Warum liegt hier überhaupt Stroh rum?
Mein Lodenmantel ist nicht modisch, sondern von einer Firma, deren Kunden Jäger, Förster, Reiter und Bauern sind. Der Stoff kommt aus einem Hochtal bei Innsbruck, er ist grob und dick, und ausserordentlich steif. Fast ist es eine Rüstung gegen Schnee, Regen, Outdoornorddeutsche und Eis und was sonst einem im Gebirge drohen mag. Absurd teuer erscheint er nur, wenn man ihn im Geschäft sieht, aber nach drei Wintern, die ohne jedes Gefühl von Kälte und Nässe überstanden wurden, war es der beste Kauf, den man sich vorstellen kann. Im Stich gelassen hat mich der Mantel nur ein einziges Mal. Nicht auf dem Eis des Sylvensteinspeichers und nicht auf dem verschneiten Weg zum Hirschberg. Sondern in Frankfurt, im Oktober, in einer U-Bahn-Station im Westend. Denn gegen die Kälte des Wetters ist der Mantel entworfen worden, nicht aber gegen die Kälte, die sich aus den Stahlrohren einer Bank in der U-Bahn kriechend, nach zwei Minuten höchst unangenehm bemerkbar macht.
Vermutlich gibt es für diese Bank schon eine Modellbezeichnung, aber ich nenne sie Prokrustesbett. Oder “Die kleine kalte Schwester der eisernen Jungfrau”. Oder auch “Vlad der Pfähler”. Das Ding ist vollkommen unzumutbar und angesichts der Tatsache, dass ich das im Schweisse der Angesichter der Untertanen meiner Vorfahren sauer verdiente Geld für die Nichtbeförderung und den Verbleib an diesem Ort wegen Zugverspätung ausgebe, eine sagenhafte Frechheit. Ich würde gern die Menschen kennenlernen, die so etwas entwerfen, bauen, verkaufen, sich dafür entscheiden und aufstellen. Und sie dann einfach mal drei Tage drauf sitzen lassen. Es wirkt nicht so schnell wie die Ochsenpeitsche meiner Altvorderen, aber nach drei Tagen, nehme ich an, hat man darauf wunde Stellen, einen langfristigen Haltungsschaden und die Erkenntnis, dass es eine unfassbare Unhöflichkeit ist, so etwas einem Kunden hinzustellen. Es ist ein Skandal und eine Folter.
Ich will nicht bestreiten, dass dieser Skandal auch eine gewisse Erkenntnis mit sich bringt. Diese U-Bahn-Station richtet Menschen dazu ab, solche Unverschämtheiten hinzunehmen. Es gibt keine Alternative. Sie gewöhnen sich daran, so behandelt zu werden, und wer sich schon freiwillig so behandeln lässt, der wird später, wenn er dafür Geld bekommt und keines hergeben muss, beruflich auch viele Demütigungen hinnehmen. Er wird sich aller Voreile berauben lassen. Man muss sich vorstellen, mit so einer Bank beginnt für die Frankfurter ein Tag. Die ganze Welt und diese Bank im Besonderen sagen ihm: Du bist hier nicht willkommen. Du sollst hier gar nicht sein. Gnadenhalber und mit Qualen darfst Du etwas verweilen, wenn die Füsse Dich nicht tragen, aber damit sich das wenigstens für uns lohnt, sind Dir gegenüber Werbedisplays, die Dir ein schöneres Leben vorlügen, obwohl diese Bank idaltypisch für Dein ganzes Dasein zwischen Mietwohnungsloch und Leasingauto steht. Ruhig liegen darfst Du erst, wenn Du tot bisr.
Das Schlimmste an der Sache ist: Das wird einfach so hingenommen. Das hier ist schliesslich der erste Text, der verklausuliert zum Aufstand aufruft. Natürlich kann man so eine Bank auch nicht zerstören, niederbrennen und zerhacken, sie steht ewig wie der Eingang in die Stadt der Schmerzen und wenn man daran sein Blut vergossen hat, wird sie einfach abgewaschen; insgesamt ist ein Aufstand dagegen so erfolgversprechend wie die Erwartung, die Bundesregierung würde unsere Daten vor den amerikanischen Freundverbrechern schützen. Aber man könnte doch wenigstens einmal Guerillaseidenbrokatkissen mitbringen. Oder sich einen hübschen Biedermeiersessel herunter tragen lassen, damit den anderen klar wird: Diese Normalität, in der Ihr lebt, ist ein Verbrechen. Was nutzt Euch der ganze Wohlstand, wenn Ihr trotzdem auf solchen Bänken sitzen müsst, gegen die nicht mal bester Loden hilft, geschweige denn der billige Tand, den Ihr hier für nobel haltet? Das ist widernatürlich und menschenunwürdig. Lasst Euch nicht so würdelos behandeln.
Der Frankfurter jedoch nimmt es hin und verkauft nachher noch ein paar steuerlich getürkte Verschmutzungsrechte, manipuliert einen Zinssatz, schreibt absurde Befürwortungen für Internetüberwachung, oder bewertet Sushi, ohne zu bedenken, wie die Meere für diesen seifenartigen Modetand kaputt gemacht werden. Er kennt es nicht anders, er wird so erzogen und er lebt danach, ja, er meint sogar, das sei richtig und diene dem Fortschritt und der eigenen Karriere. Und vermutlich fällt es mir auch nur auf, weil ich aus einer Welt komme, in der die Banken aus Holz sind, in einem Park stehen, wo keine U-Bahn fährt, und in die Lehnen eingeschnitzte Gedichtzeilen bekannter Lyriker tragen. In Meran etwa ist das so. Das sind echte Banken und sie laden ein, sich zu setzen und sogar im November die Aussicht zu geniessen. Das klingt unglaublich banal, aber wer Frankfurt kennt, der weiss: Diese Bank scheidet uns Menschen von jenen, die in Abtötung der Sinne vegetieren.
Bei uns sind alle Banken so. Ihnen gegenüber ist nie ein Display, aber sehr oft eine atemberaubende Aussicht. Es gibt zum Beispiel an der Neureuth auf halbem Weg eine Bank, an der ich immer anhalte, um hinab ins Tal und ins ferne München zu schauen, so man es unter der Abgasglocke erkennt: Ich könnte auch durchmarschieren, es ist keine körperliche Schwäche, nur das Gefühl einer Hingabe. Es ist eine Bank, die mich verführt und flachlegt. Es gibt in Mantua Banken im Stadtpark, darauf schlafen die Leute im Sommer, und obwohl Italien so viel ärmer ist, sind die Banken freundlich grün gestrichen und so konzipiert, dass man nachgerade hineinrollt und so bleibt. Es sind Banken, die die Liebe zum Menschen errichtet hat, und keine einzige kostet etwas. Jeder darf sich darauf setzen und bleiben, so lange er möchte. Würde man hier ein Prokrustesbett aufstellen, nicht einmal die Hunde würden es nutzen. Alle Menschen wüssten, wie abstossend sie darauf wirken würden. Die Vögel des Parks würden es meiden. Die Pflanzen würden jene traurigen Büsche auslachen, die dahinter stehen müssten.
Und in Frankfurt meint man, das einem Menschen zumuten zu können. Soviel zum Thema “Krone der Schöpfung” aus Sicht der Verkehrsbetriebe. Vermutlich, ich weiss das ja nicht, ich verlasse Frankfurt immer so schnell wie möglich, gibt es Gründe, die man mit Excel und Powerpoint nachvollziehbar machen kann, und am Ende ist es so billiger als eine Holzbank im Park. Diese Bänke bei uns, die werden dennoch gern bezahlt und gestiftet, von Familien, Sparkassen, Restaurants und Kurgästen: Einfach, weil es schön ist und die Stifter finden, hier sollte man sich an sie wohlmeinend erinnern. Man ist gut zueinander. Freundlich. Man geht nett miteinander um. Es ist schön. Und es sollte eigentlich immer so sein.
Sogar Alkohol – in der U-Bahn ein Zeichen der Verlotterung – wird hier schön und stimmungsvoll. Bald jährt sich der erste Weltkrieg zum 100. Mal, und man fragt sich, wie Menschen sich so etwas antun konnten, aber die Bänke in der U-Bahn speisen sich aus dem gleichen mörderischen Kalkül des Verdrängens, das uns Verdun brachte, Ikea anstelle von Möbeln und als Endpunkt des Untergangs des Abendlandes: Nespresso statt Kaffee. Und diese Nespresso-to-go-Bank, Hauptsache gehen, Hauptsache verschwinden in engen, vollgequetschten Neonräumen auf Rädern, hinein in die dunklen Röhren unter der Stadt. Es ist nur eine Bank, werden sie sich morgen dann wieder sagen, aber wer die Bank nimmt, nimmt auch den Rest als gegeben hin, und lässt sich strecken oder zurechthacken, damit es in die Verwertung passt.
Auf keiner einzigen Parkbanklehne im Meran steht übrigens ein Jahresabschluss oder eine Marktanalyse. Aber Menschen küssen sich. Denken Sie morgen auf dem Prokrustesbett daran und verachten Sie wenigestens den Nahverkehrsbetreiber, der Ihnen mit Eisen am Podex zu nah verkehrt.
T.I.M. ha detto:
Nun, liegt der eigentliche Skandal tatsaechlich bei den Frankfurter Verkehrsbetrieben oder eher bei dem Abschaum, der jede schoene Holzbank im staedtischen Raum alsbald in eine ziemlich unappetitliche Konstruktion verwandelt? Ehrlich gesagt, wenn ich mich wirklich hinsetzen muss, verbringe ich die 4 min, die ich auf die U-Bahn warte, lieber auf einer unangenehmen aber halbwegs sauberen Metallbank als auf einer versifften Holzbank, die nass ist von Fuessen (weil manche juengere Zeitgenossen lieber oben auf der Lehne sitzen) und auf der Kippen ausgedrueckt wurden.
Jetzt koennen Sie natuerlich argumentieren, dass die aesthetische Ueberlegenheit Merans diese Leute vom vandalieren abhielte und laegen damit sicherlich teilweise richtig. Allerdings kann es natuerlich auch sein, dass dank oekonomischer Segregation diese Klientel einfach aus Meran in die italienischen Frankfurts und Berlins gedraengt wurde.
Don Alphonso ha detto:
Ich habe in Belin nur einen Südtiroler getriofffen, und den nehme ich im Auto mit, und in Frankfurt noch gar keinen.
T.I.M. ha detto:
Meinte die itelienischen Pendants – welche Staedte das auch immer sein moegen.
Don Alphonso ha detto:
HAHA! Sie wollen mich argumentativ in die Ecke drängen!!!!
Klar ist es unschön und irgendwie passt das alles zusammen. Aber die Bank auf meinem Berg steht da einfach so und vielleicht gehen Rowdies auch einfach nicht auf dem Berg, weil sie sich in der U-bahn wohlfühlen? Ausserdem ziehen angeblich Leute auch gern nach Berlin.
T.I.M. ha detto:
Nein, draengen moechte ich Sie nirgendwohin und zu gar nichts, nur klarstellen, was ich gemeint hatte mit “in die italienischen Franfurts und Berlins”.
Tatsaechlich ist es ja eine interessante Fragestellung, wieso Vandalismus an manchen Orten eher passiert als an anderen. Wenn man sich heute Manhattan anschaut, dann wird man nicht umhinkommen, der Broken-Window-Theorie zumindest teilweise zustimmen. Also nicht die Schoenheit Merans ist es, die Vandalen abschreckt, sondern die nicht sofort beseitigte Haesslichkeit Frankfurts oder Berlin ist es, die weitere Haesslichkeit nach sich zieht. Gleichsam ein antiaesthetisch selbstverstaerkendes System.
Waehrend letzgenannte These empirisch belegt werden kann, wuerden mich die Gedanken zur ersteren auch interessieren. Kann Schoenheit schlechtes Verhalten mindern? Das ist doch ungefaehr das Glaubensbekenntnis der vormodernen bildenden Kunst, oder?
“Dem Wahren, Schönen, Guten” (Steht selbst in Frankfurt an der alten Oper)
whatcrisis ha detto:
Wo die Menschen sich wohlfühlen, empfinden sie auch Dankbarkeit dafür, dass das Ambiente, die Umwelt ihnen so wohltut, ob nun sogar bewusst oder nur halb- bis unbewusst, und verhalten sich achtsamer, damit diese günstigen Umstände auch möglichst lange erhalten bleiben. Wo man sich wohl fühlt, fühlt man sich auch gewissermaßen heimisch, und seine Heimat lässt man sich nicht so einfach ungestraft, widerspruchs- und widerstandslos ruinieren.
Wer hingegen gegenüber seiner Umwelt gleichgültig fühlt, ja fühlen muss, um angesichts ihrer Hässlichkeit nicht in Depressionen verfallen zu müssen – der wird untätig und eben gleichgültig hinnehmen, wenn sie noch mehr verschandelt wird.
Deswegen stimmt die These wohl auch, dass man so etwas wie fracking nur mit einer bestimmten Sorte Leute und nur in bestimmten Gegenden machen kann – weswegen es vermutlich so einfach war, das im großen Stil in den USA zu machen. Früher hätte man Reservationen von Ureinwohnern für derlei benutzt, heute nimmt man eben andere, um die sich niemand kümmert und hinter denen keine Lobby schützend steht, who-the-f**k-cares-people. Denn mit denen kann man es ja machen!
So wie man ja auch Probanden für Pharmaexperimente vorzugsweise in Elends- und nicht in gehobenen Westvierteln opder Organspender unter zu Tode Verurteilten oder Kriegsflüchtlingen zu rekrutieren pflegt…
colorcraze ha detto:
Das mit dem Auf-der-Lehne-Sitzen ist so eine blöde Schülermode, die immer mal in Wellen auftritt. Sehe ich an den Parkbänken um die Ecke. Mehrere Jahre setzen sie sich normal, dann fängt wieder einer an…
Michel Drückeberger ha detto:
Zerstören? Klar doch: Kältespray! Damit verwandelt man sogar massive Fahrradpanzerschlösser in krümelnde Splitter, die Eisenröhren des Frankfurter Fahrgastgrills kollabieren möglicherweise sogar noch schneller…
Don Alphonso ha detto:
Danke für den Tip! Man lernt nie aus,.
spaccato ha detto:
Ei, ei.
[mit dem Zeigefinger wedelnd und die Stirn in Falten legend]
Don Alphonso ha detto:
Warum? ich mache das ja eh nicht und der kleine Hool in FFM hat das sicher auch so drauf.
Michel Drückeberger ha detto:
Signor Spaccato: Wo bleibt der dazu passende Film (darf gerne auch ohne das fröhliche Schnuckelchen M. K. sein 😉 )?
Don Alphonso ha detto:
Bitte den Youtube zerhacken!
spaccato ha detto:
Nee, heute nimmer.
Habe dafür ein hübsches Bildchen eines leider verstorbenen Südtirolers parat, das mir neulich bei der Traubengeschichte des Gastgebers in den Sinn kam.
Hier ist es.
Don Alphonso ha detto:
Zufrieden sehen sie aus!
Anoniemus Bosch ha detto:
Vermutlich ist die Bank als Folterinstrument ausgeführt, um bedauernswerte Mitmenschen ohne eigene Wohnung/Bett am längeren Verweilen zu hindern?
Don Alphonso ha detto:
Vermutlich auch. Aber ich glaube ohnehin, dass es leute gibt, deren Köofe solche kranken Ideen hervorbringen, dass sie sicher auch nichts gegen eine weitreichende Beseitigung von Armen haben.
spaccato ha detto:
Theoretisch besser wäre ja die Beseitigung der Armut.
Ja, ja. Ich weiß. Geht ned.
whatcrisis ha detto:
Somit verbleibt alternativlos nur noch die Option Beseitigung der Armen.
Weils ja ned anners geht.
Freilich macht man sich da nicht gern selber die Hände schmutzig und lässt das dann andere machen. Man wird niemals einen Frankfurter Bankster sehen, wie er einen Obdachlosen handgreiflich vertreibt, vielleicht noch unter gutem Zureden: “Sieh es doch ein. Es muss einfach sein. Du willst es doch auch!”…
Don Alphonso ha detto:
Hessens CDU nimmt auch die Vermächtnisse von Obdachlosen, da habe ich keine Zweifel.
spaccato ha detto:
Genau in die Richtung gehen die Überlegungen bei den “Entscheidern”.
Anoniemus Bosch ha detto:
Ja. Ich habe auch schon Parkbänke gesehen, aus denen Pfähle ragen, die strategisch so platziert sind, dass man sich auf der Bank nicht hinlegen kann. Ausser vielleicht man nimmt eine tödliche Verletzung in Kauf….
Don Alphonso ha detto:
Ich muss da immer an die deutsche Bahn denken. bei uns am Tegernsee stehen noch richtige Banken am von der Oberlandbahn betriebenen Bahnhof, Und in Würzburg sind es dann so Schaten, ganz schrecklich. Ich glaube, Holz wird einfach nicht genommen, weil es isoliert und nicht so kalt macht.
spaccato ha detto:
So richtig geil unbequem ist dieses Exemplar in der Pariser Metro.
colorcraze ha detto:
Ja, das ist auch so eine Hinternanlehnkonstruktion.
Don Alphonso ha detto:
Gibt es da sowas wie einen Unmenschlichkeitswettkampf mit Preisen?
colorcraze ha detto:
(Presen- vermutlich Preisen)
Das weiß ich nicht, es dünkt mich auch, die schauen voneinander ab, ich weiß nur, wie gesagt, daß diese Seuche seit mindestens 81 unterwegs ist.
Don Alphonso ha detto:
Wahrscheinlich gibt es auch Fachzeitschariften wie “Der fröhliche Waterboarder” und “Eiterwunde heute”-
whatcrisis ha detto:
Das Leben ungemütlich machen hat doch schon viel längere Tradition.
War nicht eben erst der 9. November, Reichskristallnacht? Oder die Bartholomäusnacht… Oder die Nacht der ungesäuerten Brote vorm Exodus, daher vermutlich auch die Tradition der Gaunerzinken – hier gibts was abzuschlachten und hier was mitzunehmen… (Das hebräische Wort pessach ist abgeleitet von einem Verbalstamm mit der Bedeutung „auf-/gegen-/zurückstoßen“ oder „abprallen“. Es bezeichnet in Ex 12,13 EU das „Vorübergehen“, „Auslassen“ oder „Überspringen“ jüdischer Häuser während JHWHs Strafgericht an den ägyptischen männlichen Erstgeborenen in der Nacht des Auszugs. Die Hebräer seien dabei verschont geblieben, weil sie ihre Türen mit einem Schutzzeichen markiert hätten…)
colorcraze ha detto:
Ah, das mit der Eiterwunde ist eher Chirurgenhumor, die würde ich nicht von vornherein als misanthropisch ansehen.
Aber die erwähnten Beispiele müssen Misanthropenhirnen entsprungen sein.
Michel Drückeberger ha detto:
kleine, aber notwendige Korrektur: Bänke, nicht Banken 🙂
colorcraze ha detto:
Nu mach doch nicht den Witz kaputt.
Michel Drückeberger ha detto:
Nö, den Witz, der für die Überschrift passend ist, hat er doch selber kaputt gemacht: Im Text schreibt er sowohl “Bänke(n)” (“wenn Ihr trotzdem auf solchen Bänken sitzen müsst”, “Diese Bänke bei uns”, “aber die Bänke in der U-Bahn”) als auch “Banken”…
colorcraze ha detto:
Früher war immer das Gestell aus Metall und eine Holzauflage drauf. Die wurde immer wieder vandalisiert und erneuert. An manchen Stellen hat man es so aus Pietät belassen, u.a. an “unserem” Bahnhof, der ein wenig jugendstilig-20er-Jahre-haft gestaltet ist.
Dann gibt es noch die 70er-Jahre-Schalensitze aus Plastik oder GfK manchenorts, oft an Umsteigebahnhöfen, daß sich keine Obdachlosen festsetzen.
Diese wurden in den letzten 20 Jahren aber auch mal durch Drahtgitter-“Sessel” ausgetauscht – auf denen kann man sitzen, zumindest versuchen sie den Blasenkatarrh nicht in aller Heftigkeit hervorzurufen, sondern nur so ein bißchen.
Anoniemus Bosch ha detto:
Ich bin überzeugt, dass die schönen Holzbänke sogar billiger wären.
Es gibt ja auch noch weitere Varianten, um den Aufenthalt so ungemütlich wie möglich zu machen: die ganz schmale Bank. Wartehäuschenwände, wo es unter den Seitenwänden hindurchzieht.
Don Alphonso ha detto:
Pfeiftöne wären auch eine Option.
colorcraze ha detto:
Igitt! Menschenfeinde! Öffentliche Verkehrsmittel sind schon ohrenbetäubend genug, da muß man nicht noch die Höhenregister zerstören.
whatcrisis ha detto:
Ungemütliche Beleuchtung nicht vergessen. Vertreibt lichtscheues Gesindel.
colorcraze ha detto:
Bringt die bloß nicht auf Ideen.
Don Alphonso ha detto:
Gerüche sind es schon schlmm genug. Aber kärchern ginge noch.
whatcrisis ha detto:
Viele die es anderen so richtig ungemütlich machen wollen, weil sie selber es ja auch nie wirklich gut hatten in ihrem harten Kampf ums Dasein und Sosein, haben ohnehin Tinnitus, Durchblutungsstörungen, taube Glieder und Gehörgänge – kurz, die sind ohnehin depriviert und deprimiert genug.
whatcrisis ha detto:
Kärchern gibts erst bei unangemeldeten und nicht genehmen Versammlungen an Tagen des Zorns:
Wasserspender
colorcraze ha detto:
Kärchern ist auch immer mal nötig im Winter, weil immer mal wer eine Blasenschwäche hat.
“Randalefest” müssen Sitzgelegenheiten in Umsteigebahnhöfen schon sein.
Aber das spricht nicht gegen stabile verschraubte Holzplanken.
Don Alphonso ha detto:
Oder Kunststoff. Jedenfalls irgendwas, das nicht so kalt ist.
colorcraze ha detto:
Kunststoff nur dort, wo die ganzen Betriebszeiten über immer genug Leute da sind, so daß es Mecker gibt, wenn gezündelt wird. Dickes Holz ist schwerer entflammbar.
whatcrisis ha detto:
colorcraze, Sie geraten ja richtig in Wallung!
Ist ja auch ein herzerwärmendes Thema diesmal, das wirds sein.
Don Alphonso ha detto:
Herz schon, aber der Rest ist eiskalt.
colorcraze ha detto:
Beleuchtung macht einen U-Bhf. nicht ungemütlich, führt eher dazu, daß man sich dort nachts wohler fühlt, wenn man wartet. Schlafen bei Licht braucht übrigens wenig Übung, wie ich noch aus Jugendzeiten weiß.
Ein kalter A* ist hingegen ein Synonym des Tödlichen.
colorcraze ha detto:
Das erste Mal erlebte ich derartiges 1981 in San Antonio/Texas. Ich war empört über die Menschenfeindlichkeit des nicht mal zum Sitzen geeigneten “Hinternanlehnmöbels” aus Metall an der Bushaltestelle der Shoppingmall.
Seither frißt sich diese Seuche immer weiter.
Die Blasenkatarrhmode der chinesischen Metallstühle scheint wieder einigermaßen überwunden, zumindest im Imbißbereich, aber die Verknastung im öffentlichen Verkehr noch nicht.
Die Idee mit den Sitzkissen finde ich gut, hihi.
Sollte man vielleicht echt mal machen, Sitzkissen mit Bändeln drauf befestigen.
Don Alphonso ha detto:
Und zwar mit der Aufschrift: “Nur ein Viertelstündchen odr auch sieben” und “Schlafplatz de Luxe”. Aber ich frage mich wirklich, was für Menschen die Hersteller von sowas sind., Nicht ausgelastete Mörderdrohnenfabrikanten?
colorcraze ha detto:
Wie erwähnt, gab es das schon vor den Mörderdrohnen. Es wäre also eher möglich, daß die Hersteller solcher Bösartigkeiten auf drohnen umgeschwenkt sind.
spaccato ha detto:
Es gibt eigentlich selten Ideen, die nicht schon mal ventiliert wurden.
colorcraze ha detto:
Das war “guerilla knitting”, davon hat man schon lange nichts mehr gesehen.
confrontando le mele alle arance ha detto:
Der Vergleich im Text hinkt ein wenig, denn es werden Äppel mit Birnen verglichen. Dies soll nicht die Unmenschlichkeit der Stahlbank beschönigen, aber die Stahlbank steht in einem Transitbereich, der nicht zum Verweilen einladen soll. Die Meraner Parkbank steht, nun ja, in einem Park. Der korrekte Vergleich wäre zwischen je einer Frankfurter und Meraner Parkbank, oder zwischen je einer Fr. & M. U-Bahnbank (oh ja, Gips nicht!) geführt worden…
Don Alphonso ha detto:
Nun, dieses Blog macht die Kursichtigkeitb seines Autors und die Begrenztheit seiner Logik gern zum Thema, auf dass sich der Diskurs entspinne. ich will gar nicht recht haben. ich will da nur eine bequeme Bank wie in Meran.
Anoniemus Bosch ha detto:
Ich würde die bequeme Bank zb auch in Buchhandlungen und Boutiquen und Kaufhäusern haben wollen. Aber gibts nicht. Ich soll nur schnell kaufen und schnell wieder abhauen.
Don Alphonso ha detto:
Die allergrösste Frehheit sind a) Ablaufbänder und b) der Umstand, dass man auch gar nicht mehr ratschen kann. Und dann wundern sich die Leute, wenn sie nicht wisen, mit wem der Bprgermeister gestern geschlafen hat!
colorcraze ha detto:
Der 10-Euro-Friseur in der Wilmersdorfer hatte eine aus Holz für die wartenden Kunden oder mitgekommenen Ehepartner, letzten Sommer jedenfalls.
Don Alphonso ha detto:
Das ist sehr freundlich und hoffentlich auch geschäftsfördernd.
colorcraze ha detto:
Ja, ich finde das auch nett. Ein Eis- und ein Blumenladen haben das auch noch.
Da ich dort öfters Leute sitzen sah, scheint es durchaus zu wirken.
Anoniemus Bosch ha detto:
Jetzt weiss ich wieder, woran mich die Bank erinnert: an diese Querstäbe/Gitter, die auf dem Land manchmal in Strassen eingelassen sind, um das Vieh am weiterlaufen zu hindern.
colorcraze ha detto:
Schlachthof oder so?
Don Alphonso ha detto:
Weidegitter… ich denke da mehr an Abflussgullis.
whatcrisis ha detto:
Genau, selbst das Schlachtvieh wird doch heutzutage mitfühlender umzäunt als der gemeine Massenmensch, der sich noch auf Verkehrsflächen wagt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Temple_Grandin
“You never walk alone” ist wirklich sehenswert, btw.
Sich unter Menschen und auf Wege und Plätze zu begeben ist eigentlich inzwischen ziemlich unerwünscht. Darum all diese “Gemütlichkeit”.
Flanieren? Meinetwegen, aber bitte nur im eigenen
GehegeGarten.Anoniemus Bosch ha detto:
Nicht umsonst wird das Volk ja auch oft als Stimmvieh bezeichnet.
greenbowlerhat ha detto:
Die Bänke im Palmengarten zeigt er halt nicht. Was die “Bänke” – die gezeigten stehen vermutlich in der U-Bahnstation Messe – natürlich nicht schöner macht.
Aber: Der Träger des Filzmantels sollte sich fragen, was ist die Alternative? Das Metallding ist immerhin eine Sitzgelegenheit, die vergleichsweise sauber ist und sich notfalls leicht mit dem Dampfstrahler reinigen lässt.
Bei der ersehnten Holzbank ist aber zu fragen, fände es der Träger des Filzmantels besser, wenn er sich auf ein Möbel setzen dürfte, von der er den Siff mit dem Fingernagel abkratzen könnte, wo sich Edding und Farbspray auf dem Stoff abbilden, sich die Kotzebrocken ankleben, Holzsplitter, gerne auch mal fingerdick, hineinbohren, oder ausgelaufene Flüssigkeiten wie Bier oder das was dann später beim Menschen unten rauskommt, zusammen mit Kokelasche, auch in den Stoff einsickern.
colorcraze ha detto:
Also Edding und Farbspray färben normalerweise nicht ab.
Schwerer in Griff zu kriegen sind klebige Trink- und Essensreste, und Körpersäfte oben und unten. Holzsplitter tun einem Lodenmantel wenig, nehme ich an, denn damit ist im Wald immer zu rechnen. Und dann gibts noch den schwarzen Staub, nicht nur Kokel, auch Verkehrsemission.
Wie man derlei schnell und gründlich wegbekommt, ist tatsächlich ein eigenes Forschungsfeld, Verkehrsbetriebe-Reinigungstrupps haben da bestimmt viel Erfahrung. So man sie läßt und bezahlt – und da geht es dann wieder in den Pingpong “öffentlicher Luxus ist teuer im Unterhalt und drum schafft man ihn ab” über.
whatcrisis ha detto:
Und dann diese Sprüche, manchmal sogar auf Schildern oder Aufklebern:
“Besuchen Sie uns wieder!”…
Don Alphonso ha detto:
“Vielen Dank für Ihre Fahrt mit dem Verkehrsverbund und schalten Sie auch das nächste Mal wieder ein, wenn sie den Zugführer sagen hören; Die Kurve packt auch 120.”
colorcraze ha detto:
Au ja, das wärs.
Dem Alltag das Abenteuer wiedergeben.
Die Signaldrähte sind geklaut – kommen wir da durch oder nicht?
colorcraze ha detto:
So? Habe schon lange keine solchen mehr gesehen. Entweder belehrende Aufkleber in der U-Bahn oder “wir haben am Sonntag den ganzen Tag auf” im Einkaufszentrum oder “Vielen Dank für Ihren Einkauf” auf dem Kassenzettel, aber “besuchen sie uns wieder” hab ich schon lange nirgends mehr gelesen.
Mediensegler ha detto:
“Vielen Dank für Ihr Verständnis”
nach der Autobahnbaustelle mit 60 km/h Geschwindigkeitsbegrenzung
auf 3 km, auf der schon seit drei Wochen kein Arbeiter zu sehen ist.
Mediensegler ha detto:
Sehe ich hier jeden Tag.
Folkher Braun ha detto:
Der Stadtverwaltung in Frankfurt ist zuzustimmen. Ich habe hier in Düsseldorf in 50 bis 100 m Entfernung – “Haniel Park” – zwei Spielwiesen (früher: Kinderspielplätze), wo die Verwaltung nach der Neu- Einrichtung vor zwei Jahren, die Dinger wieder zurückbaut. Denn es spielen da keine Kinder, sondern die Brüll- und Zeter- Gemeinde mit den Buddeln Gorbatschow hat dort das Sagen. Die Polizei darf sommertags die Schnappsleichen einsammeln. Das schnucklige Edelstahl- Tisch- und Stuhlsystem ist eh schon Altmetall. Dann schon eher Schweißkonstruktionen mit IPE- Trägern, gern auch aus Konstruktionsstählen wie Domex und Weldox von SSAB. Die Schweden haben da einfach mehr Erfahrung.
HansMeier555 ha detto:
Das wäre doch die Marktlücke für die Kirchen: In U-Bahnstationen richtig schöne massivhölzerne Kirchenbänke aufstellen lassen. Da kann man ruhig sitzen und auch mal ein Nickerchen einlegen.
whatcrisis ha detto:
Die Kirchen scheiden aber für sinnvolle Sozialarbeit mit Jugendlichen aus. Sie haben unter dieser Klientel aus vielerlei Gründen keinen guten Ruf.
Kluge Kommunen jedoch bieten den Jungen mit zuviel Zeit und zuwenig guten Ideen für Wochenend und Freizeit geeignete Treffpunkte an, wo sie sich sinnvoller beschäftigen können als Müll, Altglasscherben und gebrauchte Nadeln auf Kinderspielplätzen zu hinterlassen. Wenn man das richtig macht, funktionierts sogar, und die jungen Leute lernen sogar noch etwas dabei: wie man einfache häusliche Handwerksarbeiten ordentlich verrichtet, auch mal hinter sich aufräumt oder saubermacht, etwas repariert u.v.a. fürs Leben nützliche Basiswissen mehr.
colorcraze ha detto:
Kirchenbänke sind eher nicht für Nickerchen geeignet, die sind für längeres Sitzen unbequem. Im Café nahe dem Schloß stand (war schon lange nicht mehr dort, möglicherweise steht sie noch immer) als “Notsitz” eine kleine Kirchenbank. Für länger als 20 Minuten war die nicht, dann begann das Gefühl, man fängt an, für Sünden zu büßen.
Sterngucker ha detto:
Konter…
http://www.vice.com/de/read/warum-muenchen-wirklich-die-allerbeschissenste-stadt-der-welt-ist
06.08 Uhr… so, jetzt schmeckt mir der erste Kaffee gleich wieder besser…
Filou ha detto:
Like!
Moritz ha detto:
; -)
Fi**en und Angeben in München und dann lange nix, das stimmt definitiv.
Obwohl kein Berliner, könnte ich sogar noch mehr zu diesem herrlichen München-Bashing beitragen.
Faltenmonster, sorry sexistisch, ähm Figuren wie U Glas oder aufgschwemmte Alk-Schwammerln wie B Becker verschönern das Stadtbild der Bummbumm-Partyzone-Wiesn nicht wirklich. Sie machen es eher noch widerwärtiger.Das Schönste an München ist der Rosengarten.
Dort gibt es Blumen, einen Anfassgarten für Blinde mit Enzian und Küchenschelle, einen Giftgarten-Parcours, viele Sonnenstühle. Aber gottseidank keinen dieser geltungsüchtigen und
alkoholversautenkranken Herrschaften.Darauf ein Helles.
Hartmut ha detto:
Da fällt mir die Geschichte wieder ein, wie mein Vater zu seiner Parkbank kam. Nach 3 Tagen Abwesendheit , er hatte im Rausch ein Auto zerstört, hatte ihn der freundliche Polizist gefragt, ob er wohl eine Parkbank stiften wolle, denn andernfalls würde er die Fahrgestellnummer des Neuen(alten) mit dem Fahrzeugschein abgleichen.
Jeeves ha detto:
Bin ich der einige, den den Vorspruch mit dem “Stroh” nicht versteht? Mit dem österr. hochprozentigen Rum hat’s wohl nix zu tun, und das – nach schneller Internetsuche gefundene – wenig alberne Kurzvideo mit der Frau in Unterwäsche versteh’ ich nicht.
Nur die abgebildeten Bänke des Meraner Tappeinerwegs sind mir sehr vertraut.
spaccato ha detto:
Ich denke schon, dass hier Bezug auf dieses alberne Kurzvideo genommen wird.
Auch wenn es nichts mit U-Bahn-Bänken zu tun hat. Naja.
whatcrisis ha detto:
Das Original zu der BrokenComedy findet sich übrigens hier:
Die 5 dümmsten P0rn0dialoge ab 1:30…
Irgendwas wird sich der Hausherr schon dabei gedacht haben, Schelm der sich nichts Arges denkt…
Zu unterirdisch schlechten Verhältnissen passts ja, irgendwie und sowieso.
whatcrisis ha detto:
Wo der eine Gorbatschow vermutet, befürchtet der andere dauerbekiffte Pegelsäufer, und wieder ein anderer unter- oder überstellt eben Strohrum; im deutschsprachigen Süden ist das ja auch naheliegender.
Michel Drückeberger ha detto:
Die Frankfurter machen doch wieder bloß halbe Sachen. Die hier http://www.ziegler-metall.ch/sitzbank-taurus-mit-rundstahl-ohne-rueckenlehne ist doch noch viel hübscher…
http://www.ziegler-metall.ch/pages/service/impressum
spaccato ha detto:
Das kann man noch schön mit so ‘nem elektrischen Taubenschreck kombinieren.
*Dzzzzd* — Oh – Hat’s wehgetan?
colorcraze ha detto:
Es sieht zumindest schon so aus, als ob.
windsbraut ha detto:
„Du bist hier nicht willkommen. Du sollst hier gar nicht sein.“
Es ist ja nicht nur das als Bank getarnte Folterinstrument. Jenseits vom Gelaber der Politik wird einem Großteil Leuten doch allenthalben recht deutlich suggeriert, dass sie unerwünscht und überflüssig sind, es sei denn, sie konsumieren.
Ob das so einfach hingenommen wird? Der Widerstand ist vielleicht subtiler.
Meine steile und unbelegte These ist ja die, dass die Leute auch deshalb so wenig Kinder in die Welt setzten, weil ihnen seit Jahrzehnten in wichtigen Lebensbereichen deutlich gemacht wird, dass sie unnütz sind. Wer sich selbst überflüssig fühlt, überlegt sich vielleicht zweimal, noch weitere überflüssige Menschen in die Welt zu setzen.
whatcrisis ha detto:
Ob steil und unbelegbar, sei mal dahingestellt – jedenfalls sind Sie mit Ihrer These nicht allein:
deutschlandradiokultur.de/wuerdelos-im-spaetkapitalismus – Ilija Trojanow: Der überflüssige Mensch
windsbraut ha detto:
Ach, da schau her, der Herr Trojanow ist auch auf diese Idee gekommen. Vielen Dank, für den Link, kannte ich noch nicht.
muscat ha detto:
Ja, danke für den Link. Kannte bisher auch nur das Buch, dass er mit Frau Zeh zusammen geschrieben hatte.
colorcraze ha detto:
Ich finde diese These nicht sonderlich steil, sondern zunächst mal recht plausibel.
Allerdings sollte man ein wenig bohren, ob und wie sich das z.B. in der Generation meiner Großeltern damit verhielt (die waren in den 1910er/20er Jahren jung), denn ich könnte mir vorstellen, daß damals ähnlich unsichere Verhältnisse herrschten (Damals zusätzlich noch heftigster ideologisch und auch gewaltsam auf der Straße ausgetragener Bürgerkrieg). Denn eins ist wohl eine ziemliche Konstante: der Unterschicht wurden nie gern Kinder zugestanden (über Jahrhunderte). Das Gegenteil war die Oberschicht, der soviele Kinder wie nur möglich erlaubt waren und die das auch oft umsetzte (was Erbstreitigkeiten und -regelungen zur Folge hatte).
Ich würde deshalb ihre These vage in die Richtung erweitern wollen, daß seit einiger Zeit große Bereiche der Gesellschaft zur Unterschicht gerechnet werden, die in den 50ern und 60ern noch zur Mittelschicht gehörten.
windsbraut ha detto:
Na ja, in den 20er Jahren war der Zugriff auf Verhütungsmittel oder auch einfach das Wissen um diese Möglichkeit noch sehr begrentzt, soweit ich weiß. Deshalb ist ein Vergleich schwierig.
Und daß seit einiger Zeit große Bereiche der Gesellschaft zur Unterschicht gerechnet werden, die in den 50ern und 60ern noch zur Mittelschicht gehörten, ja dem kann ich nur zustimmen.
Moritz ha detto:
@ Windsbraut
Genau.
Entweder du bist flüssig</strong.
Oder du bist überflüssig.
Liquid Democrazy.
Der Mor
_____________________________________
Zwei Knaben saßen auf einer Bank, der eine roch, der andre stank. Da sprach, der Roch zum Stank:”Mir reichts. Ich geh jetzt auf a andre Bank!”
Frei nach Fred Fesl – Wegwerflieder
whatcrisis ha detto:
Generation Y wie yberflüssig oder fast yberflüssig.
http://www.faz.net/aktuell/politik/generation-erzaehlungen-unsinn-mit-y-12673399.html
http://www.dradiowissen.de/ypsilon-fast-yberfluessig.33.de.html?dram:article_id=269742
Die Frage ist nur, wo fing das an, wo hört das auf? Welche Generation gewinnt den Wettlauf um die größte Enttäuschung? Die Babyboomer? Die Vor68er? Die Nach68er? Die Nach89er?
Bei den Wein-Jahrgängen ist es sichtlich schwieriger als bei den Weinjahrgängen. 2013 ist wohl kein gutes Weinjahr geworden – es sei denn für Eiswein und Spätlesen, gelungene späte Reifung vorausgesetzt.
Moritz ha detto:
Also ich bin ein guter Weinjahrgang. Permanent am Weinen.
detlef ha detto:
Vor 30 Jahren lautete die legendäre Antwort der Frankfurter Strassenjungs:
“Bankfurt
Text & Musik © Nils Selzer
An jeder Ecke steht ‘ne Bank.
Die Aussicht macht mich langsam krank.
Wo früher gute Häuser war’n
wurd im laufe von ‘n paar Jahr’n
abgerissen – alles blank – und bald darauf
steht da ‘ne Bank.
Bankfurt, Bankfort,
ich wollt es wär hier jede Bank fort,
es geh’n so viele von dir krank fort,
bald fegt den ganzen Mist der Punk fort.
Du suchst ‘ne Wohnung, nicht zu teuer,
ziehst auch in’ uraltes Gemäuer.
Du suchst und suchst
und find’st nichts mehr
und überall steh’n Büros leer,
du gehst in’ Park und Bank sei Dank
findest du noch ‘ne freie Bank,
doch auf dem Schild steht:
“Gestiftet von der Deutschen Bank”.
———————————————————–
Kein Wunder, dass sich die (letzte) Bank dann so anfühlt.
prince Matecki ha detto:
Dann doch lieber so wie in einer Münchener U Bahn Station und einer Pariser Metro Station die ich kenne: bei heller Beleuchtung wird recht laut klassische Musik gespielt. Offenkundig mag die Wermut – Fraktion (so sagte meine Mutter immer dazu) das nicht, dann lohnen auch wieder halbwegs funktionale und hübsche Bänke.
windsbraut ha detto:
Werter Prince Matecki,
das gibt es auch am Hamburger Hauptbahnhof und als das noch neu war, bescherte es mir mal ein kurioses Erlebnis: In dem ich aus der U-Bahn kommend auf der Rolltreppe meinen MP3-Player ausschaltete das Stück aber weiterspielte. Viwaldi wars, glaube ich. Da ging es mir einen Moment lang wie weiland Harry Rohwolt, dessen Nachbar das gehörte Klarinettenstück mitspielte, ich dachte fassungslos, was jetzt, Hallus?
greenbowlerhat ha detto:
Odeonsplatz in München, Theaterplatz ahem Willi Brandt Platz in Frankfurt. Grauslich. Angeblich soll es verhindern, dass sich Obdachlose dort aufhalten, wenn grad mal keine Polizei da ist (also beim Odeonsplatz so alle 15 Minuten) und die Menschen friedfertiger stimmen. Mich allerdings nicht.
kinky So ha detto:
Unabhängig von diesen Bänken – die m. E. ihre Berechtigung haben – möchte ich den Kunstinteressierten die Bilder von Jeff Wall empfehlen. In München sind sie in der erstklassigen Pinakothek der Moderne zu besichtigen.
Die Ästhetik der Tristesse, so in etwa würde ich sein Werk umschreiben. Er thematisiert Globalisierung, Entwurzelung, Verwarlosung, Häßlichkeit auf sehr gekonnte Weise.
Er macht jedoch nicht den Fehler eine Gossenpoesie zu entwickeln und mimt auch nicht den ideologischen Streetworker. Dazu ist er zu klug und ratlos.
Seine Bilder sind durch und durch pessimistisch und künstlerisch extrem hochrangig.
Herold Binsack ha detto:
Aufgehübschter Raum
.
Schon witzig, dass Ihnen das ausgerechnet in einer U-Bahnstation im Frankfurter Westend, also in einem sog. besseren Viertel Frankfurts, passiert. Seit ich diese Stadt vor 11 Jahren verließ, arbeiten muss ich dort noch, und in den Taunus zog, genieße ich nicht nur die Ruhe hier, auch die der Leute, sondern den oft auch besseren Geschmack eben dieser Leute. Die Strukturen im Kopf scheinen auch der Struktur der Landschaft zu folgen. Ich denke, dass das beste Viertel Frankfurts sich nicht mit dem schlechtesten in meinem Taunusstädtchen vergleichen lässt. Arme Leute und „arme Viertel“ gibt es auch hier, und dies nicht zu knapp, doch, und dies zumindest glaube ich: nicht so viele Geschmacksgestörte.
.
Ich denke, dass sich auch in Frankfurt kaum einer auf diese Bank setzt. Ist sie doch vermutlich dafür konstruiert, müde Gesellen davon abzuhalten, sich da schlafen zu legen. Und diese Stadt macht schon müde. Nicht ob ihres Raumes, wie wahre Großstädte, wie Istanbul oder Isfahan, sondern ganz im Gegenteil, wegen ihrer Gedrängtheit, ihres Gedränges – auf engstem Raum. Wegen der vielen Menschen, die sich nichts zu sagen haben, ja die sich nicht mal blöde angucken.
.
Darüber hinaus soll ein solches Gestell wohl nur den leeren Raum füllen. Gerade den im Kopf der Leute. Selbst die hässlichste Stahlbank schafft einen diesbezüglichen Kontrapunkt. Lässt den gehetztesten Kopf nachdenken, über die Sinnhaftigkeit von Ruheplätzen. Wenn auch in diesem Fall nur als ein reine Möglichkeit, eine, die niemals Wirklichkeit wird.
.
Also hübscht man den Raum ein wenig auf – mit Stahldesign. Mit dem „Aufhübschen“ hat der Kapitalismus ja so seine Erfahrung (http://blog.herold-binsack.eu/2013/11/aufgehuebschter-kapitalismus/).
Thukydides ha detto:
Lieber Don,
wieder einmal grosse Klasse! Aber leider ändert sich eben nichts !
Die meisten Menschen lernen nichts zum Leben dazu
Pingback: Aufgehübschter Raum
Filou ha detto:
Es gibt sie noch, die Sitzgelegenheiten in der Pariser Metro, diesmal mit Armlehnen. Sich darauf liegend auszuruhen ist nicht mehr möglich.
Damals, noch jung an Jahren, noch nicht volljährig mit äusserst (alleräusserst) beschränkten Mitteln, empfahl mir beim ersten Besuch der Stadt ein durchgewinterter Penner, kurz vor Schliessung einer Metrostation, also bevor man die Gitter herabliess, mich dort einzuschleichen, unter dem Portillon automatique durchkriechen und mich auf einer Bank zur Ruhe legen. Allerdings, so fügte er hinzu, müsse ich gegen 5 Uhr morgens ziemlich rasch wie unauffällig verschwinden.
Das waren keine guten Aussichten für einen Langschläfer. Aber der hilfreiche Mann hatte noch anderen praktischen Rat: Sollte ich noch über 12 Franc verfügen, könne ich Bleibe in einem Hotel bei St. Sulpice finden.
Monate später baten Abgesandte des Bundeskanzlers dringend um meine Hilfe bei der Verteidigung von Freiheit und Demokratie (einer muss es ja machen). Dabei hatte ich Gelegenheit das Schlafen im Stehen zu erlernen.
Seitdem ist das Thema ‘Ruhebänke’ nichts mehr was mich umtreibt.
spaccato ha detto:
Warte nur, balde ruhest du auch!
gelegentlich ha detto:
Einfach der Empirie halber: ich habe Ende Oktober in Berlin-Neukölln auf der Straße, nicht in der U-Bahn-Station, 3 saubere Sofas gesehen. Eines war belegt mit Leuten, die sich eingeladen fühlten. Ob die Meraner Dialekt hatten weiß ich nicht mehr.
spaccato ha detto:
Es gibt hierzu eine riesige Bilder-Sammlung von einem anderen Blog-Urgestein.
spaccato ha detto:
100
Michel Drückeberger ha detto:
Hier http://www.rahmen-vogt.de/bilder/holz/anfertigungen/bild_holz_fertigung_nagelbrett1.png ist noch ein Möbel für diejenigen, die unbedingt “was mit Holz” bevorzugen…
colorcraze ha detto:
Aber das ist doch mit Metall!
Rein Holz geht anders: http://kikisweltreise.mytime.ro/wp-content/uploads/tigerfalle@2x.jpg (von <a href="http://kikisweltreise.mytime.ro/vietnam/"<Kikis Weltreise… aber vorteilhaft für Durchgangsverkehr ist das nicht, denn der bleibt dann dran hängen. Nicht flutschig genug.
Michel Drückeberger ha detto:
“was mit Holz” heißt ja nicht “ausschließlich aus Holz” 😉
Aber Ihre Anregung ist bedenkenswert: Unterirdische Wartegelegenheiten gerieten andernfalls wegen der Abschaffung der Wehrpflicht (“Die meiste Zeit seines Lebens wartet der Soldat vergebens”) so langsam in Vergessenheit…
NS: Das jetzige Thema hat’s Ihnen offensichtlich angetan, wie auch schon hier https://stuetzendergesellschaft.wordpress.com/2013/11/21/der-sadomasoskandal-der-frankfurter-banken/comment-page-1/#comment-17245 bemerkt wurde: Haben Sie mit so etwas professionell zu tun (gehabt)?
colorcraze ha detto:
Lange Jahre des Studiums damit verplempert, jedenfalls.
whatcrisis ha detto:
Aber Design ist doch was fürs Leben! Dachten sich zumindest viele. Das war mal als Studienwunsch beliebter als Meeresbiologie!
Savall ha detto:
Die Vor- und Nachteile abwaschbarer Sitzmöbel seien einmal dahingestellt. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß man dergleichen an Orten braucht, an denen ich nicht sein möchte. Mir kommt es eher auf einen größeren Zusammenhang an, der sich nicht in Unterschieden zwischen Holz und Metall erschöpft. Von jeher ist Raumgestaltung und Architektur zur Beeinflussung der Menschen gebraucht worden. Ich vermute, jeder von uns war schon mal in einem großen gotischen Dom (mir schwebt momentan der Magdeburger vor). Kommt man sich darin nicht klein vor und als demütiger Sünder? Und doch: wenn man nach oben blickt, fühlt man sich nicht förmlich physisch empor gerissen? Die alten Baumeister wußten genau was sie taten. Und ich denke, die heutigen stadtmöblierenden social engineers wissen es auch. Das mit der Demütigung bekommen sie wunderbar hin, nur mit dem Aufheben des reuigen Sünders haben sie es nicht so. Ich glaube, in dieser Beziehung hätte ich lieber im Zeitalter der Gotik gelebt. Wenn ich Don Alphonsos Bilder sehe und seine Schilderungen lese, dann möchte ich meinen, daß die Matrix-Welt wirklich existiert. Und ich weiß ums Verrecken nicht, ob ich die blaue oder die rote Pille genommen habe.
colorcraze ha detto:
Ha, da haben wir sie wieder, die Metaphysik.
Eben, das Erhebende fehlt. Es wird zunehmend als Transithölle ausgestaltet, ohne zumindest mit den Augen erreichbaren Sehnsuchtsort.
In gewisser Weise eine ganz andere Religion, die nicht mehr durch Erhebendes balanciert wird, sondern von vornherein nur den Misthaufen kennt.
Savall ha detto:
Von wem war das Wort von der “metaphysischen Unbehaustheit”? Heidegger? Keine Ahnung. Freilich es stimmt. In letzter Konsequenz führt die Durchrationalisierung der Welt zu Bänken aus Edelstahl. Sehr vernünftig, kostengünstig und leicht abwaschbar. Finanz- und Sinnkrise inklusive. Immerhin muß man (und ich tue das ausdrücklich), Don Alphonso zugute halten, daß er uns ab und zu ins Gedächtnis ruft, daß es ein Meran jenseits der Berge gibt. Ich hab jedenfalls “Die Geschichte der legendären Städte und Länder” auf meinen Weihnachtswunschzettel geschrieben. Ein jeder nach seinen Möglichkeiten.
(Ist Ihnen übrigens aufgefallen, daß drüben einige lang Vermißte wieder aufgetaucht sind? Sogar Dipsy? Freilich, D.A. hat ihn leider wieder verschreckt. Aber die Hoffnung gebet nimmer auf. Vielleicht, wenn D.A. weiter bei diesem Stil bleibt, kommen auch fionn, Barocke Hörerin und Vroni wieder?)
Mediensegler ha detto:
Vroni ist schon längst da, bei 10/8
und dem Kaktus.
Mediensegler ha detto:
Der Herr Haupts mischt da kräftig mit.
Thorsten Haupts ha detto:
@Mediensegler:
Wenn einem das Spielmaterial so offen vor die Füsse geschmissen wird? Als Diskussionsgrundlage reicht’s nicht.
Gruss,
Thorsten Haupts
(Bin im neuen Jahr wieder hier und jetzt wieder weg. Frohes Schaffen)
Mediensegler ha detto:
Das würde ich begrüßen,
ohne Ironie,
die Stützen,
die JETZT HIER sind,
brauchen ein wenig Realität.
colorcraze ha detto:
Wenn sich Ihr Weihnachtswunsch erfüllen sollte, schreiben Sie bitte eine Ultrakurzrezension, bittebitte. Der Titel klingt nach “da sollte man mal seine Nase reinstecken”.
Daß lang Abwesende sich wieder zu Wort melden, find ich auch gut.
Mediensegler ha detto:
Also altersbedingt bei den Stützen
war wohl eher die Blaue angesagt. 😉
Filou ha detto:
Wenn einer gesellschaftliche Paranoia hat, dann bin ich es. Trotzdem bin ich nicht der Meinung, dass die (mehr oder weniger) miese Möblierung der Innenstädte bewusst zu irgendeinem manipulativen Zweck benutzt wird.
Jahrelang sass ich in einer Bürogemeinschaft von Leuten unterschiedlicher Berufe, darunter auch Architekten/Städte-und Landschaftsplaner. Man darf mir beruhigt glauben, dass diese Fachleute alles Mögliche bedachten, ganz sicher aber nicht die sozialen Auswirkungen ihres Tuns. Methaphysik? ‘Metawas?’, hätten die gefragt. Und eine erniedrigende Geste dem arbeitenden ‘Pöbel’gewidmet, wird denen mehr als fremd gewesen sein.
Wichtiger war ihnen vielmehr das Verhältnis von Kosten und Nutzen bei halbwegs erträglicher Anmutung und klagloser Zahlung der Honorare.
Savall ha detto:
Ach, ich seufze. Ich hatte die Banalität deren Tuns vermutet, aber nicht für wahrscheinlich gehalten. Nicht mal erziehen wollen sie uns, nicht ärgern. Es ist einfach nur Stupidität. Man bräucht mal wieder einen zynischen Schurken. Sie kennen sicher das Remake von “House of Cards” mit Kevin Spacey, Filou? Ich bin seit voriger Woche dabei. Ich dachte manchmal, ich sei Zyniker. Ich hab ja noch nicht mal die Anfangsgründe begriffen.
Filou ha detto:
Schon recht, die Kathedralen sind überwältigend, die dahinterliegenden Bischofsgärten waren reine Perlen, die bischöflichen Palais sind immer noch ansehnlich. Jedoch die öffentlichen Plätze davor, wie sahen die aus? Eben auch nur Banalität aus Katzenköppen [1] und Kot.
[1] Sorte Strassenpflaster.
Savall ha detto:
So jung bin ich auch wieder nicht, Filou. Katzenkopfpflaster kenne ich. Nur zu gut. Mein zurückweichendes Haupthaar wird demnächst die Narbe von der Sache mit dem Fahrrad und dem Pflaster entblößen. Außerdem ist November und mein Mail-Client hat mir gerade einen Kredit ohne Schufa angeboten. Ich rätsele momentan noch, ob ich den Revolver laden oder eine Flasche Loreley Extra Cuvée trinken soll. Frankfurter Roastbeefgrills sind jedenfalls keine Alternative.
Filou ha detto:
Ich täte einen guten Rotwein empfehlen, sowie mehrmaliges Anhören-und sehen von Diesem ab Minute 6:00
http://www.youtube.com/watch?v=P7onnt2OvPY
(Mars ist eine sauscharfe Transe)
whatcrisis ha detto:
Und alle tragen Halsbänder wie Martin Gore. (echt heißer Shice!)
whatcrisis ha detto:
Filou, Ihr Götterfetisch hat was für sich. Sie orientieren sich offenbar nach oben, wie es sich ja auch jedem ziemt, einerlei welcher Klasse man ihn zuordnen müsste. So ist es recht.
Was wäre dieser Blog nur ohne solche eingestreuten klassischen Netzpornos, der reinste Kinderkram!
colorcraze ha detto:
“Wichtiger war ihnen vielmehr das Verhältnis von Kosten und Nutzen bei halbwegs erträglicher Anmutung und klagloser Zahlung der Honorare.”
Schon klar. Sie wollen schließlich davon leben, da hat man keine Zeit, Kritiker zu spielen. Entweder man macht und bleibt im Geschäft oder man betrachtet, beides ist im RL eher selten gleichzeitig zu haben.
whatcrisis ha detto:
Das ist wohl auch gewollt so. Man will im business Macher und top performer, Entscheider – kurz, Personal das macht was man ihm anschafft und nicht erst lang nachdenkt.
Und man bekam was man wollte. Wie man ja immer nur das erntet was man sät.
Freedom's Just Another Word For Nothing Left To Lose ha detto:
“Wie man ja immer nur das erntet was man sät.”
Nanu? In welcher Welt denn?
whatcrisis ha detto:
In der Welt von Körnerpickern bestimmt.
Freedom's Just Another Word For Nothing Left To Lose ha detto:
Wieder was gelernt, danke: Pilzsammler sind also Körnerpicker ;_)
whatcrisis ha detto:
Ja. Manche jedenfalls ganz gewiss, es kann gar nicht anders sein. Stürzten sie sich wenigstens mit Heiszhunger auf Rosinen, ginge es ja noch, sie würden auf lange Sicht wenigstens nicht verhungern.
Aber nein. Sie nehmen alles, machen sich über alles her – und aus solchen Beobachtungen könnte man schließen, es müsse sich um Allesfresser handeln.
Immerhin erhöht das Allesfressen (bis hin zur Kopophragie) unter Bedingungen von Ressourcen- und/oder Nahrungsknappheit die Überlebenschancen; unter solchen Bedingungen verhungern Gourmands später als Gourmets, rein unter dem Aspekt der Lebensquantität ist das also rational und von Vorteil.
Also: Ja, auch Pilzsammler können Körnerpicker sein. Genauso wie Perlentaucher, Trüffelschweine, Absahner und Parasiten (wenn letztere sich nicht nur auf ein Wirtshaus beschränken).
whatcrisis ha detto:
Und überhaupt: So manche Pilzsammler haben – im Vergleich zu Jägern und Wilderern – ja einen viel zu guten Ruf. Denn ist es nicht eigentlich geradezu barbarisch und brutal, den Besten und Feinsten ihre Pilzköpfe einfach so raddatz-faz abzuschneiden und den Nachwuchs, so er den Kopf nur unvorsichtigerweise zu weit sichtbar ins Licht vorstreckt, zu dezimieren?
Nicht nur die Revolution frisst ihre Kinder und ihr Bestes.
Autophagie und Kannibalismus: irgendwie genauso abscheulich wie Kopophragie. Aber andererseits auch wieder irgendwie faszinierend.
Und die tapfersten und mutigsten Forscher werden Anthropologen und begeben sich unter Menschen. Lassen diese einfach reden (oder schreiben), und beobachten, analysieren und publizieren nur, was sie vorfinden. Auch irgendwie faszinierend, nicht wahr?
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/anthropologe-luyendijk-erforscht-londoner-banker-a-927169.html
spaccato ha detto:
… mein dummes Auge ließ mich zunächst Köpenicker lesen …
Hihi.
spaccato ha detto:
Apropos:
Hier is wat schönet!
Jut, wa?
Mediensegler ha detto:
Also von mir aus könnten die Bänke aus Granit sein,
ich halte es da mit Savall,
öffentliche Verkehrsmittel habe ich vor Alter 18 benutzt,
und in Innenstädten sieht man die ewig gleichen Firmen
und Schaufenster, da halte ich mich doch lieber in Kleinstädten
im Umfeld auf. Es gibt da auch wesentlich weniger Bushidofans.
.
Der Drückermichel gab da schon mal eine Anleitung,
wie man Stahlbänke zerbröselt,
bei Banken kommt man mit Kältespray nicht weit.
Ein Finanzexperte erzählte mir mal,
dass eine Einzahlung von 1000 Euro
der Bank ermöglicht, das zigfache als Kredit zu vergeben,
30 bis 50 fach, sagt man, mit denen Sie dann kräftig verdienen.
.
Das funktioniert auch umgekehrt,
wenn man 1000 Euro abhebt …
😉
colorcraze ha detto:
Wer selber keine öffentlichen Verkehrsmittel benutzt, sollte sich vielleicht doch an der Gestaltung von etwas anderem, der eigenen Lebenswirklichkeit näherem, versuchen…
Granitbänke sind was für warme Gegenden im Freien, da ist wahrscheinlich noch Meran um einiges zu kühl dafür. In Andalusien gibt es gekachelte Steinbänkchen in den öffentlichen Gärten, und dort sind die durchaus beliebt. Aber da hats auch mal 40° längere Zeit.
T.I.M. ha detto:
Nur falls es wen interessiert, hier ein paar Zahlen zur Waermeleitfaehigkeit. Alle Bankmaterialien nehmen natuerlich die Umgebungstemperatur an; was sie unterschiedet, ist das Ausmass, in dem diese an den Koerper weitergegeben wird.
Also nur Groessenordnungen in W/(K*m):
Holz (orthogonal zur Faser): 0.1
Stahl: 10-100
die meisten reinen Metalle: 100-1000
Polymere / “Plastik”: 0.01-0.1
Stein: 1-10
Also rein unter dem Gesichtspunkt waere fuer Baenke in Deutschland Plastik etwas besser als Holz, Holz klar besser als Stein und Stein deutlich besser als Stahl. Daher sind Saunen natuerlich auch aus Holz (Plastik faellt auch wegen der nicht-hygroskopischen Eigenschaften vermutlich aus).
Eine andere, verwandte, Groesse, die beispielsweise im warmen Sueden relevant sein duerfte, ist die Waermekapazitaet. Es dauert einfach wesentlich laenger, bis die Sonne eine massive Steinbank aufgewaermt hat. Wenn das aber geschehen ist, kuehlt sie auch lange nicht ab (wie jeder Salamander weiss – und was an frischeren Fruehlingsabenden sehr angenehm sein kann).
Freedom's Just Another Word For Nothing Left To Lose ha detto:
… im geschilderten Fall verläuft der Wärmefluss natürlich umgekehrt – dementsprechend ist der Hausherr einfach etwas zu dünn angezogen gewesen. (Und es war erst Oktober!) Also gehört unter die Lodenrüstung eine anständig dicke Cordhose und darunter was Langbeiniges von Medima (das dazu passende Alter dürfte er ja mittlerweile erreicht haben)…
T.I.M. ha detto:
Mit langer Unterhose auf die Buchmesse? Klingt eher nicht nach einer sinnvollen Idee.
achwas ha detto:
Keine Angst, die wollen nur spielen!
Mediensegler ha detto:
Banken, (nicht Bänke)
verkleiden sich mal ganz gerne in Granit.
colorcraze ha detto:
Und je jünger, desto dünner die Platten. Die tun nur so pseudomassiv.
donna laura ha detto:
und wenn man passenderweise ein paar hübsche handschellen an diesen liegegelegenheiten anbrächte…
wäre das dann guerillasadomaso?
donna laura ha detto:
(man könnte sich die freude gönnen und einfach eine seite offenlassen.
mal sehen, wer als erstes den idioten gibt und dies um sein gelenk einrasten liesse.)
Savall ha detto:
Wie ich uns liebe Deutsche kenne, würde folgendes passieren: zweihundert Leute gehen an Ihnen mit angewidertem Gesicht vorbei (Die besoffene Sau!), einer kippt Ihnen eine halbausgetrunkene Flasche Bier über den Leib, eine versucht mit lauter Stimme und in gebrochenem Deutsch (Du müssen weg!), Ihnen verständlich zu machen, daß Sie unerwünscht sind. Und wenn Sie ganz großes Glück haben, holt einer die Polizei. Und die Bank wird immer noch da sein.
donna laura ha detto:
lieber Savall, ihre bemerkung erscheint ein wenig, nun ja, bizarr.
denn mea parviatas hätte sich eher interessiert auf die andere seite des gleises gesetzt und der dinge, die da unweigerrrlöch kommen mögen, geharrt.
Savall ha detto:
Tja, Donna Laura, Sie erwischen einen ungetauften Protestanten wie mich zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Es ist zwischen Volkstrauertag, Buß- und Bettag und Totensonntag. Das heißt, ich habe eine zu hohe Dosis Heinrich Schütz und einen Ekel an der menschlichen Depravation. Nächste Woche hat mein Zaubermädchen Geburtstag, der Weihnachtsmarkt öffnet und alles ist wieder gut. Bloß die Bank wird immer noch da sein. Denn am 15.12. wird nach pharaonischer Bauzeit unser unsäglicher City-Tunnel seine Pforten eröffnen. Und es wird genau so scheußlich sein wie in Frankfurt. Prokrustes.
T.I.M. ha detto:
Das hat sowas von dem betongefuellten Fussball, der an einen Strand gelegt wurde. Irgend jemand tritt schon dagegen (und bricht sich, wenn er Pech hat, den Fuss). Da ist das Handschellenexperiment natuerlich menschenfreundlicher. Allerdings sehe ich eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass eine Gruppe Kinder den Schwaechsten anketten wuerde, was diesem armen Kerl gegenueber nicht sehr nett waere.
Erwachsene werden sich vermutlich eher anketten, wenn sie sich unbeobachtet waehnen (ausser Volltrunkene). Also lieber Kamera als Nachbargleis.
Savall ha detto:
Ja, vermutlich haben Sie recht, T.I.M. Es hat so etwas von “Hier ist der Rote Knopf! Nicht drücken! Gefahr!” Und sie tun es trotzdem, oder gerade deswegen. Terry Pratchett hat es mehr als einmal beschrieben. Um aber auf das Prokrutesbett zu kommen: haben wir uns freiwillig darauf begeben oder wurden wir gezwungen? Und hatten wir eigentlich eine Wahl?
Mediensegler ha detto:
Der Vorteil von Granit,
da bringt man keine Handschellen an.
donna laura ha detto:
und so etwas hält auch länger, lieber mediensegler. dies wusste auch schon obélix.
ah, lieber Savall, bevor man es vergisst: man tippt beim unbehaustsein metaphysischer art schwer auf heidegger, was ja noch deutlich auf qualität hinweis geben sollte, sollte der eine oder andere annehmen, und wem wollte man dies zu glauben absprechen. via heidegger (man betont ihn französisch) allerdings wird dann in irgendeiner geistigen nachfolgeschaft auch wieder ein kein sonderlich linker schuh daraus; da soll noch der ein oder andere mit diesem begriff unter dem arm in der weltgeschichte unterwegs sein, ergo zöge man eine gewisse obacht vor. begriffe sind ja per se geduldig, nur das umfeld nicht.
Savall ha detto:
Mit Links und Rechts kann ich nichts wirkliches anfangen, Donna Laura. Ich hab nie begriffen, wie das gehen soll. Vom Parlamentspräsidenten aus sind die Linken die Rechten und vom Plenum aus sind die Rechten die Linken. Und überhaupt halten alle ihre Meinung für die rechte. Die oben sind der Berg und unten ist der Sumpf. Also, ich find das verwirrend.
Mediensegler ha detto:
Rotwein guter
was soll das sein,
wie wäre es
mit Albatross,
bloody Albatross,
nur Ninepence.
whatcrisis ha detto:
Kein Herz für Albatrosse und alte Schlachtrosse, ts ts.
HansMeier555 ha detto:
Laura wohnt auf einer Burg, mit dicken Mauern und tiefen Verliesen.
.
Nach Ablauf jeder Besuchswoche macht der Wächter seinen Rundgang und befreit die armen Seelen, die sich dort in den Handschellen gefangen haben.
whatcrisis ha detto:
Dabei wollen gerade die doch gar nicht aus ihrem Elend befreit werden.
Fühlen Sie sich doch magisch von Schmerz und Unglück (vlt. auch von Laura) angezogen…
whatcrisis ha detto:
Ooops. Es muss latürnich “sie” und nicht “Sie” heißen.
Immer diese Raddatzschen Fehlleistungen aber auch. Der Fehler Teufel, fest steckend im Detail.
whatcrisis ha detto:
Ob es wohl horror vacui oder metaphysische Unbehaustheit oder Wohlstandsverwahrlosung sind, welche heimatlose Seelen zur freiwilligen Deprivation treiben? Oder all das zusammen, oder vielleicht gar noch viel mehr?
whatcrisis ha detto:
Wer keine Burg sein Heim nennen kann, der möchte zumindest gelegentlich eine besuchen, sich dort ein wenig umsehen, eventuall auch an einer Latte schlürfen. Manche Burgfräulein oder -herren bieten sogar zeitweilig Quartier, für Interessierte und Kunden die das mögen auch in den Katakomben und Verliesen.
spill ha detto:
Natürlich hat es wunderschöne bequeme Bänke in Frankfurt . – nur stehen die meistens in irgendwelchen Schaufenstern.
Aber im Prinzip… , – man muss sich halt nur eine Strassenbahnhaltestelle in diesbezüglich günstiger Lage aussuchen.
Und wem angetäuschte Möbelkaufverhandlungen zu lästig sind , – der kann ja während der Wartezeit zu IKEA nach Wallau fahren, da wartet es sich wesentlich unbelästigter und vielfältiger. Und einen Kinderhort mit Kötbullar hat es da ja auch.
donna laura ha detto:
oder man könnte auch einen koffer mit stabilen griff an diese bank befestigen. und, schwupps, hinfort wird sie vielleicht dereinst sein.
sagen sie, lieber HansMeier555, die besucher durch unsere in der zeitgenossenschaft bewohnte burg zu schleusen, könnte eine ganz interessante idee sein; allerdings müsste man dann permanent aufräumen und die rotbekordelten abtrennungen aufstellen lassen. und die damen an den kassen erst. da müsste man erst mit dem örtlichen rotaryclub parlieren, ob die nicht… wegen des guten zweckes… obwohl.
anketten würden sich die besucher dann allerdings entweder in unserer küche neben den probierlöffeln, im weinkeller oder dann doch im alten stammsitz, welches wohl auch eher mit der grundidee harmonieren würde. eher weniger neben dem probenraum im zweiten untergesschoss, da es dort nicht wirklich nachtigallenstill zugeht. aber mit einem tapis de na’in unter dem schlagzeug: http:// http://www.youtube.com/watch?v=t6 CyibHZ41Y
(bitte die leerstellen zwischen // und www sowie zwischen t6 und Cyib entfernen.)
Filou ha detto:
Kleiner Tipp fürs Linkkopieren: Komplettes Link einsetzen, dann nur ‘http//’ wegixen, Rest stehen lassen. ‘http//’ fügt sich später automatisch ein. Ganz einfach ist das.
whatcrisis ha detto:
Welch schrille Töne! Da gefallen Rameau &Co. den Ohren viel besser.
Ich probiers gleich mal mit dem Verstümmeln (oder Entfesseln?) von Links:
http://www.youtube.com/watch?v=FOLlFCROMTA
So isch recht, so isch guet, so isch lässig (auch ein Internet-Mem, Gruß an alle Insider, viel Spaß beim Suchen)
whatcrisis ha detto:
Prollig, was die da aus Neil Young gemacht haben.
Kennen Sie “The Needle and the Damage Done”?
ab 27:53: http://www.youtube.com/watch?v=EVXXAoPZ_Mw
donna laura ha detto:
“an einer hüstel latte schlürfen” – sie kommen ja auf ideen, so früh am morgen…
Freedom's Just Another Word For Nothing Left To Lose ha detto:
Mitglied einer US-Delegation zum chinesischen Diplomaten: “Do you have elections?”
Antwort des Chinesen: ” Oh yes, evely molning!”
T.I.M. ha detto:
\\m//
SOAD, sehr schoen, beste donna laura! Mal was anderes bei den Stuetzen als immer nur Barockoper (Wobei, wenn jemand Haendel und harte Rockmusik versoehnen koennte, dann vermutlich Serj Tankian 😉
Filou ha detto:
Asohoschesemol, was heisst hier ‘immer nur Barockoper’? Bin ich doch hier der Einzige im weiten Rund, der diesen Hau hat-und versucht mit wenigen Zückerchen etwas Kultur in diesen popmusikgergammelten postmodernen Bagagenkeller zu bringen.
(Gehe jetzt Bratwurst braten, mit Rotkohl und Semmelnknòdeln, Jawoll.’
T.I.M. ha detto:
Ach was, Filou, da sind Sie (gluecklicherweise) nicht alleine. Siehe whatcrisis zu Rameau oder Dons Vorliebe fuer Simone Kermes (Ich persoenlich wuerde in dem Fach Aufnahmen (!) der jungen Kathleen Battle jederzeit vorziehen, aber die Geschmaecker sind ja zum Glueck verschieden.)
Filou ha detto:
Tipp für Umlaute auf anglo-amerikanischer Tastatur, T.I.M.: Bei Umlaut SHIFT+” (dann loslassen), dann den gewünschten Buchstaben. Und schon hat man die geliebten ä, ü, ö.
‘Sz’ weiss ich noch nicht. Kommt im nächsten Semester dran.
whatcrisis ha detto:
Bin gerade dabei, Spanien wiederzuentdecken. Alqhai sticht Talkian in meinem Falle. Bei weitem.
T.I.M. ha detto:
sz ist einfach ctrl+alt+s: ß – Aber die Ligatur ist doch eigentlich ein Anachronismus.
Musste nur das Keyboard von English (US) nach English (International) umstellen – auf die Idee bin ich vorher nie gekommen. Danke für den Hinweis.
Filou ha detto:
ß , hey, klappt ja. Guggemoldo. Wetten, dass (hehe) ich das morgen wieder vergessen habe?
T.I.M. ha detto:
ctrl+alt geht auch bei den Umlauten (also statt shift+Anfuehrungszeichen) – und zwar gross und klein. Allerdings liegen die Umlaute immer direkt NEBEN den Vokalen, dass sz liegt AUF dem s. Eigentlich recht einfach zu merken, ich fürchte (sic!) nur, mein ae-oe-ue hat sich inzwischen etwas eingeschliffen.
Savall ha detto:
Anachronismus? Glaub ich nicht. Ich sage dazu sprachliche Verfeinerung. Beispiel? Massen und Maßen. Sonst noch Fragen?
T.I.M. ha detto:
Die Schweizer kommen auch schon ziemlich lange ohne aus. Und die zwischenzeitliche preuszische Lösung käme auch ohne Sonderzeichen aus, zumal der Laut “sz”im Deutschen ja nicht anders belegt ist.
Aber Sie haben natuerlich Recht, weil das ß als Ligatur ja abgeschafft ist.
Savall ha detto:
Ich kenne leider nicht die Masse der schweizer Vorurteile gegen die deutsche Sprache, zumal ich in dem Maße meiner geringen Begreifungskraft den Unterschied zwischen ss und ß eventuell nicht verstehe. (Eine Ligatur ist übrigens ß allenfalls in Fraktur.)
spaccato ha detto:
S Tüpfli uf em i:
Savall redet Fraktur!
spaccato ha detto:
Bin eindeutig für den Erhalt von Diakritika!
Savall ha detto:
Ach, spaccato, mir hülfe es schon, wenn es saubere Ligaturen gäbe. Was ist das hier für eine Schrift übrigens? “ft” “ff” “ij”. Naja, nicht übel, möcht ich meinen. Aber geht auch besser. Kennen Sie die “Tempel”-Fraktur? Eine Schrift so schön, daß man knieen möchte.
whatcrisis ha detto:
Wo gibt es das sonst noch, Gespräche über Ligaturen und Diakritika, sogar Rede in Fraktur, ohne dass es zu unansehnlichen Fettansammlungen käme –
Ist nicht jeder Kommentar quasi auch Diakritikon, anmerkendes Zeichen?
Den Unterschied zwischen ss und ß sollte man schon erkennen können, bei und trotz aller Mehrdeutigkeit, die alle Zeichen ja so an sich haben. So viel Lesefähigkeit wäre als Minimum schon abzuverlangen; ich kenne keinen Lehrer, der das anders sähe.
Gegen missliebige Missdeutungen ist natürlich kein Kraut und auch kein Pilz gewachsen. Das lässt sich nicht ausrotten, also muss ein angemessener Umgang damit gefunden werden.
achwas ha detto:
Hier eine Probe der ‘Weiß’-Fraktur bzw. ‘Weiss’-Fraktur :–)
http://moorstation.org/typoasis/blackletter/htm/weiss_fraktur.htm
(USA-Reisende können ein Lied zur Umlaut/ß-Debatte singen)
.
Emil Rudolf Weiß:
http://www.germandesigners.net/designers/emil_rudolf_weiss
spaccato ha detto:
War die Frage Was ist das hier für eine Schrift übrigens? bezogen auf diese Schrift in den commenti und risposte?
Das stylesheet sagt:
“Helvetica Neue”, Helvetica, Arial, sans-serif
… und der Browser sucht sich die raus, die er hat.
Kann also an verschiedenen Rechnern mit unterschiedlichen Browsern zu entsprechend unterschiedlichen Ergebnissen führen.
spaccato ha detto:
whatcrisis, was ist mit unansehnlichen Fettansammlungen gemeint?
Bloß weil Savall und ich – und sicher ein paar andere auch – Wert auf Typographie etc. legen …
…
[sich wundernd, anderen Dingen zuwendend – und ab]
colorcraze ha detto:
Ligaturen und Diakritika, ach, welch Wunderwerke des Buchdrucks (und erst der Manuskripte!). Aber dafür bräuchte man wohl schon ein Satzprogramm, das wird man Word nicht beibringen können.
So wie das Stylesheet spricht, kann man davon ausgehen, das die komplette Windows-Fraktion Arial angezeigt bekommt.
Das ist also nach wie vor die Brotschrift des Internets.
Man könnte ja auf Calibri umstellen, die neue Windows-Standardschrift. Die enthält sogar ein langes s. Man braucht nämlich nicht unbedingt Fraktur für das lange s, in Antiqua gibts das auch. Leider hat das von Calibri keine Unterlänge, so daß es ein bißchen arg dem f ähnelt; das ist für die Leserlichkeit ungünstig.
Und sonst ist halt immer die Frage, wie bekommt man das in die Tastaturbelegung rein, ohne es ständig in der Zwischenablage zu halten und mit STRG V einzusetzen.
Wenn man den Circonflêxe mit Alt+[Taste] auf die Akzenttaste, wo schon Aigu und Grave wohnen, umgestellt bekäme, könnte man die ^°-Taste zur s°-Taste umwidmen, und das lange s auf die Klein-s-Taste legen.
Wenn eine solche Umbelegung denn ginge.
Wüßte aber nicht, wo das – außer vielleicht in den Tiefen einer API, wenn überhaupt “von außen” – einzustellen wäre.
T.I.M. ha detto:
Ja, Windows/Firefox zeigt Arial an – wie die anderen Helvetica-Klone immer noch eine der besseren Bildschirmschriftarten. Sollte der Don irgendwann diesen Blog als “Tegernsee Revisited”in Buchform gießen, wären Grotesken aber kaum Mittel der Wahl.
Zum Thema Ligaturen/Textsatzprogramme: Es besteht im Deutschen das Problem, dass bei Verwendung der entsprechenden LaTex-Klassen und Schriften tendenziell zu viele Ligaturen gesetzt werden, wobei das Entfernen per Hand eher mühsam ist. (Im Englischen gibt es kaum zusammengesetzte Wörter). Es soll aber ganz brauchbare Skripte dafür geben.
tathagata ha detto:
Wohne mit meiner Lebensgefährtin im angrenzenden Westviertel dieser beschriebenen U-Bahn-Station.Nachdem ich ihr kurz erklärt hatte, dass es DA trotz Lodenmantel auf einer dortigen Bank zu kalt am
Bobbes wurde, antwortete sie nur lakonisch: ” Weichei”
whatcrisis ha detto:
Manche sind diese neue schöne Härte nicht gewohnt, wollen sich auch gar nicht daran gewöhnen, und werden es auch nie.
Nicht jeder lässt sich eben alles gefallen. Noch sind die Geschmäcker verschieden, noch beherrscht nicht der Einheitsgeschmack alles und alle.
Man muss das aber unbedingt als totalüberzogenes Anspruchsdenken öffentlich bei jeder Gelegenheit aufs Härteste geißeln!
Low Performer und Weicheier auf Edelstahlfoltermöbeln: die gehören ja! Aber sowas von! Wenn nicht gar. Schön, dass wir mal über das alles gesprochen haben (Ödipussy, sinngemäß&aus dem Gedächtnis zitiert).
pascha50 ha detto:
Pascha 50: ” Nehmen Sie das sofort zurück, whatcrisis!”
Whatcrisis: ” Ich denke überhaupt nicht daran, pascha50,”
Pascha50: “Dann ist die Sache für mich erledigt!”
Loriot. Herrlich.
Moritz ha detto:
Zwengs dem “Weichei”, euer Ehren:
Ich gehe schwer davon aus, dass der Hausherr seinen eigenen Weichei-Bobbes dank dieses Lodenmantel sogar in der Kühlkammer einer Pferdmetzgerey warm halten könnte. Wenn er wollte.
Darum geht es vermutlich nicht. Es geht darum, dass nicht jeder einen solchen guten Lodenmantel hat. Das bitte als Bild zu verstehen.
Ferner sind solche
Streckbänke“Sitzgelegenheiten” eine Beleidigung des Auges. Keien Katz würd die Anstrengung untgernehmen, da draufhupfen zu wollen. Katzen sind da sehr Energie-ökonomisch und wissen mit ihrem Körper hauszuhalten. Und das sag ich, der die moderne Architektur nicht ausschließlich hasst. sondern nur ein bisschen. Dann, wenn er an der zugigen Donnersbergerbrücke rübereiern muss, um ins Feierwerk zu einer Musikveranstaltung zu kommen. Der Grusel daran zu jeder Jahreszeit ist: an zig verglasten, verstralten Businessgebäuden vorbei – und zu wissen: dahinter ist ebenfalls nix Gescheits: Neoklassizismus. Übel. Kalt. Arrogant. Neureich. Könnt in Frankfurt stehen. München ist da aber auch ein “würdiger” Gesell.achwas ha detto:
Guxdu:
Schloß Charlottograd mit Bad Bank am Sää in armes Bärlin!
colorcraze ha detto:
Bin mir nicht sicher, da ich schon länger nicht mehr da war, aber ich meine, der Zaun an der Stelle wäre z.Zt. einigermaßen i.O. – Sonst schwere Baumaßnahmen. Vor dem Knobelsdorff-Flügel ein großes bunt eingezäuntes Karree für Bauwerkzeug und Gerümpel, denn Heizung und Elektrik aus den 50ern werden zeitgemäß erneuert.
(Capisce? Heizung und Elektrik. Also böse, richtig böse.)
colorcraze ha detto:
Ach ja, und Dach zumindest teilweise wohl auch. Es wurden wohl genaue Bauzeichnungen aus dem 19. Jhdt. aufgefunden, an denen man sich orientieren kann. Steht jedenfalls alles so am Bauzaun, zum Trost, weil er den Blick versperrt.
colorcraze ha detto:
Ansonsten ist die abgebildete Stelle für mich, naja, wahrscheinlich so wie die mit der Bank ohne Lehne am Tegernsee für den Don. Eine Stelle, an der man eher nicht ist als Einheimische(r), weil sich dort die Touristen und Entenfütterer sammeln.
Was im Hintergrund nur weichgezeichnet kaum zu sehen ist, die “Hochzeitsbrücke” und das Belvedere (Teehäuschen mit Porzellanausstellung) ist eher mal ein Durchgangsort für mich.
spill ha detto:
Um mal behende den Bogen gen Prostitution (anderer Strang) zu prügeln , – diese Stahlrohrbänke sind auch dem Sozialprestige eher unförderlich.
Denke dem Kennerblick einer Bordell-Servicekraft entgehen diese Sitzstriemen auf nackten Hintern ja nicht , – da muss man als Kunde wohl erhebliche Abstriche bezüglich der Dienstleistungsqualität erwarten
Big Spender vs.Ubahn-Monatskartenbesitzer….speziell im Rotlichtigen glänzen solche sozialen Abgründe ja nur noch deutlicher auf , – da hat der Abdruck eines handgenähten RollsRoyce-Autositzwappens am Hintern wohl klare ausbeuterische Vorteile .
Die standesdünklige Retrofratze eines unbekleideten Kaisers hat halt immernoch mehr Gewicht als der nackte Arsch eines ‘Herrn’ Kaisers , auch im öffentlichen Personen-Nahverkehr , – und das nicht nur in der Hamburg-Mannheimer Gegend.
Yours , Treuepunkt-Besitzer bei ARAL 😉
donna laura ha detto:
lieber T.I.M., man knickst leicht mit sanft errötendem gesichtchen, ist es doch ein höchstes vergnügen, vergnügen zu bereiten.
im übrigen hört man hier solcherart des öfteren, ist man doch nicht unbedingt für musikalische monokultur. allerdings sollte man bei wechselnden stilen auch auf andere lautsprecher umschalten; dafür sind ein paar skurril anmutenden klipsch zuständig (ei verklipsch, sozusagen).
haben sie es schon einmal mit einer deutschen tastatur versucht? so etwas nutze ich der einfachheit halber, man kann ja recht rasch wechseln; allerdings gibt es da auch verschiedene ausgaben, auch welche ohne ß – dies kann sich man sich aus anderen dokumenten herauskopieren, hier zum beispiel aus “geißeln” ein paar zeilen weiter oben -, dafür aber mit extra ö und ä sowie é, à und ç, was in meinem fall nun mehr als annehmbar erscheint.
wobei es doch berechtigte und erheiternde interpretationsspielräume eröffnete, wenn man von alkohol in massen parliert.
noch vergnüglicher sind dabei aufschriften auf manchen bierflaschen:
analcolica.
T.I.M. ha detto:
Alkohol, mäßig genossen, ist auch in großen Massen nicht schädlich… oder so.
Das internationle Layout auf US-Tastatur funktioniert ja ganz gut. Erstaunlich dass ich davon jahrelang keine Kenntnis genommen habe. Der einzige Nachteil gegenüber dem normalen Layout ist, dass aus der Kombination “+A automatisch ein Ä wird (und Ö, Ü). Darauf immer aufzupassen ist mir am Arbeitscomputer eigentlich zu lästig, ebenso wie ständiges Umschalten des Layouts. Hier von daheim, wo ich relativ viel Deutsch schreibe, ist das aber eine Alternative.
Noch eine richtige deutsche Tastatur danebenzustellen kommt nicht in Frage – ich habe so schon immer zu wenig Platz auf meinen Tischen. Und deutsches Layout ist auch blöd, weil man dann immer nach den selten benutzten Sonderzeichen suchen muss.
Moritz ha detto:
Die Edelstahlbank ist noch zu Ende gedacht.
Es fehlen die Spikes und die Kamera.
Moritz ha detto:
Zefix. Noch nicht zu Ende gedacht …
Mediensegler ha detto:
Das Sad.m…
ist hier im Blog
irgendwie
zu kurz gekommen.
.
Hier eine andere Bank.
.
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/display/6343890
Mediensegler ha detto:
bzw. Grauschatten,
sind immer alle so verschämt hier.
whatcrisis ha detto:
Ja. Und dabei sind sie hinter ihren Kulissen und Masken zutiefst unverschämt und lassen keine Abgründe und keine Untiefe aus!
HansMeier555 ha detto:
Wo sind die 50 Grauschatten eigentlich hinverschwunden, die das letzte WEihnachtsgeschäft dominiert haben?
Yog Sothoth, Esq. ha detto:
Die dominieren demnächst das Geschäft an der Kinokasse, wahrscheinlich als romantische Komödie frei ab 12 (oder für Hausfrauen ab 40)
whatcrisis ha detto:
Ja, ist das Rennen um den Topseller der Wintersaison etwa noch nicht entschieden? Was ist mit den Tributen von Panem?
Und: Wie steht es eigentlich um Männerliteratur? Ich vermisse Titel wie “Beim nächsten Weib wird alles anders” oder “Brave Bübchen kommen in den Himmel – böse Jungs überallhin” und dgl. mehr!
Aber von Sasha Gray gibts ja was. Und die ist immerhin bekennender Fan von Feuchtgebieten die ihre Klaviatur beherrschen, Roche und Jellinek. Die Juliette-Societät wurde auch schon ziemlich durchgängig mit dem gebotenen Degout (oder muss man schreiben dégoût?) rezensiert, und die Autorin weiß immerhin im Gegensatz zu den deutschen literarisch ambitionierten Damen aus eigener Erfahrung genauestens, wovon sie schreibt – das ist keine Helenischer Birnenmus, nicht bloß Kopie der Kopie oder Fiktion der Fiktion oder Kritik der Kritik, und Raddatzsche Fehlgriffe oder Sarrazinische unbelegte Brötchen gibts da auch nicht.
Für Biographien, Heroisch-Historisches oder den großen Schlandroman “Ich war dabei”, “Wein-Krampf” oder “Alles wird gut” ist es ja auch noch zu früh.
Aber lange Winternächte laden ja geradezu dazu ein, sich einmal wieder klassischeren Werken und Autoren zuzuwenden, etwa den “Wohlgesinnten” von Littell, oder den Nachforschungen über die vertane und vergeudete Zeit, oder Balzac, oder Zola. Oder sogar Brecht. Etwas Mutigere dürften es sogar einmal mit Frisch und Dürrenmatt probieren, das Beste kommt ja oft aus der Schweiz. Oder was für eilige Leser mit stets zuwenig Tagesfreizeit: E.M. Cioran, St. Jerzy Lec, Karl Kraus… Angenehm zu lesen immer wieder ja nicht nur Eco (den Friedhof von Prag fand ich sogar meisterhaft!), sondern auch Zweig, Friedell, Burckhardt, und Safranski.
Was ist schon digitales großes Kino dagegen. Doch nur ein Witz.
achwas ha detto:
Nabokovs Buch LOLITA
war wesentlich “erfolgreicher” als
LUSHINS VERTEIDIGUNG oder PNIN.
Mit den Lolita-Tantiemen, konnte er sich von seiner Professur zurückziehen.
T.I.M. ha detto:
Sasha Grey? Von der hab ich doch was interesantes in meiner Zitatesammlung:
“Don’t worry, I haven’t found Jesus. One thing is for certain, I’m proud to say I have no regrets, I genuinely feel I accomplished everything I could as a performer.”
whatcrisis ha detto:
Oh, zitieren könnte man da noch und nöcher, jedoch ist ihr Stil meist ziemlich explicit, und dergleichen gilt ja gemeinhin als wenig bis gar nicht zitierfähig. Beispiel gefällig?
“Let me put it like this. Have you ever met a garage mechanic woh doesn’t have a thing for cars? A professional photographer who never takes a shot unless the studio lights are on. A baker woh doesn’t eat cakes.
So these people, the Executives, and let’s not mince words again, are professional fuckers.
They will fuck you to get one over you. They will fuck you over to get to the top. They will fuck you out of your money, your freedom, and your time. And they’ll continue fucking you until you’re six feet deep and in the grave. And then some.”
Schön auch, was sie über Citizen Kane und Rosebud referiert: “You think Orson Welles might have been trying to tell us something? I think he was trying to tell us this: Charles Foster Kane was a real motherfucker. And that, not surprisingly, was the source of all his problems.”
Wie blass, kraft- und leblos dagegen so vieles andere. Gray hingegen fügt sich recht gut und mit Bravour in die Tradition der Salonliteratur böser und verdorbener Philosophen, und es ist ein Vergnügen, ihr dabei zuzusehen und zu folgen.
whatcrisis ha detto:
Und was wird jetzt eigentlich aus der Limburger Immobilie?
Wäre das nicht auch geeignet für eine Auberge d’Amour? Für gepflegte Herrenabende mit Entspannungsbad, oder für Flitterwöchner und solche die es noch werden könnten? Natürlich im gehobenen Preissegment. Es sollte da ja keine Denkverbote geben, und ware Liebe kann doch keine Sünde sein.
Michel Drückeberger ha detto:
ware Liebe? Ware!? Die Woche fängt wahrlich gut an, schallendlachbauchhaltaufmbodenwälzindenzahnbürstenborstigenteppichundwiedervielzuweitüberdengeheiligtenrandhinausschreib
Mediensegler ha detto:
hm!
pascha50 ha detto:
Das sieht ja schon sehr nach Büchergabentischvorschlägen aus, whatcrisis!
Von B bis Z ist ja wirklich alles dabei, für jeden Geschmack etwas.
Man muss die Jellinek als Person nicht mögen, aber in Punkto “Frauenliteratur” macht ihr weder eine Roche noch eine Gray etwas vor….
Das Ende von der “Klavierspielerin” würde ich, ohne Ironie und Übertreibung, im besten Sinne als kafkaesk beschreiben.
Warum meinen Sie, dass Mut dazugehöre, Frisch oder Dürrenmatt zu lesen?
Wegen des Leseschwierigkeitsgrads?- Mmhh!
Es muss ja nicht grad “Gantenbein” sein…
Weerden Frisch und Dürrenmatt außerhalb der Schule noch gelesen?
Rüdiger Safranski kenne ich nur als Autor präziser und kenntnisreicher Biographien.
Gibts von ihm auch sog. Primärliteratur?
Passend zum Thema des aktuellen Blogs möchte ich einen Titel der Stuttgarter Professorin und Essayistin Hannelore Schlaffer zur Veränderung des öffentlichen Raums in den Innenstädten empfehlen, der mit Sicherheit nicht nur von metaphysisch-philosophisch orientierten Städteplanern mit Gewinn gelesen werden wird.
( Ich weiß genau, wen, oder besser was Sie meinen mit kulturell bornierten Städteplanern, Filou! Dem quadratisch-praktisch-unguten Planen nach müssten sie würfelförmige Köpfe haben…
Hannelore Schlaffer
Die City. Straßenleben in der geplanten Stadt.
zu Klampen, Springe 2013
Yog Sothoth, Esq. ha detto:
Die Klavierspielerin..einer der wenigen Fälle in denen mir der Film besser gefallen hat als das Buch. Überhaupt: Literatur von Frauen-ist das nicht (fast)immer Frauenliteratur?.
Werden Frisch und Dürrenmatt überhaupt noch an den Schulen gelesen? Langsam müsste es schwerfallen, noch ernstzunehmende Autoren zu finden die das nach unten nivellierte Leseverständnis bedienen könnten.
whatcrisis ha detto:
Mir ist auch nicht bekannt, ob Safranski auch sog. Primärliteratur veröffentlicht hat, aber ich las von ihm noch nichts was mir nicht gefiel. Überhaupt hege ich ein Faible für Sekundärliteratur, wenn sie denn gefällig geschrieben und somit angenehm lesbar ist. Guter Stil erkennt man daran, dass das Präsentierte nicht übermäßig anstrengt sondern gleichsam mühelos zu erkunden zu sein scheint – so etwas mag ich, wann immer ich es gefunden zu haben meine.
Von Frau Schlaffer habe ich auch noch nichts gelesen, hätte das aber wohl längst schon tun sollen, denn ich höre immer nur Gutes über sie, ebenso von ihrem Mann.
Frau Jellinek ist mir persönlich etwas zu herb, so wie mir auch Kafka sozusagen zu kafkaesk ist (ich lese oft nach Lust und Laune, und selten bin ich für solche Autoren wohl in der passenden Stimmung), aber i.ü. stimme ich Ihnen hier zu, Pascha50.
whatcrisis ha detto:
Guten Stil erkennt man. Zefix. Und Pardon.
pascha50 ha detto:
Kein Problem, whatcrisis, man erkennt sofort, wann es ein Rechtschreib=Tippfehler ist, und wann es auf Unkenntnis schließen lässt!
Ärgert einien aber trotzdem.
Ja, von Heinz und Hannelore Schlaffer ist ALLES mehr als lesbar.
Man kann es ästhetisch genießen und liest jedes Buch der beiden mit Erkenntnisgewinn!
Heiße Leseempfehlung:
Heinz Schlaffer, Die kurze Geschichte der dt. Literatur, Hanser Verlag, 2002
Schlaffer hat diesen absolut angenehmen Schreibstil, den Sie oben ansprachen und der oft angelsächsischen Autoren eigen ist.
Ich habe in den 70ern bei Schlaffer studiert. Oft setzte sich seine absolut mondän gekleidete, blitzgescheite Frau in die Seminare mit rein und es wurde ein hochwissenschaftliches ästhetisches Tauziehen der beiden Ehepartner.
( “Ach, du mit deinem Hegel, der passt doch hier überhaupt nicht!” )
Wir waren ALLE Schlafferjünger!
Seine überdeutliche Artikulation, sein leicht fränkisches Idiom, sein leicht hinkender Gang, sein schwarzer Pelzmantel, darunter Rundschnittpullover und Jeans- und natürlich seine völlig frei vorgetragenen Vorlesungen in wunderschönem Schriftdeutsch.
Genau so lesen sich seine Bücher.
Er war der Vettel der Germanistik! Degradierte ohne Arroganz, einfach weil er tiefer dachte und besser formulierte, die anderen H4 Professoren zu Go-cartfahrern…Außer Gert Mattenklott. Der konnte ihm, bis auf die fehlende Aura, das Wasser reichen.
colorcraze ha detto:
Danke für den Tip mit Frau Schlaffer. Das wäre wirklich was für untern Weihnachtsbaum.
pascha50 ha detto:
Wäre auch was zum Verschenken, colorcraze, da sie wirklich weiß, wovon sie schreibt / spricht.
Hat auch viel über Mode, Alltagsleben, eben im weitesten Sinn kulturkritische Artikel verfasst.
Die essayistische Leichtigkeit des Stils wie ihr Mann hat sie allerdings nicht.
Heinz Schlaffer ist schon was ganz Besonderes.
Inzwischen ist er in Stuttgart emeritiert.
Hannelore Sch. engagierte sich auch bei den Stuttgart 21 Protesten.
Blättern Sie die Publikationen halt mal durch. Viel Spass dabei.
HansMeier555 ha detto:
Auch mit Verschwörungstheorien kann man wohl nimmer viel Geld verdienen.
HansMeier555 ha detto:
Vielleicht mal ein Text über das Paradies, mit Bildern und Musik ?
whatcrisis ha detto:
O Jahaa!
Immer nur diese Appetithäppchen. Vom Ansehen von Tortenstückchen, und mögen sie auch noch so triplecremig sein, wird man einfach nicht fett und auch nicht satt.
spaccato ha detto:
Wäre Fettleibigkeit denn ein Bestandteil des Paradieses?
(Lasst wohlbeleibte Männer um mich sein, mit glatten Köpfen und die nachts gut schlafen…)
whatcrisis ha detto:
Unbedingt! Oder haben Sie schon mal irgendwo magere Barockengel gesehen?
E.R.Langen ha detto:
Es wäre eine Freude, wenn die Kommentatorinnen und Kommentatoren ihre Lieblingsbänke vorstellen würden. Meine steht in Buckenhof am Paulusbrunnen.
pascha50 ha detto:
Meine ist die lange Bank vorm Finanzamt…
spaccato ha detto:
Kann man denn ein inniges Verhältnis zu seiner Prokrastination haben?
Das wäre ja … großartig.
colorcraze ha detto:
Jaja, dochdoch, mindestens ein ganz enges.
Moritz ha detto:
Können Sie haben. Schnipp.
Und sogar noch mehr. Ein alter Bekannter hat eine Pro-Bankerl-Fanseite aufgemacht. Liebevoll gemacht.
Lesenswert!
http://auf-dem-bankerl.de/
Unsere Bank ist auch irgendwo da drin, find sie grade nicht, diese Site strotzt grad so vor Bankerl.
Und wer Lust hat auf die seltene Spezies Tegernseer mit noch intaktem Rückgrat, hier ein etwas seltsames Tegernseer Bankerl, feix:
http://auf-dem-bankerl.de/galerie/galerie_20070106_2.html
colorcraze ha detto:
Nicht, daß man nicht erwartet hätt, daß es derlei dort auch gibt. *ggg*
Moritz ha detto:
Dass es kaputte Bänke am Tegernsee gibt?
Das erwartet man den schwungvollen Reden Dons doch eher nicht.
Vielleicht warsein Dicker, Wohlbeleibter, der sich einst zufrieden nach hinten lehnte …
Seit dem steht das Tegernsee-Wohlstands-Gedächtnisbankerl so da – und wird von keiner ehrfurchtsvollen Dorfsparkasse mehr repariert …
colorcraze ha detto:
Ja gut, nach Dons malerischen Reden vielleicht schon, allein die Erfahrung im RL läßt sich davon halt nicht so ohne weiteres übertünchen, sondern nimmt das Gemälde eh cum grano salis.
Moritz ha detto:
Sogar das Bankerl, wo eine Vroni wohnt, habe ich gefunden:
http://auf-dem-bankerl.de/galerie/galerie_20051118.html
War die nicht mal hier.
spaccato ha detto:
Sehr hübsch.
Meine dummes Auge ließ mich statt diesem …:
Vorbildlich: Hier übt die Jugend schon mal das Einparken und zeigt, für was so ein Bankerl noch gut ist.
… jenes lesen:
… für was so ein Bankert noch gut ist.
hihi.
Moritz ha detto:
Naja,
die Stützen lesen verbildet.
q.e.d.
spaccato ha detto:
Nehmens doch – bittschön – Blatz, der Herr!
Hans W. Urst ha detto:
Mir gfällt die Bank am Reitweg zum Herzogstand. Auf der warte ich immer gern auf den nächsten Beitrag vom Don. Mit dem Blick macht das lange Warten nichts.
achwas ha detto:
Wie nicht anders zu erwarten…
fällt meine Wahl natürlich auf Banksy.
achwas ha detto:
Aber mein Lieblingsbankerl ist das vor der Kastenalm
im Hinterautal (Karwendel)
spaccato ha detto:
Apropos Banksy und Bankerl:
… der hat doch neulich ein Berg+See-Gemälde “verschönert”.
whatcrisis ha detto:
Örgs, Bankert auf Bankerl. Muss das hier sein?
spaccato ha detto:
Ja.
Es ist eben nicht immer alles trallalla.
Das muss ich Monsieur whatcrisis doch nicht sagen, oder?
Mediensegler ha detto:
Meine ist Frouwesân (Frauensand)
Filou weiß, das ist die Bank für die Uninformierten.
Filou ha detto:
Jo, jo un’ne Buddel voll Rum.
Tidenkalender, Tidenatlas, Seekarte-und immer brav der Betonnung folgen.
Wenn doch: All Hens an Lee. Gibt manchmal nasse Füsse.
Aber blöd kommt vor. Dann brettert man bei Hochwasser im Fluss mit 5 Knoten über eine Kribbe. Dat kracht.
Kumpel von mir hat sich mal an einer Seilfähre den Rumpf aufgerissen. Das war der, wo auch sein Häufchen von der Achterreling in die See setzen musste. Als er selig die Augen verdrehte, brach der Achterstag. Da weiss man, was Panik bedeutet.
Ach ja!
Mediensegler ha detto:
Die Uninformierten gehen ja auch in Luv pinkeln.
spaccato ha detto:
Auch als Landradde weiß ich:
P***t du nach Lee,
geht’s in die See.
Mediensegler ha detto:
😉
Mediensegler ha detto:
DIE Bank kennt eigentlich jeder,
der das Ijsselmeer kennt,
trotzdem hat man jede Saison …
Nee, ich langweile,
ist schon so wie SPD.
Filou ha detto:
Oder liegen vomitierend jedem Manöver im Weg.
Mediensegler ha detto:
Ja, die stören dann wirklich.
Mediensegler ha detto:
Da gehr der Broder-Partner in Kairo verschütt,
war der jetzt uninformiert oder …
Filou ha detto:
Er hätte es sich leicht machen können und seine Meinung zum Islam beschützt und ungestraft in Schland weiterverkünden können. Aber das wäre ja wohl Wixerheldentum.
Mediensegler ha detto:
Nee, Weichei.
Mediensegler ha detto:
Ist ja nicht auf der Bank festgefroren,
wie der Don.
Filou ha detto:
?
Mediensegler ha detto:
Um keinen falschen Eindruck zu vermitteln,
ich mochte ihn.
whatcrisis ha detto:
Sie sorgen sich zu sehr um den Eindruck, den Sie machen könnten, allerdings zu spät.
“Broder-Partner” sagt doch schon alles.
“Du Guter!” (Loriot)
achwas ha detto:
Ich habe von Hamed Abdel-Samad zwei Bücher gelesen.
Er hat einen sehr schweren Weg hinter sich.
Er ist nicht im Hass gestrandet.
Es ist ihm gelungen auf eine bewundernswerte Art
freundlich und sachlich zu argumentieren.
Auf einer Veranstaltung (mit Broder) ließ er wirklich
-im Gegensatz zu Broder- alle gegnerischen Hitzköpfe
ausreden und wirkte fürsorglich, beruhigend und sachlich
auf sie ein.
Aber vielleicht hassen sie ihn genau dafür, weil er ihnen
zeigte, dass sie selbst ohne Hass und Machoallüren
nicht mehr viel zu bieten hätten.
Sie stempeln ihn als “Weichei” ab.
Ich hoffe sehr dass Abdel-Samad aushält was er aushalten muss.
Filou ha detto:
Seine Leiche ist noch nicht gefunden.
Mediensegler ha detto:
Gut, dann ich mag ihn.
Hoffnung?
Mediensegler ha detto:
Es gab hier Bemerkungen,
bezüglich Bank, Don, Weichei.
Filou ha detto:
Ist doch ein Notthema.
Mediensegler ha detto:
Was hindert jemanden,
sich zu informieren,
sich ohne Not
zu den Uninformierten einzureihen,
oder ist es Aberteuersuche?
Mediensegler ha detto:
Abenteuer.
Mediensegler ha detto:
Also anders.
Uninformiert oder?
24 Uurs Tocht (Zeilrace)
Lang ist es her.
Alle sind hochkonzentriert,
alle sind vom Fach.
Man segelt durch die Nacht, 24 Stunden,
die Navigation stimmt,
die Segelstellung stimmt,
der Trim ist gut,
der Wind ist geil,
Siegerehrung am nächsten Tag,
guter Platz in der Klasse,
man segelt zum Heimathafen
und landet auf …
Vrouwesand.
Nääää, ich wars nicht,
der Skipper war ein anderer,
hat gut reagiert,
Motor an, voll Pulle achtern,
wieder raus,
aber …
der hätte es wissen müssen.
whatcrisis ha detto:
Wenn Seemänner erst mal in Fahrt kommen…
Das kann dann leicht mal stunden- und tagelang dauern. Was plausibel erklären könnte, warum die Frauenquote unter Skippies oft so niedrig ist, trotz intensiver Bemühungen: zuviel Abtörnendes.
colorcraze ha detto:
Bah, nur weil windsbraut und achwas gerade anderes zu tun haben und sich nicht sofort zum Chor melden, heißt ja nun nicht, hier gäbe es keine Seglerinnen.
Michel Drückeberger ha detto:
… das wird heute wieder wohl ein Geständnistag 🙂 dabei ist die Staatsanwältin doch gar nicht anwesend (na gut, sie bekommt die notwendigen Dossiers eh because NSA)…
Michel Drückeberger ha detto:
& weil wir gerade beim Gestehen sind: Seglerinnen anagrams to ‘Green in lens’: Passt das zu Ihnen?
colorcraze ha detto:
Ich hatte mal grüne Haare und habe als Kind mal einen Segelversuch mittels Schlauchboot, Bambusstecken und Badetuch auf einem oberitalienischen See unternommen. Grünen Linsen (wenns nicht green lentils sind) würde ich mich aber verweigern. Beim Versuch, zurückzufahren, kam ich ansatzweise von selbst auf die Zickzack-Idee, kam damit aber nicht weit, weil die Eltern mich mit dem Motorboot einsammeln kamen. Da dies mein einziger Segelversuch bisher war, konnte ich leider mit “Kreuzen vor dem Wind” (heißt das so?) keine Erfahrung sammeln. Später traf ich mal auf eine sympathische junge Frau, die recht begeistert von ihrem Segelkurs mit dem Optimist berichtete. Wir waren uns einig, daß das eine ganz elementare Erfahrung ist, die möglichst viele Kinder und Jugendliche mal gemacht haben sollten. Also, schickt Eure Kinder mal segeln! Schenkt zu Weihnachten einen Segelgrundkurs auf dem nächsten See!
Michel Drückeberger ha detto:
Grundkurs? Wusste gar nicht, dass man sogar mit U-Booten segeln kann 😉
whatcrisis ha detto:
Tagging scheint schon ziemlich en vogue zu sein. Ist ja auch superpraktisch. Wie leicht und wie schnell lässt sich doch etwas markieren, ettikettieren, vorsortieren für ein schnelles Wiederauffinden und endgültiges Ein- oder Aussortieren: ob Bilder, Texte, Töne, Informationen oder anderes mit Warencharakter, Menschen etwa, deren Performanz, Kreditwürdigkeit und credibility, ihr Preis und ihr Wert, nützliche und verwertbare sonstige Eigenschaften und Eigenheiten…
So schnell und so einfach geht das. Das wird sich rasant durchsetzen, das ist ja auch ähnlich genial und praktisch wie PostIts…
Tags könnte man auch mit Gaunerzinken vergleichen. Der erste Getaggte könnte Kain gewesen sein. Aber auch das ist ja schon wieder so ein Gedanke, der besser mal gleich getaggt werden sollte, und dann ab damit ins Sündenarchiv.
colorcraze ha detto:
Der Vergleich mit PostIts paßt mMn ganz gut, weil man sich mit Tags ebenso schnell verzettelt.
Michel Drückeberger ha detto:
… das glaube ich erst, wenn die Notizen auf den gelben-&-al.-Zettelchen auch von scholar. &/oder books.google.co.nz gefunden werden…
whatcrisis ha detto:
Semper aliquid haeret! Ein Paranoiker, der sich dabei denkt, das könnte arge Absicht sein?
whatcrisis ha detto:
Oder einfach nur ein Realist?
So eine Morddrohung/Fatwa ist ja auch nichts anderes als ein Kainsmal.
Michel Drückeberger ha detto:
Hier ist etwas zur Fortbildung in Paschas Freistunde:
http://www.newser.com/story/177978/internet-invents-a-preposition-because-irony.html
Internet Invents a Preposition, Because Irony
Blogs, social media changing grammar: Megan Garber
By Matt Cantor, Newser Staff
Posted Nov 24, 2013 3:26 PM CST
(Newser) – Because politics. Because science. Because money. Remember when you’d need an “of” in these sentences? No longer, because Internet-speak, writes Megan Garber in the Atlantic. In short, the Internet has turned “because” into its own preposition (as language expert Stan Carey has pointed out). For example, the sun’s turning upside down, but don’t worry, “because science,” the UK’s Metro notes. Or “skipping lunch today because sleep,” says a Twitter user. Or a politician will win “because R-Oklahoma,” points out Wonkette.
There are a number of theories as to how the “prepositional-because” or “because-noun” began. Memes featured it as far back as 2001 (“because f— you”). It could be derived from the phrase, “because, hey, (insert noun here),” says linguist Neal Whitman. For instance: The politician will win “because, hey, R-Oklahoma.” Or maybe it’s tied to parents telling their kids no, just “because.” What’s clearer is why the “prepositional-because” has taken off: It “maximizes efficiency and irony in equal measure,” Garber writes. Click for the full piece.
http://www.theatlantic.com/technology/archive/2013/11/english-has-a-new-preposition-because-internet/281601/
pascha50 ha detto:
Lieber Michel,
solche Fortbildungsempfehlungen lass ich mir gerne gefallen!
“It maximizes efficiency and irony in equal measures”
Ob allen Usern im Netz die Ironie allerdings bewusst ist, darf bezweifelt werden.
Nachmittagslektüre gesichert. Danke!
Michel Drückeberger ha detto:
Ironie ist ja nicht mal im Beritt unseres Gastgebers/unserer Gastgeberin allen immer bewusst – wie denn erst im übrigen Netz 😉
Außerdem sind solche Sahnestückchen als Perlen doch sowieso nur für Privilegierte geeignet…
colorcraze ha detto:
Warum das mit der Ironie oft nicht funktioniert: weil man dafür ein gewisses Maß an gemeinsamen Weltansichten braucht, zusätzlich zum Erkennen einer solchen halbdistanzierten Geisteshaltung. Thematisiert wird stets nur letzteres, aber ich meine, ersteres kommt gerade bei Leuten, die noch nicht lange miteinander reden, oft vor.
colorcraze ha detto:
Ach, schau an, Jahrzehnte später. Im Deutschen hat man das ja nicht mehr so oft, ich erinnere mich noch, daß durch die Flick-Brauchitsch-Notizbücher seinerzeit das “wg. XY” (wegen XY) schwer in Mode kam, also genau die gleiche “Ein-Wort-Begründung”, wie sie in diesem Artikel für das amerikanische Englisch beschrieben wird.
Der “Erfinder” des gekommaten “weil”, Dieter Hildebrand, ist ja jetzt leider verstorben vor wenigen Tagen. Weil, das war auch so eine Satzstellung, die ganz speziell ist und sich lange gehalten hat.
Michel Drückeberger ha detto:
… nicht nur für das amerikanische Englisch: “the UK’s Metro notes” – das “weil” hält sich immer noch, dafür verschwindet so ganz langsam das “denn.” Apropos “ganz” – das wird auch immer öfter anstatt “sehr” benutzt.
Ach ja, das fällt mir auch gerade noch ein & auf: Signor Spaccato wird wg. zunehmender Sehschwäche because youtube “Beritt” nafensterlich wieder als “Bett” lesen 😀
spaccato ha detto:
Meine Sehschärfe ist hervorragend.
Nur sitzen an den Synapsen der Leitung zum Sehzentrum kleine Distorsionsneurotransmitter.
So wird aus Beritt (schönes Wort übrigens) keineswegs Bett – sondern Berill*
* >> Szene: 0:57 – 1:07
Michel Drückeberger ha detto:
… darauf als Gegengift einen
sn.im/2886v1h
spaccato ha detto:
… wenn schon “feindlich übernommen” & “bombastisch”, dann das hier.
Michel Drückeberger ha detto:
…passend dazu steht bei youtube ganz oben die Wochenschau vom 18.Januar 1945, gruselig
spaccato ha detto:
Ja – gruselig.
Der Herr Liszt hat sicher so ‘ne Art Gyros-Dreh-Dingens im Grab – zwengs der Ermüdung.
achwas ha detto:
…zu den Banken.
Da gibt es doch noch den:
Bank-Run
Wenn demnächst (?) Herr und Frau Otto Normalverbraucher
über die Weitergabe von Negativ-Zinsen der Banken
auf ihre Kreditzinsen oder Tagesgeldguthaben
aufgeklärt werden …
Hui, dann ist´s aber aus mit
online-banking
online-bestelling
pin-pishing
und die Abhördienste hören nur noch: *#%!&€*§“
…
spaccato ha detto:
Aha.
Gestern hartaberfair (Null Zinsen – was tun gegen die große Geldschmelze?) gekuckt, wa?
achwas ha detto:
Nö.
Bin durcheinandergeschreiallergisch.
Hab´ich von denen:
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/11/25/ezb-spricht-immer-deutlicher-von-negativen-zinsen/
(Da wird immer schön leise der Reihe nach geschimpft.)
spaccato ha detto:
Von Zeit zu Zeit seh ich mir die Hackfr***en an …
… aber immer seltener.
spaccato ha detto:
Aber was soll denn den Normalo vom online-bestelling abhalten?
Immer weg mit dem Geld – bevor es nix mehr wert ist …
Michel Drückeberger ha detto:
10 Scheurocentstücke horten!!!!!
achwas ha detto:
Psst. Es geht ums Angsteinjagen!
Die Bankster + Amazones +…. könnte man so auch mal schocken.
colorcraze ha detto:
Mein Großvater erzählte, in der Schweiz habe es mal Negativzinsen gegeben. “Da mußte man dafür bezahlen, daß sie einem das Geld aufbewahren”. Muß wohl so schätzungsweise in den 1920ern gewesen sein.
Wär also nichts neues.
Michel Drückeberger ha detto:
https://community.fidor.de/geldfrage/in-der-schweiz-gabs-in-der-ve
colorcraze ha detto:
Der sagt, in den 1930ern, 1950ern und 1978. Also noch öfter, als ich dachte. Und das Gesetz kann jederzeit wieder aktiviert werden.
Ja, das halt so Sachen, die die Schweiz von Deutschland unterscheiden.
Michel Drückeberger ha detto:
Dort wurden zudem die Banknoten & Kursmünzen ausgetauscht
http://www.snb.ch/de/iabout/cash/history/id/cash_history_overview
http://www.snb.ch/de/iabout/cash/id/cash_coins#t4
Also alle mal in den hintersten Ecken der untersten Schubladen der unzugänglichsten Schränke nachschauen 😉
colorcraze ha detto:
Habs schon gemerkt, hatte Schwierigkeiten bei der Annahme des “alten Glumps”.
pascha50 ha detto:
In vier Wochen ist Weihnachten!
Für alle backkreativen Zeitgenossen möchte ich, statt der 10. ungehörten Bitte um Erläuterung einer Aussage oder dem 20. Widerspruch zu einem aktuellen Thema oder der 30. Klarstellung, dass ich das oder jenes soo nicht gemeint habe, zwei außergewöhnliche Rezepte veröffentlichen, die mit Sicherheit leuchtende Genießeraugen hervorrufen- falls man auf diese Art von Weihnachtsbäckerei steht.
Ich habe sie von einer urigen, feschen, g’standenen Oberbayerin während meines Referendariats in Garmisch-Partenkirchen bekommen und meine Frau ( fesche, unurige, backwütige Oberschlesierin ) kann sie nur empfehlen.
Mohrrüben Lebkuchen
9 ganze Eier schaumig aufschlagen
500g Zucker
125g Zitronat
125g Orangeat
500g Nüsse
5,0 g Hirschhornsalz ( genau auswiegen lassen, da sonst zu flüssig oder fest)
in etwas kalter Milch auflösen
1 Pkch. Lebkuchengewürz
250g rohe feingeriebene Gelbe Rüben
In der Schüssel über Nacht stehen lassen
1 Esslöffel Teig auf 70er Obladen setzen
( Falls Teig zu flüssig, etwas zarte Köllnflocken unterheben oder weniger Teig
nehmen! Vom weglaufenden Teig nicht frustrieren lassen…)
Backzeit: 25 – 30 Min bei 180 Grad Heißluft.
Anschließend mit heller oder dunkler Schokolade bestreichen
NICHT in geschlossenen Dosen od. Tupperschüsseln aufbewahren, da die Lebkuchen sehr saftig sind und sonst schimmeln können!
___________________
Früchtebrot
750g grob geraspelte Äpfel mit 250 g Zucker vermischen und über Nacht ziehen lassen
250g Sultaninen satt in Rum ( 40% Pottrum, keinen Strohrum…!) einweichen
500g Mehl
1 Pkch. Backpulver
1 EL Kakao
1 TL Zimt
1 TL Nelken
1 TL Lebkuchengewürz
200g ganze Nüsse ( oder halbieren; nicht reiben!)
Alles vermengen, einen Laib formen und 1 Std. bei 200 Grad backen
Wünsche schon mal allen guten Appetit und Frohe Weihnachten !
Michel Drückeberger ha detto:
In vier Wochen ist Weihnachten vorbei 😉
Michel Drückeberger ha detto:
Das mit den ganzen Eiern muss noch aus der Zeit stammen, als Bosch
http://www.quoka.de/haushalt-moebel/haushaltsgeraete-hausrat-alles-sonstige/c1225a112477548p69930431/bosch-kuechenmaschine-hm-ka-kult.html
empfahl die Eier getrost samt Schale in den Mixer zu werfen 😉
colorcraze ha detto:
Pascha, Sie sind ja schon richtig in Vorweihnachtsstimmung! Wie kömmts?
Filou ha detto:
Man mische 7 Pfund Palmin
Mit gleichviel Milch und Terpentin.
Dann füge man ein Hühnerei
Und etwas Öl nebst Essig bei.
Dies nun zu festem Brei gerührt,
Wird dann in einen Strumpf geschnürt.
Das Ganze läßt man 13 Wochen
In lauem Seifenwasser kochen.
Dann wird es mit Gelee garniert
Und im verdeckten Topf serviert.
(Doch halte man zu rechter Zeit
Ein offnes Töpfchen sich bereit.)
(Filou dixit nach Ringelnatzt)
Yog Sothoth, Esq. ha detto:
Was hält die geschätzte Kommentatorengemeinde eigentlich vom neuesten Blogeintrag bei “Ich.Heute.10vor8”? Das Reich des Bösen wurde anscheinend in Leipzig gesichtet.
Michel Drückeberger ha detto:
… hält vom … sich selber fern 😉 aber wie ich unseren Gastgeber einschätze, wird er auch dafür wieder auf seine ihm eigene Art “Marketing” veranstalten.
colorcraze ha detto:
Sollen Sie halt mal Donna Laura im Kreis nackter Männer malen, statt alles nur “schrecklich!” zu finden. Langweiler_innen.
Vom angestrengten Schrecklichfinden kommt man nicht auf neue Motive, dazu braucht es die Inspiration durch lebende Personen, und ein zuversichtliches Verständnis von Geschlechtlichkeit.
Moritz ha detto:
Ja, angestrengt ist dieser Aufsatz.
Dabei ist die Botschaft, die er über diese Ausstellung vermitteln will, gar nicht mal so blöde: Warum zum Henker sind dort immer die Frauen nackt und nie die Männer.
Und etwas Joop!-Bashing hätte auch nicht geschadet. Mit einem saftigen Kurator- und gleich mit: Jeff Koons Bashing obendrauf. Damit es ein Fest wird und nicht Schülerzeitung. Aber so haben sie wieder einmal alle Chancen vertan.
Der Fehler, den diese Frauen haben beim Schreiben: Sie sind zu brav.
Soll ich mal eine Pseudo-Pop-Nackerten-Ausstellung in Grund und Boden schreiben? Aber richtig? Unter den Griechen (aufrecht nackt) und den Siechen tus ichs aber nicht.
Don Alphonso ha detto:
Ich kann nichts für dieses Blog und ich bin auch genervt von der Art, wie diese Damen meine Arbeit kaputt machen. Es geht da nur nicht nach mir.
colorcraze ha detto:
Moritz, nichts dagegen. Legen Sie los!
spaccato ha detto:
Warum zum Henker sind dort immer die Frauen nackt und nie die Männer.
Weil die einfach besser aussehen tun.
Moritz ha detto:
spaccato,
das stimmt doch gar nicht.
Die antiken Griechen wussten es besser
spaccato ha detto:
Ach, die ollen Griechen!
Moritz ha detto:
Es liegt daran, dass die Antike segensreicherweise noch nicht über den dummgepopelten Sunnyboy-Blick und Deppen-Sonnenbrillen verfügte.
Moritz ha detto:
Tja, die alten Griechen mochten alte Griechen sehr.
spaccato ha detto:
Hat der Herr Moritz denn an einem der legendären Symposien im antiken Athen teilgenommen?
spaccato ha detto:
Oh – ich denke, die alten Griechen mochten vor allem junge, knackige Griechen sehr …
Moritz ha detto:
Die Glyptothek ist ganz doll sexistisch^^:
Muss man dringend bashen. ; -)
Moritz ha detto:
Jajaaaa, die hatten sich alle ganz doll lieb…
spaccato ha detto:
Der arme Poseidon!
Opfer eines Fuß-Fetischisten!
spaccato ha detto:
In der Glyptothek ist auch der Barberinische Faun.
*Zwinker-zwinker*
Moritz ha detto:
Dieser aufreizende Faun
http://www.antike-am-koenigsplatz.mwn.de/de/antike-meisterwerke/das-besondere-objekt/archiv/barberinischer-faun.html
hat noch alle Füße dran.
Obacht, kein Content für Mädls unter 16.
Moritz ha detto:
Naja … fast.
spaccato ha detto:
Synchronizität
colorcraze ha detto:
Und überhaupt, wieso kommen die auf die Idee, Circe ausgerechnet als passiv anzusehen? Zaubern soll passiv sein? Warum???
Michel Drückeberger ha detto:
Signor Spaccato “ringt” offenbar – deshalb von mir:
D R E I H U N D E R T
spaccato ha detto:
Wir sehen uns dann bei Issos Keilerei …
spaccato ha detto:
333
Michel Drückeberger ha detto:
Sie sind dran!
spaccato ha detto:
Muss jetzt leider in die 1.0-Welt abtauchen.
AFK. CU.
Michel Drückeberger ha detto:
Weiter geht’s hier:
http://blogs.faz.net/deus/2013/11/26/der-kleine-unterschied-zwischen-moerderdrohnenfirma-und-google-1823/
& da:
http://blogs.faz.net/deus/2013/11/26/der-kleine-unterschied-zwischen-moerderdrohnenfirma-und-google-1823/
Michel Drückeberger ha detto:
… nafensterlich da:
hkraus ha detto:
Mein Gott, Don Alfonso,
daß Sie aus allem ein Drama machen!
.
Was ist mit deeeeeen wichtigen Themen: Koalitionsverhandlungen, FDP, NSA, JFK, Maut, ………?
Mediensegler ha detto:
Apropos Weihnachtsbäckerei,
Noch ein Kuchenrezept.
.
http://mahopa.de/lustige-texte/whiskykuchen.html
Mali Benro ha detto:
Lieber Don Alphonso, ich bin sehr überrascht, wie schlecht Sie auf Ihren U-Bahn-Trip vorbereitet waren. Sie besuchen ja anscheinend öfters die Mainmetropole und müssten doch eigentlich wissen, dass der wohl situierte U- und S-Bahnnutzer immer ein Äppelwoi-Schaugummi- Sitzkissen im Samsonitekoffer mit sich trägt. Undankbar sind Sie obendrein. Sie hatten einen Sitzplatz! Wissen Sie, wie vielen Fahrgästen dieses Glück vergönnt ist? Tausende stehen sich täglich auf Frankfurts grauen hässlichen Bahnsteigen im eisigen Tunnelwind die Füße platt und hätten gerne mit Ihnen getauscht. Stattdessen sind Sie stur von einer Pobacke auf die andere gerutscht, sitzen geblieben und haben sich in Ihrem Leid gesuhlt. Sind angewidert um diese kunstvolle Folterbank umherstolziert und haben mit Ihrer wahrscheinlich demonstrativ geschäftigen Fotosezession verhindert, dass irgendjemand anderes wagte Platz zu nehmen. Großstadtmief schnuppern wollen und sich dann über die modernen Baukünste aufregen. Da entlarvt sich der angebliche Kunstkenner doch als egomaner Kunstbanause! Sie können die Sache aber bei Ihrem nächsten Besuch in Frankfurt wieder gut machen, indem Sie Ihren gepriesenen Lodenmantel à la Christo fein säuberlich um die sperrigen Rohre hüllen. Dann setzt sich sicher auch jemand auf dieses ungemütliche grässliche Gestell, bisher waren Sie nämlich der Einzige!