Di fongd scho no oane ei
Meine Grossmutter zu mir
Es gibt so Wörter, von deren Verwendung man Frauen wirklich nur abraten kann. Es mag sein, dass diese Begriffe hochgestochen sind und von echter oder auch nur vorgetäuschter Halbbildung durch ein Studium der Soziologie oder Germanistik erzählen; sie mögen sich gut einfinden in gründigen Schachtelsätzen der Bedeutsamkeitsentität, weil sie ein gewisses Potenzial der Analysefähigkeit gesellschaftlicher Kontexte, gerne auch mit der Erwähnung von einer gewissen Frau Illouz, verheissen und weil Sie, liebe Leser, inzwischen wie jeder normale Mensch von dem Gerede auch schon angeödet sind, sage ich es frei heraus: “Bindungsangst” mag es als Wort geben und als Aberglaube, so wie es früher auch Amulette für Unfruchtbare gab. Aber die Sache ist nicht so, wie sie dargestellt wird. Bindungsangst ist lediglich etwas, an das Frauen glauben möchten. Und, wenn darüber gesprochen wird, Männern als Alarmsignal gilt.
Man liest ja viel darüber. Männliche Feministen geben an, wie sie – im Gegensatz zu anderen, die ihre Überforderung durch dreiste Muttertiere offen zugeben – ganz lässig als moderne Männer mit drei Kindern und einer vierten Patchworkergänzung durch das Leben und die Beziehungen kommen. Und in der Zeit schreibt noch so ein Schwarzer-Apologet, dass der moderne Mann nachgerade vor der modernen Frau ins Bordell fliehe, statt zu erkennen, wie kriminell das sei, und besser seiner Pflicht an der modernen, emanzipierten Frau nachkommen sollte. Eine moderne Frau vielleicht, die sich dann im vollen Bewusstsein ihrer zwei Studiengänge und langer Debatten mit ihrer Künstlerfreundin zur Aussage hinreissen lässt, die Bindungsangst des Mannes läge in den ökonomischen Zuständen begründet. Das kennt man ja, Krise, Globalisierung, Stress im Beruf, Flexibilität, man muss das grösser sehen und analytisch an die Wurzeln des Problem gehen. So wie dieser Professor, der Zeitautor und die Künstlerinnenfreundin das in ihren Bleiwüsten nachhaltig durchdringen. Moment bitte:
Das hier ist der Giardino Giusti in Verona, ein Lustgarten, in den Männer gern fliehen. Also, genauer, es ist eine Statue einer nackten Frau im Giardino Giusti, und da war ich letzte Woche mit einem Freund, wir kümmerten uns um das Ansehen der Frau in der Öffentlichkeit, und wir sprachen über Frauen, bei denen es passt. Solche Gespräche kann man nur selten mit Frauen führen, denn der normale Mann ist, auch in meinen Kreisen, kein Gedankenleser und ahnt nicht, was er alles an Wunden aufreissen könnte, selbst wenn er nur eine wohlwollende Abwägung der positiven und negativen Seiten – hier nicht nach Illouz – vorträgt. Männer bekommen Wahrheiten und Frauen Komplimente, denn wer rudimentäre Ahnung von Frauen hat, weiss natürlich, dass Ehrlichkeit oft genug als Unhöflichkeit ausgelegt wird. Der Abend ist ruiniert, egal ob man bei der Berlinerin das neue Piercing als zu gewöhnlich oder bei der Münchnerin das Hermestuch als etwas zu bunt beurteilt. Frauen sind ganz schlechte Gesprächspartner, wenn es um ihre eigenen Defizite geht, und deshalb lobe ich im Giardino Giusti sogar die weihevolle Patina der nackten Statuen, selbst wenn sie dringend einen Restaurator bräuchten. Man nimmt bei Frauen auch Schwächen hin und arrangiert sich irgendwie. Man versucht halt, Gräben zu überwinden und Einigendes zu betonen und am Ende kein Berliner zu sein, der in seinem Blog mit drei eigenen und einem Fremdkind prahlen muss, was nicht gerade für ein ordentliches Verhältnis bayerischer Natur spricht.
Sie ahnen es, liebe Leser: Ich bin ein strammer Verteidiger der Einehe, bei uns in Bayern hält man zusammen, die Ehe bringt das Geld zusammen, schafft den Reichtum der Familie, endet mit dem Tod und wer das anders sieht, sollte vielleicht nicht versuchen, unsereins über das Wesen von Beziehungen aufzuklären, denn unser ist der Drittwohnsitz und die Villa und der Stadtpalast, da brauchen wir kein Patchworkkind zum Sozialprestige. Wir sassen also zusammen oben beim Teehaus – sowas brauche ich auch noch – , sahen hinunter auf steinernes Fleisch in schönsten Rundungen und sprachen darüber, wie man in einer Beziehung wächst, und sich verknotet wie die Äste der Laubengänge: Das wird schon. das kommt von ganz allein, irgendwann kommt die Richtige und dann passt man sich eben an. Und wir sprachen darüber, was man tut, wenn es definitiv nicht die Richtige ist. Man möchte ja niemandem weh tun und sagen: “Tut mir leid, da gehen bei mir alle Alarmanlagen an, ich bin vom Blaulicht so blau wie ein Oktoberfestzelt, war nett Dich zu sehen aber ganz ehrlich, mit diesem verkopften Plunder, mit dem Du mich langweilst, da ahne ich, dass der Sex auf dem liegenden Kaktus da unten neben dem Gewächshaus erfeulicher ist und nein, consensual Bikram Yoga und Deine Form des Aktivismus mag ich auch nicht, aber vielleicht findest Du ja in Berlin einen Restpiraten, der Polyamorie ganz super findet und sich im Protest vor die Luxuskita stellt.”
Dass ich überhaupt in solche Verlegenheiten komme, hat etwas damit zu tun, dass viele Frauen die Behebung der gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten gerne bei sich selbst ankommen sehen möchten. Für langfristige Beziehungen mit ernsten Absichten ist weniger der vermögensfreie Polyamorist von Interesse, den man kaum bei einer Vernissage herzeigen kann, sondern mehr so der Tegernseeanwohner, selbst wenn der erst noch auf Linie gebracht werden muss. Und natürlich haben wir hier, im Gegensatz von Leuten mit Patchworks, einen Ruf der Courtoisie zu verteidigen, und lehnen das schonend und formschlüssig mit weiblicher Ideologie ab: Mit dem Erwecken des Eindrucks, es könnte an den Umständen liegen. Es liegt an der Ökonomie, an der erzwungenen Flexibilität, das Frühjahr in Italien zu verbringen. Es sind generell unsichere Verhältnisse, die uns dann umtreiben, Zukunftsangst wegen immenser Restaurierungskosten der alten Häuser, daran kann man zugrunde gehen, und aufgrund der ganzen Begleitumstände könnte die Dame schon den Eindruck bekommen, dass da in der Summe Bindungsangst vorliegt. Es liegt nicht an ihr und nicht an ihm, sondern an den in Bindungsangst mündenden Umständen. Solche Ausweichstrategien wende ich im Zweifelsfall auch gewissenlos an, denn man will ja fast niemandem mehr weh tun, als es nötig ist.
So eine irrationale, psychische Verkrüppelung durch die geamtgesellschaftlichen Umstände ist auch unsere letzte Rückzugsoption, so wie ein Mörder sich auch gern auf eine Geisteskrankheit beruft. Denn natürlich wäre so eine kostenintensive Dauerbeziehung kein Problem, selbst wenn man bedenkt, dass gerade die Hochgeistigen und Angestrengten mit Erfahrungen aus dem Kultursubventionsraubbetrieb im Unterhalt schnell abnorm teuer werden können, wenn sie mal ihre alte Lyikerinnenfreundin bei ihrem Vortrag im Literaturwerk 23 in Deutsch Kinshasa a.d. Oder begleiten möchten; nicht nur die FDP führt hehre Ideale bei freudigem Überweisungsdank auf den Lippen. Aber dafür braucht keine Frau einen unsicheren Kantonisten, der sie vielleicht drei, vier Jahre hängen lässt, und man sollte auch bedenken: Diese Gespräche finden unter Menschen jenseits der 30 statt, die durchaus ahnen, dass es jetzt schnell gehen muss. Da bleibt keine Zeit für die Wurzelbehandlung des gesamtgesellschaftlichen Problems, das sie natürlich sehr genau kennen, verdanken sie ihm doch damals auch die Phase, als sie sich von geraspelter und gefrorener Schokolade ernährten. Heute dagegen schätzen sie schon wieder Reagenzglasessen.
Und so kommt es, dass ich auch von den grössten Hallodris meiner männlichen Bekanntschaft hin und wieder höre, sie wären schüchterne, arme Hascherl und hätten Bindungsangst, und bei mir ist das nicht anders. Die Frauen, die das kopfschüttelnd vortragen, sind so knochig wie die Diätfrauenbilder, die sie wegen ihrer normativen Wirkung verachten, und frustriert vom wochenlangen Hinterherannähern auf Sofas und Sesseln, ohne dass etwas passiert wäre, und machen sich jetzt mal Gedanken über die Probleme von Frauen, die keinen Partner finden. Man steht daneben, hört sich das an und wundert sich, wie diese Töne ans Ohr dringen können, so wie im Kopf die Sirenen schallen und tuten. Sicher, sagt man, könnte man das mit anderen in die Kulturarbeit einbringen, das Problem ist ja evident, die moderne Frau sollte sich da nicht historisieren, sondern das Wort ergreifen und den Dingen auf den Grund gehen. An der Stelle jedoch sage man besser nichts darüber, dass man im Bayern meiner Grossmutter in solchen Fällen noch wenig schamhaft gesagt hätte, die Theres sei halt eine rechte Wurznbürschtn und sollte deshalb besser zu den englischen Fräulein. Man sage auch nichts über die Menschenzucht der gesellschaftliche Geistesumstände, bei der halt öfters mal die soziale Intelligenz auf der Strecke bleibt.
Nach meiner bescheidenen Meinung ist das nämlich im Gegensatz zur Bindungsangst wirklich ein Problem, das existiert, und über das man eigentlich reden sollte, aber darüber spricht man natürlich nicht.
Und nimmt dann Abschied von Kakteen,
dem grossen Leiden und den Illouzwehen,
und ist wissend lieb zur Garderobiere:
Küss die Hand, Madam, habe die Ehre.
Savall ha detto:
Amen.
(Und “Illouz” mußte ich mal wieder nachschauen. Was es nicht so alles gibt.)
Don Alphonso ha detto:
Es gibt wirklich welche, die klatschen so einen Namen ernsthaft rein und erwarten, dass Leser schon wissen, dass sie mal einen Termin mit einer Israelin )!!!!11!!elf) hatten. Bei Juden ist es nämlich gleich noch unwidersprochener.
Savall ha detto:
Das war auch mein zweiter Gedanke.
Immerhin hab mich erstmal ganz köstlich amüsiert. “… Blaulicht so blau wie ein Oktoberfestzelt.” “… und lehnen das schonend und formschlüssig … ab.” Ich konnte vor Lachtränen manchmal die nächste Zeile nicht erkennen. Mein üblicher und untrüglicher Probstein ist übrigens das Antiquariat meines Vertrauens: ich lasse sie die Regale und die Preise studieren und dann entscheidet sich’s. (Man muß der Ehrlichkeit halber sagen, daß ich ein wenig unfair bin. Es handelt sich um den Ausstellungsraum eines größeren Hauses und dort stehen immer nur die Preziosen.)
Don Alphonso ha detto:
Danke, mein Probstein ist, ob sie es ertragen, wenn ich beim Kochen Rossini singe. Leserinnnen neuer deutschen Mädchenliteratur kommen bei mir eh nur in den Keller und werden am Grabstein angekettet.
Melursus ha detto:
Machern Sie für Ildiko von Kürthis erstes Buch eine Ausnahme? Bitte? Die Jagd nach Dr med Daniel hat mich zu sehr amüsiert und es ist auch schon auf der Bühne sehr unterhaltsam.
Dieser Artikel gehört in die Alphonso Hall of Fame. Charmant, witzig und böse: “Behebung der gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten gerne bei sich selbst ankommen sehen möchten” Jaaaaaa
und ich will meine Bundesrepublik mit ohne Draghi/Merkel zurück.
pascha50 ha detto:
Aufgemerkt, T.I.M., Ausführungen zur “Bindungsangst” von stilistisch und mental berufener Seite …
Das Widerwort ist Don genehm, wirft man es nicht wie nassen Lehm.
T.I.M. ha detto:
Servus pascha, ich hab letztens ihre Thesen mit meiner Partnerin (technisch wohl inzwischen “Langzeitverlobten”, aber nicht aus Bindungsangst ;-)) besprochen. Zumindest teilweise scheinen ihre Beobachtungen sich mit den Ihren zu decken. Sie findet, dass Frauen >30 eher nach dem – nahezu unerreichbar – perfekten Partner suchen statt sich mit einem “guten” anzufreunden.
Scheint allerdings ein Akademikerinnenproblem zu sein. Das schliesse ich zumindest daraus, dass meine Mutter mir bei jeder Gelegenheit erzaehlt, wer aus meiner Heimatkleinstadt/-dorf (den ich ihrer Meinung nach kennen sollte, weil er oder sie ungefaehr mein Alter hat) wieder Nachwuchs in die Welt gesetzt oder irgendwo ein Haus gekauft haben.
pascha50 ha detto:
Akademikerinnenproblem vs Heiraten in der Kleinstadt:
Na sehen Sie, T.I.M. so klein ist Deutschland bzw. so groß ist das Problem, dass es wirklich verallgemeinert werden kann.
Ich glaube, Astroklaus ( 4.51) hat den Nagel auf den Kopf getroffen.
Der Mangel an Gelegenheit schafft Bindungsängste, da die Vergleichbarkeit fehlt.
Eine post-graduate mit 1,5er Examen und bildungsbürgerlichem Hintergrund, weiß nicht, was ein “one night stand” ist.
Ich kenne Pharmaziestudentinnen im 7. Semester, die noch nie in einer Studentenkneipe waren.
“Bindungsangst” ist dämliches Wort, weil es
1) schon wieder so eine deutsche Grundbefindlichkeit widerzuspiegeln scheint.
Das Fremdwort “angst” gibt es im englischen Sprachgebrauch.
2) …weil es assoziiert, dass BA die Ursache, und nicht die Folge einer bestimmten
Entwicklung ist.
Berufstätige Frauen, die mentale und existentielle Erfüllung in ihrem Beruf finden,
sind selbstverständlich selbstbewusster, ichbezogener, unabhängiger und somit
freier als das arme Hascherl aus Kleinkleckersdorf, das so ziemlich jeden aus der
Burschenriege der Feuerwehr resp. des FC nehmen würde.
In allen Schichten und auf allen Ebenen der Gesellschaft hat das Bedürfnis, gemeinsam etwas aufzubauen, vielleicht nicht abgenommen, aber es ist nicht mehr selbstverständlich, dass man aus der Zweiheit eine Einheit macht.
Früher stellte sich die Frage nicht:
Was gebe ich auf, wenn ich mit meinem Freund / meiner Freundin zusammenziehe?
Junggesellendasein war ein zu überwindender Zustand.
( Der engl. Ausdruck ‘bachelor’ / ‘spinster lady’ sagt doch schon alles.
Heute ist das im Unterbewusstsein ( Gibt’s das noch?) tief verwurzelt:
Was bekomme ich, wenn ich meine Freiheit aufgebe?
Singledasein wird nicht unbedingt als Zwischenstadium empfunden.
Warum soll ein yuppie heiraten?
Also scheut man davor zurück, ein funktionierendes Singlemodell gegen ein von ständigen Kompromissen geschwächtes Ehekabinett einzutauschen.
Um im Bild zu bleiben:
Früher war eine Ehe oder Partnerschaft EINE Regierungspartei.
Es wurde regiert und nicht ständig, nach Kompromissen suchend, diskutiert.
Heute ist eine dto. eine Koalition aus zwei Parteien, die sich, um ihre Selbstständigkeit zu beweisen, aufreiben oder zumindest dauernd behaupten müssen.
Dank Medienmobilität fehlt abends niemand in der schnuckelig-luxuriösen Singlewohnung…
T.I.M. ha detto:
Post-Graduates, die nicht wissen, was ein one-night stand ist? Studentinnen, die noch nie in einer Kneipe waren? Mag es vereinzelt geben – wahrscheinlicher ist aber, dass dies nur das ist, was die Ihnen erzaehlen.
Ich kenne auch bekennende Junggesellen, die ein paar Jahre aelter sein duerften als Sie (z.B. einer: maennlich, wohlhabend, heterosexuell, Gymnasiallehrer…). Also ganz so allgemeingueltig kann die Aussage “Junggesellendasein war ein zu überwindender Zustand.” wohl nicht gewesen sein.
Bleibt als Wahrheit wieder nur die rheinische Menschenkenntnis: Jede Jeck es anders! (unbedingt ripuarisch auszusprechen)
Don Alphonso ha detto:
Ich denke, vor 30 ist da noch extrem viel Lebenszeit und nach 30 merkt man, wie die Chancen extrem schwinden, das wird dann so eine Art Reise nach Jerusalem und da möchte man am Ende natürlich bequem sitzen – unabhängig vom Geschlecht.
muscat ha detto:
Wurznbürschtn???
Heißen so Frauen, die Illouz lesen? Na, Glück gehabt. Hatte es mal probiert und bin nach 3 Seiten eingeschlafen.
Don Alphonso ha detto:
So bezeichnet man in Bayern Frauen mit eher geringer Sozialkompetenz und hoher Konfliktfreudigkeit, im Zusammenhang mit einer ausbaufähigen äusserlichen Erscheinung.
The Great Artiste ha detto:
Sehr hübsch gesagt!
C. von Egern ha detto:
Genau!
Freedom's Just Another Word For Nothing Left To Lose ha detto:
Don Alphonso ha detto:
Sieht ungemütlich aus, aber so schätze ich die Sexualkompetenz vieler wirklich ein.
Moritz ha detto:
Ich weiß nach zweimaliger Löktöre des Kaktus-Artikels immer noch nicht ganz, auf was der geschätzte Autor hinauswill. Frauen ja/nein/abbrechen, warum/welche … dürre Zwiderwurzn … männliche Hallodris … grübel. Ich glaub, der Autor denkt zu viel.
Das wird schon. Nach 100 Kommentoren guck ich nochmal.
Croco ha detto:
Ich glaube, der Autor meint, dass man sich nicht wundern braucht, wenn man keinen Heiratsantrag bekommt. Wenn die richtige käme, nicht zu teuer, nicht zu dünn, nicht zu widerbrostig, dann vielleicht. Ich glaube auch, dass die Frauen Schuld sind, also, nach Lektüre dieses Artikels. Dass die Denkerei die Heiratswahrscheinlichkeit senkt, ist wahrscheinlich, schadet aber nicht.
aristius fuscus ha detto:
So schwer fand ich das diesmal eigentlich nicht. Wenn Ihnen mit einer Kurzzusammenfassung gedient ist: Frauen sollen sich nicht so haben und beim strammen Burschi vom Tegernsee zugreifen, was besseres finden sie eh nicht mehr. Was nicht am Tegernsee wohnt, ist blöd. Was in Berlin wohnt, noch blöder. Thema con varizioni halt…
dreamtimer ha detto:
Dunkle soziale Materie. Man kann sie nicht direkt beobachten, sie erklärt nur warum es mehr Gravitation gibt, als man aus der sichtbaren Materie ableiten kann. Sie ist dadurch definiert, dass sie an der elektromagnetischen Wechselwirkung nicht teilnimmt, denn sonst würde sie Licht aufnehmen und wieder abgeben. Neutrinos sind so. Sie können ungestört von all dem Trouble die Erde und ganze Sterne durchqueren. Im Gegensatz zu dem, was man lange Zeit glaubte, scheint das Universum kein sozialer Ort zu sein, ist das Dunkle doch in der Überzahl. Bislang hat jeder Versuch es noch irgendwie, wie auch immer indirekt sichtbar zu machen, nicht dazu geführt, die Erklärungslücke zu schließen. Als hätte es eine Verschwörung gegeben, treibt das Ganze dann auch noch schneller auseinander als es sollte, angetrieben von etwas, von dem man noch weniger versteht und für das es kein Beispiel gibt, der sog. dunklen Energie. Man spürt die Ironie darin, wenn man bedenkt, dass es doch die lichte Materie sein sollte, der Materialismus, der alles erklärt und dieser gedankliche Pfad bereitet sich nun sein eigenes Ende.
Ist die dunkle Materie ein Fall von Bindungsangst?
Üblicherweise ist es ja genau umgekehrt und es ist das Dunkle, dass gefürchtet wird. Wir sind eben keine Nachttiere, die mit Infrarotsensoren auf Jagd gehen. Wir verirren uns nicht nur in ihr, wir sind auch Beute. Unzählige kindliche Alpträume hatten mich einst von solchen Fressfeinden unterrichtet. Es sind die Ängste meiner homininischen Vorfahren. Sie stehen außer Zweifel. Seitdem haben meine paläolithischen Erinnerungen und die informierenden Ängste deutlich abgenommen. Liegt es vielleicht daran, dass wir längst die Seiten gewechselt haben, ich meine nicht in gesonderten Einzelfällen, sondern alle gemeinsam? Nur so, scheint es, konnten wir ins Anthropozän eintreten.
dreamtimer ha detto:
Beitrag schon wieder verrutscht. Ich sollte aufhören zu schreiben.
Don Alphonso ha detto:
Konkret: Ich sehe es so, dass sich über die Bindungsangst ein ganz gewisser Typus Frau beschwert, namentlich der, der erkennbar mies im Bett ist und nur aus Ansprüchen, Erwartungen und Selbstreferenzialität besteht: “Wieso kommen die nicht auf meine Demo? Wieso berichten die nicht? Wieso hält mir keiner ein Mikro unter die Nase? Wie verdiene ich Geld mit Mimimi?”
naja und dieser Typus glaubt halrt Erfahrungen mit Bindungsangst zu habemn, weil ihnen keiner ins Gesicht sagt, dass sie die neue Version der alten Jungfer sind und das auch suer so ist.
Aranxo ha detto:
Oder noch einfacher gesagt:
Mit Speck fängt man Mäuse. Dieser Typus Frau legt stattdessen rostige Nägel aus, und wenn dann keiner anbeißt, beschwert er sich über den falschen Geschmack der Mäuse, die doch bitte überlegen sollten, sich einen anderen zuzulegen.
Zitat Illouz im Spiegel-Artikel: “Drittens ginge es darum, ein anderes Modell von Männlichkeit in den Vordergrund zu schieben. Eines, bei dem Abhängigkeit, Verletzbarkeit und Leidenschaft zu einem “echten” Mann dazugehören. Eines, in dem wir das Verhältnis von Autonomie und Fürsorge neu formulieren.” Also wie immer sollen sich die Männer ändern, um den Frauen genehm zu sein.
whatcrisis ha detto:
Ging mir genauso, hätte mich aber nicht raus damit getraut.
Ob “soziale Intelligenz” nur ein Synonym für Höflichkeit ist? Schade, an der spannendsten Stelle bricht es ab.
Und ob Höflichkeit nicht mehr und nichts weiter ist als den Leuten zu sagen was sie hören wollen, ist das wirklich schon alles? Ist das schon genug? Ist das das ganze Geheimnis allen Erfolgs? Wird man allein dadurch schon (er-)wählbar?
Werber müssten das eigentlich wissen. Die sollten ja auch Frauenkenner sein, schließlich müssen viele Produkte, vielleicht sogar alle, also nicht nur Männer, sondern schlichtweg alles was sich verkaufen lässt oder lassen muss, auch bei Frauen Gefallen finden, wer diese Zielgruppe ignoriert oder auch nur vernachlässigt, hat schon verloren und ist dementsprechend sehr bald vom Markt.
Den Frauen die netten Worte und Gesten, den Männern harte Fakten und Wahrheiten. Hm. Ein Rezept, das immerhin anscheinend meistens funktioniert und erklären könnte, warum Männer im Durchschnitt mehr verdienen.
Schmeicheln Sie mir und zeigen Sie mir damit, dass Sie sich dazu gezwungen fühlen, mein Wohlgefallen zu erringen – ist das nicht die Sprache der weiblichen Liebe und emotional-sozialen Intelligenz? Und, war sie das nicht schon immer? Aber wen interessierts. Bis auf die, die was anbieten und verkaufen müssen natürlich.
sambossa ha detto:
Das haben sie alles gut benannt, whatcrisis. Schön, dass wir uns auch zeitlich die Spielwiese dieser genderspezifschen Fragen leisten können (welchen Kaktus hätten sie denn gerne?), angesichts der Nachrichten, Bilder und Hilferufe von den Philippinen. Die Dame Illouz ist mir übrigens völlig unbekannt.
sambossa ha detto:
Kleine Anmerkung: Alte Songtexte von Lou Reed und Velvet Underground geben prägnantere Einblicke in das abgründige Liebesleben, als hochtrabende Ergüsse aus dem Theorieseminar:
Some Kinda Love
Some kinda love, Margarita told Tom
Between thought and expression lies a lifetime
Situation arise, because of the weather
And no kinds of love are better than others
Some kinda love, Margarita told Tom
Like a dirty French novel, the absurd court the vulgar
And some kinds of love, the possibilities are endless
And for me to miss one would seem to be groundless
I heard what you said, Margarita heard Tom
And of course you’re a bore
But you are not charmless in
‘Cause a bore is a straight line
That finds wealth in division
And some kinds of love are mistaken for vision
Put jelly on your shoulder, let’s do what you feel most
That, from which you recoil, but which still makes your eyes moist
Ooooh, put jelly on your shoulder, lies down upon the carpet
Between thought and expression, let us now kiss the culprit
Ooooh, I don’t know, just what it’s all about
Oooh, put on your red pajamas and let’s find out
Lord rock it on, long walk really satisfies
whatcrisis ha detto:
sambossa, das ist es ja: es ist völlig einerlei, was Sie oder ich hier oder anderswo tun – das unheilvolle Schicksal vollzieht und der Fluch über alle menschliche Hybris erfüllt sich so oder so, unabwendbar.
Vor ein paar Tagen sendete Arte Beethovens Fünfte, da klopfte das Schicksal so schön an die Tür. Es ist nur eine Frage der Zeit, dann klopft es auch hier.
Was sind dagegen ein paar Sticheleien eines kleinen grünen Kaktus. Lächerliche Banalitäten, eitler Zeitvertreib, netter Nebenerwerb. NIchts von Belang oder nennenswertem Sinn.
Don Alphonso ha detto:
Soziale Inteelligenz wird auch nochmal ein Thema, keine Sorge, Ich muss da nur vorsichtig sein. Generell würde ich sagen, dass Höflichkeit eigentlich entwickelt wurde, um Menschen ohne soziale Intelligenz das Überleben zu erlauben, aber nachdem das jetzt nachlässt, sieht man die ganzen karrieregeilen Abzockerinnen überdeutlich.
Michel Drückeberger ha detto:
S. I.?
Lieber nicht: … anagrams to: Alone sizzling elite
Oder (wie Sie es schreiben: Soziale Inteelligenz) noch schlimmer: … anagrams to: Legalize on zest in lie. Oder: Sizzle on genial elite.
Brrrrrrr…geht doch besser ohne 😉
whatcrisis ha detto:
Vielleicht war das ja die message:
Der kleine grüne Kaktus… sticht.
Booooster ha detto:
Wunderbar, möchte ich ausrufen. Danke! Für die Bilder und für den Text.
Ich habe mich wieder einmal lachend gekrümmt.
Don Alphonso ha detto:
Gern geschehen, ich hatte ja auch einiges an Wut im Bauch.
Dieter Eilts ha detto:
Das mit der Wut im Bauch ging mir auch so, als ich nach langjähriger Partnerschaft und plötzlichem Singledasein mit 35 Lenzen die heutige Anspruchshaltung von Großstadt-Single-Akademikerinnen kennenlernte. Ich dachte, auf welchem Planeten bin ich denn hier gelandet?
Nach kurzer Lernphase habe ich daraufhin meine Dates 2 Flugstunden entfernt von Berlin verlegt (Ost-Südost), und siehe da, dort sind sie nicht nur schöner und jünger sondern auch keine Wurznbürschtn. Einfach so, wie es früher hier war, als die Medien à la Brigitte & Co. den Frauen noch nicht eingeredet haben, niemand anderes als Superman sei ihnen würdig – selbst wenn sie selbst weit entfernt von Superwoman sind.
Da gab es Sachen wie “Mir gefällt der Grundriss deines Hauses nicht”, während sie selbst in Winz-Apartments lebten… und sow weiter… 😀
Savall ha detto:
Es geht, Moritz, kurzgesagt um Phantastische Tierwesen & wo sie zu finden sind & wie man sie auf schonende Art wieder los wird. Außer ist es eine Replik auf einen neuen FAZ-Blog mit dem Thema Kakteenzucht oder so.
Moritz ha detto:
Oder Savall,
er will uns damit sagen, was er für ein toller Hecht ist, der alles kann, aber nix muss. Aber ich weiß es nicht. Männer, die stolz darauf sind und die sich so erlebt habe, wollen damit einfach nur noch mehr ihren Wert steigern, nicht allein schon vor Ihresgleichen, den Männern. Frauen sollten das nicht so ernst nehmen, Lektüre von Pride and Prejudice statt der grauenhaften Schatten von Grau ist angeraten.
-/-
Kleine Gärtnerbildung aus dem Zyklus “Der Kaktus und Du”
Entweder das nennt man Schwiegermuttersitz:
Oder das:
Komfortabel sindse beide nicht.
whatcrisis ha detto:
Ohne Phantastische Tierwesen wären wir alle nicht, könnten wir gar nicht sein, man denke nur an die Intestinalflora oder die Mitochondrien…
Manche meinen, Sie könnten nur noch unter der Bedingung völliger Sterilität existieren. Das sind richtig schlimme Mimosen. Aber denen kann geholfen werden, ihnen sei ein Lichtbad in UV-C empfohlen. Oder, so sollen es die Niederländer mit ihrem Exportsalat treiben: harte Bestrahlung, bis alles restlos tot ist. Wirkt garantiert, ist wissenschaftlich auch ausreichend erwiesen. Absolut zuverlässig und todsicher.
Man kann natürlich auch in die Wüste gehen, oder in Polarregionen. Da hat man auch seine relative Ruhe. Und das ist ja das Wichtigste. Dass man seine Ruhe hat und einen diese lästigen Mitwesen in Ruhe lassen. Nicht wahr, Savall?
Von Ehepartnern kann man sich trennen und sich scheiden lassen. Von allen Mitmenschen, hm, schwierig. Aber nicht unmöglich. Seppuku kann da helfen. Oder Karoshi – geht auch, kann aber etwas dauern.
astroklaus ha detto:
Für die Zuschreibung „Akademikerinnenproblem“ gibt es in der Tat etliche Indizien. Wenn man sich so einen klassischen Lebenslauf ansieht, kann man sich allerdings leicht denken, wo das herkommt: Abitur, dann gleich auf die Uni, dort fleißig studiert (braves Mädel, fleißiges Mädel) mit einer tollen Note in einem Fach abgeschlossen, bei dem man mit Sicherheit immer nur unter Kolleginnen bleibt.
Da mag für die eine oder andere Romanze auch Zeit gewesen sein, aber wenn es schiefgeht, war halt „nur“ wegen des Eifers im Studium keine ausreichende Gelegenheit sorgfältig genau hinzusehen, daher die Panne. Auf diese Art entfernt man sich zügig von der Realität und nährt immer stärker die Ansicht, es gebe die Idealfigur, man habe halt nur Pech gehabt – vermutlich schneller und zuverlässiger als dunnemals ein „Backfisch“, der romantische Romane verschlang.
Die „Bindungsangst“ ist dann nur der gesunde Instinkt, der – völlig zutreffend – davor warnt, daß niemand eine Chance hat, einem solcherart gepäppelten Idealbild zu genügen.
Melursus ha detto:
It is a truth universally acknowledged, that a single man in possession of a good fortune must be in want of a wife.
Und wenn sie unseren Don weiter so schreiben läßt, dann kommen wir zu hunderten Spalier zu stehen und Blumen zu streuen.
Und wir werden nicht nach Bewirtung im Pavillon verlangen, sondern danach brav nach Hause oder auf den Reutberg gehen.
@Moritz schauen Sie sich mal eine Schwiegermutterzunge an! (sanseviera)
Filou ha detto:
Verstehe das ganze überhaupt nicht. Die Illouz, bringt die einen neuen Beitrag zur Vermehrung der Unübersichtlichkeit des Täglichen? In welchen Kneipen wird darüber diskutiert? Ist diese Thematik als Flirtstarter nutzbar?
Aber halt: So ganz befremdlich kommt mir dieser Gedanke von der Veränderung des Gefühlslebens durch den medialen Einfluss der Konsumwelt nicht vor.
Was soll mir das, wenn’s denn so wäre? Von Kind an zur Bescheidenheit erzogen, bin ich mit meinen wenigen inneren und äusseren Werten mehr als zufrieden, um nicht zu sagen ‘voll bedient’.
Wenn jetzt eine käme, um mich wegen meiner Selbstgenügsamkeit der Bindungsangst zu zeihen, müsste ich doch sehr verdutzt meine sehschwachen Äuglein reiben.
Früher, ist noch nichtmal so lange her, liess man die Frolleins garnicht erst auf solche Gedanken kommen. Im Kalten Krieg nannte man das ‘Friede durch Abschreckung’. Man war ständig besoffen, trug einen Rest Zahnpasta [1] im Mundwinkel und pfoff obszön den schwingenden Hüften hinterher. Sowas vertreibt auch die abgebrühtetesten Schnallen.
Muss jetzt aufhören. Ich will noch zu IKEA.
[1] Eine Tube langte für 3 Monate.
pascha50 ha detto:
Sorry, Filou, aber das sind für mich die Psychotrüffel, auf die ich mich stürze wie ein Wildschwein:
Aus Ihren früheren ungesammelten Erzählungen geht doch hervor, dass Sie in einem EFH ( 100 qm W.zi…) in NL mit Ehefrau oder Partnerin wohnen…
Dass Sie selbstgenügsam sind, kann und will man sich gerne vorstellen!
Aber warum in aller Welt sollte denn jetzt eine(sic!) kommen und Sie der ‘Bindungsangst’ zeihen?
Was hat denn S-genügsamkeit mit B-angst zu tun…?
Fragen über Fragen.
Haben Sie uns da eine Entwicklung vorenthalten…?
Mediensegler ha detto:
Empfehle das Kleinmöbel
LUSTIFIK
muscat ha detto:
Und zum Abendessen ungarisches Főzelék.
whatcrisis ha detto:
Dazu ein wenig Blasmusik nach Art des Hauses.
T.I.M. ha detto:
Und da Philip Roth in der Diskussion zum letzten Beitrag erwaehnt wurde: In juengeren Jahren war er wirklich sehr erfrischend. “Zuckerman unbound” ist zum Thema Bindungsangst eine amuesante Lektuereempfehlung.
pascha50 ha detto:
Danke, T.I.M. zu dem Thema ‘Bindungsangst’ lasse ich mir den Altmeister des Erzählens gerne empfehlen.
So, wie der amerikanische Literatur-Professor mit seiner Haushaltshilfe glücklich war, so auch Goethe mit seinem Blumenbindermädchen und Heine mit seiner Schuhverkäuferin und Koeppen mit…nein, der war todunglücklich mit seiner alkoholkranken Frau, die nur in Hotels wohnte…
azucena ha detto:
Sehr geehrter Don Alphonso,
wie immer superamüsant (ich weiß, das ist Unterschichtsprache), Ihre Reflexionen, und perfekt beobachtet. Eher spaßig die Auslassungen so mancher männlicher follower, die bei nun bei mir als Frau heftige Attacken von Bindungsangst auslösen mögen 🙂
Im Übrigen braucht es weder professoralen Tiefsinn noch Frauengespräche: Männer lieben Frauen, die Männer lieben (? die Frauen lieben.. usw?). So einfach ist die Sache. In Frankreich wird das auch so gesehen – zum Vergnügen beider Seiten.
Mediensegler ha detto:
Bevorzuge kompromisslos
eine 50% Frauenquote
in der Ehe.
T.I.M. ha detto:
Das ist in Anbetracht des Zeitgeistes ja schon fast reaktionaer!
The Great Artiste ha detto:
Schön – ich auch.
Filou ha detto:
@Pascha (novembre 12, 2013 alle 6:40 pm)
ad 1: Es sind 100qm/pers (Arbeitsräume nicht mitgerechnet).
ad 2: Es handelt sich, was eigentlich deutlich sein sollte, um eine Schilderung aus der Vergangenheit.
Gründe: Bei allen Unterschieden zwischen mir und dem Gastgeber geht es um Folgendes und Gemeinsames: Da ist ein junger Mann, der zu den schönsten Hoffnungen zu berechtigen scheint. Die jungen Damen projezieren ihre Wünsche in diesen Menschen. Wenn die Hoffnungen sich nicht erfüllen, wird versucht, die Realität zu manipulieren. Das kann nur schief gehen. Dann gibt es Stress. Darum baut man vor dem Kriegsschauplatz eine Festung auf. Bei mir war es die Rüpelhaftigkeit. Das macht besonders viel Spass, wenn man später zu den allfälligen Semesterfeierlichkeiten als der reizendste Mensch des Universums, gekämmt, gewaschen und perfekt gekleidet auftritt.
Diese Haltung kann man sich erlauben, wenn man nicht ständig um Sympathie, Anerkennung und Liebe flehen muss. Autonomie ist ein hohes Gut. Das Streben junger Menschen nach Autonomie wird gerne durch die staatlichen Lehranstalten gedeckelt, sie sind diejenigen, die jeden Menschen im Sinne jedweden Systems zum Kastraten machen wollen-was sehr oft gelingt.
ad 3: Sie fragen “Haben Sie uns da eine Entwicklung vorenthalten…?”. Wer ist UNS?
Wessen Sprecher/ Frager glauben Sie zu sein?
Filou ha detto:
Und übrigens, lieber Pascha: Sie sind einer der Wenigen hier, der das Wort ‘Akademiker’ benutzt. Es scheint so zu sein, als wären Sie auf diesen Status sehr stolz. Lassen Sie mich einen französischen Autoren, dessen Name mir entfallen ist, zitieren:
“Die ständige Berufung auf das Akademikertum ist die Monstranz in der Prozession der sich zukurzgekommen Fühlenden”.
whatcrisis ha detto:
Ist das Zitat auch wirklich korrekt? Hieß es nicht “die Monstranz der sich über ihre Mitmenschen zu erhaben Wähnenden”?
Bescheidenheit ist nach LaBruyere ja schließlich nichts weiter als die letzte und höchste Raffinesse der Eitelkeit.
Weswegen auch und gerade auch Akademiker nicht zu bescheiden auftreten sollten, um nicht unnötig in den Verdacht zu geraten, nicht mehr als bloße eitle und nichtswürdige Opportunisten zu sein, die nicht mehr im Sinne haben, als ihren Herren knechtig gefallsüchtig die Stiefel zu lecken.
whatcrisis ha detto:
Wobei geschmeidiges Wegducken, Abtauchen und sich schrittweise wohlgefällig rektalkriecherisch voranarbeiten ja keine reine Domäne dummer geschwätziger Weiber (mehr) ist. Auch der kluge Mann von Welt von heute hat das erkannt und längst gleichgezogen; man kann auf diese Weise ja schließlich auch weit kommen –
whatcrisis ha detto:
Man bedenke z.B. nur einmal, wie weit es ein zu Guttenberg, ein Wulff oder eine Schavan gebracht haben. Oder ein Gabriel! Oder ein Friedrich! Von denen raunt es allerorten: Der Mann wird es noch weit bringen! Er ist dem Vernehmen nach für höchste Würden im Gespräch.
pascha50 ha detto:
Filou, ruppiger Charmebolzen oder charmanter Rupprecht:
Allein für Ihren neologistischen Brillierstill ( Anna-Spohie Mutter und der Lichtschalter…4-jährige Onanisten in den Schlachten von WK I …) vergebe ich Ihnen jede Art von Ruppigkeit- wenn sie inhaltlich noch so fehl am Platz ist.
Ich habe gaanz viele Fehler ( z. B. alle Formen von déformation professionelle als Lehrer…Intoleranz…Haarspalterei…etcetc.)
Aber einen Seelenmangel habe ich ganz sicher nicht:
akademische Arroganz, Überlegenheitsgefühl gegenüber wem auch immer, da ich meine Macken immer mitreflektiere.
Diese Reflexion der eigenen Schwachstellen kommt manchen Kommentatoren als “graue Theorie statt des Lebens goldnem Baum” vor.
Das hirn- und seelenzermarternde inquisitorische eigene Ringen um Wortbedeutungen ( vgl. Beitrag zu “Neger-Schwarzer-Farbiger…” ) ist hier im blog wie im wahren Leben 1.0 nicht jedermanns oder jederfraus Sache.
Das wirkt oft lehrerhaft- aber ist niemals vom Katheter aus gemeint.
Was haben wir hier schon um Begrifflichkeiten gerungen….!
Seit Sie die Schule verlassen haben, Filou, hat sich in Punkto Gesprächskultur und Unterrrichtsmethoden viel getan.
Schule ist für Sie der Ort der Unterdrückung, der ungerechten Verteilung von Aufstiegschance, von seelischen Verkrüppelungen durch “Barrasböcke” ohne jedes pädagogische Feingefühl.
Von der 5. Klasse an versuche ich, die Schüler zu einem sachlich begründeten
“Ja, aber, Herr P., kann man das nicht auch so… oder so… sehen?
Dass mental auffällige mit unangepasste Schüler im Schulalltag oft keine Chance haben bzw. bei best. Lehrertypen unten durch sind, wenn sie anderer Meinung sind- ja klar, da ist so.
Die Erfahrungen, die H. Hesse in “Unterm Rad” beschrieb, dürften heutzutage die Ausnahme sein.
——-
Meine Anteilnahme am persönlichen Leben von Kommentatoren hat nixx, aber auch gar nixx mit Stalking oder indiskreter Neugierde zu tun.
Ich war und bin zunehmend der Überzeugung, dass man selbst und die Saloncommunity nur dann etwas von der aktiven ( =Schreib-) und passiven( =Lese-) Kommunikation profitiert, wenn man sich in der einen oder anderen Art- von mir aus gefiltert und neutralisiert- in seinen Kommentaren einbringt.
Ich musste lernen, dass diese Art von Offenheit und Plaudern über das eigene Leben nicht jedermanns und jederfraus Sache ist.
Das habe ich inzwischen voll akzeptiert.
Manchmal versucht es ein geschätzter und geachteter Schreiber- zuckt dann aber wieder im letzten Augenblick wieder zurück, weil er denkt, er langweile die anderen!!!
Das Gegenteil ist der Fall!!!
Um so dankbarer und erfreuter bin ich, wenn Kommentatoren aus ihrem eigenen Leben ( 1.0 oder auch 2.0) erzählen.
Filous Blitzlichter in sein Haus- Hof- und Familienleben ( Dachterrasse, Kärcher…)
Vorläufiger quantitativer und qualitativer Höhepunkt:
MEDIENSEGLERS Kurzabriss seines Lebens von 1970 – dato.
Dafür möchte ich ihn, männlich-herb, umarmen.
Es ist Platz für alle:
Für Theoretiker und Praktiker, für A- und Theisten ( Wo ist eigentlich B IV?),
für Teilzeit- und Vollzeitschreiber, für Don Alphonsoverehrer und für ~~verächter.
Eines ist ganz sicher:
Don Alphonso macht keinen zum Kommentar-Märtyrer, indem er ihn / sie wegen nicht kommoder Inhalte rauswirft.
Das könnte dem Vetter aus Dingsda so passen!
( spaccato: Bitte, um Verbildlichung! Hat da nicht Liselotte Pulver mitgespielt?)
spaccato ha detto:
Nein, da hat die Lilo Pulver nicht mitgespielt.
Aber hier singt sie mit sich selbst im Duett!
whatcrisis ha detto:
Wie recht die gute Lilo doch hat. Im Positiven wie im Negativen: was zueinander findet und zusammen bleibt, verdient einander. Fast möchte ich noch ein andächtiges Amen dahinter setzen, ja, ich machs: Amen, so sei es!
whatcrisis ha detto:
@ Don Alphonso macht keinen zum Kommentar-Märtyrer:
Nein, für das Ausputzen hat der Don nur allzu willige Haushaltshilfen parat, zauberhafte Lehrlinge, die noch mit Freuden den Besen schwingen und zum Schluss nicht vergessen, die Räumlichkeiten zu beduften – Chanel No. 5 ists allerdings nicht, es scheint eher ein Quantum Hundecode und ein Hauch von Baldriantinktur die entscheidende geheime Zutat zu sein…
whatcrisis ha detto:
Eins mit dem Besen werden – selber Besen sein -! Der Besen – das bist du!
Das könnte glatt von Nietzsche sein. Oder von Schopenhauer, tat twam asi…
spaccato ha detto:
Wen meint Signor whatcrisis?
whatcrisis ha detto:
Kennen Sie Cindy (nicht die aus Marzahn, die mit Bert)?
Es gibt so Paare, um die ich einen richtig großen Bogen mache, gern und ganz freiwillig: immer wieder freitags fangen die an zu giften, sie ertragen einander eigentlich nicht wirklich, aber wozu gibt es schließlich Dritte, auf die man dann gemeinsam losgehen kann, sowas verbündet ungemein…
Das müssen nicht einmal unbedingt miteinander Verheiratete sein; es gibt ja schließlich auch noch andere Arten sich zu paaren oder ein Team zu bilden.
Man denkt sich da, oh Gott, lass es endlich wieder Sonntag werden…, denn:
Immer wieder sonntags kommt die Erinnerung
pascha50 ha detto:
Sie glauben im Ernst an so eine Art “Kommentar-Kollaborateur”, whatcrisis?
Das müsste dann ja immer wieder ein neuer Ausputzer sein…
whatcrisis ha detto:
Marty Feldman – ein Blick in diese Augen, ja, wenn einen da nicht der Blitz trifft!
Marty und Bette Davis – wenn das kein Traumpaar wäre.
whatcrisis ha detto:
pascha50, Sie lesen doch so aufmerksam mit… Wie ich schon sagte, es finden sich immer schon – wie durch Zauberhand eines unsichtbaren Marionettenspielers gelenkt – ein paar nur allzu Freiwillige, natürlich allesamt selbstbestimmte & individualistische Persönlichkeiten, gute und gutwillige Leute, die mit Freude am Tun auch gemeinere Handarbeit ausführen und das noch dazu für Gotteslohn. Das nenne ich motiviert. Etwas ohne Befehl, ohne Aufforderung, nur weil es einem ohnehin und sowieso schon Spaß macht zu tun – wieviele Lehrer, Eltern, Chefs, Prediger, Leiter von Gemeinschaftseinrichtungen träumen von solchem Personal und solcher Klientel!
Sie allerdings sind nicht gemeint, pascha50. Ihre Art mag gelegentlich ein wenig kompliziert und einen fordernd sein, aber Ihre Beschreibung als stets benevolent finde ich zutreffend! Was ich von anderen leider so nicht sagen kann.
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x. ha detto:
Kann es wirklich hier mitlesende Menschen geben, die diesen Text nicht verstehen und täglich draussen sehen? Die Kommentare lassen mich ein wenig rat- und fassungslos zurück.
Folkher Braun ha detto:
Bester Filou: Die Grundlage für die heutigen Verhältnisse haben sich durch das SPD/FDP- Scheidungsrecht von Annodunnemal – wenn ich mich nicht irre 1977 – sich ergeben, die dem Alleinverdiener 3/7 vom Netto abverlangte für den/die Verflossene(n). Das hat nicht wenige Leute wirtschaftlich ruiniert. Zumal sie eine neue Familie nicht gründen konnten, weil die alte das Geld entzog. Die Revision des Unterhaltsrechts 2008 war im Grunde nur ein Akzeptieren der Tatsache, dass das alte Gesetz für bestimmte Konstellationen desaströs sein konnten. Vor allem bei Alleinverdienern. Bis sich aber herumspricht, dass die Gesetzeslage sich geändert hat, werden ein bis zwei Generationen (vor allem Männer) sich sehr genau überlegen, ob sie solche Versorgungskontrakte unterschreiben. Die sie de facto heute nicht mehr sind.
Filou ha detto:
Ja, auch dies ist ein Grund sich genau zu überlegen, mit wem man da ein langdauerndes Verhältnis eingeht.
Ohne katholisch zu sein, bin ich in Ehefragen ein strammer Katholik. Es geht um das Wohlergehen aller Beteiligten, besonders der Kinder. Bei Kindern bin eisern.
whatcrisis ha detto:
Damit sind Sie aber Teil einer Minderheit. Die Mehrheit, so circa 80% im neuen BTag, kümmert es herzlich wenig, was sie den Kindern (aber nicht nur denen, sondern eigentlich uns allen) für Zustände hinterlassen werden.
Noch bevor diese GroKo-Regierung ihre Arbeit aufnimmt, erhält sie schon vernichtende Schulnoten, Gesamturteil nicht nur mangelhaft, sondern glatt ungenügend, da durchweg zu Lasten künftiger Generationen – und die Reaktion darauf? Bundeskanzlerin Merkel sagte, sie werde die Kritik der Wirtschaftsweisen ernst nehmen. So ernst wie die Anliegen und Sorgen der Bürger vermutlich.
Angesichts solch drohender Ankündigungen gilt es in der Tat, eisern zu bleiben. Denn Eisen ist härter als Blei, gottlob.
Michel Drückeberger ha detto:
… Fe splittert & zerbröselt aber durch Schlag ganz leicht bei niedrigen Temperaturen, während Pb hübsch klngt …
pascha50 ha detto:
“Es geht um das Wohlergehen aller Beteiligten, besonders der Kinder.”
Richtig, Filou, NUR darum geht es!
Die Frage ist nur, ob das katholische Prinzip, dass eine Ehe unauflöslich ist, unter allen Umständen durchgehalten werden soll- und kann.
Es gibt Familien- und Eheverhältnisse, unter den die Kinder seelisch mehr leiden, als unter einer sauberen fairen Trennung der Eltern.
Solange die Kinder spüren, dass um eine Lösung der Familien-, Finanz- Alltagsorganisations-, oder auch Beziehungsprobleme gerungen wird, können sie es ohne größere Schäden ertragen.
ABER:
Wenn die 4 Vorboten für scheiternde Beziehungen im Staccatorhythmus auf die Beteiligten eintrommeln, dann ist oft Trennung die einzige Möglichkeit:
– Dauerkritik am anderen
– persönliche Verachtung
– aggressive Abwehr
– totales Abblocken
Wenn sich die Vorstellung vom “Befreiungsschlag”, vom “neuen Leben”, vom “Retter aus der Not” in Form eines neuen Partners / Partnerin erst einmal in der Seele eines Ehekontrahenten eingenistet hat, dann ist kein konstruktives Gespräch mehr möglich.
Zur Erinnerung, was alle hier auch wissen:
60% aller Scheidungsanträge gehen von den Ehefrauen aus !!!
Eine Frau, die glaubt, sich nur in einer neuen Beziehung selbst verwirklichen zu können, kann nichts und niemand aufhalten.
Ich kenne 3 Beziehungen, aus denen sich die ( Ex- ) Ehefrauen selbst hinauskatapultiert haben, fassungslose Ehemänner mit jeweils 2 kleinen Kindern in
a) dem gut gehenden Friseursalon
b) dem soliden Forstbetrieb
c) dem angesehenen Einrichtungshaus
zurücklassend…
Ob DE von Brüssel wegen seiones gigantischen Exportüberschusses zu Recht gescholten wird, kann ich nicht ansatzweise beurteilen.
Dass für alleinerziehende Mütter, für Familien in Not, für Kindergärten und Kitas generell für Ausbildung und Erziehung absolut zu wenig getan wird, kann man nicht nur an der rapide sinkenden Geburtsrate erkennen, sondern auch an zunehmender Jugendgewalt und steigendem Alkoholkonsum bei Jugendlichen.
Dass funktionierende Erziehung per se etwas Grund- / Ur-Katholisches seien, wie Filou meint, wage ich stark zu bezweifeln.
Die Kinder in sog. wertkonservativen Elternhäusern implodieren sehr oft, so dass die nichtgelingende Erziehung erst sehr viel später sichtbar wird.
Zum Beispiel wenn der 39-jährige Junggesellensohn noch zuhause bei Muttern wohnt, die ihm die Wäsche wascht und ihn versorgt- nachdem sie jede nichtkatholische Freundin ihres Sohnes im Laufe der Jahrzehnte weggebissen hat….
whatcrisis ha detto:
Vorboten und Vorzeichen sind doch eine feine Sache, wenn man sie nur richtig zu verstehen und zu deuten weiß.
Wie echauffierte sich einst mein Geschichtslehrer: der WK I sei nicht völlig unvorhersehbarer Weise “ausgebrochen”, vielmehr habe das eine lange Vorgeschichte gehabt!
Seitdem stelle ich mir probehalber und spielerischerweise vieles mal als Vorgeschichte vor, als Vorspiel. Das erhöht die Vorfreude auf alles Kommende.
T.I.M. ha detto:
Pascha, die “steigende Jugendkriminalitaet” ist etwas, was ich sehr stark anzweifeln moechte. Das einzige was ziemlich sicher gestiegen ist, ist die Bereitschaft, jugendliche Gewalt zur Anzeige zu bringen.
http://www.berliner-zeitung.de/archiv/justiz—ein-blick-in-die-statistik-widerlegt-wahlkampfthesen–die-jugendkriminalitaet-geht-insgesamt-zurueck–trotzdem-fordert-hessens-ministerpraesident-eine-verschaerfung-des-jugendstrafrechts–experten-halten-das-fuer-kontraproduktiv–schlagende-argumente,10810590,10531938.html
pascha50 ha detto:
T.I.M., ich glaube, dass in diesem Fall die pragmatische Einstellung zutrifft: “Glaube keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast!”
Argumentierst du von Links, ist die Ausländerkriminalität stark im Sinken begriffen.
Argumentierst du von Rechts, übertrifft sie die Kriminalität unter Deutschen um ein Vielfaches.
Nichts Genaues weiß man nicht.
Ganz sicher wird heute schneller und brutaler zugeschlagen.
Die Hemmschwelle ist eindeutig gesunken.
Schön wäre es, wenn mehr Delikte zur Anzeige gebracht würden, als dass die Rate steigt.
T.I.M. ha detto:
“Ganz sicher” ist da gar nichts. Wenn mir mein Grossvater aus seiner Jugend erzaehlt hat, war koerperliche Brutalitaet damals viel normaler als in meiner. Und bei kleinen Kindern in der Bekannt- und Verwandtschaft werden heute Klassenkonferenzen eingerufen fuer Grundschul-Pruegeleien, die bei uns noch als normal galten.
pascha50 ha detto:
Richtig, T.I.M., wenn die Eltern nicht gleich den Rechtsanwalt mitbringen…
Früher waren das Raufereien, Rangelein.
Heute ist es ein Zusammenschlagen, ein Fertigmachen, ein “Allemachen”, wie dieser fürchterliche Jargonausdruck lautet.
Wussten Sie, dass in Berlin 90% aller Baseballschläger ohne Ball verkauft werden…?
Michel Drückeberger ha detto:
http://sn.im/285xlar
Folkher Braun ha detto:
Das sehe ich auch so. Nur in meiner Verwandschaft und im Freundeskreis ging die Scheidung der Eltern immer auf Kosten der Kinder. Ich habe mal 1982 meinem älteren Bruder verboten, noch zum dritten Mal zu heiraten, was er prompt tat. Anschließend war die Hausfinanzierung platt, die Blagen bei der inkompetenten Mutter und nur ganz langsam reguliert sich das Verhältnis von Pappa und Sohnemätzen. Die sind inzwischen 26 und 27 Jahre alt. Der ältere gründet gerade selber eine Familie, weil, wenn ich das richtig verstanden habe, er und seine Freundin beide aus Schrott- Ehen sich rausgebuddelt haben. Das halte ich erst mal für ein gutes Zeichen.
colorcraze ha detto:
Den besten Kommentar zu einer Scheidung lieferte mal ein Klassenkamerad, selbst geschieden: “Wenn sie sich streiten, wenn sie auseinander sind, hätten sie ja auch gleich zusammenbleiben können.”
HansMeier555 ha detto:
Man müsste einfach Verhütungsmittel verbieten. Oder ein Gesetz machen, das vorschreibt, dass mindestens jede fünfte Packung Platzebos enthält. Dann käme die Welt schon wieder in Ordnung.
.
Wie heißt Bindungsangst auf italienisch?
.
spaccato ha detto:
paura dei legami
whatcrisis ha detto:
Man müsste ebenso auf gute alte Art jedwede Form menschlicher Annäherung und Nähe bei strengster Strafe verbieten.
Es genügt einfach nicht, dass die Leute das so gut sie können selber versuchen, das ist einfach zu dilettantisch, nein, dazu braucht es zusätzlich Anleitung!
Michel Drückeberger ha detto:
“Alles Unglück der Welt rührt daher, dass die Leute nicht zu Hause bleiben können.”
colorcraze ha detto:
“Daheim sterben die Leut!” (Achternbusch)
Michel Drückeberger ha detto:
… & können danach auch außerhalb keinen Schaden mehr anrichten 😉
HansMeier555 ha detto:
Und wie dann Entbindungsangst?
whatcrisis ha detto:
Bei Kopfgeburten: Menspause.
Endet mit Klimakterium, dem totalen Ausfall oder Versagens aller geistigen Antriebe und Aktivitäten zugunsten rein materieller; sh. auch ewiger Urlaub respektive Rente; auch bekannt als Altersreife oder Edelfäule, vorzugsweise dort, wo neben Reben auch die Zitronen unter der Sonne besser schrumpeln.
Kurz, die höchste Form des Seins und des Glücks, die sich ein normaler, durchschnittlich begabter und veranlagter moderner Mensch wie du und ich vorzustellen und zu erstreben vermag.
HansMeier555 ha detto:
Echt? Und was ist mit dem Streben nach Glanz, Ruhm und großen Taten?
whatcrisis ha detto:
Das ist bloßes Ornament. Unter all der oberflächlich schimmernden Seide sind Herr und Frau Kaiser nach wie vor so nackige Geschöpfe wie es der liebe Herrgott in seiner weisen und allwissenden Voraussicht gewollt hat.
*
Auch wäre es unfein, gewissermaßen unhöflich, sich ganz ohne schmückendes wenn auch völlig nutzloses Beiwerk in der Öffentlichkeit zu zeigen, so wie man von Natur aus ist.
Deswegen werden Glanz, Ruhm, große Taten und gute Werke (bitte die nicht immer unterschlagen!) auch in Zukunft eine ganz zentrale Rolle spielen.
*
Ein Mensch ohne hehre und große Ziele und Gesten sollte sich schämen und mal bitte ganz schnell unsichtbar machen, verschwinden, und das muss man ihm auch sagen, nur wie, ach, egal wie, nur klar muss das endlich mal sein. So einer stört nämlich nur beim eigenen Vorankommen; so einer stört auch das allgemeine Fortschreiten nur, was nicht nur entbehrlich und verzichtbar ist, sondern im Grunde ein Skandal, eine Schande für uns alle.
*
Wir haben es doch nur gut gemeint und stets nur das Beste gewollt!, wollen wir doch schließlich unseren Nachkommen treu und redlich dreinschauend versichern. Wir haben davon nichts gewusst, das war noch nicht wissenschaftlich gesicherte Erkenntnis – passt immer.
whatcrisis ha detto:
Beziehungen. Wie findet man sich. Wie lernt man sich kennen. Und vor allem: Wie wird man sich wieder los? (Max Raabe)
Mit einem kleinen Kaktus als Sextoy geht das ganz gut. Bis auf die MasochistInnen flüchten gewöhnlich alle.
whatcrisis ha detto:
Eigentlich müssten so rechte Egoisten ja insgeheim die Autisten bewundern. Die leben ja allem Anschein nach in ständiger Nicht-Beziehung zu allen. Welch himmlische innere Ruhe das sein muss! Das muss man erst mal hinkriegen. Manche mühen sich darum ein ganzes Leben lang vergebens. Immer gewinnen die Falschen, nie gelangen die Richtigen in den Genuss des Himmels auf Erden. Die Welt ist so ungerecht.
whatcrisis ha detto:
Die Fabel von der Würde des Menschen: Er würde gern weit und hoch kommen – wenn man ihn nur ließe.
spaccato ha detto:
Apropos:
Sex mit einem quengeligen Kaktus
whatcrisis ha detto:
Fast scheint es so, als werde hier mitgelesen und sich günstig Inspiration geholt.
Dabei ist doch auf der Titanic nichts so wichtig wie ein bisschen Originalität, ein letzter Rest von Würde.
The Great Artiste ha detto:
“Bindungsangst” und “emotionale Intelligenz” ein wunderschönes Sujet für die äussert unterhalsame Schreibkunst unseres Gastgebebers! Kompliment!
Ich würde nur einhaken, dass das ,werter Don Alphonso, was Sie an kausalen Unwägbarkeiten, die einer Partnerschaft entgegenstehen, aufführen für mich nicht sticht.
Ganz einfach: Irgendwann muss man sich einfach entscheiden, ob man mit dieser hübschen, netten und klugen Frau langfristig mehrmals hintereinander aufwachen möchte – oder ob man normalerweise zum Frühstück doch lieber bei Biotoast und Whiskas für die Katze oder Hund bleibt.
Natürlich nervt man sich auch mal mit seinen Macken, zwei Menschen sind immer anders, aber da ist es vielleicht gar nicht so schlecht, sich mal einen Tag aus dem Weg zu gehen, aber sofort die Hand wieder zu streicheln, wenn sie der/die andere zur Versöhnung ausstreckt.
Wirklich zusammen leben ist schon ein grosses Wunder, dass sich erst allmählich erschliesst, wie kostbar es ist, einen ganz besonderen Menschen (ganz nur für einen) zu lieben.
Ich mag hübsche und kluge Frauen, habe ich immer gemocht, aber das Junggesellendasein habe ich trotzdem erst recht spät und dann über Nacht – ohne monatelange Diskussionen über das Zusammenziehen oder jahrelanges Flüchten vor Standesämtern – beendet.
Ok, es kann noch heute sehr selten passieren, dass ich beim Bezahlen nach dem Tanken meine Frau mit der Fernbedienung im Auto einschliesse, aber dann hat man ein paar Tage auf meine Kosten zu lachen.
Die heutige Seuche würde ich in der Unentschlossenheit unter den tausend Alternativen sehen – in der Blindheit für die Einzigartigkeit des Menschen, mit dem man eine ganze Zeit verbracht hat, möglicherweise Kinder hat, und der Faulheit, sich zusammen um eine Zukunft zu bemühen.
Natürlich ist es übel, aus emotionaler Besoffenheit in ein Paar Wochen aus Versehen eine Familie angesetzt zu haben – aber darum würde ich immer für Freundschaft zwischen Männern und Frauen plädieren und einen offenen Umgang mit Sexualität, damit man nicht aus “Sachzwängen” in “Beziehungen” stolpert.
Aber da es genau dafür jede Menge Herrschafts- und Kommerzinteressen gibt, dass Männlein und Weiblein sich als Aliens von anderen Planeten wahrnehmen, vom Silikonbusen zum Flatrate-Fkk-Paradies, ist es genau DORT wichtig, sich und den anderen wahrzunehmen.
Eine BallermannBumsparty unter tätowierten Kotzbrocken ist genauso absurd, wie wenn Schatzi sich nach einem stressigen Tag voller Geschäftsprobleme erwartungsfroh auf die Schlafanzughose stürzt, und säuselt, od der klein Alfons nicht mal zum Spielen herauskommen möchte.
Was nicht einfach ist, muss aber lange nicht hoffnungslos sein.
Aus Beobachtungen im Freundeskreis “40 ist das neue 30” würde ich aber sagen, dass eine Menge “Bindungsangst” trotteligen, neurotischen Männern zu verdanken ist, denen “diese” Frau nicht reicht – Frauen machen mehr Zugeständnisse, bis es ihnen auch langt – das Resultat sind dann übertriebene Fruchtbarkeitszelebrationen a la Prenzlberg oder Befruchtungsklinikshorror, wenn man dann mit 39 die Familie mit der Brechstange herbeizwingen will, statt sich vorher in einem dreiwöchigen Sexurlaub auszutoben, wo es eventuell gar niicht auffällt, dass die Kokusnuss dann von einem anderen Baum stammt, wenn sie nur Opa und Oma nicht zu karibisch vorkommt.
Oft fehlt einfach die Phantasie zu ungewöhnlichen Ansätzen, weil man einfach viel zu sehr in den Gefühsmustern seiner Kindheit verankert ist.
Aber ob das 22.Paar Stiefel oder die 100 mal teurere Gesichtscreme vom Kosmetikladen statt dem Drogeriemarkt wirklich unsinniger ist als das “Sportpackage vom Werkstuner” für 3500 Euro am supergünstigen Leasingdeal für den Autobahntiefflieger mit 320 PS – ich glaube, da gibt es noch eine ganze Menge Gerechtigkeitsdefizite zugunsten der Frauen auszubügeln.
Gerade weil ich weiss, dass meine Frau für mich was ganz Einzigartiges ist, freue ich mich immer, auch mit anderen Frauen zu sprechen, die mir theoretisch auch gefallen könnten.
Und ich glaube, so nach einigen Jahren sagen zu können, dass es vielleicht ein paar männliche Deppen mehr gibt als weibliche, denn es sind oft gerade die hübschen und klugen Frauen, die die grössten Probleme haben, einen wirklich guten, netten, gefallenden, zuverlässigen Mann zu finden.
Und wenn es mal wirklich gesundheitlich eng wird, und sich der Organismus zu Frank Sinatra Klängen schon auf Harfentonleitern einstellen will, ist so der Kick, dass das absolut nicht geht, weil man jemand nicht allein lassen kann, ein riesiger Hebel zum wieder gesund werden.
Wie gesagt, irgendwann muss man einfach zu einem Menschen “JA” sagen. Natürlich kann man es auch bleiben lassen.
Aber dann verpasst man meiner Meinung nach die wichtigste Erfahrung im Leben.
colorcraze ha detto:
“irgendwann muss man einfach zu einem Menschen “JA” sagen.”
Darauf läuft es letztlich hinaus.
Aber das kann man nur, wenns einen “wirklich erwischt”, und man ein ganz tiefes Gefühl von Sicherheit – das ist der/die “Richtige” – hat.
Es gibt auch Vernüftlertum und vergebliche Hoffnungen, man könne sich zusammenraufen – das funktioniert nicht wirklich, wiewohl man so jahrelang zusammenleben kann. All die vielen Reden von Wurzelbürsten und dergleichen sind eigentlich solchem Vernüftlertum geschuldet, denn wenns der oder die Richtige ist, liegt einem solches rationalistische Kategorisieren des Unerfreulichen schlicht fern wie der Mond.
Michel Drückeberger ha detto:
Das menschliche Leben ist eine endliche Reihung verpasster Gelegenheiten.
whatcrisis ha detto:
Manchmal gilt aber auch: Irgendwann muss man einfach zu einem Menschen NEIN sagen.
Gelegenheiten auch dazu bietet das Leben auch genug, und so kann man hier mal Gelegenheiten nutzen anstatt immer nur das Beste zu verpassen.
The Great Artiste ha detto:
Wenn ich den Eingangstext noch einmal lese, ist die fast spitzbarttragende Vernissagenkragenechse zugegebener Massen ein wahrlich schauerliches, wenig possierliches Tierchen, dass im Alter zwecks Lebenssinn mit dem aus Scheidungsgeld ( oder eigenem Erbe, sie kommt oft aus gutem Hause) mit der gecharterten Zweimot Hundefutter und Tierärzte nach Rumänien einfliegen lässt.
Wie die gegeelte Finanzberaterkröte mit dem im Design einer von-Richthofen Dreideckers folierten “ExilPhaeton”-Bentley.
Da sie in jungen Jahren beide noch recht niedlich aussehen, und Sie, DA, wahrscheinlich mehr im Medienbiotop der weiblichen Spezies leben, als im Finanzsumpf quaken, könnte ihnen diese ärger auffallen.
Vielleicht ist deshalb u.a. die Quote der dem Weiblichen abgeschworen habenden in der Kunstwelt so hoch, aber wenn ich an “pompööööööööös” denke, würde ich nur noch umso schneller davonlaufen…
HansMeier555 ha detto:
Anbändelungsmut
colorcraze ha detto:
Naja, Anbändeln und “Blitz einschlagen lassen” sind meist zweierlei – ersteres Tändelei, zweites “fürs Leben”.
Moritz ha detto:
Ähm,
diesmal gefallen mir die Stützen gar nicht.
Eigentlich seit dem Alice-Schwarzer-Artikel.
Deutliche Worte:
Kein bösartiges Klischee wird ausgelassen, tendenzielle Frauenfeindlichkeit schimmert überall durch, von Wurznbürschtn (ist ja noch lustig) bis alte Jungfer und offensichtlich “mies im Bett” ist alles dabei. Und wie weiß man eigentlich vor aluter Beleidigungen und beleidigenden Zuschreibungen, dass eine “dauerbeleidigte” “Minimi”-“Gendertröte” “mies im Bett” sei, ohne es selbst, hust, ausprobiert zu haben. Durch Klatsch? Und dann wird auch noch über “soziale Intelligenz” räsoniert. Welch ein Widerspruch. Merkt das niemand?
Im Alice-Schwarzer-Artikel fiel mir fast durchgehend auf, dass Prostitution als unbedingt liberal beizubehalten als großes Einverständnis gilt von feinen liberalen Menschen. Das Recht des anderen ist zu respektieren und soweiter…. Vom Artikelschreiber bis hin zu seinen liberal sich gerierenden älteren Kommentaristen (vermutlich fast alles brave altgediente Ehemänner, die vermutlich nur allzugerne etwas hechtiger sein wollten), wird sich zwar ausnahmslos manufaktum-mäßig zu “Eiern nur vom Bauernhof” und zur “ich kauf doch keine Giftmöbel-Pressspanplatten von IKEA” bekannt, aber pauschal das Recht von Freiern verteidigt, Frauen zu kaufen. Frauen. Zu. Kaufen. Freier. Müssen. Dürfen dürfen. Freier, die sich in der Regel null interessieren, wo ihre “Ware” herkommt. Hauptsache knackig, Hauptsache Frischfleisch (das erklärt auch die Frauenrotation, die die Luden veranstalten, keine ist länger als zwei Wochen im Haus). Ob die Frau östlich zwangsrekrutiert ist, Hinweis: ersichtlich kaum die deutsche Sprache kann; ob sie fast noch minderjährig vom Loverboy abhängig gehalten wird, das interessiert Freier nicht. Solche Leute zu verteidigen würde mir nie einfallen. Freier sind schlimmer als die sogenannten Bash-Vorlagen-Berliner, die angeblich permament ihre ausgeleierten Sofas vor die Haustür stellen und nur Nudelfraß kochen können.
Zugegeben überspitzt hinformuliert, aber so sieht es doch aus.
Ich glaub, ich kommentiere jetzt nimmer hier. Ein bisschen Gemeinsamkeit möcht nämlich scho sei.
spaccato ha detto:
Ah geh, Moritz, bleibens doch.
Die Aussagen über Freier kann ich 100% unterschreiben.
Und die Loddel sind auch alle Sch***!
muscat ha detto:
Weder die Rolle der Nutte noch die der Freier(in?) erscheint als sonderlich erstrebenswert. So weit geht die Gemeinsamkeit in der Einstellung bei 99% der hier Kommentierenden schon, denke ich. Die haben, wie ich, sicherlich auch nichts gegen ein zünftiges Freier- und Ludenbashing.
Klar ist aber auch, dass die Pönalisierung der Prostitution an sich nicht dazu führt, dass die “Begleitdelikte” (also Menschenhandel, Körperverletzung, Mord und Totschlag, Erpressung, Diebstahl, Drogenhandel, etc.) abnehmen (das Gegenteil dürfte der Fall sein). Dies nur die bescheidene und sicherlich nicht abschließende Meinung einer Rechtspraktikerin, welche im Zusammenhang mit diesem Milieu in grauer Vorzeit zwei, drei Anklageschriften vor dem Landgericht verfasst hat.
Aber wir kommen von Thema ab, werter Moritz…
spaccato ha detto:
So! [Eine-Augenbraue-anheb]
Eine Staatsanwältin, da schau her.
muscat ha detto:
Nein, keine Sorge. Wie gesagt, graue Vorzeit.
colorcraze ha detto:
Hahaha, so wie im Münster-Tatort die ewig rauchende Staatsanwältin, deren Kippen aufgesammelt werden müssen?
muscat ha detto:
Münster ist nah dran; Kippen eher nicht… 😉
spaccato ha detto:
Warum sollten Staatsanwälte Sorgen bereiten?
Da sind abgetrennte Pferdeköpfe im Bett doch ein wenig … äh … beunruhigender.
spaccato ha detto:
Dieser Film-Staatsanwalt aus grauer Vorzeit raucht auch ganz gerne.
[ab 8:00 bis 9:22] Hihi – Zum Schießen.
donna laura ha detto:
liebe muscat, sagen sie, gehen sie mittags zuweilen in die messe?
muscat ha detto:
Liebe donna laura, nein, ich gehe nicht mittags in die Messe. Sie?
donna laura ha detto:
nur zum heucheln 😉
Don Alphonso ha detto:
Nun, was wirklich schlimm ist, das wäre Gegenstand moralischer Erwägungen, auf die ich keine Lust habe. Ich gebe gerne zu, dass ich mich mit dem Thema Prostitution schon etwas länger nicht mehr beschäftigt habe, aber wqas mich geärgert und herausgefordert hat, ist vor allem der Versuch, sich eine Gruppe herauszusuchen, die sich öffnetlich nicht sonderlich gut wehren kann – weil die Normen halt enorm spiessig sind. Ich persönlich würde inh Bezuig auf mich selbst auch sagen, dass meine Präferenzen für sich gesehen auch nur eine Art der Wirruingen sind, an deren Ende Frauen stehen, die man vielleicht als ein wenig spiessig empfinden könnte. Aber deshalb will ich nicht urteilen. Bin ich moralisch indifferent? Vermutlich. Ist das ein Verbrechen? Wenn ja, dann werde ich es überleben.
Abgesehen davon brauchen sich manche Gruppen wirklich nicht wundern, wenn es bei Beziehungen nicht klappt: Ansprüche und Eigentümlichkeiten sind nun mal nicht sexy. Erinnere michz da beispielsweise an die Probleme von Jägern, heute Frauen zu finden, das zu goutieren. Und auch so eine gewisse Art Nerd hat klar Probleme, an Frauen zu geraten. Das ist nun mal so. Eine gewisse Kulturbeflissenheitz kann sexy sein, eine überzogene Art wirkt ermüdend.
whatcrisis ha detto:
Wozu dazu extra in die Messe gehen. Warum nur mittags.
Manche heucheln mit jedem Atemzug. Das kommt so natürlich ungezwungen, ganz wie von selbst, es ist gleichsam zweite Natur.
Helmut Weiß ha detto:
@Moritz:
Ich wundere mich auch darüber, daß Schirrmacher die oft destruktiven und misanthropen Blogbeiträge des Don in seiner Zeitung duldet. Der in Potsdam wohnende Schirrmacher gilt in Familiendingen als “wertkonservativ”. Ich stapfe nunmehr in den brandenburgischen Wald zurück und werde in dieser Wintersaison 50 Hainbuchen, 25 Maulbeerbäume und 25 Türkischen Haselbaum sorgfältig pflanzen, so daß mir eigentlich keine Zeit bleibt, hier noch weiter hereinzuschauen. Meine Enkelkinder werden mir bei der Pflanzarbeit mit Begeisterung helfen.
The Great Artiste ha detto:
Also das muss nicht sein. Gedanken, die gegen den Strich des Einheitsbreis gebürstet sind, die Freude machen zu lesen, die eigenes Nachdenken anregen.
Wer will denn schon mit noch mehr von dieser alternativlos durchgemerkelten Weichdenke vollgereihert werden?
The Great Artiste ha detto:
Im Eifer des Gefechts wird es undeutlich: Natürlich schätze ich, lobe ich die Gedanken unseres Gastgebers Don Alphonso, nicht H. Weiss mit seinem absolut depektierlichen, an die Substanz dieses Forums gehenden Unflat.
whatcrisis ha detto:
Despektierlich: abfällig, abschätzig, abwertend, ehrenrührig, geringschätzig, herabwürdigend, kritisch, respektlos, rotzig, verächtlich, vernichtend (Duden).
Sich despektierlich äußern: In der Kombination mit Namensnennung ein sogenanntes Ehrdelikt.
Kann man aber auch ungestraft mit guten Freunden nur zum Scheine durchziehen (wenngleich das auf Außenstehende dennoch reichlich befremdlich wirkt).
sambossa ha detto:
Jetzt ist ihnen aber der Gaul in die falsche Richtung durchgegangen, TGA. Absolut despektierliche, an die Substanz dieses Forums gehender Unflat, gab es, so gesehen, auch schon von anderen Foristen zu lesen. Dennoch ist hier, so verstehe ich jedenfalls die Spielregeln, auch Platz für kritische Einwürfe – Jubelperser allerdings, langweilen immer.
Don Alphonso ha detto:
Aber bitte, dqas ist dochg alles kein Problem, natürlich kann man andrer Ansicht sein. Tatsächlich ist es aber so, dass es genug Texte gibt, die sich um Probleme herumkomplimentieren, und darauf habe ich diesmal einfach keine Lust:
Einfach, weil es eine Frechheit ist, Männern allgemein diese verquaste Softigkeit zu unterstellen. Viele sind halt einfach nur höflich, aber trotzdem ist der Markt übervoll mit unvermittelbaren Singles und man hat dann zwei Optionen: Weiterlügen oder mal zu sagen, was schief läuft. Frauen, die 265 Tage im Jahr ihre Tage haben, finden halt nicht nur Zustimmung – und da mache ich auch schon wieder den Fehler, zu höflich zu sein.
Filou ha detto:
Unflat, nanu? Ist mir bei H. Weiß noch nicht aufgefallen.
colorcraze ha detto:
Hallo Filou, schön, daß Sie wieder von sich hören lassen.
(Sonst noch Grüße an Mediensegler, spaccato, sambossa und andere)
Mediensegler ha detto:
Grüsse zurück.
Muss in die Heia.
The Great Artiste ha detto:
Ok. Ich entschuldige mich. Beim Lesen aus Abstand war meine Wortwahl durchaus im Stil von durchgegangener Gaul. Ich hab mich geärgert, weil H.Weiss anzweifelte, dass Don Alphonsos Beiträge Schirrmachers “Qualitätsanspruch” entsprächen.
Aber das war der klassische Fall von zulange vor dem Schirm gesessen, und die eigenen Qualitätsfilter verpennt zu haben. “despektierlicher Unflat” war selbst solcher. Sorry.
Don Alphonso ha detto:
Also, was die FAZ angeht: Die ist erwachsen und wird s mich wissen lassen, wenn etwas nicht passt. ich habe aber von Anfang an gesagt, dass ich mir das Recht vorbehalte, zu gehen. Ansonsten denke ich, dass etwas kreative Unruhe dem verlogenen Moralgesäusel, das die Medien generell immer wieder gern auspacken, auch nicht schaden kann. Zudem kann wohl niemand behaupten, ich ginge mit meiner eigenen Klasse netter um..
sambossa ha detto:
War halt ein spontaner Zwischenruf, TGA, ansonsten lese ich ihre Texte immer gerne.
whatcrisis ha detto:
Verständlich, Herr Weiß, dass Sie keine destruktiven und misanthropen Beiträge sehen wollen; das Zeitgeschehen ist schließlich schon destruktiv und menschenfeindlich genug.
Nach dem Postkonstruktivismus ist vor dem Postdestruktivismus.
Lisbeth Heuse ha detto:
@Moritz – “Loverboy”, den Tatort am letzten Sonntag hab ich mir angeschaut. Danach habe ich mir über zwei Aspekte Gedanken gemacht:
(1) Sex mit dem jungen Mädchen wurde recht ausgiebig gezeigt, Sex mit älteren auch. War das nötig oder dient es zur Befriedigung der Quote?
(2) Was hätte ich getan, wenn eine meiner Töchter mit so einem Loverboy abgehauen wäre? Ich hätte sie sicherlich nicht angebettelt, zurückzukommen. Ich habe meinen jungen Damen immer gesagt: ‚It’s your decision and your responsibility.’ Aber ich halte mich immer an das biblische Gleichnis von dem verloren Sohn: wenn sie zurückkommen, nehme ich sie mit offenen Armen auf und brate ein Lamm.
T.I.M. ha detto:
Ein Kalb, werte Frau Heuse. In dem Fall sollten Sie der anderen Tochter aber auch mal was spendieren, sonst gibt es boeses Blut, ganz alttestamentarisch-kainundabelig.
Moritz ha detto:
Werte Frau Heuse,
und genau das ist der Unterschied zwischen uns: Ich hätte nie, wenn das meine Tochter gewesen wäre, kalt gesagt: Es ist deine Entscheidung.
Warum nicht: Weil sie gebrainwasht wurden. Die sind bereits abhängig und damit entscheidungs u n f ä h i g gemacht , b e vor sie diese “Entscheidung” gegen ihre Mama oder gegen ihren Papa treffen könnten – in den Niederlanden ist die Brainswash-Masche “Loverboy” angeblich besser bekannt als hier, also wundere ich mich ein wenig über Sie.
Der Dreh, der NLP-mäßig zu 99% funktioniert:
Man nützt als fescher Jungloddel raffiniert Selbstunsicherheiten und Rebellion, die völlig normal ist in einem prekären Alter von 12-14 aus und benutzt Sex mit ihnen mit Liebesversprechen, wobei Oxytocin ausgeschüttet wird als unsichtbare Leine, sie für den nächsten Schritt: Substanzenabhängigkeit und Schulden hineinzumanövrieren. Sie werden von ihren Freunden spätestens jetzt isoliert, Dann werden sie zugeritten, eingeschüchtert und brutal durchgefickt. Ab da spätestens g i b t es keine sogenannte eigene freie Entscheidung mehr. Sie sind gefangen.
Mch wundert Ihre Kälte und Selbstgerechtigkeit.
Wenn das wertkonservativ angehauchter Liberalismus sein soll, brauche ich den garantiert nicht. Angebracht wäre mehr Nachdenken darüber, wie Dinge passieren statt im Blindflug – wie auch Don – dünkelhaft zu ver-urteilen. Seien Sie einfach nur froh, dass Ihnen und Ihren Töchtern das nicht passiert ist, und seien Sie weniger selbstgerecht.
Die Frage, ob man pauschal Prostitution gelten lassen soll und ob man Freiern das Recht eingestehen soll, Frauen wie IKEA-Ware zu kaufen, wird dann konkret und ehrlich, wenn man gefragt ist, ob man es zulassen würde, dass die eigene Tochter aus freien Stücken …
Und ich sage: aus freien Stücken.
Das ist schon schlimm genug.
whatcrisis ha detto:
Selbst Eltern die einigermaßen wissen wie die Dinge tatsächlich laufen könnten in solch einer konkreten Situation überfordert und hilflos sein, und daraus würde ich ihnen keinen Vorwurf machen wollen.
Jeder Lehrer dürfte darin auch zustimmen, aus Erfahrung, denn kaum etwas ist schwerer als den Krieg gegen die Verführer zu gewinnen; und was zählen schon die einzelnen kleinen Erfolge und gewonnenen Schlachten, wenn schon morgen der Krieg wieder mal verloren werden kann.
colorcraze ha detto:
Hm, wichtig erscheint mir, daß die Töchter wissen, daß der Appell an die eigene Selbstunsicherheit zu nichts Gutem führt und daß sie sich dagegen wehren müssen.
Weiters ist es natürlich gut, wenn die Eltern glaubhaft machen können, daß sie jederzeit ein offenes Ohr für allerhand auftretende Fragen haben und in der allerschlimmsten Not das Kind auch zu den Eltern zurückkann (was es sicher nicht will, aber vorsichtshalber anbieten ist besser).
The Great Artiste ha detto:
Von noch mehr Verboten wird die Welt auch nicht besser, erst recht nicht, wenn man sie nicht wirklich durchsetzen kann.
Wichtig ist, dass man selbst in den Spiegel schauen kann – es wird von den Prostitutionsfeinden oft genauso darüber hinweg gesehen, dass die Sexarbeiterin u.U. das auch als ihre Chance sieht, aus der grossen Scheisse herauszukommen.
Mich nervts, wenn alle immer besser wissen, was für andere gut ist.
(Keine Frage zum Menschenhandel, aber wer bei einer radebrechenden Siebzehnjährigen noch einen …. bringt, ist fast auf dem selben Niveau wie ein Kriegsvergewaltiger – eine abscheuliche Besonderheit, die mir absolut unbegreiflich ist.
Ich glaube, wenn man kein empathieunfähiger Idiot ist, merkt man in den meisten Fällen, ob eine Frau den Job -leidlich- gerne macht. Der Weg vom Fesselspiel zu so manchem Fetischismus lässt allerdings schon darauf schliessen, dass viele die Frau als Gegenstand und nicht als Mensch wahrnehmen- für mich absolut indiskutabel. Wenn sich eine Frau mit mir nicht wohlfühlte, nicht entspannt war, herum albern konnte, reden, hätte ich keine erotischen Gefühle entwickeln können. Wie gesagt, je weiter man den Sex aus der Persönlichkeit auslagert, desto übler wird es meiner Meinung nach.)
@Moritz: Ich kann ihren Gedankengang ansatzweise nachvollziehen, nur kennen wir die amüsant sarkastische Schreibe unseres Gastgebers lange genug, um zu wissen, dass da kein phantasieloser Frauenhasser etc. zu Gange ist, sondern ein sehr diskreter und auch auf Diskretion bedachter, höflicher “Salonschriftsteller” ,der einen ziemlich besonderen Gedankenraum für die verschiedensten Ideen geschaffen hat. Und wenn man den “irgendwas mit Medien” Zirkus ein wenig kennt, kann man sich einige sich voll einbringende Martins und passende Schnattergänse so richtig schön bildlich vorstellen. Ausserdem kann anonymes Lästern Spass machen, befreien, wenn man dann nur zum Individuum wieder höflich ist – wo ich bei unserem Gastgeber nicht den geringsten Zweifel hätte.
Prohibitionen schaffen Verhältnisse, wie man sie am schlimmsten vielleicht in Mexiko beobachten kann – wenn sich jeder mit der am wenigsten schädlichen Droge seiner Wahl bedröhnen könnte, wäre das das Allerschlimmste, was Verbrechern und Verbrechensbekämpfungsindustrie und Ideologen passieren könnte.
In diesem Sinn: Das Schlimmste, was der Zuhälterei passieren könnte, wären jede Menge unkommerzielle Sexpartys, die beiden Geschlechtern Spass machen würden.
Dass es da (wohl leider) ein Nachfragegefälle ( anonym – passt schon vs. idividuell -hübsch) gibt, ist die Grundlage einer der ältesten Geschäftsideen der Welt.
Lisbeth Heuse ha detto:
@Moritz –
(1) Ich wohne seit über 20 Jahren in den Niederlanden und habe mir den Tatort nur deswegen zugemutet, um selbst zu sehen, welche Vorurteile gegenüber den Niederländern im deutschen öffentlichen Fernsehen gepflegt werden.
(2) Meine beiden Töchter haben ihre Teenagerjahre hier in den Niederlanden verbracht und ich hatte reichlich Einsicht in die Probleme, die Eltern mit ihren Kinder im entsprechenden Alter hier haben (Drogen, Alkohol, Sex mit jedermann, Magersucht etc.).
(3) Ob das lover-boy Phänomen in den Niederlanden stärker besteht als in Deutschland, kann ich allerdings nicht beurteilen.
(4) Meiner Erfahrung nach nutzt es gar nichts, wenn man Teenagern mit Verboten oder Bitten kommt. Gegen Verbote rebellieren sie und finden immer Wege, sie zu umgehen. Mit “Bitte, mir zu Liebe” etc. macht man sich – in den Augen der Rebellierenden – lächerlich.
(5) Meine Töchter waren die einzigen in ihrer Klasse, die keine Sperrstunde hatten. Wie gesagt: ‘It’s your decision”. Aber ich habe auch immer gesagt: ‘Wenn ihr nach Hause wollt, könnt ihr zu jeder Tag und Nachtzeit anrufen. Paps oder ich werden euch ohne Bedingungen sofort abholen.’ Was ein paar Mal vorkam.
(6) Indem man sagt, mein Kind wurde brain-washed, schiebt man die Verantwortung auf andere. Halte ich für falsch.
colorcraze ha detto:
Wenn Sie Ihre Töchter auch darin unterrichtet haben, wie man zierlich einen Korb gibt, notfalls Reißaus nimmt und sich im schlimmsten Fall handgreiflich wehrt, sollte Ihre Art der Erziehung eigentlich ganz gut anschlagen, meine ich.
Fand bei Bekannten die Unentschlossenheit, “Abenteuer ja oder nein” immer gräßlich. Das führt dann erst zu so Halbvergewaltigungssituationen.
filiavigilia ha detto:
Ein wundervoller Artikel! Selten die Bindungsangst so schön erklärt bekommen 😉 Ich kann der Argumentation nur zu stimmen, auch wenn ich von der 30 noch ein bisschen entfernt bin….
sambossa ha detto:
Hab mich jetzt mal in Sachen Eva Illouz kundig gemacht. Einige Kostproben:
“Die Liebe ist ein reibungs- und nahtloser Bestandteil des modernen kapitalistischen Gewebes.”
“Sex ist zur Wahrheit des Subjekts und der Liebe selbst geworden.”
“Die Authentizität des Gefühls, die Wahrhaftigkeit gegenüber dem inneren Selbst, ist ökonomisch machtvoll, etwa, wenn es plötzlich die teuersten Orte sind, die Sie als Touristin wahrhaftig untouristisch finden.”
Bei diesen ganzen Meta-Ebenen kommt mir der Schriftsteller und Psychoanalytiker Ronald D. Laing mit seinen lyrischen “Knoten” in den Sinn:
Du gibst vor, gelangweilt zu sein
weil mich nicht interessiert
daß du Angst hast
daß ich keine Angst habe
daß du dich nicht für mich interessierst.
(Ronald D. Laing, Knoten, Rowohlt 1972)
Und so sitzen sie dann und reden, reflektieren und interpretieren, bis jegliche Lust erloschen ist.
colorcraze ha detto:
“Und so sitzen sie dann und reden, reflektieren und interpretieren, bis jegliche Lust erloschen ist.”
Eben.
So wird das nie was.
Bloß eine weitere unbeachtliche Art von “typischer Niemalsbeziehung”.
Die einzige Art, wie es etwas wird, erwähnte TGA: man sieht sich in die Augen und von da an bleibt man zusammen.
Ob mit längerer Hochzeitsreise (hat viel Charme) oder nicht – die “Bettfertigkeiten” einer Frau werden von männlichen Hagestolzen gern etwas überschätzt (Frauen, die diesbezüglich gleich “zur Probe” antreten, sind 2 Wochen später “weg vom Fenster”, und das weiß in den Tiefen der DNS jede Frau), was wirklich lange Zeit bindet, ist ein gemeinsames ökonomisches Interesse, in Erweiterung auch gemeinsame Kinder – das Wichtige ist, “daß der Blitz einschlägt”.
Das nämlich kommt vor.
Ich hatte mein Lebtag nicht an Heirat gedacht – bis ich meinen Mann traf.
Da war auf einmal alles anders.
Zum ersten Mal im Leben konnte ich mir vorstellen, mit jemand alt zu werden.
Bei ihm dachte ich auch daran, daß ich ihn problemlos meiner Familie vorstellen könnte.
Und das ist seither so geblieben.
Das mit der “einen Regierungspartei, keine Koalition” von Pascha stimmt auch.
Man braucht Gelegenheiten, wo man sich als gemeinsames Paar nach außen darstellen kann, so hin und wieder. Hilft einem selbst auf die Sprünge.
Ansonsten, das Geschwätz von “Patriarchat”, “Matriarchat” – das ist doch imgrunde nichts anderes als die immer noch nicht erfolgte Ablösung des Kindes von den Eltern (“Papa ist schuld, er hat mich gezeugt” – “Mama ist schuld, sie hat mich geboren”.). Also eine gewisse Unreife und fehlender eigener Lebensmittelpunkt.
Gewiß, manchen ist solche Ablösung im Leben erst arg spät vergönnt, weil ihre Eltern arg jung waren und arg mächtig. Aber so nach dem 40sten sollte das im durchschnittlichen mitteleuropäischen Kontext schon eigentlich möglich sein.
Michel Drückeberger ha detto:
colorcraze ha detto:
settembre 6, 2013 alle 8:08 pm
.
Jetzt trauen Sie sich doch.
Wirklich, das Leben zu zweit ist nicht so viel schlimmer als das allein.
Wenn Sie schon Pestsäulen hinter sich lassen.
Ähömm: “…nicht soviel SCHLIMMER…” schlimmer? Wie passt das zu Obigem 😀
Mediensegler ha detto:
Die Siebziger:
Lehre, Freunde, erste Mädchen, Gedichte, Selbstfindung, La petite mort,
mit Frauen ohne Aids, mit Pille, Experimente, Ausland, Studium, mehr Frauen,
smoking funny Things, Kunst, Photographie, Malerei, Zweifel,
Reisen, Städte, Perspektiven von unterschiedlichen Standorten.
Zu einer der Frauen sagte ich die drei magischen Worte,
und Sie zog bei mir ein, ohne Bedingung studierten und lebten wir zusammen.
Die Achtziger:
Karriere, die drei Dinge, die Mann getan haben soll,
Haus bauen, Baum pflanzen, Kind zeugen,
Heirat, kein Wehen-Hechelkurs, ich doch nicht, Geburt, Junge [1]
Mondänes Leben, Lifestyle, Weiterbildung, mehr Karriere, Geld,
Zweifel, irgendetwas ist falsch. Findet auch die beste aller Frauen.
Die Neunziger:
Hamsterrad, Kindergarten, Urlaub, Hamsterrad, Schule, Urlaub,
Hamsterrad, Gymnasium, Urlaub, da ist wirklich was falsch,
die beste aller Frauen meckert, teure Weiterbildung für Sie,
Abstieg für mich, Insolvenz, neuer Job, neues Hamsterrad,
Liquidation, neues Hamsterrad! – ?
Sie startet durch, Sie schickt mich auf eine Yacht.
Sie sagt was von Kopf frei und wir schaffen das.
Und sie hatte recht.
.
Der Millenium-Bug kam dann nicht,
dafür die Dotcom-Blase, wir verloren noch mal Geld,
Sie machte Karriere, und ich ging in die Selbstständigkeit.
Und jetzt erzähl mir mal einer was von Patriarchat, Matriarchat
und Gendertröten, das ist ja soweit weg von meiner Realität.
.
[1] Es gab Komplikationen, der Junge wollte nicht raus, trotz Dammschnitt.
Gemeinsam mit dem Arzt brach ich Ihr drei Rippen. So was verbindet.
Mediensegler ha detto:
p.s.
Habe noch nie Frauen gekauft,
bin aber ganz entschieden gegen ein Verbot,
weil es dann auch wieder ganz schnell
die Diskussion gibt, was nun (Pronogarfie ) ist,
und was nicht.
Und da ist die Alice ganz nah bei Joe McCarthy.
Michel Drückeberger ha detto:
…dann bräuchte sie aber auch eine “Roy Cohn”: Hat sie so eine schon in der Hinterhand?
T.I.M. ha detto:
You did it your way. Danke fuer die Einblicke.
muscat ha detto:
“Danke für die Einblicke”
Auch wenn der letzte Absatz vom Mediensegler vielleicht etwas T.M.I. war, oder, lieber T.I.M.? Für gewöhnlich bitte ich Mütter bzw. Väter darum, von Schilderungen dieser Art Geburtserlebnisse abzusehen. Denn auch das könnte eine Erklärung für die “nur” 1,36 Blagen pro Frau in diesem Lande sein…
😉
Lisbeth Heuse ha detto:
@muscat – Das Beste an der Geburt meiner Töchter war der Moment, als mir die Krankenschwester das Neugeborene in den Arm legte und der Winzling sich mit ein paar Zügen Milch von den Anstrengungen der Geburt erholte. Das kann kein Mann so erleben und hat viele Diskriminierungserlebnisse aufgehoben. Die besten Sachen im Leben gibt’s umsonst.
T.I.M. ha detto:
Okay, die Fussnote haette es nicht gebraucht, aber es ist doch interessant zu wissen, mit welchen Menschen man es zu tun hat.
Michel Drückeberger ha detto:
… & solange die NSA, die eh schon alles über (Nicht-)Anwesende weiß, noch keine Rundschreiben (Inhalt: Profile & al.) verteilt…
spaccato ha detto:
Rundschreiben … an wen?
Name? Dienstgrad? Abteilung?
spaccato ha detto:
… *Räusper* – aber nu:
Name? Dienstgrad? Abteilung?
T.I.M. ha detto:
Ach, um den Namen geht es ja nicht, sondern darum, mit welchen Persoenlichkeiten man kommuniziert. Da helfen Informationen wie Alter, Lebenserfahrung, persoenliche Ansichten schon weiter in der Einschaetzung.
Wegen NSA: Meinen Namen beispielsweise koennte jeder hier anhand der Informationen in meinen Beitraegen recht leicht herausfinden. Da man sich aber nicht persoenlich kennt, bevorzuge ich weiterhin das Pseudonym.
The Great Artiste ha detto:
Ähem, ja, muscat, kann ich nachvollziehen, würde mir vielleicht noch ein paar Nach-Kommastellen weniger vorstellen.
Mediensegler ha detto:
Es gibt da einen Kommentar vom Herrn Volland im anderen Blog,
der uns hier vorenthalten wird.
Und darüber eine andere Donna, auch ganz amüsant.
.
http://blogs.faz.net/stuetzen/2013/11/12/bindungsangst-und-der-sex-auf-dem-liegenden-kaktus-4044/
Michel Drückeberger ha detto:
Zu sn im/285wamj (<= Punkt zwischen sn & im ):
"… Kaktus" ist offenbar eine Risposta auf ein neues Weblog der FAZ (den Hinweis in der Druckversion darauf liest nafensterlich mal wieder niemand, die ersten paar Beiträge sollen auch noch da veröffentlicht werden):
sn im/28603m6
~~~~~~
Ich. Heute. 10 vor 8.
Von aktuellen politischen Ereignissen bis zu alten Ärgernissen: Autorinnen kommentieren. Schriftstellerinnen, Verlegerinnen, Wissenschaftlerinnen, Journalistinnen, Künstlerinnen, Unternehmerinnen, Musikerinnen und Gastautorinnen aus allen Ecken der Gesellschaft schreiben über die Welt von heute. Persönlich, kritisch. Jeden Montag, Mittwoch und Freitag um 10 vor 8.
Von Annika Reich und Nora Bossong und Annett Gröschner und Marion Detjen und Elisabeth Ruge und Catherine Newmark und Stefanie Lohaus und Katharina de la Durantaye und Julia Eckert und Julia Voss und Ulrike Demmer und Andrea Hanna Hünniger
~~~~~~
& der Titel des ersten Beitrags ( sn im/28604a4 ) dort lautet:
~~~~~~
Der Bürger im liegenden Kaktus
11.11.2013, 07:50 Uhr · Wer nicht mit sich im Reinen ist, so der Glaube, kann sich auch gesellschaftlich nicht engagieren. Nach dieser unbewussten Maxime handeln all jene, die eher in den liegenden Kaktus (Yoga-Stellung, Hände hoch) als auf die Straße gehen, um sich als verantwortliche Bürger zu fühlen.
Von Annika Reich …
~~~~~~
worauf in FAZ-Weblogkommentarantworten vom hiesigen Gastgeber auch verwiesen wird:
"donalphonso 12.11.2013, 19:03 Uhr
In miserablen BlogVersuchen neuer deutscher…
In miserablen BlogVersuchen neuer deutscher Magersuchtsliteratur zum Beispiel – und es ist nicht meine Schuld, dass mir sowas vor die Flinte läuft. kann ich was für die Abgründe des Kulturbetriebs? "
&
"donalphonso 12.11.2013, 21:23 Uhr
Vielen Dank; leider ist es so, dass mir der…
Vielen Dank; leider ist es so, dass mir der Anlass für diesen beitrag – Mimimi über Bindungsangst – ja erst diese Woche vor die Blogtür gestellt wurde. …"
Der Hausherr versucht mit diesem Beitrag offensichtlich eine bayerisch-liebenswürdige Frischlingsanschubförderung…
(Wie Colorcraze bereits festgestellt hat, bleiben Kommentare mit mehr als zwei maschinenerkennbaren Verknüpfungen in wordpress-moderazione hängen. Deshalb sn im . Wer Verkürzer nicht mag, kann sich die Langversion mithilfe von ' longurl org ' & ' untiny me ' (jeweils mit Punkt im Leerfeld) vorab gefahrlos anschauen.)
colorcraze ha detto:
Habs mir jetzt gerade mal angesehen.
Es ist so eine Art Therapeutenzimmersound, könnte die Tochter des G. sein.
So eine Art hippes Geräusch als Äquivalent zum Coffeetablebook, sehr pastellig.
Es ist eine Realitätsblase, in die ich nicht eintauchen möchte.
donna laura ha detto:
liebe colorcraze – novembre 14, 2013 alle 12:21 am – so einige dinge, denen ich mich anschliessen möchte, sprechen sie, auch in nachgang zu tga, aus.
das simpelste ist nun zugleich auch das schwierigste: diesen menschen zu treffen, einander in die augen zu sehen und zu sehen, dass der blick beide trifft.
nichts weiter, nichts geringeres als dies.
so ungerecht kann der pure zufall sein.
bei einem blick in die augen des gegenübers kann man beinahe ergreifen, wie sich das verhältnis zum anderen stellen wird: grosse liebe, liebe, ein one-night-stand mit entsprechendem erfolg, ein one-night-stand der mauen sorte oder einer des grossen reinfalls, oder ein kompletter schlag ins erotische wasser mit mehr oder weniger kühler verabschiedung und dem gedachten ausspruch: well, have a nice life.
etwas weniger charmantes mögen doch nun diese sogenannten proben im rahmen einer anbahnung sein – nicht etwa, weil man sie nicht bestünde: was bedeutete denn auch ein bestehen, sondern weil man damit den anderen wie eine zecke im insektenschüttelglas zum objekt macht. er wird beobachtet, und oft kann dies beobachtetwerden nicht verborgen bleiben, was unschöne konsequenzen für den fortgang der begegnung haben möchte, denn wer, ausser ein paar spezialisten, ist schon gerne objekt. natürlich kann man sich auf den standpunkt stellen, dass man andere personen ohnehin permanent testet, in einem zwiegespräch zum beispiel die worte, die tonlage, die gestik etc. beachtet; dahingegen ist der versuch einer probe geeignet, den probenden in den wind zu schiessen, denn zu welchen taten wird er sich denn noch hinreissen lassen; und so kehrte sich dann die probe gegen den probenden.
denn das hohe gut der entspannung möchte man doch niemandem verwehren wollen,
und ohne entspannung wird es eben mies im bett. auch so herum könnte wohl ein kneifendes schuhchen draus werden.
colorcraze ha detto:
Haha, das mit den Blicken haben Sie schön aufgedröselt, aber meinereine subsummiert nunmal die von “liebe” abwärts als unerheblich und nicht weiter beachtenswert für mehr als reine Höflichkeit. Mit der Entspannung, da haben Sie wohl recht, allein, es ist immer so eine Sache, wie die sich einstellen mag…
donna laura ha detto:
ceterum gibt es nicht so wenige männliche kratzbürsten, die durchaus auf ihre vermeintliche individualität – wir sind alles individuen. ich nicht! (zitat) – pochen und sich kapriziös stellen. allfällige bewunderung ist der gang, den man einlegen sollte, wollte man einen solchen in den alkoven lotsen. allerdings sollte man sich dabei recht bald zufriedenstellen und mit kleineren ereignissen zurechtkommen. ob sich dies lohnt, das mag dahingestellt sein.
donna laura ha detto:
nichts läge mir ferner, als nun männer i.a. beleidigen zu wollen; beim wegsehen von manchen geschlechtsgenossinnen liegt zuweilen der gedanke äusserst nahe, dass es schon nicht schlecht war, als holde weiblichkeit auf erden zu wandeln, und nicht mit so jemandem umgehen zu müssen; doch gibt es bei allen tierchen solche und sone. m.e. unterschieden sich männer und frauen nun nicht gar so sehr durch die unterschiedlichen chromosomenanteile – auch wenn man kaum bestreiten kann, dass der hormoncocktail etwas ausmachte – denn durch ihren charakter, ihre ausstrahlung, ihr sein.
aber wie schon einmal erwähnt, wäre ich ein mann, wäre ich mit sicherheit schwul.
T.I.M. ha detto:
Gerade der Charakter (auch Ausstrahlung und Sein), werte donna laura, wird in nicht geringem Masse durch diesen Hormoncocktail mitbestimmt.
Interessanterweise gibt es ja unter den Klischeeschwulen sowohl den “verweiblichten” Typ als auch den ueber-maennlichen. Die Masse ist, wie bei den Heteros, natuerlich irgendwo dazwischen.
colorcraze ha detto:
Apropos schwul. Neulich, in der Kneipe um die Ecke, tauchte einer auf, der war so theatralisch, der war quasi eine komplette Oper in der Art, wie er sich gab und das Publikum lautstark beherrschte. Und dabei ganz lieb. Schon faszinierend, irgendwie.
whatcrisis ha detto:
Bei alternsbedingtem Sinken bestimmter Hormonspiegel offenbart sich ja häufig, welch ein Mensch eigentlich unter der hormongetriebenen aber nunmehr sichtlich alternden Fassade verborgen war.
Alles kann sich dann ändern: wie eine(r) sich bewegt, wo er/sie steht und sich bettet, wovon er/sie redet, und wie – ob nun theatralisch-dramatisch oder eher lyrisch-prosaisch, ob nun Bühnensolist oder eher Handlanger backstage: ein Schauspiel und so manche Offenbarung kann das schon sein, ja.
Eine gelegentliche Überprüfung der wichtigsten Laborwerte kann da nicht schaden, wenn man an sich bspw. ganz neu- oder fremdartige Präferenzen bemerkt, scheint auch zuhause noch so sehr alles beim alten und in Ordnung, der Schein trügt zuweilen, harte Fakten wie Laborwerte hingegen nicht…
colorcraze ha detto:
“Eine gelegentliche Überprüfung der wichtigsten Laborwerte kann da nicht schaden, wenn man an sich bspw. ganz neu- oder fremdartige Präferenzen bemerkt,”
Brauchen Sie erst Zahlen, um sich dran festzuhalten, damit Sie sich selbst glauben können (Sie bemerken ja erst)?? Sie glauben sich selbst also nicht? Und versuchens auch nicht mit Triangulation über Bekannte?
whatcrisis ha detto:
colorcraze, falls Sie mich fragten, da wandten Sie sich an den Falschen. Mit perversen Spielchen Erwachsener kenne ich mich nicht (und somit nicht gut genug) aus. Aber Therapeuten sollen da ganz kompetent sein: Dramadreieck (wir spielen mal Täter-Opfer-Retter), perverses Dreieck, Eltern halten zusammen gegen ein “böses” oder “krankes” Kind – das sind alles so Sachen, die passen wohl zu einer ganz bestimmten Klientel, einem Club, dem nicht anzugehören ich das Glück und die Ehre habe. Vielleicht fragen Sie also jemand anderen, der da bewanderter oder gar geübter in solchen Spielen ist.
pascha50 ha detto:
Whatcrisis’ Aussagen von 10.05 werden von Absatz zu Absatz wahrer und richtiger und realistischer, colorcraze!
Im fortgeschrittenen Alter sind bei Männern die Hormonwerte in Hirn, Herz und Hoden resp. Prostata oft in einer bedenklichen Grauzone, bevor man konkrete körperliche Beschwerden an sich bemerkt.
Trauen Sie Ihren körperlichen Reaktionen und Funktionen, colorcraze, mehr als den Laborwerten?
Ich brauche Ihnen doch nichts über die mittelbaren Reaktionen des Körpers durch das Absinken des Östrogen- bzw. Testosteronspiegels zu erzählen.
Vielleicht ist das bei Männern ja alles ganz anders. Mit den körperlichen Reaktionen.
Wenn man sich ein Sackhaar ausreißt, tränen die Augen…
T.I.M. ha detto:
Wieso reissen Sie sich denn Sackhaare aus? Letztens schrieben Sie doch, Sie stuenden auf behaart – oder galt das nur fuer die Damen?
colorcraze ha detto:
@pascha: “Trauen Sie Ihren körperlichen Reaktionen und Funktionen, colorcraze, mehr als den Laborwerten?” Ja. Ich habe sie schließlich. Also muß ich auch mit ihnen “umgehen”, egal was die “Laborwerte” ausproduzieren. Mag sein, daß der praktische Fall einer schweren Neurodermitis von Pubertät bis etwa 20 und die vielfältigen nichtssagenden Allergietests usw. mich in der grundsätzlichen Sichtweise bestärkt haben, daß Medizin halt bestenfalls Symptomlinderung bietet.
@whatcrisis: Sie klingen sehr anspielungsreich, nur leider muß ich sagen, ich stehe davor wie Klein Doofie und mir wachsen Fragezeichen aus dem Kopf. Stehe ich denn so alleine da mit der Ansicht, daß es “normal”, “alltäglich”, “unauffällig”, “unabänderlich” ist, daß man sich mit den Jahren ändert? Natürlich verändert sich das Verhältnis zwischen Ehegatten, das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern, das Verhältnis von Geschwistern zueinander usw. usf., und leider bleibt man körperlich halt nicht so fit, wie man mit 30 mal war. Allerdings hatte ich Eltern und Onkel und Tanten, die da kein Drama draus gemacht haben.
colorcraze ha detto:
@whatcrisis: jetzt im Nachinein sehe ich, daß Sie die “Triangulation mithilfe von Bekannten” personifiziert und in Rollenmuster gesteckt haben. So war das nicht gemeint, sondern als Abgleich zwischen dem, was man selbst meint, und dem, was Andere einem sagen, was es sein könnte, und hierbei zwei befragen, nämlich einen, der eher zustimmt, und einem, der eher widerspricht, und dann selbst Schlüsse draus ziehen. Daß solche Rollenmuster dabei auch vorkommen, geschenkt.
pascha50 ha detto:
Nein, T.I.M., das galt und gilt für Männer und Frauen.
Sie kennen den Witz von dem Naturwissenschaftler, der einen Floh über eine Streichholzschachtel springen lässt und ihm nach und nach alle Beine ausreißt. Auch mit einem Bein springt der Floh noch über die Schachtel.
Als er alle Beine ausgerissen hatte, befahl er dem Floh: “Spring!”
Der Floh rührt sich nicht.
Also schrieb der Wissenschaftler in seinen Bericht:
“Wenn man einem Floh alle Beine ausreißt, wird er taub!”
@colorcraze
Dass nicht allen Diagnosen von Ärzten zu trauen ist und dass man oft gut beraten ist, liebe colorcraze, wenn man in seinen Körper hineinhört, da sind wir uns völlig einig.
Whatcrisis hat aber Hormonmangel ab 50 angesprochen und da kann ich ihm nur 100pro Recht geben, dass das die Persönlichkeit verändert – von lethargisch bis hochaggressiv ist alles drin.
Bewusstsein ist nur ein Fluoriszieren des Gehirns.
Nicht mehr. Aber auch nicht weniger.
colorcraze ha detto:
@pascha: wollen Sie damit sagen, Männer ab 50 werden extrem bis unverträglich? Kann ich einstweilen (es ist noch eine Weile hin) nicht bestätigen, sehe nur (natürlich nur von außen), daß Leute diesen Alters es offenbar immer noch miteinander aushalten. – Und ist man den in jugendlichem Hormonüberschuß nicht extrem?
whatcrisis ha detto:
Ob nun hormonell oder persönlichkeitsbedingt, solche Zustände erinnern fatal an das einst renommierte Haus Suhrkamp im besonderen wie an jegliche schlechte Gesellschaft im allgemeinen. Man weiß vor Verlegenheit gar nicht, wohin den Blick abwenden. Die Hauptgesellschafter, geradezu platzend vor gerechter Selbstgewissheit, fühlen sich selbst dann noch völlig im Recht, wenn alle Welt schon abwinkt und selbst wohlgesonnenste Richter nur noch salomonisch feststellen können, es sei nicht feststellbar, wer von ihnen dem Hause am meisten geschadet habe, dessen Auflösung aber die einzig verbliebene Option sei…
Was kann man daraus lernen? Für jedes Projekt gibt es wohl Exit-Strategen, nicht nur in der Welt der Großfinanz gibt es Blasen, die reif zum Platzen sind ohne dass man sie noch anstechen müsste, wo die bugs schon fest vorgeplante features sind: manche hätten besser nicht erst aufgehört, wenn es am schönsten ist, sondern gleich gar nicht erst begonnen, und es lag nicht an der Projektidee…
whatcrisis ha detto:
colorcraze, wie nur kommen Sie eigentlich so fix darauf, dass es sich ausschließlich um ein Phänomen bei Männern handeln könne? Sie halten doch nicht etwa nur Männer für potentiell hochgradig aggressiv? Für so vorurteilsbeladen hätte ich Sie nämlich gar nicht gehalten!
Auch habe ich nicht im geringsten den Eindruck, auf Sie passe das Profil eines Menschen, dem man – nur mit den besten Absichten, versteht sich – raten würde, sich einmal wieder gründlich checken zu lassen.
Das wäre ein Missverständnis gewesen, und ich dachte eigentlich, das sei so offensichtlich, dass es keiner Erwähnung bedarf.
Wie aus allgemeingehaltenen Überlegungen doch immer wieder ein Schuh werden kann, faszinierend. Und den Schuster zu tadeln, dass er nicht passt, auch so eine merkwürdige Sache. Wem er passt, der redet nicht drüber, einerlei ob Konfektionsware oder Maßanfertigung, und es wird wohl auch fürs Nichtreden einfache und gute Gründe geben. Was gäbe es da auch noch zu sagen.
colorcraze ha detto:
“colorcraze, wie nur kommen Sie eigentlich so fix darauf, dass es sich ausschließlich um ein Phänomen bei Männern handeln könne?”
Wüßte nicht, daß ich irgendwo ausschließlich Männer im Blick gehabt hätte, allerdings schon in erster Linie, weil ich Sie beide (Pascha+whatcrisis) so verstanden habe, daß Sie z.T. aus eigener Erfahrung berichten. Aber anscheinend, wie der lange Rattenschwanz von hin und her anzeigt, meinten Sie eher eigene Beobachtungen an anderen (bzw. irgendwelche bestimmte Personen, welche, ist mir allerdings nicht schlüssig), die Sie allerdings nicht als solche verdeutlicht haben.
Die Horrorstories, die mir manche Frauen über die “Abänderung” schon so geklagt haben, unterschlage ich gerne, denn Unwohlheiten sind ein deprimierendes Gesprächsthema.
whatcrisis ha detto:
Achso, colorcraze, Sie tun nur gern mal so, als seien Sie etwas schwer von Begriff. Und ich machte mir schon unnötige Sorgen, Sie würden tatsächlich und unwillkürlich so einiges missverstehen. Aber wenn Sie so verstehen wollen wie Sie zu verstehen vorgeben, dann ist Ihnen natürlich nicht zu helfen. Nur, warum gehen Sie dann auf Hilfsangebote ein, die sich auch Ihrem Verständnis nach gar nicht an Sie richten? Helfersyndrom?
whatcrisis ha detto:
Wer keine deprimierenden Gesprächsthemen oder Beiträge will, der sollte halt am besten keinen Anlass dazu geben. Man erntet nun mal was man sät.
Daher ja auch die alte Internet1.0-Weisheit, nicht zur Trollerei anzustacheln.
Beschweren Sie sich da aber bitte bei den Wurzeln des Übels, den bekannten Unkrautsäern, nicht bei mir. Merci.
whatcrisis ha detto:
Hier ein Song, für alle verhärmten Weibs- wie Mannsbilder:
Editors – An End Has A Beginning: Smokers Outside The Hospital Doors
How can we wear our smiles
With our mouths wide shut?
colorcraze ha detto:
Hilflose-Helfer-Allergie.
pascha50 ha detto:
@Hilflose-Helfer-Allergie
( die Beiträge verrutschen wieder des öfteren)
Liebe colorcraze!
Einen Bindestrich würde ich streichen:
Hilflose Helfer-Allergie ist schlimmer als
Hilflose-Helfer Allergie !
Aus dieser Kollusion kommt kommt man nicht wirklich raus.
Das ist eine Art von befriedigendem Masochismus, der mit nur zu gut bekannt ist.
Mein ganzes Leben lang bin ich schon ein hilfloser Helfer, aber, dank übermäßiger Empathie, nicht unglücklich, nicht unzufrieden, aber deform. profess.mässig streckenweise überfordert.
Lieber ein hilfloser Helfer als FDP- Mitglied.
Filou ha detto:
Ein Sinnbild war’s, lieber Pascha (novembre 14), der erwähnte stramme Katholik, mit dem ich eine gewisse Strenge, entgegen meiner gewohnten Leichtfertigkeit beschreiben wollte.
Ansonsten bediene ich mich gerne in allen Filialen des ethisch-moralischen Einzelhandels; ich nehme was mir wichtig erscheint-in der Regel nur 10 Artikel-den Rest lasse ich unbeachtet stehen.
In die Suks des pädophilen Wüstensohnes hingegen ging ich nur einmal und brummelte enttäuscht: ‘in Kringel gedrehter Kamelmist’. Das einzig Interessante das ich sah, war die jemenitische Fälschung einer chinesischen AK-47, gedengelt aus gestohlenen Zinkeimern der DDR.
60% aller Scheidungen gehen von den Frauen aus. Diese Erkenntnis sollte doch schon lange Anlass sein, um über den unheilvollen Einfluss weiblicher Erziehungsmethoden bei Söhnen nachzudenken.
Filou ha detto:
@…Filialen des ethisch-moralischen Einzelhandels.
Ich bezahle natürlich immer. Mit Promessen.
donna laura ha detto:
ah, cher Filou, dann dürften sie mit den verhältnissen in der burg nicht unzufrieden sein: das schätzkästlein, die herzensbildung und auch etwas anderweitige bildung des ansehnlichen – nicht aber rheinischen – hausfreundes bleibt den jungs nicht vorenthalten, im gegenteil. und der herr papa – bloss keine tripotage des genpools, wie auch schon der hausherr betonte ( ich glaube es war im grünen salon) – weist einiges an zeit auf, wenn er nicht gerade ein paar handlanger anleiten lässt.
spaccato ha detto:
… handlanger anleiten lässt
C’est le bouquet !
Filou ha detto:
Gesegnet, liebe Laura, sei der Haushalt in dem derartige Konfigurationen ohne Friktion möglich sind.
Ein furchtbarer Charakterfehler, Eifersucht genannt, hinderte mich von früh an, daran nur zu denken.
Doch das Schicksal würfelt nicht und teilte mir deshalb eine Demoiselle mit gleicher Neigung zu. Sie erinnern sich an die Geschichte mit der himmlischen Erscheinung über einer schwankenden Strassenlaterne? Forza del destino.
Nun ja, nicht jeder darf leben wie er will, mancher lebt wie er muss.
Vor eine paar Wochen war ich in der Normandie und hatte Gelegenheit mich mit 40-jährigen reichlich einzudecken. Darf ich Ihnen ein Gläschen dedizieren?
HansMeier555 ha detto:
Das Internet abreißen und in drei Tagen neu aufbauen.
spaccato ha detto:
… und Nero singt ein Liedlein zur Lyra.
[2:23 – 3:28]
Michel Drückeberger ha detto:
…naja, dazu braucht man aber feurigeren Lärm:
http://sn.im/2867yna
oder das Original:
http://sn.im/286805v
…lieber http://sn.im/2867yna
oder das Orinal
whatcrisis ha detto:
Sind wir nicht alle ein bisschen Nero?
Vorhin wurden Kinder erwähnt. Die bereiten Hollywood und Sillycon-County immerhin mit Fleiß und großem Einsatz auf die Apokalypse vor, ergänzend zur schulischen wie elterlichen Erziehung: Slasher-trash, Zombies, blutdurstige Grufties, noch blutigere Aufstände, einstürzende Neubauwelten – keiner soll sagen können, man hätte ihn nicht gewarnt. Das verdient im Grunde Respekt; das muss auch mal lobend erwähnt werden dürfen.
Michel Drückeberger ha detto:
…naja, dazu braucht man aber feurigeren Lärm:
http://sn.im/2867yna
oder das Original:
http://sn.im/286805v
whatcrisis ha detto:
Pardon, wollte eigentlich tippen “Sind hier nicht alle ein bisschen Nero?”
Aber ich experimentiere gerade mit einer sehr ergonomischen Tastaturbelegung, Neo (sic!) 2… Die Umstellung mancher Zeichen macht halt noch gewisse Probleme, und hat man erst mal was rausgeschickt, dann is da Dreck im Schachterl, wie man in Bayern so sagt…
Nero (mittlerweile in Version 24, glaube ich) gibts inzwischen als Billigbeilage als 60-Tage-Trial-Software. Vlt für die Fans von gelungenen Auftritten hier eine Empfehlung.
Habe nunmehr die Ehre und empfehle mich.
T.I.M. ha detto:
Wer brennt denn noch CDs?
T.I.M. ha detto:
Das ist so 90er 😉
whatcrisis ha detto:
Tja, die 90er… Aber ich stimme ja zu. Heute verbrennt man gleich ganze Nationen, die Zukunft ganzer Generationen und einst blühende Landschaften und nennt das erfolgreichste Regierungsarbeit aller Zeiten…
whatcrisis ha detto:
Lieber nicht. Nur nicht zuviel riskieren. Bei StagNation, ResigNation und selbstgerechtem RückZug weiß man immerhin was man hat, und auf diese Felsbrocken lässt sich bauen und trauen:
dradio.de: Reformstau, starre Hierarchien, selbstbezogene Eliten: Nicht Veränderung, sondern die Angst davor scheint das Leitmotiv bei den Verantwortlichen in der katholischen Kirche zu sein
Torschlusspanik ist ja auch nichts anderes als die Angst, DAS window of opportunity zu übersehen, das einem die Flucht nach vorn hätte ermöglichen können, ein überaus verständliches und vollkommen nachvollziehbares Gefühl, bedenkt man die oft peinlichen Notlagen der Betroffenen.
Besser eine völlig unglückliche miserable Ehe als ganz allein mit sich selbst auf sich selbst gestellt – in manchen Fällen ist das tatsächlich die rationalste verbleibende Option, deswegen sollte man da ein wenig milder und nachsichtiger urteilen und nur das Beste wünschen und hoffen für die Beteiligten.
Michel Drückeberger ha detto:
Egregio Signor Spaccato: Sonderauftrag für Sie zwecks “Stützen-Blog” versus “10 vor 8-Blog”-Illustration!
Haben Sie in Ihrem umfangreichen Fundus ein Bild/eine Zeichnung zweier Fechter, die sich nicht mit Säbel, Degen, Florett, sondern mit eingetopften (Topf als Griff), schlanken Säulenkakteen (columnar cactus) duellieren?
spaccato ha detto:
Nee, aber der hier is doch schön!
whatcrisis ha detto:
Cavete linguis!
spaccato ha detto:
Die menschliche Fähigkeit zur Dummheit scheint in der Tat kaum Grenzen zu kennen …
Jeeves ha detto:
Ich zitier’s immer wieder gerne:
.
“Die Welt wird nicht an der Bosheit der Menschen zugrunde gehen sondern an deren Blödheit.”
spaccato ha detto:
… also an der Blödheit der Bosheit … ne wahr?
muscat ha detto:
Oh je, bei diesen Stichworten schwant mir Böses. Gleich gibt´s dazu wieder einen Sermon aus dem Exil im ganz fernen Osten.
Dabei war´s doch gerade so nett hier.
homobulla ha detto:
Ich möchte Moritz zustimmen.
Eine freie junge Frau zu sein ist das großartigste, was es gibt. Diese Zeit als Prostituierte hinzubringen – aus welchen Gründen immer man dazu gezwungen sein mag – ist erbärmlich. In diesem Zusammenhang die Freiheit alter Wichser (Freiheit zu was?) einzufordern, kann wirklich nur alten Wichsern einfallen.
whatcrisis ha detto:
Tja. Hätten sie nur geschwiegen, die alten Wichser, man hätte sie nicht für alte Wichser halten müssen.
Da lesen sie den Diderot, schwärmen von Schatzkästlein, und haben nicht einmal die erste Zeile verstanden, die ihnen ihr alter Meister der Libertinage, dem sie vermutlich drei Viertel ihrer
HerzensBildung verdanken, hinterließ: “Favete linguis! (Horaz)”…Hoffnungslose Fälle, werden auch im Alter nicht besser, im Gegenteil. Gilt für billige Weine ebenso wie für überzuckerte Nonnenbrüstchen…
pascha50 ha detto:
Wenn das der TGA liest, whatcrisis, dann…
Aber Sie sind ihm rhetorisch haushoch überlegen.
Allmählich schwant mir, wen oder was Sie meinen…
pascha50 ha detto:
Um einem Missverständnis vorzubeugen.
NEIN, Ihr erster Satz bezieht sich nicht auf TGA
Er liest auch keinen Diderot…
Ich habe gemeint, dass er glaubt, jemanden in Schutz nehmen zu müssen…
whatcrisis ha detto:
Ich beziehe mich ohnehin nur auf einen gewissen Typus, nicht auf konkrete Persönlichkeiten, die ich noch dazu gar nicht persönlich kenne, pascha50.
Wenn Sie wüssten wie egal mir so vieles ist. Wer das liest, was das wohl für ein Mensch ist oder nicht, was dann wohl geschieht oder nicht, wer hier wem wie überlegen ist oder gerne wäre, wer hier wen warum in Schutz nimmt oder nicht. Das ist doch KiTa-Kacke, mit Verlaub. So wichtig etwa, wie ob in Manila ein alter Sack Haare verliert oder nicht.
pascha50 ha detto:
Haben Sie nicht erst vor kurzem eine ganz konstruktive Aussage Ihres ehem. Geschichtslehrers zum 1.WK gepostet, wodurch deutlich wurde, dass nichts ohne Grund geschieht und welchen Spass es Ihmen macht, Varianten und Optionen virtuell durchzuspielen…?
Warum soll sich denn das nur auf Fakten, Fakten, Fakten beziehen…?
Die Innenwelt der Außenwelt der Innenwelt …auch wenn jetzt einige Kommentatoren an ihren Stäben rütteln und im Dreieck springen….
Per aspera ad Asthma, was erwarten wir mehr, wir armen Tauben im Gras.
Schönen Gruß an Bayer. Exilanten in Berlin.
sambossa ha detto:
Ein schönen guten Morgen, pascha50. Wer oder was ist denn da jetzt gemeint? Bei ihrem Andeutungs-Ping-Pong mit whatcrisis blicke ich langsam nicht mehr durch – dennoch, allzu Persönliches lege ich auf diesem WP-Server nicht ab, Mensch kann ja nie wissen, wer sich noch dafür interessiert. :-((
colorcraze ha detto:
Ja, mir werden die Andeutungen auch immer rätselhafter. Wenn es um das Charakterisieren eines bestimmten Typus gehen soll, müßte man das wohl etwas stärker konturieren und nicht gar so sehr wölken.
pascha50 ha detto:
Da muss ich diesmal colorcraze 100% rechtgeben, whatcrisis, auch wenn ( Ihnen ) das an Ihrem Verständnis von arete vorbeigeht….
Es gibt so VHS- Kurse für Freizeitkünstler, in denen werden Zahlen miteinander verbunden, die dann ein Bild ergeben, welches nur noch ausgemalt wird.
Jetzt zu sagen “Ich habe doch nur willkürlich irgendwelche Zahlen notiert, die absolut kein Bild ergeben sollen”…das passt nicht ehrlicherweise zu den konkreten Anspielungen in Ihren letzten Kommentaren, Bruder John…
Sie sollen/müssen nicht Ross und Reiter nennen, wenn Sie nicht wollen.
Braucht nicht betont oder diskutiert zu werden!
Aber die Position “Ich sag ja nichts, ich mein’ ja bloß”passt nicht zu einem zivilcouragierten Kommentator der obersten Glaubwürdigkeitsliga!
Whatcrisis, ich glaube ganz fest an den objektiven Faktor “Subjektivität”!
Spaccato: MAZ ab zu “Zieh den Kopf aus der Schlinge…”
whatcrisis ha detto:
Siehe oben. Fühle mich schon bald wie ein Tyler hier. Also nochmal, pascha50: Wenn Sie wüssten, wie egal mir das ist, wem Sie zustimmen und wie und wem nicht und warum…
Dass hier eine Schlinge immer wieder mal geknüpft wird, ist mir hingegen nur allzu bewusst! Aber wer Schlingen legt und Gruben gräbt… ach, was erzähl ich einem so belesenen und hochintelligenten Menschen wie Ihnen.
whatcrisis ha detto:
Vielleicht gehts ja um Quallen?
Gallentherapie.jpg
whatcrisis ha detto:
Mir stünde der Sinn gerade eher nach Ausräuchern denn Wölkchen. Aber… arete, pascha50, da sagen Sie was.
Eudaimonie ist zum größten Teil nur eine Frage des richtigen Milieus, scheint mir. Und das kann man sich ja aussuchen. Es ist ja niemand gezwungen, sich den Kopf hier zu zerbrechen über eitle und müßige Fragen!
Freedom's Just Another Word For Nothing Left To Lose ha detto:
Uiiii: Jetzt bricht die Revolution aus!
Go to: http://blogs.faz.net/stuetzen/
See, freeze and chiver:
Aktuell
Blogs
Stützen der Gesellschaft
Stützen der Gesellschaft
Willkommen im Blog der besseren Gesellschaft oder dem, was heute davon übrig ist, in der finanziellen Sorglosigkeit und beim Klassenkampf von oben gegen Neureiche und andere Zumutungen. Willkommen beim Niedergang von Religion und Stand, bei den Müttern aller Buffetschlachten und ihren Töchtern mit Ehekrisen, über die man nicht redet, wenn mehr als 10 Freundinnen zuhören, fahren Sie mit beim leicht illegalen Geldtransport in die Schweiz und zum Speckkauf nach Meran, seien Sie Gast beim großbürgerlichen Wertekanon und profitieren Sie von dessen Kleingedruckten, setzen Sie sich gefälligst gerade hin, bewundern Sie die Tischdecke und die Bücher, genießen Sie Tee und tantenmordende Torten von Goldrandgeschirr aus erfolgreichen Erbkriegen, und bemühen Sie im Gespräch nur angemessene Dünkel. Erkunden Sie eine Welt, in der die Stützen der Gesellschaft selbst Stützen brauchen, vom Kindermädchen über den Vermögensverwalter bis zum letzten, einsamen Schnaufer am Rollator in der Seniorenresidenz. Weniger
Von Don Alphonso und Katrin Rönicke
repeat: Don Alphonso und Katrin Rönicke
Katrin Rönicke: Was dräuet uns da???
Und einen Link hierher gibt’s auch nicht mehr – Frau räumt auf, wie war das doch gleich noch mal mit den neuen Besen? Oder ist das Ganze eher thomasbuddenbrooksch zu verstehen, kurz vorm Untergang?
whatcrisis ha detto:
Mädchenmannschaft-Rönicke? Da macht sich einer bei der FAZ wohl einen Jux mit dem Don.
whatcrisis ha detto:
Späte Rache der vielgescholtenen FAZ-ITler? Redaktionelles Versehen? Chefredaktionelle Absicht?
Anyway, this made my day.
Freedom's Just Another Word For Nothing Left To Lose ha detto:
Don Alphonso ha detto:
novembre 14, 2013 alle 5:20 pm
.
Also, was die FAZ angeht: Die ist erwachsen und wird s mich wissen lassen, wenn etwas nicht passt.
whatcrisis ha detto:
Ein echter Burner.
colorcraze ha detto:
Link gab es auch bei Raffelts Weinentkorken nicht. Andere Autoren als DA himself benutzen diesen Blog hier nicht.
Aber als Kontrastprogramm zu allzuviel Alterszipperlein und jugendlichem Trauminit finde ich diesen Beitrag ganz erfrischend, weil er realitätsnah ist.
Freedom's Just Another Word For Nothing Left To Lose ha detto:
Um den Beitrag selbst ging’s hier eigentlich nicht:
Stand der Entkorker denn damals dort auch als Kompagnon mit drin?
colorcraze ha detto:
Der Beitrag neulich hatte keine so lange einleitende Vorbemerkung, nur einen Satz, daß es sich um einen Gastbeitrag handle. Allerdings war es ja auch nicht Herrn Raffelts erster Beitrag in den FAZ-Stützen. Gastautorinnen gab es in den FAZ-Stützen “früher” öfters mal, ich erinnere an die anmutige Frau Diener (würd gern mal wieder was von der lesen, *schnüff*), oder Veronika Fröscher, die die Opernfreunde erfreute. Ich kann mich täuschen (guck jetzt nicht mehrere Jahre Archiv durch), aber Autorin oder Autor erstmal kurz vorstellen handhabte DA auch bei den anderen so.
Freedom's Just Another Word For Nothing Left To Lose ha detto:
Im Archiv würden Sie auch nichts finden, denn hier dreht sich’s nicht um http://blogs.faz.net/stuetzen/2013/11/16/verkauft-die-kinder-uns-fehlt-das-geld-4060/ oder Vorgänger, sondern ausschließlich um die jetzige Startseite http://blogs.faz.net/stuetzen/ , auf der bis heute in der Frühe lediglich der Chef alleine aufgeführt war, nun aber plötzlich die 50-%-Quote erfüllt ist: “DON ALPHONSO und KATRIN RÖNICKE” seltsam, seltsam
colorcraze ha detto:
Ah. Das hatte ich nicht gesehen.
Don Alphonso ha detto:
Das hat alles technische Gründe durch duie Rechteverwaltung. Im Normalfall ist es so, dass ich die Beiträge baue uind veröffentliiche, weil das System anstrengend ist. Katrin Roenicke hat aber einen eigenen Blogaccount, und wenn man sie dann als Autorin für mein Blog berechtigt, erscheint auch der Rest.
Um den Beitrag habe ich sie selbst gebeten und da kommen auch noch andere, von anderen Leuten. Seid bitte nett zu ihnen. Ich finde die gut und man kann das unvoreingenommen lesen.
pascha50 ha detto:
“Honni soit qui mal i ponse” ( Moritz )
Freedom's Just Another Word For Nothing Left To Lose ha detto:
Hier ist der Link:
C. von Egern ha detto:
Nun hab ich alles mitgelesen und mich dadurch glänzend unterhalten. Ich danke ausdrücklich allen für eine Stunde von schönstem Lesespass. Ich geh dann mal zu meiner schönen Frau und schau ihr in die schönen Augen. Ja, und geheiratet wird auch, aber erst im Frühjahr. Buona notte.
Filou ha detto:
Red Alert! Warnung an die werktätige Bevölkerung!
Andrea Nahles wird wahrscheinlich Arbeitsministerin.
Lauft, lauft, egal wohin, aber lauft.
Filou ha detto:
Und vergesst nicht eine Klinikpackung Oropax mitzunehmen.
http://www.youtube.com/watch?v=4tyUiiaZLoo
spaccato ha detto:
Filou, man muss ihr halt nur ein bisschen Alkohol spendieren, dann läuft der Laden schon.
Wohlsein!
Filou ha detto:
Spaccato, da ist was dran. Hier jedenfalls war kein Restalkohol im Spiel, sonst wäre das wohl flüssiger gekommen:
http://www.youtube.com/watch?v=RaQ5kHtQOBE
spaccato ha detto:
Ds sachichdoch. Immer her mit den Stoff!
Verdampnochma.
spaccato ha detto:
Es ließe sich so einfach ein Riegel vorschieben …
spaccato ha detto:
“… Oh Mann!
Das letzte Bier gestern muss schlecht gewesen sein.”
colorcraze ha detto:
Ach, das Riegeler Bier, als es das noch gab… das war gut. (“Riegel”-Bier kenne ich nicht. Riegeler Bier wurde in Riegel, einem kleinen Ort nördlich von Freiburg, gebraut. In der Werbung zeigten sie immer den Kapellenberg von vorne mit Bäumen und Kapelle, so daß die auf der anderen Bergseite gelegenen Silos für Malz und Hopfen verdeckt waren.)
Naja, tempi passati.
Guts Nächtle.
spaccato ha detto:
Das “E” geht im Schaum Baden.
Es handelt sich um das gute Riegele aus Augsburg.
Filou ha detto:
Die Haifisch hat Zähne.
whatcrisis ha detto:
Und immer wieder freitags hat sie eine Runde Ausgang; Freischwimmen unter Freunden.
Filou ha detto:
Wer bekommt da nicht Bindungsangst.
spaccato ha detto:
Die kippen sich immer lustig einen hinter die Binde – und was ist mit mir?
spaccato ha detto:
Ich weiß gar nich, was die alle haben … Mannmannmann.
Ich tu mich ersma relaxen.
whatcrisis ha detto:
“Lauft, lauft, egal wohin, aber lauft.” Ts. Nix da.
Das einzige was laufen muss und laufen wird, werden die krummen Geschäfte, faulen Deals und das flüssige Kapital sein.
Die Leut hingegen, die laufen nicht, die stehen still und halten still, wie es sich für wohlerzogene Kinder auch gehört; die halten still und halten es aus, wenn ihnen so richtig der Kopf gewaschen wird, und brennt es auch noch so auf der Haut und in den Augen – so ein Kinderleben ist nun mal kein Streichelzoo und kein Entspannungsbad, und gefressen wird auch was auf den Tisch kommt, Basta.
Selbst in der DDR wären die meisten wohl geblieben und hätten weiter so irgendwie mitgemacht. Glaubwürdig mit dem Exil drohen doch nur Kapital- und Kreditgeber, sonst niemand.
Und diese ganzen runaway kids will im übrigen ja auch keiner aufnehmen. Die Ossis wollte im Westen keiner, den Balkan und die Osmanen will in West-Europa keiner, und die flüchtenden Mohren und Morgenländer will in Süd-Europa keiner.
Wer will denn schon politische oder wirtschaftliche Flüchtlinge aus Deutschland? Das sind doch Deutsche! Und die kennt man. Nö, das wird nix.
Und das ist auch gut so. Es soll jetzt jeder, der bisher und nun schon wieder Merkel in den Sattel geholfen hat, diese Suppe mal bis zum Grunde auslöffeln und leiden wie der allergeringste und gemeinste Stiefelknecht, verdient ist verdient, gute Taten und gute Werke müssen einfach ihren gerechten guten Lohn erhalten, alles andere wäre doch unfair.
whatcrisis ha detto:
Bei der Nahles “lauft, lauft!” schreien und jammern und sich jämmerlich echauffieren, aber dass die Merkel noch einmal Kanzlerin wird, dazu artig das Maul halten – so ist der Deutschländer, so kennen wir ihn, so lieben wir ihn, und so soll er in der Hölle komposten und brennen!
Auf die deutsche Zukunft! Wohlsein!
pascha50 ha detto:
Löckt whatcrisis wider den Stachel?
Nein! Whatcrisis IST der Stachel !
Er kennt seinen Jean Paul:
Die Rede des klugen Krisenerklärers vom verfallenen Regierungsgebäude herab, dass keine Politik sei.
Neuverfilmung von “Renn, Lola, renn” mit Nahles in der Hauptrolle.
spaccato ha detto:
Nun denn.
Sleep well in your Bettgestell.
whatcrisis ha detto:
Die Braut trug schwarz.
whatcrisis ha detto:
In den schlechtesten Ehen und schlimmsten Mesalliancen ist die brutalstmögliche Grausamkeit ja die, dass man bleibt.
Cheers!
pascha50 ha detto:
Sie richten aber ALLE Ihre Speere nach Nord-West, whatcrisis….
Cui bono?
whatcrisis ha detto:
Ich glaube, Sie sind der einzige der noch nach einem Nutzen fragt, eine Art letzter Mohikaner – denn wen interessieren noch Nutzen und Gemeinwohl.
Freilich läuft man immer Gefahr, auch andere, ja fremde Interessen mitzubedienen. Man kann sich dessen aber bewusst sein und ggf. auch dagegen etwas machen.
Wer sich bspw. für das Humanum einsetzt, bekommt unter Umständen Applaus von absolut lupenreinen Demokraten. Das kann passieren, ja. Ist aber kein Grund, sich von allem Engagement zu enthalten. Denn das unterstützt die Falschen nicht weniger, eher im Gegenteil, es macht ihnen ihr Spiel noch leichter. Qui tacet, consentiret, nicht wahr?
I.ü. täuscht ihr Eindruck. Wenn man gleichzeitig in alle Richtungen schaute und austeilte, verzettelte man sich doch nur allzuleicht.
Nadelstiche wollen gezielt gesetzt sein, man muss Schwerpunkte setzen, Kräfte bündeln und lenken, das Chi sinnvoll zum Fließen bringen… – ein Akupunkteur schmeißt seine Kunden ja auch nicht gleich auf ein Nagelbett.
pascha50 ha detto:
Ach, was gäbe ich drum, wenn ich mit Ihnen zwischen Aschaffenburg, Bayreuth, Berchtesgaden und Oberstdorf ein Bier oder einen Schoppen Wein oder zwei trinken könnte…
Denn in diesem wunderschönen Bildungsfreistaat bewegen wir uns doch beide…?
Aber das bleibt wohl unfrommes empathisches Wunschdenken.
Mein Problem. Ich weiß.
Ja, ich frage immer nach dem humanen Nutzen an der Schnittstelle von Individuum und Gesellschaft. Ob ich da wirklich so mohikanermässig allein auf weiter Flur bin, glaube ich nicht.
Zwischen der Graffitiweisheit “Wenn jeder an sich denkt, ist auch jedem geholfen” und dem Kennedy Ausspruch “Don’t ask what your country can do for you…” muss doch genügend Platz sein für eine humane Vorstellung von Allgemeinwohl…
Was ich an Ihrem Diskursverhalten in letzter Zeit nicht so ganz nachvollziehen kann, whatcrisis, ist Ihre offensichtliche Überzeugung, dass es ideologische Wilderer hier im Blog gibt, die Drahtschlingen oder Schnappfallen aufstellen.
Oder dunkle Gestalten, die als rhetorisch verführerische IMs unterwegs sind, ohne Mission und ohne Auftrag, soz. als Ich-AGs mit internalisiertem Sendungsbewusstsein.
Rempeleien, Frotzeleien, Zurückweisungen falscher Behauptungen oder Verbannungen unter eine Käseglocke meinen Sie doch ganz offensichtlich NICHT, whatcrisis.
Einmal sprechen Sie von einem destruktiven Typus, den Sie im Visier haben, dann wieder machen Sie Anspielungen, die auf konkrete Pseudonyme passen.
Das würde aber einen höheren /tieferen, je nach Sichtweise, faustisch oder mephistophelisch, zweck der Stützen insinuieren, den es aber ganz bestimmt nicht gibt.
Nehmen Sie doch nur mal fünf völlig beliebige verschiedene Kommentatoren und -innen. Die heben sich in ihrer Wirkungsabsicht doch augenblicklich wieder auf.
Es bekommt jeder, aber auch wirklich jeder hier, O.K., ausser dreamtimer, der /die über jede Kritik erhaben ist, da er/sie so anspruchsvoll-sachlich argumentiert, dass man eine Wasserwaage daran ausrichten könnte, sein Verhalten kritisch gespiegelt.
Und hier kommt die in ihrer Gedankentiefe kaum zu überschätzende, kulturkritisch hochkompetente, völlig zu Unrecht geschmähte Eva Illouz ins Spiel, für die ich jederzeit in jede noch so breite Bresche springen würde.
Zum Glück Habe ich ihr buch gelesen, bevor der lauwarme shitstorm über sie hereinbrach.
“Andererseits handelt es sich beim therapeutischen Diskurs ( Stützendiskurs ) aber auch um eine anonyme, autorlose und allgegenwärtige(n) ( Austausch von ) Weltanschauungen, die auf eine verwirrende Vielfalt sozialer und kultureller Schauplätze versprengt ist.” ( Erg. in Klammern von mir, pascha50 )
Wie man bei der Lektüre ihres Buches “Die Errettung der modernen Seele” einschlafen kann, wie man es freiwillig aus der Hand legen kann, bevor man ganz durch ist, wie man sie überhaupt kritisieren kann, indem man 3 schwer verständliche Stellen zitiert, ist mit schleierhaft.
Nochmal Illouz, leicht adaptiert:
“Die Psychologen ( Stützenkommentatoren ) verfeinerten die regelndes emotionalen Verhaltens zunehmend, indem sie die kognitiven und linguistischen Regeln der Interaktion grundsätzlich neu formulierten und ein Modell des SozialverhLtwns schufen, das auf Kommunikation beruhte.
Dieses Modell erklärt Streitigkeiten und Probleme ( zwischen den blog Kommentatoren ) als Folge emotional und sprachlich unvollkommener Kommunikation; umgekehrt erkennt es in einer angemessenen sprachlichen und emotionalen Kommunikation den Schlüssel zum Aufbau wünschenswerter Beziehungen.”
Leider bleiben diese wünschenswerten Beziehungen im virtuellen Raum stecken…
Eva Illouz, das ist Kultursoziologie am Hochreck! ( Gell, spaccato? )
whatcrisis ha detto:
Ach, pascha50, nicht jede Beziehung ist wünschenswert. Man kann nicht alle und jeden lieben, und eine gesunde Selbstachtung und -liebe gebietet wohl sogar, das auf keinen Fall auch nur zu versuchen.
Lassen Sie mich doch das aus meiner Sicht Destruktive bis Inhumane im Blick behalten und auch mal ins Visier nehmen, einerlei wo es sich mal hervorwagt und preisgibt, an welchen virtuellen oder realen Orten auch immer, ohne daraus gleich ein Intellektuellen-Drama am Hochreck zu machen. Einem zutiefst einfühlsamen, verständnisvollen und toleranten Menschen sollte das doch nicht nur leichtfallen, sondern geradezu gleichsam ein natürliches Bedürfnis sein!
Gegen Spiegelungen, noch dazu gelungene – und so aus der Ferne ist das nicht ganz so einfach wie es manchen zu scheinen scheint – habe ich doch gar keine Einwände. Es mag Menschen hinter Pseudonymen geben – Männer, Frauen -, die den Blick in den Spiegel nicht ertragen, ob den eigenen oder fremde, ich gehöre glücklicherweise auch zu diesem Club nicht, wenn ich das mal unbescheidenerweise offen sagen darf.
Wer weiß, vielleicht trifft man sich ja eines Tages doch, vielleicht kennt man sich sogar auch schon vom Sehen – ob letztes Jahr in Marienbad oder in Bayreuth auf des Lebens grünen Hügeln…
So begrüßenswert grundsätzlich Empathie und wohlgesonnene Zuwendung auch sind – übertreiben Sie es damit bitte besser nicht. Man kann sich dabei selber verlieren und somit um das möglicherweise Beste bringen (denn das Gute liegt oft so nah und doch merken wir das nicht, nicht immer, nicht immer zeitig genug), und darum wäre es ja doch schade, vielleicht nicht in jedem, aber doch in so manchem Fall.
Wenn Sie die Vielfalt der Eigenarten und Besonderheiten schon so schätzen – warum sprechen Sie dann mich so oft auf die vermuteten oder unstellten meinen an und andere auf die ihren nicht? Sollte da nicht eher gleiches Recht auf gleiche Zuwendung für alle gelten?
Ich bin kein Freund von Bevorzugungen und Benachteiligungen – das, zum System gemacht, macht unsere kleinen wie größeren Welten nämlich nicht wirklich lebens- oder liebenswerter, humaner, milder oder freundlicher, bei allem Verständnis und aller Sympathie, bitte nicht mit mir.
whatcrisis ha detto:
Und auch zwischen Paranoia und grenzenlos argloser Naivität soll und sollte es noch Raum geben. Es wäre ein Trugschluss, so aus der Ferne anzunehmen, wer sich viel gefallen ließe, ließe sich auch alles gefallen.
pascha50 ha detto:
Ich habe verstanden.
Danke für Ihre ausführliche individuelle Antwort, whatcrisis!
Ihre Kommentare sind halt ein Biotop, in welchem Druck, Lichtverhältnisse, Temperatur, pH-Wert, Nährstoffe etc. so optimal verteilt sind, dass sich fast automatisch psychosoziale Elementarteilchen bilden, die sich zu Nährstoffmolekülen zusammenschließen, die die Lebensgrundlage für andere Inselbewohner hergeben.
Noch eine erklärende Selbstauskunft:
Ich bin in den 60/70er Jahren in genau dieser therapeutischen Diskursatmosphäre, die Eva Illouz so harsch kritisiert und die zum “Slang unserer Kultur” ( Trilling ) geworden ist, groß geworden.
Das hängt an einem wie die Krätze, um mit dem kleinen Mönch zu sprechen.
Wir lernen von den Stachelschweinen.
whatcrisis ha detto:
Ob die Stachelschweine Nährböden hoch- oder geringschätzen, was meinen Sie?
Man sollte seine Lebensgrundlagen ja doch schon achtsam und rücksichtsvoll behandeln – selbst wenn man Diskurs-Slang-Geschädigter ist – oder etwa nicht? Darf man als “Opfer” derartiger Erziehung/Prägung sich alles herausnehmen? Ach, Fragen über Fragen, und das an einen Lehrer! Sie müssen das wirklich manchmal leid sein…
Wie dem auch sei, man soll und kann sich als nunmehr mündiger erwachsener Mensch ja endlich abwechslungsreich und ganz allein gemäß eignen Geschmacks und eigner Vorlieben ernähren, und glücklicherweise ist selbst hier ja auch niemand zu Radikalkuren oder Extremdiäten gezwungen.
Deswegen Zustimmung zu dem, was Sie zu Illouz beitragen!
Filou ha detto:
In der Zwischenzeit las ich in der Klugen-Kopf-Faz fast alle Herzblattgeschichten.
Wusste garnicht, dass es so viele Leute auf diesem Planeten gibt.
sambossa ha detto:
Werter Pascha50, bin jetzt etwas erstaunt über die Wellen, welche meine kleine Zitatensammlung der Dame Illouz erzeugte. Und dass es an diesem Ort auch gefährlich zugehen soll, mit Schlingen und anderen Dingen, mag sich mir aus den einzelnen Beiträgen nicht erschließen.
Plaudern bei Tee und Gebäck, ja – gerne auch über das Große Unbehagen, hier und anderswo. Ein Jede/r mag dann seinen/ihren Meister finden: des Ausdrucks und der Finesse. Unser Filou jedenfalls, schreibt mit Leichtigkeit und Humor stets verständlich. Sie wissen es, Meister der didaktisch-dialektischen Zeilen, auch bei den Stützen gibt es Vorlieben für bestimmte Themen und Runden. Und wenn uns eines eint, dann ist es das Lesevergnügen an der unorthodoxen Schreibe unseres Gastgebers Don.
pascha50 ha detto:
Nehmen Sie bitte meinen Illouz-Schlenker nicht persönlich, geschätzter Sambossa, ich wusste nicht mehr, wer dazu etwas beigetragen hat.
Ich bin nur der Meinung, wenn man einen Autor/Autorin nicht kennt, kann man ihn/sie nicht mit ein paar Zitaten in die Exotenecke stellen.
Ich habe “Die Errettung der modernen Seele” vor 2 Jahren gelesen und habe es jetzt wieder hervorgekramt.
Das ist halt soziologisches Vollkornbrot, eigentlich ‘Pumpernickel’, da gibts was zu beißen, kein GB-Ziehharmonika -Weißbrot.
Statt meine Deutscharbeiten zu Borcherts “Küchenuhr” zu korrigieren, habe ich mich gestern den ganzen Tag immer wieder dazu verleiten lassen, ihre Vorbehalte gegenüber der Psychologie zu…ja, zu was ? zu degoutieren.
Flapsiges Gesamturteil: Soziologisch Top, psychologisch Flop !
Sie wagen es noch “Unser Filou schreibt…” zu formulieren?
Das wage ich nicht mal mehr zu denken.
Quod licet Jovi…
Obwohl ich Filou nach wie vor sehr schätze, macht er mir manchmal etwas Angst, wenn er theaterdonnermässig mit der Faust auf die Säulen haut.
Die summerwinemässige Leichtigkeit des Seins ist weg.
Aber ich wollte ja keine Bemerkungen mehr über andere Kommentatoren machen.
Obwohl ich whatcrisis’ kritische Aussagen über mich sehr hilfreich finde.
Ansonsten: Volle Zustimmung zu allen Ihren Aussagen!
whatcrisis ha detto:
Das ewige Korrigieren stelle ich mir belastend vor, pascha50. Allmählich gewinne ich Einblicke in das, was sie mit deformation professionelle ja dankenswerterweise nur andeuten.
Ab der ersten Wiederholung waren Ice Age oder Ich, einfach unverbesserlich auch einfach nur noch öde… der Vergleich mit der Krätze mag auch da leicht in den Sinn kommen.
So viele negative Prägungen auf Ihrem Lebensweg! Ich verstehe nun. Wer würde sich nicht endlich davon lösen wollen! Guten Erfolg Ihnen und allen anderen Berufenen und Edlen auf diesem Wege!
Filou ha detto:
ICH bin JUPITER.
whatcrisis ha detto:
Und Jupiter diskutiert nicht, sondern greift durch, jaja.
Iupiter dictum.
Man muss sich Jupiter als einen einst diskutier- und diskursfreudigen jungen Gott vorstellen, durchaus offen für demokratische Ideen, auch im Freundes- und Familienkreise. Doch dann muss ihn irgendetwas traumatisiert haben und zum
OpferTyrannen gemacht haben. Vermutlich hatte er zuviel Umgang mit Therapie/Diskurs-Geschädigten, die ihn ein paarmal zu oft hintergingen und vorführten, ihm Unrat als Götterspeise getarnt servierten und derlei ähnliche Dinge, und dann eines Tages war er sogar das Blitzeschleudern leid.spaccato ha detto:
Filou, auf Merkur wartend, der ihm den neuesten Beitrag vom Don Alphonso bringen soll.
T.I.M. ha detto:
Ich stell mir gerade Jupiter auf Freud’s Couch vor:
“Und dann hab ich mich in eine Schlange verwandelt und ein Kind gezeugt… dann in einen Stier und ein Kind gezeugt… dann in einen Adler und einen Kuckuck und jeweils ein Kind gezeugt… dann in Feuer und – ach Sie wissen schon… ”
Freud: “Manisches Sexualverhalten – hatten Sie vielleicht Probleme mit Ihrem Vater?”
“Ach, nachdem der sich einmal ordentlich ausgekotzt hatte, eigentlich nicht mehr – aber fragen Sie mal meine Geschwister!”
Filou ha detto:
Und wegen der Kniegeburt muss er heute noch zum Orthopäden.
spaccato ha detto:
Ah – wie CAESAR …
(immer von sich selbst in der dritten Pers. Sing. redend …)
Filou ha detto:
Abstand zu sich selbst.
spaccato ha detto:
Verstehe.
Täte so manchem gut …
Filou ha detto:
Ein Privileg der Götter, der Gottgleichen und der von Göttern geliebten Menschen.
colorcraze ha detto:
Was kam denn raus aus dem Knie (eine gewisse Hebammenneugier läßt sich nicht ablegnen)? Hats Hand und Fuß?
Filou ha detto:
Jupiter zeugte mit irgendeiner Halbgöttin (ich bin nicht mythologiefest) einen Sohn, den er höchstselbst, um Hera nicht zu erzürnen (die hatte wahrlich genug Ärger mit ihrem Göttergatten) heimlich selbst austragen musste-im Knie.
Nach meiner dunklen Erinnerung hatte das Geschöpf wohl Hände und Füsse, soll aber einen miesen Charakter gehabt haben.
Für mehr Informationen fragen Sie bitte den Altphilologen oder Gymnasiallehrer Ihres Vertrauens. Wikipedia lieferte mir nichts auf die Schnelle.
(Ich selbst kann’s nicht wissen, denn ich war auf einem Neusprachlichen.)
Mediensegler ha detto:
Jetzt dämmert es,
wo der Spruch herkommt,
Ins Knie gef…t.
Filou ha detto:
Treffer, Versenkt!
Filou ha detto:
Glaub ‘s war Uranus, würde aber nicht darauf wetten wollen.
Michel Drückeberger ha detto:
http://books.google.co.nz/books?id=a_rfAAAAMAAJ&q=%22zeus+kniegeburt%22&dq=%22zeus+kniegeburt%22&hl=de&sa=X&ei=FV2KUprPDcWV4wT8hoCQAw&ved=0CDYQ6AEwAg
Märchen und Schöpfung – Seite 86
books.google.co.nz/books?id=a_rfAAAAMAAJ
Ursula Heindrichs – 1993 – Snippet-Ansicht – Mehr Ausgaben
… Geburt des Dionysos aus dem Schenkel des Zeus; Bernhard Schmidt: Griechische Märchen. Leipzig 1877 Nr. 6 Geburt aus der Wade. Die Kniegeburt gilt besonders da, wo ein Einzelwesen und nicht ein Urpaar am Anfang steht. 27 Turu 37.
Filou ha detto:
Ach Dionysos war’s? Man selbst hat ja an seine Geburt nur wenig Erinnerung.
Na denn Prosit.
http://www.youtube.com/watch?v=tSklSxveREY
Michel Drückeberger ha detto:
Dionysos:
http://www.google.co.nz/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&frm=1&source=web&cd=17&cad=rja&ved=0CIQBEBYwEA&url=http%3A%2F%2Fudini.proquest.com%2Fview%2Fthe-mirror-of-dionysus-goid%3A858606813%2F&ei=E2CKUti0Ia7S4QTYuoGQDQ&usg=AFQjCNFnqr6pYboS-PenfmfO3Z3iwr3FGw
The mirror of Dionysus: Fragmentation, linking, and container …
udini.proquest.com › … › Clinical psychology
The five mothers identified are Hera, Persephone, Semele, Zeus, and the mother as a group. Hera is found to reveal the actions of the psychotic part of the …
http://udini.proquest.com/view/the-mirror-of-dionysus-goid:858606813/
Filou ha detto:
Uff!
Michel Drückeberger ha detto:
http://scholar.google.co.nz/scholar?q=zeus+persephone+semele&btnG=&hl=de&as_sdt=0%2C5
colorcraze ha detto:
Tja, der Wein und seine Komplikationen. Nicht so einfach Vater, Mutter, Kind, nein, die Mutter fällt tot um und der Vater muß hilfsweise brüten. Und dann wächst der Knabe auch noch unter schöngeistigen Mädchen auf.
Michel Drückeberger ha detto:
& ist damit hervorragend geeignet, hier zu kommentieren 😉
Michel Drückeberger ha detto:
ablegnen? ableugnen? ablegen?
Sind/waren Sie Hebamme?
colorcraze ha detto:
Tja, das fehlende u sah ich erst nach dem Abschicken, und nein, als Hebamme mußte ich bis jetzt noch nie wirken, hatte nur mal eine Arbeitskollegin, die sich auf die Hebammenschule begab – ich riet ihr zu, denn sie war so ein bodenständig-zuversichtlicher Mensch, auf mich wirkte sie sehr vertrauenserweckend.
Michel Drückeberger ha detto:
Five mothers:
sambossa ha detto:
Noch ein paar Zeilen zu meinen, in der Tat, etwas flapsigen Bemerkungen über Frau Illouz. Hatte mich bei verschiedenen Artikeln und Rezensionen in FAZ, ZEIT, SZ eingelesen und bekam dabei den Eindruck, dass ihre gesellschaftspolitischen Thesen gerade “hip” sind und gerne (nicht nur) in der Berliner “Szene” zitiert werden.
Oftmals gibt ja ein gut geführtes Interview die zentralen Aussagen eines Werkes anschaulich wieder. Sie mag sicherlich vieles zutreffend benennen und analysieren, dennoch scheint sie sich bei ihrer aktuellen Interpretation und Deutung des Bestsellers „Shades of Grey“ etwas überhoben zu haben:
“http://www.freitag.de/autoren/christine-kaeppeler/eva-illouz-analysiert-shades-of-grey”
Nichts für ungut, werter Pascha50, mit meinen Literaturkenntissen kann ich ihnen sicherlich nicht das Wasser reichen. Doch dieser Austausch macht ja die Stützen gerade erst lesenswert.
sambossa ha detto:
Ach, jetzt ist sie verrutscht, meine Antwort zu: pascha50
ha detto:novembre 17, 2013 alle 11:23 pm
pascha50 ha detto:
Stellen Sie Ihr Licht blooß nicht unter den Stützenscheffel, Sambossa!
Die biblische Weisheit, dass kein guter Baum schlechte Früchte trage und kein schlechter Baum gute Früchte stimmt so absolut formuliert ganz sicher nicht.
Dies gilt sogar für die Beiträge der Kommentatoren hier im blog wie man jeden Tag auf Neue sehen kann!
Wie sich Illouz zu ‘shades of grey’ geäußert hat, weiß ich nicht.
Ich kann Ihnen auf jeden Fall “Die Errettung der modernen Seele” empfehlen, wenn Sie sich für die soziologische Entwicklung des von Illouz geschmähten psychologischen Diskurses vor dem Hintergrund der Frauenemanzipation interessieren.
Das ist keine Trivialsoziologie, das ist echtes, sorry, dass ich mich wiederhole, wissenschaftliches Pumpernickel: Es macht geistig satt und hält lange an!
Es ist ja bald Weihnachten.
Vielleicht finden Sie es auf Ihrem Gabentisch und vergraben sich, bordeauxselig, in einem alten Lesesessel.
Ich mache das dieses Jahr mit der Ernst Bloch Gesamtausgabe so, die seit Jahren im Regal, ungelesen, vor sich hin dümpelte. Immer wieder mal in die Hand genommen, aber nicht systematisch “erlesen”.
Darauf freue ich mich.
spaccato ha detto:
Darauf freut er sich …
… wenn das mal kein Pumpernickel-Liebhaber ist!
Mediensegler ha detto:
Boring!
.
Leben 1.0 ist zur Zeit viel interessanter.
Ganz besonders auf den Spuren der Vergangenheit.
.
Es war die Zeit, als sich das Lamm auf den Broadway legte,
das erlebten wir live, während wir nicht dabei waren,
als sich vor unserer Tür etwas Neues entwickelte,
in der Stadt, in dem der kleine Elefant aus der Bahn in den Fluss sprang.
Mit dieser Bahn sind wir, obwohl ständig vor Ort, damals nie gefahren.
Wir hatten jeder unser KFZ, und brauchten diese Bahn einfach nicht.
Und so ignorierten wir auch, dass da etwas Neues entstand,
obwohl die Beste aller Frauen schon damals eine Affinität zum Ballett hatte.
Und so waren wir auch nie in diesem Theater, das diese wunderschöne 50er Architektur innen zelebriert, unter Denkmalschutz steht, und ursprünglich dem Jugendstil verpflichtet war.
Wir holen das jetzt, beim Jubiläum Pina 40 nach,
Freitag schauten wir dem Ensemble, das sonst weltweit unterwegs ist,
beim Sweet Mambo zu, Anfang des Jahres sahen wir Rough Cut
in diesem faszinierenden Opernhaus.
Die Protagonisten tanzen, schwitzen und reden!, im Ballett,
und in Erinnerung blieb mir ein Satz einer etwas älteren Tänzerin.
.
“Die Alten können nicht, was sie wissen,
die Jungen wissen nicht, was sie können.”
pascha50 ha detto:
IHR Leben, geschätzter Mediensegler kann für mich/uns nicht halb so interessant sein wie für Sie.
Deshalb ist die Abwertung des äußerst ergiebigen Diskurses der letzten 2Tage als “boring” auch leicht despektierlich bis unangemessen.
Gerade weil SIE sich in Ihren 70-90 Jahre Schilderung so vorbildlich sympathisch offen exponierten, andere das noch nicht so gut können, sollte man die Versuche dazu nicht als für einen selbst wertlos einstufen, nur weil man schon weiter ist.
Mancher, der nur Fakten Fakten Fakten vor sich herschiebt, möchte vielleicht schreien:
“Sesam öffne dich. Ich will hinaus!”
Ich kenne die Sentenz eines ganzen Lebens leicht variiert:
“Wenn die Jungen nur wüssten und die Alten nur könnten!”
HansMeier555 ha detto:
Avoir l’air
de le
Savoir faire
Mediensegler ha detto:
Nix für ungut, Pascha,
meinte eher den Traffic,
seit dem neuen Artikel ist doch nix los hier.
spaccato ha detto:
Gengans, kummans, hörns ma auf!
Und wos is des?
Mediensegler ha detto:
Oooch, Tabak, boring! 😉
pascha50 ha detto:
Ouu, sagen Sie das nicht!
Manchmal braut sich- völlig unabhängig vom Don’schen Impetus- hier ein gewaltiger Themensturm zusammen.
Es muss nur das richtige Stichwort in der richtigen Zeit von den richtigen Leuten aufgegriffen werden und schon wirbelt’s dem Bürger den Hut vom Kopf.
Michel Drückeberger ha detto:
Themensturm müsste korrekt “The Men Storm” heißen…
HansMeier555 ha detto:
Desillouzionierung.
.
(Durch einen Fehler wurde Ihnen dieser Kalauer nicht in der Bloggrundausstattung mitgeliefert, darum erhalten Sie ihn jetzt als Nachsendung. Diese Lieferung ist kostenfrei.)
HansMeier555 ha detto:
Die Jugend früherer Epochen sehnte sich nach der Liebe und hatte keine Angst vor diesem Wort.
whatcrisis ha detto:
Das scheint mir eine beängstigende Entwicklung!
Man sollte lieber nicht nach den Ursachen und Gründen suchen. Zu riskant. Da könnten sich Deformationen, Prägungen und Defizite entblößen, das könnte ein wenig peinlich werden.
Filou ha detto:
Gerade war ich drüben bei der FAZ, wo Katrin Roenicke als Gast sich über die schulische Situation in Berlin auslässt.
Nun bin ich doch verwundert, dass der hier sehr präsente und sicherlich sehr kompetente Gymnasiallehrer Pascha50 sich im offiziellen, mit grösserer Reichweite versehenen Faz-Blog noch nicht geäussert hat. Eigentlich müsste ihm die Sache doch sehr am Herzen liegen.
Mediensegler ha detto:
Beim FAZ liegenden Kaktus
geben sich Vroni und Försterliesl die Ehre.
colorcraze ha detto:
Danke für den Hinweis, das mußte ich doch gleich lesen.
Försterliesel finde ich so gut, weil sie immer mal historische Tiefe in das Beziehungsverhalten bringt, dadurch korrigiert sich der allzuschnell aufkommende “ganz neu, ganz anders”-Eindruck.
perfekt!57 (als “Gast”, aber unverkennbar) brachte den Hinweis, daß “Bindungsangst” anscheinend auf der Spiegel-Bestsellerliste stehe. Aha. Das war also der Ausgangspunkt für den liegenden Kaktus: daß ein Thema gesetzt wurde, und dazu was geschrieben werden mußte.
(Wenn irgendsoein psychologisches oder krankheitenmäßiges Thema auftaucht, ist das Jahre vorher geplant, wie mich eine Klassenkameradin, die Journalistin ist, aufklärte. Da steckt eine Menge Regie drin. – So alle 25 Jahre sind Klassentreffen schon interessant, da erfährt man Neues.)
pascha50 ha detto:
Warum käme ich bei Ihnen, colorcraze, wenn Sie noch so massive Kritik am Denken oder Handeln von einem Mann / Männern / den Männern übten, NIE auf die Idee, dass Sie als Emanze ( Sorry, für die fernliegende Assoziation) argumentieren- im Unterschied zu einigen Ihrer Geschlechtsgenossinnen???
colorcraze ha detto:
Oh, lieber pascha50, der Sie so detailliert jeder Einzelperson gerecht zu sein versuchen wie niemand anders, das könnte vielleicht einfach daran liegen, daß ich zur Zeit nicht meine “Emanzenphase” habe. Sie kennen mich nicht, wie ich früher war. Nämlich genau so *ggg*
Ich habe nur zur Zeit den Luxus, daß ich nicht herumkämpfen muß, wie so einige andere wohl. Das (und nur das) macht friedlich. Wobei “friedlich” sich lediglich in Besitzstandswahrung und Distanz zu anderen Kämpfen übersetzt, und eben eine Kosten-Nutzen-Abwägung bei der Beteiligung ist.
Wenn ich jedoch das Gefühl habe, “so gehts garnicht”, wären Sie im RL ob der vielen Haare, die mir dann auf den Zähnen sprießen, vermutlich durchaus etwas verschreckt. Im Internet verhalte ich mich jedoch anders als im RL, denn Internet kann man immer mal einfach “liegenlassen”, wenn einem was zuwider ist. Im RL ist dann längst Eskalation angesagt.
colorcraze ha detto:
(Ich vermute mal, da Sie täglich vor einer Klasse bestehen und die lenken müssen, daß Sie von den täglichen Auseinandersetzungen auch etwas mürbe sind. Ich verdenke es Ihnen nicht, daß Sie sich zu den neusten Schulmoden zurückhaltend äußern; ich nehme an, damit umzugehen, absorbiert einen gehörig)
pascha50 ha detto:
Ich muss das E-Wort nochmals aufgreifen, Colorcraze.
Es gibt auch Frauen, die zetteln einen Genderstreit an, die schwingen die Keule, obwohl weit und breit kein Kampf stattfindet.
Wenn ein offensichtlich empathiefähiger Mann schwärmt, er habe eine “fesche, urige Bergziege geheiratet”, lebe mit ihr und den 3 Kindern in einem schönen Haus, “in dem viel gelacht” werde und diese noch weiter ausgeführte Beschreibung ohne Herrschaftsanspruch oder Männlichkeitsdünkel von einer Kommentatorin im FAZ Blog so kommentiert wird: “Selten etwas Sexistischeres gelesen!”…
dann….dann denke ich mir, soo schlecht kann meine Menschenkenntnis bei aller Anonymität und Distanz im Blog nicht sein.
Und ich danke dem nicht immer gerechten Schicksal, dass mir weitere – aus meiner Sicht notwendig aggressive – Abgrenzungen, die mir punktuell böse Anfeindungen eingebracht haben, meines kleinen Kommentarraumes hier erspart geblieben sind.
Ich werde auch sonst für manche Ansicht gescholten oder korrigiert oder sanft belehrt.
Aber nicht mal wenn ich Filous Lehrer/Schultrauma abbekomme, da ich mich als einziger Lehrer geoutet habe, regt sich in mir ein Widerstand.
Fazit: Die lieb gemeinte, erotisch durchaus erregende konnotative Assoziation bei der Benamsung der Ehepartner mit Tiernamen hat, im Umfeld der Ehe, doch ganz und gar nichts Sexistisches.
Ein attraktiveres Kompliment hätte o.g. Kommentator seiner Angetrauten doch gar nicht machen können.
P.S.1 Ihre o.g. Kurzdefinition von “friedlich” , colorcraze, gefällt mir im Umfeld ehelicher Auseinandersetzungen sehr gut, da sehr pragmatisch!
Kann das just in diesem Augenblick gut verinnerlichen, da mal wieder Feuer unterm Dach ist.
P.S.2 Danke für das Kompliment. Ich brauche diese Schnittstelle von Persönlichkeit ( von mir aus auch mit gefakter Realität!) und sachlichen Aussagen wie der Fisch das Wasser.
Fakten kann ich auch in Wikipedia nachlesen.
Erinnern Sie sich noch an kinky x ?
Ich habe diese Psycho-Blase aufgesogen.
Seifenblase geplatzt. Wasserspritzer auf der Brille.
Weiter geht’s.
Come in and find out.
Schöne Grüße ins ganz und gar nicht ungeliebte Berlin.
colorcraze ha detto:
pascha, naja, hinter diesem Zwischenruf steckt wahrscheinlich der Schrecken von Jahrhunderten, in denen Berufstätigkeit (damit zwangsläufig verbunden auch öffentliche Wirksamkeit) und eigener Gelderwerb durch Frauen massiv bekämpft wurde, und das blitzte für Vroni in diesem häuslichen Idyll offenbar auf.
pascha50 ha detto:
Vielleicht sollten manche E-Frauen ( so, wie es halt auch M-Männer gibt…) wieder anfangen, Äsop-Fabeln zu lesen…
Menschen als Tiere darzustellen, hat eine lange humanistische Tradition.
Auch wenn es nicht aus humanistischen Zwecken geschehen ist, aber ich bin jetzt noch ein bisschen stolz auf meine Beschreibung des Alphamännchen – Kampfes vor längerer Zeit:
Hase Haupts vs. die virtuellen Doppel -Igel MeierMeier.
Er konnte den Kampf nicht gewinnen und starb den Kommentatorentod in den ideologischen Ackerfurchen des Rechthaben-Müssens.
Generell-global gesehen hat Tyler vollkommen recht:
Wer nicht mehr siegen will, kann nicht mehr besiegt werden.
Aber die Auffassung “Was kann ich dazu, wenn ich immer recht habe?!” führte auch schon zum Kommentatorentod manches Igels…
spaccato ha detto:
… und wird vom PaScha-Wurm zu Humus zersetzt. 🙂
pascha50 ha detto:
Ich bin ein Astlochwurm, spaccato, kein Ackerwurm.
Ausserdem zersetzen sich Igelstacheln nicht. Ist das Chitin oder Schildpatt ?
Biologen an die Front!
Mögen Sie den Film “Das Leben der anderen”- oder ist da zuviel Opferatmosphäre dabei?
Ihrem Sitzfleisch und intelligiblen Überblick nach zu urteilen, wären Sie auch ein guter Regisseur…
Michel Drückeberger ha detto:
http://www.hiogi.de/question/woraus-sind-igelstacheln-56772.html
~~~~~~
http://www.freetech4teachers.com/
spaccato ha detto:
Igelstacheln bestehen aus Keratin, da sie quasi umgewandelte Haare sind.
Besagten Film sah ich noch nicht komplett.
So einige Filme stehen bei mir auf der Desideratenliste – dieser auch.
spaccato ha detto:
Ach ja – Regisseur wäre wohl nix für meinen Blutdruck.
Da muss man sich ja ständig mit (eigenwilligen) Leuten auseinandersetzen … nee, nee.
Schon schlimm genug hier. 🙂
Michel Drückeberger ha detto:
http://sn.im/2875pi3
DLDA ca. 400 MB, über Chrome
spaccato ha detto:
?
Bin immer etwas zurückhaltend, wenn ich nicht weiß, was sich hinter downzuloadenden 400 MB verbirgt.
DLDA
Diagonal Linear Discriminant Analysis
Defect Logging and Data Analysis
Dragon Lion Dance Association
?
Michel Drückeberger ha detto:
… “dieser auch” von Ihrer Desideratenliste
spaccato ha detto:
Ah. *Räusper* … Danke.
Michel Drückeberger ha detto:
Gern geschehen. Schließlich müssen wir doch irgendwie noch die 400 erreichen 😉
pascha50 ha detto:
Ich laboriere noch an dem mentalen Spießrutenlauf, lieber Filou, auf den Sie mich geschickt haben….
Hundert mal mehr als die Frage, warum Frau Roenicke sich schulisch in Bayern wohler gefühlt hat als in Berlin ( und für das Geständnis dieser heimlichen Sehnsucht von Herrn Weiß einen rüden Rempler verpasst bekam à la “Na, dann geh doch rüber in die… ” ) interessiert mich:
1. was SIE beruflich machen ( Den “Jöthebahnhof” kennen nur ausgewiesene
Geisteswissenschaftler )
2. Wieso Sie 10(!) Computer im Haus haben.
( Bezügl. MEINES Übermaßes an Empathie hatte ich gerade mit whatcrisis
einen überaus konstruktiven und ergiebigen Gedankenaustausch! Danke, wc!)
Was andere Kommentatoren über mein punktuelles Partikularinteresse denken,
interessiert mich nicht die Bohne.
Wenn mich bestimmte Menschen interessieren- in Martin Walsers 2
Arbeitszimmern kenne ich jeden Winkel- dann kennt meine Vorstellungskraft
keine Grenzen, schon gar keine Ländergrenzen!
Sie, Filou, interessieren mich halt von Anfang an, ( …”Ich schreibe auf so’m
englischen Klapprechner”- als ich mich wg. der Umlaute wunderte) , weil die
sorry, wenn Sie gleich Zahnschmerzen bekommen- dialektische
Widerspiegelung Ihrer Person in Ihren (ehemals) humorgesättigten, vor Saft
und Kraft strotzendem Deutsch ( Wortschatz UND Stil!) wesentlich
interessanter ist als bei… anderen Wortkünstlern.
Sie können aber auch mit der Sprache umgehen!
3. Nochmals meine hypersensible Wahrnehmung:
Warum deckt sich Ihre Antwort an mich im Zusammenhang mit Mann – Frau
Verhältnis ( vgl. …” wenn mich JETZT (sic!) eine der Bindungsangst zeihen
würde…”), wo Sie es so darstellen, als ob sich das auf frühere Verhältnisse
bezogen hätte, nicht mit Ihrer Antwort an Donna Laura ( Darstellung Ihrer
gegenwärtigen Situation…”Eifersucht” / “Man kann nicht immer so leben, wie
man will, sondern oft, wie man muss”) ?
Lapidar gesagt:
Antwort an Pascha: Früher Probleme gehabt, jetzt alles paletti!
Antwort an DL: Nix paletti!
4. Im Zuge einer Angleichung der Schulsysteme wird das ehemals hervorragend
funktionierende 3- gliedrige Schulsystem in Bayern eingeebnet.
Aber das ist ein Sachthema für sich.
5. In anderen blogs wird nur zwischen zwei Personen Ping Pong gespielt, dann
hört das wieder unvermittelt auf.
HIER wird der Faden immer wieder aufgenommen, andere kommen
kommentierend dazu, manchmal mit süßem Weißwurstsenft, manchmal aber
auch mit sauscharfem Löwensenf…
Im wörtlichen Sinn frag-würdig ist für mich, warum DA dort engagiertst
mitdiskutiert, während er hier nur mal nach der unbeaufsichtigten ‘Klasse’
sieht, ob noch alle auf / an ihren Plätzen sind… Was natürlich sein gutes Recht
ist.
6. Dass es MINDESTENS so viele akademische Arschlöcher gibt, wie
nichtakademische, Filou, ist für mich eine feste Größe in meinem Leben.
Ich bin mit allen Hausmeistern am Schulzentrum per du, mit vielen meiner sog.
Kollegen dagegen perdu, um noch einen billigen Kalauer zu produzieren.
Gegen Monstranzen ( fig. und lit.) bin ich mind. so allergisch wie Sie.
Schwanzvergleich ( fig. und lit. ) habe ich noch nie betrieben.
7. Hoffe auf noch viele kritisch-konstruktiv-persönliche Zahnradaktivitäten statt
auf “Haifischzähne” ( …”Schlauch”…)
Naive Frage mit der Bitte um offene Antwort:
Gibt es Ihrer Meinung nach hier Trolle?
Helmut Weiß ha detto:
@pascha
Ich habe eben im FAZ-Blog noch einmal einen Auftritt gehabt, mit weichgepolsterten Schultern, um nicht gleich wieder zarte Geschöpfe zu Boden zu rempeln. Weicher aber geht nicht. Haben Sie bitte Verständnis dafür, daß mir das ewige Herumnörgeln an Berlin auf den Senkel geht, auch wenn ich brandenburgisch denke und empfinde.
pascha50 ha detto:
Sehr geehrter Herr Weiß!
Ich schätze Ihre geradlinige Art und Ihre unverblümte Meinung zum Zeit- und Kommentargeschehen.
Allgemeine Frage: Empfindet man als Betroffener nicht jede Kritik von außen als “Nörgeln”?
Wenn ich mir die Kritik von Buschkofski ( Ich hoffe, dass das der Berliner-Stadtteilbürgermeister ist, den ich meine, Sie wissen auf jeden Fall, von wem die Rede ist!) an Berliner Zuständen anhöre, dann denke ich mir:
Hier spricht ein Insider Klartext, der etwas konstruktiv verändern möchte.
Mancher Kreuzberger Junkie würde sagen, der nölt nur rum…
Zum Schulsystem allgemein:
Vielleicht empfinden die Bremer Kollegen die Sachkritik, dass die Schüler der 9. Klassen in anderen Bundesländern 2(!) Jahre weiter im Stoff sind, auch nur als Nörgelei…
Come in and find out!
spaccato ha detto:
Der Mann heißt Heinz Buschkowsky, seines Zeichens Bezirksbürgermeister von Neukölln – und ist mMn. ganz schön fragwürdig …
pascha50 ha detto:
Was für eine Steilvorlage für den zweiten längeren inhaltlichen Kommentar im November von berufener Seite, spaccato!!!
( “Der Schüler S. nutzt sein beträchtliches Sprachpotential viel zu wenig und bleibt in seinen Deutscharbeiten weit unter seinen gestalterischen Möglichkeiten” )
Ich höre Ihnen gerne zu, wenn Sie erklären / analysieren / rechtfertigen- was auch immer- wieso Buschkowsky fragwürdig ist, wenn er feststellt, dass es in Berlin Bereiche / Ghettos gibt, in die sich kein Polizist allein oder im Zweierteam mehr reintraut…
Finden Sie den Artikel im FOCUS über bestimmte ( Nein, nicht alle!!!) arabische Jugendliche, die auf den deutschen Staat, nun ja, pfeifen, übertrieben / ideologisch völlig verblendet / billige Meinungsmache…?
Gehören die Meldungen über Bushido und seinen Clan nur in die Klatschpresse?
Darf man Ihrer Meinung nichts sagen gegen die 3. Generation von Hartz IV Beziehern innerhalb einer Familie, von denen die Jüngsten dieses Geld als “Einkommen” bezeichnen…?
Würden Sie sagen, dass einem SPD-Lokalpolitiker solch eine Aussage nicht zusteht?
Provoziert man durch das Zurückweisen von berechtigter Kritik nicht den Beifall von falscher Seite?
Aus gegebenem Anlass:
KEIN BILD SAGT MEHR ALS 1000 WORTE…
spaccato ha detto:
Ich setzte hier mal einen Link*, da kann ich mir die Mühe sparen, zu erklären, warum mir dieser Mann so suspekt ist.
Er mag vielleicht polarisieren, aber schießt irgendwie übers Ziel (welches Ziel?) hinaus …
*
da wird jetzt ein bisschen reißerisch geblökt – aber dem steht ja auch der reißerische B. gegenüber …
colorcraze ha detto:
Hahaha, also so eine Kleberaktion vom Republikanischen Anwaltsverein würde ich nun nicht gerade als Eichmarke des gesunden Menschenverstandes nehmen.
Buschkowsky kennt sein Neukölln und ist durchaus nicht untätig dabei, das Leben dort erträglich zu halten, auch wenns nicht einfach ist. Neukölln IST ruppig und war das immer. Was er sagt, hat jedenfalls einigen Realitätsgehalt, und nebelt sich nicht ins Überallgemeine (und damit auch ziemlich belanglose) weg wie … z.B. die Kleber vom Republikanischen Anwaltsverein.
Mediensegler ha detto:
Oh, Herr Weiß hatte einen Auftritt,
hat wer bezahlt oder
war es ehrenamtlich?
.
Zu Buschkowsky,
besser als die weichgespülten Puddings,
die sich nicht an die Wand nageln lassen.
spaccato ha detto:
O.K.
Ich habe keine Ahnung, wofür der RAV steht oder was die sonst so machen oder denken.
Mag auch sein, dass man eine … äh … spezielle Sicht auf die Dinge erlangt, wenn man so einen Bezirk lenkt.
Trotzdem:
Was ich von und über den Herrn Buschkowsky gehört oder gelesen habe, lässt mich einfach nicht zu einem Fan von ihm werden.
spaccato ha detto:
ad 7.:
Man könnte ja mal Erla Stefánsdóttir fragen …
pascha50 ha detto:
…und sie würde sagen,
Trolle muss man ertragen.
Mediensegler ha detto:
Und die Deutschen
haben einen Trollschlichter,
der heißt Geißler,
wobei nicht ganz klar ist,
wer oder wo die Trolle sind.
colorcraze ha detto:
ad 5.)
Schätzungsweise weil DA im FAZ-Blog moderieren _muß_ (auch mal eine Rüpelwelle rausschmeißen), hier hingegen läuft alles auf Automatik, und somit vor sich hin.
Wenns eh läuft, schaut man nicht mehr so oft danach.
Vermutlich muß er sich bei FAZzens aber auch um die ins Auge gefaßten Gastautoren kümmern, habe ihn so verstanden, daß er in zukunft mal wieder etwas mehr Gastbeiträge bringen will.
(Was dann möglicherweise dazu führt, daß auf dem FAZ-Blog – bei dem z.Zt. die Kommentare auströpfeln nach wenigen Tagen – wieder mehr los ist und dieser “hallige, weiße Salon” evt. wieder zurückzieht.)
So reime ich mir das jedenfalls zusammen.
Michel Drückeberger ha detto:
Nana: Wer wird denn Autoren ins Auge fassen, wir haben doch schon mehr als genug Blinde… (Besser wäre es, er schleifte diese Aspiranten mehrmals über diverse Alpenpässe, damit die eine ultradicke Hornhaut bekommen, bevor sie bei der Frankfurter Allweblog Zeitung anheuern!)
colorcraze ha detto:
Ich glaub, das macht er ansatzweise, die Leut über die Alpen scheuchen, wenn auch nicht unbedingt mit Fahrrad.
colorcraze ha detto:
ad 4.) das eben hat Berlin schon hinter sich. Wobei es seitens der GEW (das ist sozusagen die verkörperte Schulpolitik) neben viel mir uneinsichtigem Gewölk denn doch 1 Argument (1) gab, dem ich mich nicht verschließen konnte: “die Wirtschaft nimmt uns keine Hauptschüler mehr ab”. ThorHa erwähnte andernorts auch mal, daß “unsere Gesellschaft mit jungen, kräftigen Männern nichts anzufangen weiß, und das seit Jahrzehnten” (oder so ähnlich). Das ist jedenfalls das Elend in aller Kürze benannt.
astroklaus ha detto:
Man sollte sich dabei aber nicht darüber hinwegtäuschen (lassen), daß die ganze Geschichte ja nur eine Umetikettierung ist. In Bayern heißen die Hauptschulen jetzt “Mittelschulen”, anderswo wurden sie ganz abgeschafft – aber bis zum Ende ihrer Schulpflicht gehen die – ähm – Hauptschüler aber dennoch irgendwo zur Schule. Und daß der beworbene Effekt – daß nämlich allein schon der Aufenthalt in anderen Räumen eine Verbesserung des Niveaus bewirkt – daß dies so eintritt, halte ich für unwahrscheinlich.
In NRW wurde ja bereits seit den 70ern die Hauptschule verdrängt (die Eltern schickten ihre Kinder auf die Gesamtschule) und die Inklusion wird ebenfalls schon seit geraumer Zeit hehren wolkigen Argumenten angepriesen.
colorcraze ha detto:
“Umetikettierung” – jein, der Stundenplan ist schon umfangreicher, aber natürlich ist eine Schule, auf die die große Mehrheit geht, eigentlich eine Hauptschule.
Mit klassenübergreifendem Unterricht und Inklusion nähert sich das ganze dann mehr und mehr der früheren Zwergschule an, nur auf Massenbasis.
whatcrisis ha detto:
Errungenschaften des Kapitalismus: Drei-Klassen-Schul-System. Auf diesem Fundament können Sie bauen. Dann klappts auch mit der Statik im gesellschaftlichen Überbau.
Schule des Lebens. Jo mei, s is wias is, gell, des Lebn. Lebn und ned lebn lassn halt. War scho imma so, wiad a immer so sei.
Konfusius dicet: Wie die Schulen eines Landes, so auch seine übrigen Verhältnisse.
Filou ha detto:
Ich lüfte jetzt ein paar Geheimnisse, bester Pascha:
ad 1: Die Verwendung erstklassiger Sekundärquellen lässt dem Menschen viel mehr Zeit für Unzucht, Trunk und Illiteratismus.
ad 2: 10 Computer. Tja, Einjeder macht immer nur das, was er am zweitbesten kann. Es ernährt seinen Mann und gibt ihm Zeit für Unzucht, Trunk und Illiteratismus.
ad 3: Dilettantische Verwendung der Zeitformen, verbunden mit Gedankensprüngen sind die Folgen von Unzucht, Trunk und Illiteratismus. Meine Schuld. Wie so oft.
ad 7: Es gibt sie. In den Weiten Islands wurden sie gezeugt von der Festlandkultur verwiesenen Künstlern denen man die exzessive Neigung zu Unzucht, Trunk und Illiteratismus zum Vorwurf machte. (Ich will HansMeier heissen, wenn’s nicht so ist.)
pascha50 ha detto:
Das war ja wohl klar wie Kloßbrühe, lieber Filou.
Nomen est omen: Simplicissimus vs. Filou…
Wissen Sie noch, wie das Märchen vom Sterntaler im ‘Woyzeck’ ausgeht?
David Copperfield des Internets: Nichts ist, wie es scheint. Nichts scheint, wie es ist.
Sorry für die mentale Penetration…
T.I.M. ha detto:
Ist “mentale Penetration” eine Synthese im Hegel’schen Sinne oder einfach nur eine contradictio in terminis?
Mediensegler ha detto:
Unzucht, Trunk und Illiteratismus
bringt einen letztendlich
zwangsläufig zum Querdenken.
Man sucht die Wurmlöcher.
whatcrisis ha detto:
“David Copperfield des Internets: Nichts ist, wie es scheint. Nichts scheint, wie es ist.”
Sie hingegen bilden die löbliche Ausnahme, pascha50: Bei Ihnen ist alles genau so, wie es auch scheint, nicht jedem gelingt es derart meisterlich, die Verhältnisse hinter den Fassaden und das Bühnenpersonal nach Ablegen der wechselnden Masken ungeschminkt im Cabinett so trefflich auszuleuchten!
Sie sind wahrlich ein Meister der Desillouzionskunst!
pascha50 ha detto:
Danke für das Lob, whatcrisis, das ein zwiespältiges Empfinden in mir auslöst.
Nicht jeder will demaskiert werden, wenn er sich auf dem Stützen-Jahrmarkt der allzumenschlichen Eitelkeiten, der starkdeutschen Sprachkunst, der feinziselierten Kunstsprache, der politischen Kleinkunst, des liebevoll betriebenen Kunstgewerbes, der klebrigen Medienzuckerwatte, des kunterbunten Kulturpanoptikums, der figurativen und wörtlichen Vexierbilder, der Zurschaustellung der Dame ohne Unterleib, des dummen Augusts, des starken Lukas’, der 99 Militär-Luftballons, des aufdringlichen Losverkäufers usw. vergnügen will.
Ich habe keinerlei Interesse und Berechtigung an einer Demaskierung. Ich finde ein mental-psychologische Vergnügen eher im Gegenteil von Larven abnehmen wollen:
Am Zusammensetzen von Puzzleteilen.
Jeder hat doch das unabänderliche Recht, sich hier so zu präsentieren, wie es ihm / ihr entspricht. Genau deshalb bin auch der festen Überzeugung, dass es für jedes Partikularinteresse ( Politische Theorien debattieren, Weltverbesserung betreiben, Genderdebatte vorantreiben, Sprach- und Bilderkunstwerke kreieren und ausstellen, dezent Schweineigeln, auf höchstem Niveau dozieren, kurz: belehren und unterhalten bei Brot und Spielen ) eine Blog-Berechtigung gibt.
Wenn man die eigene Person außen vor lässt, finde ich das zwar höchst bedauerlich, whatcrisis, auch und gerade in Ihrem Fall, aber ich akzeptiere und respektiere es ohne wenn und aber.
Das machen ja viele so.
Ich scheine(!) der einzige Lehrer weit und breit zu sein…nichts ist, wie es scheint…
NUR: Wenn man das so handhabt, dass man von seiner eigenen Person völlig absieht, hat man dann noch ein (moralisches) Recht, den anderen Bühnenfiguren die Verwendung ihrer Masken und Kostüme vorzuhalten???
Wir sind hier ALLE auf einer Bühne, die alles andere als die Welt bedeutet.
Es ist NICHT so, dass einige Kommentatoren im Dunkeln auf den Rängen sitzen und das Geschehen auf der Bühne kommentieren dürften.
Wer kommentiert, spielt mit!
Ob Filou als Hamlets Geist auftritt oder zusammen mit spaccato als Rosencrantz und Güldenstern, oder ob er sich mit einem anderen Totengräber lehmige Schädel zuwirft, das bleibt ihm allein überlassen.
Ich habe ihn halt mit David Copperfield verglichen. Er scheint durch die chinesische Mauer gehen zu können. Kritisieren kann und will ich ihn für die Verwendung von Spiegeln absolut nicht. Es ist sein gutes Recht, mir /uns nichts über sein Privatleben zu erzählen, außer dem, was er erzählen will. Eine Binse.
Wovor viele Kommentatoren hier Angst haben, was ihre Identität und Privatsphäre angeht, kann ich deshalb nicht so genau nachvollziehen, weil man ja auch wie Mediensegler Ereignisse aus seinem Leben offen und ehrlich darstellen kann, ohne sich zu outen.
Man kennt jetzt einige Fakten aus seinem Leben, aber man weiß dennoch nichts von ihm ( Beruf, Ort, Beziehungen ).
Nur so greifen die Zahnräder wirklich konstruktiv ineinander.
Alles andere ist Austausch von Wikipediaartikeln.
So sehe ich das eben.
Das Bedürfnis, persönlich etwas von sich zu erzählen, haben doch schon einige Kommentatoren.
Nur kennen sie halt ihren Karl Valentin allzu gut:
Outen hätten wir uns schon wollen, nur schreiben haben wir uns nicht getraut.
whatcrisis ha detto:
Mental vergnügter bekennender ZEIT-Leser beim Schwarzbrotmahl vorm Puzzle, der des einen guten Recht nennt, was er dem anderen nicht zugesteht – Sie müssen ein Mensch voller innerer Eigenheiten und Widersprüche sein, wie ich schon einmal bemerkte, ein wenig kompliziert eben, und ganz klar etwas ganz Besonderes! Und so entsteht selbst ohne Spiegeleiereien oder fremdes weiteres Zutun ein getreues Bild auch von Ihnen!
Zahnräder, die ineinander greifen: pfui, welch garstig mechanistisches Bild Sie da entwerfen, an anderer Stelle haben Sie besser, weil anmutiger über gute und gelingende Kommunikation geschrieben! Kommunikation ist doch nicht, wenn man ständig unbewusst mit den Zähnen im Getriebe knirschen muss weil man nicht anders kann! Ich muss gestehen, da gefielen mir ja die Illouz-Zitate noch besser, und die waren schon in etwa so schwerverdaulich wie eine ganze Ausgabe der ZEIT auf einmal (das hat sich seit den 80ern jedenfalls mE nicht geändert bei denen).
pascha50 ha detto:
Melde mich demnächst mit längerer Antwort wieder, warum wir offensichtlich so oft aneinander vorbeireden, geschätzter whatcrisis.
Warum für Sie, einen bildungsgesättigten Zeitgenossen der abendländischen Geistesgeschichte, der perfekt Griechisch und Latein zitiert (spricht?), Illouz und vor allem die ZEIT schwerverdauliche Lektüre darstellen soll, erschließt sich mir nicht einmal ansatzweise.
P.S. 1 Warum gehen Sie, wie leider des öfteren, nur auf Marginalien ein und nicht auf den Kern der Schauspielproblematik, wie leider des öfteren hier im Blog?
DAS war doch unser Thema, oder?
P.S.2 Ziehen Sie persönlich LIEKEN Urkornbrot nicht 100x dem englischen Ziehharmonikabrot, genannt “mothercare”, vor?
P.S. 3 Warum waren Sie denn heute morgen in Ihrem Kommentar @kommentatorentod so ganz und gar kratzbürstig zu mir?
Wenn ich einen Fingerhut voll Eigenlob bezüglich meines Bildervergleichs von Hase H. und dem Igelpaar M&M geäußert habe, sehen Sie das als unrühmliche und hybride Selbstbeweihräucherung, über die Sie eine Ironieessigwolke niederregnen lassen, die dem Anlass nicht angemessen erscheint….
Wo bzw. In welchem thematischen Zusammenhang hätte ich das tragische Schicksal der 330 Bootsflüchtlinge bedauern können oder sollen?
P.S.4 Können Sie hier einen einzigen Kommentator erkennen, außer spaccato natürlich, der keine “inneren Eigenheiten und Widersprüche” hat?
Ist die Vorstellung vom widerspruchsfreien Kommentator wirklich wünschenswert, human und realistisch???
P.S. 5 ich hatte heute, lieber whatcrisis, wie schon lange nicht mehr, den Eindruck, dass Sie ganz gezielt nach klitzekleinen Haken und Ösen gesucht haben ( colorcraze,Filou, Pascha) und aus Justitias Balkenwaage eine Milligramm registrierende Digitalwaage gemacht haben…
…”was er dem anderen nicht zugesteht”
Grübel, Grübel? Was meinen Sie jetzt damit?
Ist meine mehrfach wiederholte Aussage, dass jeder hier das Recht auf seine eigene Art der Selbstdarstellung hat, nicht eindeutig?
Gottseidank habe ich morgen 2 Greistunden und in meiner schülerbücherei einen PC stehen…
Freu mich schon auf das volle Korn. Muss nicht glutenfrei sein…
Gute Nacht, Bruder in der Gosse …
spaccato ha detto:
btw – PaScha,
haben Sie schon Erfahrung gesammelt bezüglich der sog. Inklusion?
pascha50 ha detto:
Nein, spaccato, habe ich nicht. Aber ich weiß definitiv, dass die hochmotivierten Kollegen an sonderpädagogischen Einrichtungen die Luft anhalten, die Stirn in Falten legen, weil sie wissen, dass sie mit 1 oder 2 anderen Kollegen/ innen in Zukunft in einem Klassenzimmer unterrichten dürfenmüssen.
Die Ruhe, die lernbehinderte Kinder im kleinen Kreis brauchen, die direkte Ansprache durch eine Fachlehrkraft ( eben die Sonderpädagogen), die Möglichkeit zeitverzögert zu arbeiten- all dieses fördernden Maßnahmen fallen im ruppigen Schulalltag unter 1000 – 1500 Schülern weg.
Wie kommen Sie jetzt auf diese Frage?
Oder haben Sie das auf die gesellschaftliche Inklusion bezogen?
Heißt es da nicht Integration?
Sie verwirren mich! Bitte um Entwirrung!
spaccato ha detto:
Nee, ich meinte schon die Inklusion, die ja jetzt gerade an den Schulen im Schwange ist.
Da Sie ja quasi vom Fach sind und es hier am Rande auch um Schule geht, wollte ich mal nachfragen, ob es da von ihrer Seite schon Erfahrungen gibt …
spaccato ha detto:
… muss natürlich von Ihrer Seite heißen …
pascha50 ha detto:
Ich verstehe natürlich Ihre Analogie bzw. die Anspielung darauf!
Nur ganz kurz: wenn die Leute, die Probleme haben, auch Probleme machen, dann sind einfach Antworten IMMER falsche Antworten!
Vll sollte ich neben dem Bloch an W. Auch mal Buschkowski lesen.
Ich hatte aus Interviews und Talkshows immer den Eindruck, dass sich da einer konstruktiv um Lösungen bemüht.
Wie würden B.s Kritiker in Sachen Duisburger Problemhaus urteilen?
Könnte man hier ein “Wir” und ein “Jhr” vermeiden?
spaccato ha detto:
… Na, das wäre aber eine bunte Mischung Bloch und Buschkowsky unterm Baum.
BBB
Da gibt es bestimmt schon was beim Weltauktionshaus zu ersteigern.
(Damit da nicht noch nachgedruckt werden muss …)
…
Oder bei a.:
Kunden, die diesen Artikel gekauft haben, kauften auch
T. S. Deutschland schafft sich ab
K. H. Das Ende der Geduld
etc.
spaccato ha detto:
… hatte übrigens auf keine Analogie angespielt, owohl sich das angeboten hätte.
pascha50 ha detto:
P. S. @ spaccato
Sie sind einer der friedlichsten Diskutanten, die ich getroffen habe.
Hat Sie schon jemals irgendetwas aus der Ruhe gebracht?
Wenn ja, was?
Allein oder mit anderen?
Da war die mit Abstand schlimmste Frageellipse meiner katholischen Jugend!
spaccato ha detto:
Oh – im real life kann ich schon mal aus der Haut fahren. Aber Hallo.
Aber es nutzt ja nix. Meistens jedenfalls.
Michel Drückeberger ha detto:
whatcrisis ha detto:
Wie nur bringt man feine Damen und die feine Gesellschaft dazu, Ja zu sagen zu ein wenig lustvoller Penetration. Diese Mimimimöschen gefallen sich ja darin, sich zu zieren und zu verweigern, wollen dafür aber auch noch geliebt und repsektiert werden – dabei sind sie in etwa so nutzlos wie ein Astloch.
whatcrisis ha detto:
Huch. Keine Ahnung, was repsektieren eigentlich bedeuten könnte, aber es klingt irgendwie gut.
Der WP-Editor zickt übrigens z. Zt. so übel, dass es bei der FAZ ja fast noch schneller und besser ist.
Michel Drückeberger ha detto:
REP? Schon bayrisch verdrängt, wer die waren? Sektierer waren die allemal.
& was die Damen anbelangt: Aufs Fahrrad damit, aber vorher den Sattel abmontieren 😉
Signor Spaccato hat sicher das dazu passende Filmchen mit Meguru Kosaka, unverpixelt, versteht sich…
spaccato ha detto:
So’n Schweinkram, also – ts.
Bin da mehr so für anspruchsvolle Filme zu haben.
pascha50 ha detto:
MICH, z.B., interessieren Sumpfdotterstilblumenblüten aus F.s NL-Gefilden 100x mehr als Weißwein aus Südnorwegen!
Höchstens als Eiswein!
DE ist auch auf den Import ALLER Bodenschätze angewiesen.
Und das sagt doch überhaupt nichts!
Selbstportraits sind ein legitimer Versuch, die Wirklichkeit seiner eigenen Vorstellung anzupassen.
PINGERE AUDE!
Filou ha detto:
Respekt, ist es nicht das was der südosteuropäische Proll von mir einforderte, als ich ihn höflich bat, seinen Umfta-Umfta-Apparat in seinem gebrauchten bayrischen Autostolz leise zu stellen, nachdem er bereits eine halben Stunde lang seiner lieblichen blonden Friseuse die Toleranz der Niederländer demonstrierte?
Michel Drückeberger ha detto:
Na, ZEUS: Den Fünf-Mütter-Schock gut überstanden?
Filou ha detto:
Jupiter, Jupiter! Zeus ist der von der Nebenwolke. Er zofft gerade mit einem Spätgeborenen, der mit Holzlatten rumfuchtelt.
spaccato ha detto:
… und er hat ihn ordentlich auseinandergenommen, dass dem Hören & Sehen vergangen ist.
spaccato ha detto:
Menno.
ordentlich auseinandergenommen
whatcrisis ha detto:
Ach, wen interessieren denn schon Stilblüten und Selbstportraits aus Sumpfgebieten und Randlagen. Während Südskandinavien vom Klimawandel zu profitieren scheint und schon erste gute Weinjahrgänge hervorbringt, werden die armen Niederländer wohl bis auf weiteres auf Importware angewiesen sein, das sagt doch eigentlich schon alles.
HansMeier555 ha detto:
Redeschau, oder wie soll man “talkshow” verdeutschen?
.
Plauderschau?
spaccato ha detto:
oder: Talgschau
Da wird der Talg, der so in einem steckt, mal an die Oberfläche befördert und zur Schau getragen.
spaccato ha detto:
Schnatterschau
Sabbelsendung
Darstellungsdebatte
Plapperpräsentation
pascha50 ha detto:
Goethe wollte auch mal Nase durch Gesichtserker ersetzen.
Und Hose durch Beinkleid.
Unser oberschlesischer Religionslehrer wollte in den 60ern unbedingt Froschschenkelparade sagen statt CanCantanz.
Michel Drückeberger ha detto:
(Werner Höfers) Frühschoppen…
HansMeier555 ha detto:
A ja.
Und schaudaun?
Michel Drückeberger ha detto:
schaudaun ist meistens gleich draufhaun
Helmut Weiß ha detto:
@pascha
“Nörgelei” an Berlin, da habe ich voll daneben gegriffen. Ich meinte eher den Haß auf Berlin, den Wettbewerb, das ätzendste Statement über Berlin zu verbreiten. Kann man wohl nur psychologisch erklären. Wenn man in die Regionalpresse der großen anderen Städte schaut, erfährt man, daß alle die gleichen Probleme in ihren sozialen Brennpunkten haben, Und was die berühmte Berliner Großmäuligkeit betrifft: Die Kölner z.B. können da mühelos mithalten.
colorcraze ha detto:
Da haben Sie durchaus recht. Berlin hat eine Art von Prominenz, daß es “draußen im Lande” (um dieses unnachahmliche Kohlsche Diktum mal wieder aus der Mottenkiste zu holen) als Großstadtdschungel und Großkopfetenstadt (aus der Ferne erscheint alles größer als es ist, viel Macht hat “Berlin” in der Welt nicht) und “Faß ohne Boden” herhalten muß.
De facto ist es eine Beamtenstadt mit viel Proletariat und wenig Industrie, eine Art Karlsruhe angereichert um Mannheim-Ludwigshafen, nur die größtenteils in arbeitslos.
Was fehlt, ist eine wirklich überregionale Zeitung, die gibts aus Hamburg, Frankfurt, Zürich. Es hat nicht wirklich eine eigene Stimme.
T.I.M. ha detto:
Hmm… Mannheim-Ludwigshafen minus Industrie – das waere wohl ein ueberdimensioniertes anatolisches Dorf. Sowas wie Duisburg mit Weinanbau drumherum.
Mediensegler ha detto:
Wow, letztens noch kulturelles Problem,
und jetzt anatolisches Dorf.
Sie haben gegurgelt.
Stadtteile von Dortmund
und Krefeld sehen ähnlich aus.
Da hammer Kappes drömröm.
T.I.M. ha detto:
Gurgeln nicht notwendig. Hab mal fuer ein paar Wochen in Ludwigshafen gelebt und noch nirgends in Deutschland soviele vollverschleierte Frauen gesehen wie in der “Innenstadt” (als das, was suedlich der BASF ist). Allerdings weiss ich nicht, ob ich den Anatolen vielleicht Unrecht tu’; ein Kollege (der Al-Sawahiri fuer einen tollen Typen hielt) kannte dort einige Landsleute – und er war Palaestinenser.
Dortmund (von vor ein paar Jahren) kenne ich auch einigermassen. Noerdlich vom Bahnhof wuerde ich als Frau auch nicht abends alleine langlaufen. Allerdings hat die Stadt auch sehr angenehme Viertel, weshalb ich sie nicht als Beispiel nehmen wollte (Das mag auf Duisburg auch zutreffen, da kenn’ ich mich aber nicht aus.)
Ich gebe aber gerne zu, dass Ludwigshafen Innenstadt ein negativer Ausreisser im sehr prosperierenden Rhein-Main-Neckar-Gebiet ist (sicherlich auch der direkten Nachbarschaft der weltgroessten Chemiefrabik geschuldet), wohingegen das Ruhrgebiet fast in Gaenze auf den sozialen und kulturellen Ruin zusteuert.
colorcraze ha detto:
“Vollverschleiert” klingt jedenfalls nach weiter südlich wie Türkei. Die kenne ich eher mit Mantel auch wenns warm ist und Kopftuch.
whatcrisis ha detto:
Vollverschleiert ist doch nur das analoge Pendant zu vollverschlüsselt. Also im Grunde kulturelle Avantgarde, Vorwegnahme dessen, was uns inzwischen ja herzlich anempfohlen wird.
Als ewiggestriger Vollspießer braucht man natürlich erst mal so circa 10 Jahre, bis man sich an den Anblick und den Gedanken allmählich zu gewöhnen auch nur bereit wird.
Moritz ha detto:
Bairische Erdkunde:
“Berlin” steht für manchen Süddeutschen bildlich einfach für Norddeutschland. Alles jenseits der Mainlinie … weiße Flecken … terra incognita … Fischköpf, Kongo.
Außer dem Bayrischen Wald. Isse Bayrisch Kongo.
Michel Drückeberger ha detto:
Na endlich mal wieder ein ri-motz 😉
colorcraze ha detto:
Wobei die echten Fischköpp ja eher in Hamburg und Bremen zu finden sind.
Moritz ha detto:
Alles Fischköpp.
Ab Aschebersch.
kinky So ha detto:
“Abschaffel ” von W. Genazino. Flaneur-Literatur.
Vom Walser Martin stammte die “Heimatverbundenheit als Synonym für Zurückgebliebenheit”, pascha50.
Moritz, “Moral ist wenn man moralisch ist”. (Hauptmann zu Woyzeck)
.
Auf einer Klagenfurt-Lesung bemerkte eine Kritikerin nach einem destaströs folkloristischen Werk, die Bayern würden Schlachtabfälle als Schmankerl verkaufen.
.
Kritik am Hochreck.
.
Heute abend sehe ich mir die Fashion-Ikone Elisabeth an. Mit der niederknieswerten Cate Blanchett, der verrucht Elbischen.
.
Shades of Grey (which is the new black).
.
Berlin, Herr Weiß, hat recht schöne Häuser. Als in München lebend veabscheue ich das hier dargebotene Rustikale.
Der Tyler/Tokio würde sagen, dann geh’ doch nach Berlin.
Kein Ort nirgends.
pascha50 ha detto:
Dons hübsche Formulierung vom “tückenfreien Gespräch” werde ich in meinen aktiven Wortschatz aufnehmen.
HansMeier555 ha detto:
Unzucht, Trank und ein neues Hörgerät…
.
HansMeier555 ha detto:
hups, dabei hatte ich doch die Leertaste gedrückt…
Mediensegler ha detto:
Blöd, dass man hier keine Bediensteten hat.
spaccato ha detto:
Nicht?
Garçon bitte an Tisch 7!
Mediensegler ha detto:
An Tisch 7 nur Kännchen.
Mediensegler ha detto:
Kollege kommt gleich.
spaccato ha detto:
In der Tat!
Kommt keener – is ja wohl die Höhe!
Filou ha detto:
Wegen Warenannahme ist dieses HOG-Objekt) von 11 bis 22 Uhr geschlossen.
(gez. Objektleiter)
Mediensegler ha detto:
von 22 bis 10 Uhr
eingeschränkter Verkehr
wg. Lärmschutz
Mediensegler ha detto:
0:1 in Wembley.
Ab morgen übernehmen
beim Handy die Inselaffen
Filou ha detto:
Pascha, bitte, Sie sind viel zu liebenswürdig, um mich durch weitere Neugierde zur lustigen Verwendung aller Tarnkappen aus meinem Theaterfundus zu verleiten.
Geben Sie mir bitte wieder die Möglichkeit, dem Ernst des Lebens mich zu widmen.
Wie tenorte doch Lohengrin zu Elsa v. B?
Ebent.
pascha50 ha detto:
Mir schwant Fürchterliches, Capitano!:-)
Mediensegler ha detto:
Neeee, jetzt muss ich auch mal verbessern,
………., Capitano! 🙂
So geht das.
Mediensegler ha detto:
😳
sambossa ha detto:
Da ist sie ja, die Leichtigkeit der Stützen, gerade mit einem Glas Rioja genießend.. Doch bevor jetzt die Geister kommen, trolle ich mich lieber von dannen 🙂
Mediensegler ha detto:
Für manche die unerträgliche Leichtigkeit.
pascha50 ha detto:
Ich favorisiere die leichte Unerträglichkeit des Nichtwissens, Mediensegler.
Nach meinem kleinen melo-dramatischen intermezzo mit Filou fiel es mir wie Schuppen von den Haaren:
Ich wäre die Idealbesetzung für den Offizier in dem Film “Das Leben der Anderen”
Spaccato kam mit einem Schwan, prompt zu Paschas Rettung an.
spaccato ha detto:
Oh ja – ein Paparazzo bannte es für die Nachwelt auf Platte.
whatcrisis ha detto:
Die unerträgliche Nichtigkeit des Wissens und Lebens anderer. Ein hartes Los, so hart kann kein Schwanenhals je sein.
Beim Unglück vor Lampedusa sind übrigens doch über 300 Menschen ertrunken – wussten Sie das? Pardon my Zahlen- und Wissensfetish. Über 330 sollen es sogar beim genauen Nachzählen gewesen sein.
pascha50 ha detto:
Ach, Sie sind ein Bilderschatz, spaccato!
Ich glaube, den Filou machen wir zum Schauspieldirektor.
Aber wer ist dann LudwigII?
Ich als eher östrogenaffiner Mann hätte kein Problem mit dem Geschlechterwechsel.
Es darf beim Rollen neubesetzen weitergesponnen werden…
spaccato ha detto:
Hier noch ein schönes Builderl.
(Pruuust)
pascha50 ha detto:
Das sieht mir aber eher nach Hodengrün aus, denn nach Lohengrin…
Mediensegler ha detto:
Hodengrün?
Shrek, ich habe den Oger verpasst!
T.I.M. ha detto:
Loritz Melchior! Fuer viele Wagnerianer DAS Sinnbild der “guten alten Zeit”. Ich bin ja mit der Gegenwart und Jonas Kaufmanns baritonalen Timbre mehr als zufrieden. Endlich mal wieder jemand, der selbst in einer Rolle wie Lohengrin stets wie ein Mann klingt (ein Kerl! – Wer hier nahm nochmal Anstoss an diesem Wort?)
Das knabenhafte Gegenstueck dazu waere Klaus Florian Vogt, dessen – technisch zugegebenermassen gar nicht mal schlechtes – Jungenstimmchen einfach keinen virilen Helden hergibt.
Wobei Guste Hessling (geb. Daimchen) ja berechtigterweise festgestellt hat, dass Lohengrin gar nicht zum Vollzug kommt.
—
Sie bestiegen die erste Klasse, er spendete drei Mark und zog die Vorhänge zu. Sein von Glück beschwingter Tatendrang litt keinen Aufschub, Guste hätte so viel Temperament nie erwartet. „Du bist doch nicht wie Lohengrin“,
—
Filou ha detto:
Bester Pascha, nochmal zu ad 1; Die Völker werden dereinst meine unfassbare Fairness preisen, die ich hiermit nochmals unter Beweis stellen möchte:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13515834.html
Bei Google folgende Wortkombination eingeben: Goethe Bahnhof Raddatz. Das Ergebnis wird überwältigend sein. Versprochen.
(Daher auch die weiter obene Erwähnung von Sekundärquellen.)
spaccato ha detto:
weiter obene
oh – oh – oh …
[das ausdrucklose Gesicht fixiert einen Punkt in der Ferne – Szene in Schwarz/Weiß]
Filou ha detto:
Ey Spacco, das hab’ ich absichtlich getan. Weils so schön passte.
spaccato ha detto:
War doch klar.
Aber meine Regieanweisung konnte ich mir nicht verkneifen.
colorcraze ha detto:
Sehnse, spaccato, so schnell geht das, daß man eigenwilligen Charakteren ansagt.
pascha50 ha detto:
Formidabler Filou!
Wenn Sie auf diese Weise zu jedem ad1 – ad7 eine Erklärung nachschieben, bin ich wieder halbwegs versöhnt und bin auch gar nicht mehr neugierig …
Bis zum nächsten Mal…
Vielleicht haben Sie ja auch “Nie sollst du mich befragen!” einmal zu oft gehört…
Die Stelle schlag ich nach, wenn ich heute nachmittag noch fünf Inhaltsangaben zu Borcherts “Die Küchenuhr” korrigiert habe…
Vor lauter hoch,optimierender – ach, den süßen T9 Ergänzer lass ich, extra für colorcraze , doch glatt stehen…- wollte sagen: hochmotivierender Bayern-Berlin Kommentare komm ich fast zu nichts.
Ich habe die ganzseitigen Literaturanalysen von Fritz bin ich nicht der klügste Dandy von allen Raddatz schon vor 40 Jahren verschlungen und mag ihn in seinem Spleen. Daran ändert auch ein Bahnhof im falschen Jahrhundert nichts.
Ich war schon immer typischer ZEIT-Leser, nicht SPIEGEL-Leser.
Aber das wird Sie so viel interessieren, wie …wie Filou als LudwigII auf der Bühne aussähe…
Filou ha detto:
Die dritte Weissagung von Fatima bleibt verhüllt.
pascha50 ha detto:
Das weiß ich noch von meiner Oma.
Pius XII soll leichenblass geworden sein, als er sie zu lesen bekam.
Die Giftschränke des Vatikan wären doch auch mal was für wikileaks…
Wie geht es eigentlich Julian Assange?
Wie lange will und kann er noch in der Botschaft in London vor sich hindümpeln?
Anklage wg. Vergewaltigung nach Liebesnacht in Stockholm…
Wenn eine Frau nach einem ONS ein schlechtes Gewissen bekommt, oder Angst vor ihrem Ehemann, kann sie auf Vergewaltigung klagen…
Kann man da nicht Warnhinweise auf der Verpackung anbringen…
“Touching my boobs may cause serious injuries”
Wie komme ich jetzt vom Papst auf schwedische Titten …?
T.I.M. ha detto:
Was ich nicht verstehe: Wieso koennen die Schweden keinen Prozess in Abwesenheit fuehren? Dann koennte sich Assange anwaltlich verteidigen lassen, und mit nicht einmal geringer Wahrscheinlichkeit wuerde er sowieso freigesprochen.
colorcraze ha detto:
Angeblich soll das Attentat auf JohPII ja die Fatima-3-Vorhersage gewesen sein, also passé.
“Prozess in Abwesenheit” – gehts noch. Der Sinn eines Prozesses ist, daß sich die streitenden Parteien im Ausgleich begegnen.
Bei “Prozess in Abwesenheit” könnte man ja nie sichergehen, egal wo man hinkommt, ob da nicht schon irgendein Prozeß gegen einen imgange ist. Das ist doch abartig.
colorcraze ha detto:
Fallen Sie nicht vom Blatte, pascha!
Assange kann in der Botschaft noch Jahrzehnte bleiben, zumindest wenn es nach der englischen Regierung geht. Die ist in solchen Fragen bekanntermaßen sehr geduldig.
Die schwedische wahrscheinlich auch.
Und Sie wollen doch nicht im ernst den amerikanischen Weg des Deppenaufklebers allüberall gehen? (Nicht nur die Geschichte mit dem mikrogewellten Pudel und dem “zu heißen” Kaffee, auch die mit dem Kartoffelschälen zum ersten Mal via schriftlicher Anweisung sind sehr abschreckend. Vor allem ~die Ergebnisse~)
T.I.M. ha detto:
Abwehsenheitsvervahren natuerlich nur mit Einverstaendnis des Angeklagten. In dem speziellen Fall denke ich, dass es fuer Assange so oder so wuenschenswert waere, wenn diese Anklage wegfiele. Solange es aber zu keiner Anhoerung kommt, bleibt auch die Anklage bestehen. Seine Aussage koennte er ja problemlos von seinem Anwalt vortragen lassen.
whatcrisis ha detto:
Zum Befragen in absentia oder in praesentia: Eine gute Gelegenheit, einmal an das Schicksal der Würgerin von Theben zu erinnern, die ja ihrem Spleen, Wanderer eingehend zu befragen, auf tragische Weise zum Opfer fiel:
Die Sphinx (griechisch Σφίγξ „Würgerin“) oder Phix (griechisch Φίξ) der griechischen Mythologie war die Tochter des Ungeheuers Typhon und Echidna und somit Schwester von Hydra, Chimäre, Kerberos und Orthos. Sie galt als Dämon der Zerstörung und des Unheils. (…)
Als Ödipus die richtige Antwort sprach, stürzte sich die Sphinx von ihrem Felsen und starb. Theben war befreit, aber das tragische Schicksal des Ödipus nahm seinen Lauf.
Cavete oede pussys!
whatcrisis ha detto:
Hinter der ZEIT steckt gerüchteweise ja immer ein eigenwilliger Tropf.
Gewähren die eigentlich Lehrer-Rabattz?
Michel Drückeberger ha detto:
https://www.google.co.nz/search?q=Goethe+Bahnhof+Raddatz&btnG=Nach+B%C3%BCchern+suchen&tbm=bks&tbo=1&hl=de
colorcraze ha detto:
Fritz “Jöthe” Raddatz und seine Bahnhofsverlegung ist ja sogar mir ein Begriff. Das bedeutet, es hat damals ziemlich Publizität erfahren.
Mediensegler ha detto:
das war es,
ab 400 ist jetzt hier Schluss-
colorcraze ha detto:
Das war ja schon der vierhunderterste! Dies ist der vierhundertzweite!
Aus, aus! Das Spiel ist aus! Einstweilen auf der FAZ weiterschreiben!
Mediensegler ha detto:
Da kloppt sich der Thorsten mit den 10/8 ern.
colorcraze ha detto:
Das wird leider nicht viel helfen, weil diese Sorte Verstrahlte Utopisten sind, die darauf rechnen, daß das Elend, das sie mit ihrem Utopismus anrichten, erst später die Jüngeren trifft. Und zu denen haben sie keinen Bezug, weil sie sich eigene Kinder nicht erst anschaffen, allenfalls ein adoptiertes Accessoire.
Mediensegler ha detto:
Stelle mir gerade das Gesicht
der schweizer Unitätsprotestorin vor,
wenn da mehr als 3 POC durch die Gassen
von Bern laufen und 1 Euro-Sonnenbrillen
verkaufen.
Filou ha detto:
Jacke abziehen in Köln-Ehrenfeld könnte auch lehrreich sein.
colorcraze ha detto:
Weia, der 10/8er Blog soll wohl neue Maßstäbe in der völligen Verstrahltheit setzen.
whatcrisis ha detto:
Was haben Sie alle hier nur gegen Menschen, die durch die Straßen laufen?
Da sind ja stubenreine Homophobiker noch konkaktfreudigere Mitmenschen.
Es sind doch nicht die Menschen, ihre Kleidungsvorlieben oder Hautfarben, die Besitzstandsbürgerchen so schrecken. Es ist ihre Armut, die sie mitbringen und die an ihnen haften bleibt, dafür sorgen die Habenden ja schon. Aber woher sollen ehrbarer Lebensunterhalt und Wohlstand auch kommen, wenn sie entweder gar nicht oder illegal oder zu Niedrigstlöhnen arbeiten dürfen… Darin scheinen sich alle Tortenschichten einig: Mia san mia, und die san die – warum sterbn die net? Kunntma ned oi des Geschwerl in da Adria dersaufa lossa oder an da Grenz derschiaßn?
Solange das so ist, treffen die Folgen solch gewollter Zustände (Drogen, Prostitution, Eigentumsdelikte) alle solche Stützen solch feiner Gesellschaft vollkommen zu Recht. Wer kein Mitgefühl hat, der verdient auch kein Erbarmen… Wer nicht teilen will, dem darf und soll und muss wohl auch genommen werden, auf dass es ihm eine Lehre sei in Sachen Anstand und Manieren!
colorcraze ha detto:
Wenn es die, die hier leben, schon nicht schaffen, mehr als ein Taschengeld für ihre Arbeit zu bekommen, besteht schlicht kein Bedarf an weiteren Arbeitsuchenden.
Es war anders in den 60ern, da konnte jeder kommen und konnte von seiner Arbeit gut leben.
whatcrisis ha detto:
Achso, die schaffen es nicht. Ja dann natürlich…
Ich bin ja auch der Meinung, die sollten mal mehr Druck machen und ihre Lebensbedingungen hier viel nachdrücklicher ausverhandeln, vielleicht schaffen sie es ja dann, bei Leuten wie Ihnen im Ansehen zu steigen.
Man muss nicht geliebt werden. Es genügt zur Not auch, wenn man, obschon vielleicht verachtet oder gar gehasst, hinreichend gefürchtet wird.
colorcraze ha detto:
“bei Leuten wie Ihnen”
ach? Sie wissen, wie ich wen ansehe? Hybris.
whatcrisis ha detto:
Keine Hybris. Leküre.
colorcraze ha detto:
novembre 21, 2013 alle 11:40 am
Wenn es die, die hier leben, schon nicht schaffen, mehr als ein Taschengeld für ihre Arbeit zu bekommen, besteht schlicht kein Bedarf an weiteren Arbeitsuchenden.
kinky So ha detto:
Moritz,
Sie tun Don Alphonso unrecht. Selbstverständlich ist das alles widersprüchlich.
Das liegt daran, dass die Figur sehr komplex angelegt ist.
Ich habe das für mich einmal sehr genau analysiert, fand es hochinteressant und habe es clownesk eine Weile begleitet, eine Art Hofnärrin und Hofdame gemimt, ich fand das amüsant.
Sehr zum Leidwesen der “Heimatlosen Seele”. (Smile – Gruß an Sie, Monsieur.)
.
Zum inneren Adel gehört auch die simulierte Volksnähe; das ergibt dann oft einen kruden Mainstream-Sozialismus, der nicht wirklich schlüssig ist.
Die übertriebene Aufgeregtheit der Texte und manche Aversionsplattitüden scheinen vordergründig der Ausdruck eines reaktionären Temperaments zu sein, sind aber im Kern persiflierend, komödiantisch. Oft sich selbst persiflierend. Gescheit und fortgeschritten ist das.
Und weil sie Woyzeck erwähnten: “Moral ist, wenn man moralisch ist.” (Hauptmann zu Woyzeck)
.
Die von mir sehr geschätzte, entzückende Gesellschafterin donna laura hat das sehr früh erkannt.
.
Es ist sehr schade, dass das Blog hier im Exil etwas “auströpfelt”, wie colorcraze es formulierte.
Ich kenne kein Feuilleton, das so sehr zwischen allen Stühlen sitzt, so komplex verwirrt, ärgert, amüsiert und anregt wie dieses Don-Blog.
whatcrisis ha detto:
@Kommentatorentod:
Bravo! Ein Bravourstück, eine Heldentat, eine Meisterleistung jagt hier die andere. Schlage vor, allen beteiligten Heroen und Geistesgrößen die Medal of Freedom UND die Medal of Honor zu verleihen! Mission accomplished. Und auch keine Spur von Bescheidenheit, man bekennt sich offen und sichtlich stolz nicht nur zur eigenen Leistungsbereitschaft und den eigenen nicht durchschnittlichen Fähigkeiten, sondern auch zu den erbrachten Diensten, Leistungen und Taten! Da haben wir sie ja, die großen, edlen und ruhmreichen Taten – man hat es ja schon geahnt… nun weiß man mehr.
Ich fasse zusammen: was nicht nur Blogs, sondern auch unserem Lande und unserer Zeit im Grunde nur fehlt, sind charismatische und charmante Lichtgestalten mit Insider-Kenntnissen, die mal Klartext sprechen und sich nicht zu schade sind, einmal aufzuräumen und auszumisten…
“sunshine is the best desinfectant” (Harvard Business School)
In diesem Sinne wird hier stets aufs Neue Vorbildliches geleistet! Bravo.
spaccato ha detto:
Man könnte den sich aufopfernden Helden auch Postkarten widmen, diese ins All schicken und abstempeln lassen.
whatcrisis ha detto:
Was echte Helden jedenfalls brauchen, und was man ihnen schuldet und auch nicht verweigern sollte, ist ein Quantum Aufmerksamkeit und Dank. Und wenn das sonst niemand macht… Das ist ja letztlich für sie wie für normale Leute die Luft zum Atmen! Und je höher die Sphären, desto dünner und kälter die Atmosphäre – ohne zusätzliche Sauerstoffzufuhr würden die Ärmsten ja noch ganz high. Sowas kann mit blackouts oder Schlimmerem enden!
spaccato ha detto:
Äh … wo laufense denn, die Helden?
whatcrisis ha detto:
Am besten gefällt mir immer noch der Mann, der seine Traumfrau nicht zu Worte kommen lassen wollte. Bestimmt war das eine Vollkorn-Hartweizen-Nudel.
achwas ha detto:
LAIKA
In einer Kugel aus Metall,
Dem besten, das wir besitzen,
Fliegt Tag für Tag ein toter Hund
Um unsre Erde
Als Warnung,
Daß so einmal kreisen könnte
Jahr für Jahr um die Sonne,
Beladen mit einer toten Menschheit,
Der Planet Erde,
Der beste, den wir besitzen.
(von Günter Kunert)
whatcrisis ha detto:
+1 !!
Kunert. Ist das nicht so einer, den belesene Philanthropen nicht kennen oder lieber verleugnen bevor der Hahn dreimal gekräht hat?