Ich denke, niemand will hier noch den 2.485sten Beitrag über den Niedergang der Piraten lesen – nur ganz kurz, angesichts von Unterwanderungsversuchen radikaler Grüppchen aus Bereichen wie Antifa, Feminismus, Sozialutopie und Buchverträge kam es vorgestern zum grossen Knall: 3 der 7 Mitglieder des Bundesvorstandes der Partei sind zurückgetreten, und der nach eigenen Worten handlungsunfähige Restvorstand setzte sich zum kommissarischen Vorstand ein. Der will jetzt bis zum Juni weiter machen, und einen Parteitag in Ostdeutschland abhalten, wo viele der radikalen Mitglieder beheimatet sind, und die Anreise für westdeutsche, oft eher liberale und gemässigte Mitglieder besonders schwer ist. Weitere schelmdenkende Details entnehmen Sie bitte diesem und diesem und diesem Beitrag.
Im Rahmen solcher Entwicklungen kommt man als Journalist unweigerlich mit den neuen Kommunikationsmethoden des Netzes in Berührung, und den Filterbubbles der Protagonisten. Das sind Umfelder, die man sich in sozialen Netzwerken selbst baut, und die verhindern, was das Netz eigentlich ermöglichen sollte: Die grenzenlose, freie Kommunikation und der Austausch aller mit allen. An dessen Stelle liegt das selbst konzipierte, flauschige Umfeld, das einen komplett abschirmt und alles, was einem nicht gefällt, filtert. So eine Art usergenerierter, verblendeter Stammtisch im persönlichen Zuschnitt. Wer Piraten kennt, der weiss, dass der Betrieb einer Bubble gar nicht so einfach ist, und viel Zeit in die Entwicklung gesteckt wird – das ist eine echte Kunst! Die folgenden Regeln gelten besonders für Twitter, lassen sich aber problemlos auch auf Blogs, Tumblr, Facebook und sogar, falls vorhanden, weitgehend auf das reale Leben und die AfD übertragen. Alle beschriebenen Strategien hat der Verfasser im Rahmen der Pressebetreuung durch die linken Teile der Basis und ihrer Helfer selbst erlebt.
quelle: https://twitter.com/Riotbuddha/status/444200394621984769
1. Nimm nur linientreue Follower
Das Netz ist voll von Wischi-Waschi-Typen, die einfach nur quatschen, faven und über das bayerische Oberland reden wollen. Diese Personen sind meistens unpolitisch, haben keine klare Meinung und interessieren sich meist auch nicht für ehrenwerte politische Belange wie gendergerechte Schreibweise, die Weltrevolution, der Abschaffung des Datenschutzes oder was sonst noch die eigene Führungspersönlichkeit des Twitterers aus der dummen, apolitischen Masse heraushebt. Man folge also nur denen, die ähnlich denken und natürlich jenen, die aufgrund ihrer hohen Followerzahlen wichtig sind – vor deren Publikum kann man sich mit Gesprächen aufmerksamkeitsheischend in Szene setzen.
2. Verzichte auf Nebeninteressen
Zu einer beliebten Online-Persönlichkeit gehört natürlich ein klares Profil. Neben den üblichen Nichtigkeiten des Tagesablaufs und Dingen, die jeden interessieren (US-Fernsehserien, das schicke Leben auf 20m² in Berlin, Alkoholmissbrauch) sollte daher auf eine thematische Zuspitzung geachtet werden. Ein paar Themen, die mit provokanten Formulierungen auf 140 Zeichen Aufmerksamkeit erregen, sollte man täglich zur Schau stellen. Das sorgt dafür, dass einem vor allem jene folgen, die ähnliche Ansichten ihr eigen nennen. Und gerade mit denen sollte man in einen dauerhaften, freundschaftlichen Diskurs über diese Ziele eintreten, gern auch mit netten Emoticons.
quelle: https://twitter.com/martindelius/status/443380074050777088
3. Drücke Dich deutlich aus
Twitter hat 140 Zeichen und auch ansonsten liest keiner mehr, wenn das Thema nur polarisierend genug ist. Freundliche Ansprachen, konziliante Formulierungen, Höflichkeiten und gute Formen sind hier vollkommen kontraproduktiv, echte Argumentationen absolut unmöglich. Was allein zählt – weil es andere auch tun – ist Lautstärke. Wer brüllt, gewinnt und wer besonders fies ist, wird alle Aufmerksamkeit bekommen. Die Vergleiche seien immer leicht verständlich, so sei jeder nicht linientreue Journalist “schlimmer als die Bild”, jeder Sozialdemokrat ein Verräter, jeder Immobilienbesitzer ein Gentrifizierer, jeder normale Mensch ein Spiesser und die Berücksichtigung eventuell positiver Seiten grundsätzlich verzichtbar. Ganz im Gegenteil! Urteile und lache hart wie Augustinus von Hippo! Besser ist
4. Der gekonnte Nazivergleich
Natürlich ist jeder Gegner der richtigen politischen Einstellung auch Rassist, Sexist und Klassist, und dieses Kleingeld der Beleidigung sollte man gering schätzen: Die juristischen Gefahren sind bei solchen Vorwürfen nicht so gross. Allerdings besteht die Gefahr, dass das bis hierher aufgebaute Publikum etwas gelangweilt ist – zu normal sind diese Vorwürfe geworden. Natürlich zieht in Deutschland der Nationalsozialismus immer, dann knallt so ein Vorwurf natürlich noch besser. Also keine Scheu! Man beachte aber, dass direkte Vergleiche wie “Nazianwalt”, “Goebbels” oder “Breivik” vielleicht doch zu weit gehen und unschöne Folgen haben können. Ein ehrenwertes Mitglied des AGH Berlin macht das geschickter und unterstellt den anderen einen Wunsch nach “Endsieg” – und redet sich dann darauf hinaus, dass der Begriff schon im ersten Weltkrieg verbreitet war. Direkte Vergleiche machen angreifbar, besser ist es, so allgemein zu reden, damit die Filterblase weiss, wer gemeint ist, und dann Wörter der NS-Zeit einzuflechten. Das zeigt der Gefolgschaft geistige Grösse, dann kommt sie gerne wieder!
quelle: https://twitter.com/deBaer/status/445588406496919553
5. Lasse andere für Dich reden
Manchmal, wenn man den anderen schon alles gesagt hat, fällt einem nichts mehr ein, was einen nicht grösseren Risiken aussetzen könnte. Aber in den meisten Filterbubbles gibt es ja auch noch Nachwuchs, der ebenfalls nach vorne kommen will, der inhaltlich auf einer Linie ist und sich erst im harten Kampf beweisen muss. Man muss also gar nicht sagen, der Gegner würde Lack saufen oder mit der NPD agieren – man kann es auch einen anderen, den man aufgehetzt hat, sagen lassen und dann als Retweet zitieren.Als Gunstbeweis gegenüber der eigenen Anhängerschaft wird das gern gesehen, denn wer wird nicht gern vom Anführer geadelt? Die anderen Follower sollen sehen, was zur dieser Auszeichnung und besonderen Aufmerksamkeit führt. Das ist die Währung, in der man bei Twitter bezahlt! Und wenn es dem Betroffenen nicht passt und Kritik kommt – dann sagt man notfalls, man favorisiere oder zitiere das nur, um es sich zu merken. Bundesvorstandserprobt!
6. Ignorieren, aber richtig!
Ja, die Kritik ist natürlich nicht schön. Da hat man also aller Welt mitgeteilt, wer alles Nazi, Masku und nicht Genderunterstrichmacher_in ist, und dann kommt da jemand mit weitaus weniger Followern und findet das nicht gut. Manchmal sind die eigenen Follower so nett, über ihn herzufallen, manchmal hat man dafür einen anonymen Trollaccount eingerichtet, aber man selbst sollte ihn besser nicht durch ein Gespräch aufwerten: Sonst bekommen die eigenen Follower noch mit, dass es andere Standpunkte gibt, öffnen vielleicht sogar ihre Gedanken dafür und werden dort auch Follower! Das kann nicht sein! Deshalb ignoriert man diese Leute. Vor allem sucht man auch nie, nie, nie bei Twitter nach seinem Twitternamen oder gar realen Namen: Da kommt dann nämlich oft noch mehr Kritik, und das ist wirklich nicht schön. Wenn man doch sucht, (und ich glaube, manche bringen damit den halben Tag zu) merkt man sich diese Verbrecher, und wenn das nächste Mal ein anderer über die herfällt, macht man empört mit. Immer auf eine günstige Gelegenheit und Freunde warten! Zusammen ist das viel lustiger.
quelle: https://twitter.com/mspro/status/444427641832374272
7. Die Säuberung unter Deinen Anhängern
Nun kann es natürlich sein, dass dieses Verhalten kritisch aufgenommen wird. Oder man macht missglückte Witze über Flugzeugkatastrophen. Oder mancher, dem man folgt, drückt Gedanken aus, die einem nicht gefallen. Das alles kann zu Kritik führen. Man muss sich klar machen: Das sind keine Menschen oder gar Freunde, das sind nur Feeds und eine Zahl, die angibt, wie viele Menschen in der Timeline sind. Einer mehr oder weniger, darauf kommt es nicht an. Die nerven doch nur und das wird auch nicht besser! Und bei Twitter kann man ohnehin nicht diskutieren, also weg damit. Die Filterbubble muss gereinigt werden, das hat bei den kommunistischen Parteien doch auch immer gut funktioniert.
8. Vernichtung von ehemaligen Followern und anderen Todfeinden
Aber nicht still und leise. Wenn man das still und leise macht, haben andere vielleicht den Eindruck, man könnte mit Kritik leben und wollte gar keine richtig gute Filterbubble. Das Verschwindenlassen von Leuten sollte man deshalb ab und zu wie einen Schauprozess organisieren, damit es auch jeder bemerkt. Also erstens: Öffentlicher Rauswurf, gerne mit Beleidigung. Zweitens klare Ansage an alle Follower: Wer es wagt, Kritik zu äussern oder gar Kritiker zu verlinken, fliegt sofort raus. Drittens: Und wird geblockt! Die Follower müssen wissen, dass hier jemand konsequent ist und für seine reine Bubble keinerlei falsche Rücksichten auf Verräter nimmt. Man verliert dadurch vielleicht ein paar zartere Gemüter, aber hunderte werden lieber schweigen, als sich dem Risiko auszusetzen, nicht mehr als Freund zu gelten. Und öffentlich vorgeführt zu werden. Hat da wer Omerta gesagt? Block!
quelle: https://twitter.com/Riotbuddha/status/445661691452604416
9. Der Rage Account
Dabei verläuft das Leben der Stars ohnehin hinter verschlossenen Mauern, in Rage Accounts. Das sind spezielle Profile, die die Öffentlichkeit nicht lesen darf, sondern nur die absolute Prätorianergarde all derer, die die gleiche Filterbubble haben. Das ist das eigentliche Elitenetzwerk, hier kann man sich in Ruhe absprechen, Aktionen planen, Feinde markieren und überlegen, wer sie aus dem Hinterhalt bekämpft. Der offizielle Account ist für die öffentliche Darstellung, da muss man hin und wieder auch über Ideale schreiben und Werte – aber im Rage Account, da kann man es krachen lassen. Dort ist das wahre Leben, dort gibt es keine Kritik und keine andere Meinung, und das gibt einem Kraft, wieder hinaus zu gehen und dort andere aus der Filterbubble zu eliminieren.
10. Berechtigtes Niedermachen jenseits der AGB
Sicher, das ist nicht so einfach, theoretisch hat Twitter auch Mechanismen, mit denen man sich gegen so ein – aus Sicht der Fehlgeleiteten und Verräter – Mobbing wehren kann. Damit es gar nicht dazu kommt, sollte man andere präventiv abschiessen. Dabei hilft eine griffige Titulierung wie “menschlicher Abschaum”, es hilft natürlich, sie – was sie nicht sind – als Spammer zu denunzieren, idealerweise auch gleich bei einem Internetpranger, wo genug Helfer nur darauf warten. Was dazu führen kann, dass Twitter die Accounts sperren. Und weil das Stören so einer Filterbubble leider noch nicht als Verbrechen verfolgt wird, kann man wenigstens den bei Twitter anwesenden Arbeitgeber auffordern, den Typen wegen seiner Vergehen zu entlassen. Ich glaube, es hat kaum ein Journalist über die Piraten – und namentlich deren Linksextremisten und ihre Handlanger – geschrieben, ohne dass es solche Versuche gegeben hätte. Das wäre natürlich die ultimative Reinhaltung der Filterbubble: Wenn auch jeder externe, kritische Bericht verschwinden würde. Aber allein wie sie es ohne jede Hemmung fordern, macht auch allen anderen klar, dass mit denen nicht zu spassen ist, diesen Königen der Filterblasen bei Twitter, da draussen im Netz.
quelle: https://twitter.com/Blockempfehlung
Man sieht also, das mit den anderen Meinungen und dem Austausch, das muss gar nicht sein. Carl Schmitt hätte sicher seine Freude an diesen kleinen Fürsten im Netz, Bert Brecht würde seine Radiotheorie um ein paar Fussnoten ergänzen, und manche von denen haben als Volksvertreter sogar echte Macht bekommen, und tun dergleichen aus dem AGH Berlin – wenn sie nicht gerade als Maulwürfe Journalisten um Kompromat gegen ihre innerparteilichen Gegner anbetteln. Es sind nicht alle so, eigentlich nur wenige – aber immer noch genug, damit die Filterblasen intakt und rein sind, und ohne inneren Schaden mit dieser Partei untergehen werden.
Schuld daran, das ist ja klar, sind nur die Nazis, die Rassisten, die Klassisten und die Sexisten, die fefe lesen und keine Genderunterstrich_innen machen.
Kannmansichnicht Ausdenken ha detto:
“Legis virtus haec est: imperare, vetare, permittere, punire.”
I ha detto:
ß
donferrando ha detto:
Wünschenswert wäre noch ein Glossar für den nicht so netzerfahrenen Leser.
Jeeves ha detto:
Ich hab’ (oder sagt man: nutze?) kein Twitter und mir geht’s trefflich. Ich schau’ mir das sozusagen aus der Ferne an. Es erinnert mich ein wenig an das, was in den zwanziger Jahren in München losging und sich die Bewegung nannte. Was daraus wurde, wissen wir. Ob man das heute gleich setzen kann (was ja -noch- keiner macht), glaub’ ich nicht. Dazu ist der Berliner Haufen doch zu kindisch, doof, einflusslos, albern, um ihm ernsthaft anzuhängen oder gar zu folgen. (Hoffe ich).
Yog Sothoth, Esq. ha detto:
Mir ist dieser ganze Twitter-Kram ein Rätsel. Ich höre davon eigentlich nur wenn mal wieder ein B-oder C-Promi oder was sich dafür hält Mist verzapft oder ein Politfritze aus einer Sitzung Sachen twittert nur um sich wichtig zu tun. Man scheint Twitter hauptsächlich zum bashen/haten/dizzen zu benutzen.
Dagegen scheint ja FB geradezu gesellschaftlich relevant.
Gux ha detto:
Ist Twitter nicht einfach nur eine neue Methode, um ideologische Kämpfe zu führen? Mich erinnert das sehr an meine Fachschaftszeit – die Argumente und Methoden waren die gleichen, ohne Twitter. Und leider endete es wohl wie hier: die am lautesten schreienden (interessanterweise waren das damals auch Feministen) hatten Erfolg, weil keine mehr Lust auf Schreikämpfe hatte.
sambossa ha detto:
Ist doch ein ideales Medium für Desinformationen aller Dienste Art (the dark side of web). Und was wäre das Ganze natürlich ohne einen linkischen Verweis auf den Kunstmaler aus Österreich.
Auch alle zwitschernde Smartphones dieser Welt können die banale Erkenntnis nicht übertönen, dass 1000 Follower die politische Arbeit vor Ort nicht retweeten können. Blasen sind zum Platzen da, falleri und fallera.
The Great Artiste ha detto:
Da muss ich auch noch mal kurz einhaken. Wenn ich das so lese, wie die Technik Position und Meinung generiert, fühle ich mich als Smartphone-Facebook-Twitterverweigerer umso wohler.Und einige, die hier schreiben, scheinen es ähnlich zu halten.
Allein unsere geschätzten Stützen dG Gespräche können ganz schön Zeit ziehen, so dass hier im Moment auch fast nur die gleichen Gesellen aufschlagen – ich komme auch nicht mehr regelmässig dazu.
Mir kommt das ganze “Piratentum” mittlerweile wie ein alter, grosser Zinkeimer vor, in den die ganzen “Dagegen”-Mäuse (im Sinne von Uli Stein) hineinspringen und sich selbst in ihrem Piesel ersäufen. Solange die emsigen Lobbykraten den Eimer schön weit weg von der guten Stube hinstellen, wird auch der Verwesungsgeruch nicht zu sehr inkommodieren.
Habe übrigens auch lange nichts mehr von Ihnen, Tyler, gelesen – ihre qualitativ fundierte und dialogbereite Opposition zu den herrschenden Zuständen vermisse ich genauso wie einst ThorHa. So wie ich kürzer getreten bin, kann ich das nachvollziehen – oft drehte sich das Gespräch letzthin hier im vor sich hinplänkelnden Kinderkarussel. Ich hoffe auf alle Fälle, dass es Ihnen gut geht.
Krimkrise, ( Wann schreit der erste EU-Politiker nach Fracking in Rumänien, Polen und Bulgarien??) , Abschaffung der “Garantien” von Lebensversicherungen, Freihandelsabkommen – da sind eine Menge harter Themen noch im Raum und wenn selbst ein Ideologe der CDU, Meinhard Miegel, von einer “finalen Krise” für 2015 nur noch im Kleingedruckten räsonniert – halte ich es für möglich, dass eine gewisse geistige Ermüdung unser politisch-strategisches Denken befallen hat, wir unser day-in-day-out geniessen, mit dem Oldtimer von Weinprobe zu Gourmetrestaurant und Wellnesstempel-Luxuishotel fahren und einfach hoffen, dass es schon gut gehen wird, solange es uns gut geht.
Wie schön, wenn sich die ganzen Meckerer in ihrem eigenen Piesel ersäufen…
spaccato ha detto:
Nicht so viele Worte schreibt einer der Gesellen. :’o(
(Es tut mir so leid, wenn dadurch Missfallen erregt wird. Aber man kanns ja nicht jedem Recht machen, gell?)
Ein kleiner, hübscher Jokus hier wegen day-in-day-out:
Tagein – Tagaus
The Great Artiste ha detto:
Scrivi qui il tuo commento…Schön!
muscat ha detto:
“…ihre qualitativ fundierte und dialogbereite Opposition zu den herrschenden Zuständen…”
Da muss ich was verpasst haben, zwischen dem ganzen “dumme Schafe-/Wähler-/Monotheismus”-Bashing.
Michel Drückeberger ha detto:
I R O N I E 😀
muscat ha detto:
Ja ja, sicher doch.
Pingback: S/M des tages | Schwerdtfegr (beta)
Jeeves ha detto:
“Smartphone-Facebook-Twitterverweigerer” bin ich natürlich auch. Schon immer gewesen. Es ist für den Kopf gesünder.
spaccato ha detto:
Jaja.
Wenn man sich mal z.B. in irgendwelchen Zonen des Wartens aufhält, gehört man dann mittlerweile absolut zur Minderheit.
Uh-oh.
Wehe, wehe, wehe – Wenn ich auf das Ende sehe!
Gux ha detto:
Das Verweigern aus Prinzip ist doch genauso schlimm, oder nicht? Alle drei haben ihre Daseinsberechtigung, und man kann sie auch sinnvoll nutzen (man könnte sogar sagen, daß die hier beschriebene Nutzung sinnvoll ist, da sie aufklärt …).
Werden Twitter, Facebook und Smartphones der neue Fernseher – und die selbsternannte Elite nutzt die Nichtnutzung um sich vom einfachen Volk abzuheben?
Michel Drückeberger ha detto:
Schlimm? Nö: Jeeves hat wohlweislich die Erwähnung des vormals allerletzten Schreis (reimt sich auf …) unterlassen. Die Handgurken nämlich, erinnern Sie sich noch? CB-Funk nannte man das – Funkliebhaber & -spieler gibt’s nafensterlich immer noch, aber wo ist deren vermeintliche Bedeutung/Unverzichtbarkeit geblieben? &: Sind wir anderen, die Nichtnutzer, an der Verweigerung zu Grunde gegangen?
Abgesehen davon, dass nur Sklaven & Diener jederzeit erreichbar sein müssen:
Was spricht eigentlich dagegen, einfach mal eine Generation abzuwarten & sich in aller Gemütsruhe erst Nachteile (Kinderkrankheiten, auch deshalb haben wir ja kaum noch Kinder 😀 ) von Wasauchimmerneuem präsentieren
https://www.google.co.nz/search?q=%22smartphone+neck%22&num=100&newwindow=1&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ei=LLUpU62yKafoywOa04LICQ&ved=0CAkQ_AUoAQ&biw=1207&bih=928
zu lassen?
Michel Drückeberger ha detto:
Senator Spaccato ist offenbar gerade awol – deshalb etwas aus seinem Verfügungsbereich von mir:
CB war mal Kult — Film inklusive. Einen Ausschnitt davon gibt’s hier:
http://www.yourepeat.com/watch?v=gI5eT4UmyFY
& hier zum Mitlesen (glossarbedürftig, Don Ferrando, odr?)
Ah, breaker one-nine, this here’s the Rubber Duck. You gotta copy on me, Big Ben, c’mon? Ah, yeah, 10-4, Pig Pen, for sure, for sure. By golly, it’s clean clear to Flag Town, c’mon. Yeah, that’s a big 10-4 there, Pig Pen, yeah, we definitely got the front door, good buddy. Mercy sakes alive, looks like we got us a convoy…
Was the dark of the moon on the sixth of June
In a Kenworth pullin’ logs
Cab-over Pete with a reefer on
And a Jimmy haulin’ hogs
We was headin’ for bear on I-one-oh
‘Bout a mile outta Shaky Town
I says, “Pig Pen, this here’s Rubber Duck.
And I’m about to put the hammer down.”
[Chorus]
‘Cause we got a little ol’ convoy
Rockin’ through the night.
Yeah, we got a little ol’ convoy,
Ain’t she a beautiful sight?
Come on and join our convoy
Ain’t nothin’ gonna get in our way.
We gonna roll this truckin’ convoy
‘Cross the U-S-A.
Convoy!
[On the CB]
Ah, breaker, Pig Pen, this here’s the Duck. And, you wanna back off them hogs? Yeah, 10-4, ‘bout five mile or so. Ten, roger. Them hogs is gettin’ in-tense up here.
By the time we got into Tulsa Town,
We had eighty-five trucks in all.
But there’s a roadblock up on the cloverleaf,
And them bears was wall-to-wall.
Yeah, them smokies was thick as bugs on a bumper;
They even had a bear in the air!
I says, “Callin’ all trucks, this here’s the Duck.
“We about to go a-huntin’ bear.”
[Chorus]
‘Cause we got a great big convoy
Rockin’ through the night.
Yeah, we got a great big convoy,
Ain’t she a beautiful sight?
Come on and join our convoy
Ain’t nothin’ gonna get in our way.
We gonna roll this truckin’ convoy
‘Cross the U-S-A.
Convoy!
[On the CB]
Ah, you wanna give me a 10-9 on that, Pig Pen? Negatory, Pig Pen; you’re still too close. Yeah, them hogs is startin’ to close up my sinuses. Mercy sakes, you better back off another ten.
Well, we rolled up Interstate 44
Like a rocket sled on rails.
We tore up all of our swindle sheets,
And left ‘em settin’ on the scales.
By the time we hit that Chi-town,
Them bears was a-gettin’ smart:
They’d brought up some reinforcements
From the Illinois National Guard.
There’s armored cars, and tanks, and jeeps,
And rigs of ev’ry size.
Yeah, them chicken coops was full’a bears
And choppers filled the skies.
Well, we shot the line and we went for broke
With a thousand screamin’ trucks
An’ eleven long-haired Friends of Jesus
In a chartreuse micro-bus.
[On the CB]
Ah, Rubber Duck to Sodbuster, come over. Yeah, 10-4, Sodbuster? Lissen, you wanna put that micro-bus in behind that suicide jockey? Yeah, he’s haulin’ dynamite, and he needs all the help he can get.
Well, we laid a strip for the Jersey shore
And prepared to cross the line
I could see the bridge was lined with bears
But I didn’t have a dog-goned dime.
I says, “Pig Pen, this here’s the Rubber Duck.
We just ain’t a-gonna pay no toll.”
So we crashed the gate doing ninety-eight
I says “Let them truckers roll, 10-4.”
[Chorus]
‘Cause we got a mighty convoy
Rockin’ through the night.
Yeah, we got a mighty convoy,
Ain’t she a beautiful sight?
Come on and join our convoy
Ain’t nothin’ gonna get in our way.
We gonna roll this truckin’ convoy
‘Cross the U-S-A.
(Convoy!) Ah, 10-4, Pig Pen, what’s your twenty?
(Convoy!) OMAHA? Well, they oughta know what to do with them hogs out there for sure. Well, mercy (Convoy!) sakes, good buddy, we gonna back on outta here, so keep the bugs off your glass and the bears off your… (Convoy!) tail. We’ll catch you on the flip-flop. This here’s the Rubber Duck on the side.
Convoy! We gone. ‘Bye, ‘bye.
~~~~~~~~
tenfour 😉
Gux ha detto:
Der Smartphone-Neck gefällt mir …
Aber es gibt unterschiedliche Anwendungsgebiete: wenn ich mit einer größeren Zahl von Menschen kommunizieren will, dann ist Twitter oder Facebook ganz praktisch, zumal sie es dem Empfänger selbst überlassen, wann und ob sie überhaupt empfangen wollen. Ob die Nachricht sinnvoll ist oder nicht, ist wieder eine andere Sache.
Die Nichtnutzer leben noch, werden aber wahrscheinlich in ein paar Generationen ausgestorben sein; ebenso wie diejenigen, die kein Telephon brauchen (das gab es in meiner Jugend auch noch). Aber es geht mir weniger um das nicht-benutzen als die kategorische Verweigerung, und der erinnert mich sehr an die Fernsehverweigerer früherer Tage: es gehört in bestimmten Klassen zum guten Ton. Und in Deutschland scheint (soweit ich das sehe – aber das ist natürlich eine sehr verzerrte Wahrnehmung) die kategorische Ablehnung Ablehnung von Facebook zum guten Ton zu gehören, obwohl auch Facebook zahlreiche sinnvolle Anwendungen hat.
Ich finde mein Smartphone praktisch, weil ich darauf Fahrkarten und Bordkarten speichern kann (und sie daher nicht verliere), weil ich eine aktuelle Karte verwenden kann und schnell Bilder machen und verschicken kann. Außerdem eignet es sich für mich hervorragend für Notizen. Und ich finde Facebook sehr praktisch, weil es eine sehr einfach Möglichkeit ist, mit Menschen in vielen verschiedenen Ländern in Kontakt zu bleiben und z.B. Bilder auszutauschen. (Der Sinn von Twitter hat sich mir allerdings noch nicht so ganz erschlossen …).
Wenn es jemand nicht machen will – warum nicht? Aber die Pauschalaussage von Jeeves, es sei gesünder, ist eben das, was alle Pauschalaussagen sind – immer falsch.
T.I.M. ha detto:
Sehe ich genau so. Hinter jedem kritischen und unkritischen Artikel in einem deutschen Internetmedium finden sich massenweise diese Eintraege, wie dumm doch alles ausser Verweigerung sei, auf die man dann natuerlich stolz ist. Finde ich ebenso albern wie die amerikanische Hurra-Folgschaft allen technischen innovationen gegenueber.
Ihr letzter Satz ist natuerlich immer wieder gut. Alle Pauschalaussagen sind falsch. Und 69% aller Briten gaben an, dass sie nie an einer Umfrage teilnehmen wuerden.
Michel Drückeberger ha detto:
Pascha50 will’s ja sowieso wissen – also: Ich hab weder Festnetzanschluss, noch Glotze (bin ohne aufgewachsen, hab nie ein Bedürfnis verspürt, obwohl rundherum ausnahmslos alle sowas anschafften – mit dem Qualmen war’s dito), noch Plauderknochen, noch Wischbrett(chen). Radio hatte ich mal, aber nach Nine One One hab’ ich die Lügen ganz einfach dicke gehabt – & siehe da: Es geht prima ohne. Fahrschule: Hab nie eine von innen gesehen. Meine Eltern wollten mir zur Matura den Führerschein bezahlen – nö, wozu? Um ‘n’ Rostgeschoss anzuschaffen, das – ich bin keine Landpomeranze! – dreiundzwanzig Stunden am Tag bloß rumsteht, zwei Mal im Jahr über mehrere tausend Kilometer Langstrecke geheizt wird, am Ziel in der Hotelgarage verschwindet (Diebstahlsgefahr & man soll (will? Eher nicht…) ja auch mal was trinken), jedoch 24/7/365-6 Steuern, Versicherung & al. kostet? Hätt’ ich wirklich ‘n’ Lappen gebraucht, hätt’ ich ihn bei Preußens – nö, nafensterlich nicht als anerkannter Drückeberger 🙂
Brauch’ ich ‘ne aktuelle Karte, weil ich im Cilent (mit Wölfen?) wandern will, geh’ ich in der Nachbarsstadt, wo man mich nicht kennt, zum Buchhändler (mal so nebenbei: Fahrradvereine verfügen auch über fantastisches Kartenmaterial). Karten müssen auch nicht immer unbedingt aktuell sein: Als die ruhmreiche Sowjetunion zerfallen war, haben wir uns die Sperrbezirkheimat meines Vaters angesehen – Messtischkarte Baujahr 1930, passt noch…
Was mir gar nicht passt: Dass man sich mittlerweile fast verdächtig macht, wenn man nicht im Fratzenbuch oder ähnlichem, ach so überaus furchtbar wichtigem Unverzichtbaren zu finden ist. Ich warte auf den Tag, an dem mir beitrittsermunternd deswegen Antisemitismus vorwirft…
Gux ha detto:
Michel – Ihre Antwort ist fast schon ein q.e.d., denn aus ihr quillt förmlich die Verachtung gegenüber denen, die eben nicht diesen Verzicht üben.
Nur: ich habe keine Probleme damit, weder Smartphone noch social media zu verwenden – es gibt dazu genug Gründe. Aber es gibt keinen Grund, überheblich gegenüber denjenigen zu sein, die es tun – aber sie scheinen sich darin zu gefallen, eine (pseudo)intellektuelle Überheblichkeit zu demonstrieren. Haben sie sich denn überhaupt schon einmal damit beschäftigt?
Und was das Radio angeht: das ist schon eine sehr pauschale Aussage, oder?
pascha50 ha detto:
Danke, lieber Michel,
Sie machen mich wirklich neugierig, werde bei Gelegenheit Ihren Artikel incl. generellem Konsumverzicht noch würdigen!
Muss nur jetzt in meine Rückengymnastikstunde, die Punkt 19.00 beginnt.
P.S. Ich schätze Ihre Authentizität hinter geriffelten Glasscheiben.
Kein Spiegelglas ( also auch keine Spiegelfechtereien!)!
Kein Sicherheitsglas ( also auch keinen unüberwindbaren Sicherheitsabstand!)
Kein verdunkeltes Glas ( also auch keine Unerkennbarkeit!)
P.S. Warum spielen Fenster in Ihrem Leben eine größere Rolle als Türen ???
Darüber werde ich nachher auf der Yogamatte nachdenken.
Yours sincerely
p50
Michel Drückeberger ha detto:
Bitte um Entschuldigung, Gux, hat ‘ne kurze Unterbrechung gegeben; als ich Ihren Kommentar im Briefkasten geöffnet hatte, brach der Rechenknecht zusammen – honi soit…
~~~
Nö: Aber zugegeben: Bedauern kann (man) wie Verachtung aussehen (lassen).
Aber sicher doch: Beschäftige mich jeden Tag damit, unfreiwillig. Heute ist hier wenig los – deshalb noch ‘ne Geschichte:
War vor Kurzem mal wieder in Hamburch, Jahrgangstreffen & al. Hab’ mir schon vor Ewigkeiten angewöhnt, möglichst jeweils einen Tag bevor nötig am Ziel aufzukreuzen, auch zwecks Gefechtsfeldaufklärung (jaja, ich weiß, widerspricht Obigem – aber wir ham Kommissköppe in der Verwandtschaft, leider, einen Teil deren Jargons gehört halt auch zu meinem Wort hm… schatz passt schlecht) & so hatte ich Muße Jungfernstieg & Mönckebergstraße zu durchbummeln. Tags darauf sagte mir einer: ” Du gehst aber unsicher & bleibst alle Naslang stehen – Du brauchst einen Rollator! Hab’ Dich gestern aus meinem Bürofenster beobachtet…” “Hm, wann warst Du mal beim Augenarzt?” “Erst kürzlich, alles in Ordnung, twentytwenty” “Die Damen wollten ja sowieso noch was Separates erledigen, derweil nimmst Du die anderen Jungs mit & dann guckt Ihr mal alle zusammen aus Deinem Fenster. Ich durchmesse dieselbe Strecke erneut hin & auch wieder zurück – dann sehen wir weiter.” —
“&, was ist Euch aufgefallen?” “Dasselbe wie gestern: Du bleibst dauernd stehen.” “& warum wohl wirklich, na?” “???” “Weil mir dauernd diese Wischbrettchensüchtis entgegenstolpern – man war aufm Gehweg schon vor Radfahrern nicht mehr sicher & jetzt auch noch diese Pest. Also bleib’ ich stehen, damit ich den Zusammenstoß so gestalten kann, dass die verdammten Dinger möglichst zu Boden fallen & hoffentlich irreparabel verrecken. Die Junkies tun nafensterlich empört – aber wenn ich sie erschrocken dann ganz freundlich mit Mitgefühl in der Stimme frage, was so fürchterlich Wichtiges da gerade unbedingt zu meinem Nachteil erledigt werden musste, kommt meistens nicht mal Gestammel, geschweige denn eine pfiffige Ausrede.”
Nö: ganz & gar nicht pauschal! Hatte zuletzt einen hübschen, kleinen Digitalzwerg & also nicht bloß die lokale AFN-Auswahl, sondern vor allem die AFRTS(“Attention, all stations!”)-Einspeisung gehört…
tenfour.
T.I.M. ha detto:
Haha, ja, ich mag es auch nicht, wenn einen die Leute auf der Strasse nicht mehr hoeren (Ohrstoepsel) und sehen (wischen), aber ich habe festgestellt, dass nahezu 100% aller Zusammenstoesse verhindert werden, wenn man ohne seine Richtung oder Geschwindigkeit zu aendern weiter seines Weges geht. So gut 1-2 m vor dem Wischer tritt man dann in sein Blickfeld und er weicht irgendwohin aus… erstaunlich das.
Michel Drückeberger ha detto:
…genau deswegen bleib ich ja stehen: Man wird schlicht unsichtbar. Tja & dann liegt das blöde Spielzeugelchen leiderleiderleider – schnüff, Tränchen wegwisch (muss gerade wieder an Nathalie Becauds “un chocolad” denken) – böse zerbröselt verstreut herum…
Gux ha detto:
Michel, das ist in der Tat ein Problem. Allerdings benötigt man dazu kein Telephon, auch ein Buch oder eine Zeitung reichen (wie ich aus leidlicher Erfahrung weiß, dann Straßenlaternen und Bäume haben leider nicht den gleichen Anstand und weichen aus).
Aber gut – ich habe Sie eindeutig mißverstanden! Tut mir leid!
HansMeier555 ha detto:
Brechts Radiotheorie kannte ich noch nicht.
Michel Drückeberger ha detto:
Richtig schön wäre es, diese jüngste Geschichte mal auf eine etwas andere ironische Grundlage zu stellen:
Die Leutchen, die für das alles die Infrastruktur(en) zur Verfügung stellen, sind doch eigentlich diejenigen, die, auch wenn sie überwiegend lediglich unsichtbar im Hintergrund die Fäden ziehen, daran interessiert sein müssen, dass diese Strukturen nicht bloß so gerade eben schlapp genutzt werden, sondern dass dadrin/drumherum immer wieder aufs Neue WACHSTUM ÜBER ALLES für noch Mehrmehrmehr generiert wird – so wie bei Preisausschreiben halb verhungerte Schauspieler öffentlich Gewinner mimten, so beschäftigten sich in Zwitscherei & al. Lohnsklavenprovokateure mit ihrer einzigen Aufgabe, auf welche Weise auch immer vermehrte zusätzliche kostenpflichtige Reaktionen hervorzurufen.
– & den Weblogbeitragswortlaut nafensterlich so zu auszufeilen, dass er ganz knapp unterhalb des Verschwörungstheorielevels bleibt 😉
aristius fuscus ha detto:
Na, das ist doch mal eine originelle Verschwörungstheorie. Don Alphonso auf der Lohnliste vom Zuckerberg, die fleissigen Kommentatoren hier als die 5. Kolonne des Silicon Valley (oder welche Gegend Facebook & co. auch immer unbewohnbar machen), das hat was. Hätte ich jetzt nicht von HM555 gedacht…
Eine ähnliche Vermutung ist übrigens schon in Bezug auf Welt online geäussert worden, siehe hier: http://www.der-postillon.com/2012/09/welt-online-in-wahrheit-trick-um-rechte.html
HansMeier555 ha detto:
keep them busy
HansMeier555 ha detto:
Raid heisst jetzt Twitter
Moritz ha detto:
Nix Neues.
Zur Ja-Sager Bubble neigt der bis 90 sowieso unreife Mensch (Berlusconi-Modus) gemeinhin. (Ja-Sabberer um sich scharen, Naa-ger dissen.) Dazu braucht er keine 10 Schritte und Reifenfolgen zu beachten. Das hat er im Autopilot, Werkseinstellung. (Alles weitere ist Gruppenpsychologie und Gruppendynamik.)
Eine andere Liga hier, allemal besser als sich auf Twitter gegenseitig gruppendamisch die Blasenköpf’ aufzustechen (Don, warum tust du dir dort ständige Präsenz an, das ist from hell.)
http://www.jasager-berlin.de/
Am besten gefällt dem Kater bei den eher romantisch veranlagten JaSagern Berlin die Adresse: Alte Brauerei 6
Sag ja zum Bier.
Dem Kater gefällt das.
Michel Drückeberger ha detto:
‘demkatergefaelltdas’
anagrams to
‘Alert daft geek damsel.’
donna laura ha detto:
ein hübsches stückchen moderner utopischer literatur.
prüfer ha detto:
Bis auf den roten Knopf, mit dem man dem Kontrahenten Stromstöße verpasst, erfüllt Twitter doch perfekt die Anforderungen von Soziopathen und Unerzogenen von der Steinzeit bis heute.
Aber ich glaube, ein millionenschweres Startup von der Westküste arbeitet schon daran (die Kopierer aus Berlin müssen halt noch warten).
The Great Artiste ha detto:
Zum Smartphone-etc. verweigern: Ich bin da auch nicht stolz drauf, kenne eine nette Menge Leute, die es nutzen, ein Fremder mit Smartphone hat mir in einer blöden Situation (falschen, verspäteten Zug bestiegen) mal wirklich geholfen – mir wird es nur suspekt, wenn das ganze eine kaum zu durchschauende Komplexität und Abo-Moneydrainsucht entwickelt. Stimme Ihnen, Gux, im wesentlichen zu.
Die komischsten Gläubigen sind militante Atheisten, oder fanatische Anbeter des Spaghettimonsters – was für eine Energieverschwendung..
Aber ich denke, die Flut an belanglosen Wichtigkeiten ( zb. günstigste Tankstelle innerhalb 5km in einer fremdem Region, der beste Hamsterfutterladen in Baden-Württemberg)) erschlägt die wirklichen Themen.
Habe es bislang nicht vermisst und möchte mein Prepaid-Handy aber bestimmt behalten.
Gux ha detto:
Gab es den Unsinn nicht schon immer? Wenn der Mensch zu viel Zeit hat, dann beschäftigt er (und natürlich auch sie!) mit auf den ersten Blick unsinnigen Dingen. Ich glaube, man muß das einigermaßen gelassen sehen – waren nicht Dinge wie MySpace oder 2nd Life mal etwas ganz tolles (und sind dann wieder verschwunden)?
Irgendwann trennt sich die Spreu vom Weizen und es bleiben (meistens jedenfalls) die einigermaßen nützlichen Dinge übrig.
sambossa ha detto:
Mit einem Einfach-Handy und einem LTE-Surfstick am Notebook bin ich stets auf dem Laufenden, auch mit älterer Hardware.
Doch solange die Smarties in Scharen zu den Apfel-Gottesdiensten pilgern, werden ihre Kultphone als Muss-ich-haben aufgeladen – aber es sind ja nur Tools, Dummies.
dreamtimer ha detto:
Als ich anfing zu studieren, sagte mir einmal ein Informatikstudent, Computer seien bessere Schreibmaschinen. Ich war ein wenig erstaunt über so eine fahrlässige Analogie, aber er war in der besseren Position über so etwas zu sprechen.
Ich glaube, es war IBM, die als erste erkannten, dass Computer Angst in der Bevölkerung auslösten und die dann anfingen, sie herunterzuspielen. Statt Intelligenzbestien, die künstig die Menschheit kontrollierten, wurden Computer “dumb” und “stupid” und natürlich Werkzeuge, wie Schreibmaschinen oder Schraubenzieher. Auch das ist letztlich Marketing: seht her, wir nehmen uns nicht so ernst, wie die Visionäre und die Science Fiction Autoren. Wir sind seriös und passen in die wirkliche Welt. Später kamen dann die volkstümlichen Autovergleiche, v.a. mit Microsoft PCs. Das war noch, bevor Autos zu Computern wurden. Heute sind Smartphones und Tablets halt Toys oder Gadgets, was natürlich nicht so schlimm ist, denn es sind ja auch keine Telefone oder Tafeln.
Gestern erschien ein sehr zweifelhafter Artikel von einem Wissenschaftsjournalisten der FAZ, der sich damit beschäftigte, dass Google die Ausbreitung von Grippewellen falsch prognostiziert. Der Fehler, so meinte er, liege im System, denn Google sei eine böse Firma, die Kunden ausspioniert und sogar Geld verdienen will. Das ist nun einfach die Linie der Berichterstattung der FAZ über Google. Dass Firmen wie Google oder Microsoft Forschungsabteilungen betreiben, die mit dem Tagesgeschäft nichts zu tun haben und von denen Universitäten nur noch träumen können, scheint sich noch nicht bis Deutschland herumgesprochen zu haben. Hier hofft man ja eher auf die Verbesserung der Welt, indem man Leute wie Herrn Hoeneß ins Gefängnis wirft.
Ich glaube, es ist nicht gut, wenn man die Phantasie eliminiert und nur noch Marktschreier und Bedenkenträger übrig bleiben, die jeweils für die Mehrheit sprechen wollen.
kinky So ha detto:
+1
kinky So ha detto:
Antipathie bewegt sich oft entlang der Sachkenntnis. Das ist ein Überbleibsel aus der Vorzeit.
Ups, da hat sich was im Wald bewegt. Wolf! Wolf! (Sicherheitshalber.)
Gux ha detto:
Danke für den Artikel – den muß ich übersehen haben.
Man kann in der Datensammlung von Google et al. natürlich immer etwas sinistres sehen, aber man kann es auch anders interpretieren – nämlich als eine Möglichkeit für ein Frühwarnsystem. Es gibt zahlreiche Bereiche in den Naturwissenschaften die sich genau mit der Frage beschäftigen: wie kann ich ein Problem erkennen bevor es unlösbar wird? Krebsvorsorgeuntersuchungen sind so ein Beispiel.
In Blut- oder anderen Proben kann man Änderungen erkennen, und mit genug Daten wird es vielleicht sogar möglich sein, sehr frühzeitig Änderungen zu erkennen. Aber möglicherweise führt eine Erkrankung schon im Frühstadium zu einem veränderten Verhalten – und eine solche Veränderung, besonders wenn sie zu klein ist um bemerkt zu werden, könnte man vielleicht man mit “Big Data” früher erkennen und nutzen.
Google Flu war IMHO eine sehr gute Idee, aber im Moment natürlich noch viel zu unempfindlich. Man müßte andere Daten mit einbeziehen – vielleicht sogar Dinge wie die Fehlerzahl beim Schreiben von Suchbegriffen etc. Aber letztendlich könnte man darauf ein System entwickeln das Bedrohungen z.B. durch Krankheiten sehr frühzeitig erkennt.
Deutschland scheint beim Datenschutz ein wenig über das Ziel herausgeschossen zu sein; ich war erstaunt als ich von Kollegen in Deutschland gehört habe, daß es oft der Datenschutz – und nicht die medizinische Ethik – ist, die Forschungsprojekte und Datenerhebungen schwierig machen.
kinky So ha detto:
PS
Grotesk finde ich immer, wenn Leute ihr Leben ins Web stellen und sich dann beschweren, dass ihre Privatsphäre nicht gewahrt ist.
astroklaus ha detto:
Ich denke auch, der FAZ-Kommentar in seinem Eifer übers Ziel hinausgeschossen ist.
Andererseits meine ich, daß das Problem etwas grundsätzlicher ist: ein Algorithmus mag so ausgefuchst sein wie er will, er ist doch immer nur eine technische Umsetzung der Ansichten der Programmierer.
Und die wiederum basieren meist auf der Analyse vorhandener Daten (oder Erfahrungen oder vielleicht auch Erwartungen).
Überspitzt formuliert bekommt man nur das heraus, was man hineingesteckt hat – in dem Beispiel die Erwartung, daß Leute häufiger nach Medikamentennamen suchen, wenn sie sich krank fühlen.
Damit kann man reichlich falsch liegen – das kennt jeder, der anhand einer Stichprobe ein Modell entwickelt hat, das dann auf andere Daten angewendet wird.
Es kann sogar vorkommen, daß die Anwendung umso schlechter wird, je genauer es bei der Entwicklung gepaßt hat – und das alles hat gar nichts mit Kommerz zu tun, das gibt es auch bei völlig neutralen Daten und völlig neutraler Verarbeitung.
Leider finde ich das prinzipiell besorgniserregend: Nicht nur, daß Algorithmen durch Bugs etc fürchterlichen Unsinn produzieren können, auch dann, wenn alles funktioniert, kann es sein, daß die Ergebnisse nichts mit der Realität zu tun haben.
Und das soll nun das große Heilsversprechen der Zukunft sein?
dreamtimer ha detto:
Und das soll nun das große Heilsversprechen der Zukunft sein?
Für Unternehmen, die ihre Produktion planen müssen, ist es das vermutlich schon. Wenn es nicht funktioniert, haben sie Pech gehabt und müssen weiter raten, bzw. etwas größere Verluste kompensieren. Ich zerbreche mir ja eher selten den Kopf über die Probleme der Betriebswirte, andere hingegen sehen in den möglichen Lösungsansätzen das Ende der Zivilisation, wie wir sie kennen. Falsifizierte Hypothesen finde ich auch nicht so schlimm und ich wundere mich ein wenig, dass Leute mit wissenschaftlichem Hintergrund das anders sehen und befürchten, jemand könne etwas machen, was mit der Realität nichts zu tun hat. Das wird man dann schon feststellen. Ist Big Data Snake Oil? Ich würde darauf zumindest keine Wette abschließen.
colorcraze ha detto:
Ich glaube, es ist nicht gut, wenn man die Phantasie eliminiert nein, sicher nicht, es wird dann extrem langweilig.
Aber eine “Grippewarnung qua Suchmaschine” möchte ich wirklich nicht haben, eine “Krebsvorsorge” noch weniger, ich finde diesen “Du bist krank, krank”-Alarm extrem störend, weitaus störender als gelegentliches Darniederliegen oder unangenehme Zahnarztbesuche.
Und wer sich nur noch mit seinen Wehwehs beschäftigt, wird eben unleidlich. Es ist i.O., wenn sich dieser Mensch dann zurückziehen kann, aber man muß das nicht volle Kanne in die Öffentlichkeit pusten. Das gehört da schlicht nicht hin.
Thorsten Haupts ha detto:
Mit der derzeitigen Einstellung der deutschen Öffentlichkeit (nicht der deutschen Bevölkerung) zu Daten müsste man konsequenterweise Wissenschaft einstellen. Die beruht auf Beobachtung, Informationssammlung und -auswertung, Thesenbildung und -falsifizierung.
Und Big Data kann – wie alles in menschlicher Hand – sinnvoll gebraucht und sinnlos missbraucht werden. In Dänemark – ich habe es der aktuellen brandeins entnommen – existiert ein Patientenportal, mit dem die Patienten selbst sowie die von ihnen freigegebenen Institutionen kompletten Überblick über ihre Krankengeschichte haben, inklusive aller ärztlichen Abrechnungen, die für sie getätigt werden. Das Portal erfreut sich unter den Patienten anscheinend hoher Akzeptanz. In Deutschland würde alleine der Plan, so etwas zu machen, zu einer Flut von Strafanzeigen führen
Gruss,
Thorsten Haupts
kinky So ha detto:
Es kommt halt immer darauf an, mit welcher Hose man über die Straße geht.
sambossa ha detto:
Bemerkenswert ist schon, dreamtimer, wie viel Privates mit einer kleinen Smartphone-App aus den privaten Metadaten ablesbar ist. Forscher der Universität Stanfort machten einen Selbsttest:
http://www.sueddeutsche.de/digital/telefonueberwachung-durch-geheimdienste-die-luege-von-den-metadaten-1.1916548
sambossa ha detto:
korr: eigenen Metadaten
Michel Drückeberger ha detto:
Weil ja sowieso diese Seite wieder niemand mithilfe eines Proxies anschaut, mach ich mal hier weiter:
Hallo Pascha50, Sie bringen was Neues hinein: Verzicht. Hm. Nö (auch wenn wir wieder da https://stuetzendergesellschaft.wordpress.com/2013/08/31/armut-demut-aberglaube-und-ikea/comment-page-1/#comment-12872 landen), das Feuerchen trete ich sogleich aus.
Verzicht ist für mich: Haben wollen, aber nicht dürfen/sollen/können.
Auf Dinge, die ich überhaupt nicht haben will, verzichte ich dementsprechend nicht.
colorcraze ha detto:
Auf Dinge, die ich überhaupt nicht haben will, verzichte ich dementsprechend nicht.
Da ist was dran.
Dinge, die man nicht haben will, hält man sich eher vom Hals.
Michel Drückeberger ha detto:
“Well, we rolled up Interstate 44
Like a rocket sled on rails.
We tore up all of our swindle sheets,
And left ‘em settin’ on the scales.
TENFOUR!!!”
Mediensegler ha detto:
Als ich Student war hatte ich kein Telefon, kein Radio, aber eine HiFi-Anlage.
Ein Auto, auch ohne Radio, aber mit gutem Kassettenrecorder.
Meine sozialen Kontakte pflegte ich in meinem Heimatdorf,
meiner Studienstadt und meiner Arbeitsstadt über persönliche Treffen,
Telefonzellen und …. Briefe. (Die gingen keineswegs nur an Frauen)
Die Treffen bevorzugte ich, deswegen auch das Auto.
Fuhr ich in Urlaub war ich für niemanden, wirklich keinen Menschen erreichbar.
Heute habe ich immer noch Freunde und Bekannte aus dieser Zeit.
.
SMS habe ich noch nie geschrieben, Twitter und Facebook brauche ich nicht,
aber ich war in meinem Umfeld einer der ersten, der eine ISDN-Anlage
und einen Computer auch privat nutzte. Für Kreativität, Musik und E-Mails.
Erreichbarkeit für Arbeitgeber in meiner Freizeit lehnte ich stets ab.
.
Heute habe ich ein Smartphone, erreichbar bin ich darüber
aber ausschließlich für Familie, Freunde und Dienstleister.
Ich benutze nur wenige Funktionen: Telefon, wenn ICH etwas brauche.
Dreiviertel des Speichers ist mit Musik belegt. Ein wenig mit Bildern.
Schnelle Fotos mache ich damit und Navigation. Taschenrechner.
Alle wichtigen Adressen und Telefonnummern dabeizuhaben ist hilfreich.
Und beim Segeln gehe ich damit ins Internet, für den Wetterbericht.
Obwohl ich da den des Hafenmeisters eindeutig bevorzuge, wenn möglich.
So, wie ich heute immer noch die persönliche Begegnung liebe und brauche.
.
Die heutige ständige Erreichbarkeit
und permanente Kommunikation
halte ich für krank.
Diese staatliche Überwachung auch.
.
Und Bücher lese ich auf Papier,
mit Rotweinflecken. 😉
Mediensegler ha detto:
Souveränität und Gelassenheit fehlt in dieser Gesellschaft.
.
P.S.
Herr Spaccato, apropos FIAT:
Fehler In Allen Teilen
kenne ich anders
Für Italiener Ausreichende Technik
kinky So ha detto:
Fast bin ich geneigt, Ihnen zuzustimmen. Mir fiel auf, dass Sie oft sehr ausgewogen differenzieren, gutbürgerlich sozusagen. Der Kreis bestimmt seine Mitte anhand der Peripherie.
Ich sehe Ihre Kommentare als Positionsbestimmung. Sie reflektieren.
Auch wenn unser Naturell sehr unterschiedlich ist, hege ich keine Antipathie gegen Sie. Ich mag, ich sagte es oft, ich mag die Vielfalt. Mir ging es nie ums recht haben. Meine Welt ist grau, nicht schwarzweiß. Da ähneln wir uns. Sie laden Ihr Ego nicht moralisch auf und markieren nicht den King of the Hill. Mir gefällt das. Trotz aller Unterschiedlichkeit.
spaccato ha detto:
Hier ein Fiat-commercial für den US-Markt.
😎
kinky So ha detto:
Der Hausherr hat einen Fiat und scheint recht zufrieden zu sein. Ich fuhr mal einen Lancia, der Wagen war elegant und hatte wenig technische Defizite.
Er war nicht gebaut für die Ewigkeit, jedoch durchaus von Elfenhand geschmiedet.
Die Italiener sind hervorragende Handwerker, ich konnte das auch anhand von Renovierungsarbeiten verifizieren. Stilsicher, detailverliebt, ohne das große Ganze außer acht zu lassen. Dabei aber gestisch lässig. Gilt für Mode, Essen, Möbel, Architektur etc.
Mediensegler ha detto:
Von Elfenhand gebaut, ja,ja, Kinky,
viele Jahre besaß ich ein fahrendes Wohnzimmer,
Leder, Wurzelholz, Schiebeglasdach und Popowärmer
mit schnellen 6 Zylindern, Kappa hieß er.
Leider waren da nicht nur Elfen,
sondern auch Trolle in der Elektrik zugange,
die dafür sorgten, das immer, wenn es regnete,
sich das Dach selbstständig öffnete
und zum Verrecken nicht mehr zugehen wollte.
Bei Sonne blieb es hartnäckig geschlossen.
Er weilt leider nicht mehr unter uns, der Kappa.
Fiel dem Bestatter namens Abwrackprämie zum Opfer.
Zum Abschied streichelte ich seine Kotflügel.
Schnüff, schneuz.
astroklaus ha detto:
Je nun, da kann man endlos diskutieren. Wir hatten zu Hause immer nur so komische ausländische Kisten – und die liefen immer (mindestens) so gut wie die gepriesenen heimischen. Ich habe einen Alfa 145 mit Boxermotor, der hat nun nach 190 tkm (und 19 Jahren) einen Getriebeschaden, davor nur Verschleißteile, fast keinen Rost – und der Motor läuft immer noch wunderschön. Der Lancia (Autobianchi) Y10 davor ist auch erst im hohen Alter unpäßlich geworden, dito für andere Italiener und Franzosen.
spaccato ha detto:
Ma scusate,
esse ware doche nure eine – come se dice? – eine Eschpaße, eh?
[wild gestikulierend und augenrollend] Porco dio!
spaccato ha detto:
Dio cane!
spaccato ha detto:
e così via …
kinky So ha detto:
Seine Gestik ist formidabel. Auch die Frau neben ihm wusste durch ihre Art zu gefallen. J’adore les Italiens.
Booooster ha detto:
Fix It Again, Toni
spaccato ha detto:
Ferrari In Außergewöhnlicher Tarnung
Fahrer Is A Trottel
Gux ha detto:
Kinky so – das mit der Privatsphäre habe ich früher auch seltsam gefunden. Inzwischen glaube ich, daß es einfach ein Zeichen der Ignoranz ist.
Ein schönes Beispiel eines Kollegen (auch ein Dozent): ein Student lästert während der Vorlesung a) über die Vorlesung und b) den Dozenten. Wie in den meisten Forschungsgebieten die sich mit lebenden Menschen beschäftigen ist auch bei uns ein sorgsamer Umgang mit Daten wichtig – mein Kollege hat daher diesen Twitter-Feed als Beispiel für unsorgsamen Umgang mit Daten in der nächsten Vorlesung verwendet (und dabei auch noch alle Namen geschwärzt). Der Student war zunächst ganz erstaunt, daß jemand außer den Freunden das gelesen hat (der Name des Dozenten war mehrmals erwähnt … so hat er das eher zufällig gefunden) und dann empört, daß jemand, für den das nicht bestimmt war, es überhaupt liest.
Eine Einsicht, daß hier private Dinge öffentlich gemacht wurden, fand erst recht spät statt.
Michel Drückeberger ha detto:
Jaja: Beschwert man sich im Bus über das laute Gequake, sieht man erstaunte Gesichter & hört die Frage: “Sie lauschen doch nicht etwa?”
Gux ha detto:
Telephonate sind genauso schlimm. Es interessiert mich wirklich nicht, wie toll mein Sitznachbar die vergangene Nacht verbracht hat und was für Trottel die Kollegen sind. Und die Sprache … wie oft hört man gänzlich inakzeptable Sprache und grammatikalische Fehler.
Ich war vor kurzem in einer eher ländlichen Region Nordeutschlands und war erstaunt wie weit verbreitet die Substitution von “ch” durch “sch” (im Sinne von “isch masch …”) ist.
Michel Drückeberger ha detto:
“Gequake” bezog sich aufs “Plauderknochenferngebrüll” – die merken offenbar überhaupt nicht wie laut sie sind. (Trag da schon ein Weilchen ‘ne niedliche, kleine Terroridee mit mir herum – keine Bange, ist überaus drückebergereinfach&legal – man nehme einen Teil (je 1: Sopranistin, Altistin, Tenor, Bass) eines Chores, übe eine eigene Allerweltgebrauchsmelodie ein, platziere die 4 in der Nähe der Busmitte – & lasse sie LAUT SINGEND den/die gerade von allen gehörten Gesprächsfetzen wiederholen. Senator Spaccato nimmt den Gesang HyFi (= Hyper Fidel) auf & legt ihn weltweit offen, verlinkt gegebenenfalls hier…)
Gux ha detto:
Das ist eine gute Idee – man bräuchte nur die geeigneten Sänger.
kinky So ha detto:
Oder das falsch angewendete Plusquamperfekt. Die Geschichte der Menschheit ist eine Geschichte der Irrtümer. Trial and error, wenn man davon ausgeht, das Leben hätte einen Sinn oder einen Schöpfer oder einen Plan, sei von einer höheren Macht gewollt, der es nachzueifern gälte. Ein “Es”, das uns liebt. Das falsch angewendete Plusquamperfekt ist so gesehen eine Lappalie im Angesicht des Ur und End, der Quasare und linksdrehenden Milchsäuren. Ein Nichts im Firmament, jedoch erhaben und Sternennacht und Gangliongeflecht.
Ich schweife ab.
Michel Drückeberger ha detto:
Tolle Steilvorlagen für den anagramgenius 😀
spaccato ha detto:
Nun, Michele. Dann wollnwama:
Zum Beispiel:
‘Gangliongeflecht’
anagrams to
‘The clean flogging’
anagrams to
‘Log fetching angel’
Hihihi.
T.I.M. ha detto:
Wieso gerade Plusquamperfekt? Der kommt in der muendlichen Rede ja eher seltere vor.
Beziehen Sie sich darauf, dass die Bayern (und Oesterreicher) die Auxiliarverben gerne andersrum verwenden als im Hochdeutschen (“ich bin/war gesessen” etc.)?
spaccato ha detto:
Zum Thema Plusquamperfekt hatte ich neulich, glaube ich, schon mal dieses hier verlinkt.
(Aber auf Max Goldt darf man ruhig öfter hinweisen, finde ich.)
T.I.M. ha detto:
Interessant. Aber kinky wohnt in Muenchen – da sind die sprachlichen Eigenheiten andere.
spaccato ha detto:
Wohnen tut sie dort wohl, aber stehen tutse ooch uff Berlin.
Gux ha detto:
Ganz im Gegenteil kinky So – es ist der Anfang vom Ende, der Beginn des unaufhaltsamen Zerfalls.
Und im Gegensatz zur Religion ist es eine Frage die sich sehr leicht beantworten läßt (wobei ich sagen muß, daß ich schon in Handgreiflichkeiten wegen grammatikalischer Auseinandersetzungen gekommen bin – bis jetzt aber noch nie wegen religiöser …)
spaccato ha detto:
Uiuiui. Handgreiflichkeiten wegen grammatikalischer Auseinandersetzungen
Incredibile.
Gux ha detto:
Manche Menschen reagieren sehr emotional auf Kritik …
spaccato ha detto:
A Scout smiles and whistles under all difficulties.
YOUNG KNIGHTS OF THE EMPIRE
THE SCOUT LAW
Law 8
Michel Drückeberger ha detto:
Pascha50: Did you notice that – eine (weitere) Lehrkraft hier – Ihre Gebete sind erhört worden, finally 😉
pascha50 ha detto:
@ Michel Drückeberger
Es gab vor vielen Jahren einmal einen in vielen ernsthaften talkshows und entspr. Gesprächskreisen beindruckenden Theologen und Redner, der sich an der Grenze zwischen Psychotherapie, Traumdeutung, Volksfrömmigkeit und Kirchenkritik bewegte, nämlich Eugen Drewermann.
Der Inhalt seiner Vorträge soll hier keine Rolle spielen, sondern nur seine Selbstauskunft bezügl. seines Lebensstils:
Er hat keinen Führerschein, kein Telefon, keinen Fernsehapparat, keinen Kühlschrank.
Er macht daraus keine Ideologie, dass er die Verführungen der modernen Technik erkannt habe, dass er der bessere Mensch sei, da er Konsumverzicht übe oder auch nur, dass er sich auf das Wesentliche beschränke.
Nein, er lebt so, wie es ihm entspricht, ohne als Kontrapunkt erkannt, geliebt und geschätzt werden zu wollen.
In vielen o.g. Kommentaren wird, mal mehr, mal weniger, ein Rechtfertigungsbedürfnis erkennbar, dass man keines der modernen Kommunikationsmittel nutze, um mit Menschen in Kontakt zu treten oder getreten zu werden.
Wenn Sie keinen Führerschein haben, Michel, dann will Sie doch kein halbwegs bei Trost seiender Zeitgenosse davon überzeugen, sich doch einen Kleinwagen zuzulegen, genauso wenig, wie Sie irgendjemand “nötigen” könnte, sich bei Facebook anzumelden.
Der Trend geht doch geradewegs in die entgegengesetzte Richtung:
“In” ist, wer nicht bei Facebook resp. Whatsapp ist!
Da Sie nicht den geringsten Wert darauf legen, in oder nicht-in zu sein, ist doch das alles völlig belanglos, ist es nicht?
Jetzt kommt das große ABER:
Wenn SIe keinen Internetanschluss zuhause haben, noch nicht einmal einen eigenen PC, beruflich aber mit – schlagmichtot- Druck(?), Edition(?), Layout(?), WORD et.al. zu tun haben, außerdem ein semiprofessioneller Verlinker und Anagramatiker sind, sich mithin im Internet auskennen und bewegen wie ein Fisch im Wasser, warum in aller Welt hängen Sie dann die weiße Fahne der drei symbolischen PC-Äffchen: Ich sag nichts, hör nichts, seh nichts so hoch über unseren Häuptern auf….?
Ich halte Sie keineswegs für einen arroganten konsumverachtenden Gutmenschen, aber Sie tun doch dann internettechnisch etwas, was Sie privat ablehnen…?
Nicht, dass Sie das jetzt erklären müssten, aber diesen Spagat kann ich – unabhängig von meiner privaten Neugierde- nicht nachvollziehen!
Ich habe den Buchtitel von Erich Fromm “Sein oder Haben” schon vor 40 Jahren als Lebensmotto abgelehnt.
Es geht nie um die 100%ige Alternative zum Sein ODER zum Haben!
Ist Demosthenes ein Vertreter des reinen Seins?
Oder die indischen Nacktmönche, die sich insektenwegwedelnderweise bettelnd durchs Land bewegen?
Ist Warren Buffett die Verkörperung des reinen Habens?
Oder Bill Gates?
Die goldene Mitte wurde ja nicht erst in der Neuzeit entdeckt.
Jeder findet auf seiner persönlichen Balkenwaage irgendwo links oder rechts der Mitte das erträgliche / vernünftige / optimale Verhältnis zwischen Sein und Haben.
spaccato ha detto:
Man kann sein ohne zu haben.
Aber nicht haben ohne zu sein.
sambossa ha detto:
Sein, Haben und Konsumieren? Ja bitte oder eher Nein, etwas mehr oder ein bissken weniger: Die Kunst des Abwägens will täglich neu eingeübt werden.
Auch das Reflektieren über den praktischen Nutzen von angesagten Gerätschaften vor dem Kauf ist dabei eine sinnvolle Ergänzung. Clevere Must-have-Botschaften erzeugen oftmals Objekt-Begierden, die nach Anschaffung alsbald erlöschen und zum nächsten Konsumkick drängen.
pascha50 ha detto:
Lieber Michel,
ich hatte eigentlich…eigentlich gehofft, dass Sie meine Reaktion auf den Stein, den SIE ins Wasser geworfen haben, nämlich keinen PC, F-schein, I-Anschluss etc. halbwegs ausführlich – individuell bereinigt, wie immer, beantworten würden….
Allein, Ihr Sinn stand nur nach Anna Gramm!
Aber was soll dann das inhaltliche Bällezuwerfen durch Namensnennung ???
Alle Kommentatoren, die mich persönlich ansprachen – Filou, Mediensegler, T.I.M.- haben IMMER eine erschöpfend-befriedigende Auskunftsrede gefunden…:-)
Michel Drückeberger ha detto:
“Nicht, dass Sie das jetzt erklären müssten, …” ich bin manchmal nicht nur ‘n büschen, sondern sogar außerordentlich lahmarschig, vor allem, wenn ich keine Terminpistole (“JETZT!!!”) auf die Brust gesetzt bekomme – deswegen danke ich unausgesprochen für etwas Geduld (“Nicht…jetzt”).
Drewermann ist für mich so weit außerhalb eines angenommenen möglichen Schielbereichs, dass ich derzeit überhaupt nichts damit in Verbindung bringe. Hätte ich beispielsweise einen Tag vor ihrem Text zufällig etwas punktgenau Passendes (wie bei der Hundekiste Pascha 50) gesehen, wäre schon eine – vielleicht auch bloß flapsige – Antwort erfolgt. Ich habe seither zwar Einiges nachgeschaut – jedoch: bislang ziemlich undurchsichtig, der Knabe…
Michel Drückeberger ha detto:
Pardon: “…vor Ihrem Text…”
pascha50 ha detto:
Ich meine nicht den Drewermann, Michel, sondern Ihre privat-technische Totalabstinenz bei gleichzeitiger Profisachkenntnis bezügl. Verlinken, wordpro etc.
Michel Drückeberger ha detto:
Ach so – na denn: Ich hab vor Äonen die Dingers mit den innen kreisenden Elektronen erwerbstätig kennen gelernt – diese schweren Röhrenwürfel mit schwarzer Glasfläche & grünem Flackerpunkt, die keine Rechenknechte, sondern lediglich Workstations waren – & die Aussage des mit verklärtem Gesicht in irgendeiner xten Dimension schwebenden Einweisers, dass wir alle sowas eines freundlichen Tages daheim haben werden, zur Kenntnis genommen & mir gesagt:”Ich nicht!” (in Erinnerung hab ich noch den möglichen Verwendungszweck “Schallplatten katalogisieren”, danach bekam ich solch einen Lachkrampf, dass ich den Rest nicht mehr mitbekommen oder schlicht vergessen habe.)
In der Folge habe ich gesehen, dass dieses ganze angeblich notwendige Gerümpel nicht nur beinahe überall öffentlich zugänglich herum steht, sondern in unmittelbarer Nähe auch meistens jemand vorhanden ist, der Auskunft geben, Fragen beantworten, Abgestürztes erneut hochfahren & al. kann, was bei mir daheim (ich sach dat getz ma so:) systembedingt nicht der Fall ist,
Zwar muss(te) ich oftmals warten, bis ich an der Reihe war, aber in der Zeit konnte ich den Fachkräften über die Schultern, auf ihre Tastaturfinger, auf ihren Monitor (auf dem oftmals mehr erschien, als der Nutzer an seinem Platz zu sehen bekam) & auch in seltenen Fällen mal in ihren Ausschnitt schauen 🙂 – dabei habe ich eigentlich alles mitbekommen, was ich wirklich brauch(t)e. Bin ich deswegen Profi? Nö, es sei denn im Flaggen hissen, aber immer nur bis auf Halbmast. Wenn Sie nämlich genau hingucken, sehen Sie, dass die Fahnenstange mindestens doppelt so hoch ist…
kinky So ha detto:
Allein der Titel ist doch total Banane. Leberkäs mit Ei und ein Semmel dazu.
kinky So ha detto:
Je crois c’est la Semmel, but anyway: Semmel als Weg.
Gux ha detto:
Die Verwendung von “social media” scheint aber zumindest einen Vorteil zu haben – es ist viel schwieriger, eine Facade aufrecht zu erhalten. Seemann zeigt das doch recht gut, wenn man seine Kommentare zum Schicksal von über 200 Menschen mit denen zu fehlenden “Genderunterstrichen” vergleicht.
kinky So ha detto:
Ich kenne mich da nicht aus und weiß nicht, um was es da eigentlich geht. Vermutlich muss man dazu ein Insider sein. Ich verspüre nicht den Drang, mich in diese Materie einzuarbeiten und meinem Leben einen Sinn zu geben.
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sambossa ha detto:
Wie das Leben so spielt, habe heute mal den Apple-Konsumtempel im Kö-Bogen besucht, wirklich mit Suchtpotential für alle Altersstufen.
Hier ein paar optische Impressionen:
dropbox.com/sc/0pvb9tlehat5w2v/3qoIcypKyu
Und gleich gibt es Gauck bei Beckmann
Filou ha detto:
…und Genscher bei Illner.
HansMeier555 ha detto:
Aber wenn man keinerlei private Information von sich im Internet preisgibt, dann gefällt das auch nicht allen.
dreamtimer ha detto:
Uiuiui. Handgreiflichkeiten wegen grammatikalischer Auseinandersetzungen
Incredibile.
Die Fachsimpelein waren immer heftig und emotional. Über Politik, Religion und Gesellschaft bestätigte man sich die Meinungsverschiedenheiten ohne große Aufwallung.
Es kommt immer darauf an, woran das Ego hängt. Ich habe nie ganz verstehen können, warum es Pärchen gibt, in denen beide Ärzte, Lehrer, Physiker, Rechtsanwälte, Maler usw. sind. Eine Lehrerin und ein Architekt oder das gleiche genderinvers. So etwas passt für mich. Man kann dem anderen Recht geben, einfach weil man nicht so ganz genau weiß, worum es geht und es nichts kostet. Die zentralen Streitfragen und Ideologien werden nicht berührt. Ich streite mich praktisch nie, außer mit Kollegen über fachliche Dinge und Vorgehensfragen. Konsens ist wichtig, Dissens wahrscheinlich und wenn der Klügere nachgibt, endet das im Desaster.
Auch da gibt es robuste Naturen. Ich fragte einmal eine Kollegin, ob es sie nicht frustriere, wenn sie Müll einsetzen muss, um ihre Aufgaben zu erledigen. Sie war beinahe entrüstet, dass ich so etwas denken könne, denn das sei doch ganz nutzlos, so eine Emotion. Einerseits beneide ich sie für diese Selbstbeherrschung, andererseits wurmt mich auch ihre Indifferenz. Ich bin halt Weltverbesserer in Mikrowelten und verspotte dann genüßlich alle anderen Weltverbesserer, die es in die Weite und Ferne zieht, wo sie keine Ahnung haben und herumtölpeln. Wir empfindlichen Wichtigtuer haben natürlich alle Spott verdient, ohne jede Ausnahme. Es ist nur nicht so leicht jeden von uns gleichermaßen zu treffen, da wir unterschiedlich große Zielscheiben abgeben.
HansMeier555 ha detto:
Hab ich das jetzt richtig verstanden?
Es wurmte Sie, dass jemand nicht gekränkt war?
.
Da gibt es ein einfaches Mittel: die Dosis erhöhen und v.a. die Frequenz!
.
Täglich eine fiese Bemerkung und die arrogante Souveränität wird sich bald verflüchtigen. Man darf nur nicht den Fehler machen, sofortige Reaktionen zu erwarten.
.
Geduld bringt Rosen!
dreamtimer ha detto:
Hab ich das jetzt richtig verstanden?
Ich füchte, Sie haben gar nichts verstanden. Aber seien Sie deswegen nicht gekränkt.
Thorsten Haupts ha detto:
Täglich eine fiese Bemerkung und die arrogante Souveränität wird sich bald verflüchtigen.
Tatsache?
Gruss,
Thorsten Haupts
spaccato ha detto:
Hier eine schöne Bildergeschichte von Olaf Gulbransson mit dem Titel Professorenduell.
(*Räusper* Am Tegernsee findet man das Olaf Gulbransson Museum.)
dreamtimer ha detto:
+1
Gux ha detto:
dreamtimer, ich kann Sie sehr gut verstehen!
kinky So ha detto:
Hihi.
Michel Drückeberger ha detto:
Colorcraze, Moritz, Senator Spaccato:
http://www.yourepeat.com/watch?v=OlD6LtBm52g
Schon mal Konzertkarten für Stonehenge, Nardodipace & al. vorbestellen 😀
Michel Drückeberger ha detto:
& weil wir sowieso gerade bei den -ssons sind:
http://www.yourepeat.com/watch?v=pDjpIIYlmZg
spaccato ha detto:
Ja, sehr schön. Was man aus Steinen so rausholen kann … ts.
Hier – klassisch auf Holz – mit ein bisschen mehr Power
Michel Drückeberger ha detto:
…aber für einen ordentlichen “Battle of the Weibs” muss er schon Ayers-Rock-Material nehmen 🙂
Michel Drückeberger ha detto:
Wie war das doch gleich mit dem Pfanddingssammeln ( https://stuetzendergesellschaft.wordpress.com/2014/03/16/wie-der-uli-zur-legende-wird/comment-page-1/#comment-28061 )
http://www.yourepeat.com/watch?v=o2oQdso5PMk
Tja & damit dann “AVANTI POPOLO”!!!
Michel Drückeberger ha detto:
http://www.yourepeat.com/watch/?v=gSedE5sU3uc
& auch ein bisschen Seemann-Musik
http://www.yourepeat.com/watch/?v=rBgMeunuviE
spaccato ha detto:
Der Zusammenbau der Gitarren wurde vom geliebten Großen Führer höchstpersönlich überwacht.
Michel Drückeberger ha detto:
…wahrscheinlich zwischen zwei nicht sonderlich erbaulich verlaufenen Terminen mit seiner Muse Marika Hase…
Doctor Snuggles ha detto:
Twitter? Das ist doch für die meisten Neuland.
Michel Drückeberger ha detto:
& das Erreichen von Neuland ist traditionell Seemann-Metier…
Moritz ha detto:
Twitterverbot in der Türkei.
Jetzt kommts noch soweit, dass bekennender Twitterhasser Don (dafür, dass er es hasst, kann er es mittlerweile recht ordentlich)
sich als aufrechter Demokrat für diesen von ihm ungeliebten Kauderwelsch-Dienst auch noch eigentlich einsetzen muss. Aus Gründen der Meinungsfreiheit. Welche woanders, z. B. in der Türkei, unterdrückt wird.
Was mich dazu bringt, zu überlegen: Wie gehen Deutsche eigentlich mit ihrer – zumindest mit der Türkei oder auch mit Ägypten verglichenen paradiesisch anmutenden – Twittermeinungsfreiheit um?
Schändlich will mir scheinen.
Das “schändlich” darf gern in seiner doppelten Wortbedeutung verstanden werden: als demokratische Schande und als Dauerverunglimpfung (auf Schänden aus Seinende) von anderen.
Michel Drückeberger ha detto:
…Seiende
Moritz ha detto:
Seiernde
Michel Drückeberger ha detto:
“Gux Du” – wir haben jetzt ‘ne zusätzliche Lehrkraft hier…
Moritz ha detto:
Wegen der mach ich das doch. Der Michel nu wieder.
Nur wenn man im Land der Faktenhuber und Perfektionsheinis Fehler einbaut, bekommt man auch Antwort. Oder anders gesagt: Perfekte Postings sind langweilig.
Don-Theorem seit 2003.
spaccato ha detto:
Le thé au harem de Don Alphonse
Moritz ha detto:
Hach.
Ist das Bild nicht aus “Der Tee im Harem des Archimedes”?
(Übrigens guter Film)
spaccato ha detto:
Bingo.
Moritz ha detto:
Wer la “Dictée du Diable” kennt, welcome.
Der Kater hat da sehr gespotzt, deifideifi.
Moritz ha detto:
Man könnte zwar behaupten, dieses “die Deutschen” von mir sei mal wieder dermaßen unkorrekt und arrogant. Da man an dem was Piraten und sonstige Untote auf Twitter veranstalten, doch nicht auf den Rest schließen könne und dürfe.
Doch wenn sich der Kater den Rest anschaut, von dem jeder notgedrungenermaßen – wie er auch- nur einen Ausschnitt sehen kann: Er sieht vorwiegend PR-driven Google-Linkbaiting und – schleuderei. Schwierig das. Der Grad der Unterhaltsamkeit ist überschaubar, er reicht bis zur grauen Mülltonne des kätzsichen Anwesens.
Da gehe ich mit der No-Follow-Katze von Kipling:
“Ich bin die Katze und gehe nicht mit”
Thorsten Haupts ha detto:
Aber, aber. Die Meinungsfreiheit wurde erfunden, damit 1 von 100.000 manchmal etwas Kluges sagen darf, ohne dafür in den Knast zu wandern. Wofür sie von den anderen 99.999 verwendet wird, ist völlig wurscht – Hauptsache, sie lieben auch weiterhin ihre Meinungsfreiheit.
Gruss,
Thorsten Haupts
Moritz ha detto:
Ja genau.
Ich finde ja auch, dass nur die reden dürfen, die was Superkluges zu sagen haben.
grins
spaccato ha detto:
grins
Gux ha detto:
Aber die Entscheidung darüber, was superklug ist, muß erst einmal ausdiskutiert werden.
Moritz ha detto:
Na Katzen.
Auf alle Fälle klüger als der Mensch.
Michel Drückeberger ha detto:
‘ausdiskutiert’
anagrams to
‘It is a true dusk.’
Gux ha detto:
Aber Katzen sind wie Orakel – man weiss nie so ganz genau, was sie meinen.
Michel Drückeberger ha detto:
Das isses ja, was dusk bedeutet: nicht richtig hell, nicht richtig dunkel…
spaccato ha detto:
In Katzenhirn hört man vermutlich immer ein wenig im Hintergrund die Autobahn rauschen.
Dann kräht der Hahn, ein Hund bellt.
Ein Traktor im Leerlauf.
Grillenzirpen.
Moritz ha detto:
Das ist nicht das schlechteste. Die reinste Sommerfrische.
Und der Traktor hat ein Radio. Das dudelt Bayern 1, den Landfunk. Auf den hat es jetzt auch Madonna gebracht, man spielt sie da. Das gefällt dem Bauern nicht so sehr. Er hätt gern mehr Gunter Gabriel, die Wildäcker Herzluden und die oberfränkischen Randfichten.
Dem Kater ist das alles wurscht.
spaccato ha detto:
… oder die Spastelruther Katzen.
Moritz ha detto:
Jedenfalls geht der Kater nicht ins Büro.
Das ist schon mal das erste Anzeichen von Klugheit.
Michel Drückeberger ha detto:
Schlage Katzhütte vor, da rauscht die Autobahn leiser
http://www.comuni-italiani.it/mappa/?ll=50.548199,11.048700&z=15&t=h&xm=50.548199,11.048700
spaccato ha detto:
Eine Hütte ist kein Hirn.
Michel Drückeberger ha detto:
Hütte dämmt aber den Schall besser. Nafensterlich geht’s aktuell auch ohne Autobahn:
http://www.comuni-italiani.it/mappa/?ll=-27.147940,-109.427582&z=10&t=h&xm=-27.147940,-109.427582
Doctor Snuggles ha detto:
Neben Katzen sollten die Delphine nicht vergessen werden, denn: “Es ist eine bedeutende und allgemein verbreitete Tatsache, dass die Dinge nicht immer das sind, was sie zu sein scheinen. Zum Beispiel waren die Menschen auf dem Planeten Erde immer der Meinung, sie seien die intelligenteste Spezies dort und nicht die drittintelligenteste. Die zweitintelligentesten Wesen waren natürlich die Delphine, die komischerweise schon lange vorher von der drohenden Zerstörung der Erde wussten. Sie haben viele Versuche unternommen die Menschheit auf diese Gefahr aufmerksam zu machen, doch wurden die meisten ihrer Botschaften als amüsante Versuche missdeutet, einen Fussball mit dem Kopf zu treffen oder nach Leckereien zu pfeifen, so dass sie es schließlich aufgaben und die Erde ihrem Schicksal überliessen. Die letzte Botschaft der Delphine wurde als der kunstfertige Versuch missverstanden, einen doppelten Salto durch einen Reifen zu vollführen und dabei ‘Heil dir, ihm Siegerkranz’ zu flöten. In Wirklichkeit aber hieß die Botschaft: Macht’s gut und danke für den vielen Fisch.”
Michel Drückeberger ha detto:
Dann war das
http://www.yourepeat.com/watch?v=Iy9BcUIh1dw
also so ‘ne Art Gipfelkonferenz…
kinky So ha detto:
Sergei Wassiljewitsch Rachmaninow, war der Meinung, dass der Rundfunk einen schlechten Einfluss auf die Kunst hat und ihr alles Leben und aufrichtigen Sinn austreibt. Es wäre interessant, sich mit dieser These näher zu beschäftigen.
kinky So ha detto:
Zumal ein “aufrichtiger Sinn” und “Leben” in seiner Musik für mich nicht erkennbar sind.
kinky So ha detto:
Und dann wäre da noch die Frage, was denn bitteschön aufrichtige Musik sein soll. Und ob das als Qualiätsmerkmal taugt. Wohl eher nicht.
Gut, dass es damals noch kein Twitter gab, sonst hätte er noch mehr so Unsinn verbreitet. Obwohl, er war ja gegen den Rundfunk.
Mediensegler ha detto:
ow, ov, off:
Egal, ein Ami in Fronkreisch
hat eine elfengleiche Hauptdarstellerin.
Ich liebe diesen Film.
Falls Sie es überscrollt haben:
dreamtimer ha detto:
Irgendwie fühlt sich das hier an. … Wie in der Filterbubble.
Wollen wir die Trolle hereinlassen? Ach, ne, der Karneval ist ja schon vorbei.
All diese schrecklichen Anagramme hier. Sie erinnern mich an mein zweites Berufsjahr, als ein junger Kollege aus Dunkeldeutschland ins Team kam und mich fortan mit selbsterfundenen Worträtseln quälte, die ich nie lösen konnte und schon gar nicht wollte. Wir sind trotzdem stets zusammen in die Firmenkantine getrottet.
kinky So ha detto:
Tatsächlich?
Ich hatte mal einen Kollegen, der war etwas schwer von Kapee und hatte sich ein Handbuch der Lebensweisenheiten zugelegt. Er pflegte daraus immer zitieren. “So jung kommen wir nicht mehr zusammen ” und derlei. Er war ein schlichtes Gemüt und sammelte Kleingeld. “Auf das es einmal groß werde”. Seltsamer Zeitgenosse. Kantine hatten wir keine, jedoch schloss er sich hin und wieder meinen Mittagsspaziergängen an, ohne dass ich dazu aufgefordert oder gebeten hätte.
Ich ließ ihn gewähren und betrachtete es als einen gönnerhaften Sozialismus. Ich studierte zu einer Zeit, in der man sehr politisch war. Auf eine fundiertere Art als heute. Die 70er-Jahre. Ich betrachtete diese Wanderungen als politisches Sujet.
dreamtimer ha detto:
Er war nicht einfältig, eher ein Kindskopf, verehrte Erich v. Däniken, übte für den Geburtstag seines Vaters Zaubertricks ein und solche Sachen. Ihm war nicht leicht etwas peinlich. Im Gegensatz zu den Bausparer-Typen und Familienvätern, die sich während der Mittagspause über die Arbeit und die Firma unterhielten, langweilte er mich nicht.
Im Grunde hat sich nicht wirklich viel seitdem geändert. Die meisten Leute mit denen ich zusammenarbeite, sind nette Prolls mit abgeschlossenem Studium und massenkulturellem Bildungshintergrund. Es sind Leute, die 10 mal die gleiche Szene aus Star-Treck nacherzählen und dann herzlich darüber lachen, die ganz aufgeregt um einen neuen PC herumstehen, ihn aufmachen und seine Komponenten analysieren und bewerten, die in einem gehobenen Restaurant Pizza bestellen und über die Qualität von SchniPo ( Schnitzel mit Pommes ) diskutieren, die mit ihren Sauforgien und Abstürzen angeben und dann mit ihrem Diätplan, Leute, die nicht viel zu sagen haben und dann über ihre Vorgesetzten lästern, wenn sie nur weit genug weg sind, kleine Leute, Volk.
Jede Idee von Politik, von Lebensutopien verflüchtigt sich sofort. Auf dem Niveau darunter gibt es aber etwas zu sichern und das hat mit dem Grund zu tun, warum wir überhaupt zusammenkommen. Jeder nimmt seine Arbeit ernst. Sie ist komplex, die Kommunikation darüber schwierig, die Infrastukturen laufen stets Gefahr zugemüllt zu werden und zu zerfallen. Hier kann man sie noch verderben, an ein Niveau gewöhnen, dass sie wieder erreichen wollen, wo auch immer sie es einmal hin verschlägt.
sambossa ha detto:
Tja, immer die Russen! In der FAZ tönt es gerade: Putin inszeniert sich wie Mussolini – Die Faschisten sitzen im Kreml.
Die perfekte Filterbubble, bald auch bei der FAZ?
Ca ha detto:
Ein bisschen Ablenkung ist auch vorhanden: ein Katzenfuttertest.
Filou ha detto:
Der ist übrigens gelungen. Deckt sich mit Lebenswirklichkeit.
kinky So ha detto:
Und ein Funktionsjackentest. Man wird durchgehend gut unterhalten.
Filou ha detto:
Wenn ich überhaupt in der FAZ was ernst nehme, dann nur Katzenartikel.
Alles andere ist SPIEGEL.
Oder TAZ. Oder Junge Welt.
Das Lustige im Ernst beginnt erst wieder beim FOCUS.
Den ‘Reader’s Digest’ aus Hamburg lasse ich mal ganz weg.
kinky So ha detto:
Lese ich alles nicht.
Ich gehe lieber im Nymphenburger Park spazieren, da habe ich mehr davon.
Den heutigen Tag habe ich damit verbracht, klassische Musik neu zu entdecken.
Es ist sehr schön, zu diesen Klängen in diesem wunderbaren Park aus der Barockzeit zu flanieren, Eichhörnchen zuzusehen und manch anregendes Gespräch zu führen.
Moritz ha detto:
Man sollte sie KAZ nennen.
Mediensegler ha detto:
Sogar bei den Eichhörnchen sind wir unterwandert,
die eigenen Braunroten werden von den Grauen verdrängt.
Michel Drückeberger ha detto:
Wollte ich auch erwähnen – hab aber nur altes Panikgeschrei gesehen, jedoch keine neuen seriösen Studien. Eigene Anschauung ist bei Rotgrünfarbenblindheit unzuverlässig.
Moritz ha detto:
Aus FAZ wird KAZ.
Da wird man doch zum Tier.
Filou ha detto:
Den Jungs von der “Höheren Hilfsschule” fällt eben nichts besseres ein, als die ewigdoofen Hitler-Stalin-Duce-Vergleiche.
Ca ha detto:
Vielleicht liegt das ja auch daran, dass in “Höhere Hilfsschule” zweimal HH enthalten ist?
Filou ha detto:
HaHa!
Filou ha detto:
Franco hatte keine expansionistischen Bestrebungen. Er war katholischer Nationalist mit allen Folgen dieser Tradition.
Franco starb im Bett.
Mussolini glaubte an die Wiedergeburt des Imperium Romanum. Aber was will man machen, wenn einer auf Lehrer gelernt hat (Himmler übrigens auch).
Mussolini wurde erschossen und in Mailand zur gefälligen Betrachtung an eine Laterne gehängt.
M. starb nicht im Bett.
Pinochet müsste ich gurgeln. War er Expansionist? Starb er im Bett? Ist er überhaupt tot? Chile ist weit weg.
Putin, hmm. Hat Putin expansionistische Ambitionen, will er den Weltkommunismus wiedereinführen? Oder will er nur eine respektable Nation formen, auf die man nicht mitleidig herabblickt? Ich glaube, dass er damit eine verdammt grosse Aufgabe vor sich hat. Ist Putin Faschist, oder NUR autoritär?
Ist Erdogan Faschist oder nur autoritär?
Faschisten sind eine selten gewordene Spezies. Ganoven übernehmen deren Aufgabe, wie man an Janukowitsch bestens belegen kann.
Soweit die Schwarz-weiss-Malerei. Für die Zwischentöne bin ich zu faul.
Michel Drückeberger ha detto:
Pinochet war als Verweser des US-Glacis im Süden tätig.
Michel Drückeberger ha detto:
‘generalaugustopinochetugarte’
anagrams to
”Torture’ encapsulating a huge ego.’
Mediensegler ha detto:
Vorsicht, wir ham jetzt 2.
Mediensegler ha detto:
Lehrer.
Michel Drückeberger ha detto:
Zwei zugegebene Lehrkräfte, ja, aber da ist ja auch immer noch die 5. Kolonne 😉
Mediensegler ha detto:
Der geheime Eichkater?
Thorsten Haupts ha detto:
Neugierige Nachfrage: Wo exakt liegt der Unterschied zwischen Putinismus und den Faschismen a’la Mussolini, Franco oder Pinochet? Von Hitler war ja nicht die Rede?
Gruss,
Thorsten Haupts
Thorsten Haupts ha detto:
Humor ist halt, wenn man ihn soziologisch seziert:
http://www.taz.de/Humor-Politik-Fernsehen/!135260/
Gruss,
Thorsten Haupts
Mediensegler ha detto:
Gefährdet die heute-show die Demokratie?
Nein, ist bloß der Hofnarr.
Welche Demokratie?
😉
Mediensegler ha detto:
Neugierige Nachfrage: Wo exakt liegt der Unterschied zwischen
Renzi, Rajoy, Hollande, Cameron? Von Merkel schweigen wir lieber.
Michel Drückeberger ha detto:
‘Renzi, Rajoy, Hollande, Cameron’
anagrams to
‘Joy! Carnalize harem Londoner.’
‘bundeskanzlerindrangelamerkel’
anagrams to
‘Brazened ill-mannered, large skunk.’
Mediensegler ha detto:
Und da sach isch nur, schwanzjesteuert.
Außer dem Mainzelmännchen.
spaccato ha detto:
Guudn Aahmd!
Mediensegler ha detto:
Irgendwie fühlt sich das hier an.
Grübel.
Genau!
Wie in der Filterbubble.
Filou ha detto:
Frittenbude.
Mediensegler ha detto:
Treffen sich auch immer die Gleichen,
wie am Trinkbüdchen.
Michel Drückeberger ha detto:
Mediensegler ha detto:
Medienkegeler fand ich lustitsch.
Michel Drückeberger ha detto:
Tja, segeln mit Rollator – schwierig.
Kegeln – geht schon noch…
Mediensegler ha detto:
Eh, Jung, noch jeit dat, ne, Michel.
Michel Drückeberger ha detto:
hoffen wir mal, dass es noch lange so geht…
Mediensegler ha detto:
Danke, gleichfalls, ne.
Mediensegler ha detto:
Michel, Rollator und Segeln,
da fällt mir was ein.
Boxenstopp mit dem Boot, Bierchen,
und man schaut, was die anderen machen.
Uns gegenüber ein Riesenboot,
Winschen und alles andere elektrisch.
Ein reicher Sack im Rollstuhl als Eigner.
Der wurde doch tatsächlich von Bediensteten
mit dem Kran, der eigentlich für anderes gebraucht wird,
an Bord gehievt.
Na, geht doch, mit Geld.
spaccato ha detto:
Na – mit ohne tät’s nicht so gut gehen.
Mediensegler ha detto:
So was sieht man nicht alle Tage,
kein Frage.
Filou ha detto:
Die führen jetzt auch Merlot. Aussem 3l-Gebinde. Gibts bei Lidl fÜr 1,99. Am Büdchen isses teurer.
Aber wer trinkt schon beim Lidl?
Michel Drückeberger ha detto:
Die führen jetzt auch Merlot.
anagrams to
‘Necrotized the harmful jet.’
‘aussemdreilitergebinde’
anagrams to
‘I’m dissident beleaguerer.’
‘gibtsbeilidelfuereinsneunneun’
anagrams to
‘Blurt if inedible ungenuineness.’
‘ambuedchenissesteurer’
anagrams to
‘Eunuchise best dreamers.’
Frage: Aber wer trinkt schon beim Lidl?
Antwort: The mellow, stricken bird-brain.
Mediensegler ha detto:
Barolo führen die auch, prost.
Michel Drückeberger ha detto:
Na, solange sie nicht Barroso führen…
‘baroloführendieauchprost’
anagrams to
‘Shh! Troubleproof radiance.’
Mediensegler ha detto:
Necrotized the harmful jet
Ha,ha, nee, die Sprache des Filou
als Medium, geil.
The mellow, stricken bird-brain. Hi, hi.
Michel Drückeberger ha detto:
…schmunzel, & Senator Spaccato kann das noch um Größenordnungen besser!!! (Aber wahrscheinlich ist er jetzt erstmal mit (Mussolini-Erbe?) Osterinsel als comuni-italiani beschäftigt…)
spaccato ha detto:
Senior sublime – Mussolini-Erbe.
spaccato ha detto:
Nimble, serious! Haha!
spaccato ha detto:
Jo, genau.
Wie inner Frittenbude.
Prost, nech!
Folkher Braun ha detto:
Ich. Grafenwalder Hefe-Weissbier.
Filou ha detto:
Aber doch nicht bei Lidl IM Geschäft! Das tut man doch besser locker am besonnten LKW gelehnt und erfreut sich der Rollator-Parade.
Bei uns kann man nebenbei noch Polnisch lernen.
kinky So ha detto:
Cidre ist lecker. Mir sind die Brut-Varianten mit Flaschengärung am liebsten.
Habe einen kleines Geschäft entdeckt, das verkauft ausschließlich diese Weine.
Der Variantenreichtum dieses Getränks ist enorm.
Filou ha detto:
Cidre ist lecker, schmeckt aber meistens nach Klostein. Calvados, selbst wenn er nicht schmeckt, ist gehaltvoller. Der Billige hat drei Blaumacher, der Teure hat sechs. Und als Bonustrack noch ein originelles Etikett.
Wer den Teuren direkt beim Destillateure in der Normandie kauft, darf dazu auch noch die potthässliche Tochter des Nachbarn vier Dörfer weiter befummeln. Wer sie dann noch heiratet, kriegt eine Apfelplantage geschenkt.
Filou ha detto:
Ersatzweise einen 1954er 2CV-Kombi mit gültigem französischen TÜV + den Ersatzreifen des 1910er Saviem-Traktors mit dem Urgrossvater (also mit dem Trecker) nach Bar-le-Duc zum Lazarett fuhr um seine Schwester zu besuchen.
Als er ankam, war der Versailler Vertrag bereits unterschrieben, was ihn, den Urgrossvater, tierisch aufregte. Da hätte man ihn doch vorher mal fragen können.
Grossvater wurde Kommunist. Später gewann er im Lotto. Vom Gewinn kaufte er sich eine Villa in Nizza, die er zum Spazialitätenbordell umbaute.
Mediensegler ha detto:
Da simmer widder beim Thema,
kütt doch immer op dat selwe ruut.
.
Calvados.
Die beste … schenkte mir mal einen aus meinem Geburtsjahr.
Nee, wat wor dat enne Fusel.
Ein Jahr davor, holzfassgelagert,
ein Jahr danach auch.
Meiner hatte im Glasballon überlebt.
Dat wor nix.
Evver tüer.
kinky So ha detto:
Hm.
colorcraze ha detto:
Die Hessen halten auch sehr daran fest, sie nennen es Äbbelwoi.
Geschmacklich ist geht es eher in die Richtung herb bis kratzig.
astroklaus ha detto:
Wenn behauptet wird, Cidre schmecke nach Klostein, dann weiß ich gar nicht, welche Vokabeln für Äbbelwoi angemessen wären.
Aus erster Hand weiß ich, daß sogar Hessen zugeben, es nur zu trinken, weil es die anderen auch tun und es nichts anderes gebe.
spaccato ha detto:
Schwenk dei Maul
mit Ebbelwei
do komme aach
ka Bazille nei
colorcraze ha detto:
Ja, Bazillen…
Großvater geht spazieren und sieht ein Kind aus einer sehr dreckigen Pfütze trinken. “Aber Kind, das mußt Du doch nicht trinken, da sind doch Bazillen drin!” Kind, stolz: “Nö, die hab ich vorher alle mit dem Roller totgefahren.”
Filou ha detto:
Der Klostein-Cidre war das Eigengebräu unseres Hausvermieters in der BRETAGNE, einem Landstrich in dem zwar auch Cidre hergestellt wird, aber dafür nicht berühmt ist. Vermutlich zu Recht.
Hochgelobt-und deswegen berühmt-sind die Cidres der Normandie, deren Veredelung in Apfelschnaps man den wackeren Normannen nicht hoch genug anrechnen kann und von dem sie sich nur gegen sehr teures Geld trennen wollen. Je älter der Calvados, umso teurer ist er [1].
Der hessische Ebbelwoi, so hörte ich, soll sich durch einen hohen Eiweissgehalt auszeichnen, was die beliebte Verkostung in Freiluftgaststätten erklären könnte [2].
[1] Die Fässer ganz alten Calvados’ werden von arkebusenbewaffneten Grossvätern bewacht. So wird jedenfalls berichtet. Ich möchte das nicht glauben.
[2] Vor vielen, vielen Jahren hing in der U-Bahnstation Hauptwache ein elektronisches Display, auf dem die aktuelle Franktfurter Luftverschmutzung bekanntgegeben wurde. Ob der Messfühler in Sachsenhausen angebracht war?
kinky So ha detto:
Eben. Zudem ist der Cidre normannischer Provenienz ein Getränk, das der Erfrischung aber auch der Gesundheit geschuldet ist. Aber auch die Germanen haben recht vorzüglichen Genuss anzubieten. Hildegard von Bingens “Maitrunk”, z. B., eine Komposition aus Wermut, Honig und lieblichjungem Wein.
spaccato ha detto:
Neulich war ich mal auf dem Kreuzberg in der Rhön.
Direkt an der Grenze zwischen Franken und Hessisch Sibirien.
Jedenfalls gibt’s da oben auf gut 900 m ein Franziskanerkloster.
Und die Jungs brauen ein ordentliches Stöffsche, dunkel in Färbung, süß im Geschmack und ein halbe Umdrehung mehr als normal.
Wenn man sich nicht daran stört, dass in der Gaststube mit voranschreitender Zeit der Geräuschpegel ansteigt und dass das Publikum eher keinen Bentley in der Garage stehen hat, kann man dem etwas abgewinnen. Bis 21:00 kann ist Pfandrückgabe möglich und um 22:00 herrscht Ruhe im Haus …
Habe im Stillen auch einen Seidel auf das Wohl aller mitkommentierenden Franken getrunken.
spaccato ha detto:
… kann … ist … Facepalm
Filou ha detto:
Ging es hier nicht um #frittenbubble? Ok, hier hab’ ich ‘was für die Freunde des gehaltvollen Gesprächs. Was lernt uns das?
Das: https://twitter.com/herren_gedeck
kinky So ha detto:
Dass es disziplinierte Efeugeschwister gibt. Durchaus gehaltvoll. Vielleicht sollte sie es der FAZ als Blog anbieten.
Ich, gestern und shades of blue. Zur Not schreibe ich auch ein paar bilaterale Kommentare.
Mediensegler ha detto:
Habe ich gerade Elfengeschwister gelesen?
Michel Drückeberger ha detto:
http://www.yourepeat.com/watch?v=dS5o7Map3WA
Mediensegler ha detto:
Bier und Korn, gehaltvoll ist das schon,
in entsprechender Umgebung
kann das schon mal teuer werden.
Die Gespräche sind dann nicht mehr so wichtig.
Mediensegler ha detto:
Und Frittenbubble ist out.
Der Hausherr macht jetzt in Pastell,
nicht mehr in Öl.
Mediensegler ha detto:
In die andre Kaschemm.
spaccato ha detto:
… da gehmer noch ein’ stemm’.
Filou ha detto:
Ist das das Pastell von der Tusse mit den vier Fingern? Gut für das weiter oben erwähnte Etablissemang.
spaccato ha detto:
Ja, die mit den Gichtfingers.
Mediensegler ha detto:
Vier oder krumm, egal,
solange sie fest …
spaccato ha detto:
Männers!
Reißt euch doch mal am Riemen!
(nicht, was ihr wieder denkt.) [mit den Augen roll]
Mediensegler ha detto:
War das jetzt p.i.
obwohl da nur Pünktchen waren?
Komm, kriegst noch `nen Unterstrich,
Querstrich,
was auch immer.
Auch noch ein _innen.
spaccato ha detto:
Bin doch kein Stricher!
spaccato ha detto:
anagrams to
“Inbred or chickenshit”
spaccato ha detto:
Unterstrich, Querstrich
wird zu
“Christ! Christ! Queer turn!”
Mediensegler ha detto:
Musik von zwölf Uhr Mittags …
wer jetzt den weißen oder schwarzen Hut hat, egal …
Pascha, noch mal so ein Strich,
oder ein _in _innen …
und ich scrolle gnadenlos,
ja, ohne Mitleid
weiter,
spaccato ha detto:
Also – Hoch die Tassen!
Und ab in die Heia!
Mediensegler ha detto:
Genau. 😉
Folkher Braun ha detto:
@Filou 21.3 8:51
Nicht im Laden. Es geht um die Rückführung der Bierpreise auf für nach 20 Jahren Reallohn-Stagnation in D-Land erträgliche Dimensionen. Letztens zahlte ich ich in einem Hotel nahe Sabiha Gökcen Flughafen (östlich von Istanbul) 7 Euro für 0,4 Liter Efes-Weissbier. Efes ist o.k., aber ich kann auch drei Plastikbuddel von Aldi oder Lidl für 30 Prozent des Preises importieren. Mache ich seitdem auch.
kinky So ha detto:
Wie wird diese Reallohnstagnation gerechtfertigt? Indem man sagt man, man müsse der Globalisierung Rechnung tragen? Und Lohnverzicht als Wachstumsgarant? Dann stellt sich die Frage, was wachst und wer?
HansMeier555 ha detto:
Gerechtfertigt? Gar nicht, einfach gemacht.
.
Was wächst: Das Privatvermögen der Superreichen.
.
Das Ganze folgt zumindest teilweise dem von Marx in der “Verelendungstheorie” beschriebenen Szenario. Nun ist “Elend” sicher relativ. Aber die Mechanismen sind schon die, wenn auch auf höherem Nivau als Marx sich das um 1870 so vorstellen konnte.
kinky So ha detto:
Und um dem soziokulturell Rechnung zu tragen, wird dann Vintage-Mode kreiert. Also Kleidung, die abgetragen aussieht und künstlich verschlissen wurde. Ihr wird “individuelles Leben “eingehaucht. In Bangladesh und anderswo. Der “Mehrwert” wird dann teuer auf diese Kleidung aufgeschlagen.
Der eigentlich vernünftige Second-Hand-Gedanke wird ad absurdum geführt und als “angesagt” deklariert. Auch sprachlich “verbeugt” sich das Marketing tief vor dem imaginierten Kunden.
Irgendwann gleichen sich dann beide aneinander an.
Thorsten Haupts ha detto:
Man müsste also nur das Anwachsen der Vermögen der Superreichen (wann misst man deren Wert wie?) verhindern und schon hätte jeder von uns 1000 Euro mehr im Monat? Nach meiner Rechnung nicht – ich habs für Deutschland 2007 mal überschlägig kalkuliert. Wenn man allle Vermögen über 10 Millionen Euro einfrieren würde und den Überschuss zwangsweise umverteilte, hätte das auf die arbeitende Bevölkerung verteilt einen absolut irrelevamten Einfluss auf die Lohnzuwächse.
Gruss,
Thorsten Haupts
colorcraze ha detto:
Wie wird diese Reallohnstagnation gerechtfertigt? Mit der weltweiten Konkurrenz, natürlich. Entweder Löhne runter oder Bude zu (und nach anderswo verlegt, oder auch einfach nur zu, weil sich die Eigentümer haben auszahlen lassen und kein Interesse an geschäftsfortführung haben).
Ein Fall von letzterem gibt es gerade im Bekanntenkreis.
kinky So ha detto:
So einfach ist es sicher nicht, dass die Supereichen an allem schuld sind. Wobei Superreiche auch nicht nur Privatpersonen sind.
Ich verstehe nicht viel von Volkswirtschaft, Ökonomie etc. Mein Blickwinkel ist der kulturelle, oft visuelle. Es geht mir darum, etwas in einen kulturellen Kontext zu erkennen. Es ist mein Zugang zur Welt, darin wurde ich ausgebildet.
Die weltweite Konkurrenz also ist es, die den Arbeitsmarkt bestimmt. So schlicht wie wahr.
Kann man da etwas dagegen tun, außer es zu bedauern?
HansMeier555 ha detto:
Aber das wurde schon 100mal beschrieben, wie das Kapital dann eben anfängt, “von alleine” für sich zu arbeiten. Es vermehrt sich von allein und macht Lobby-Arbeit für sich allein, ganz ohne bewußtes Zutun des Eigentümers. Das geht irgendwie ganz von selbst.
.
In Ihrer kulturellen Welt, die Sie kennen, kann man sich das so vorstellen, dass der Herr Graf ein herzensguter Mensch ist, aber sein Gutsverwalter eben ein brutaler Menschenschinder. Aber da der Herr Graf in Paris lebt, kriegt er das nicht mit. Und wenn er doch mal auf dem Gut auftaucht, kriegt er nichts mit. Und ausserdem ist er ja froh über die stabilen Einkünfte.
Und so ist es heute ja auch. Da spenden Milliardäre für wohltätige Zwecke und halten sich viel zu gute, in der eigenen Firma soziale Verantwortung zu zeigen — verschieben einen großen Teil der Arbeit aber an Subunternehmer oder zu Zeitarbeitsfirmen.
Thorsten Haupts ha detto:
@kinky SO:
Was gibt’s da zu bedauern? Genau diese weltweite Konkurrenz, die bei uns zu einer Reallohnstagnation auf hohem Niveau beigetragen hat, holt Jahr für Jahr viele Millionen Menschen aus absoluter Armut.
Deswegen ist Marx überhaupt kein guter Wegweiser, in keiner Richtung. Nach seiner Theorie dürfte es die inzwischen bereits mehrere hundert Millionen starke Mittelschicht der BRICS Staaten überhaupt nicht geben, weil mit dem Kapitalismus angeblich eine unendliche und undurchbrechbare Verelendungsspirale beginnt, an deren Ende niemand ausser den Kapitalisten mehr verdient, als er zur reinen Lebenserhaltung benötigt.
Gruss,
Thorsten Haupts
HansMeier555 ha detto:
Zum Kapitalismus gehört die Bourgeoisie, das hat Marx genauso gesehen.
Thorsten Haupts ha detto:
Das rettet des Realitätstods einer Verelendungstheorie auch nicht.
Thorsten Haupts ha detto:
Korrektur zwecks besserer Verständlichkeit:
Das rettet den Realitätstod seiner Verelendungstheorie auch nicht.
sambossa ha detto:
Popper, Papst und Marx: drei Durchblicker vor dem Herrn – jeder in seiner eigenen Filterbubble!
kinky So ha detto:
Bedauerlich für diejenigen, die für Löhne arbeiten müssen, die sich an den Standards von Billiglohnländern orientieren.
Für die Arbeiter in diesen Billiglohnländern ist es vermutlich weniger bedauerlich. Wobei die Globalisierung auch für jene negative Aspekte haben. Umweltschutz, kulturelle Identität, maßlose Industrialisierung usw. Und dann ist ja irgendwer immer noch billiger.
Thorsten Haupts ha detto:
@Sambossa:
Nicht ganz. Alle Genannten befanden sich in der Vergangenheit in ständiger Diskussion mit Andersdenkenden. Auch Marx, wenn er auch einen Hang zu intellektuellen Leichtgewichten als Gegner hatte :-).
Die Filterbubble bezeichnet nach meinem Verständnis einen Zustand, in dem man fremde Gedanken nicht einmal mehr kennen möchte. Und aktiv daran arbeitet, sie nicht zur Kenntnis nehmen zu müssen. Eindeutiges und unverkennbares Zeichen für echte Kleinstgeister. Leider mit Diplom …
Gruss,
Thorsten Haupts
kinky So ha detto:
So gesehen sind wir keine Filterbubble. Wir machen uns echt einen Kopf, wie es schön heißt. Dieses Blog kann Großes leisten! Zumindest reden hier sehr unterschiedliche Menschen miteinander.
Filou ha detto:
@Folkher Braun, 7€ für 0,4l in einem türkischen Hotel. Das ist kein Grund zum Meckern, ist halt ein Hotelpreis [1].
Otto Normalsäufer zahlt im Kölner Früh 1,80 €ronen [2] für 0,2 l, macht 3,60€ für 0,4l. Die Auslastung dieses Etablissements lässt nicht darauf schliessen, dass die Stagnation des Lohnniveaus grosse Auswirkungen auf den Bierkonsum hat.
Es sieht mir nach dem Augenschein doch so aus, als ob unglaublich viele Bürger recht auskömmlich von ihrem Netto leben können.
Selbst in meiner Gegend hier in Holland, einem ständig krisengebeutelten Landstrich an der deutschen Grenze, zeigt die Verelendung der Lohnabhängigen recht mässige Formen. Gemessen an den Zuständen zu Zeiten des Manchesterkapitalismus ist das Leben hier reichlich kommod.
Allerdings will ich gerne zugeben, dass etwas mehr Butter auf der Bemme erfreulich wäre. Leider haben sich die deutschen Gewerkschaften in den 70er Jahren derart dämlich selbst abgeschossen, dass es mit der Solidarität der Werktätigen nicht mehr weit her ist. Aber vielleicht wird sich das nochmal ändern.
[1] Bevor ich mein wie immer viel zu teures Hotel beziehe, husche ich noch schnell zum Monoprix meine Abendration zu erwerben.
[2] Genannter Preis ist Erinnerung. Seit die Brüder das Paffen verboten, gehe ich dort nicht mehr hin. Als wenn ein Brauhaus ein Luftkurort wäre…
Mediensegler ha detto:
Der Filou, der aufrechte Recke.
Man sollte als Raucher nur noch in Kneipen gehen,
die wirkliche Alternativen anbieten.
Im Dusseldorf haben sie jetzt einem Kneipenbesitzer
die Raucherzone dichtgemacht.
Der hatte einen Innenhof mit Schirmen
und hat da mit Glasüberdachung
einen Wintergarten draus gemacht.
Dann hat dem einer ans Bein gepinkelt
und vor Gericht war das dann ein geschlossener Raum.
Ergo Rauchverbot.
Der Grieche bei mir um die Ecke macht das schlauer.
Innenhof, wie gehabt,
aber mit großflächigen Markisen überdacht.
20 cm Luft zur Wand.
Da kann man jetzt kuschelig warm
mit den Heizpilzen um die Wette paffen.
Echt strange, diese Gesetzgebung.
Filou ha detto:
Am Rauchverbot lasse ich auch schon mal alte Freundschaften platzen.
Z.B. wenn ein alter Kumpel wegen seiner Zweitverheirateten das Rauchen aufgibt und seinen Weinkeller nur noch als Museum mit Wertzuwachs betrachtet, seine neue Alte mich wegen der Raucherei anstänkert, meine politische Haltung ihr sowieso nicht gefällt (sie ist Lehrerin), man sich nur noch in der Kneipe trifft, um der kümmernden Megäre aus dem Weg zu gehen…
…und sie ihm dann auch noch das Kneipentreffen mit mir vergällt-was macht man dann?
Man verabschiedet sich in aller Form und wünscht dem Anderen ein hoffentlich schönes Restleben.
Lebben ist hart.
Mediensegler ha detto:
Deswegen ist auch jetzt öfter Inselurlaub angesagt.
Ein Hoch auf den Föderalismus.
Mediensegler ha detto:
Vielleicht macht man es in Zukunft mit dem Trinken genauso.
Da fällt mir “Das Gespenst der Freiheit” ein.
Luis Buñuel
Zitat Wiki:
In einer anderen Szene trifft sich eine Gesellschaft zum gemeinsamen Stuhlgang – zum Essen zieht man sich in eine kleine Kammer zurück.
Filou ha detto:
Brüder seht die schwarze Fahne,
weht Euch kühn voran.
Um der Freiheit heil’ges Banner,
schart Euch Mann für Mann.
Haltet stand, wenn Feinde drohen,
schaut das Morgenrot.
Vorwärts ist die große Losung,
Freiheit oder Tod.
(Filou dixit)
Filou ha detto:
@12:57 am, woher hat der Bunuel bloss diese Idee? Ich kenne ihn nicht und habe niemals mit ihm gesprochen.
Mediensegler ha detto:
Na ja, bei Jägern ist Losung
glaube ich,
Schei$se.
Mediensegler ha detto:
Der Film lief, soweit ich das erinnere,
in einem Programmkino in der 70ern.
Hatte da nichts Besseres zu tun.
Da durfte man übrigens rauchen.
Mediensegler ha detto:
Was ist Toleranz?
Wenn man sich in einem Blog
eines überzeugten Nichttrinkers
und Nichtrauchers
übers Trinken und Rauchen
unterhalten kann.
.
Da fällt mir noch ein Film ein.
Das fliegende Klassenzimmer.
Filou ha detto:
Repressive Toleranz ist das.
Letzter Schluck aus einem klitzeklitzekleinen Gläschen auf Sie.
Gute Nacht.
Mediensegler ha detto:
Nastrovje!
kinky So ha detto:
Liebes WordPress, Du hast so ein wunderbares 0815-Legodesign, aber wir schreiben mittlerweile das Jahr 2014, willst Du nicht ein Edit anbieten? Das gab es doch schon vor 10 Jahren, vor der Generation Klicki-Bunti.
HansMeier555 ha detto:
mein layoutideal ist fefe
fritz_ ha detto:
Wenn er sich erst noch zu einem weniger gleißend hellen Hintergrund durchringt.
T.I.M. ha detto:
@ kinky/colorcraze:
Wieso ist “ReallohnSTAGNATION” gleich LohnVERZICHT?
Lassen Sie uns zunaechst produzierendes und nicht-produzierendes Gewerbe unterscheiden. Im nicht-produzierenden Dienstleistungssektor hat sich in sehr vielen Berufen die Produktivitaet nicht oder wenig erhoeht. Z.B. in der Muellwirtschaft hat seit der Einfuehrung normierter Tonnen und entsprechender Lastkraftwagen keine Steigerung der Effizienz des einzelnen Muellmanns stattgefunden. Aehnlich duerfte das bei Landschaftsgaertnern, Gymnasiallehrern, Polizisten oder Lokfuehrern aussehen. Ganz stark vereinfacht sind aber Produktivitaetssteigerungen die Grundlage fuer steigende Realloehne.
Die Zuwaechse muessen also fuer die gesamte Volkswirtschaft ueberwiegend aus Produktivitaetssteigerungen des eigenen produzierenden Sektors oder ueber Dienstleistungen aus den Industrien anderer Staaten gezogen werden. In dem Zusammenhang hat die Globalisierung natuerlich einen homogenisierenden Effekt. Kooperierende und mit uns handelnde Staaten auf geringerem oekonomischen Niveau werden staerkeres Wachstum generieren als eine industriell vollstaendig entwickelte Gesellschaft wie unsere. Das ist (laesst man die Oekologie nunaechst ausser Betracht) erst einmal eine prinzipiell gute Entwicklung; die aermsten werden reicher und koennen am wachsenden Wohlstand der Welt partizipieren. Dementsprechend wird der Kapitalismus auch durchaus seinen Versprechungen weiterhin gerecht, nur dass man in einer globalisierten Welt auch die Wirkung des Systems global betrachten muss.
Soweit so gut. Was jetzt aber Ihre Empoerung hervorruft ist, dass offensichtlich einige von dieser Logik ausgenommen sind, naemlcih die reichsten, die ueberproportional ihr Vermoegen vermehren koennen, indem sie als Kapitalisten im Westen leben aber an der Produktivitaetssteigerung ueberall auf der Welt partizipieren.
Auch hier moechte ich wieder zwischen zwei Gruppen grob unterscheiden. Zum ersten waeren da die nicht persoenlich haftenden Lohnangestellten in den hoechsten Ebenen, die sog. “Managerkaste”. Wenn ein Manager zig Millionen “verdient”, dann ist das tatsaechlich problematisch. Und zwar nicht unbedingt, weil niemand so viel verdienen sollte, sondern weil das Prinzip, dass die Eigentuemer (also i.d.R. die Aktionaere) ueber das Gehalt der Angestellten verhandeln sollten, durch das tatsaechlich kasetenartige reale System (Vorstand A ist Aufsichtsrat in Firma B und C und vice versa) de facto ausgehebelt wurde. Statt populistischer Lohndeckel koennte der Gesetzgeber dem viel effektiver Einhalt gebieten, wenn er bspw. verlangte, dass besonders hohe Gehaelter direkt von der Vollversammlung beschlossen wuerden und nicht vom Aufsichtsrat, der nur ganz oder gar nicht entlastet werden kann.
Zum anderen sind da die “Kapitalisten” selbst. Wenn man sich die Liste der Superreichen einmal ansieht, dann findet man, dass sehr viele dieser Leute grossen Reichtum durch eigenes Geschick aufgebaut haben ohne dafuer zwangslaeufig praedestiniert gewesen zu sein (Bill Gates, Warren Buffet, Mark Zuckerberg, George Sorros, Gebr. Albrecht, Schwartz,…). Auch sind unter den Superreichen die Besitzer traditionell “erzkapitalistischer Produktionsmittel” (Carlos Slim, Lakshmi Mittal, mit anderem Hintergrund: Warren Buffet) eher in der Minderheit. Die anderen genannten Beispiele haben ihren Reichtum durch innovative Produkte, Ideen oder Vertriebsmethoden erlangt. Wieso ich das erwaehne: Weil in diesen Faellen der “Besitz von Produktionsmitteln” im Marx’schen Sinn weitestgehend irrelevant ist.
Die Frage ist: Entziehen diese Kapitalisten der (Rest-)Gesellschaft Wohlstand oder schaffen Sie welchen? Bei den meisten Beispielen tendiere ich zu letzterem, was vermutlich das Ausbleiben der proletarischen Revolution erklaert (Folkher und Tyler koennen mich da aber gerne berichtigen, auch wenn ich mich nicht auf einen ML-Diskurs einlassen werde).
Wenn man dennoch die Akkumulation von Vermoegen und damit Einfluss als sehr problematisch ansieht, dann muss man das auch so benennen und dementsprechend handeln. Beispielsweise indem man Erben endlich anderen Einkommensarten gleichstellt. Das erschiene mir zumindest klueger als signifikante Substanzsteuern, die letzten Endes nur die Motivation zur Investition (und damit zum gesamtgesellschaftlichen Nutzen) untergraben.
Eine Sache noch, die ich in dem Zusammenhang immer wieder anbringe. In der Zeit grosser Aktiengesellschaften kann und sollte jeder, wenn es auch im bescheidenen Mass ist, Kapitalist sein. Jeder kann Anteile an Produktionsmitteln erwerben und damit am welt- und volkswirtschaftlichen Wachstum (und Risiko!) partizipieren. Was in der Bankenkrise zurecht kritisiert wurde (Gewine privatisieren, Risken sozialisieren) ist umgekehrt aehnlich widersinnig (Risiken privatisieren, Gewinne sozialisieren) – und der komplett sozialistische Ansatz scheint nicht mit den Hauptantrieben menschlicher Innovation vereinbar.
kinky So ha detto:
An Facebook z. B. war ja nun überhaupt nichts innovativ. Der Herr hat weder die sozialen Netzwerke erfunden noch sonst irgendwas. Es gab und gibt derer viele. Auch vor FB.
Auch die “Innovation” die SMS auf das Internet auszuweiten und es Twitter zu nennen hält sich m. E. in Grenzen. Gerade im Bereich der elektronischen Massenphänome sehe ich kaum Innovation. Weder hat Apple die graphische Benutzeroberfläche erfunden, noch UNIX und seine Derivate. Sie gebärden nur immer so. Auch die App ist keine Erfindung von Apple. Die gab es schon lange davor bei Nokia.
All diese Global Player kochen sehr mit Wasser. Sie sind Marketing-Genies.
kinky So ha detto:
Aber das soll nicht mein Problem sein. Ein Problem ist es für mich, wenn es Kultur negativ verändert.
Wenn sich westllichen Gadget-Anbieter benehmen, als würde ihnen die Welt gehören und diese Welt vorrangig als Markt gesehen wird. Das zerstört gewachsene Kultur. Der Einheitsbrei tritt an die Stelle. Wirtschaft hat mitnichten nur eine ökonomische Dimension.
Es gehrt mir nicht um die Gegenüberstellung von Kommunismus und Kapitalismus. Sondern darum, wie dieser Kapitalismus, an dem m. E. kein Weg vorbei führt, gestaltet wird.
T.I.M. ha detto:
Gutenberg hat nicht den Buchdruck erfunden, James Watt nicht die Dampfmaschine und Edison hat ungefaehr nichts “erfunden”, zu dem er nicht durch anderer Leute Erfindungen “angeregt” wurde. Tim Berners-Lee war auch nicht der erste, der ein funktionierendes Netzwerk entwickelt hat. So what? Natuerlich kochen die alle nur mit Wasser, technische Entwicklungen sind in aller Regel evolutionaer, nicht revolutionaer (Geschichte uebrigens auch – mit gelegentlichen Ausrutschern).
Und Ihren Kulturpessimismus kann ich nicht wirklich konkret nachvollziehen. Was bedeutet “wenn es Kultur negativ verändert”, “diese Welt vorrangig als Markt gesehen wird. Das zerstört gewachsene Kultur. Der Einheitsbrei tritt an die Stelle”?
kinky So ha detto:
Sie sprachen von der “Innovation” als Motiv. Ich habe den Ball nur aufgenommen.
Und von Sozialismus war bei mir nicht Rede. Auch besitze ich keinen Kulturpessimismus, das deuten Sie hinein. Die USA definieren nicht meine Kultur.
Wir Franzosen sind da eigen.
T.I.M. ha detto:
Die Innovation ist nicht das Motiv sondern die Grundlage des geschaeftlichen Erfolgs. Inwiefern es sich dabei um eine originale Erfindung oder einfach um besseres Marketing handelt, ist nicht entscheidend Reich sind die Leute geworden, weil sie nicht nur ein Produkt entwickelt sondern auch einen Markt geschaffen haben.
Sozialismus habe ich Ihnen nirgendwo zugeschrieben, oder? Aber wenn es darum geht, ob und in welchem Rahmen individueller Reichtum gerechtfertigt ist, dann sollte Sozialismus als Idee doch zumindest erwaehnt werden.
Und Ihre Aussagen zur Kultur werden einfach nicht klarer. Irgendwas im aktuellen Gesellschaftssystem veraendert Ihrer Meinung nach die “Kultur negativ”, aber deshalb sind sie nicht “kulturpessimistisch”? Das ist doch widersinnig oder zumindest unklar.
T.I.M. ha detto:
Sie sprechen von diffusen Gefuehlen. Solche haben wir alle und die Ihren seien Ihnen ungenommen, alleine auf solcher Grundlage laesst es sich schwerlich vernuenftig diskutieren.
kinky So ha detto:
Ach, jetzt habe ich “diffuse Gefühle”. Und gleichzeitig möchten Sie vernünftig mit mir diskutieren.
Was erwarten Sie? Dass ich das jetzt alles haarklein darlege. Ihr Text ist voller Widersprüche, die Sie dann nach und nach verifizieren und korrigieren.
Eine weitere Diskussion wäre endlos. Nehmen Sie es einfach als Statement, für das ich Gründe habe. Einige davon habe ich genannt, erkennen sie diese an und lassen sie es. Ich will Sie nicht überzeugen.
Nur so viel: “Innovation ist die Grundlage des geschäftlichen Erfolgs” – zuvor sprechen sie diffus von “Hauptantrieben menschlicher Innovation” und verbinden das irgendwie mit dem Sozialismus.
Ich bin Philosophin, mein deutsch wesentlich schlechter als mein französisch, jedoch allein das könnte ich Ihnen, wenn ich wollte, dialektisch zerlegen.
Wie gesagt, Kommentare sind nicht besonders geeignet, komplexe Sachverhältnisse zu klären und daher…
T.I.M. ha detto:
Jetzt bin ich Ihnen auf die cravate getreten oder was? Natuerlich ist “einfach ein Statement, fuer das Sie Gruende haben” so diffus wie irgend moeglich! Und wenn Sie wollten, koennten Sie mich zerlegen, dialektisch oder mit der Kettensaege, allein Sie sind zu gnaedig. Da bedanke ich mich doch ganz herzlich.
Was sind die Hauptantriebe menschlicher Innovation? a) Faulheit, b) Gewinnstreben (Gewinn bringt Geld, Geld bringt Ansehen, Macht, Einfluss, “Sorglosigkeit”). Erfuelltes Gewinnstreben ist geschaeftlicher Erfolg. Da gibt es nichts zu zerlegen.
Und Gewinnstreben ist im Sozialismus nicht gerade die Kardinaltugend – darauf bezog sich der fragliche Halbsatz.
Mediensegler ha detto:
Ob Kinky Krawatte trägt?
Da habe ich Zweifel.
colorcraze ha detto:
Faulheit und den Wunsch nach Sorglosigkeit laß ich gelten als echt menschliche Antriebe.
colorcraze ha detto:
Und erst mit einer gewissen Faulheit und Sorglosigkeit wird Reproduktion überhaupt in Angriff genommen.
Mit flüchtigem Sexysein nämlich nicht. Das ist Gehopse.
Mediensegler ha detto:
Ich stelle mir jetzt gerade vor,
wie die nette Kellnerin
in meinem Lieblingsrestaurant
ihre Produktivität steigert.
Die muss da Essen von A nach B
transportieren und dabei nicht kleckern,
und das Geld von B nach C,
ohne sich zu verrechnen.
.
Muss die jetzt dabei laufen
und darf die mir jetzt nicht mehr
die Speisekarte erklären?
Mediensegler ha detto:
Andererseits:
Im horizontalen Gewerbe
soll es ja jetzt auch Flatrates geben.
😉
Mediensegler ha detto:
Auch `ne Produktivitätssteigerung.
colorcraze ha detto:
Wie soll sich denn bitte “die Produktivität eines Gymnasiallehrers” jemals erhöhen? Durch Klassen à 100 Schüler?
Manche Dinge lassen sich einfach nicht produktionssteigernd ausreizen, und sind auch nicht sonderlich “innovativ”.
Facebook sehe ich wie Kinky nicht als innovativ an, in keiner Weise. Der Grund, warum das so ein großes Ding wurde, war leichter Zugang zu richtig viel Geld, das ihnen zudem nicht vorzeitig entzogen wurde (Amazon-Bezos mußte jahrelang seine Gläubiger beknien, durchzuhalten – Zuckerberg nie), und ein richtig großer geschützter Heimatmarkt.
Bill Gates mußte sich meiner Erinnerung nach mehr Gedanken machen, der hat zwar Programme zusammengekauft, aber den Markt für PCs hat er schon in entscheidenden Teilen erfunden – da sehe ich jedenfalls mehr echte Gestaltung (also eigenes Denken!) am Werk, auch wenn die mehr in der Komposition als in den Komponenten liegt.
Ich will Ihnen ihre Gleichungen ja gar nicht prinzipiell ausreden, in vielen Bereichen bezeichnen sie Realistisches, aber für die Betrachtung mancher Bereiche (z.B. Lehrer, das ist wirklich ein recht gutes Beispiel, Putzfrau/Haushaltsreinigungskraft wär vielleicht auch noch eins) erscheinen sie mir einfach, wie soll ich sagen, daneben, weil es die Bedingungen, denen diese unterliegen, schlichtweg verfehlt.
Es gibt Bereiche, da kann man nicht beliebig die Produktivität steigern, und wirkliche Innovationen sind da selten gern gesehen.
Kinder z.B. sind nicht mit 3 Jahren erwachsen zu bekommen, da kann man sich anstrengen, wie man will.
Mediensegler ha detto:
Fragen Sie Pascha.
.
Auf der Galeere:
“Jungs, und jetzt der 180iger Takt,
der Chef will Wasserski laufen”
T.I.M. ha detto:
Man soll die Produktivitaet des Lehrers doch gar nicht erhoehen. Darum ging es doch. Wenn niemand die Produktivitaet erhoeht, dann gibt es auch keine Lohnsteigerungen und von “Verzicht” zu reden waere Unfug.
Was ich in arg vereinfachter Form darlegen wollte ist, dass letztlich die gesamtvolkswirtschaftliche Produktivitaetssteigerung fuer die Lohnfindung auch derjenigen, deren Produktivitaet nicht direkt steigt, verantwortlich ist. (Indirekt kann man natuerlich argumentieren, dass der Lehrer durch seine Lehren in seinen Schuelern einen Mehrwert in Form produktiverer Arbeitnehmer kreirt.)
Im globalen Wettbewerb kann es aber dazu kommen, dass lokale Produktivitaetssteigerungen eben nicht zu lokalen Gewinnsteigerungen und damit Lohnerhoehungen fuehren, sondern nur den Nachteil gegenueber weniger produktiven aber billigeren Mitbewerbern ausgleichen. Das als prinzipiell schlecht zu betrachten hiesse, den Entwicklungslaendern ihre Entwicklung nicht zuzubilligen.
dreamtimer ha detto:
Facebook sehe ich wie Kinky nicht als innovativ an, in keiner Weise.
Oh, nicht? Es war erst der soziale Graph ( “Freunde und deren Freunde… ” ), der standardisierte, vollfunktionale Homepages nützlich gemacht hat. Man war sozusagen, rasch vernetzt und musste nicht mühsam eine “Internetpräsenz” aufbauen, wie man das nennt. Von der Wartung dieser Präsenz einmal ganz zu schweigen. Selbst Wikipedia enthält Massen an toten Links. Ich frage mich mitunter, was die Admins da eigentlich machen, außer die Autoren zu gängeln?
Zur Kultur von Facebook fällt mir folgende Definition Bruce Sterlings ein.
Favela Chic: You have lost everything material, no job or prospects, but you are wired to the gills and really big on Facebook.
“Arm und sexy” würde Klaus Wowereit das wohl nennen. Hipstermode, Vintage usw. lässt sich da auch einordnen. Es ist die Art, wie Bürgerjungs und Mädchen am unterschichtigen arm und sexy partizipieren können ohne dass ein Drama daraus wird.
kinky So ha detto:
Aber. Er sagte aber sexy. Nicht und.
Ansonsten sind wir mal wieder fast einer Meinung. Sie entwickeln sich langsam zu meinem Lieblingskommentaristen, auf meiner inneren Friendlist stehen Sie sehr weit oben. Das muss Ihnen aber nicht unangenehm sein. Ich bin nicht sexy.
Do I see a smile?
Folkher Braun ha detto:
Was, bitteschön, ist ein nicht produzierendes Gewerbe?- Der Müllmann produziert die Fortschaffung gebrauchter Gegenstände. Hier gibt es drastische Produktivitätssteigerungen. Nämlich durch den Einsatz von Front- und Seitenladern (1-Fahrer-Besatzung) anstelle des Heckladers (1-Fahrer, 2 bis 3 Müllwerker). Im Streckentransport wurde durch den Einsatz von Schubbodenfahrzeugen, die eigenständig Müll kompaktieren können die Produktivität erhöht. Im GaLabau haben wir heute statt der Schüppe den Minibagger und statt der Steinzange die Pflastersetzautomaten. Und so weiter. Auch die Polizei ist produktiv. Sie versorgt Rechtsanwälte, Staatsanwälte und Richter mit geeignetem Menschenmaterial, das in der JVA für Ikea Möbel schreinern möchte.
T.I.M. ha detto:
Einverstanden, den Begriff “nicht-produzierendes Gewerbe” habe ich mir ja nicht ausgedacht, aber meinetwegen koennen wir vom Dienstleistungssektor (dort, wo nicht in erster Linie materielle Wertschoepfung stattfindet sondern… funktionelle (?)) reden, wobei man den Landschaftsbau evtl. auch zur Landwirtschaft im weitesten Sinne zaehlen koennte.
Moderne Muellwagen habe ich ja erwaehnt (wenn ich auch an Hecklader dachte), und die motorgetriebenen Werkzeuge des Gartenbaus sind ja auch schon ein paar Jaehrchen in Gebrauch.
Mediensegler ha detto:
“Der Müllmann produziert die Fortschaffung gebrauchter Gegenstände.”
Hi,hi, dat hamse getz abber schön gesacht.
You made my night.
colorcraze ha detto:
und dann gibt es noch die produktive Verwaltung, die stellt Dinge her wie Steuerbescheide oder Baugenehmigungen (und noch viele erklärungsbedürftige Produkte, an denen ich mich jetzt aber nicht versuche).
Waha, wie weit ist es gekommen.
Als ich das Wort “produktiv” das erste Mal hörte, war das noch mit Landwirtschaft und Bergbauindustrie verbunden.
Thorsten Haupts ha detto:
Bela Lugosi’s dead
Gruss,
Thorsten Haupts
colorcraze ha detto:
Was meinen Sie damit?
Industrie zumindest den Begrifflichkeiten nach (“Produkt” für Dienstleistungen) so untot wie Dracula oder das Recycling von Bauhaus als Band?
HansMeier555 ha detto:
Zum Begriff der Produktivität müsste notwendigerweise der der Reproduktion ergänzt werden. Wissen schon: Kinder kriegen, Abwasch machen, Müll raustragen und das alles.
.
Archetyp: Produktivität ist alles, was Männer machen, Reproduktiv ist das, was die Frauen machen.
.
In der Definition von Produktivität ist dieses moralische Urteil hermetisch immer schon mit eingeschlossen: Produktiv ist alles, was wirklich gebraucht wird, nötig ist, Anerkennung und Bezahlung verdient. Produktivität ist alles und das Ganze.
.
Reproduktion findet sowieso immer stat, ist nichts und darf ignoriert werden.
.
Darum muss Produktivität ganz genau beachtet ung gemessen und ihre weiteren Steigerungsmöglichkeiten ermittelt werden, während man die Reproduktion auch ignorieren kann.
.
Eben darum wurden bei AKW-Berechnungen die Kosten der Müllbeseitigung anfangs nie mit einkalkuliert. Weil Müllbeseitigung nicht produktiv ist, Frauenarbeit eben, mit dem Wert gleich Null.
.
An dieser Haltung ändert sich auch nichts, wenn man irgendwann einsieht, dass der Müll tatsächlich beseitigt werden muss und das eine teure Angelegenheit ist, mit der Männer (1) viel Geld verdienen können: Hauptsache die Grenze bleibt aufrecht erhalten, die das soziale DAsein in zwei Hälften zerschneidet: Produktiv — unproduktiv. Auf dieser (willkürlichen und hochideologischen) Grenzziehung beruht die moderne Zivilisation. Es kommt nicht darauf an, wo man sie zieht, sondern dass sie auf jeden Fall gezogen werden muss.
.
Können inzwischen auch Frauen sein
dreamtimer ha detto:
Archetyp: Produktivität ist alles, was Männer machen, Reproduktiv ist das, was die Frauen machen.
Ein Unterschied, der keinen Unterschied macht, zumal seit Mitte des 19ten Jahrhunderts Maschinen produktiv oder reproduktiv sind. Kapitalist trifft Ingenieur. Das war die neue Beziehung. Später trifft der Ingenieur dann noch den Bürokraten und Standardisierer und natürlich auch den Juristen. Hundert Jaher später, bei Heidegger, sind es dann schon die codierten Routinen des Industrieunternehmens und seiner Organisation, die er als das Wesen des Technischen bestimmt, das nichts technisches mehr ist. Da wird dann ge- und bestellt und Forderungen an die Natur geleistet, die Energie liefert, sie wird herausgefordert usw. Technik und Betriebswirtschaft sind hier bereits miteinander verschmolzen. Die Differenz von Produktion und Reproduktion ist darin längst aufgehoben.
Es ist mir ein wenig unklar, was Sie zu Ihrem Ausflug in die feministische Ideologiekritik beflügelt, lieber Hans Meier?
HansMeier555 ha detto:
Ganz einfach der Umstand, dass unsere ultraproduktive Gesellschaft das Reproduktionsproblem eben nicht gelöst hat.
.
Die Differenz ist eben nicht aufgehoben.
.
Siehe Demographie.
.
Wir haben das BSP ins Unermeßliche gesteigert. Aber keiner traut sich mehr, Kinder zu kriegen. Das Familiengründen und Kindergroßziehen ist mit der Betriebswirtschaft eben noch nicht verscchmolzen.
dreamtimer ha detto:
Das Familiengründen und Kindergroßziehen ist mit der Betriebswirtschaft eben noch nicht verscchmolzen.
Malen Sie den Teufel nicht an die Wand.
colorcraze ha detto:
Wir haben das BSP ins Unermeßliche gesteigert. Aber keiner traut sich mehr, Kinder zu kriegen.
Genau das ist der springende Punkt.
Und mit Ausweitung der Produktion qua Samenbank und Leihmutterschaft ändert sich daran allenfalls, daß Menschen eine unpassende insektenhafte Reproduktion versucht wird überzuhelfen.
HansMeier555 ha detto:
Produktivität lässt sich halt nicht objektiv messen, ebensowenig wie der materielle Wert.
.
Hinter allen diesen Begriffen und Zahlen stehen letztlich moralische Konzepte, die aus einer Zeit der Knappheit stammen, deren Beibehaltung in einer Welt des materiellen Überflusses fragwürdig geworden ist.
.
Wenn heute ein großer Teil der europäischen Bevölkerung an Existenzangst leidet, dann nicht deswegen, weil es an materiellen Gütern fehlen würde, ihre Existenz zu sichern und ebensowenig deswegen, weil sie nicht bereit wären, ihren eigenen Arbeitsbeitrag dafür zu leisten.
colorcraze ha detto:
Ein Punkt dabei ist, daß ständiges Springen bzw. Auf-dem-Sprung-Sein gefordert ist, fürs Kinderkriegen und -großziehen aber vorhersehbare Routine vorhanden sein muß.
HansMeier555 ha detto:
Huhu, Kinky!
.
Wie gefällt Ihnen das outfit von Alexander Gauland? (Bild siehe FAZ-Artikel über AFP)
kinky So ha detto:
Ich mache mir über anderer Leute Outfit schon lange keine Gedanken mehr.
Ich esse viel Obst, bewege mich ausgiebig an der frischen Luft und betrachte gerne Eichhörnchen. Manchmal bringe ich ihnen Rosinen und Nüsse mit.
HansMeier555 ha detto:
“Im 19. Jh. war es gar nicht so schlimm.”
dreamtimer ha detto:
Ich finde Gumbrechts These interessant, dass die Politiker die letzten sind, die noch an die Politik glauben. Sie und politische Journalisten sind die einzigen, die in der Ukraine Affaire echte Leidenschaft und Gefühlsaufwallung zeigen. Alle anderen im Westen lässt das kalt, sie finden Putins Ansprüche zumindest nicht unberechtigt und sind über Politik weitgehend aufgeklärt. Sie geben sich zynisch usw. Nachdem er das gesehen hat, äußert er sich dann herablassend darüber, macht den Populismusvorwurf und endet mit einem Schwenk zum deutschen Anti-Amerikanismus – na ja, das was man von Intellektuellen im allgemeinen und ihm im besonderen halt so kennt. Kaum sehen sie mal etwas wichtiges, schon plustern sie sie sich wieder auf und verlagen den Kampf mit ihrem Schatten auf die Meta-Ebene.
kinky So ha detto:
Ähnlich wie die Psychoanalyse, die die Krankheit ist, die sie vorgibt zu heilen.
Thorsten Haupts ha detto:
Im Prinzip Zustimmung, Gumbrecht verwässert seine Ausgangsbeobachtung selbst.
Nur enthält der Schwenk zum Antiamerikanismus eine unangenehme Wahrheit. Ich muss mir nur mal vorstellen, was die deutsche Öffentlichkeit dazu sagte, wenn die USA zuerst einige zigtausend Soldaten irgendwohin schickten, unter deren Herrschaft dann ein “Referendum” abgehalten wird, das zur Abspaltung einer Region aus einem Staat führt. Gemessen daran war die westliche Reaktion auf das Kosovo-Drama langsam, gemächlich und äusserst zurückhaltend.
Gruss,
Thorszen Haupts
dreamtimer ha detto:
Ich glaube, die Leute sind ziemlich offen anti-amerikanisch, zumindest was die US amerikanische Politik angeht, weswegen es da keine unangenehmen Wahrheiten zu entdecken gibt, für die man eigens hinkende Vergleiche erfinden muss. Im Gegensatz zur EU, die ebenso offen verachtet wird, ist die USA aber gefürchtet. Weh tut, dass man sie nicht von den trennen kann, was man an der USA bewundert v.a. ihre Innovationskraft, die man selbst gerne hätte, aber nicht oder nicht mehr hat. Das wirkt sich auch auf das geistige Leben aus, was viele noch mehr schmerzen dürfte. Gumbrecht weiß das natürlich, schließlich unterrichtet er an der Stanford University.
colorcraze ha detto:
dass die Politiker die letzten sind, die noch an die Politik glauben
Seehofers Einsicht “wer gewählt ist, hat nichts zu entscheiden, und wer entscheidet, ist nicht gewählt” (sinngemäß) klingt mir aber nicht sonderlich politikgläubig.
Gegen Gumbrechts “Antiamerikanismus”-Gerede bin ich hochgradig allergisch, weil es eben wegen seiner Stellung eine Art ist, sich selbst als “Opfer” darzustellen.
dreamtimer ha detto:
Vielleicht ist Seehofer einfach abgebrühter als Steinmeier, aber es gibt auch Politik, die sicherlich zu genuiner Leidenschaft anregt, wo man gewissermaßen im Club und unter sich ist, Politik auf CEO Level, nicht auf der des mittleren Managements, dass sich mit Mitarbeitern und Kunden herumärgern muss.
Auf der 30c3 hatte ich einen Vortrag Jan Philip Albrecht gehört, einem idealistischen, jungen Bürokraten und Politiker, der für die Grünen im EU-Parlament sitzt. Er schilderte u.a. wie er sich durch Stapel von Lobbyistenanträgen durcharbeitet. Es gibt also auch Politik auf Sachbearbeiter-Ebene. Am Ende bedankten sich einige der Fragenden dann für seine Arbeit. Ich glaube, das muss gut tun, diese Art von Anerkennung.
Thorsten Haupts ha detto:
Und da es sie immer weniger gibt …
sambossa ha detto:
Thorsten Haupts ha detto: marzo 22, 2014 alle 9:49 pm:
“Die Filterbubble bezeichnet nach meinem Verständnis einen Zustand, in dem man fremde Gedanken nicht einmal mehr kennen möchte.”
Einspruch stattgegeben, meine flapsige Bemerkung bezog sich eher auf den oftmals vorhersehbaren Austausch von Argumenten, Interpretationen und Sichtweisen auch hier im Blog.
@ kinky So
“Dieses Blog kann Großes leisten!”
Ja, vielleicht als Sandkorn im Ozean der Traumdeuter*innen 🙂
kinky So ha detto:
Neben meinem Monitor sitzt ein lächelnder Buddha, den ich nach einer langen Reise über diverse Ozeane erworben habe.
sambossa ha detto:
Auf der nach unten hin offenen Meinungsskala schießt die FAZ gerade den Bock ab, mit: Wladimir Putin – Der Tiger ist ein einsamer Jäger
Also, liebe Kinder, hier seht ihr einen Mann mit Gewehr, das ist ein Jäger: “Wladimir Putin liebt Raubtiere. Weil er sich selbst wie eines fühlt. Das ist den Europäern fremd. Ihre Versuche, den russischen Präsident zu zähmen, können nur scheitern.” (O-Ton FAZ)
Aus die Maus, watt nun – Giftspritze und ab in den sibirischen Käfig?
BertholdIV ha detto:
lieber sambossa,
stimme zu. der großteil der westlichen presse ist im “kampfmodus”.darf man aber nicht so ernst sehen. als ehemaliger theologiestudent würde ich sagen, das ist so wie beichtzettel sammeln.schaut her ich war damals in dieser eisernen zeit loyal zum westen, unseren werten… und war mir für keinen artikel zu schade.
kommen auch wieder bessere zeiten, wenn sie denn kommen
sambossa ha detto:
Ja, lieber BertholdIV, es überrascht mich halt schon, mit welcher Geschwindigkeit die emotionale Mobilmachung in den Medien voranschreitet, auf allen Seiten. Da kann dann auch mal eben ein Fernsehdirektor aus seinem Amt geprügelt werden, in der Ukraine, leider.
Es lohnt sich in diesen Tage auch auf welt.de vorbeizuschauen. Neben guten Analysen zu den Oligarchen in der Ukraine findet sich gerade der Artikel: “Der Westen will Russland mit Finanzkrieg bezwingen.” Der Wirtschaftskrieg ist also schon längst im Gange, Ausgang ungewiss.
BertholdIV ha detto:
Es stimmt, es gibt einen Wirtschaftskrieg. Mir sind die Grenzen noch nicht ganz klar. Vielleicht ist das Ziel gar nicht Russland zuvorderst. Solange dieser Krieg nicht heiss wird, wird ihn grob gesprochen der Westen verlieren. Einfach deswegen, weil die Deindustrialisierung im westlichen Bündnis mit Ausnahme der aber aber dann doch wieder ihr eigenes Spiel spielenden BRD und Japan zu weit fortgeschritten
und Finanzgeschäfte lernen die anderen auch, so schwierig ist das nicht
Thorsten Haupts ha detto:
Diese Art pseudopsychologischer “Analyse” ist nun mal im gebildeten Bürgertum unabhängig von links oder rechts seit Jahrzehnten ein beliebtes Gesellschaftsspiel.
Ist nur in “Politik” falsch aufgehängt, gehört ins Feuilleton.
Gruss,
Thorsten Haupts
pascha50 ha detto:
Ich höre i.A. allen Politikern, Journalisten und Kommentatoren sehr aufmerksam zu, die den Standpunkt vertreten, der Westen habe Russland nach dem Zerfall der UdSSR nicht genügend beachtet, respektiert, in die balance of powers eingebunden oder was auch immer.
Das Sowjetgas war und ist willkommen, aber mit den Russen will man nichts zu tun haben.
Wir arbeiten uns in DE lieber am Schröders bescheuertem Demokratieverständnis bezügl. Putins Lupenreinheit ab, als am realpolitischen Machtgefüge an Europas Grenzen.
Wenn ich Depardieus feiste Fresse in der Schweizer Uhrenwerbung mit dem nuttigen Spruch “Ich bin gerne Russe” sehe, dann…dann finde ich den FAZ-Artikel noch besser!
P.S. Wie kommt Chruschtschow eigentlich dazu, die Krim einfach an die Ukraine zu verschenken?
Was würde Russland tun, wenn Angela Merkel Bayern an Österreich verschenkt?
Einfach so. Und den Horst gleich dazu. Als Alm-Ödi!
Thorsten Haupts ha detto:
Ich höre i.A. allen Politikern, Journalisten und Kommentatoren sehr aufmerksam zu, die den Standpunkt vertreten, der Westen habe Russland nach dem Zerfall der UdSSR nicht genügend beachtet, respektiert, in die balance of powers eingebunden oder was auch immer.
Ich nur sehr begrenzt. Mit dem Zerfall der Sowjetunion zerfiel das letzte wahrhaft imperiale Reich, das russische. Und ich werden den Russen kein “Recht” zugestehen, die entlaufenen Völker wieder unter russisches Joch zu zwingen.
Dass man als Realpolitiker Interessen der anderen Seite kennen und berücksichtigen sollte, ist richtig, heisst aber nicht, sie als legitim anzuerkennen. Russland kann als Nuklearmacht von niemandem (militärisch) bedroht werden, also ist jedes Argument, dass auf einer fiktiven Bedrohung durch die EU beruht, eine Nebelkerze. Also räume ich Russland im Bezug auf seine Nachbarstaaten keine Sonderrechte ein. Ich hoffe, niemand möchte ins 19. Jahrhundert mit seinen Grossmächten und Interessenspjären zurück. Das Kernargument stammt aber genau daher.
Weil ich dahin nicht zurückmöchte, habe ich mit dem im Kern vermutlich freiwilligen Anschluss der Krim an Russland auch kein Problem, Russland selbst hat mit dem vorzeitigen und völlig überflüssigen Einsatz militärischer Mittel diese Freiwilligkeit selbst denunziert. Ich gönne Russland auch ausgesprochen gerne noch mehr Phyrrussiege, wenn es sich die Ostukraine einverleiben möchte und das dem Mehrheitswillen der dortigen Bevölkerung entspricht, viel Spass. Staaten haben kein Recht auf Grenzen, es gäbe keinen Grundsatz, aus dem sich dieses Recht ableiten liesse.
Nicht umsonst argumentiert ein sz Artikel gegen die Veränderung von Grenzen ziemlich hilflos mit deren psychologischen und ökonomischen Kosten. Grossartige Begründung für Zwangsmassnahmen gegen trennungswillige Mehrheiten in bestimmten Regionen …
Gruss,
Thorsten Haupts
dreamtimer ha detto:
Russland kann als Nuklearmacht von niemandem (militärisch) bedroht werden, also ist jedes Argument, dass auf einer fiktiven Bedrohung durch die EU beruht, eine Nebelkerze.
Dasselbe Argument, auf Isreal und seine Nachbarn angewendet, dürfte keine allgemeine Zustimmung finden.
Mich übrigens mit der Rationalität der anderen Seite versichern zu wollen, lässt mich stets über Fluchtmöglichkeiten nachdenken. Was weiß ich wozu leidenschaftliche deutsche Journalisten mit Tiger-Phobie imstande wären, wenn man sie gewähren ließe? Warum sind christliche Fundamentalisten in den USA berechenbarer als der “Irre aus dem Iran”? Fragen über Fragen. Fragen, die man sich so tagein-tagaus in Talebs Mediokristan stellt, wo die Rationalisten regieren, die einem Risikofreiheit zusichern und wenn es dann doch anders kommt, auch gut, sie machen dann einfach weiter, so als hätten sie sich nicht geirrt, ganz anders als in Poppers idealer Republik.
Andererseits, irgendwo muss man ja anfangen und das tun wir dann in Begründungszirkeln. Wir vertrauen, weil wir vertrauen. Wir sind die Guten, weil wir gut sind. Wie sind rational, weil wir rational sind. Einige teilen das dann zum Schein noch auf, damit es nicht ganz so platt ist. Sie glauben, der Mensch sei böse aber Gott ist gut und so sind wir doch nicht ganz so böse, weil Gott in uns ist. Oder der Rechtsstaat. Der Mensch ist wieder einmal böse, aber der Rechtsstaat ist trotzdem gut und er wird uns richten und deswegen sind wir auch ein wenig brav. Wir sind irrational und da draußen wimmelt es nur so von Wissenschaftlern und anderen Rationalisten, die uns ständig mit Argumenten widerlegen. Deswegen sind wir auch ein bischen rational. Alles Figuren indirekter Selbstbezüglichkeit.
Natürlich kann man sich über die Küchenpsychologie innerhalb der FAZ-Redaktion lustig machen, aber für die Autorin ist das vielleicht ein Weg, die Wirklichkeit zu akzeptieren: dieser Wildtierfänger lässt sich nicht vom Westen zähmen. Ich finde das ist doch ein Erfolgserlebnis, so eine Einsicht. Mir egal, wie es zustande kommt.
Thorsten Haupts ha detto:
Der Einwand mit Israel ist nur dann fruchtbar, wenn man die EU- oder NATO- Staaten mit dem Itan für bergleichbar hält. Und für den Iran ist die Vermutung zumindest zu begründen, dass Abschreckung bei religiösen Irren gar nicht funktioniert. Für die NATO könnte man das nur behaupten, nicht aber glaubwürdig begründen.
Ihre sonstigen Beobachtungen zur Rationalitätsgläubigkeit und zur Risikowegleugnung – keine Einwände. Bis auf einen grundsätzlicher Natur: Mir sind Staaten immer noch lieber, die es mit Rationalität versuchen, als solche, die die Irrationalität umarmen und zur Staatsbegründung machen. Und diese Wahl ist nur abhängig von bisheriger historischer Erfahrung.
Gruss,
Thorsten Haupts
kinky So ha detto:
Die Rationalität ist ein Ausduck des Irrationalen. Es gibt nicht das Rationale und das Irrationale.
colorcraze ha detto:
Staaten haben kein Recht auf Grenzen, es gäbe keinen Grundsatz, aus dem sich dieses Recht ableiten liesse.
Ein Existenzrecht werden sie sich zumindest selbst schon zugestehen, und das schließt Grenzen mit ein.
kinky So ha detto:
Philosophie, die sich entlang von pro und contra hangelt verdient den Namen nicht.
Sie ist Psychologie.
kinky So ha detto:
Bestenfalls Literatur. Meist Feuilleton.
Herold Binsack ha detto:
Der Humor scheint Ihnen vergangen
Wenn ich ehrlich bin, lieber Don Alphonso, habe ich den Eindruck, dass Ihnen vor einiger Zeit (ich weiß nicht wann) der Humor vergangen ist. Das finde ich bedauerlich, weil das Ihr Markenzeichen war. Es hat mir gefallen, wie Sie den „Klassenkampf von oben“ inszeniert haben, um „denen da unten“ eine Handlungsmaxime ans Herz zu legen, die der „herrschenden Klasse“ abgeguckt scheint. Denn das fehlt diesen (“da unten” also uns allen) in aller Regel – ein wenig Skrupellosigkeit. Die Masse ist so furchtbar anständig. Ihre Fehde mit den „Linksextremen“ der Piratenpartei (mich hat das nie überzeugt, dass das wirklich Linksextreme sind; zumal das eine Zuschreibung der Herrschenden ist: ich selber bin Marxist und gelte daher vermutlich auch als Linksextremer) jedenfalls zerstört Ihr anarchistisches Image, das Ihnen doch ganz gut steht. Also was ist los? So wichtig ist diese Partei doch gar nicht, oder etwa doch?
Herold Binsack ha detto:
Leichtgewichte, die sich alle für Schwergewichte hielten
@ Thorsten Haupts: “Alle Genannten befanden sich in der Vergangenheit in ständiger Diskussion mit Andersdenkenden. Auch Marx, wenn er auch einen Hang zu intellektuellen Leichtgewichten als Gegner hatte.” Das ist witzig, dass Sie das sagen. Und witzig ist auch – vermutlich -,dass all diese Leichtgewichte sich doch für Schwergewichte hielten (So schreibt Friedrich Engels in „Vorworte zu drei Ausgaben“ seines “Anti-Dühring”, den er noch wie folgt untertitelte: “Herrn Eugen Dührings Umwälzung der Wissenschaft”: “Es war nicht meine Schuld, wenn ich Herrn Dühring auf Gebiete folgen mußte, auf denen ich mich höchstens mit den Ansprüchen eines Dilettanten bewegen kann.” – S. 4, Einzelausgabe, Verlag für fremdsprachige Literatur, Peking 1972).
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kinky So ha detto:
Philosophie bedeutet dem Leben einen Sinn abzuringen. Dem Sosein seienden.
Kunst versucht ihm Qualität abzuringen. Im Zweifel stehe ich auf der Seite der Kunst.