Take a lesson, from the ones who have been there
My brain is not damaged but in need of some repair
Kaiser Chiefs, Modern Way
Ich trage schwarzgrüne, massgeschneiderte Bergwanderbrogues aus Verona mit grober Sohle, ein bequemes Sacco aus Tuch von Roydale, und einen weiten, langen Ansitzmantel aus Münchner Loden. Ganz geschlossen, und mit hochgeklapptem Kragen sehe ich nach bayerischen Verhältnissen nicht aus wie jemand, mit dem man sich anlegen sollte, denn diese Lodenmäntel aus dem Jagd- und Joggerjagdunfallumfeld sprechen für einen laxen Umgang mit körperlicher Gewalt und wenig Neigung zur friedlichen Konfliktbereinigung. Ich bin eigentlich gar nicht so und am Schalter dann auch die Höflichkeit in Person, als ich mein Gepäck aufgebe. Denn ich habe die klare Luft über den vereisten Bergen verlassen und mich hinunter in die bleigraue Ebene begeben, die sich von München bis zur Küste erstreckt. Ich reise nach Berlin. Da wäre jede zuvorkommende Erscheinung fehl am Platze.
In Berlin angekommen – und nach einem letzten sehnsuchtsvollen Blick auf meine Berge über den Wolken, Berge, die ich jetzt eine Woche nicht mehr sehen werde, und Wolken, die ich von unten erschauen werde, denn in Berlin ist es immer grau, selbst wenn es sonnig zu sein scheint – in Berlin angekommen, nach einer ruppigen Landung in Tegel überlege ich mir kurz, ganz kurz, ob ich wie jeder Mensch in die öffentlichen Verkehrsmittel steigen soll. Aber dann fällt mir ein, dass der öffentliche Personennahverkehr in Berlin ja so eine Sache und keinesfalls unsere reizende Bayerische Oberlandbahn ist, und in Berlin vielleicht nicht jeder den gefährlichen Ausdruck eines Jägermantels erahnt. So ergattere ich lieber ein Taxi. Am Steuer sitzt Hassan und ich sage ihm, dass sich Berlin in den letzten sechs Jahren auf den ersten Blick nicht verändert hat. So lange war ich nicht mehr hier. Und ich kann nicht sagen, dass ich es vermisst hätte. Meine Erfahrungen, individuell gesehen, waren ja nicht schlecht, ich hatte einen Puffer an sozialen Kontakten, Geld und Ausweichmöglichkeiten um mich herum, und meistens bin ich dann auch immer recht spät wieder nach Berlin gefahren, wenn es sich ergab, nach Bayern zu reisen – trotzdem. Nicht mein Ding, diese Stadt.
Hassan sieht das ähnlich, denn er kennt die weitere Geschichte der Zeit, die ich nicht mehr erlebt habe. Hassan hat das Pech, dort zu wohnen, wo heute alle hin wollen: An der Grenze zwischen Neukölln und Kreuzberg. Dort ist er während des kalten Krieges in eine 90 Quadratmeter grosse Wohung gezogen, und langsam merkt er, wie man ihm diese Heimat nehmen will. Er zahlt jetzt 800 Euro warm, unter ihm wurde die gleiche Wohnung neu vermietet, für 1450. Kalt. Und sie war sofort weg. Beworben hatte sich das typische Publikum für diese Ecke, Leute mit Geld aus dem Westen, wie schon bei den anderen Wohnungen im Haus. Von den alten Bewohnern sind kaum noch welche da, Hassan ist inzwischen fast so etwas wie ein unerwünschter Fremdkörper. Man möchte, so erlebt er es, andere Mieter haben.
Dabei kann man sich über Hassen wirklich nicht beklagen. Seine E-Klasse ist so sauber, wie es meine Barchetta nur einmal war, nämlich am Tag der Auslieferung aus der Fabrik. Er fährt souverän durch das Gedrängel der Fahrzeuge im westlichen Wedding, ist auch so nett, einen kleinen Schlenker zu meiner alten Wohnung zu machen, und macht den Job richtig gut, diesen Job, den er eigentlich nicht machen will. Schliesslich ist die Tätigkeit als Taxifahrer nur das Ergebnis einer langen Entwicklung; da hinten, er weist nach Norden, war früher die Druckereifabrik, in der er einstmals Chef des Lagers war. Aber die wurde von einem Konkurrenten übernommen, und steht jetzt auf dem Balkan. Man hat ihm damals angeboten, doch mit auf den Balkan zu gehen. Allerdings nur für den ortsüblichen Lohn des Balkans, weg aus Berlin, in ein Hotel am Rande einer stalinistischen Stadt, um dort weiter das Lager zu leiten. Das hat er dann nicht gemacht.
Das war nicht die einzige Erfahrung. Er war vorher schon im Mittelstand, der hier durch die Berlinförderung gut existieren konnte. Dort gab es eine Maschine, die den ganzen Ablauf im Produktionsprozess steuerte. Drei Mann in der Firma bedienten sie, im Schichtbetrieb, 24 Stunden, rund um die Uhr, und Hassan war einer davon. Einmal, kurz vor Weihnachten, ist sein Nachfolger krank geworden, da hat er dann 16 Stunden durchgearbeitet. Und als auch der zweite Nachfolger nicht kam, wollte er eben die 24 Stunden voll machen. Aber dann kam der Chef, und hat ihm gesagt, dass er jetzt die Maschine übernimmt. Und Hassan sollte in die Kantine gehen und sich melden. Dort gab es dann für ihn zu essen, was er wollte. Hassan beeilte sich, ging zurück zum Chef, scheuchte den in sein Büro, und machte noch einmal drei Schichten. Dann erst kam ein Ersatzmann, Hassen ging er heim und schlief. Er bekam eine Woche Sonderurlaub und 500 DM. Das war 1989, das war ein guter Job und eine gute Zeit für ihn. Gerade war die Mauer gefallen, und der Kapitalismus nahm auch in Berlin West mit, was er konnte. Auch den Mittelständler. Und die nächste Maschine war dann eine, die sich selbst steuerte.
Der Kapitalismus brachte auch eine Sonderförderung Ost für Immobilien, und so lernte Hassan Mitte der 90er Jahre um, auf Elektriker und Maler. Das kann man immer brauchen. und das brauchte man auch, Hassan hatte viel zu tun bis etwa 2000, als die Begeisterung für die Altbauten des Ostens angesichts der New Economy Krise einen schweren Dämpfer erhielt. Dann machte er den Taxischein. Und jetzt, da es wieder losgeht mit den Berlinimmobilien, da entdeckt er, dass die Firmen keine Elektriker mehr brauchen, zumindest keine gelernten Spezialisten aus Berlin mehr. Die haben eigene Bautrupps, die alles aus einer Hand machen, so sagen sie es zumindest, und dahinter stehen Subunternehmer aus dem Osten, also all jene nach Deutschland verbrachten Allesmacher, die man in den nach dort verlagerten Fabriken nicht braucht. Denn eine Berlinimmobilie muss nur so lange schön aussehen und funktionieren, bis sie verkauft ist, und die Probleme teilen sich dann der Käufer aus Süddeutschland, der Mieter aus Süddeutschland und Hassan, dessen Leistung man nicht braucht, aber dessen Wohnung ein grossartiges Geschäft wäre, wenn er gehen würde. Aber das macht er nicht. Das ist seine Heimat, und da bleibt er. Bravo, sage ich. Nicht zum ersten Mal.
Dabei komme ich aus einer Region mit Vollbeschäftigung, wo man sich die Telefonnummern von sauber arbeitenden Elektrikern verschwiegen zuschiebt, und gute Maler bekommt man, wenn man sich ein paar Monate vorher auf die Warteliste setzen lässt. Draussen zieht Berlin vorbei, mit diesem schiefersilbernen Nachthimmel der Lichtverschmutzung, eine alte Frau tippelt über die Strasse, und auf den Trottoirs drängen sich die schreienden Horden der Freitagsbelustigung. Früher war das nicht so, meint Hassan, früher gab es halt den Kudamm, da war das Leben und woanders war Ruhe. Berlin war eigentlich eine schöne Stadt, gut, da war die Mauer, aber man hatte Arbeit und die Leute waren freundlicher. Diese ganze Aggressivität, der ganze Streit, das sind diejenigen, die arm sind, keine Arbeit haben und dann eben Probleme bereiten. Ich nicke und sage nichts über schlecht gelaunte freie Autor_Innen, die ihren Hass auf Twitter auskübeln, und die Atmosphäre der U-Bahn Berlin ins Netz tragen. Hassan hat schon recht. Dann sind wir beim Hotel, das den Besuchern einreden will, dass Berlin eine schicke Metropole der Künste ist, und ich bedanke mich für die Fahrt. Und das Gespräch.
In Palo Alto entwickelt Google selbstfahrende Autos, mit einem besonderen Blick auf die urbane Mobilität. Die Zukunft, an die man dort glaubt, denkt an kleine Elektrofahrzeuge, die sich selbst an das Ziel bringen, keinen Hassan brauchen, damit auch Gewicht und Kosten sparen, und natürlich die Städte entlasten. Sie werden kommen, Hassan ist dann vielleicht schon in Pension, und wird sich an seine Wohnung klammern, so lange es eben die Mietsteigerungen zulassen. Man wird sich in Tegel, dann sicher noch immer in Tegel, da habe ich üBERhaupt keine Zweifel, also in so ein Selbstfahrding setzen, und es wird in den Fenstern einen virtuellen Datenlayer haben, der Zusatzinformationen zur Stadt abspielt. Wo die Hohenzollern waren. Wo die Mauer stand. Wo die besten Bars sind. Was eben für die Menschen so wichtig ist. Relevant.
Mir persönlich hat die nackte, hässliche Wahrheit aber sehr gut gefallen, und weil Hassan zwar ein guter Geschichtenerzähler ist, aber keiner, der Zugang zu einer Zeitung hätte, habe ich es hier aufgeschrieben. Es ist trotz allem eine bessere Geschichte als die Kunstwerke im Hotel, der Blick auf den silbernen Himmel und das, was noch zu sagen wäre, das kommt auch noch.
pascha50 ha detto:
Es ist wohl so eine Art Haßliebe, Don Alphonso, die Sie mit Berlin verbindet…?
Stellen Sie einige Ihrer privaten Kunstwerke den Museumsinseln als Dauerleihgabe zur Verfügung…oder sind Sie auf Schnäppchenjagd ?
Vielleicht werden Ihre nächsten 5 Blogtexte eine Art Fortsetzungsroman, dessen jeweils nächste Folge mit der leserfreundlichen Formulierung beginnt:
Was bisher geschah:…
Don Alphonso ha detto:
Es wird hoffentlich auch noch eine andere Perspektive geben. Wobei wir ja auch schon andere Stimmen aus Berlin als Gastautorinnen hattem
sambossa ha detto:
Fein zugehört, beobachtet und beschrieben, nur eine kleine Geschichte aus Modernen Zeiten, in Berlin oder anderswo, und so wahr. Danke, Don.
Don Alphonso ha detto:
Danke, man nimmt halt in der kurzen Zeit mit, was kommt, und bei Hassan hatte ich Glück.
Filou ha detto:
Vor dem Mauerfall…(lange Kunstpause)…
…seufz…
…und Hochsommer am Seitenarm des Kurfürstendamms (Meineke/ Ecke Lietzenburger wo ich wohnte): morgens um 5 kamen die Wassermännchen um die Bäume zu nässen, die Nachtkneipe in der Elvira (22) über die Woche maximal 25 Gäste pro Schicht mit Tequilla abfüllte, den Laden abschloss, mir den Autoschlüssel entwand und uns Zwei im rosenfingrigen Morgenlicht zum Wannsee fuhr.
Keine Berliner weit und breit, denn die waren auf Malle oder, was sie auch sehr gern taten, sie waren in Bayern, auch in Franken, wo ihnen schlaue Makler Ferienhäuser an der tschechischen Grenze anzudrehen versuchten.
Es war sehr angenehm…
(lange Kunstpause)
…vor dem Mauerfall.
…seufz!
Don Alphonso ha detto:
Ja. Aber es führt kein Weg zurück. Was es noch gibt, sind winzige Enklaven. Ein Teil vom Wedding vielleicht, Schillerpark. Und der Tegernsee. Der Rest ist kaputtvereinigt.
Rico ha detto:
Ich bitte um Stillschweigen! Danke.
Jeeves ha detto:
Ich erinnere mich – als geborener Berliner – ebenso verklärt & gerne.
.
Vor dem Mauerfall: auf’m Kudamm bekam man im August sogar Parkplätze!
Dann kamen plötzlich all die Polen mit ihren Autos, dann auch noch die “lieben Brüder und Schwestern aus dem Osten” …und meine übliche Fahrstrecke von zuhause zum Jazzplattenhändler meines Vertrauens – 2x die Woche – dauerte nicht mehr 12 Minuten sondern 45. Jedesmal!
So hat jeder seine Problemchen.
damals ha detto:
Es führt in der Tat kein Weg zurück. Und mal ehrlich: dass dieses Berlin-Paradies von Gnaden der Kalten-Kriegs-Subventionen nicht mehr existiert, hat doch ein sein Gutes. Zumindest für eine ganze Menge von Polen,Ossis und anderem niederem Volk, Und jetzt, so hört man, kommen sie sogar von Afrika übers Mittelmeer und wollen auch noch was vom Kuchen – wie scheußlich!
Dass natürlich nicht nur Hassans aus dem Süden oder Osten in Berlin eintreffen, sondern auch jede Menge Maschmeyers und Ackermanns verschiedener Nationalität, hat Don Alphonsos Geschichte, finde ich, deutlich genug gemacht. Nicht die Polen sind schuld oder der Mauerfall, sondern die (süddeutschen, russischen, exjugoslawischen, Ex-Stasi- usw.) Gangster, die ihn für sich genutzt haben.
Insofern: “Friede den Hütten …”
achwas ha detto:
Die Geschichte von Hassan in Berlin –
dass Sie sie wahrnehmen konnten,
und freundlich Worte dafür fanden,
dafür danke ich Ihnen sehr.
Nur während einer Taxifahrt entdeckten Sie
das Wärmende zwischen all den Zumutungen.
Eine Adventsgeschichte.Ich bin gerührt.
Don Alphonso ha detto:
Ich war sehr angetan von der Geschichte und habe sie ja nur notiert. Es ist halt sowas, wo man sich denkt, der wird das nie aufschreiben können, also mache ich das für ihn
colorcraze ha detto:
Gut dem Dinge. Es sind eben solche erzählten Geschichten, die die wirkliche Erfahrung wiedergeben, anders als das Marketing- und Utopiegeschwätz. Deswegen lohnt es sich, diese aufzuschreiben.
melursus ha detto:
Dieser Hassan hat uns eine gute Story beschert. Resilienz/Resilience ist wohl der Fachausdruck für einen wie ihn. Eigentlich ein typischer Berliner wie aus Erich Kästner oder Hans Fallada.
Don Alphonso ha detto:
Herr keuner würde mir da auch noch einfallen.
Klaus ha detto:
Käster war Dresdner und liebte Dresden (und Mutti).
Nach ’45 war er Münchner.
spaccato ha detto:
Hassan wird aber nicht in Pension gehn sondern in Rente …
Naja.
spaccato ha detto:
… und dann immer noch Taxi fahren, weils ned langt.
Don Alphonso ha detto:
In Bayern sagt man halt generell in Pension. Warum, weiss ich auch nicht, aber wir liegen ja auch nicht auf dem Sofa, sondern am Sofa.
spaccato ha detto:
… hob i mir scho gedenkt.
greenbowlerhat ha detto:
@DA: weil man im Sprachraum im Südosten generell von “Pensionisten” spricht. Kommen sie in Heerscharen und organisieren sie sich, spricht man vom Pensionistenverein. Als “Rentner” oder vielmehr “Rentier” würde man dort vielleicht eine von Kapitalerträgen lebende Person beschreiben.
Es ist dort vieles anders als in der Bundesrepublik, aber Bayern, insbesondere am Land, ist das deutsche Bundesland wo es noch am ähnlichsten ist. Wobei es IMO München in seiner dorfgleichen Provinzialität maximal auf Augenhöhe zu Salzburg schafft, nicht aber das sich zumindest weltstädtisch gebende Wien einholt.
colorcraze ha detto:
Da haben Sie einen echten Taxifahrer erwischt, der Geschichten aus dem wirklichen Leben erzählen kann. So wie ihm geht es den meisten in dieser Stadt, immer von einem Ast auf den nächsten hüpfen. Nur fallen viele vorher runter und haben nicht so ein Durchsetzungsvermögen.
Don Alphonso ha detto:
Ja, ich fürchte, das ist der Durchschnitt der Leute, die wirklich arbeiten wollen. Mein Hass gilt ja auch mehr denjenigen, die nicht arbeiten wollen und erwarten, dass der Senat Mittel zuweist, die er von anderen nimmt.
colorcraze ha detto:
Die, denen angeblich Ihr Haß gilt, sind halt sozusagen die Nachfahren der Bettelmönche – “Überflüssige”, die sich mit “beten” (sich “politisch” gebendes Meinungs- und Stimmungsgeschwätz) irgendeine Position im Leben suchen müssen.
colorcraze ha detto:
Wenn Sie schon an der Friedrichstraße herumkrauchen, machen Sie mal ein bißchen einen Spaziergang in die Wallstraße und von dort auf die Fischerinsel. Dort durchs Gebüsch an den Hochhäusern vorbei und den Blick auf den Dom genießen.
Oder laufen Sie mal Richtung Kreuzberg zu Nicolai (~ältester Verleger, der noch existiert). Oder Richtung Jannowitzbrücke zum Schleusengucken.
Es muß nicht immer Neonrummel sein, bei Tageslicht sieht man auch Veduten.
colorcraze ha detto:
Wochenendrummel ist ja jetzt vorbei…
achwas ha detto:
Um sich nicht in einer gruseligen Gegend zu verirren
lohnt es sich, vorher dort zu schmöckern:
http://www.stadtentwicklung.berlin.de/denkmal/
Auch das Geo-Portal dort – sehr interessant!
Don Alphonso ha detto:
Und ich bin schon wieder in FFM. Aber ich habe die Zeit blendend genutzt. Und es war super. uich hoffe, das kommt gut in der Zeitung an.
Melursus ha detto:
da war ich sa auf sonntag. Die Ausstellung im Städel ist sehenswert und endet Anfang Februar. Der Bahnhof kam mir recht sauber vor. Nur voller Leute die einem langsam und scheinbar planlos im Weg rumlaufen.
The Great Artiste ha detto:
Der Lauf der Zeit… eine der bitteren Wahrheiten der “Evolution” unseres Wirtschaftssystems, dass man niemand mehr braucht, der leicht lernbare Tätigkeiten etwa noch anständig bezahlt bekommen möchte, um im Rattenrennen um die nachhaltigen Investititionsgüter nicht völlig abgehängt zu werden.
Kein Wunder, wenn dann millionenfache Zusammenballungen von Menschen, die in die Röhre sehen müssen, schlechte Laune verbreiten…
Man kann eigentlich nur abwarten, bis der Krug nicht mehr zum Brunnen, zur Arbeit geht, weil er nur noch kotzt.
Veränderungen? Wahrscheinlich erst, wenn es auch die Meinungsführer in Schule, Journalismus, Stadtverwaltungen erwischt, nicht mehr mithalten zu können.
Oder wenn die Entropie aus Paketdrohnen, Selbsfahr-Transportern und Geldsmartphones an irgendeinem Hackerangriff im Chaos endet…
Don Alphonso ha detto:
Sagen wir mal so: Berlin hat den Vorteil, dass dort schon sehr viele Leute konzentriert sind, die abgehängt wurden. Aussenrum ist in jede Richtung 150 Kilometer erst mal nichts. Mit so einer Stadt als Sammelpunkt lässt sich leben, zumal es ja nicht “Lager” heisst, sondern Partymetropole, und der Lagerverwalter Bürgermeister. Alles was man machen müsste wäre: Zurück nach Bonn mit der Hauptstadt.
spaccato ha detto:
… or Kassel reloaded.
😀
Un cittadino di Berlino per 68 anni ha detto:
Einverstanden! Absolut!
colorcraze ha detto:
Vorteil ist das keiner, wenn man, wenns abwärts geht, vorneweg ist.
donna laura ha detto:
berlin ist nun keine unattraktive stadt, gerade in belang kultureller interessen, gleichwohl tut eine kluge auswahl not, wie jedoch eigentlich überall.
bislang hatte ich als offensichtliche touristin sehr wenige schwierigkeiten oder gar dumme erlebnisse – keine sind mir erinnerlich -, auch wenn es mir einmal davon zugetragen wurde, dass man dort wohl reisende nicht so gerne mögen sollte; bislang waren auch die vorgeblich berühmt-berüchtigten busfahrer mit ihrem doch recht individuell-chaotischen fahrplan (zur nacht!) persönlich doch weit freundlicher als der ruf, der ihnen vorauszueilen scheint; und fragt man einmal jemandem – nicht irgendjemanden, dies dürfte selbstverständlich sein: es empfehle sich nicht einmal für marseille – nach dem weg, so wird freundlich darüber auskunft erteilt, zum teil wird man sogar noch ein kurzes stück des wegs begleitet.
allerdings sollte man, wie in vielen grossen städten, nicht unbedingt in den falschen hinterhof schauen, in der hoffnung, dass es dort einen schönen club gibt.
wenn nun aber die gesellschaftlichen entwicklungen, wie es leider nun doch zu erwarten steht, wie ich befürchte, ins unschöne auszugleiten drohen, was machen dann all die zugereisten? wieder abreisen, bleiben; und wieso jetzt noch bleiben?
wie sieht es dann in der stadt aus; raub und betrug ist nun nichts sonderlich neues.
reste der mauer lassen sich wohl kaum noch wiederverwerten, so viele buchstützen wie daraus gefertigt wurden, nicht wahr. ausserdem geht dann sicherlich auch oberhausen wohl den berühmten bach der geschichte hinunter.
Doctor Snuggles ha detto:
Dann doch bitte endlich Frankfurt/Main als Bundeshauptstadt. Das Geld als wichtigster Faktor ist ja schon hier angesiedelt. Für mich hätte es den Vorteil, dass unser Haus wahrscheinlich im Wert durch die Decke steigen würde, so dass ich es verkaufen und mich mit dem Geld irgendwo in einer schönen Ecke dieser Welt zur Ruhe setzen könnte.
The Great Artiste ha detto:
Der Lauf der Zeit… eine der bitteren Wahrheiten der “Evolution” unseres Wirtschaftssystems, dass man niemand mehr braucht, der leicht lernbare Tätigkeiten etwa noch anständig bezahlt bekommen möchte, um im Rattenrennen um die nachhaltigen Investititionsgüter nicht völlig abgehängt zu werden.
Kein Wunder, wenn dann millionenfache Zusammenballungen von Menschen, die in die Röhre sehen müssen, schlechte Laune verbreiten…
Man kann eigentlich nur abwarten, bis der werte Krug nicht mehr zum Brunnen, zur Arbeit geht, weil er nur noch kotzt.
Veränderungen? Wahrscheinlich erst, wenn es auch die Meinungsführer in Schule, Journalismus, Stadtverwaltungen erwischt, nicht mehr mithalten zu können.
Oder wenn die Entropie aus Paketdrohnen, Selbstfahr-Transportern und Bargeldsmartphones sich an irgendeinem immanenten Systemfehler an die Laterne hängt…
The Great Artiste ha detto:
Sorry, da ist etwas doppelt rausgegangen….
spaccato ha detto:
… mit leichter Variation im Abgang.
v.K. ha detto:
Wie schon pascha50 sagte, bin auch ich auf Fortsetzungen gespannt; vielleicht auch im Sinne des Abgleichs von aktueller Realität und bisherigen Vorstellungen, was ja nicht zwangsläufig positiver ausfallen muss.
Aber eine kleine Empfehlung: schauen Sie doch mal kurz nach Potsdam, dem eigentlichen Westviertel Berlins. Vor wenigen Stunden war ich dort aus Treue zur Zahnärztin aus Jugendtagen und ach – irgendwie kam der Glaube an die menschliche Zivilisation zurück, der hier im Exil der großen Stadt doch arg leidet.
v.K. ha detto:
Danke auch für die melancholische Adventserzählung. Als Zugezogener immer wieder spannend von den Jahren davor zu erfahren. Die heutige Situation will ich gar nicht unbedingt breit diskutieren – das sieht man ja viel zu oft.
Don Alphonso ha detto:
Gern geschehen. Wer in Potsdam auf ein Taxi zurück nach Berlin wartet, das nicht kommt, obwohl es bestellt ist, und dann im Schweinsgalopp durch Tegel rennt, der hat dann auch wieder seine Zweifel an Potsdam.
Helmut Weiß ha detto:
Potsdam gehört nicht zum Pflichtfahrgebiet Berlin, denn es liegt in einem anderen Bundesland. Umgekehrt: Die Fahrt mit einem Potsdamer Taxi muß vorher ausgehandelt werden, denn es gibt gute Gründe, nicht nach Berlin-Tegel zu fahren. Wer vom Tegernsee nach Österreich fahren will, kann das Taxi auch nicht einfach “bestellen”, sondern sollte vorher schon ein paar Worte mit dem Fahrer wechseln. Die fühlen sich nämlch nicht als Domestiken, sondern sind oft Leute mit Stolz und akademischer Bildung. Was man als Tourist eben wissen muß, ist, daß manchmal, besonders in Berlin-Schönefeld, zwischen Berliner und Brandenburger Taxifahrern Krieg herrscht.
colorcraze ha detto:
Hm, d.h., wenn man von Potsdam nach Tegel will, sich vom Potsdamer Taxifahrer bis Zehlendorf Taxihalt bringen lassen, und dort umsteigen nach Tegel?
Ist ja dann fast so schlimm wie Zürich-Kloten – St. Blasien.
astroklaus ha detto:
…oder Köln-Düsseldorf…
Einen gemeinsamen Namen führt da nur die Schiffahrtslinie, ansonsten herrscht Krieg. Den die witzige Plakatwerbung von Früh-Kölsch dann wieder auf die Schippe nimmt, z.B. mit einem Foto eines Flaschenöffners mit Holzgriff, “Früh”-Aufdruck und Brillies mit dem Titel “Für Düsseldorf jetzt mit extra-schickem Flaschenöffner” – formatfüllend auf einer roten Plakatwand.
Oder auch ein leeres Kölschglas mit dem Titel “Bevor es Alt wird”…
http://www.frueh.de/ebene_3_plakatmotive.asp?ID=6&SubID=10&USubID=68
Filou ha detto:
Endlich versteht mich mal einer.
Booooster ha detto:
Das gibt einem wirklich zu denken. Reiht sich aber ein in riesige Bauernhöfe, auf denen keiner mehr angestellt ist, Mühlen, die mehr oder weniger vollautomatisch laufen, usw. usf.
Nicht behandelt, aber genauso folgenreich: Die Automatisierung von vormals “intelligenter” Arbeit: Kein Bankangestellter trifft jetzt noch eine Entscheidung über einen Kredit … Die lesen nur das Scoring-Ergebnis ab. Wir sehen spannenden Zeiten entgegen.
Thorsten Haupts ha detto:
Und die Automatisierung wird sich beschleunigen. Wir betreten die Übergangsphase, an deren Ende menschliche Arbeit weitgehend überflüssig werden wird.
Am Ende wartet also irgendwann das materielle Paradies. Leider ist die Menschheit ausgesprochen schlecht darin, Transitionsphasen zu antizipieren, zu managen und für eine Mehrheit schmerzarm zu gestalten. Umsomehr dann, wenn die Ungleichzeitigkeiten weltweit zunehmen. Mit einem Bein im Mittelalter und einem in der Postmoderne steht der Mensch nicht wirklich gut.
Gruss,
Thorsten Haupts
spaccato ha detto:
Das materielle Paradies?
Hm … stelle ich mir anders vor.
Don Alphonso ha detto:
Ja, Booooster, da kann man sich schon seine Magengeschwüre holen, wenn man das weiter denkt. Da sägt ja auch ein ganzes System auf dem Ast, auf dem es sitzt.
The Great Artiste ha detto:
Ich kann mich noch an die “Hobby”-Hefte erinnern…. fliegende Autos, selbst kochendes Essen, Krankheiten abgeschafft, Kolonien an 1990 auf dem Mars, und alles noch ohne Internet und PC gedacht…
Ich fürchte, das ist eher eine Springprozession mit grossen Platschern in den heissen Fettnapf..
Aus unvermeidlichen Verteilungskonflikten wird entweder ein einigermassen erträglich rigider Sozialismus, oder der von HM555 beschworene Neofeudalismus, mit dem sprichwörtlichen Kaiser von China auf dem obersten Ast, nur wird es im Namen sehr viel mehr nach freiheitlich, tralala klingen…
Unsere technologischen Möglichkeiten überschreiten in den meisten Fällen unsere ethischen, intellektuellen und philosophisch-psychologischen Fähigkeiten…
Da ist der temporäre Rücksturz ins Neanderthal vorprogrammiert, nein, so was ist doch nie vorgekommen, völlig ausgeschlossen, d.h. wo verdammt noch mal haben wir denn mit unseren bewaffneten Fernsteuer-Modellflugzeugen herumgeballert??
spaccato ha detto:
The world of the future
spaccato ha detto:
Schaut euch die Tänzer im Hintergrund an!
*Pruuharrr-arrff-arf-röchel-hust*
colorcraze ha detto:
Haha, Raumschiff Orion muß lustiger sein als ich dachte. Falls das mal irgendwann wiederholt wird, muß ich mir das direkt mal ansehen.
Michel Drückeberger ha detto:
Warum wollen Sie auf Wiederholungen warten? Die Dinger können Sie doch sofort haben:
http://www.youtube.com/results?search_query=raumpatrouille+orion&sm=1
Thorsten Haupts ha detto:
Wahrscheinlich tun das die meisten. Ich nicht unbedingt – vollständige Befreiung von körperlicher Arbeit war mal ein Menschheitstraum. Und er ist durchaus in Reichweite, die Durchbrüche “autonomer” Roboter kommen in immer kürzeren Intervallen.
Aber die Übergangszeit kann richtig eklig werden, TGA hat die Alternativen noch freundlich umrissen, viel wahrscheinlicher sind auf dem Weg dahin grössere gesellschaftliche Unruhen, die den Weg auch abbrechen können.
Technisch spricht nichts dagegen, resourcenmässig auch nicht, Energie kann in fast beliebiger Menge erzeugt werden, mit Fusionsenergie tatsächlich in beliebiger. Nur wird es während der Arbeitskraft-Freisetzungsperiode (ausnahmsweise kein Euphemismus) fast sicher zu verzögerter gesellschaftlicher Anpassung kommen, der Mensch ist ein Gewohnheitstier.
Ich spreche hier von 1 bis 2 Generationen. Aber einige der hier häufig empathisch beklagten Entwicklungen für Arbeitnehmer, noch weitgehend beschränkt auf niedrige Ausbildungsgrade, sind nicht bösen Kapitalisten, miesen Firmen und feudalistischen Regierungen geschuldet. Sondern dort, wo sie real sind, entweder der Arbeitsmigration oder der Automatisierung. Beide Prozesse sind langfristig nur zu ungeheuer hohen Kosten wieder abzubrechen, selbst dann wäre der Abbruch künstlich und müsste mit Gewalt aufrechterhalten werden.
Muss niemandem gefallen. Mir persönlich gefallen die psychischen Ausweichreaktionen vor beiden für mich sichtbaren Entwicklungen nicht.
Gruss,
Thorsten Haupts
colorcraze ha detto:
Wenn Sie das so sehen – technisch-energiemäßig keinerlei Problem, alle zu versorgen – was haben Sie für eine Idee, wie man abgesehen von “jeder schneidet jedem die Haare und bekommt Geld dafür” die Einkommensverteilung in irgendeiner halbwegs sinnvollen Weise bewerkstelligen könnte?
colorcraze ha detto:
Ja, nicht nur Herrschaft der Roboter (Kraftwerk haben sie längst besungen), sondern gleichzeitig “soft spell” mit Algorithmen (das, was durch Snowden so alles deutlich wurde) – “Menschlichkeit” (Unberechenbarkeit, Beeinflußbarkeit, Erfahrungen, zweckhaftes nach vielen Kriterien orientiertes Tun) kommt völlig unter die Räder, ist nur noch ein auszusperrender Störfaktor.
Michel Drückeberger ha detto:
Ich empfehle, mit
http://www.yourepeat.com/watch/?v=FGcIy76N9sY
anzufangen.
Hochinteressant & höchst aktuell:
http://www.yourepeat.com/watch/?v=FGcIy76N9sY&start_at=317&end_at=371
Zwar mit Bügeleisen, aber sonst werbefrei 😉
colorcraze ha detto:
Naja, Raumschiff Orion ist (wie “Enterprise”) ein nostalgischs Späßle, das ist nichts, worauf ich mich sofort stürze. Trotzdem vielen Dank fürs Linkraussuchen.
(Wenn es etwas “Preußisches” an mit gibt, dann ist es eine tiefsitzende Abneigung gegen das Jammern, auch Jammern darüber, daß die Zukunft nicht mehr so schön aussieht wie ehedem. Weil – die, die Herrndorfs Buch gelesen und begriffen haben, wissen, es ist zwangsläugig so, daß man je älter, desto hilfloser wird, und dann sehr aufpassen muß, nicht zu sehr paranoid zu werden.).
Booooster ha detto:
… Sorry, Quelle vergessen. Wirklich lesenswert: “Arbeitsfrei” von Constanze Kurz und Frank Rieger.
Jeeves ha detto:
Zu “Arbeitsfrei” zum Beispiel hier: http://bit.ly/1kRzlwU
mcbad ha detto:
Womit bewiesen wäre, dass man auf einer Taxifahrt zwischen Tegel und Wedding mehr vom Leben erfahren kann, als auf einer Weltreise. Oder um es mit Horaz zu sagen: Quod petis, hic est, est Ulubris, animus si te non deficit aequus.
Weiter so: Und immer schön die Augen offen halten.
donna laura ha detto:
daran sieht man, dass die précarité nun jedoch allerorten zu beobachten sein dürfte, in unterschiedlicher verteilung jedoch. man sieht daran auch, dass man individuell recht viel kraft benötigt und nicht nach links, nicht nach rechts schauen sollte, sich nicht ablenken lassen und aufmerksam sein sollte, sondern seinen eigenen weg gehen, fest an ihn glauben und flexible sein – und man spürt sogleich, dass genau diese worte hohn sein können und als hohn ankommen können.
denn nicht jeder, der möchte, schafft es, und nicht jeder, der es nicht geschafft hat, hat dies etwa nicht doch gewollt und so gar nichts daran gesetzt.
die schwierigkeiten eines m.e. zu grossen teils der sandwichgeneration, einen reissbrettähnlichen lebenslauf zu führen mit anständiger wohnung, ein paar urlaubsreisen, ordentlicher bekleidung und fahrbaren untersätzen und allen medizinischen notwendigkeiten, liegen auf der hand.
was deren elterngeneration noch einigermassen vermochte, glückt nun in breiter zahl nicht mehr; selbstverständlich gibt es zahlreiche andere, die finanziell recht gut dastehen mit ihren berufen; der ruf, dass die anderen etwas vernünftiges hätten lernen sollen, verfängt jedoch nicht immer; und wer weiss schon was die zukunft bereithält: unwägbarkeiten eben. auch der hausherr schrieb bereits von altersgenossen aus gutem hause, die durchaus ihre eltern verwundern machen, weil sich nicht dieselben rosigen perspektiven wie einst bei ihnen ergeben, und ohne polster – über welches die eltern damals ebenso bereits verfügten – sähe es oft schwarz aus, weil auch logischerweise sich der ehrgeiz in andere gebiete als ausgerechnet in die lukrativsten diffundierte. und wer sollte denn auch sonst in manche, im guten sinne kreativen, aber brotloseren berufe gehen, wenn nicht diejenigen, die sich dies zutrauen dürfen, weil sie dann eben nicht nach kulturförderung rufen müssen, sondern bereits ihr wagnis gestützt auf eigenes privatisierten.
wenn ich mir meine generation so ansehe, wird mir durchaus mehr als nur ein wenig bedenklich zumute, wohin dies noch führen sollte.
nicht allein, dass die liebesbeziehungen oft nicht glücken oder rascher beendet werden, als man es eigentlich doch gerne hätte – allgemein gesprochen, nicht individuell bezogen auf diesen einen type -, auch die kinderlein mögen darob nicht kommen und auch die beruflichen wege oder die entlohnung folgen keinem höher weiter schneller, wovon, mit absicht polemisch und sehr verkürzt gesagt, die fröhlich vor sich hinkiffende generation der sexuellen befreiung im allgemeinen und als ganzes besehen noch ausgehen durfte. hinzu kommen noch die mageren zinsen. die altersvorsorge ist auch deshalb schwer, weil die banken ungeheuer schlau geworden sind, was die verklausulierungen anbelangt, so dass bei neuen verträgen oft recht wenig herauskommt als eine provision und im vorfeld einige toplöhne, die rasch in eine hübsche yacht gesteckt werden. schliesst man aber keinen vertrag, so zinst sich das angesparte herunter, um es noch nett zu formulieren: so mögen sich staaten entschulden.
Thorsten Haupts ha detto:
Cher Donna, darf ich höflich an einen meist vergessenen Faktor erinnern, der das Leben der heute Dreissig- bis Fünfundvierzigjährigen erheblich belastet? Massiv gestiegene Erwartungshaltungen. An das Leben, dessen materielle Grundausstattung, die Liebe und den Job.
Auch getrieben davon, dass die Erwartung an einen Akademikerjob lange Zeit die unserer Grosseltern blieben, obwohl das bei einer von 5 auf mittlerweile 40% gestiegenen Akademikerquote völlig irreal war/ist.
Der häufig beschworene Optimismus der heute Sechzigjährigen speiste sich auch aus der Tatsache, dass die Erwartungen so hoch nicht waren – und aus erheblicher persönlicher Flexibilität (klappte a nicht, machte man b, der Rest wurde Beamter).
Gruss,
Thorsten Haupts
colorcraze ha detto:
Man muß ja auch keine “hohen Erwartungen” haben, wenn man auch mit “einfachen Arbeiten” da und dort einkommensmäßig ganz gut hinkommt.
Und das ist eben weitgehend vorbei.
Was die Akademisierung angeht, die Eltern der jetzt 30-40jährigen kam damit noch ganz gut hin (weil öff. Dienst damals ausgeweitet wurde), aber bei den jetzt im Elternalter Befindlichen ist es immer noch ein Rattenrennen, das sie davon abhält, Eltern zu werden, wie es ihrem Alter entspräche.
donna laura ha detto:
bescheidenheit ist nicht nur eine zier, sondern als handlingsweisheit nicht das unklügste, da haben sie recht, werter und bester ThorHa.
sicherlich schwang eine solche replik beim schreiben meines statements mit, und man konnte darauf warten, es sie käme, musste es aber nicht sonderlich lange tun, auch dafür gebührt ihnen dank.
die entwicklungen auf dem arbeitsmarkt sind vielfältige: zum einen werden zunehmend oftmals höhere qualifikationen verlangt, zum anderen oft nicht entsprechend entlohnt, und zahlreiche arbeitsstellen gibt es in der form, wie es sie früher einmal gab, nicht mehr. man könnte sich die zahlen, wenn man sie denn hätte, um die ohren hauen, doch bleibt mir erinnerlich, dass es die facharbeiter durchaus leisten konnten mit einer hausfrau, die ein wenig hinzuverdiente (mit aller gebotenen ironie…) und zwei bis drei kindern noch ein reihenhäuschen abzubezahlen.
der grossbildfernseher ist richtig günstig, aber ein hauskauf kann einen schon an mehr als eine grenze heranführen, selbst wenn man fortan berliner nudeln zu sich nähme.
in beziehungsfragen sind es oft die scheinbar überbordenen angebote (niemand wird wohl annehmen, dass ein unterwäschemannequin ein echtes angebot hinsichtlich dessen, was in der verpackung ist, darstellte, aber dennoch… der mensch ist durchaus so gar nicht vernünftig), die das nächstliegende u.a. als schnöde erscheinen lassen mögen – oder in diesem nächstliegenden den eindruck entstehen lassen, dass sich etwas besseres allemal finden liesse.
was natürlich nicht stimmen mag, schleppt man sich doch stets selbst als grössten ballast durch das eigene leben.
colorcraze ha detto:
Was die Beziehungen der heute 30jährigen angeht, kann ich nur spekulieren, aber ich schätze mal, sie tun sich u.a. deswegen schwer, zusammenzukommen, weil sie nach wie vor einkommensmäßig-vorhersehbar “auf dem Sprung” sind, also damit rechnen müssen, sich nach 500 km weiter verfügen zu müssen – einzeln, denn, wie sie richtig sagen, Haushalt und Kinder werden nicht mitbezahlt.
Der ganze Leih- und Vermittlungssektor lebt doch von hochmobilen Singles ohne Bindungen. Was imgrunde der früheren Mägde-und-Knechte-Unterschicht entspricht, denen wurde ja auch die Fortpflanzung untersagt. Nur daß das inzwischen weite Teile der (früheren) Mittelschicht umgreift.
Thorsten Haupts ha detto:
Die Facharbeiter können sich exakt dasselbe heute noch leisten, sie gehören noch immer zu den bestbezahlten Arbeitnehmern.
Nicht leisten können sie sich zusätzlich 1 bis 2 Fernurlaube im Jahr und alle paar Jahre neue Spielzeuge.
Vom Einkommen meiner Eltern her entstamme ich der deutschen Mittelschicht. Ein paar Kenndaten, nur zur Erinnerung: Höchstes Taschengeld 25 DM im Monat, mit 17. Urlaube im deutschen Schwazwald, an der Nordsee oder sehr spät in Österreich, in Pensionen, max. 10 Tage. Der Fernseher war, als ich 18 war, 12 Jahre alt, die Stereoanlage der Familie 22 Jahre in Betrieb. Meine Schwester und ich hatten Radiorekorder, einen zweiten Fernseher gab es nicht.
Wir hatten keinen Grund und keinen Anlass, uns als arm zu empfinden, dem Grossteil der Jugendlichen meiner Zeit ging es ähnlich.
Ich beklage die deutlich veränderte Anspruchshaltung nicht, sie ist in einer reichen und kinderärmeren Gesellschaft wohl unausweichlich. Aber sie erklärt eine Wahrnehmung, die nicht zu meinem Weltwissen passt – dass es uns durch die Bank seit 1975 schlechter geht.
Gruss,
Thorsten Haupts
colorcraze ha detto:
Fernseher, Stereoanlage, Urlaub – was Sie da schildern, kenne ich ähnlich, aber das ist nicht wirklich ein Maßstab für heute, denn Stereoanlagen z.B. sind ausgestorben und durch kurzlebigeren Klimbim ersetzt, und Urlaub in Hurghada dürfte heutzutage billiger sein als Schwarzwald. Computer wird ja ab einem gewissen Alter mehr oder weniger schon von der Schule verlangt.
Weiters dünkt mir, daß es weniger Facharbeiterstellen gibt als 1975.
Es klingt bei Ihnen an, als seien die jetzigen Eltern weniger bereit, “sich einzuschränken” als früher. Ich glaube da nicht daran. Ich meine, sie sind perspektivisch (bezüglich Arbeit und Einkommen) größeren Unsicherheiten ausgesetzt als jemand, der 1975 Kinder hatte.
donna laura ha detto:
so nähert man sich facetten der realitäten an.
vermutlich sind die realitäten der mittelschicht meiner wenigkeit zu wenig bekannt, um angemessen beurteilen zu können, ob denn nun tatsächlich jeder neunjährige einen fernseher und ein verfaulendes altsmartphone neben dem neuen bei sich im kinderzimmer hat; geschichten aus der burg besagen da ganz anderes, aber wir müssen auch nicht andauernd neue pressplattenmöbel nachkaufen und tun auch andere dinge, und keiner lacht deswegen, denn wir haben ja noch das zweite kellergeschoss…
letztlich geht es um den punkt, dass es nun umso schwieriger ist, einen grundstock an vermögen aufzubauen.
am ehesten geht dies noch mit einer selbstgenutzten immobilie, die jedoch eben immobil macht oder auf nicht immer einfache mietverhältnisse angewiesen macht; zudem geht in manchen berufen die rechnung auf, in anderen weniger. bei manchen immobilien geht dies auf, denn reich wird man beim einkauf und wenn man eine attraktive gegend bevorzugt; bei anderen weniger, denn wenn man neu kauft und nicht darüber nachdenkt, ob dies projekt zukunft hat, kann man viel geld verlieren; solcherart elend musste man schon beobachten.
es ist sicherlich etwas daran, wenn man stets zur miete lebt, weil man wohl besser mobil bleiben sollte, um der arbeitstelle hinterherzuziehen. oft legt man dann auch weniger zurück. und zurücklegen – auf niedrigem level in welche anlageformen denn ausser rum.
vermutlich schlägt gerade der schwanz des drachen der geschichte
wieder in eine vormalig wohlbekannte richtung, ganz wie sie, liebe colorcraze, es anführen: hier diejenigen, die ‘heiraten’ dürfen und sich niederlassen, und dort diejenigen, die eben wieder nomadisieren.
sträflich verkürzt gesagt, nach der aufklärung und – auch nach dem kennenlernen der konsumgesellschaft mit all ihren ablenkungen – ist dies kein witz, wieder in solche strukturen ‘zurück’zustürzen (wie dies HansMeier55 mit seiner nicht unwahrer scheinenden grossthese fortwährend zu referieren nicht müde wird) was die gesamtgesellschaftliche entwicklung anbelangt; ein paar erdbeben dürften zu erwarten sein, und insofern haben auch, lieber ThorHa, nicht unrecht.
erdbeeren wären mir lieber.
Mediensegler ha detto:
Allem Unken zum Trotz
sollten sie scharf sein,
die Erdbeeren, mit grünem Pfeffer
und ein bisschen Blattgold darf auch sein,
man gönnt sich ja sonst nichts.
Nur vernünftig sein macht keinen Spaß
und ist auch nicht erstrebenswert.
donna laura ha detto:
dass sie etwas für scharfe früchtchen übrig haben, lieber mediensegler, dürfte sonnenklar sein…
Filou ha detto:
Könntet ihr eventuell etwas leiser reden? Ich gucke gerade auf ZDFneo ‘The Christmas Carol’ mit den Muppets. Alle sind mit von der Partie, auch Animal.
Thorsten Haupts ha detto:
Glotze statt Diskussion? Pfffff … Geh’n Se ins Nebenzimmer.
Gruss,
Thorsten Haupts
Filou ha detto:
Gerade, mein Bester, lerne ich dass Kermit ganz früher mit Miss Piggy verheiratet war und zwei ganz ordinäre Ferkelchen mit ihr hat.
Mediensegler ha detto:
Miss Piggy macht für ihren Vorteil aber auch wirklich ALLES.
Sie ist halt eine Sau.
Filou ha detto:
Nein, sie war mit Kermit, dem Chef der Schreiber bei Ebenezer Scrooge, verheiratet.
Kermit hatte somit eine kleine, sehr abhängige und prekäre Position.
Wenn Scrooge nicht ein warnender Geist (und damit drehen wir zum Thema) erschienen wäre und ihn milde gestimmt hätte, hätte Kermit seinen mies bezahlten Job nach dem Fest verloren.
Piggy hatte vielleicht ‘n Hau, aber als Eheweib war sie klug und solidarisch. Was hätte sie auch anders sein sollen?
Mediensegler ha detto:
Primitivo ist gerade geleert,
schade,
obwohl …
ein Schlummerport wäre vielleicht …
Mediensegler ha detto:
Das sollte weiter unten sein.
Filou ha detto:
Immer geht mein Blick nach oben.
colorcraze ha detto:
Der ist schon weg… bleibt noch Tee…
Mediensegler ha detto:
Den trinke ich nur,
wenn ich krank bin,
sehr krank.
Mediensegler ha detto:
Na ja, gibt auch noch andere Vergnügungen,
Holzkiste, Klapp- oder schiebeschachtel oder was mit Bauchbinde.
Mediensegler ha detto:
War vorgestern mit Freunden
das (innen) spar ich mir,
in einem Restaurant auf dem Land,
mit Biergarten,
da haben sie doch tatsächlich
ein Zelt mit Heizpils aufgestellt.
Haben da aber kein Bier serviert,
somit wars kein Bierzelt
und die entsprechende Verordnung
gültet da nicht. 😉
Bei Vergnügen ist der Mensch kreativ.
colorcraze ha detto:
Brrr, doch nicht Kamillentee!
Den trinke ich auch nur, wenn ich wirklich sehr, sehr krank bin.
_Richtiger Tee_ aus Blättern vom Teestrauch…
Mediensegler ha detto:
Für mich ist jeder Tee Kamillentee,
nur für Umschläge gut.
Mediensegler ha detto:
Außer ich bin beim Bürger
mit chinesischem Migrationshintergrund.
Mediensegler ha detto:
Was hamse hier nur fürne Schweinerei veranstaltet.
Mediensegler ha detto:
Wir sind jetzt im Nebenzimmer. 😉
Filou ha detto:
Hammse noch was für ze um ze trinken?
Mediensegler ha detto:
Was rät man denn den kleinen Ferkelchen?
So man ein noch nicht ganz fertiges Hausschweinchen großgezogen hat,
dass sich anscheinend eher zum Wildschweinchen berufen fühlt.
Haus bauen?
Nee, da kommt der böse Wolf und pustet es um.
Selber Ferkelchen machen?
Nee, die muss man ja permanent beschützen,
gibt so viele wilde Tiere, und überhaupt, warum?
Die Reise nach Panama wie beim Janosch?
Da könnte man sich selber finden,
ist aber sehr aufwändig und auch gefährlich.
Na?
Filou ha detto:
ich verstehe was Sie sagen wollen, mediensegler: viele von uns sind vor Jahrzehnten sozialdemokratischen Heilsversprechungen erlegen-und es schien, als ob sie in Erfüllung gehen sollten. Es war aber leider ein Dauerbesäufnis auf Kredit.
Jetzt nun kommt der Wirt und zeigt den Deckel. Verkatert wie man ist, glaubt man vom Wirt betrogen zu sein. Es war aber der der Gastgeber, der mit dem ehrbaren Gesicht-aber mit leeren Taschen.
Mediensegler ha detto:
Mein Ferkelchen wird nicht in der gleichen Suhle schubbern
wie der alte Eber, aber vielleicht wird es ja zum Trüffelschwein. 😉
Mediensegler ha detto:
Und den Scrooges dieser Welt fehlt der warnende Geist.
The Great Artiste ha detto:
Geht es uns schlechter als 1975?
Sowohl Sie, donna laura, wie Sie, ThorHa und colorcraze beleuchten aufschlussreich die besondere Konfrontation, die sich der Generation, die im Alter des Durchstartens (Mitte 30-Mitte40) entgegenstellt.
Schwieriger Vermögensaufbau. Nomadisierende Arbeitsstellen. Beziehungszweifel und ein Gewitter aus Fortpflanzungsangst und viel zu spätem Kinderwunsch?
Auch mir kommen die Eckdaten des Elternhauses, die Sie anführen, ThorHa nicht fremd vor, auch wenn ein gewisses bescheidenes familiäres Vermögenspolster das eine oder andere Extra erlaubte (Italien statt Schwarzwald…) – erwartet man heute also zuviel?
Ich glaube, es ist einfach zu komplex geworden, für welchen leckeren Heuhaufen man sich entscheiden soll. Der Selbstverwirklichungsmarkt ist so differenziert geworden – vom Hubschrauberführerschein über Nacktyoga zu Powerorigami, Romanschriftstellerworkshops und Bauerntheatervereinen, vom guten alten Jodeldiplom oder der Provinzfussballkarriere oder der freiwilligen Feuerwehr ganz zu schweigen.
Darum oft der Rücksturz ins Archaische, als ob alter Quatsch besser wäre, weil er nur lange genug abgehangen hat. Nein, ich bin sicher kein religiöser Mensch.
Man muss sich an neue Vermögensstrukturen gewöhnen, an fluktuierende Werte, wo die, die rar und nicht vermehrbar und begehrenswert sind, dem Normalsterblichen kaum mehr zugänglich sind. Kaufen Sie mal ein Reihenhaus in Grünwald, oder einen VW-Bus Camper aus den frühen 60ern.
Aber ein Bedford Bus aus den 60ern ist für ein Fünftel des VW-Bus Preises zu haben – ein Barchetta oder ein PT Cruiser Cabrio machen Offenfahrspass zu einem Bruchteil der Investition in ein “angesagtes” Cabrio. Es gibt eine ganze Menge erschwingliche Kunst, die nicht einfach mit viel Geschwafel zu adeln ist, sondern weil sie wirklich bemerkenswert schön, schwer zu erzeugen und einzigartig ist.
Vermögensaufbau kann in Ansätzen noch funktionieren, wenn man das nachwachsende Gras hören kann.
Auch wenn ich Herrn Maschmeyer nicht besonders gern habe, muss ich zugeben, dass er in einem neulich in der FAZ erschienenen Interview einige kluge Gedanken geäussert hat, die in die selbe Richtung gingen – die unternehmerische Vorsprungsleistung ist die Erkenntnis, was die Gesellschaft in vier, fünf Jahren begehren wird.
In diesem Sinn glaube ich, ist es sicher nicht der schlechteste Ansatz, in sich hinein zu horchen, was man selbst in seinem Leben, in seiner näheren Zukunft gerne erreichen, erleben, besitzen würde – ohne dass man dem ganzen Gebrüll der Werbung und der von den Trendforschern und It-People gefeierten Trends zuviel Geltung zugesteht.
Und wenn einem dann etwas klarer wird, was das wundervoll einzigartige an seinem Lebenspartner, an seinen Freunden, (seltener) an seiner Familie ist, wird man materielle Trophäen und Diplomjodelwettbewerbsgoldmedaillen ein klein wenig leichter gewichten, als es einem der Mainstream suggeriert, in dem mehr Leute Romane schreiben, als lesen, nicht, weil sie es können, sondern nur weil sie sich einbilden, dass die 827. Schilderung einer banal verkorksten Kindheit es auch noch auf die Spiegel-Bestseller-Liste schaffen muss.
Mediensegler ha detto:
“wenn man das nachwachsende Gras hören kann”
oder die Trüffel riechen,
schau an, der Artist sagt es halt ohne Schweinchen. 😉
donna laura ha detto:
die ferkelchen sollten ihre kleinen schweinereien schon selbst machen. aber ferkelchen fragen üblicherweise nicht.
das merkelchen fragt ja auch nicht.
Mediensegler ha detto:
Nöö, das Merkelchen schaut zu,
wie viele dem Bolzen bedrohlich nahe kommen.
donna laura ha detto:
… auf dem bolzplatz 😉
Mediensegler ha detto:
Na ja, manche schaffen es auch an die Armbrust.
donna laura ha detto:
dann können die ihren schicksalskameraden auf der anderen seite den apfel zwischen den zahnreihen wegschiessen.
solange die petersilie in den ohren bleibt…
Mediensegler ha detto:
Die, die dann etwas später mit Äpfelchen im Maul serviert werden,
hätten halt die Petersilie früher rausnehmen müssen.
donna laura ha detto:
fast bin ich mir sicher, dass der gute spaccato morgen ein kleines filmchen zu astérix und den dummen legionellen, pardon, legionären parat hat. die haben den schuss auch nicht gehört, der petersilie wegen.
aber ein bratapfel hat schon etwas; Filou bevorzugt ja offensichtlich die flüssige variante.
wichtig ist bei dem ganzen, dass die eigenen ferkelchen nicht mit dem bratapfel zwischen den hauern enden. wollen wir es mal hoffen.
Mediensegler ha detto:
Pflanzen wir noch vor der Heia
ein Apfelbäumchen.
colorcraze ha detto:
( ) ( ) ( ) *
(Apfelkernweitwurf zur nächsten Erdstelle)
Jetzt Heia.
Gut Nacht!
spaccato ha detto:
Comment ?
Viele beißen ja kraftvoll zu in blindem Vertrauen. Hinterher ist man immer schlauer.
Oft gibt es nur im Märchen ein Happy End …
Mediensegler ha detto:
Den Spaccato beneide ich jetzt wirklich nicht,
der arme Kerl muss morgen ganz viele Scriptbilder verfilmen.
Und … der … ist hier auch nicht despektierlich.
Mediensegler ha detto:
Werde jetzt selig davon träumen,
wie Spion & Spion versuchen,
die oben vorliegenden Texte zu dechiffrieren.
spaccato ha detto:
Nicht immer verfüge ich über ausreichend Zeit und Nerven, um alle Geschehnisse zu bebildern. Mi dispiace! Heute geht es auch eher nicht.
Mediensegler ha detto:
Oooch,
mal nicht das Lichtlein unter den Scheffel stellen,
die Petersilie und die Äpfelchen haben Sie doch schon ganz gut getroffen.
muscat ha detto:
Mediensegler, sehen wir uns eigentlich am 31. Dezember auf der Insel der Sorglosen (weit weg von Berlin)?
Mediensegler ha detto:
@Muscat,
Insel der Sorglosen ist gut:
Wir haben ernsthaft darüber nachgedacht nach einem recht anstrengenden Jahr
die Familie Familie sein zu lassen, und zu fliehen,
nicht nur zu Sylvester, sondern auch zu Weihnachten,
aber leider ist der Lebensgefährte meiner Mutter erkrankt
und da wird ein wenig Hilfe nötig sein.
.
Ansonsten hätte ich die Idee nicht schlecht gefunden,
habe da ein Lieblingsrestaurant,
die Hubertusklause, weil man da Raucher nicht als zweitklassige Menschen behandelt.
.
Weit weg von Berlin?
Aber nicht nur geografisch,
eher Paradies – Hölle. 😉
Mediensegler ha detto:
Beneide Sie,
hätte ich auch gerne.
Wünsche Besinnlichkeit.
colorcraze ha detto:
Hubertusklause klingt gut (nach Wildbraten, aber den mache ich auch daheim).
Wünsche Ihnen ein den Umständen entsprechend trotzdem freundliches Fest, das nicht zu streßig wird.
muscat ha detto:
Lieber Mediensegler, das ist natürlich schade… tut mir leid für Sie und Ihre Familie. Aber die Insel läuft ja nicht weg; es wird höchstens mal ein bisschen Sand weggespült.
Ich wünsche schnelle Besserung! Und ein ansonsten frohes Fest!
Mediensegler ha detto:
Habe im anderen Salon einen Link gefunden,
den fand ich nicht schlecht.
.
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/sachbuch/constanze-kurz-und-frank-rieger-arbeitsfrei-wo-du-hingehst-da-will-auch-die-maschine-hingehen-12622669.html
.
Ich werde das Buch kaufen.
.
Danke, colorcraze,
wünsche ich Ihnen auch,
und Sie haben den richtigen Riecher,
Wild gibt es jetzt da,
und man darf am Tisch auch rauchen,
natürlich, macht man das nur zwischen den Gängen,
man weiß sich ja zu benehmen. 🙂
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