sie wirklich, daß es denen, die Sie als “Präkariat” bezeichnen, wirklich nur an Bildung fehlt, oder sind es nicht ganz andere Probleme.
MMn sollte heute jeder (zumindest in Deutschland oder auch dem UK) Zugang zu Bildung haben – sei es über Schulen und Hochschulen, sei es über öffentliche Bibliotheken. Zumindest im GB versucht man mit sehr viel Aufwand, auch “bildungsferene” (so nennt man das wohl in Deutschland) zu erreichen – Hochschulen bevorzugen Bewerber, wenn sie zeigen können, daß sie aus einer entsprechenden Region und einer entsprechenden Schule kommen. Viele Hochschulen – insbesondere auch recht bekannte wie zB Harvard – bieten Kurse kostenlos über das Internet an. Das sind Möglichkeiten, die fast jedem offen stehen (und sei es über öffentliche Bibliotheken).
Helmut Weiß ha detto:
@Gux:
Natürlich brauchen wir wieder die Arbeiterbildungsvereine. Der Begriff ist allerdings für heutige Verhältnisse unpassend, angestaubt und zu eng. Besser wäre die Bezeichnung Elternförderungssvereine. In GB und in Deutschland wurden die Ganztags-Gesamtschulen gegründet, um Kindern aus allen Schichten einen höheren Schulabschluß zu verschaffen und sie auch durch den Ganztagsbetrieb von schlechten Einflüssen des Elternhauses oder der Straße fernzuhalten. Auch die Binnendifferenzierung bewirkte, daß z.B. ein mathematisch begabter Schüler bei der Berechnung des Schulabschlusses geringere Leistungen in einem anderen Fach ausgleichen konnte.
Sie sagen ganz richtig, daß es allerdings bei den Eltern noch andere Probleme zu lösen gibt: finanzielle Not, Alkohol und Drogen, mangelnde Bildung, Arbeitslosigkeit, geringes Selbstvertrauen. Wenn Sie die Kultserie “Yes Minister” noch kennen, wissen Sie, daß ein Abschluß einer Gesamtschule oder einer entsprechenden Hochschule damals auch in GB immer für einen Lacher sorgte. Auch in Deutschland gilt die “Polytechnische Gesamtschule” als reiner Sozialismus, das Gymnasium für alle Eltern erstrebenswert, selbst wenn das Kind für die traditionellen Gymnasialfächer nur mäßig begabt ist.und dort nur wenig gefördert werden kann.
Ich habe mein Graecum und Latinum nur mit Mühe geschafft, dann aber als Lehrling in einer damals noch seriösen Bank mit überragenden Leistungen geglänzt..
spaccato ha detto:
Χαλεπὰ τὰ καλά.
Gux ha detto:
Herr Weiß: ich war in vergangenen Jahren in dieser Hinsicht viel zuversichtlicher. Oxbridge zum Beispiel bemüht sich sehr, gerade Schüler aus Elternhäusern anzusprechen, die man als “bildungsfern” bezeichnen kann. Und ich habe unter meinen Studenten einige, bei denen das wunderbar funktioniert hat. Es ist großartig zu sehen, wie jemand, der in einer Art “Ghetto” aufwächst, plötzlich aufblüht und hervorragende Leistungen bringt – und selbst merkt, wie ihn Eltern und insbesondere die eigenen Lehrer zurückgehalten haben.
Aber leider sind das Ausnahmen: in vielen Fällen kämpft man nicht nur gegen Ignoranz, sondern den Unwillen, sich mit Bildung zu beschäftigen. Wir versuchen mit Auftritten in Schulen etc Interesse an Naturwissenschaften zu wecken (und ich vermute, die Kollegen aus den Geisteswissenschaften machen das gleiche) – aber der Erfolg ist eher mäßig.
Vielleicht ist auch ein Problem, daß Bildung Geduld und Beständigkeit voraussetzt, und das etwas ist, daß nicht mehr so einfach vermittelt wird. Die Arbeiter, die jeden Tag in ihren Betrieb gingen und hart gearbeitet haben, brauchten natürlich genau das und haben diese Ideale auch an ihre Familie weitergegeben – vielleicht ist der Verlust des richtigen Arbeiters mit ein Grund für die Probleme?
Helmut Weiß ha detto:
@Gux:
Stimme Ihnen zu.
Wir sollten vielleicht an dieser Stelle noch auf ein weiteres Hindernis zur Hebung der Volksbildung hinweisen: das Internet und die Forderung nach absoluter Freiheit des Zuganges. Man hat den Eindruck, daß die nachrückende Generation den ganzen Tag im Internet verdaddelt, nämlich mit dauerndem Video- und Audiostream, mit nächtelangem und weltweitem Computerspiel, mit Abhängen in den Pöbelnetzen usw. Kein Wunder, daß anspruchsvolle Angebote mißachtet werden.
Man wird das Internet in Teilbereiche zerschlagen müssen, mit abgestuften Zugangsrechten. Aber im westlichen Wirtschaftssystem ist das natürlich eine utopische Forderung und möglicherweise schaffen Facebook und Co. doch noch den Untergang der abendländischen Kultur. Auf das private Fernsehen und gewisse Printmedien, die sich als Konkurrenten zur “Wischerkultur” inzwischen immer mehr auf das Verhöhnen der menschlichen Würde spezialisiert haben, wäre sicher auch noch einzugehen.
Jacques ha detto:
…Oder das Problem ist, dass Bildung nicht als erstrebenswertes Ideal gilt? Schließlich werden in unseren Medien vor allem Leute besprochen bis gehypet, die durchaus nicht als gebildet einzustufen sind. Jeden Tag dürfen Fußballer ins Fernsehmikrofon rülpsen, aber die zarte Stimme von Oxbridge-Professoren ist eher selten zu vernehmen.
Hier ist, wieso ich das glaube: Schauen Sie sich an, mit welchem wahnsinnigen Aufwand Menschen aus bildungsfernen und SPORTfernen Familien plötzlich Sport treiben. Ein guter Teil der Leute in deutschen Fitnessstudios kommt aus Kreisen, in denen die jede körperliche Betätigung außer dem Heben des rechten Armes zum Biertrinken weder gewünscht noch geübt wird. Und die Nachkommen solcher Kreise trainieren mit bemerkenswerter Disziplin, die sie sicher nicht aus ihrem Elternhaus, der Schule oder dem Militär haben, sondern aus dem Wunsch, einem Ideal zu entsprechen, welches heute der gesunde, schöne Körper ist.
Entsprechend liegt die Lösung für das Bildungsproblem darin, dass man Bildung wieder als Ideal begreifen und kommunizieren muss, denn das ist bei weitem nicht der Fall. Der Rest folgt von alleine.
Beste Grüße
Jacques
GuX ha detto:
Jacques, da ist sicher etwas dran. Ein anderer Grund ist aber wohl auch, daß es akzeptabel geworden ist, mit Bildungsferne zu kokettieren. Was vielleicht ursprünglich auf Naturwissenschaften beschränkt war (schlecht in Mathe oder Chemie zu sein, war eher eine Auszeichnung als ein Mangel), scheint inzwischen auch die Geisteswissenschaften erreicht zu haben.
Moritz ha detto:
@Helmut Weiß
“… weil es heute Mode ist, die Schwachen und Benachteiligten zu verspotten und das Prekariat auf diese Weise unserer seelischen Gesundheit zu dienen hat.”
Like
Möchte damit Herrn Weiß den Rücken stärken. Denn Recht hat er.
Kleine Eingrenzung: Streiche “heute” und setze “hier im Blog”.
Und selbstverständlich ist es ein Unterschied, ob Bildungsangebote für Bildungswillige aus den angeblich “bildungsfernen Schichten” netterweise hie oder dorten verstreut angeboten sind, oder ob es ein Bildungsangebot gibt, das zudem die Gemeinschaft und das Selbstbewusstsein stärkt.
Die angeblich gebildeteren Mittelschichtkinder jedweden Alters würden nämlich auch in derc Mehrzahl den Deubel tun, sich einsam vor ein Bildungsangebot zu setzen, wenn sie doch besser und lieber gemeinsam im Parkcafé sitzen könnten.
Nicht, dass es nicht der eine oder andere sehr wohl mit Fleiß und stärkster Disziplin nicht doch schaffen könnte und schafft (der Mor kennt da welche), doch die Regel ist das nicht. Und zwar in KEINER Schicht.
Herzugehen und zu behaupten, naja der “Abschaum” sei eben naturgemäß faul und folge seinen natürlichen, niederen Billiginstinkten faul, unterschlägt, dass saturierte Mittelschichtkinder vielleicht sogar noch ein bisschen fauler sind und ihre niederen Billiginstinkten mit Schnäppchen aus dem Village befriedigen. Jeder wie er ko, ne.
Um sich besser zu fühlen, wird so dumm dahergeredet, nur um sich besser zu fühlen.
Alles psycho.
Gruß
der Kater
Apropos “bildungsfern”:
Ist schon jemandem aufgefallen, wie bildungsfern manches mitttelschichtige Turbofrettchen ist? Die können Miro nicht einmal von Monet unterscheiden, von Manetrede ich schon gar nicht. Höchstens akustisch Mama von Money …, which makes the world go round …, aber Hauptsache, auf T-Shirt- und Turnschuh-Träger herabsehen, nur weil sie,die Tollen, grade eine heruntergesetzte Schnäppchen-Armani-Jacke tragen aus dem Ingolstadt Village.
Und von Herzensbildung mag ich bei manchem süßen Schnäuzchen, das leider so kalt wie Hundeschnauze ist, gar nicht reden.
Gux ha detto:
Darf ich den Kater darauf hinweisen, daß ich das Wort “bildungsfern” bewußt in Anführungszeichen gesetzt habe?
Der Vorteil der Mittelschicht ist es nicht, gebildet zu sein; ihr Vorteil ist es zu wissen, daß Bildung einen Vorteil bringt und daher den eigenen Nachwuchs entsprechend erzieht. Den niedrigeren SES (socio-economic classes) fehlt meistens genau das – entweder das Wissen oder die Fähigkeit, den Nachwuchs entsprechend zu beeinflussen.
Im übrigen ist es für mich sehr schwer, das zu verstehen (und ich vermute, das geht den meisten so): in einer Vorlesung über die Nahrungsmittelwahl verschiedener Klassen wurde mir von einem Angehörigen einer niedrigeren SES erklärt, daß er in seiner Jugend nie Linsen gegessen hat (obwohl die nicht teuer oder exotisch sind) – und zwar mit der Begründung, sie seien “posh people’s food, not for the ones like us.” Die gleiche Einstellung gibt es zu Bildung, Schulen und Hochschulen.
Moritz ha detto:
Ist kein Wunder, das Ding mit den Linsen.
Lernt doch ein armes Kind oft nur, dass die in Büchsenfraß (Bohneneintopf) drin sind. Wie soll es Linsen mögen.
Klar hat so ein Kind noch nie was von Linsensuppe mit Himbeeressig gehört, was Drei-Sterne-Köchen einfällt, wenn sie gezielt die “Arme-Leute”-Küche entdecken. Letztere machen ja auch “regional” schick: mit Blutwurst-Tatar an Champagnerkraut.
So ein Kind verwendet auch kaum, um sich zu verteidigen, das nicht essen zu müssen, die Geschichte vom Linsengericht der Bibel (“eine momentan verlockende, in Wahrheit aber geringwertige Gabe”) http://de.wikipedia.org/wiki/Linsengericht_%28Bibel%29
Moritz ha detto:
Ja genau so ist der Mensch, das ist doch mei Red’:
Egal, wo er selbst steht (evtl. ganz “unten”): Er braucht immer noch einen, den er noch weitererer unter ihm wähnen kann. (“posh people’s food, not for the ones like us.”) Um sich besser zu fühlen.
Also eine freiwillige Verbesserung in Richtung Aufhören damit, mit dem Überlegenheitswahn, die er in seinem Erbgut vornehmen wollte, sehe ich nirgends.
Das bleibt so, bis er, sie sich alle, in alle Höllenkreise reingebeeamt haben. Amen.
spaccato ha detto:
*Räusper*
posh hat die Bedeutung fein – nobel – vornehm …
Moritz ha detto:
Yo, stimmt.
Hab wohl die Imagination von Victoria(?) Eitel-Edelzicke Beckham dabei gehabt, dieser Fußballerfrau mit dem Drang zu Höherem. Deren Spitzname ist Posh.
Daher war wohl Posh für mich genau nichts Edles.
spaccato ha detto:
Hm … dieser Imaginationskette kann man etwas abgewinnen.
Thorsten Haupts ha detto:
Sie meinen die hart arbeitende und erfolgreiche Geschaeftsfrau aus der Unterschicht, die aus Sicht des Poebels nur den Fehler hat, zu viel und zu lange an ihrem Erscheinungsbild zu arbeiten?
Duerfen “die da unten” aus Ihrer Sicht nicht erfolgreich sein? Schade.
Gruss,
Thorsten Haupts
spaccato ha detto:
Falls ich gemeint gewesen sein sollte … Nein.
Ich gönne gerade Leuten, die nicht mit dem Silberrlöffel im Mund geboren wurden, jeden erarbeiteten Luxus.
spaccato ha detto:
Bei Frau Beckham allerdings … naja.
GuX ha detto:
Aber Herr Haupts – Frau Beckham kommt gerade nicht aus der Unterschicht, sonder eher aus der Mittelklasse.
Thorsten Haupts ha detto:
Ooops, danke fuer die Korrektur. Hab sie mit einem anderen Spice Girl” verwechselt. Und schlimmer, viel schlimmer, sie wurde in ein reiches Elternhaus geboren. Na dann gilt hier – Feuer frei.
Gruss,
Thorsten Haupts
donna laura ha detto:
liebes Morle, umwerfend komisch!
die zünftigste ausrede wäre ja gewesen, sich darauf herauszureden, dass man ja posh durchaus péjoratif verwendet hätte.
sicher haben sie etwas gegen fat cats (wer nicht) – die nämlich lassen ihre mäuse spielen…
Thorsten Haupts ha detto:
Da meckere ich doch mal mit: Soweit ich die Beitraege der Vergangenheit ueberblicke, gibt es hier schon jede Menge Haeme. Der eine Teil geht gegen das Bildungsprekariat mit akademischem Abschluss, also schon mal nicht gegen das, was heute als “Unterschicht” definiert wird. Und der andere Teil geht gegen die Ruecksichtslosen dieser Erde bzw. gegen die, vom denen das angenommen wird. Manager, Bosse, Politiker. Normalerweise ist auch in diesen Kreisen die Unterschicht eher weniger praesent.
“Der Abschaum sei naturgemaess faul” habe ich hier noch nicht gelesen. Lasse mich aber gerne von der Ktze belehren, mit handfesten Belegen (wer, wann, wo). Bis dahin werde ich das tun, was ich meistens tue – mich nicht am Schlagen von Strohmaennern beteiligen.
Gruss,
Thorsten Haupts
Moritz ha detto:
Ajaiai, der Herr Haupts,
der letzte rhetorische Schachzug, wie immer halt.
handfeste Belege … soso.
Wir haben schon wieder einen neuen Beitrag, diesmal über Eishockey-Hooligans: ungebildet, laut, unverschämt, gewaltbereit. Den Deibel werd ich natürlich tun, ausgerechnet Hooligans, die erstaunlicherweise zu großen Teilen aus gutsituiertem, kaum aber ärmlichem Umfeld kommen) zu verteidigen, doch der Tenor ist klar: wir da ohm, ihr da unten.
Dass der Pöbel zu faul und über-ansprüchig für ein ordentliches Leben sei (sie schmeißen Matratzen, Sofas gar auf die Straße, hängen faul mit überteuerten Notebooks in Cafés rum, derweil sie kaum Aldi-Nudeln kochen können und zu viel Monat auf dem Konto haben, nichts auf die Reihe kriegen) und im gleichen Atemzug natürlich dann zu dumm sind, kann man aus zig Anti-Berlin-Geschichten entnehmen.
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Ich warte aber immer noch auf die handfesten Belege von General Sam, die belegen, dass der Mensch sich dereinst aus freien Stücken selbst gentechnisch in Richtung kooperativ verbessern wollte. Freiwillig? Der Mensch? Das? Und auf die sicher hochinteressanten Ansätze, aus Energie Materie herzustellen.
Ich sehe bei den Menschen den Willen nicht, mehr Kooperativität, mehr Menschlichkeit entweder durch Erziehung oder von mir aus durch gezielte Befruchtungsauswahl bei den Nachkommen zu erzeugen. Den Menschen ist nicht mehr zu helfen. Ich sehe nur die Höher-Schneller-Weiter-Gesünder-Zuchtideale mit möglichst “überlegenen” Genen der zukünftigen Brut. Plus chinesisch, BWL und Klavierspielen schon im Mutterleib können. Überlegenheit, Überlegenheit, Überlegenheit über andere. Mit allen Mitteln. Dreisprachige Elite-KiTas.
Leider noch nie was gehört von Auswahl-und Erziehungs-Idealen in Richtung mehr Empathie, mehr Spiegelneuronen, mehr Menschlichkeit, mehr kooperatives Geschick.
Gruß
der Kater
Thorsten Haupts ha detto:
Wuerden Sie bitte Ihre Gedanken oder Ihre Schreibe mal sortieren? Der Don schreibt gegen ruecksichtsloses jnd unhoefliches Benehmen an – und wie Sie selbst schon mehrfach feststellten, ist das weitgehend schichtunabhaengig (und war es vermutlich schon immer). Darueberhinaus ist es eine seltene und erfrischende Alternative zu den sonst oeffentlich ueblichen Allesverstehern und Alleserklaerern.
Was hat das mit “Wir hier oben” zu tun?
Gruss,
Thorsten Haupts
Moritz ha detto:
A wa,
der Don schreibt puren Klassimus.
Folkher Braun ha detto:
Werter Moritz: Erlauben Sie eine Bemerkung aus dem Maschinenraum? Also: ich darf alle elektronischen Anhänger-Bremssysteme, die auf der Welt hinter Zugmaschinen eingestellt werden, einrichten und bei Bedarf verändern. Dafür muss ich bei den drei weltweit aktiven Herstellern regelmäßig auf Lehrgängen meine Fachkompetenz nachweisen. Wenn ich in ein Bremssystem eingreife, werden meine Identifikations-Daten im Bremssystem registriert. Mache ich etwas falsch, kann mich jeder Staatsanwalt zur Rechenschaft ziehen. Sehe ich mich auf meinen Wiederholungslehrgängen um, sind alle da, die ich schon vor 20 Jahren kennengelernt habe. Die Hälfte der Truppe ist heute Ü 60. Warum?- Es will niemand mehr lernen und noch weniger Verantwortung übernehmen.
Moritz ha detto:
Werter Lastwagenfahrer^^,
kann schon sein, dass Bremsscheibennachzieher^^, jüngere, so sind.
In meinem Bereich ist es eher das Management, welches kein Geld für Weiterbildung rausrücken will. Nach dem Motto: Der bildet sich doch nur auf unsere Kosten weiter und haut dann ab zur Konkurrenz.
Also selbst auf eigene Kosten oder gar nicht.
Viele Firmen suchen den fertigen Wundermann. Oder die Wunderfrau.
Aus-Bildung und Weiter-Bildung der Mitarbeiter sind ein Kostenfaktor und stehen bei einigen – natürlich nicht bei allen – nicht mehr verstärkt auf dem innerbetrieblichen Programm.
Doch ich redete eher von insgesamter Bildung. Nicht unbedingt nur von beruflicher Funktionsbildung.
Erstere ist nämlich nochmal ein anderes Kaliber. Heutige, völlig überalterte, Arbeitervereine, ziehen sich diese universale rein, aber nur die, die Spaß macht: Vorträge, Reisen, Konzerte, Kabarett, Lesungen.
Nicht so verkehrt, finde ich. Dass das für Jüngere nicht so attraktiv ist, wundert mich aber trotzdem nicht, Jüngere wollen doch eher unter Jüngeren sein. Das heißt, die Überalterung selbst hält viele ab.
(Ging mir so beim Kirchenchor. Die Gemeinschaft damals: lauter strenge, ältere Krädudeln mit Vorschriften von vor dem Weltkrieg. Das mindert die Freude für ein Jungtier am Singen von Gefangenenchor und der Schubertmesse doch etwas. Nix gegen Ältere, aber im Rudel haben sie die Oberhand, und man ist der einzige Jüngere, schwierig.)
Gruß
der singende Kater
dreamtimer ha detto:
@Astroklaus, ich habe den Eindruck, dass die lediglich für bessere Mathematiker oder Physiker in der VWL werben, nicht für die Rückkehr zu philosophischen Betrachtungen über Klassenkampf, unternehmerische Freiheit und subjektive vs objektive Preise.
colorcraze ha detto:
VWL, Psychologie e tutti quanti als Einkleidungen höherer Rechenaufgaben – könnte hinkommen. So macht man Absolventen von so Albernheiten wie “humanities” immerhin ein bißchen Banken-IT-kompatibel.
dreamtimer ha detto:
Bildungsfern und Gewaltbereit
Da ist noch ein Spitzname frei für künftige Exkursionen.
Wenn Bildung als Mittel zur Triebkontrolle eingesetzt wird, so bin ich doch zuversichtlich, dass der Trieb sie übernehmen wird. Es ist nicht ausgemacht, dass das Böse stets gegen das Gute gewinnt, aber gegen den guten Willen siegt es alle mal.
Thorsten Haupts ha detto:
Anstrengungslos und ganz natuerlich.