Die müssen sich verrechnet haben.
Also das muss man ganz klar sagen, das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung hat doch überhaupt keine Ahnung. Oder es kann nicht rechnen. Jedenfalls verwahre ich mich hier ausdrücklich gegen die Unterstellung, dass man mit einem Nettovermögen von 217000 Euro schon zu den 10% Vermögendsten des Landes gehört. Die haben mindestens einen Nuller vergessen.
Ich mein, dass die Lage der Deutschen ansonsten wirklich übel ist, weiss ich auch. Als ich nach Teneriffa geflogen bin, war diese Zeitschrift Focus am Stand ausgelegt und fragte, wie man 50.000 anlegen sollte. Das ist wirklich eine schwere Frage, denn diese Summe ist nichts Halbes und nichts Ganzes, dafür bekommt man keine relevante Immobilie, und wenn man keine relevante Immobilie hat, bringt es auch nichts, ein paar Basissilberkannen und eine kleine Gemäldegalerie zu erwerben, das muss schon Hand in Hand gehen. Ich weiss nicht, was der Focus empfohlen hat – die aktuellen Modenachfolger von Internet- und Windkraft-Aktien, nehme ich an – aber mein Rat an die finanziell geknechteten Massen wäre bei solchen Summen: Gründung einer Partei für die Weltrevolution zur Beendigung dieses Elends.
Weil es natürlich überhaupt nicht so ist, wie das DIW behauptet. Nur mal ein Beispiel: Schauen Sie, draussen bei meinen Eltern im Westviertel wurden gerade die letzten kleinen Häuser abgerissen, um sie durch etwas noch Bescheideneres zu ersetzen: Ein Haus mit mehreren Wohnungen nämlich. Und Gartenanteilen. Das bedeutet, dass man heute nicht mehr eine Villa kaufen muss, um in den Genuss einer guten Adresse zu kommen, sondern auch ganz klein einsteigen kann. Westviertel für Arme, gewissermassen, und Sie können sich ja vorstellen, wie begeistert alle sind, dass uns eine Immobilienfirma nun diesen raumoptimierten Klotz hinstellt und Nachbarn, die gezwungen sind, auf den Schnitt einer Wohnung zu achten, weil sie wirklich jedes Zimmer brauchen. Für sich selbst, nicht für die Katzen. Aber auch die brauchen, um hier mitspielen zu können, pro Person diese 217.000 Euro und noch etwas mehr, nur um dann am Ende keine Villa zu haben. Und das soll Oberschicht sein?
Gut, mir ist natürlich bewusst, dass die Rechnung des DIW alle Erwachsenen berücksichtigt. Sollten die Eltern dem Kinde zum Studium keine Wohnung in einer guten Stadt kaufen, ist es natürlich so gut wie unmöglich, mit zarten 19 Jahren schon zu dieser angeblichen Spitze aufzuschliessen. Aber selbst dann ist da nur diese Wohnung, und in Teneriffa sah ich die Folgen: Da waren fast nur alte Leute und ich war der einzige unter 50 Jahren, der über zwei Wochen in diesem Hotel sichtbar geworden ist. Es gibt auch junge Leute dort, manche spielen Gitarre auf der Strasse und andere kaufen daneben reduzierte Sonnenbrillen, aber die wohnen offensichtlich irgendwo, wo es billiger ist. Diese noch besitzlose Jugend wirkt sich auf eine derartige Statistik negativ aus, und natürlich auch auf das Hotel, in dessen Bar dann in der Nacht Gruppen auftreten, die wie Abba aussehen und auch deren Lieder spielen, sehr zum Gaudium der finanziellen Super Trooper, die damit ihre Jugend verbinden.
Aber selbst dann ist da noch die bittere Erkenntnis, dass dieses Vermögen in Euro – und bei den britischen Gästen noch schlimmer, in britischen Peseten – berechnet wird, was langfristig betrachtet in etwa so viel Stabilität wie der Teide hat, der Vulkan, der sich über Teneriffa erhebt. Es ist eine ganz schreckliche Vorstellung, dass bei diesen 217.000 auch noch sehr volatile Vermögensanteile dabei sein könnten, man erinnere sich da etwa an Zypern, die gerade die Privatisierungen stoppen, weil die Welt gerade in der Ukraine andere Probleme hat: Eigentlich müsste man da noch einen Risikoabschlag einpreisen, und ein gewisses Notpolster herausrechnen – es kann ja immer mal sein, dass die Waschmaschine kaputt geht, eine Öllieferung kommt oder eines dieser französischen Pastelle wie jenes, das mich gerade dazu zwingt, noch schnell im Februar einen Beitrag zu verfassen. Ich würde es lieber so sagen: Wer diese 217.000 jederzeit flüssig hat, und zwar verteilt zur Streuung des gesamtwirtschaftlichen Risikos, dem geht es gut. Aber wenn die Zahlen des DIW stimmen, dann geht es der Mehrheit der Minderheit eher nur so mittel. Und ich finde es auch richtig, dass die Rentenansprüche da nicht eingerechnet werden: Das ist nämlich auch nicht recht viel besser als die Ansprüche auf Genussscheine von Windkraftanlagen oder Profite aus Lehman-Zertifikaten, oder Bitcoins auf einem Mt.Gox-Konto. Es gibt so viel Werbung für Altersvorsorge: Wäre die Rente sicher, bräuchten wir das nicht.
Wie auch immer: Ich hätte zum Beispiel erwartet, dass man in dieser Klasse eine kleine Fluchtmöglichkeit vor den Sorgen des Alltags hat. Das ist so eine grundlegende Jugenderfahrung bei uns. Also bei mir war es jedenfalls so, dass ich eine Wohnung in München hatte und eine kleine, winzig kleine Dachwohnung daheim, aber immerhin mit 20 m² Dachterrasse und zwei Zimmerchen und das war schon ganz angenehm bei der Organisation des Lebens, man hat immer etwas, wohin man gehen kann, wenn es woanders langweilig ist. Das ist so eine Erfahrung, die man eigentlich voraussetzt, diese Abwesenheit von Zwang, immer am gleichen Ort zu sein – nicht umsonst wehren sich ja auch die Asylbewerber gegen die Residenzpflicht, und sie haben vollkommen recht, eine Zweitresidenz macht das Leben einfach schöner. Aber das DIW hantiert jetzt mit diesen brandgefährlichen, elitenzersetzenden Zahlen und behauptet indirekt: Das ist bei vielen finanziell gar nicht möglich. Das ist üble Nachrede, ja meinen die, wir seien auf der Brennsuppn doheagschwumma? Ich mein, mir ist schon klar, dass nur 15000 in der Nähe des Tegernsees wohnen und 82 Millionen nicht, aber es in dieser Härte vorgerechnet zu bekommen, das tut mir weh.
Wie man das lösen soll, weiss ich natürlich auch nicht, sollte sich das DIW nicht doch verrechnet haben (schaut bitte, bitte nochmal nach, ja? Habt Ihr auch Auslandskonten und die Scheine unter dem Teppich und den Basen der Statuen berücksichtigt?). Auf gar keinen Fall will ich jemandem mit 217000 seine Freude kleinreden, es an die Spitze geschafft zu haben, ich hätte dieses Land einfach nur gerne etwas, naja, vermögender. Und zwar bitte ohne Umverteilung, denn natürlich sehe ich auch die andere erschreckende Zahl von 83.000 Euro, die der Deutsche im Durchschnitt haben soll. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass jeder normale Millionär 12 Deutsche ohne Vermögen auf der anderen Seite nur sieht, wenn er sich diese Zahlen mal durchdenkt. Vom Durchschnitt kann sich einer viel und 12 nichts leisten, so ist das mathematisch. Man kann es drehen und wenden, wie man will: Es ist einfach nicht schön.
Vermutlich kommt dann bald wieder ein Bericht der Bundesregierung, der erzählt, dass es mit der Ungleichheit gar nicht so schlimm ist und man ja auch sehen muss, was der Staat einfach so an seine Bürger verschenkt, Sicherheit, saubere Strassen in Süddeutschland. massive Blumenbeete in Kurorten und die theoretische Möglichkeit, dass in Berlin nach einem Jahr die Matratzen auf den Gehwegen ausgetauscht werden. Das ist sicher richtig, aber eine breitere Oberschicht wäre einfach angenehm, allein schon bei der Partnerwahl und für die Freizeitgestaltung. Was wir brauchen, ist mehr sozialer Ausgleich für die Ärmsten der Reichen, das ist gut für uns und sicher auch nicht schlecht für Teneriffa, wo viele gerade unverkäufliche Ferienimmobilien auf jene warten, für die wir am Tegernsee keinen Platz mehr haben.
Sozial ist, was Reichtum schafft. Das DIW sollte deshalb genauer rechnen und nachschauen. Es gibt ja auch noch Luxemburg. Das haben sie auch übersehen.
Moritz ha detto:
strong>Warren Buffett:
„Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen” – NY Times, 26.11.2006
So ist es. Nur so.
Dieses changierende bis chargierende ironische bis bitterernste sich Abgrenzen gegenüber Leuten, die “nur” 217.000,00 Eurotacken als Vermögen besitzen.
Nur reine Provo-Blogschauspielerey unseres von uns allen geschätzten Dons.
Der uns – didaktisch natürlich – und nur zu unserem Besten versteht sich, auf den rechten Weg führen will. Denn der Empörung gegen diese hier vorgeführte Arroganz der Sicht seiner (?) Oberschicht.
Und wieder wird seine Gemeinde erst mal die rattenscharfen Erkenntnisse aus den Erzählungen eines Dandys loben und dann ähnlich süffisant zurückposten. Oder das Ding thora-mäßig ernsthaft aufgreifen und das Studiendesign der DIW als untauglich hinterfragen oder verteidigen.
Denn was ist Vermögen? Gehören da die volatilen Rentensprüche auch dazu, die man derzeit erst noch passiv erarbeitet, welches also wieder abgezogen werden müsste. Gehört die alte Kaluppn der Omma dazu, die doch auch wieder Renovierungen kostet. Sind die Aktiva versus Passiva überhaupt miteinander verrechnet? Und wie rechnet das DIW das so?
Oder ist lediglich mit dem Begriff Vermögen das als Vermögen gemeint, was als Tageswert zum Stichtag X auf (deutschen, nicht luxemburgischen) Konto herumliegt?
Fragen über Fragen.
Es herrscht auch Krieg der Wirtschaftsinstitute.
IWF als extra Größe, das IfW(Kiel), RWI, HWWA und DIW, und den Herrn Professor (Un-)sinn von der Ifo gibbet es ja auch noch.
Wahlweise wird von der Presse mal das oder das Institut ins Rennen geworfen. Wunderschön auch, wie sich Leserkommentare immer noch vorhersagbar dazu erhitzen.
Es gibt noch ein Institut ADV. Allgemeine Deutsche Verunsicherung.
Da gewinnt dann immer die Verwirrung.
http://www.youtube.com/watch?v=YAFa2dpseGU
Gruß
der Kater
If you can’t convince them, confuse them.
tja ha detto:
und wir gewinnen immer weiter – bis zum totalverlust von leib und leben.
geschenkt, die klamottigen stützen der gesellschaft, die werden von krückenusern benötigt.
alles ganz einfach?
ja: alles ganz einfach.
the game called crs ha detto:
und für die ganz Schlauen, das ganze hier nocheinmal im Original:
gast ha detto:
fast könnte man von economy-millionären sprechen: eine ganz eigentümliche Vorstellung: in der First Class Senator Lounge seine Angestellten wähnen zu müssen, während man selbst noch economy fliegt…
dreamtimer ha detto:
Die Frage ist nicht ob wir gewinnen, sondern wer verliert.
Ich glaube, die US-Libertarians und die Neoreaktionären haben schon Recht, wenn sie sagen, dass sie es sind, die verlieren werden, die Mittelschicht mit ihrer protestantischen Arbeitsethik, die in ihrem Privatbesitz die Möglichkeit für ihre Autonomie sieht. Die Superreichen machen hingegen gemeinsame Sache mit den Technokraten und Sozialbürokraten im USG, um die Armen durchzufüttern. Dazu passt natürlich auch, dass man Angehörige der Mittelschicht schon für die Reichen hält und entsprechend besteuert.
Das also ist die Vision: die Parasiten verbünden sich mit den Unfähigen, um die Überflüssigen zu erhalten.
n0by ha detto:
Und dann erst mal mit nur 20.000 Euro in der restlichen Rentner-Kasse!
Dann lässt sich nicht mal mehr das Heizöl daheim im Kalten zahlen.
Man muss dann mit anderen heimatlosen Rentnern wie die Störche im Winter ins Warme wechseln, an den Rand der Wüste, wo man nicht mal mehr leicht Wein kaufen kann – ein Elend das alles:
http://n0by.blogspot.com/2014/03/icht-tiznit-sidi-ifni.html
🙂
Erhard
colorcraze ha detto:
Vor nunmehr bald 20 Jahren hörte ich eine Altenpflegerin sagen, “es gibt gar keine kostenlosen Rentnertreffs mehr, wo sollen die nur hin?” – ich entgegnete ihr, daß die anstehende Rentnergeneration die reichste sei seit mindestens 100 Jahren, und diese “kostenlos sozial” schlicht nicht nötig hätten, weil sie sich alles leisten könnten.
Dons Bilder und Befunde auf Teneriffa bestätigen dies.
Ich erwarte, daß das abbröckelt und in 15 Jahren, wenn meine Rente ansteht, wieder ähnlich mickrig wie in den 1950ern oder so ist.
Unter den Rentnern meiner Generation (abklingender Babyboom) wird es nicht so viele wohlhabende geben wie bei den 15 – 30 Jahre älteren.
Bluebeardy ha detto:
Tja, Don, stützenbezeichnend die Nichterwähnung des Fünftel der Bevölkerung, welches überhaupt nichts an Vermögen besitzt, ganz zu schweigen von den 7%, die nur noch Schulden „verwalten“.
Und das obere 1% (Superreiche – Milliardäre und Besitzer von großen Millionenvermögen -) wird ja auch nur „unzureichend“ erfasst, genauso, wie alle Fahrzeuge und Hausrat nicht in die Vermögensbilanz einfließen…
PS: Focus wollte nur 20.000 € angelegt wissen…
I ha detto:
ß
muscat ha detto:
VERMÖGEN hat derjenige – und nur derjenige -, der allzeit das zu tun VERMAG, was er am liebsten tut. Dieser Gemeinplatz scheint jedoch nur sehr wenigen (Millionären) bekannt zu sein.
Schade, schade.
Thorsten Haupts ha detto:
Das DIW hat tatsächlich was absichtlich übersehen – die Pensions- und Rentenansprüche. Was beim kleinen Selbständigen “Vermögen” ist, schmilzt im Alter von selbst.
Ansonsten hatte ich anhand der Vermögensstatsitik der deutschen Bundebank schon mal ausgerechnet, dass bei Barauszahlung des gesamten deutschen Anlagevermögens jeder einmalig 100.000 Euro erhalten würde. Und wurde AFAIR von melursus ergänzt um die völlig richtige Feststellung, dass bereits nach einer Generation die Vermögensverteilung schon wieder höchst ungleich sein würde.
Ich halte es deshalb für völlig sinnlos, sich mit Vermögensverteilungsfragen länger zu beschäftigen.
Btw Don – ist Ihre hochinteressante Blogüberschrift zu langer Beschäftigung mit den Layouts der AntiFa zu verdanken?
Gruss,
Thorsten Haupts
Moritz ha detto:
“Btw Don – ist Ihre hochinteressante Blogüberschrift zu langer Beschäftigung mit den Layouts der AntiFa zu verdanken?”
Hehe
Das dachte der Kater auch wie Blitz in Eiche.
Aber dann legte er sich wieder zum Dösen hin.
Lohnt nicht.
(Das Antifa-Gedöns jetzt)
Mediensegler ha detto:
Die Rente,
das ist doch das Geld,
das noch nicht da ist,
Geld der Zukunft,
sozusagen.
spaccato ha detto:
Keine Sorge …
Lisbeth Heuse ha detto:
@muscat – Der moderne Diogenes fürchtet keinen Euro Zusammenbruch. Denn dann wird er Stück für Stück seine silbernen Becher und anderes Gesilber aus geerbten und erworbenen Beständen verkaufen und freudisch denken: ‘Endlich Freiheit von der Silberputzsklaverei!’
Moritz ha detto:
Tschaka! – Wenn der Euro zusammenbrechen sollte,
dann verkaufen alle auf einen Schlag ihre Silberlinge.
Welch ein naives Vertrauen auf dummes Edelmetall.
Dummerweise senkt die Gleichzeitigkeit der tollen Idee “Ach, dann kann ichs verkaufen” die Marge des Verkaufs um einiges. Auch kann man Silber nicht essen. Ebensowenig wie Gold, die Immobilie und das Gemälde.
Ein ehemals überteuerter Rokoko-Schinken gegen ein Stück Schwarzgeräuchertes, so wird das sein.
Von Werten kann man daher nur in dem Sinn reden, dass es ein hoher Wert ist, satt zu sein und vom Regen nicht nass zu werden.
Ich halte die bürgerliche Raus aus dem Euro – rein in die Sachwerte-Ideologie nicht für oberschlau, sondern für ziemlich dumm, da nur kurzfristig Vorteile verschaffend.
Gruß der Kater
ein warmer Kamin und täglich eine Apanage in Form einer Schale warmer Milch ist unbezahlbar. Priceless!
dreamtimer ha detto:
Dummerweise senkt die Gleichzeitigkeit der tollen Idee “Ach, dann kann ichs verkaufen” die Marge des Verkaufs um einiges.
Ich glaube, da irrt der Kater. Da es nach dem “Zusammenbruch” der Währung das verbliebene Zahlungsmittel ist, wird der Wert auch bei hohem Angebot weiter steigen. Das wird solange gern genommen, bis die Währung wieder hergestellt ist. Dann allerdings fällt der Preis schnell.
Ein warmer Kamin und täglich eine Apanage in Form einer Schale warmer Milch ist unbezahlbar.Priceless!
Ich glaube, das ist sehr wohl bezahlbar.
Moritz ha detto:
Irrtum,
wenn der Euro zammabricht, gibt es hopplahopp ein anderes, anders gelayoutetes Geldscheinchen und Zuteilungsscheine. Um die natürlich heftigst gefochten wird.
Nie wird es soweit kommen, dass man sich ausschließlich Silberlöffelchen oder Kaurimuscheln um den Hals zu hängen habe, wenn man die edle Höhle verlässt, um Zucker und Mehl zu erwerben. (Ich stell mir grad den Don vor, wie er sich seine Einkaufs-Silberlöffel auf eine Schnur reiht und dann eilig zum Gemüsemarkt strebt.)
Das ist immer so eine seltsame Idee, dass es plötzlich keine Geldscheine mehr gäbe.
Aber,
kann schon sein:
es irrt auch der Katz, so lang er strebt …
Nix Gwies waas mer net, Prognosen sind auch nur Prothesen.
dreamtimer ha detto:
Zuteilungscheine. Gewiss, das leuchtet dem gerechten sozialdemokratischen Herzen sofort ein, das ja alles ablehnt, was nicht für alle ist. Der Don, bei ihm weiß man es nicht so genau. Einerseits würde er es für unwürdig halten sich auf dem Schwarzmarkt zu bedienen, andererseits auch für unwürdig, sich für eine Suppe, deren größte Attraktion ein paar Fleischstückchen sind, in eine Schlange zu stellen. Ich glaube, er würde sich für den Schwarzmarkt entscheiden und dann aufhören zu bloggen.
Moritz ha detto:
Aber hey,
warum ist das sozialistisch. Das ist ökonomistische, primitive Vorratshaltung.
Bin sicher, dass unsere großtönenenden EURO-Befürworter ganz ohm schomma Ersatzscheinchen wie Nachrufe heimlich auf Vorrat haben. Lange bevor der Patient EURO tot ist.
Fertig in der Schublade – das nachgerufene Wesen springt noch herum. Seine Tage sind gezählt.
(Oder auch nicht. Totgesagte leben länger.)
dreamtimer ha detto:
Bin sicher, dass unsere großtönenenden EURO-Befürworter ganz ohm schomma Ersatzscheinchen wie Nachrufe heimlich auf Vorrat haben.
Klar, die Bilderberger haben sie damit versorgt und da sind dann auch ganz viele Freimaurersymbole drauf und sie kaufen sie sich Goldmünzen dafür, nur so zum Spaß und wälzen sich darin und das Leben ist schön, schöner noch als das der Renter mit ihrer billigen Kleidung auf den Bildern des Artikels.
colorcraze ha detto:
Was soll jetzt an “andere Scheinchen” so abwegig sein? So ein arges logistisches Problem ist das nicht (Münzen austauschen ist schwieriger), ob alte DM oder SFr, die hatten mehrfach gewechselt, und schließlich bei der EUR-Umstellung waren die Scheine auch nicht so das Problem.
Filou ha detto:
November ’91 in Halle mal so einen Geldgrosstransport (Westmarkt) erlebt. Ein ziemlich wuchtiges Ereignis, kann ich nur sagen.
dreamtimer ha detto:
Was soll jetzt an “andere Scheinchen” so abwegig sein?
Wieso abwegig? Gewiss, wer Bilderberger sagt, der meint in Wahrheit SIE, die durch Mindcontrol handeln, die Hintergrundorganisation von NSA, CIA usw. über die nichts schriftliches festgehalten werden darf. Ich glaube fest daran.
kinky So ha detto:
Nein, dreamtimer, nicht die Reptiloiden. Ich sag’ nur Ozymandias, Dr. Manhattan, Rorschach und Silk Spectre 2. Alles Töchter der Penelope!
dreamtimer ha detto:
So gut kenne ich mich da nicht aus und selbst wenn, so würde ich es nicht zugeben. Was auch immer Sie benennen kann nur eine Maske sein, die SIE benutzen, eine gestreute Desinformation, eine Urban Legend oder halt eine Parodie.
Interessanter als die Frage, wer SIE tatsächlich sind, ist die, ob wir damit leben können, SIE nicht zu kennen. Die einen können es nicht und leugnen SIE mit Bestimmtheit, indem sie jeden als Spinner denunzieren, der SIE ernst nimmt, die anderen können es auch nicht und versuchen ihnen verzweifelt Masken aufzusetzen, damit sie sich gegen sie wehren können. Das sind eingeübte kognitive Reflexe.
In Borges berühmter Erzählung “Tlön, Uqbar, Orbis Tertius” ging es in gewisser Weise auch um eine Verschwörung, die mit dem Aufbau einer Enzyklopädie begann, die der Erzähler findet, zusammen mit einigen Gegenständen, den Hrönirs, die in der Enzyklopädie beschrieben sind. Es ist ein bischen wie bei Lovecraft, aber ohne Gruseleffekthascherei. Wir erfahren, dass eine der Sprachen Tlöns ohne Substantive auskommt oder das für die Metaphysiker von Tlön eine Abhandlung als unvollständig gilt, die nicht ihre eigene Selbstwiderlegung enthält. Das ist so bemerkenswert, weil Borges hier unsere kognitiven Reflexe recodiert. So schafft er die Suggestion, dass Tlön tatsächlich etwas anderes ist, auf einer anderen Axiomatik und Psychologie beruht. Das ist reizvoll, weil wir gelegentlich eine andere Psychologie brauchen, selbst dann, wenn wir keine neurotischen Leiden aufweisen.
colorcraze ha detto:
Ok, notiert, Borges hat was Lesenswertes geschrieben.
Davon ab: hey, die sporadischen Érzählungen über die Inflationszeiten in den 1920ern von meinen Großeltern waren auch abenteuerlich. Es braucht nicht unbedingt einen Krieg für einen höllisch chaotischen Alltag.
T.I.M. ha detto:
Am besten als sichere Anlage ist (Agrar-)Land. Das kann zwar prinzipiell enteignet werden, aber die Erfahrung des letzten Jahrhunderts lehrt, dass zumindest lokaler Landbesitz relativ sicher ist (ausser man wird komplett vertrieben, was aber auf Sicht von Generationen in Westeuropa ein relativ kalkulierbares Risiko sein duerfte).
Das Land dann an (unterschiedliche) lokale Bauern verpachten, so dass die Pacht die Grundsteuer uebersteigt und noch ein kleiner Rest (gerne in Naturalien – dann hat man in der Not auch zu essen) verbleibt.
Der Wert von Land steigt mehr oder weniger aehnlich der Inflationsrate, man hat keinen Aerger mit Mietern und Substanzverfall (zumindest nichts, was ein wenig Duenger nicht reparieren koennte), und wenn sie Glueck haben, kommen folgende Generationen sogar zu ererbtem Bauland, was den Wert schlagartig um >1000% steigert.
colorcraze ha detto:
Und dann ist kein Bauer da und es wachsen Bäume… und werden mit wachsen nicht fertig bis zu dem Zeitpunkt, da man Geld braucht und Schwachholz nicht nachgefragt wird, sondern höchstens weggetragen, wenn nicht verborkenkäfert.
T.I.M. ha detto:
Wo der Bodern fruchtbar ist, gibt es auch Bauern. Und im schlimmsten Fall, kann man immer noch einen Teil selbst bewirtschaften und sich damit die Ernaehrung sichern. Und die Baeume lassen sich verheizen…. Gut, wenn jetzt der Atomkrieg ausbricht, hilft das auch nicht, aber dann ist’s eh wurscht.
dreamtimer ha detto:
Wenn keine Regierung mehr da ist, die dafür sorgt, dass die Verträge irgendeines bürgerlichen Parasiten ( Kapitalisten ) eingehalten werden, dann hilft auch die beste Kapitalanlage nichts. Insofern sollte man sich vielleicht vorsichtshalber Waffen kaufen und einer Gang anschließen, die dann marodierend durchs Land zieht. Ich werde das für mich prüfen.
T.I.M. ha detto:
Keine Regierung? In Deutschland? Das waer dann bestimmt ein Zustand von kurzer Dauer. In der Zeit, bis es eine neue Regierung gibt, die Ihnen Ihre Felder zurueckgibt, koennen Sie sich tatsaechlich mit Silberloeffeln ueber Wasser halten. Existenzbedrohende marodierende Banden – das war zuletz vermutlich im 30jaehrigen Krieg. Vielleicht sollten Sie sich einen Panzer zulegen.
dreamtimer ha detto:
Wenn es nur von kurzer Dauer ist, sagen wir 2-3 Monate, kann man auch erwägen einen Urlaub zu machen, irgendwo in Südostasien, wo die Lebenshaltungskosten niedrig sind. Dort würde ich dann einen Abenteuerroman schreiben, über einen, der durch die Jahrhunderte und Jahrtausende zurück ins Paläolithikum reist. Also doch Gold und Silber. Obwohl die Preise nicht stabil sind, ist es ein stabiler Code, was dann wichtiger ist, als zum besten Preis zu verkaufen. Auch das werde ich für mich prüfen. Das mit dem Panzer ist nichts für mich.
kinky So ha detto:
I will be Tank Girl cause Grunge is dead.
colorcraze ha detto:
*maliziöses Grinsen*
Und wenn Südostasien genauso am Tropf der Globalisierung hängt und dort auch nur die einheimischen marodierenden Banden bedient werden?
T.I.M. ha detto:
Ach kinky, Franzosen (m/w) und Panzer – das war noch nie sehr erfolgreich.
donna laura ha detto:
pferde lassen sich durchaus auch von hinten aufzäumen: einer freundin, die etwas nervös guten rat suchte – sie dachte über eine kleinere immobilie für die famille nach – rechnete ich spasseshalber vor, dass auch sie – auch ohne besitz eines wagens oder hauses – zu dem kleineren anteil derer des einen procents gehört.
oh, und natürlich wies sie dies weit und empört von sich!1!!elf! nicht einmal zahlen konnten an ihr ungeneigtes ohr dringen.
denn grosse sprünge hin zu einer netten yacht und einer burg mit angestellten sind damit nicht unbedingt zu machen, doch es vermag es ein wenig zu beruhigen, wenn man die schäfchen zum einseifen und scheren ins halbwegs trockene lotste.
Filou ha detto:
Gerade hab’ich den Einkaufswagen von ‘Kaisers’, beladen mit meinen Plünnen, in einem Hausflur abgestellt. Mein Schlafplatz im Sarkophag hinterm Römisch-Germanischen Museum ist gesichert.
Und nun muss ich das hier lesen!
Mecht ich haben eure Sorgen.
Ich las den Beitrag auf meinem iPhon. Das kann ich mir leisten, weil ich einen festen Bettelplatz vor dem Geldautomaten der Commerzbank habe. Da kommt genug bei rum.
Oh, da wirft gerade jemand ein angebissenes Wurstbrötchen weg! Ich muss los!
Als Mittelloser grüsse ich alle Mitmittellosen.
Tschö (mit ‘Ö’)!
(Versoffen ist der Oma ihr klein Häuschen, mit der ersten und der zweiten Hypothek.)
colorcraze ha detto:
einen festen Bettelplatz vor dem Geldautomaten der Commerzbank
Ah, das gibts in NL auch schon?
Seit einiger Zeit gibt es diese Einrichtung in der Wilmersdorfer, aber es fand bereits ein Wechsel statt. Den jungen deutschen Türaufhalter mit der Tarn-Obdachlosenzeitschrift, der jedem unterschiedslos einen guten Tag gewünscht hat, hab ich nicht mehr gesehen, er wurde anscheinend durch einen sitzenden mittelalten Schwarzhaarigen mit Stoppeln verdrängt.
spaccato ha detto:
colorcraze, beim Römisch-Germanischen Museum hätte es aber klingeln müssen.
Datt is Köln und nich NL.
Filou ha detto:
För unsere spaccato en driefach ‘Kölle alaaf’!
colorcraze ha detto:
Köln ist momentan no-go-zone, insofern temporär in der Ortsauswahl nicht verfügbar.
Mediensegler ha detto:
Schon falsche Mohren gesehen?
Mediensegler ha detto:
Die hän immer Kamelle in de Täsch.
Filou ha detto:
Die hiessen damals ‘Negerköpp vum Eigelstein’ und hatten ihr Hauptquartier in der Kneipe nebenan.
Lisbeth Heuse ha detto:
@Moritz – Vielleicht mach ich es ja auch umgekehrt, baue Kartoffeln an und tausche sie gegen silberne Löffel und Gemälde. Außerdem kenne ich viele wilde Früchte. Haselnüsse zum Beispiel findet man zu Haufe auf dem Pfad gegenüber vom Penthaus von Putins Tochter (nicht mal10km von mir).
Moritz ha detto:
Umgekehrt ist schon vieeel besser!
Solange genug Milch für den Kater übrig bleiben wird.
(Ich will Kühe!)
Kennen Sie diese Transition Towns?
Einfach Stichwort “Transition Town” in Tante Gu eingeben oder in eine andere Suche des verlorenen Vertrauens.
Oder kennen Sie diese deutschen Ultras in MeckPomm, die jetzt schon wieder autarkes Selbstversorger-Bunkertum leben? Seltsam nerdige Bewegung.
(Die legitimen Nachfolger der Atombunkerbauer-n der 70er)
Gruß
der Kater
jetzt wieder weiterdösend
Klaus ha detto:
@Lisbeth:
Angeberin!
fritz_ ha detto:
Wohin darf man seine Tüte Mitleid für die statistische Misshandlung der “Reichen” adressieren?
dreamtimer ha detto:
Sie sollten das nicht zu leicht nehmen. Wer schon die Reichen statistisch misshandelt, der macht auch vor den anderen nicht halt.
fritz_ ha detto:
Alle pflegen sich gern arm zu rechnen. Dann taucht es in einer Statistik auf und es ist nicht recht.
Moritz ha detto:
Stimmt. Alle.
Bis auf eine Ausnahme: Der Arme kann sich kaum vorm Finanzamt arm rechnen, da steuerlich und kontentechnisch voll erfasst. Er ist so transparent wie dieser kleine junge transparente Zebrafisch Danio Rerio. Das Lieblingstier für genetische Forschung.
http://www.zmescience.com/medicine/mind-and-brain/zebrafish-locomotion-human-evolution-942333/
dreamtimer ha detto:
Wo wir wieder bei der Frage sind, wer so arm ist, dass er steuerlich, technisch und auch sonst wie erfasst wird. Sie müssen zugeben, dass Statistik nicht harmlos ist, für die Reichen nicht und für die Armen schon gar nicht.
T.I.M. ha detto:
Bluebardy, 1%=superreich? Das ist doch Unsinn. Allein in dem Dorf, in dem ich aufgewachsen bin, waeren das 100 Leute. Da gab es ein paar reiche Bauern, ein paar Mittelstaendler, die durch eigene Investitionen zu Geld gekommen sind, und den ein oder anderen erfolgreichen Kleinunternehmer (d.i. Handwerksmeister mit Verbindungen zum Stadtrat).
Ein Problem spezifisch fuer Deutschland ist, dass die Leute zwar sparen, aber keine Aktien (=Produktionsmittel) erwerben. Was es an dt. Aktiengesellschaften in den DAX oder MDAX schafft, fuehrt oft genug den groessten Teil der Gewinne an auslaendische Besitzer ab.
(erster entsprechender hit:
http://www.welt.de/finanzen/article116059598/Deutsche-Unternehmen-in-auslaendischer-Hand.html )
T.I.M. ha detto:
Bluebeardy (sic!) meinte ich… sorry
colorcraze ha detto:
Seit dem Sturzflug der Telekom-Aktien hat die breite Mehrheit Aktien dicke.
T.I.M. ha detto:
Psychologisch nachvollziehbar, aber trotzdem ziemlich dumm. Die Werbeaktion damals (“Volksaktie”), die vor allem dazu dienen sollte, dass der Bund bei der Privatisierung ordentlich abkassiert, hat der Gleichheit in Deutschland einen Baerendienst erwiesen.
Haette man damals statt der T-Aktie einfach nur im DAX gestreut, laege man heute alleine von den Kursen deutlich im Plus mit einer schoenen Dividenterendite. Aber nein, statt dessen redet man den Leuten ein, sie seien zu bloed und foerdert lieber fragwuerdige Finanzmarktprodukte wie Lebensversicherungen und Riesterrenten.
colorcraze ha detto:
Hätte, könnte, würde.
Vielleicht wäre dann die Expansion der Telekom auch stärker gebremst worden, oder die Firma ganz eingestampft, wie nun Rapidshare (siehe http://www.fefe.com).
T.I.M. ha detto:
Ach bitte, ich hab damals am Neuen Markt (nicht T) auch Geld verloren – aber ich WUSSTE, dass es Zockerei ist. Wer den Erwerb einer einzigen Aktie (oder Aktien einer einzigen Branche) fuer eine sichere Geldanlage haelt ist selbst schuld. Selbst wer weit streut ist vor Verlusten nicht sicher, aber langfristig wird er in der Regel gewinnen, zumindest so lange sich das Wirtschaftssystem haelt. Und das Ende der Marktwirtschaft sehe ich noch nicht heraufdaemmern (mal davon abgesehen, dass das mit noch ganz anderen Verlusten zusammenfiele),
Wer komplett mittellos ist hat sowieso keine Aktien, aber wenn die “Mittelschicht” sich weigert, am unternehmerischen Prozess zu partizipieren, dann braucht sie sich nicht ueber “oeffnenede Scheren” (wie ich dieses Bild hasse!) wundern.
Bluebeardy ha detto:
Entschuldigen Sie bitte die verspätete Reaktion.
Habe es wohl falsch ausgedrückt – die Superreichen wären ja eher den Krysmanskischen 0,1% (ein ungemein interessantes Buch übrigens) zuzurechnen. In harten Zahlen liegt die Grenze zwischen reich und superreich bei rund 500 Millionen Dollar frei verfügbarem Vermögen
10,9 Millionen Individuen oder 0,15 Prozent kontrollieren 42,7 Billionen Dollar oder zwei Drittel des gesamten Bruttoinlandsprodukt der Welt.
Oder im Oxfambericht:
„Ein Prozent der Bevölkerung verfügt über fast die Hälfte des weltweiten Reichtums.
Dieses eine Prozent verfügt über 110 Billionen US-Dollar. Das ist 65-mal so viel, wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung hat.
Diese ärmere Hälfte der Weltbevölkerung verfügt über genauso viel, wie die reichsten 85 Menschen haben.
Sieben von zehn Menschen leben in Ländern, in denen die Kluft zwischen Arm und Reich in den vergangenen 30 Jahren gewachsen ist.“
Mediensegler ha detto:
Die 10% sind doch nicht interessant,
und ob die 1% jetzt 25%, 40% oder sogar 55%
des Gesamtvermögens besitzen, auch nicht.
Interessant ist, dass Sie damit Politik kaufen können.
.
Ich kenne jemanden, der schon länger nicht mehr
an bunt bedrucktes Papier glaubt,
der hat seinen Keller voller Aldi-Dosen.
colorcraze ha detto:
Hahahahaha!
Das kennen wir noch von der Senatsreserve, die immer kurz vor Ablauf des Haltbarkeitsdatums billigst verscheppert werden mußte.
Lisbeth Heuse ha detto:
@KLaus – Warum? Glauben Sie etwa nicht, dass Putins Tochter bei mir um die Ecke wohnt? Das weiß in meinem Fahrradclub jeder. Einer unserer beliebten Fahrradwege führt bei ihr vorbei (wo die Haselnussträucher stehen). Glauben Sie etwas nicht, dass ich wilde Früchte kenne? Steinpilze zum Beispiel, oder Edelkastanien. Mein erstes Geld habe ich mit acht Jahren damit verdient, einen halben Zentner Eßkastanien zu sammeln. Wenn Sie jemanden beleidigen, sollten Sie das schon ein bißchen besser fundieren.
HansMeier555 ha detto:
Ist mir fad.
.
Ich klick und klick und klick auf Google-News “Merkel”, “Cameron”, “Obama”, “Krim”, … und da kommt einfach nix nix nix. Immer nur Ria Nowosti. …
.
Natürlich immer noch besser als einfach nur “Schwanensee” …..
Filou ha detto:
Ria Nowosti? Die kenne ich. Die war früher beim Bolschoi. Dann ging sie in den Westen und tanzte im Mieder in Nachtclubs. Scharfer Schuss, die.
Filou ha detto:
Schwanensee:
http://www.yourepeat.com/watch/?v=cDtK7bgEWiw&start_at=288&end_at=337
Lisbeth Heuse ha detto:
@Klaus cont. – Jetzt fällt mir auch noch ein, wann ich zum ersten Mal vom Penthaus von Putins Tochter gehört habe. Der lokale Rotary Club organisierte letztes Jahr eine Fahrradtour für gute Zwecke ums Dorf. Einer der Aussichtspunkte war der Blick auf eben jenes Penthaus. Ich nahm an dieser Wohltätigkeitsveranstaltung mit meinen Nachbarn teil. Die sind von der Polizei und haben mit Vergnügen Bilder von Wohltätigkeitstourteilnehmern vor dem Penthaus von Putins Tochter geschossen.
Filou ha detto:
Zeigen, zeigen, zeigen!
fritz_ ha detto:
Ich dachte seit Jahrzehnten, Putin sei schwul, und zack hat er eine Tochter.
gast ha detto:
errare humanum est
spaccato ha detto:
Sogar zwei.
spaccato ha detto:
Ein Pravda-Filmchen.
gast ha detto:
but: nevermind: alle glauben noch Obama sei ein Farbiger – na solanger er kein Hörbiger ist…
nunja ha detto:
irrtum sprach der igel und stieg von der bürste.
wers mag…
Folkher Braun ha detto:
Qualtinger hat das Thema in über die “mänschlichen Schwechen” schon durchdekliniert.
colorcraze ha detto:
Eiei, alle auf Rosenmontagsreinfeierzeiten?
spaccato ha detto:
Et tu, colorcraze?
Helmut Weiß ha detto:
“Kaufen, wenn die Kanonen donnern, und verkaufen beim Klang der Trompeten” (N. Rothschild). Wieder einmal Gelegenheit, reich zu werden. Im Osten sind Tatmenschen am Werk, aber im Westen wird derzeit gefeiert.oder schwadroniert.
spaccato ha detto:
Wo sind die Zeiten dahin,
als es noch g’mütlich war in Sewastopol?
HansMeier555 ha detto:
Gaspromaktien kräftig gefallen. Da könnte bald ein Schnäppchen winken.
spaccato ha detto:
Kaufen!
Da kann nichts schiefgehen.
HansMeier555 ha detto:
…bis die MIG’s auf dem neuen Hauptstadtflughafen “BER-ZAR-in” landen…
btw ha detto:
zynisch?
wer?
http://www.youtub
e.com/watch?v=7B5AXBFeRLM
btw ha detto:
hat also nicht geklappt – sry com
spaccato ha detto:
Äh … dann wird das jetzt erstmal nix mit der Schwarzmeer-Ringautobahn.
Oder?
HansMeier555 ha detto:
Dafür bauen die Krimtataren den neuen Hauptstadtflughafen fertig.
kinky So ha detto:
Online-Aktivismus ist so out wie Katzenbilder. Avantgarde ist nie Hellenismus.
HansMeier555 ha detto:
Und die Putin-Töchter, Frau Heuser, machen Hessisches Abitur? G8?
kinky So ha detto:
Und das sozialdemokratische Schwurbelweb versus die Piraten taugt nicht einmal als Zeittotschlagbeschäftigung in der U-Bahn.
Wer will das wissen. Da machen sicher eine minderwichtige Partei und eine unwichtige Partei gegenseitig wichtig und sucht ein Publikum. Wer hat die abgefahrenste Schreibe und kann die meisten Sonderzeichen. Nononono.
Filou ha detto:
Like!
donna laura ha detto:
die angelegenheit ukraine scheint gut geeignet, mal wieder das thema fracking, das ja ach so gut funktioniert, sauber ist und genau jene gewinne einfährt, die man sich in knabenmorgenblütenträumen so herbeisehnt.
die angelegenheit ukraine scheint auch gut geeignet, endlich mal wieder ein wenig systemantagonismus einzuführen, vielleicht doch auf der einen seite ein wenig den gashahn zuzudrehen, dabei auf der anderen seite schöne technologie zur unkonventionellen förderung von gasvorkommen zu verkaufen – zusammen mit dem freihandelsabkommen.
die angelegenheit ukraine scheint auch wunderbar geeignet, innerstaatliche skandale der unterschiedlichsten ländern unter den medialen teppich des vergessens und verschimmelns zu kehren. usw.
viele fliegen, eine klatsche.
Filou ha detto:
Fand ich auch, es kam wie auf Bestellung. Wobei Fracking mich weniger interessiert als die Frage: was hat Fettbemme aus Hannover und seine Politsimulantenbagage noch so alles unterm Topfdeckel.
Mehr und mehr interessiert mich der Martin aus Würselen.
donna laura ha detto:
nun ja, im prinzip dürfte es wie eigentlich immer um wirtschaftliche interessen gehen. da kommt sowohl das eine so recht, wie man das andere herbeiführt. und die besetzung, ach, sie wird wohl tun, was sie meistens tut. nicht uninteressant, wirklich nicht, welche verflechtungen es da gibt, die es gar nicht nie gibt.
aber warte nur ein weilchen, dann dürfte das fracking und das freihandelsabkommen schon wiederkommen, ein wenig verdreht und von hintenherum, von wegen mindestens fünf jahre autarkie zur sicherung des wirtschaftsstandortes das eine und verflechtung und wunderbare zusammenarbeit auf immer zum wohl des wirtschaftsstandortes das andere.
niedlich fand ich es ja, als irgendjemand tönte, dass russland natürlich nicht den gashahn zudrehen werde: ein dementi ist immer ein einstieg in die thematik.
ach ja, ausserdem muss sich irgendjemand finden, der die schulden von ukraine zumindest auf dem papier übernimmt. irgendjemand, der vielleicht sowieso ein wenig abgeben sollte. räusper.
honi soit qui mal y pense.
Filou ha detto:
Ukraine ist ein postsowjetisches Problem.
Fracking wird zum wichtigenThema, wenn der erste Bohrturm aufgebaut ist und irgendein Mappusersatz Wasserwerfer schickt.
Wenn Russland den Gashahn zudreht, gibt es kein Geld mehr für die Haupterwerbsquelle des neozaristischen Reiches [1]. Und Dann? Dann wird die die Atomindustrie Reaktor bei Fuss stehen.
[1] Mein Namensgedächtnis ist übel. Helfen Sie mir. Wie hiess der französische Staatsmann zu Lois XIV Zeiten, der die Regierungsform eines Staates abhängig zur Grösse desselben als Notwendigkeit erkannte.
Die finanzielle Hilfe, die eventuelle, für die Ukraine bezahlen wir doch locker aus dem Rentenfond. So wie immer.
hansgeier333 ha detto:
Fracking gibts beim Winer Opernball.
GuxxDu:http://www.bild.de/unterhaltung/leute/opernball/kerners-begleiter-34872130.bild.html
HansMeier555 ha detto:
Sondervermittler Edathy auf der Krim eingeflogen …
.
http://www.deineka.info/work-budushie_letchiki.php
HansMeier555 ha detto:
Was mich jetzt wirklich wundert: Es hat immer noch kein amerikanischer Hinterbänkler zur Ermordung Putins aufgerufen.
.
Also so ganz allmählich fang ich an mich zu fragen was mit dem Westen los ist…
dreamtimer ha detto:
Was sagt denn John McCain, der ja immer vorne mit dabei ist, wenn es um die US-Amerikanische Ehre geht, jeden Schurken jederzeit und überall zur Strecke zu bringen?
HansMeier555 ha detto:
Und Sandra Palin? Was macht die eigentlich so und hat die Enkelin inzwischen geheiratet?
dreamtimer ha detto:
Oldies, but goldies. Ansonsten ist Palin bestimmt die Wacht von Alaska, die jeden morgen in Russland nach dem rechten sieht.
kinky So ha detto:
Was kann man tun?
Gute Musik hören, junge Rotweine trinken, Schlegel lesen, lange Spaziergänge machen, sich Kleidung von Saint Laurent oder Ann Demeulemeester kaufen.
Gelassen sein. Die Welt, das geht auch vorbei.
HansMeier555 ha detto:
Sie nicht aber wir
kinky So ha detto:
Das, was viele Welt nennen. So war es gemeint.
kinky So ha detto:
Und gerade, wenn man wenig Geld hat, sollte man das machen. Es zeugt von Respekt für sich selbst und man ist dann anderen, hinsichtlich Zumutung, Anmutung, auch ein Vergnügen.
Verfeinerung an sich selbst. Geschmack weiterentwickeln. Respekt für sich selbst.
Solche Menschen sind meist angenehme Zeitgenossen und tun allein dadurch diesem Planeten einen Gefallen. Guter Geschmack ist der Schlüssel zu allem Positiven. Das ist harte Arbeit an sich selbst. Das Negative ist meist nur schlechter Geschmack.
kinky So ha detto:
Empfehlenswertes Interview:
http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/36202/1/1
HansMeier555 ha detto:
Amerikanische Politik ist so schrecklich langweilig geworden irgendwie. Diese ganzen Todesstrafen- und Bibelfanatiker und bekennenden Jungfrauen, wo sind die eigentlich alle hin? Man hört gar nix mehr.
spaccato ha detto:
Die sind alle zufällig im Blue Oyster Club gelandet und tanzen Tango
T.I.M. ha detto:
El Bimbo war ein Mann…
spaccato ha detto:
Right on!
Meanwhile in good old Germany
Lisbeth Heuse ha detto:
@HansMeier555 – Ich wohne schon lange nicht mehr in Hessen, sondern in Wassenaar. Putins Tochter ist dem G8 entwachsen und soll hier mit einem Niederländer liiert sein. Zwischen ihr und mir wohnt König Wilhelm-Alexander.
HansMeier555 ha detto:
Der kann ja dann “vermitteln”.
dreamtimer ha detto:
Die USA aus der G8 ausschließen: wir reden nicht mehr mit dir, Obama. Du bist jetzt nicht mehr unser Freund.
Wozu brauchen die eigentlich ständig irgendwelcher “Vermittler”? Die sind doch sowieso alle miteinander vernetzt und können sich jederzeit kontaktieren. Darüber hinaus spionieren sie sich gegenseitig aus und sind im Bilde. Ich verstehe, wenn die sich miteinander treffen, um zu schwatzen, zu trinken und für banale oder frivole Freizeitaktivitäten. Ich kann mir vorstellen, dass das immer lustig war mit Berlusconi und das sich der gut mit Putin verstanden hat, v.a. wenn sie Witze über die Japaner gerissen haben.
HansMeier555 ha detto:
Sie zitieren aus dem NSA-Protokoll
HansMeier555 ha detto:
Die Politik-FAZ dreht frei.
.
Da schreibt so ein Redakteur, dass Medwedew “zum Krieg aufhetzt” und weist eigens drauf hin, dass sich der russische MP da “eines Mediums bedient, das aus dem von ihm verteufelten freien Westen stammt”.
.
Bei solcher Berichterstattung krieg ich ein ganz komisches Gefühl. Weniger wegen dem (krass überzogenen) Vorwurf der “Kriegshetze”, sondern wegen dieser Facebook-Häme.
.
Für sich genommen harmlos, aber zugleich ein Hinweis auf desaströse Niveau unserer Presse. Wenn die bei erster Gelegenheit in so Kindergarten-Reaktionen zurückfallen. (“Und überhaupt hab Ihr Russen keine Wassertoiletten!”). Diese so unkontrolliert hervorbrechende Emotionalität. Dieses unbedingte Bedürfnis, über diese Russen jetzt einen verbalen Sieg erringen zu müssen, und zwar jetzt gleich hier im eigenen Artikel und da auch gleich im ersten Satz.
.
Die machen gar keinen Versuch mehr so zu tun, als wollten sie professionelle Distanz wahren. Die teilen ganz offen mit, dass sie, die FAZ-Redakteure. diese russische Politik als persönliche Kränkung empfinden und darum jetzt ab 5 Uhr 45 auch aus allen Rohren zurückbeleidigen werden.
.
Vielleicht ist das das selbe Phänomen wie bei den Piraten. Vielleicht ist der Berliner Fraktionschef insofern keine Ausnahme, sondern typisch für diese Generation. Vielleicht leidet die FAZ schon ander selben Krankheit wie die Piraten. Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, dass man diesen Leuten, die mit solch unsouveränen Artikeln das Ansehen der FAZ riskieren, privat oder beruflich sonst jemals zu tun haben möchte.
Thorsten Haupts ha detto:
Ersatzvornahme, weil wir nicht einmal mehr schiessen könnten, selbst wenn wir eventuell wollten? Hilflosigkeit beim Zusehen dabei, wie Russland sein Imperium zusammenhält, auf die einzig ihm mögliche Art, durch Gewehrläufe?
Gruss,
Thorsten Haupts
HansMeier555 ha detto:
Sie meinen, der Herr Redaktör kompensiert seine militärische Hilflosigkeit durch verbale Ausfälligkeit?
.
Na ja.
Es ist ja wohl nicht der Job eines Journalisten, sich weltpolitisch mächtig zu fühlen. Sondern zu recherchieren, zu reflektieren, zu analysieren und zu beschreiben.
.
Und daran hat ihn ja noch kein Iwan gehindert. Im Gegenteil. Da würd ich jede Wette eingehen: Je näher die russisschen Panzerkolonnen an Frankfurt heranrücken, umso besser wird die Berichterstattung der FAZ werden. Weiss auch nicht woran das liegt, aber es ist so.
kinky So ha detto:
Das Schöne am Journalismus ist, dass man als Bürger immer erfährt, wer gut und wer böse ist.
spaccato ha detto:
Ja.
Dem dualistischen Weltbild entsprechend halt.
HansMeier555 ha detto:
Der wahre Grund ist doch, dass der König der Peinlichkeit entgehen will, der Mésalliance die Hand küssen zu sollen.
HansMeier555 ha detto:
http://www.spiegel.de/panorama/leute/neuseeland-maori-koenig-tuheitia-will-prinz-william-nicht-treffen-a-956752.html
spaccato ha detto:
Manchmal ist es gar nicht so verkehrt, sich den Gepflogenheiten des Gastlandes zumindest ein wenig anzupassen.
HansMeier555 ha detto:
Was die USA jetzt tun können: Kuba einsacken natürlich und die dortigen Menschen vom russischen Totalitarismus befreien. Ätsch!
.
(Das ist immer so mit den Imperialisten. Da schreien sie und schreien sie, aber auf das Naheliegendste kommen sie nicht…)
kinky So ha detto:
Ja. Wer sein Essen zwischen zwei Brothälften packt, der sollte seine kulturelle Errungenschaft uneigennützig auch anderen zuteil werden lassen.
spaccato ha detto:
… Immerhin kam die Idee angeblich aus dem adligen England.
spaccato ha detto:
Und die Inglesi waren ja damals auch äußerst bereit, den Rest der Welt mit ihrer Kultur zu beglücken.
Echt nett. Sind sie nicht?
kinky So ha detto:
Ach, man möchte doch auch als schlanker Rentner seinen Lebensabend geniessen
und geschmackvoll gekleidet die Strände mit seiner Anwesenheit beglücken.
Auch Kreuzworträtsel lösen, die Sauberkeit der sanitären Anlagen überwachen, mit schwarzem Wurstbrot im Gepäck die Gipfel erklimmen.
O, du mein Europa, o du mein Herzeleid.
spaccato ha detto:
Ach, kinky,
vielleicht werden wir dereinst erbitterte Gegner sein, wenn es darum geht, wer die Pfandflasche hinterm Sportplatz als erster gesehen hat.
Später bei der Essensausgabe der Tafel stellt man sich ein Bein.
Noch später, nach traumlosem Schlaf unter der Brücke, sind am nächsten Morgen alle Habseligkeiten weg.
kinky So ha detto:
Gegner nein, wir werden die Pfandflaschen gemeinsam einsammeln, ich in Ann Demeulemeester, sie in Saint Laurent. Und nachts werden wir uns kleine Geschichten erzählen. Weißt du noch, bei Don Alphonso, der konnte Marillenknödel werfen. Und dann werden wir in den Schlaf der Gerechten fallen. Wir, die Rächer der Enterbten, wir, die nie Tafelsilber hatten. Kinky, die Punkerin und spaccota, der Meister der Zwischenrufe.
kinky So ha detto:
Meine Orthographie wird immer noch schludrig sein, aber ich werde sagen können, ich habe gelebt. Es gab mich. Ich hielt mein kleines pochendes Herz in einen düsteren Maschinenhimmel. O ja, das tat ich. Ich, Tochter, der Penelope.
spaccato ha detto:
Ein Silberstreif am Horizont.
spaccato ha detto:
“Hey, Filou! Aufwachen!”
Der liegt schon wieder den janzen Tach in dem ollen Sarkophag und is am Schnarchen.
Mannmannmann.
Muss dann mal los zum Flaschensammeln.
Ciao.
kinky So ha detto:
Der Filou hat sich bestimmt undercover unter das illustre Karnevalvölkchen begeben.
Der lässt, was Wein, Weib und Gesang angeht, nichts anbrennen. Dass er eine Bang & Olufson-Anlage hat, spricht ebenfalls für ihn. Er hat Geschmack.
Manchmal neigt er zwar zum Pompösen, aber dies ist Ausdruck einer wissenden Erhabenheit. Denn das Pompöse spielt er auf einer eleganten Industrie-Design-Reduktion ab.
Mediensegler ha detto:
Is nix mit Fläschesammele,
dat Glas jivvet nit mie,
dat is em Zoch verbodde.
Villeecht hant se em ooch injesammelt.
Odder he is no dem Sultan,
in de andere Kaschemm.
Mediensegler ha detto:
Also wenn,
dann war der Sarkophag aus Pappe,
da steht er drauf, der Filou.
HansMeier555 ha detto:
Dawai, Dawai!
spaccato ha detto:
Gibts bei den Russen eischentlisch ein Pfandsystem?
(Wäre ja gut.)
HansMeier555 ha detto:
Gibt es. Grade hat die ukrainische Armee ein paar tausend Flaschen zurückgegeben.
Lisbeth Heuse ha detto:
@HM555 – dazu hätte er in drei Wochen eine gute Gelegenheit. Dann findet in Den Haag der nukleare Summit statt. Es kann allerdings auch so sein, dass Putin an dem Summit nicht teilnehmen will. Wenn Obama den nächsten G8 Gipfel endgültig absagt, ist es nur logisch zu erwarten, dass der Russe im Gegenzug seine Teilnahme am nuklearen Summit auch absagt.
.
Was den 7 der G8 nicht klar zu sein scheint, wenn man so ein Gipfeltreffen in einer echten Krisensituation absagt, dann bestätigt man nur, was der Normalbürger sowieso denkt: diese Veranstaltung findet in erster Linie zur Glorie der Teilnehmer fürs Gruppenphoto und insbesondere des Gastgebers statt.
HansMeier555 ha detto:
Können ja stattdessen den Klitschko einladen.
kinky So ha detto:
Die glorreichen Sieben plus ein Boxer versus das Epizentrum des Bösen.
Und in der Pause gibt es Essen zwischen Brothälften.
colorcraze ha detto:
Schnellfutter muß reichen.
Lisbeth Heuse ha detto:
Die Ukraine hat Atomwaffen. Es ist also logisch, dass es an dem nuklearen Summit teilnimmt, vertreten durch einen Boxer oder wen auch immer. Soweit ich weiß, nimmt Frau Merkel auch teil, obwohl Deutschland keine Atomwaffen hat. Denn wenn dem so wäre, wäre das ein Verstoß gegen das Völkerrecht – ein Verstoß, den Frau Merkel gerade dem Herrn Putin bezüglich Ukraine und Krim vorgeworfen hat.
HansMeier555 ha detto:
Ich glaub, auch die ukrainischen Atomreaketen sind längst im Pfandcontainer verschwunden.
spaccato ha detto:
Nee, nee.
Das Uran ist im Iran.
Das Metall beim Schrotthändler.
Der hat jetzt so ein Strahlen im Gesicht.
Filou ha detto:
Und den Pfandzettel hat Putin. Er muss ihn nur noch einlösen.
spaccato ha detto:
Na?
Welche Oper wird heute gegeben?
Filou ha detto:
Falstaff.
Filou ha detto:
Oder ‘Die lustigen Weiber von Windsor’ (nach Schäkspier)
Filou ha detto:
Alles gelogen. Ich bleibe bei meinen alten Göttern;
http://www.yourepeat.com/watch/?v=tSklSxveREY&start_at=68&end_at=306
(Im Chor ist übrigens Eine die zweite links, das ist meine.)
colorcraze ha detto:
vertreten durch wen auch immer
Na supi. Warum nicht durch Babuschka aus Hintertupfingen?
Und die Abmachungen, die man der aufdrückt, werden dann als “Erfolg” ausgerufen… und für die nächsten greift man sich halt wen anders…
colorcraze ha detto:
wie 2 Hunde, die einen Frisbee hin- und herzerren…
pascha50 ha detto:
Na, das ist doch ein schönes Bild, zwei Hunde, die um ein Frisbee kämpfen…
Wie bescheuert sähen da zwei Katzen aus…
Die wüssten auch gar nicht, wie man an einem Frisbee festhält…und vor allem nicht, warum sie das tun sollten…
Oh weia, gleich fliegen mir die leeren Kitekat-Dosen um die Ohren,
Katzenliebhaber aller Länder, vereinigt euch gegen paschas Hundemeute!
Filou ha detto:
Meine Süsse wurde am Sonntag von so einem widerlichen Kampfdackel in den Oberarm gebissen. Das gibt noch ein Gemetzel, ha!
Wofür kaufen sich die Leute eigentlich einen Hund? Wegen der Scheisse?
colorcraze ha detto:
Manche bringen ihm Frisbeespielen bei.
Hab ich im Fernsehen gesehen!
Lisbeth Heuse ha detto:
@colorcraze – Ob der Boxer oder Tymosjenko, ist der Ukraine Entscheidung. Die Dame als Babuschka aus Hintertupfingen zu bezeichnen, halte ich für etwas (westeuropäisch) arrogant.
colorcraze ha detto:
@Fr. Heuse: das war jetzt Ihre Assoziation, nicht meine. Timoschenko ist als Glamourprinzessin in der medialen Öffentlichkeit bestens verankert, ich dachte hingegen mehr an eine unscheinbare Figur, die womöglich noch aus dem Hintergrund gezerrt wird (Timoschenko kann man wirklich nicht als “Hintergrund” bezeichnen). So als Zusatz-Option.
colorcraze ha detto:
Davon abgesehen finde ich es westlich-arrogant, der Ukraine diese… beiden überzuhelfen.
HansMeier555 ha detto:
Man könnte dort eine Kosakenrepublik gründen. Nur wer ein Pferd hat darf wählen.
dreamtimer ha detto:
Nur wer mindestens 5 Jahre auf dem Rücken eines Pferdes verbracht hat, ist würdig ein Kosak genannt zu werden. Ich kann schon verstehen, dass die Kosakenwürde dann weit mehr zählt als die Menschenwürde.
HansMeier555 ha detto:
Ich halte ja die Angst vor Russland für stark übertrieben.
.
Aber aus Moskauer Sicht hat das klare Vorteile, wenn man die Angst der Anderen so als Bugwelle vor sich herschieben kann.
.
Da braucht der Putin nur die Augenbraue heben und sich von seinem zwar demokratisch gewählten, das ganze gesellschaftliche Spektrum wiederspiegelnden, nur dem eigenen Gewissen verpflichteten, aaaaber halt auch Fraktionszwängen unterliegenden Parlament einen Blankoscheck für Militäreinsätze einstimmig ausstellen zu lassen und ein paar tausend kräftige junge Leute in modischer Nichtuniform an der ukrainischen Passkontrolle vorbei auf die Krim zu schmuggeln — und schon zuckt der Planet zusammen.
.
Schon kriegen die Börsen Durchfall, die unabhängige westliche Presse überschlägt sich vor Hysterie, Merkel und Obama gruppieren die Tiefenstaffelung in ihrem TErminkalender strategisch um, in Warschau und Prag horten die Omas Mehl, Seife und Streichhölzer.
.
In Lemberg veranstaltet der Bürgermeister einen “Tag der Russischen Sprache” und fordert die Bürger dazu auf, mal alle einen Tag lang Russisch zu reden, so als Zeichen der Entspannung gegenüber den russischen Muttersprachlern. Damit keiner denkt, man wär borniert oder chauvinistisch oder so.
.
Westliche Expertenrudel haben inzwischen schon Dutzend Varianten zur bestmöglichen Aufteilung des immer noch bestehenden unantastbaren souveränen U-Staates vorgelegt. Welche Provinzen man dem Putin wird überlassen müssen und wo die Zonengrenze verlaufen sollte und wo man die Zelte für die Flüchtlingslager aufstellen wird. Noch bevor Tamerlan seine Hand in Richtung Gürtelschnalle bewegt hat, haben sie bereits ihre Röcke hochgezogen.
.
Und nach drei Tagen räuspert sich Putin nochmal und sagt: Okay, ich hab die Lage gecheckt. und vorerst brauchen wir da doch noch nicht einzudringen. Herrscht ja überall Ruhe und Ordnung! So, jetzt wählt mal schon. !
.
Und der Planet taut auf, die Börse steigt, Obama kann abgesagte TErmine doch wieder wahrnehmen, die polnischen Omas laden die Familie zum Festessen ein und Lemberg redet wieder ukrainisch…
.
Und das alles ohne einen einzigen Schuss.
.
Wow! Rein westernmäßig starker Auftritt, muss schon sagen.
(Vergleichen Sie mal mit Ronald Reagan…)
Thorsten Haupts ha detto:
Danke für den Vergleich mit Reagan, schöne Herausarbeitung des Unterschiedes zwischen Russland und dem Westen.
Denn … damit so ein Auftritt wirkt, müssen dessen Zuschauer wissen, dass den Worten Taten folgen können und gegebenenfalls werden.
Ansonsten hätte ich ja zu gerne Ihre Reaktion gesehen, wenn in ihrem Heimatort Militärs eines fremden Landes in Tarnuniformen die Herrschaft übernehmen.
Gruss,
Thorsten Haupts
dreamtimer ha detto:
Ansonsten hätte ich ja zu gerne Ihre Reaktion gesehen, wenn in ihrem Heimatort Militärs eines fremden Landes in Tarnuniformen die Herrschaft übernehmen.
LOL. Erinnert mich irgendwie daran, wie uns Schülern in den 80er Jahren immer vor der Wehrdienstverweigeung Angst gemacht wurde. Prüfungsfrage: stell Dir vor da ist der Iwan und der erschießt Deinen Vater und schändet Deine Mutter, was würdest Du tun? Antwort: nicht auf Fangfragen antworten. Das lernt doch jedes Kind.
Thorsten Haupts ha detto:
Weshalb ich es nicht als Frage formuliert habe.
dreamtimer ha detto:
Ich habe auch nur eine Analogie gesehen.
Thorsten Haupts ha detto:
Ich frage selten nach einer Haltung (im Gegensatz zu einer Meinung). Letztere gibt es im Überfluss, erstere richtig selten. Sinnlose Frage also.
HansMeier555 ha detto:
Also die Heimatbewohner blieben eher cool.
HansMeier555 ha detto:
Ich glaub auch nicht dass Putin wirklich einen Anschluss der Krim an Russland will. Am besten waere aus seiner Sicht eine formale Zugehörigkeit zu U-Land, bei faktischem Dasein als Protektorat von R-Land. So eine Art Nord-Zypern, nur halt nicht so scharf getrennt
Also so dass der Boss der Krim (und damit dessen Ober-Boss in Moskau) immer auch in Kiew ein bissel mitregieren und sein Veto einlegen kann und so.
.
So wie es früher im Heiligen Römischen Reich zahlreiche Fürsten gab, die auf Rechnung von Frankreich oder Schweden arbeiteten.
.
Dass Putin da irgendwas annektieren will, glaube ich nicht. So wie ja die USA auch nie vorhaben, Panama oder Mexico oder El Salvador zu annektieren. Wer braucht das?
.
Aber wenn der Westen ihm das zutraut und davor panische Angst hat, dann kann das durchaus in seinem Sinne sein. Entsprechend größer ist die Bereitschaft, jeder Regelung zuzustimmen, bei der man selber ohne Gesichtsverlust rauskommt.
.
Das ganze ist ein bißchen ein Poker und Putins Position ist letztlich Bluff.
.
“Wir haben die territoriale INtegrität von U-Land gewahrt”. Das ist doch ein schoener Satz für Steinmeier, wenn er die Pressekonferenz eröffnet.
.
Aber ich glaube, dass Putins Position in Wirklichkeit längst nicht so stark ist. Er kann U-Land nicht besetzen oder teilweise annektieren. Weil die Ostukrainer das nämlich höchstwahrscheinlich auch nicht wollen und weil auch die Russland-Russen das gar nicht unbedingt gut fänden. Da muss man einfach nur ein bißchen abwarten, bis sich die Stimmung von allein gegen ihn dreht.
.
Echter Krieg ist das letzte, was sich der normale Russe wünscht. In Wirklichkeit stecken ihm dieselben Ängste in den Knochen wie den Ukrainern, Polen, etc.
Thorsten Haupts ha detto:
Ich bin da letztlich ganz Ihrer Auffassung und würde mir auch ein bisschen mehr Coolness wünschen. Wobei ich gar nicht so sicher bin, ob sich die Aufregung nicht doch nur in der systematisch verrückten, westlichen Medienwekt abspielt.
Unabhängig von der russischen Volkshaltung zu Krieg (die Putin wenig kratzen dürfte) würde ich mir öfter eine westliche Haltung wünschen, die Russland die Probleme ganz grosszügig überlässt, die es sich selbst eingebrockt hat. Dann allerdings umfassend und vollständig.
Dazu müssen wir auch ein bisschen an unserem Humanismus arbeiten, denn zu dieser beinharten Haltung würde automatisch auch gehören, dass wir in Krisen mit Beteiligung autoritärer Staaten westlich orientierte Menschen in betroffenen Ländern mit einem “Pech gehabt” abspeisen müssen. Das haben wir offen bisher nur in Syrien getan (die Geschichte wird zeigen, mit welchen Folgen). Ob das in unserem langfristigen Interesse liegt, das öfter zu tun, weiss ich nicht, neige aber eher zu einem “Nein”.
Man kann nicht alles haben …
Gruss,
Thorsten Haupts
HansMeier555 ha detto:
“Wir” haben die “westlich orientierten Menschen” schon 1945 (Jalta), 1953 (Berlin), 1956 (Ungarn), 1975 (Vietnam) mit einem “Pech gehabt” abgespeist.
.
1953 war der RIAS einen Moment lang über sich selber erschrocken, als er BEgriff, dass seine Sendungen von den Ossis als Versprechen der Amerikaner aufgefasst wurden, man werde ihnen militärisch zu Hilfe kommen. Da fragten sich die Redakteure plötzlich, was ihre Rolle ist. Die Leute zum Aufstand aufrufen? Ja, hatte man gemacht und es hatte geklappt. Bis dass der Russe die Panzer schickte. Und jetzt?
.
Tja, da hatte Trizonesien seinene Nationalfeiertag.
.
Auch im Propagandakrieg darf man Clausewitz nicht ganz vergessen. Wer sich am Ende in den ukrainischen Bürgerkrieg doch nicht einmischen will, darf die gewaltsamen Demonstranten vorher nicht wochenlang so demonstrativ unterstützen.
spaccato ha detto:
“Ich glaube an die Unantastbarkeit und an die Würde jedes einzelnen Menschen. Ich glaube, dass allen Menschen von Gott das gleiche Recht auf Freiheit gegeben wurde. Ich verspreche, jedem Angriff auf die Freiheit und der Tyrannei Widerstand zu leisten, wo auch immer sie auftreten mögen.”
colorcraze ha detto:
Den Hinweis auf die 50er ff. finde ich mal ganz angebracht.
Thorsten Haupts ha detto:
@HansMeier555:
Wäre Ihnen ausserordentlich verbunden, wenn Sie nicht das Propagandamärchen vom “Aufstand” 1953 wiederholen würden. Proteste und Demonstrationen sind kein Aufstand.
Ansonsten ist das eine ungewohnt beinhart realpolitische Position. Ich erinnere Sie dran, wenn Sie mal wieder Beschwerde führen über “unsere Bastarde”. Das Prinzip haben Sie ja akzeptiert, solange es um Russland oder die Sowjetunion geht. Möchte gar nicht mehr ins Detail gehen, wie sehr man Russland treffen könnte, ohne militärisch eingreifen zu müssen. Natürlich zu einem Preis.
Gruss,
Thorsten Haupts
HansMeier555 ha detto:
Ich denke, die meisten Ossis wären über den Sturz des Regimes 1953 nicht weniger froh gewesen als die Ungarn 1956.
Protest oder Aufstand, das war mehr eine Frage des Zeitpunkts des Eingreifens.
.
Was Sie weiter schreiben, verstehe ich nicht. Was für ein Prinzip soll ich akzeptiert haben?
.
Im übrigen wäre ich Ihnen sehr verbunden, wenn … Sie wissen schon.
HansMeier555 ha detto:
Der Putin hat es leicht!
Keine Verbündeten, keine Telefonmitschnitte…
.
http://rt.com/news/ashton-maidan-snipers-estonia-946/
.
Der estnische Aussenminister hat die Authentizität bestätigt.
Filou ha detto:
Dazu einen kleinen Beitrag:
dreamtimer ha detto:
Es ist ja wohl nicht der Job eines Journalisten, sich weltpolitisch mächtig zu fühlen. Sondern zu recherchieren, zu reflektieren, zu analysieren und zu beschreiben.
Dieses Interview mit D.Diederichsen über sein hochtheoretisches, mehrere hundert Seiten umfassendes Werk über Popmusik. Das ist eine sehr sonderbare Sache und ich wundere mich, ob das nicht in die Fußnoten der Geschichte eingeht, wie diese Trivia, die Umberto Eco immer in seiner Privatbibliothek findet. Theorien, die geschrieben werden, damit man eine Haltung, eine Attitüde zu den Dingen einnehmen kann, damit man einen kritischen Standpunkt zu allem hat, damit man weiß welcher Song gerade noch geht und welcher nicht mehr usw. Ganz schrecklich.
Man kann das natürlich auch umkehren und erst kommt die Haltung und alles weitere folgt dann. Die Redaktöre fühlen sich zu allererst der abendländischen Kultur verpflichtet und wenn da so ein Wladimir an der Grenze derselben die Panzer auffahren lässt, dann muss der #aufschrei erfolgen, ein franz. Philosoph emotionale Reden halten, die Börsen nervös werden und die Leserschaft der westlichen Q-Medien glauben, man könne Russland isolieren. Russland isolieren,stellt Euch das doch einmal bildlich vor!
Und das alles ohne einen einzigen Schuss.
Klar, der Typ in schwarz erscheint und trägt seinen Colt sichtbar. Dann wissen alles Bescheid. Oder das Primatenrudel sichtet den Löwen und schon beginnt das große Toben.
kinky So ha detto:
Spex und Theater heute waren lange Zeit meine regelmässige Lieblingslektüre. Ich mochte das Grafik-Design, den Schreibstil und die Kompetenz der Autoren. Für mich waren das die einzig lesbaren Magazine.
colorcraze ha detto:
Diederichsen in seiner Verkopfheit konnte ich nie ausstehen.
Der hatte irgendwas an sich, das mir das Messer im Hosensack aufgehen ließ.
Möglicherweise, weil er sein selbstgewähltes Amt als Deutungspriester stets so über alle Maßen beweihräucherte, und den Akteuren (Musikern, Tänzern, Musikhörern) nicht die Wichtigkeit zugestand, die ihnen nach meinem Empfinden zukam.
kinky So ha detto:
Ich mag das Verkopfte und auch Deutungspriester. Es bedeutet sich in eine Relation zu stellen. Im weiteren Sinne tangiert es auch die Funktion des Chors.
Und: Die Künstler haben ihren Raum, die Rezension ihren.
colorcraze ha detto:
Verkopftheit ist Abgeschnittensein vom Körper und seiner Wahrnehmung. Dabei kann nur flachgeklopptes digitales Infinitesimalrechnen rauskommen.
Drum halte ich Verkopfte als Deuter für Blinde, die anderen von der Farbe erzählen.
kinky So ha detto:
Das Gehirn/der Kopf ist eine Schaltzentrale des Körpers. Ein Körper ohne Gehirn halte ich nicht für erstrebenswert. Verkopftheit bedeutet doch nicht Abgeschnittensein.
kinky So ha detto:
Und wenn jemand etwas schreibt, ist das vorrangig immer eine verkopfte Angelegenheit, was denn sonst.
Entschuldigung, aber ich Sie haben mich nicht überzeugt.
colorcraze ha detto:
Werte Kinky, Menschen, die viel denken und reflektieren und die ihr Gehirn in überzeugender Weise als Verarbeitungszentrale benutzen, würde ich nicht verkopft nennen.
Reflektion ist nicht von vornherein verkopft, auch wenn es selbstverständlich eine Sache ist, die vor allem Gehirntätigkeit erfordert.
Verkopft wird es eben dann, wenn die anderen Stimmungen des Körpers, das Herz, der Bauch, das Geschlecht, Arme, Beine, Brust und Fingerspitzen, schlicht nicht vorkommen, weil sie nicht “gehört” werden.
Man kann so immer noch problemlos Statistik betreiben oder Systemtheorie, aber wenn sich so ein Mensch über Musik äußert, wird es gruslig. Weil das Gefühl für ihre Erzeugung und ihre Wirkung auf den Körper fehlt.
kinky So ha detto:
Dass Emotionen vom Kopf nicht gehört werden und dies dann Verkopftheit bedeutet… Nun ja. Ist es nicht so, dass Emotionen im Kopf entstehen? Wie kann jener etwas nicht (er)hören, dass er produziert?
Selbst wenn er sich sagt, mach dich doch mal locker, sei doch nicht so verkopft (ich persifliere es ein wenig), ja selbst dann ist dies doch sehr verkopft.
Ein Bein würde das nicht denken.
kinky So ha detto:
s
dreamtimer ha detto:
Diederichsen in seiner Verkopfheit konnte ich nie ausstehen. Der hatte irgendwas an sich, das mir das Messer im Hosensack aufgehen ließ.
Ich kann mich dunkel an einen Aufsatz erinnern, in dem D.D. einmal herleitete, dass Hip Hop die Musik sei, die im Augenblick gerade noch möglich wäre. Das mag sich geändert haben, aber das blieb bei mir haften, als das Ergebnis kulturmarxistischer Deduktionen über Popmusik im späten 20ten oder frühen 21ten Jahrhundert – so genau weiß ich es nicht mehr. Nun hat er offenbar das System, dass ihn zu solchen Schlussfolgerungen zwingt, auf vielen hundert Druckseiten ausgearbeitet.
Es ist ungefähr zwei Jahre her, da hatte sich eine Gruppe von Kulturtheoretikern getroffen und ein Symposium über Black Metal veranstaltet, die Musik, die für sie auch gerade noch möglich war. Ich hatte das zum Anlass genommen, ein bischen in sie hinein zu hören und sie hatte mich zum Lachen gebracht, was sicherlich keine adäquate Reaktion auf schreiend oder im Gutturalgesang vorgebrachte Weltuntergangsfantasien von erwachsenen Männern war. Nun war Weltuntergang so ein Thema in 2012, das alle irgendwie amüsierte.
Die musikalische Populärkultur und die starken Emotionen, die sie auslöst, haben eine Kehrseite und das ist ihre Peinlichkeit. Versucht man diese Peinlichkeit zu reduzieren, erhält man akademische Musik, zusammen mit dieser Rhetorik der Arbeit daran, um sie sich zu erschließen und all das. Ganz schrecklich. Aber selbst das hilft nicht immer. Ich habe vor einigen Jahren einmal gelesen was die Serialisten unter dem “mathematischen” Ansatz ihrer Musik verstanden haben und so etwas ist dann wieder Mathematikern peinlich, die Zufallsfolgen und lineare Transformationen derselben nicht wirklich für so dolle halten.
Das alles ist ohne Ausweg und ich habe anders, als Diederichsen, den Schluss gezogen, mit dem positivistischen Minimum zu leben. Das ist dann ähnlich wie beim Wein, mit seinen Angaben von Trauben, Alkoholgehalt, Alter, den Geschmacksanalogien usw. Es gibt auch Leute, die es nicht lassen können, Wein zu ihrem Theater zu machen, aber meist überwiegt doch bloße Kennerschaft. Das ist angenehm und es genügt auch. Es schließt Kritik selbstverständlich nicht aus, aber sie ist begrenzt. Offenbar sind wir generell empfindlicher mit Lebensmitteln und kippen nicht alles in uns hinein, nur weil wir meinen die Theorie würde uns dazu jetzt zwingen. Wir halten es nicht für nötig, peinliche Theorien zu bilden und belassen es lieber bei Konversations-Plattitüden, die man schnell hinter sich bringt. Sie können statt Wein natürlich auch Kaffee, Tee, Bier, Whiskey oder Gemüsesaft nehmen, wenn das genehmer ist. Lauter Mini-Universen, die sich noch einmal in Galaxien unterteilen, die wir niemals alle kennen werden und die sich auch während unserer Lebenszeit noch neu bilden. Wenn nicht und jemand hat sein Habitat gefunden, dass er nicht mehr verlassen will, dann ist das auch nicht schlimm. Andere, die abenteuerlustiger sind, ziehen weiter oder kehren periodisch zurück, wie Nomaden, bauen sich komplette ästhetische Systeme, etwas, das Neolithiker offenbar besonders anspricht oder was weiß ich. Konsens benötigt man nur über wirklich schädliche Dinge, die man vermeiden sollte. Ich würde sagen, musikalische Inseln, die anderswo liegen als Hip Hop oder Black Metal gehört nicht zwingend dazu. Findet man mit seinem Ansatz nur eine einzige rettende Insel, dann läuft da etwas verkehrt. Man wird vom Igel zum Kaktus.
kinky So ha detto:
Deshalb Kunst, dreamtimer.
dreamtimer ha detto:
Wieso deshalb?
kinky So ha detto:
Dreamtimer, an Ihren Kommentaren gefällt mir sehr gut, dass sie Instabilität gebären.
Das Motiv mag zwar der Wunsch nach Erkenntnis und Gewissheit sein, aber es variert dann stringent zwischen stabil und instabil; das Resultat ist dann keine Ambivalenz, sondern Instabilität (höherwertig).
Ich finde das wohltuend, ich bin der Ansicht, dass der Zweifel immer die Grundlage/das Motiv des Denkens ist, sein Zweck, sein Ziel.
Dies ist auch ein Merkmal des Blogs und eigentlich der Grund, warum er mich interessiert.
.
Warum deshalb?
Weil sie da beginnt, wo Hip Hop und Black Metal aufhören oder erst gar nicht angefangen haben. Sie ist das eine Prozent, das keinerlei Schmarrn duldet.
kinky So ha detto:
Denken heißt zweifeln und umgekehrt. Das Ziel des Zweifels ist immer seine Herkunft.
Er kennt nur den Zweifel, da er das Denken ist.
dreamtimer ha detto:
Danke, Frau So, das klingt sehr interessant. Ich stelle mir gerade vor, wie ich im Shopping Center stehe und dort Leute auflauere, die sich beim gehen abstützen. Mit psychopathischen Instinkt stürze ich mich auf sie, reiße ihnen die Stützen weg und rufe triumphierend: sehen sie, es geht auch ohne!
Das wäre dann die einzige Gewissheit.
kinky So ha detto:
Der Sinnlosigeit Ausdruck verleihen ist aber auch sinnlos. Vielleicht gibt es Dimensionen oder geistige Zustände, in denen alles nur Sinn macht. Das wäre aber auch furchtbar, da man sich der allgegenwärtigen Sinnhaftigkeit unterwerfen müsste.
“You cannot leave the Nexus.”
dreamtimer ha detto:
Ich sehe auch in der Kritischen Theorie noch ein Theater, eine Bühne auf der das Subjekt inszeniert wird, eines das Widerstand gegen die Zumutungen der Moderne leistet, sich der Instrumentalisierung durch Dialektik entzieht und dem Kapitalismus Kunstwillen, wie auch Theorie entgegensetzt, so wie bei Adorno oder jetzt bei D.D. Das war eines der letzten großen, von der Philosophie angestoßenen Sinn-Projekte. Ich glaube nicht, dass es ein Zufall ist, dass der Sinn hier Kritik wird, also das Gegenteil dieses psychologischen Zustandes des Einsseins, in dem alles Sinn macht.
Die Theorie verstand sich v.a. auch als Wissenschafts- bzw. “Positivismuskritik”. Nun kann man das selbst mit einer Hegel-marxistischen Geste beiseite wischen und sagen, dass mit dem Reaktorunfall von Tschernobyl die Kritik i.w. abgeschlossen war. Es begann die Zeit der Selbstkritik. Der Positivismus war in seinen kritischen Zustand eingetreten und explodiert. Etwa zeitgleich begann die Hacker-Subkultur als eine Art Positivismus von Unten ohne nennenswertes Eigeninteresse an Theorie-Bildung. Die Wissenschaft ist bereits gut genug für die Theorie, es braucht keine andere. Wichtiger ist, dass der Geist praktisch ( d.h. technologisch ) und anarchistisch ist. DIY statt Versorgung-der-Massen. Klar ist auch hier der Mainstream der Gegner, wie schon bei den Kunstsinnigen, aber er stört auch nicht weiter, solange er nicht seine Macht nutzt, um Freiheitsrechte einzuschränken.
Natürlich wird die Freiheit eingeschränkt. Der Hacker ist der Gegner und er unternimmt daraufhin die ersten plumpen Versuche, selbst auf der Bühne zu agieren, das Theater zu betreten, was nach einem ersten Überraschungserfolg gründlich schief geht. Niemand weiß, was jetzt kommt, welche Art von Akteur der Weltgeist als nächstes in den Ring wirft. Ich habe meine Eintrittskarte gekauft, aber da ist kein Zeitstempel drauf und selbst der Name der Vorstellung ist nicht bekannt.
kinky So ha detto:
Ich lese im Moment mit großer Begeisterung erneut Lucinde.
pascha50 ha detto:
“Hesse[9] kann am 21. Januar 1900 in der „Allgemeinen Schweizer Zeitung“ dem modernen Leser den Roman gar nicht mehr empfehlen.” (aus: wikipedia )
Verstehen Sie das, kinky So, als Schlegelfachfrau, warum ausgerechnet H. Hesse dem modernen Leser diesen libidinösen Roman nicht mehr empfehlen möchte?
Hesses esoterische Grundhaltung korreliert doch aufs engste mit dem romantischen Denken, Fühlen, Ahnen.
kinky So ha detto:
Mag sein, dass er oft im Geiste der Romantik gedacht hat; bei Demian eventuell am stärksten.
Den “Ritt im Mondschein” kann man bei vielen Autoren entdecken.
spaccato ha detto:
Ich weiß gar nicht, was die alle haben.
Dieser lupenreine Demokrat ist ein sehr emphatischer, fürsorglicher und warmherziger Mann.
Wen er erst mal ins Herz geschlossen hat, dem wird ewiges Glück zuteil.
spaccato ha detto:
sorry – empathisch …
spaccato ha detto:
Oh … zu viele Links in einem commento.
Allora:
Ich weiß gar nicht, was die alle haben.
Dieser lupenreine Demokrat ist ein sehr empathischer
spaccato ha detto:
… fürsorglicher …
spaccato ha detto:
… und warmherziger Mann.
spaccato ha detto:
Wen er erst mal ins Herz geschlossen hat, dem wird ewiges Glück zuteil.
pascha50 ha detto:
Moin, spaccato, Sie Meister des optimal-runden i-Punktes!
Also, dass Sie fit und fix und firm sind, haben Sie ja schon oft genug bewiesen.
Aber wie um Himmels willen schaffen Sie es, einen Fehler, 3 Minuten bevor Sie ihn begehen ( 11.18 ), zu korrigieren (11.15 ) ???
Warum wollen Sie denn “empathischer” nicht als attr. Adjektiv stehen lassen, wie die zwei anderen Adjektive auch, sondern es zum Adverb machen?
Finden Sie, dass das besser klingt?
Ich hätte das jetzt nicht als entschuldigungswürdigen Fehler eingestuft…:-)
spaccato ha detto:
You are on the woodway. 🙂
Zunächst hatte ich einen commento geschrieben, der VIER Links beinhaltete.
Beim ersten hatte ich statt empathischer fälschlicherweise emphatischer geschrieben.
Da aber der commento wegen seines Übermaßes an Links eh verschluckt wurde, kam zunächst die Berichtigung (ohne Beugung allerdings) … völlig sinnlos, quasi.
colorcraze ha detto:
Krim… Krim… war da nicht mal was…?
spaccato ha detto:
ein Link ohne Ziel …
kinky So ha detto:
Eklektisch ist mein Lieblingswort. Ich benutze es aber fast nie, um es nicht abzunutzen.
spaccato ha detto:
So ‘ne Art Gute Stube, die nur sonntags und mit speziellen Pantoffeln betreten werden darf.
Mit Ado-Gardine (ja … die mit der Goldkante!) und – bei Bedarf höhenverstellbarem – gekacheltem Couchtisch.
In der Wohnzimmerschrankwand (Eiche-Rustikal-Imitat) prangen neben Tante Gerdas Porzellan Mitbringsel aus aller Welt:
Ein Gondoliere-Figürchen aus Venedig (beleuchtet),
Püppchen mit Bollenhut aus dem Schwarzwald,
Matrioschkas aus Russland
und ein Miniatur-Eiffelturm, wo auf dem Sockel noch extra Paris steht.
An den Wänden echte Ölgemälde von Alpenlandschaften.
Jaja.
kinky So ha detto:
Ja, so in etwa. Schön, dass Ihnen zu allem etwas Vergnügliches einfällt.
pascha50 ha detto:
Ach ja, die gute alte ADO Gardine!
Leider hat die Goldkante daran den Ehemann der sympathischen Werbeträgerin nicht davon abgehalten, sich in deren beste Freundin zu verlieben, seine Frau zu verlassen und mit der Ex-Freundin eine Tochter zu bekommen, die auf ganz tragische Weise ums Leben kam, so dass ihre Eltern sich genötigt sahen, an Schuld und Sühne zu glauben.
Manchmal verdirbt auch ein Koch den Brei.
spaccato ha detto:
Sing mit mir ein kleines Lied …