Alleweil ein wenig Geld im Sack,
alleweil ein wenig Schnupftabak.
Valentin Rathgeber
Jaaaa, sagt S. gefährlich und gedehnt wie eine Giftschlange im Angriff, das soll es geben.
A propops Unterkunft, sage ich ausweichend, in Kloster Scheyern ist gerade eine Wanderausstellung zu Valentin Rathgeber im Kreuzgang, und die knallrot angelaufene P. steigt sofort darauf ein, so dass wir thematisch erfolgreich zur Barockmusik wechseln.
Davor hatte der von der P. eingeschleppte K. nämlich seine unqualifizierte Meinung über jüngere Menschen eingebracht, die immer noch im Dunstkreis ihrer Eltern wohnen, Riesenbabies, Hotel Mama, so etwas sagte er und unterstrich damit, dass ein gutes Einkommen bei einer Autofabrik noch lange nicht hilft, eine niedrige Herkunft zu vertuschen. Denn das Lästern über Familienbande ist ein beliebtes Motiv bei der Unterschicht, die keinerlei Einblick in den tatsächlichen Nutzen so einer Bindung hat.
In meinem Umfeld – und das erklärt die bitteren Reaktionen auf solche Vorwürfe – könnte man so ein Verhalten so gut wie jedem vorwerfen. Seit Generationen. Ich meine sogar, der Umstand, dass es bei uns seit Generationen so ist, macht einen zentralen Unterschied in der deutschen Klassengesellschaft aus. Nur sagte man früher nicht Hotel Mama. Sondern “Stammhaus”, und das spiegelt sich auch heute noch in den Namen mancher Häuser, die für uns nicht mit Nummern verknüpft sind, sondern mit den Namen von Clans. Bei mir ist das nicht ganz so, im Haus starb ein berühmter Kriegsverbrecher und Massenmörder, daher trägt es seinen Namen: Aber dass ein Haus und eine Familie zusammengehört, zeigt überdeutlich, wie wenig man früher vom Wegziehen der Kinder gehalten hat.
Natürlich sollte ein Haus in diesem Falle etwas grösser sein, aber ich möchte hier auch bestätigen, dass man sich in einem Gebäudekomplex mit über 50 Zimmern und einem Nebengebäude sehr viel leichter aus dem Weg gehen kann, als in einer 2-Zimmer-Mietwohnung, in die es Zuzügler wie den K. verschlagen hat. In einer Epoche ohne Altersheime war es für den Nachwuchs verbindlich, in der Nähe der Eltern zu bleiben, und in einer Ära des immens teuren und nachhaltigen Bauens und des knappen Wohnraums konnte man auch nicht einfach so ausziehen – einfach, weil es kaum Alternativen gab. Man muss das nicht umfassend nachahmenswert finden, aber wenn eine Familie so über 6, 7 Generationen so lebt, ist das eben Tradition, und die hat man oder man zahlt 9 Euro pro Quadratmeter Miete in Kleinmehrimg und hofft, sich irgendwann auf Kredit eine Wohnung in einem besseren Viertel leisten zu können. So ist diese Welt nun einmal beschaffen.
Es läge mir fern, die Schattenseiten dieses Zusammenbleibens der Familien kleinzureden, und natürlich verlief das früher auch in liberalen Familien nicht immer ohne Repression und Streit. Aber noch in der weiteren Nachkriegszeit, als nicht sicher war, ob sich dieses Land wieder zu einem Spionageziel der USA knapp unter der Einsatzgrenze für Mörderdrohnen entwickeln würde, galt die Wohnmöglichkeit im Elternhauskomplex für junge, heiratswillige Menschen als echter Startvorteil ins Leben. Sogar in den 70er Jahren war es in den besseren Wohnlagen und Kreisen durchaus noch üblich, Villen mit Einliegerwohnungen zu versehen, falls ein Kind einmal eine Wohnung brauchen würde. Damals konnte ja noch keiner ahnen, dass die Globalisierung alles ändern und Leute wie den K. hierher bringen würde, der das Loblied auf eine unbedingte, selbst bezahlte Selbstständigkeit in allen Belangen singt, die sich allerdings bei genauem Durchrechnen gar nicht lohnt.
Denn natürlich macht es von Anfang an einen Unterschied, ob man die richtige Unterstützung hat. Sozialdarwinistisch gesprochen hat man eigentlich durchgehend mit Elternbeihilfe die besseren Chancen, sich genetisch durchzusetzen. Bekommt man am Studienort eine eigene Wohnung nahe des Parkcafes und ein Auto, hat man mehr Zeit für den Umgang mit dem anderen Geschlecht und dessen gehobenen Vertreterinnen als jene, die Nachts schlafen müssen, um am nächsten Tag zu studieren und zu arbeiten, um sich Münchner Preise leisten zu können. Das ist einfach so. Fährt man am Wochenende heim und hat man dort im Stammhaus eine Wohnung mit Dachterrasse, gestaltet sich das Leben auch angenehmer, als beim Verbleib in der Mietwohnung. Über all die Erbfälle fällt dann auch sicher einmal eine den Eltern gehörende Wohnung ab, die man dauerhaft beziehen kann. Im Ergebnis hat man dank Eltern eine Wohnung in Bestlage zum Leben und eine alte Studentenwohnung in einer beliebten grossen Stadt zum Vermieten. Was der K. aufgrund seiner Herkunft nicht erkennen kann, ist der enorme Startvorteil, der sich dadurch ergibt. Natürlich ist man in solchen familiären Beziehungen und Banden lokal gebunden, aber in unserem Fall ist das genau dort, wo der K. als Neukommender mit seiner Selbermacherhaltung reüssieren möchte. Und er wird hier lange Tage in einem hässlichen Gebäude geregelt arbeiten müssen, um das netto zu erwirtschaften, was für andere – seiner Meinung nach bruttohässlich – einfach so da ist.Und dann hat er noch nicht mal einen Zweitwohnsitz im Alpenraum. Für den er, er muss schliesslich hart und viel arbeiten, vermutlich auch keine Zeit hätte.
Dann muss er gar nicht erst besseren Partien ins Gesicht sagen, dass er vom Quell ihrer Möglichkeiten nichts hält, um sich aus dem tauglichen Genpool zu entfernen. Denn so eine Haltung führt in Beziehungen immer zu übelsten Konflikten, wenn die Eltern auch weiterhin ihr Kind unterstützen, wie sie es gewohnt sind, nicht aber den Partner, der sie spüren lässt, dass er ein derartiges Verhalten verachtet. Und die Natur einer Klassengesellschaft bringt es nun mal mit sich, dass es von diese wenig besitzende, schlecht gelaunte Art nicht auf der roten Liste der bedrohten Schichten steht: Es gibt viele davon. Und viele wollen nach oben. Wer in München Wohnungen vermietet und Anfragen von Leuten bekommt, deren erster Satz ihr Einkommen ist, kennt sie zur Genüge. Dem Hotel Mama sind sie früh entwachsen, zu früh, um Manieren zu lernen. Was für sie zählt, ist die persönliche Leistung, und dann kreuzen ihre Wege die anderer Menschen, die vollkommen zu Recht der Meinung sind, dass persönliche Leistung krass überschätzt wird: Nicht umsonst schreibt das Subklassenportal “Spiegel Online” so oft darüber, wenn jemand mit 30 schon einen Professorentitel und ein Abi mit 16 hat, und man hört danach nie wieder von denen. Solche Einstellungen passen nicht zusammen. Im Ergebnis führt das zu einer genetischen Selektion nach altem Muster. Man sucht sich jemanden, der kein Problem damit hat, wenn Eltern halbironisch fragen: Burschi, wogst an Boasche?
Denn es gibt zwei Arten von Menschen, die einen leasen und bei den anderen machen Eltern Sicherheitsbedenken wegen des alten Sportwagens geltend. Oh, natürlich ist es nicht so, dass man nicht auch Respekt für den selbst erarbeiteten Aufstieg hätte. Aber man möchte nicht verurteilt werden, weil man nicht das Vermögen an Exzellenz-Unis zur Förderung der Fleissigsten und Angepassten verschenkt, sondern wie all die anderen Generationen das Sach zusammenhält und an die eigenen Leute gibt. Blut ist nun mal dicker als Wasser, Kinder sollen es nicht schlecht haben und angesichts der ganzen Karrieristen, die nach Festanstellung und Dienstwägen und Managermagazin-Abo schreien, ist es ohnehin schon schwer genug, sich zu behaupten.
Sicher, man muss sich dafür Spott anhören, keine Kanzlerin vergibt dafür einen Preis und eine Rede hält sie zum Glück auch nicht, und der Zeitgeist verlangt immer noch nach anderen Lebensmodellen, auch wenn Mietnot, Geldentwertung und Griechenlandrettung überdeutlich die Vorteile des Hotels Mama aufzeigen. Mit dem Wissen, dass man, egal wie schlimm es kommt, immer ein Dach und Stuck und Kronleuchter über dem Kopf haben wird, lebt es sich nun mal unbeschwerter als in der bleibenden Unsicherheit fehlender Netze und stets kündbarer Scheingewissheiten wie Lebensversicherungen, Rentenkassen und Aktienfonds. Wenn man unbedingt will, kann man ja auch antworten: Nein, ich möchte gern meinen Kleinwagen weiter fahren. Oder: Den Porsche erarbeite ich mir selbst.
Oder, was plausibler ist: Na gut, aber den übernächsten Porsche bezahle ich dann wirklich selbst. Denn es ist natürlich nicht ausgeschlossen, dass man auch eigenen Ehrgeiz entwickelt. Es muss nur nicht jetzt sofort sein, wenn es jeder und sogar dieser K. macht, was für Teilnehmende schlechte Gesellschaft bedeuten würde.
spaccato ha detto:
ich möchte gern meinen Kleinwagen weiter fahren
… Wenn ich mir die Builderl so anschau – die Boasches wirken schon auch recht klein.
Aber fein.
spaccato ha detto:
Erster! (Hihi)
Auto- und Eigentumswohnungsloser Jeeves ha detto:
Mit “(Hihi)” gilt sowieso nicht.
colorcraze ha detto:
Ein Boasche ist ja auch ein Spielzeug zum Reinsetzen. Bobby-Car für Ausgewachsene. Drum ja auch die Waschbrett-Federung, damit die Erinnerung an erste Fahrversuche in der Kindheit wieder auflebt.
Finmike ha detto:
Ist ein Boasche auf Boarisch dann im Grunde auch genau so ein Boatenzproablem wie in Preissn?
v.K. ha detto:
Ah, die Leute sehen auch einigermaßen gesittet gekleidet aus. Selbst in der Freizeit – eine kleine Freude und Beruhigung.
Die letzten Nachmittage mit dem jüngen Spross auf dem Spielplatz in einem einigermaßen bürgerlichen Viertel Berlins ließen mich schon zweifeln, ob es in der Freizeit nur noch Menschen in Turnschuhen, bunten T-Shirts und Jeans bzw. karierten Bermudas gibt. Die geben sich noch nicht mal Mühe ein bisschen nach Bürgertum auszusehen, obwohl es kurz nach “Dienstschluss” gewesen sein müsste. Da fühlt man sich mit Hemd und Jackett schon wie aus einer Parallelgesellschaft.
Wohin das Geld der anderen geht bzw. nicht herkommt, hört man nebenbei, wenn es dann um Kredite für Bauten auf halbierten 600 m²-Grundstücken und ausbleibende Alimente geht.
Rotwild ha detto:
Mein Reden….
ich bin immer entsetzt, wenn ich meinen Kollegen mal in der Freizeit begegne. Erschreckend, wie nachlässig gekleidet die dann sind. Manchmal ist das einfach nur geschmacklos, besonders angewidert bin auch ich von kurzen, karierten Hosen von einer schwedischen Kette.
Ich gehöre auch zu den wenigen, die immer ein Hemd, mindestens ein Polo tragen.
Helena Tagge ha detto:
“auf dem Spielplatz” … “mit Hemd und Jackett”
Naja, ich würde ja nicht so gerne mit Hemd und Jakett (bzw. Kostüm und Pumps) das Kind auf die Schaukel heben, beim Klettern über Stock und Stein begleiten, beim rutschen sichern wollen oder mich mit Sand eingraben lassen … da gibt es doch dafür geeignetere Kleidung. Die vielgeschmähte Freizeitbekleidung eignet sich für Menschen die sich bewegen wollen meistens besser als Hemd und Jacket.
Aber über Geschmack lässt sich natürlich streiten, auch bei Freizeitbekleidung …
v.K. ha detto:
Da würde es mich seitens des werten Don nebenbei interessieren, ob im seligen Süden die ästhetischen Ansprüche an sich selbst auch schon derart geschrumpft sind.
Und: Zeigte sich der K. auch kleidungsmäßig als Aufstrebender oder nur in Wort und Moral? Die traditionelle Distinktion mittels Kleidung wird ja auch am Tegernsee nicht mehr uneingeschränkt funktionieren, nichtwahr?
Moritz ha detto:
Danke.
Dass der Begriff Leistung nur noch als strategisches Mittel zum Leistungsdeppen züchten gebraucht wird, versuche ich derFrau Mama seit Jahren zu erzählen.
Es geht schon länger mit dem Fleißkärtchen-Leistungsgedudel als seit SPON. Viele hoffnungsvolle Arbeitereltern waren ja so empfänglich, begriffen sie ihre Zucht doch als Aufstiegsmittel, weil sie es selbst nicht geschafft haben.
Ganz nett vor dem Fernsäh, Stabhochsprung: “Schau Buerli, schau was der allos konn, des konnst du net …. Worum eigentlich net …?? .. Buerli?”
-/-
PS: Porsche ist kein Auto nicht. Da passt nichts rein. Außer so ein grüner Knilch. Die Barchetta sieht von vorne ähnlich knubbelig aus. Ich hoffe, in die passt wenigstens was. Obwohl die ebenso aussieht, als bräuchte ein ausgewachsener Mann einen Schuhlöffel um reinzukommen.
muscat ha detto:
Bitte noch einen Dünkel-Keks für mich… Danke!
Im Ernst – ist halt auch noch ein Unterschied, ob man mit 30 noch BEI Mama (aus Bequemlichkeit oder aus purer Not) oder in Mamas Zweitwohnung bzw. temporär auf deren Kosten wohnt. Und da ist auch mir die letztere Sorte bei den Herren immer deutlich lieber gewesen.
Das entscheidende Kriterium war jedoch, dass sie eine gute Bindung zu ihrer Familie nicht nur in Erwartung der schönen Erbschaft aufrecht erhielten.
colorcraze ha detto:
Ja, die ganz ohne letzteres sind suspekt. Aber bei Heiratsabsichten muß auch die Fähigkeit dazukommen, zu Schwiegereltern in spe einen Draht zu finden. Wenn das nicht ist, ist auch aus.
spaccato ha detto:
Schaugts amoi, wos i gfundn hob!
Schee, oder?
v.K. ha detto:
Das ist ja was ganz Tolles für den Architekturfreund. Ich kannte bisher nur die typischen Fassadenansichten vom Palazzo del Te.
Flederhund ha detto:
‘[…] con sistema di droni radiocomandanti […]’, Drohnentechnologie sinnvoll eingesetzt..
Moritz ha detto:
Aha:
” …angesichts der ganzen Karrieristen, die nach Festanstellung und Dienstwägen und Managermagazin-Abo schreien, ist es ohnehin schon schwer genug, sich zu behaupten.”
… daher weht der Wind.
., -)
Im letzten Tatort Köln wurde in einer Zeitungsdruckerei ein Unternehmensberater ermordet. Musste ich sehen, obwohl ich dänische Krimis besser finde. Man kann also über Tatorte sagen, was man will, aber die 3 noch übrigen
SchleimbeutelJungspund-Unternehmensberater (es war ein “Team”), wurden wundervollst klischeemäßig ausgeleuchtet. Nicht nur vom Licht her.Don Ferrando ha detto:
Ich denke, der Hausherr präferiert Ta-torte
fritz_ ha detto:
Die Selbstironie dürfte gerne besser versteckt sein, es läse sich dann noch boaschiger.
Justinian_Muc ha detto:
Und das beste ist: “dieser K.” zahlt mit seinen Steuern auch noch die Straßen für Burschis Porsche, während Burschis Clan mangels Substanzbesteuerung fein raus ist und in jeder Hinsicht weiter auf die Ks dieser Republik hinabschauen kann.
Bluebeardy ha detto:
Ein köstlich hintersinniger Beitrag, Don Alphonso!
Welch eine Koinzidenz, wenn es heute gleichzeitig in der WO heißt:
„Meine behütete Kindheit im großen Mercedes“
“…Bei den Urlaubsfahrten war man mit diesem Auto immer auf der Überholspur. Woran ich mich noch gut erinnern kann, war der entsetzte Aufschrei meines Vaters oder unseres Fahrers, wenn ein vorausfahrender Zweitakter erschnüffelt wurde.
“Ja, aus einem großen Mercedes heraus sah die Welt besser aus, und nichts sollte diesen Eindruck stören…“
E.R.Langen ha detto:
OT: in der Zeit schreibt ein Herr Joachim Widmann darüber: “Was Jeff Bezos den Zeitungen lehren kann”. Dieses Würstchen gibt sich als Leiter einer “Berliner Journalistenschule” aus. Wenn so einer die Journalisten lehrt, dann versteht sich der Niedergang der Journaille von selbst. Da muss man nicht schimpfen. Lachen reicht.
Jeeves ha detto:
Ich liebe solch’ Fehler solcher Herren. Loriot erklärte einst den Witz bei der Sache als “die Fallhöhe”
The Great Artiste ha detto:
Als ich vom ausgedehnten Spaziergang an der Seepromenade zurückkehrte und meiner etwas heissgelaufenen Schildkröte mit einem frischen kühlen Blatt Eisbergsalat den Schnabel gekühlt hatte, und meinen weissen Leinenanzug gegen den zum Hasensammeln weit geeigneteren blauen Ulrich- Schamoni-Bademantel getauscht hatte, fand ich dieses Juwel an Textlichkeit als Widerwort zu neoproletarischem Selbstverwirklichungszwang und Leistungsparanoia.
Ich kann dem tröstlichen Blättern in altem Familiengeld, dem Auf- und Niederwogen üppiger Aktiendepots und dem tröstlichen Blick auf umfangreiche und dennoch moderate Grundsteuerbescheide nur beipflichten, und wünsche jedem genauso Glücklichen nur empathiefähige, einigermassen kluge und witzige gesunde vorgeborene Familienaufsichtsratsvorsitzende.
Der Grusel beginnt dann, wenn Mama oder Papa vom celebralen Kalkriesel erfasst werden,und, statt die Verantwortung für den angestammten Stammsitz zeitig an die nächste Generation zu übertragen, noch im Besitz ihrer halbwegs bösen Geisteskräfte, beschliessen sollten, ihren mallorcinischen Strasssenköter und ein Tierheim für seine Schicksalsgenossen zu den glücklichen Alleinerben zu erwählen.
Es ist viel wert, wenn man in der Familie gelernt hat, vernünftig darüber zu reden, dass andere Menschen andere Ziele und Träume haben.
Und blöd, wenn Mama E. einen Rekord von Ururoma V. brechen möchte, während Oma E. auch schon 102 Jahre alt wurde. Prinz C. kann einem leid tun.
Aber auch im Prenzelberg-Kinderwagen liegt kein kleiner biodynamisch grüner Klon seiner Eltern.
E.R.Langen ha detto:
Ergänzung: Soeben hat die Zeit ihren Herrn Widmann stillschweigend korrigiert: “die Zeitungen lehren” – und die Kommentare, die auf den Fehler hinwiesen, als “nicht hilfreich” gelöscht.
.
Tja, so gehts auch. Wer seine Leser so in den Hintern tritt, wie das “die Zeit” tut, verschwindet mit Recht und hoffentlich bald vom Markt.
Tyler Durden Volland ha detto:
Ich will mal hoffen es ist Ihnen klar, dass die FAZ das immer ganz genauso macht?
dan cody ha detto:
Es mag Menschen geben denen altes Geld, ein Leben in der Heimat, in einer alten Familie, das Leben erleichtern.
Persönlich glaube ich nicht daran.
Moritz ha detto:
Ich auch nicht.
Moritz ha detto:
Lieber großer Künstler,
das Schlimme ist ja nicht, dass derjenige, der sich Dünkelkekse (danke muscat) leisten kann, sich in seinem Leben wohl nicht mehr groß anstrengen muss.
Das wirklich Schlimme ist, dass hohe persönliche Leistung in Richtung sinnloser Stress, ja Schadleistung verdreht wird.
Das trifft Gesellschaften ungemein. Es frustriert begabte und wache Menschen, die verständlicherweise beschließen, diesen im Ton falschen Schallplatten mit Sprung und ihren rundgelutschten ebenso falschen Karriereleiter-Angeboten, den Hamsterrädern, den Rücken zu kehren. Diese Menschen fehlen dann der Gemeinschaft, weil nur noch – Entschuldigung colorcraze, Ihre Kopfnüsse nehme ich gern entgegen – Flachpfeifen übrig bleiben.
Selbst der bravgeduckte, ehedem leistungswillige, im Unterschied zu den eben beschriebenen wertvollen echten Leistungsträgern völlig unbegabte Moritz hat keine Lust mehr, sich zu bücken, wenn immer weiter an der Leistungsschraube gedreht wird. Er wird dadurch in die Frustration getrieben. Er geht nur noch zur Arbeit, weil er muss und versucht keinen Moment, irgendeine echte Leistung zu zeigen. Innere Kündigung aus Absicht. Es fehlen ihm die Belohnungsmomente, die sich für ihn nicht in einem von der Familie geschenkten Boxter und hohlen Weiwern äußern, sondern in innerer Zufriedenhait.
Nicht materielle Zufriedenheit, weil er jeden Tag Kekse in der silbernen Schale vorfindet und andere, die das nicht haben, vorführen kann. Sondern Zufriedenheit, die das Gefühl ist: Heute ist der Tag nicht sinnlos verplätschert, sondern man hat etwas Sinnvolles geschafft. Das darf durchaus etwas Kleines sein. Z. B. einen frustrierten, verbitterten Menschen zum Lachen gebracht. (Gar nicht so einfach, kann blöd enden mit einer sauberen unschönen Retourkutsche, das ist der Preis …
Gez.
Minderleister Moritz
colorcraze ha detto:
Sie haben von mir keine Kopfnüsse gekriegt. Sie schmeißen ja nicht mit Dumm-Dumm-Geschossen.
Sie beschreiben nur die mitunter herrschende Bürotristesse, wenn “die Luft raus ist”, und oftmals, wenn “Kontraktion” (im Gegensatz zu “Expansion”) herrscht. Klingt mir jedenfalls danach, was Sie so schreiben – Ausweitung der Arbeit ohne absehbare Schwelle (statt “heut hab ich das-und-das geschafft” nur “wieder nicht fertig geworden und der Berg ist wieder gewachsen”), das Gefühl von Uferlosigkeit, und gleichzeitig schlechte gedrückte Stimmung unter den Kollegen.
Kann man aber schwer was dagegen machen, so die Chefs nicht wollen.
Dann bleibt halt nur Eigenleben nach Feierabend.
Moritz ha detto:
colorcraze,
ui, die Beschreibung war gar nicht so privat beabsichtigt.
Es ist das Leben vieler.
Und auch da gibt es elterliche Unterstützung.
Doch nicht mit Daddy’s Schuhlöffel-Porsche, einem Symbol für den Überfluss – sondern mit einer Notfall-Hilfe für das Konto des armen Schluckers, wenn es zuviel Monat aufweist. Und diese Eltern haben es gemeinhin selbst nicht dick.
Es ist also gar nicht so sehr diese arg konstruierte Kluft:
Hie die Karrierezäpfchen, die ganz ohne Unterstützung und alles und selbst und dorten die, die gar nichts leisten und alles mit und noch dazu überflüssigen Luxus. Diese Kluft exisitiert so, auf diese Art nicht.
… .
Elterliche Unterstützung ist in allen Kreisen normal geworden. Selbst Eltern, die auch nicht auf Rosen gebettet sind, müssen immer öfter ihre großen Kinder unterstützen. Der eigentliche Skandal ist, dass Arbeiten anscheinend nicht mehr reicht. Und nicht, dass das eine oder andere Schmusebärchen von Daddy noch weit bis er 40 ist, ausgehalten wird (das war schon immer so).
homobulla ha detto:
Wer lässt sich schon gern ein Auto schenken, das aussieht wie ein kackender Hund?
pascha50 ha detto:
Lieber einen kackenden Hund als einen shitting bull.
colorcraze ha detto:
Aber die Beschreibung mit dem ganz vorsichtigen Umgang mit der eigenen Familie machte mich jetzt schon sehr grinsen.
T.I.M. ha detto:
Werter Don, die Analogie hinkt zwar ein wenig, aber ich wollte es so formulieren, dass es auch Ihrer Lebenswirklichkeit etwas naeherkommen koennte:
Man nehme an, dass ein fleissiger Sportsmann mittleren Alters zum Fruehsport auf den Wallberg radelte. Ein anderer naehme die Seilbahn, weil ihm die Erbtante ein lebenslanges Seilbahnticket vermacht haette. Soweit so gut; beide kaemen nach oben. Wenn jetzt aber der Radfahrer feststellen muesste, dass er seine wohlverdientes isotonisches Malzgetraenk nicht an der Huette erwerben koennte, weil die Bewirtung die reichlich verzehrenden Seilbahnfahrer nicht mit stinkerten, schwitzenden Sportlern belaestigt sehen moechte, dann koennte man vielleicht verstehen, wieso der Sportsfreund anfinge, auf diejenigen zu schimpfen, die ohne Schweiss die Fruechte ernten… Dabei ist er doch eigentlich tolerant und hatte frueher kein Problem damit, die Aussicht auf seinem Radlhuegel mit den Seilbahnfahrern zu teilen.
Dass es fuer den sozialen Aufstieg in der Regel mehr als eine Generation gebraucht hat, war immer eine manchmal kraenkende, aber weithin akzeptierte Tatsache – eben solange dieser Aufstieg noch fuer hinreichend viele Menschen eine realisierbare Option war. Wenn aber der alte amerikanische Traum zum Hirngespinst wird, dann hat eine Gesellschaft ein Problem, wie es Moritz schon passend beschrieben hat.
Flederhund ha detto:
Das Bild vom Hase und vom Igel kam mir in den Sinn. Der K und seinesgleichen lassen ihre Familie zurueck, zwaengen sich in den Ideallebenslauf, stellen Geschwindigkeitsrekorde auf und kommen doch nie an. Die Igel passen auf das sie nicht aus dem Nest fallen und sind immer schon angekommen.
Eine andere Parabel waere die vom K. als selbstlosem Genossen Lei Feng, ‘Maos rostfreie Schraube’, der seine Leiche als Duenger fuer die sozialistische Nahrungsmittelproduktion spendet. Man kann mit etwas Anstrengung auch Duenger fuer die Marktwirtschaft werden. Die Rolle von S., P., und Don waere dann wohl die der Prinzlinge und Nachkommen verdienter Kader.
Flederhund ha detto:
Nachtrag: die Duengerlegende ist aus der taz: http://tinyurl.com/lpdfhve
Den ‘echten’ Lei Feng gibts hier: http://www.cpcchina.org/special/leifeng/diary.html
HansMeier555 ha detto:
Der Stress, den es bedeutet, von den Eltern abhängig zu sein, wird von der Kleinbürgerjugend enorm überschätzt.
.
Sie schließen von ihrer Kleinbürgeratmosphäre auf die Stützen, und das ist der Irrtum. Da wirken ja von Anbeginn ganz andere Erwartungen und Imperative in der Erziehung.
.
Die Kleinbürger drängeln und gängeln — aus ihrer Situation gesehen völlig zu Recht! — ihre Küken so früh wie möglich aus dem warmen Nest heraus: Selber Geld verdienen, selber eine Wohnung haben und Rechnungen bezahlen, neben dem Studium her als Kellner oder Taxifahrer jobben. Anders geht es ja gar nicht, weil Platz und Einkommen sonst nicht reichen würden.
.
Bei Großbürgers ist das ganz anders: Aus deren Sicht kommte es sogar finanziell am billigsten, wenn der Nachwuchs in der Nähe bleibt und überreich vorahndene Infrastrukturen mitnutzt. Auch studienbegleitendes Jobben ist reine Zeitverschwendung: Niemand braucht dort diese 10 Euro pro Stunde, in der man ein gutes Buch lesen oder ein Museum besuchen oder sonst in sein bildungsbürgerliches Sozialkapital investieren können.
.
Und auch die menschlichen Verhältnisse sind ja viel entspannter. Manch altes Geld hat gelernt, seine Kinder von klein auf so zu behandeln, dass sie mit 19 nicht für immer das Weite suchen. Da wird nicht immerzu gegängelt und gedrängelt und genördgelt und kontrolliert, sondern es wird vertraut und es werden ganz gelassen und großzügig die Vorteile ausgelebt, die es hat, wenn man sie zu nutzen weiss…
spaccato ha detto:
Gut beobachtet und beschrieben, die Verhältnisse in den Paralleluniversen.
Jeeves ha detto:
“10 Euro pro Stunde”
Heute: 5 Euro/Stunde = 400 Euro/Monat-Job bei 20 Wochenstunden.
Moritz ha detto:
Lieber GTA,
d’accord.
Nur kleiner Einwand: Der sogenannte Kleinbürger weiß auch, dass es besser ist, wenn er seinen Studiosus nicht hinausdrängelt, sondern in der elterlichen Wohnung lässt: Kindergeld (eigentlich müsste es Elterngeld heißen) einkassieren bis weit in dessen studiertes 25. Lebensjahr hinein, manchmal bis zum 27. plus die Studentenbude sparen, die er dann nicht zahlen muss.
Kann dem Filius, der Filia, das immer mühseligere Jobben (danke Jeeves, das ist an der Realität: die Minjobs sind karg bezahlt und 1 reicht oft nicht), den damit verbundenen langsameren Studienverlauf und das elendige BaFöG ersparen. BaFöG, das ja zurückzuzahlen ist, ist ein Lebensaufbau-Bremser, wenn das Kind anfängt, in Firmen zu arbeiten. Das weiß auch der Kleinbürger. Mit Geld ist der nicht ganz so blöd.
Nur hoffnungslos zerstrittene oder sonstwie unheilvolle Familienverhältnisse kommen damit nicht klar. Da ist besser abhauen.
Was die Jungdamenwelt sagt, wenn ihr 27-jähriger Kerl noch bei Mama haust, ist eine andere Sache. Schätze Erotikkiller gleich nach Unterhosen mit Biene Maja drauf.
T.I.M. ha detto:
Hatte als aeltestes Kind damals das Glueck, Bafoeg zu kassieren. Zurueckzahlen muss man maximal die Haelfte – und das zinsfrei nach fuenf Jahren. Wer alles auf einmal zahlt, bekommt einen ordentlichen Bonus. Alles in allem eine sehr hilfreiche Sozialleistung – vor allem wenn ich dagegen mir die finanzielle Lage der Studenten hier in den USA ansehe.
Was die Biene Maja anbelangt: Wenn der Filius im Kinderzimmer schonmal bei der Unterhose angelangt ist, dann wird ihn der Biene Konterfei auch nicht mehr daran hindern, seinen Stachel einzusetzen. (“Tausendundeine Nacht – und es hat summm gemacht”,,, oder so)
muscat ha detto:
Bei sehr guten Noten musste man doch gar nix (oder jedenfalls deutlich weniger) zurückzahlen, oder?
Ganz sooo egal war die Leistung also nun auch wieder nicht.
Moritz ha detto:
muscat,
guggsdu:
http://www.welt.de/politik/deutschland/article12393782/Gute-Noten-sollen-beim-Bafoeg-nichts-mehr-bringen.html
Angeblich abgeschafft worden die guten Noten.
Leistung soll sich wieder lohnen, von welcher Partei war noch mal dieser Spruch …
Moritz ha detto:
BaFöG, da ist Stand 2010 BaFöG-Höchstsatz 670 EUR monatlich schnell mal nach 8 Semestern Studium (bis dahin ca. 32.000,00 EUR BaFöG gesamt) innerhalb von 5 Jahren die Hälfte 16.000,00 EUR zurückzuzahlen.
Ich kenn keinen, der das eben mal so auf einen Schlaps zurückzahlen konnte. Nicht bei Jobs mit 2500-3000 im Monat.
Aber mag ja sein, wasweißich.
Mag auch gern in den US gar nix sein, diese USA-Vergleiche nerveln mich manchmal aber ein wenig. ; -)
T.I.M. ha detto:
Die Rueckzahlgrenze liegt glaub ich bei 10.000 EUR. Rabatte werden davon ausgehend gewaehrt, bspw. fuer einen schnellen Abschluss oder gute Noten. Wenn man dann noch alles auf einmal zurueckzahlt geht nochmal ~1/4 weg, so dass man auf einmal oft nur 5.000-6.000 EUR zurueckzahlen muss. Die sollte man in fuenf Jahren zuruecklegen koennen, es sei denn natuerlich, man hat gerade Nachwuchs bekommen etc.
Moritz ha detto:
T.I.M,
die Jungdame weiß in der Regel, bevor sie das Hoserl sieht, dass er noch bei Mama wohnt.
Da kriegt der schon mal von Anfang an gar kein Date nicht.
So sind die üblichen Reihenfolgen.
Außer er verheimlicht es ihr, so lange es geht
Wäre aber kein guter Stunt.
; – )
T.I.M. ha detto:
Gehoere ja nicht zur haute volee und durfte das Nest daher frueh verlassen (Kommt einem Individualisten auch eher entgegen). Kenne diese Probleme also nicht. Biene Maja Unterwaesche uebrigens auch nicht.
spaccato ha detto:
Schiesser Feinripp?
Helmut Weiß ha detto:
@ HM555:
Stimme Ihnen durchaus zu. Nur: Ich prahle nicht mit meinem Glück und schmähe die weniger Glücklichen.
spaccato ha detto:
In der Tat steht das einem Gentleman nicht gut zu Gesicht.
spaccato ha detto:
Aber wo sind die Schmähungen?
HansMeier555 ha detto:
Wenn es im Text eine Tendenz gibt, die den ärmern “Ätsch!” zu sagen scheint, dann ist das wohl eher eine Strategie, die Realität der Klassengesellschaft zu enttabuisieren.
.
Die Frage, ob es gut oder schlecht ist, wenn die Kinder im Umfeld der Eltgern verbleiben, kann eben — wie so viele andere Fragen — immer nur unter Berücksichtigung der Vermögensverhältnisse, vulgo vom “vom Klassenstandpunkt” aus sinnvoll beantwortet werden.
.
Genau diese simple Warheit wird von Politikern, Sozialwissenschafltern, JOurnalisten und Ökonomen immerzu unterdrückt. Und diese verlogene Egaltitätsunterstellung wird vom Don in seinen Texten so wunderbar entlarvt.
.
Das Traurige ist ja, dass der beschriebenene Gast, der auf seine Selbständigkeit so stolz ist, ja glaubt, im Sinne der herrschenden Moral zu handeln. Dass er nicht verstanden hat, dass diese Regeln nur für arme Schlucker wie ihn gelten und für die besseren KReise, in die er womöglich gerne aufsteigen möchte, eben gerade nicht.
Helmut Weiß ha detto:
Lesen Sie noch einmal als Beispiel die verletzend süffisante Beschreibung der Wohnverhältnisse der weniger begünstigten Bevölkerungskreise. Ein “running gag” auch in anderen Beiträgen. Thorsten Haupts weiter ausholende Kritik im Hauptblog fand dort auch große Zustimmung. Ich finde, daß der Don den Bogen nunmehr überspannt hat.
spaccato ha detto:
Mei, der Don ist doch nur eine Kunstfigur – und diese running gags sind halt stilistische Mittel.
Die einen mögen sich ertappt fühlen, weil ihnen solche Gedanken beim Mümmeln der Dünkelkekse durch die Hirnschwarte wabern.
Andere könnten sich aufregen, weil ihre Abneigung gegen die beati possidentes neues Futter erhält.
Auf jeden Fall ist für Polarisierung gesorgt.
Wär doch sonst a bissl fad.
spaccato ha detto:
Oder meinten Sie den Meier Hans?
Der ist halt so.
spaccato ha detto:
… oder so ähnlich.
The Great Artiste ha detto:
Spass muss sein.
HansMeier555 ha detto:
Nochmal kurz: Obszön ist nicht, wenn eine halbfiktive Kunstfigur “Ätsch” sagt, oder ihren Dünkel zelebriert.
.
Obszön ist wenn die Wissenschaftler, Politiker und Jouranlisten (die doch selber oft nix anderes sind, als billig eingekauftes Personal) immer behaupten, dass es Chancengleichheit gäbe und die Einkommensunterschiede auf Leistungsunterschieden beruhen.
Moritz ha detto:
Richtig. Obszönität mal endlich grade gerückt.
Diese billig eingekaufte Personal, welches diese Obszönitäten immer wieder behauptet, hat jedoch langsam abgewirtschaftet. Ich kenne niemanden, keinen Roten, keinen Schwarzen, der ihnen das Ding mit der Chancengleichheit noch glaubt. Gleichwohl tuten sie es immer noch herum. (Sie haben noch nicht gemerkt, dass es ihnen keiner mehr glaubt. Da kann man mal sehen, wie doof die sind.)
Der Grund, weshalb die Schwarzen mit satten 40% vermutlich wieder gewählt werden, sind auch gar nicht solche Behauptungen, die eh niemand mehr glaubt.
Der Grund ist viel banaler:
Man sieht als konservativer Schwarzwähler zwar auch mit Unmut, dass die Schwarzen allerlei Bullshit erzählen, wenn der Tag lang ist, ist aber der festen Meinung, die Schwarzen könnten naturgemäß besser mit Geld. Und wenn die Roten dran wären, ginge es runter mit der Wirtschaft, weil die Wirtschaft die Roten nicht mag und nicht will. Da können die noch so sehr mit Agenda Digens daherkommen und schwärzer als jeder Law-and-Oder-Schwarze die Langzeitarbeitslosen knüppeln …
Das erklärt auch, weshalb sogar die untätig wirkende Merkel, die Rettungsschirme, unsägliches Aussitzen, Seehofer, Söder, die ganze Bayern-CSU-Mafia und die NSA-Undinger von der konservativen Bevölkerung anscheinend klaglos hingenommen werden. Man will einfach, das es dem eigenen Gelde gut geht und akzeptiert Kröten mit steiler Zornesfalte. Nichts anderes.
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Neeeiin, bin kein Schwarzer. Nicht einmal konservativ. Und nicht einmal Wechselwähler, pfui Spinne.
muscat ha detto:
Sind alles Graue hier.
Moritz ha detto:
Ihre Beine sind grau, ihre Ohren sind leer, ihre Augen sind alt und gebeugt.
Helmut Weiß ha detto:
HM555:
Nein, Hans Meier, von harmlosem “Ätsch” ist hier nicht die Rede. Der Don verletzt immer wieder in seinen Blogbeiträgen die vom Schicksal Benachteiligten oder stellt sie bloß, indem er deren mangelhaften gesellschaftlichen Durchblick, ihre Unbildung und ihr schlechtes Benehmen hämisch beschreibt. Das ist kein sinnvoller Tabubruch. Der Don weiß nämlich auch, daß er jene geschundenen und gehetzten Schichten gar nicht erreichen kann, um sie zu “erziehen”, weil jene entweder nicht über den Wortschatz verfügen, die FAZ zu lesen und zu verstehen, oder es ihnen schlicht an der Zeit fehlt. Dafür weidet sich dann das Publikum daran, was Sie verharmlosend “Dünkel zelebrieren” nennen. Das soll also ein “Stilmittel” sein? Da könnte man auch Mantawitze erzählen. Der Don ist auch weder “halbfiktiv”, noch “eine Kunstfigur”. Die von Ihnen erwähnten “obzönen Wissenschaftler, Politiker und Journalisten” gibt es, sie können aber keineswegs als Begründung für solche Beiträge herhalten. Denn die ungleichen Chancen und die ausufernde Einkommen- und Vermögenskonzentration sind ein politisches Hauptthema unserer heutigen Gesellschaft, das besonders in der Wissenschaft durchaus nicht von “billig eingekauftem Personal” dominiert wird.
Moritz ha detto:
Ich warte noch, bis HansMeier sich äußert.
@ Helmut Weiß
Ich weiß schon, was Sie meinen.
Man kann es als unfaire Häme sehen, die es nicht bräuchte.
Dann würden die Don’schen Beiträge jedoch nicht so schön polarisieren und triggern, finden Sie nicht auch?
Ich sehe die Häme als Dünkel-Brideshead-revisited, und auch ein wenig als absichtliche Eulenspiegeley. Und natürlich zieht das dünkelhafte Kommentatoren. Bis jetzt habe ich allerdings kaum einen gelesen, der nicht ironisch herumgedünkelt hat. Korrigiere: Zwei, zwei haben das 1:1 genommen, aber ich verrat nicht wer.
HansMeier555 ha detto:
@HelmutWeiss
.
Wenn der Don diejenigen, die gmeint sind, nicht erreichen kann, wer schreit dann eigentlich “aua” und warum
.
Meine Leier hier ist ja die Forderung nach einer bewußten Rückkehr zur feudalen Werteordnung. Damals gab es das Ideal, dass jeder den Beruf und den Status von seinen Eltern übernehmen sollte. Das entspräche der Berufung und wäre gottgefällig, hieß es. Der älteste Sohn des Fürsten musste die Bürde tragen, auch wieder Fürst sein zu müssen, ob es ihm gefiel oder nicht: Gott hatte ihn dazu bestimmt und es war seine Pflicht.
.
Nach mittelalterlicher Vorstellung war es unmoralisch, sozialen Aufstieg anzustreben. Aufsteiger verdankten ihren Aufstieg wenn nicht direkt dem Teufel, dann eben doch ihrer Liebedienerei gegenüber den Mächtigen, durch Speichelleckerei, Streikbrecherei, Kuppelei, Prostituion und überhaupt dadurch, dass man andere verriet.
T.I.M. ha detto:
off topic: Hans Meier, kennen sie eigentlich den Begriff des “Meierlochs”?
Das ist da wo all die Hof(f)maenner herkommen.
Tyler Durden Volland ha detto:
@HM555
“Obszön ist wenn die Wissenschaftler, Politiker und Jouranlisten (die doch selber oft nix anderes sind, als billig eingekauftes Personal) immer behaupten, dass es Chancengleichheit gäbe und die Einkommensunterschiede auf Leistungsunterschieden beruhen.”
Nein, das stimmt nicht und ist ein Beispiel für das übliche Missverständnis.
Jeder darf lügen wann uind wo er will. Es läge am Rest der Leute den Lügner bei solch lächerlichen Aussagen zu durchschauen und bloss zu stellen.
Wirklich obszön ist es wenn die Mehrheit eines Volkes so etwas auch noch glaubt und somit jegliche Änderung verhindert….
HansMeier555 ha detto:
… wenn die Menschheit dem Kantegorischen Imperativ zwar begeistert zustimmt, ihn dann aber doch nicht befolgt…
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Ist das unsere Schuld oder nicht einfach unser Unvermögen?
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Sehen Sie Tyler DV, da hat der Christ einfache Antwort drauf: Das liegt alles an der Erbsünde!
The Great Artiste ha detto:
@ T.I.M. Das haben sie richtig beschrieben – solange der Aufstieg noch möglich war.
Als anständiger Handwerker eine kleine Baufirma hochziehen, vom Bäcker zu einem Filialnetz – all diese Karrieren, die so typisch 60er-Jahre waren, gelten nichts mehr. Entweder kommt man nicht mehr zwischen den mehr oder weniger mit der Politik “vernetzten” Grosskonzernen durch, oder man muss special skills gelernt haben, derer man sich öffentlich lieber nicht brüstet.
Das ist ziemlich vertrackt. So wie die Globalisierung in vielen verzankten Regionen wirklichen Frieden gebracht hat ( man denke nur, wie schnell man sonst bereit war, nach der Kavallerie zu rufen) , hat sie eine Oligarchie einer Superklasse, jenseits des traditionsbewussten “alten Geldes” hervorgebracht. Man kann da schon mit extremen Begabungen, Glück, oder rücksichtsloser krimineller Energie ( die young or die fu..ing rich) aufsteigen – aber nicht mehr mit Babys Brechdurchfall, Papis Fahrradunfall im Tessin, oder Muttis Affäre mit dem Yogalehrer.
Das heutige Karrierezäpfchen ist entweder enorm begabt und hat von zuhause weder die chinesische Nanny noch den Wittgenstein-Tanzkurs ( das haben sie mal schön gesagt) missen müssen – oder es ist skrupellos. Am besten beides.
Die ganzen netten Leute wie wir müssen entweder mit grossen Augen nach oben schauen, oder uns von oft dümmeren Möchtegern-Napoleons herumscheuchen lassen. Oder man verkrümelt sich aus dem Rattenrennen, wenn es dazu reicht.
Lösungsansätze? Rabiate Substanzbesteuerung zwingt alle, auch die nachdenklichen Aussteiger, zurück in die Knechtschaft dieser Superklasse. Das kann durchaus gewollt sein, in China ist der Kommunismus aüsserst effizient.
Wenn der begrenzte philosphisch-wirtschaftshistorische Horizont dieser Mr. Geckos dann irgendwann die Sache wirklich vor die Wand gefahren hat, können wir ja mit der medial gelenkten christlich-sozialen-Ökodemokratie weitermachen. Die Wurst fährt dann nach Osten, und wir mümmeln unsere veganen Tofu-Buletten.
Es gibt Milliarden von Menschen, die auch mal andere für sich Handys nach Palladium und Gold rösten lassen wollen. Können ja nicht immer die gleichen sein…
Bei allem populären Antiamerikanismus würde ich mich für Grundwerte gerne an die Declaration of Independence 1776 halten, Menschenrechte, Individualismus, Streben nach Glück.
Die ziemlich erste aufgekärte Verfassung, neben dem bescheidenen Bundesbrief der Schweizer, der immerhin eine Mentalität hervorbrachte, dass man im letzten Krieg, dem Sonderbundskrieg von 1847, ein richtiger Religionskrieg mit apokalyptischen Getöse, nach vier Wochen genug hatte. 104 Tote, 347 Verletzte.
So sind Bürgerkriege auch kaum tragischer als ein Flugzeugabsturz.
Den anderen als ein Gegenüber zu sehen, der auch sein Stück Torte verdient hat, statt als Konsumenten, den ich möglichst lautlos über den Tisch ziehen kann – und dann mal nachdenken, wie man da zu besseren Strukturen kommen kann, bevor es für ein neues finsteres Zeitalter überall so aussieht wie in Syrien, oder zumindest Nordafrika.
Wie bumsen Stachelschweine? Ganz ganz vosichtig. Man kann kein Omelett machen, ohne ein paar Eier kaputtzumachen – aber wir sollten unsere Kinderkrippen nicht in einem grossen Schwall in die Kläranlagen herunterspülen…
spaccato ha detto:
Great Artiste, wie moanst’n nachhad des mit dene Stachelschweine?
HansMeier555 ha detto:
Nicht mit dem eigenen Glück zu prahlen ist einerseits sehr wohlerzogen, aber andererseits auch eine kluge Abwehrstrategie.
.
Man weiß ja, wie tief die Jammerei dem Mittelstand in den Knochen steckt: Unter ihresgleichen prahlen sie, aber sonst ist ihre Rede ein einzig Heulen und Jammern: Exorbitante Personalkosten und Steuern fressen ihnen die Haare vom Kopf– ihre Firmen, Praxen, Miethäuser betreiben sie seit 50 Jahren aus purer Wohltätigkeit und wenn es Leut wie sie nicht gäb dann müssten wir wir alle verhungern.
Mit seiner Prahlerei lenkt der Don die Aufmerksamkeit ja nicht nur auf seinen persönlichen Reichtum, sondern auf den simplen Umstand, dass es Familien wie die seinen überhaupt gibt und dass sie den Ton angeben.
Natürlich verletzt er damit ein Tabu und den herrschenden Verhaltenscode. Man darf sich abfällig über Angestellte äußern, aber doch nur mündlich unter sich und keinesfalls so, dass die Zeitung es druckt!
.
Wo doch alle (grade auch die Leute seiner Klasse) am liebsten immer so tun würden, wir säßen alle “im selben Boot”. Das ist eben das erfrischende and seinem TExt.
.
und dass die einfacheren Gemüter unter den Leistungsträgern das alles nicht gleich begreifen macht es grad nochmal so witzig.
spaccato ha detto:
Wir sitzen alle im selben Boot.
Mediensegler ha detto:
Boah, is dat jemein.
homobulla ha detto:
Jo. Ahoi.

Tyler Durden Volland ha detto:
Ja, spaccato, da haben Sie Recht, wir sitzen alle im selben Boot. Nur die einen in den First Class a/c Kabinen und die anderen müssen rudern….
Helmut Weiß ha detto:
@HansMeier555:
Es widerstrebt mir, über die Beladenen und Ungebildeten hämisch abzulachen, besonders wenn sie nicht anwesend sind. Ich komme auch von ganz unten, blicke nun mehr auf ein inzwischen langes und durchaus erfolgreiches Leben zurück, bin “von einfachem Gemüt” und kann gesellschaftliche Mißstände nicht so lustig darstellen wie Sie. Daß man mit dem Glück nicht prahlt, hat mir niemand anerzogen, es ist auf rätselhafte Weise in mir. Wahrscheinlich ist es die Demut des Alters.
Der Feudalismus ist an die Agrargesellschaft gebunden und nicht wiederzubeleben. Die letzte Chance bot der Morgenthau-Plan. Ich vermute, Sie scherzen.
Das war jetzt mein humorlosester Beitrag der letzten Tage.
Mediensegler ha detto:
Eigentlich hatte ich ja vor auch den Filou zu machen,
aber da sich der große Artist soviel Mühe gegeben hat,
und ich dem, was er sagt, nur Recht geben kann,
möchte ich hier auch dem 3×5 Meier danken,
noch nie waren seine Texte so moderat.
Und der weiße Helmut sollte die Texte vom Don
nun wirklich nicht 1:1 übersetzen.
Habe mich wirklich amüsiert, danke Don.
Helmut Weiß ha detto:
Verstehe, “war nicht so gemeint”.
HansMeier555 ha detto:
“Feudalismus an die Agrargesellschaft gebunden und nicht wiederzubeleben”.
.
Sagen Sie mal, kommen Sie (ursprünglich) aus dem Osten?
HansMeier555 ha detto:
Klingt doch sehr nach ML/Histomat
Helmut Weiß ha detto:
HM555
Der Begriff ist nun mal vergeben. Wenn er Ihnen zu sehr nach “Osten” riecht, sagen wir eben “mittelalterliche Grundherrschaft”. Dürfte hier aber OT sein.
HansMeier555 ha detto:
Meine nicht das F-Wort, sondern dass man feudale Verhältnisse der Agrargesellschaft zuordnet.
Diese Annahme (dass bestimmte Produktionsweisen bestimmte Produktionsverhältnisse (und damit soziale Ordnungen) notwendig nach sich ziehen, ist zutiefst marxistisch.
.
Aber ich würde mal sagen, Sklaverei funktioniert auch im Internetzeitalter.
Helmut Weiß ha detto:
@HM555:
Na gut, daß wir den Begriff Feudalismus unterschiedlich verwenden, läßt die Welt nicht erzittern. Falls Sie gerade an Ihrem Hauptwerk “Feudalismus im Wandel der Zeiten” arbeiten, bin ich gerne bereit, branchenspezifische Vorformulierungen für Lehnseide beizusteuern, z.B. für das Bankwesen: “Deine Fonds sind auch meine Fonds, Deine BaFin ist auch meine BaFin…ich will Dir allzeits hold, untertan und gefällig sein.” Selbst Rahmenverträge mit der Abteilung “Human Ressources” hinsichtlich Erbfolge bei Arbeitsplätzen, Schulwahl der Kinder und Kontrolle des Lernerfolges, hinsichtlich Eheschließungen, Gehaltserhöhungen (an den Libor gekoppelt) usw. würde ich Ihnen als ernsthaftem Wissenschaftler anvertrauen. Aber ich bitte um Diskretion, was sollen meine Genossen von meinem eitlen Auftritt hier halten.
(nach Diktat verreist)
spaccato ha detto:
Sklaverei funktioniert doch schon seit den ersten Hochkulturen – durchgehend.
(Keine Erfindung des Lehenswesens)
HansMeier555 ha detto:
@Helmut Weiß
.
Sie sind auf dem richtigen Weg zu verstehen, worauf ich hinauswill.
Moritz ha detto:
Bin wie spaccato der Meinung, dass Feudalismus etwas Grundlegendes ist. Fast schon im Menschen drin. Werkseinstellung.
-/-
Fast wie das erste Gewerbe der Welt: Einfach nicht totzukriegen.#
-/- -/-
Ganz nebenbei und so ganz für mich:
Bin ich aber auch der unmaßgeblichen Meinung&Deinung – und ohne den geschätzten Meier hoffentlich allzu arg zu vergrämen – dass das vordergründig interessante Meier’sche Axiom den Charakter einer, Verzeihung, Masche hat.
Der Don’sche Dünkel-o-Mascho-mat funktioniert ähnlich.
Aber wer bin ich, dass ich solche Ansätze in ihrem Grundsatz kritisieren dürfte und per Zwetschgenruf erörtern dürfte, ob sie berechtigt seien. Natürlich sind sie es. Fällt einer mediokren Publikums-Existenz wie mir doch nur die uralte Masche des widrigen Aufmupfens ein. Jedem sein Script: Jedem sein Button, sein Reflex, seine Reflektion.
HansMeier555 ha detto:
Klar ist es eine “Masche” und Sie dürfen es ruhig auch so nennen.
.
Es war (und ist) ja für mich selber immer wieder erschreckend, wie gut es funktioniert.
Am Anfang will man was komplett Absurdes schreiben und dann gerät es einem so plausibel, dass man plötzlich selber nimmer weiss, ob man es jetzt glauben soll oder nicht.
.
Und es hat für mich durchaus heuristischen Wert.
Und die Römer hätten auch gelacht, wenn man ihnen gesagt hätte, was auf sie wartet. Sogar noch 20 Jahre nach Alarich waren die bestimmt der Meinung, dass die Dinge früher oder später wieder die Ordnung annehmen müssten, die sie aus der Vergangenheit kannten.
pascha50 ha detto:
Den 15. August vermerk ich mal im Kalender als Meier’s Erdenfahrt.
Mehr Offenheit war nie.
Gratulation. Danke.
spaccato ha detto:
Kann er sich unterwegs mit Maria abklatschen.
“Yo, Maria! Was geht?”
Folkher Braun ha detto:
@HM555: Beruflich habe ich es sehr viel mit Mittelständlern zu tun, also Betriebsgröße 5 bis 5000 Mitarbeiter. Nach meiner Beobachtung gibt es drei Trends. Erstens: Sohnematz und/oder Tochter wollen lieber vor Australiens Küsten surfen. Papa verkauft den Laden. Hedgefond steigt ein, nach fünf Jahren ist der Laden fertig, 300 Leute stehen auf der Straße. Die Produkte sind qualitativ heruntergewirtschaftet, die Betriebsanlagen gehören einer Bank, die vom Geschäft nichts versteht. Exitus. Zweitens: Sohne- und Tochtermatz sind BWL- mäßig gut drauf, möchten nach Papas Demission alles nach neuen Projektmanagement- Methoden neu organisieren. Die feste Belegschaft des alten Herrn wird nach und nach entsorgt, ein paar kleine Prozesse gegen den Betriebsrat werden zwar verloren, macht aber nichts. Wir gehen in die Insolvenz unter Eigenregie. Drittens: die Alten wissen, welche Strategen sie in die Welt gesetzt haben und fahren ein hartes Programm: bevor Du hier etwas sagen darfst, lerne erst einmal Industriemechaniker bei einem befreundeten Betrieb, dann darfst Du studifizieren, anschließend in einer kleinen Niederlassung Leistung zeigen und der Firmenwagen ist ein 1,3 Liter Diesel. Wenn Nürburgring, dann mit einem selber bezahlten Alt- Porsche, und bitte testamentarisch die Schwestern als Nachfolger eintragen. Funktioniert prächtig.
Mediensegler ha detto:
Folkher, genau so isses,
bei nicht ganz so altem Geld.
HansMeier555 ha detto:
Und wenn der Sohnemann darauf keine Lust hat? Sondern lieber BWL oder Jura studiert und anderswo Karriere machen will?
(Um schlimmere Varianten gar nicht erst in Betracht zu ziehen)?
.
Erben am Ende doch so oder so?
Folkher Braun ha detto:
Die Gründungsdaten der drei Beispiele sind 1934, 1946 und 1908. Ich habe in meiner Sammlung auch Leute, die können ihren Wagenbaubetrieb bis 1648 nachweisen. Was der DA beschreibt, ist also nicht so ungewöhnlich. Die Brüche in den Familienbetrieben erfolgen in der Regel durch Kriege. In Frankreich und Belgien habe ich einige, die sind durch zweimal Durchmarsch der Deutschen 1914 und 1939 schlicht daran gehindert worden, ihre Talente zu entwickeln. Zum Beispiel Bernard van Hool und Hubertus van Doorne.
Helmut Weiß ha detto:
@Folkher Braun
Ihre Thesen treffen auf den Belgier Bernard van Hool wohl eher nicht zu. Er stammte aus einer flämischen Bauernfamilie und war 1914 gerade erst 12 Jahre alt, 1939 dann 37. Er ist der typische Aufsteiger mit gar nicht so langer Familientradition. Zwischen den Weltkriegen versuchte er sich vergeblich mit einer Diamantenschleiferei, dann erfolgreicher mit Brutapparaten für die Geflügelzucht. Diese Fabrik wurde zerstört. Nach dem 2. WK erkannte er seine Chance im Bau von Transportfahrzeugen, die ja durch Kriegseinwirkung und durch Beschlagnahmen der Deutschen vollständig verschwunden waren und wurde einer der bekanntesten Unternehmer Belgiens.
Es ist aber richtig, diese Familie hier in diesem Blog zu erwähnen. Van Hool hatte 10 Kinder (darunter acht Jungen). Der größere Teil des Clans arbeitete in der Firma. Niemand “segelte vor Australien” und studierte ein Orchideenfach, naja, glaube ich wenigstens..
donna laura ha detto:
lieber don, nett, sehr nett gesagt – merci!
nebenbei gesprochen finanziert sich so neben den autos und den urlauben auch die erziehung der enkel meiner eltern, schliesslich soll aus der brut etwas vernünftiges werden. nun gut, vernunft…
lieber mediensegler, wenn nun auch noch sie hinfort absegelten, wäre das sehr schade; ich lese ihre beiträge gerne. und zum segeln gehört auch manchmal das fische füttern hinzu ;-), solange es nicht überhand nimmt.
wenn die zeit zuhanden ist, liest man ab und zu noch mit, und wundert sich ein wenig, was denn nun grosso modo als politische argumentation durchzugehen habe und dass es bitte auf diese und jene art zu geschehen habe. und die missverständnisse hier zwischen den verschiedenen beiträgern sind von aussen betrachtet – so weit ist es – nicht gerade gering, aber die differenz trägt ja zu der kommunikation bei, theoretisch, und wenn es in der abgleichung von den definitionen endet, ächz. aber gut.
gefreut hat es mich, als ein nun wieder, allerdings lediglich in der faz mitkommentierender – und der muss es wirklich wissen – mea parvitas als strukturkonservativ ansprach. das ist ziemlich witzig.
nun hält man sich hier auch mit lustvollen seitenhieben auf den “ihrigen” concordat und den daraus folgenden problemen und zu den setzungen und den postulaten des courant dominant bedauernd zurück, wenn es dann zu in mehrerer hinsicht schlechtgelaunt-unwitzigen reaktionen kommt (ungnädig-gehässige wären ja vielleicht noch eine tatsächlich feine einladung). und weiterhin erkennt mancher auch kaum die position, aus der heraus man hier ein paar notizen ablegt; auch umwerfend komisch für mich. nun gut, das mag dem etwas umständlichen stil geschuldet sein.
aber was soll man da noch sagen? dass atom schlecht ist und man für frauen eintritt? oder doch noch, persistierend, dass ein hausfreund ein wahrer segen ist, das zitronensorbet mit bester aussicht auf hüstel ganz ausgezeichnet schmeckt, und man en passant ein paar kleine thesen wie krumme taschentücher fallen lässt? aber ich beginne die schlimmste sünde, nämlich zu langweilen, pardon…
immerhin kann man den langmut des gastgebers nicht hoch genug ansetzen.
eine feine volte des don ist ja, den dandy heraushängen zu lassen und damit absichtsvoll widerspruch zu ernten. irgendwie geht das jedesmal auf, und man sitzt fröhlich daneben und grinste, wenn das nur damenhaft genug wäre.
ach – und hey, die alten kommentare sind wieder da! grandmercé! glatt ein grund, sich wieder vom don freischalten zu lassen, falls der bug da drüben dereinst vom chasseur de bugs ausgetrieben sein würde. oder?
wann dürfte die sitzblockade vorbei sein, hochgeschätzter hausherr?
spaccato ha detto:
chasseur de bugs = Elmer Fudd?
Die Académie Française würde doch mindestens chasseur de bogue anempfehlen, n’est-ce pas ?
donna laura ha detto:
ich würde ja eher sagen, elmer fu-[vorhang bitte], und vermutlich der don auch. sicher sind alle kleinen tütchen, die freundliche luftfahrtlinien ihren gästen in weiser voraussicht anbieten, in seiner nähe längst verbraucht.
ansonsten: selbstverständlich, aber wer versteht es dann noch?
aber buggy trousers versteht ja auch kein mensch.
spaccato ha detto:
Oh, die kleinen Tütchen von Air Jamaica brauche ich gar nicht.
Die Assoziationen fliegen mir auch so zu.
😉
donna laura ha detto:
naja, ich glaube, diesen – also jenen – kleinen tütchen, von denen meine wenigkeit parlierte – insbesondere wenn sie ihrem bestimmungsgemässen gebrauch zugeführt worden sind -, würden sie vermutlich nicht dergestalt gelassen entgegensehen, kämen sie geflogen.
apropos rauchen, wo steckt eigentlich Trias?
donna laura ha detto:
um missverständnissen vorzubeugen: lümmeltüten sind nicht gemeint.
das wäre ja völlig unlogisch. 🙂
spaccato ha detto:
Die ließen sich ja auch nur unter olfaktorischer Belästigung in Brand setzen.
Und viel reinpassen tut da auch nicht – so vomitus-technisch gesehen.
Vito ha detto:
Schöner Text
Mediensegler ha detto:
Liebe Donna Laura,
Sie …
und langweilen …
niemals …
leider musste ich feststellen,
dass beim Don
nicht immer $€x drin ist,
wenn $€x drauf steht,
viel Spass beim Sorbet,
und klar kann man Tüten rauchen,
und der Spaccato ist ja fast ein Filou,
gell. 😉
.
Bei meiner Zählung der Null-Kommentare
hatte ich leider die Karola vergessen.
Sie fehlt auch. Ich bin untröstlich.
spaccato ha detto:
ist ja fast ein Filou
Einer muss ja.
Und lieber sein als machen, gell?
Mediensegler ha detto:
Mit abgetrennten Füßen?
spaccato ha detto:
Ja und?
Es ist ja aber auch nur einer. Der dient als Geschäftsgrundlage.
Wenn man den – auf Pappe drapiert – neben sich in der Fußgängerzone präsentiert, dann rollt der Rubel.
donna laura ha detto:
lieber mediensegler, sie sind mehr als charmant: sehr freundlich, merci beaucoup!
eigentlich nie sex dabei, wenn der don ihn – hier – ankündigt; er schreibt ihn nur gern in die titel; weiss man doch als eingeweihter, dass selbst seine flachen inkarnatdamen, von denen er hunderte zu bergen vorgibt – dabei betreibt er doch veritablen frauenhandel! -, nur, wenn auch reizvolle, abbilder davon sein sollen.
deswegen kann von nahkampfsocke (dt. wiki sei dank, man lernt doch nie aus) nicht wirklich die rede sein :-).
ChainMail? ich hatte sie vor vielen monaten einmal mit einem misslungenem galgenhumorscherz brüskiert, was mir heute noch leid tut, aber man kann ja lernen. seit dem umzug in diesen etwas doch, nunja, hellhörigen weissen salon (hat hier jemand serverstandort gesagt? ein paar saublöde stichworte in korrekter schreibweise? nein? dann ist es ja gut) hat sie sich ein paar mal zu wort gemeldet, doch leider mit langen pausen dazwischen, vermutlich induziert durch vergessensies und histomatz.
aber vielleicht wird ja alles wieder viel besser, denn: hey, die alten kommentare sind wieder da! lesestoff! was waren dies zeiten!
Mediensegler ha detto:
Na, ja, Karola konnte selbst gut austeilen,
unser erster Kontakt beim FAZ-Blog war doch sehr …
im Vergleich zum Umgang hier allerdings …
…
Der Filou,
der durfte Sie doch Laurette nennen,
und ich erinnere noch Geschichten vom Ententeich,
mit billigem Alkohol,
können Sie nicht …
Mediensegler ha detto:
Hellhörigen weissen salon, der war gut,
ja das hier hat was von Krankenhaus,
effektiv und steril.
Mediensegler ha detto:
Warum werde ich jetzt rot?
donna laura ha detto:
wer nicht mag, mag nicht. und mich bitten sie besser nicht, ihn zu suchen, denn mein sujet – mehr hüstel für alle – schien er nicht mehr sonderlich goutiert zu haben; es war die oper. dafür gab es wenigstens vsop. eher als ftgfop1.
soll ich mal im ententeich nachschauen lassen?
donna laura ha detto:
effektiv und steril? tjaja. mal ganz fest nicht an karnickel denken (steril sind die zumeist nicht).
äh (themenwechsel richtung ältlicher morbidität) die infirmières kommen noch früh genug mit ihren lavements und seringues. die vier jahrzehnte bis dahin-
Mediensegler ha detto:
Einen sterbenden oder schwarzen Schwan
namens Lohengrin gibt es da nicht?
donna laura ha detto:
nie sollst du mich befragen…
Mediensegler ha detto:
Also, alt und blass war es ja zuweilen,
aber mit dem feinen orangenen goldenen Schauer
kann ich nichts anfangen.
Mediensegler ha detto:
Das ist dann die Zeit,
da man eine Darmspiegelung
als erotisch empfindet,
Ringelpiez mit Anfassen
unter begleitenden Drogen.
Mediensegler ha detto:
Mollath, erstes öffentliches Interview, gleich 22:45 bei Beckmann.
Tyler Durden Volland ha detto:
Danke, hätt ich glatt übersehen…..
Mediensegler ha detto:
Gut, dass der bei Beckmann war,
und nicht bei Löwenthal. 😉
Folkher Braun ha detto:
@ Helmut Weiß: Van Hool hatte ich beim Australien- Projekt nicht gemeint, das lief mit Jahrgang 1970 aufwärts in Gelderland/NL. Vor zwei Jahren habe ich in Konigshooikt mitbekommen, wie der Sohn einer der Bernard- Töchter als Volljurist mit Spezialgebiet internationale Vertragsgestaltung in die Firma integriert wurde. Die haben ihn auf einen MIG/MAG- Schweißerlehrgang geschickt. Stefan heißt der. Die van Hools schenken ihren Nachkommen nichts. Das war bei van Doorne anders.
HansMeier555 ha detto:
Wie die Archetypen fortleben!
.
Die eigenen Söhne hart ranzunehmen war bewährte Erziehungspraxis in allen guten Erbmonarchien. Von der Pike auf dienen!
.
Es ging aber weniger um den Sohn als um die Propagandawirkung nach unten. Man signalisiert den kleinen bravren Untertanen, dass man auch ihnen Anerkennung schuldet.
Schaut her, es ist nicht unter der Würde meines Sohnes, Schweißen zu lernen und fünf Minuten lang dasselbe zu tun wie Ihr das ganze Leben!
.
Von dieser Sicht aus gesehen lebt die Wirtschaft jetzt in der Phase der Herrschaft der ungerechten Verwalter, der hochgeschleimten Günstlinge und Erbschleicher, der parasitären Minister, die keine soziale Verantwortung kennen, das Elend von Witwen und Waisen verhöhnen — und am Ende aufgeknüpft werden.
spaccato ha detto:
Halb sechs — sie muß kommen, die Weltrevolution!
spaccato ha detto:
Aus Simplicissimus
Gottvertrauen | Zeichner: Karl Arnold | 08.07.1919 Jg. 24, Heft 15, Seite 200
zu finden hier:
simplicissimus.info
fritz_ ha detto:
“Die eigenen Söhne hart ranzunehmen … in Erbmonarchien.”
Mein Papa sagt, hätte Wilhelm Zwo eine bessere Kindheit gehabt, wäre uns der 1914er Krieg erspart geblieben.
Und im Weiteren? –> Kein Dolchstoß, kein Versailles, kein Weimar, kein Adolf, usf.
Flederhund ha detto:
Das der K. als ‘Aufsteiger’ keine Wertschaetzung fuer enge Familienbande hat, ist vielleicht eher ein Klassenphaenomen als eine individuelle Charakterschwaeche bzw. ein Selektionsproblem: wer sich als Unterschichtler NICHT irgendwann von seinen Eltern loest, wird nie in Verlegenheit kommen mit P. S., und Don ueber Rathgeber sprechen zu muessen.
Ein Herr Mafaalany hat in der ‘Zeit’ erklaert, dass die von ihm befragten ‘Bildungsaufsteiger’ sich alle zuerst von ihren Familien und Freundeskreisen distanziert hatten, bevor sie akademisch ‘erfolgreich’ wurden. Der link ist hier: http://www.zeit.de/gesellschaft/schule/2012-06/bildung-aufsteiger:
Helmut Weiß ha detto:
Familienbande entstehen möglicherweise erst ab einer “kritischen” Familiengröße. Die van Hools waren bitterarme Bauern, wo nur Kinderreichtum erst das Überleben ermöglichte. Auf Unternehmerebene war der Clan dann für alle Eventualitäten gerüstet und konnte sein Glück ohne große Hilfe von außen schmieden. Das so oft gelobte deutsche Mittelstandsmodell der Wirtschaft ist aber offensichtlich “dynastieunfähig” und wohl auch deshalb vom Aussterben bedroht, weil es oft nur am Unternehmen uninteressierten (“nichtsnutzigen” habe ich zurückgenommen) Nachwuchs zeugt, glücklicherweise in geringer Anzahl. Wie man “akademisch erfolgreich” sein kann, ist in diesem Zusammenhang für mich kein Diskussionsthema.
Istvan ha detto:
Hallo Flederhund, wer hat etwas davon, wenn Menschen ihr Herkommen verleugnen und ihre Familien verlassen, die dann wieder sie verlassen – meistens dann, wenn sie sie am nötigsten hätten? Das sollte man sich bei solchen Thesen fragen und dann auch genau hinsehen, wer sie auf welcher Datenbasis propagiert: der link verweist auf eine Stichprobe von 20 (!) Personen. Siehe auch Daniel Kahnemann (http://www.blicklog.com/2013/05/08/kahneman-zu-falschen-begrndungen-und-vorhersagen/): “die Wahrheit ist einfach nur, daß kleine Stichproben statistisch gesehen immer extreme Ergebnisse aufweisen: Sie sind schlichtweg nicht repräsentativ”.
Apropos Herkommen nicht verleugnen: wo sind Filou und Vroni?
pascha50 ha detto:
Apropos: Herkommen verleugnen.
Mal ehrlich, Flederhund, ist das in Ihrem ( akademischen ) Leben anders gelaufen als bei irgendeinem anderen?
Gemeinsame Tätigkeiten schaffen gemeinsame Freunde.
Sobald man aufs Gymnasium gewechselt ist, werden die Kontakte mit den ehemaligen Grundschulkameraden immer weniger und seltener.
Das hat doch nichts mit Aufsteigerdünkel o.ä. zu tun.
Wieviele Ihrer ehem. Klassenkameraden gehören heute noch zu Ihren Freunden oder guten Bekannten?
So, wie Sie das darstellen, sieht es so aus, als ob man sich erst von der “Unterschicht” distanziert und dann Karriere macht.
Manchmal laufen im Leben Prozesse gleichzeitig ab, für einen Außenstehenden sieht es aber wie ein Nacheinander aus…
Flederhund ha detto:
Hallo Istvan, vielen Dank fuer den Hinweis auf die Extremwerte/Groesseneffekte. Das war keine Wertung oder gar Handlungsempfehlung, sondern eine Beobachtung. ‘Verleugnen’ ist vielleicht ein extremes Wort, man koennte auch sagen dass sich jemand an ein neues soziales Milieu ‘anpasst’ und dabei seine Herkunft nicht in den Vordergrund rueckt weil das vielleicht andere irritiert.
Und, ja ich denke dass z.B. eine berufsbedingte Aenderung von Verhaltensweisen, Werten etc. familiaere Konflikte ausloesen kann. Ob ein Arztsohn von einem Handwerkervater besser verstanden wird oder von einem Arztvater ist erstmal eine Frage von Individuen, aber ich denke wenn sich jemand die Muehe machte ein groesseres Sample als 20 Personen zu suchen, koennten da durchaus Erkenntnisse bei herauskommen.
muscat ha detto:
Nur ein kleines bisschen OT:
In ihrem FAZ-Blog haben es die Ferengis gerade schön in die Fresse bekommen: “Armut ist kein Steuertrick”
Verlinken werde ich es jedoch lieber nicht.
fritz_ ha detto:
http://blogs.faz.net/fazit/2013/08/16/armut-ist-kein-steuertrick-2484/
Welch ein Abschaum tritt da zutage!
Andererseits: Jammern gehört zum Geschäft. ‘Erst gestern blieb ich mitm Hermelin am Ferrari hängen, der scheiße geparkt war, von meinem Fahrer.’
muscat ha detto:
Ja, vor allem der erste Kommentar dazu… man weiß nicht, ob man lachen oder weinen soll.
Ich entscheide mich fürs Lachen, denn gleich habe ich Ferien und die anderen zumindest ein sonniges Wochenende! Hasta luego!
Folkher Braun ha detto:
Vielleicht fällt irgendwann mal auf, dass unsere Elite nach 1945 ein bisschen die Hose voll hatte, dass die rückkehrenden Frontsoldaten, im Umgang mit Mordinstrumenten bestens ausgebildet, eine ökonomische begründete Antwort für ihre 5 bis 10 Jahre vergeudete Zeit haben wollten. Nur so ist zu erklären, dass die Früh- Alt- Bundesrepublik die “soziale Marktwirtschaft” erfand. Nun, wo die nächste Generation am Ruder ist, vor der die Elite keine Angst haben muss, werden die Errungenschaften wieder auf Normalmaß zurückgedreht. Also auf null.
fritz_ ha detto:
Klingt an und für sich schlüssig.
Nur, was ist mit den vierzig gestohlenen Jahren der anderen? Nun?
– Bestimmte Teile der Ostzone werden entweder in den kommenden ein, zwei Jahrzehnten verbayern (florieren), oder sie werden das Land mit einer neuen Ausdrucksweise des Förderalismus überraschen, der auf dem Hinwegfegen der Berliner Witzfiguren bonn-rheinischer Prägung fußt, und im Ergebnis dem Land ein anderes Gesicht verleihen wird. Scary? No.
HansMeier555 ha detto:
Es war eher die Angst vorm Kommunismus. Das diese zornigen jungen Leute sich für ein Modell wie die DDR entscheiden könnten. Im Nachhinein wirkt das absurd, aber anno 1948 war das noch nicht so.
Don Alphonso ha detto:
Entschuldigung, ich habe da etwas mit einem Rad, einer abschüssigen Wiese und einem Stacheldrauht ausprobiert, was alles in allem vielleicht nicht so klug war – aber jetzt bin ich wieder da.
Folkher Braun ha detto:
Gute Besserung. Passt die Tetanus- Auffrischung noch? Die heutigen Stacheldrähte sind auch nicht mehr das, was sie mal waren.
Moritz ha detto:
Radfahren ist so ungesund wie auf Kuhscheiße ausrutschen.
Wusste ich es doch.
Gute Besserung!
RoRo ha detto:
Gute Besserung!
Moritz ha detto:
Danke Roro!
Mir gehts jedoch prächtig. Wenn man von den gutbürgerlichen Anstrengungen absieht, die dem Mor eine weite Reise und eine Familienhochzeit an einem heißen Augustsamstag beschorten. Wovon er sich heute genüsslich erholen tut.
: -)
Vermutlich sind Sie aber in die falsche Antwortbaum gerutscht und meinten den Stacheldraht-Don.)
RoRo ha detto:
JA, natürlich meinte ich den Don.
spaccato ha detto:
Ha!
Dann werde ich halt dem Subalternen eine gute Besserung wünschen.
(Und dem barbed Don natürlemang auch.)
spaccato ha detto:
Und wer sagt jetzt Heile, Heile Segen für mich?
pascha50 ha detto:
Alles eine Sache der Perspaccatotive:-)
Fühle mich den Mamas and Papas mit ihrer Sicht des 2. Tages in der Woche emotional mehr verbunden.
Monday, monday, so good to me!
Was haben wir diesen Song geliebt!
Wo gibt’s noch Mamas und Papas, und nicht nur gehetzte KITA- Bring- und Abhol-Service-Eltern?
Es war nicht alles schlecht und falsch, was Eva Hermann so schrieb und sagte.
spaccato ha detto:
PaScha,
der Text des Songs geht ja aber doch noch weiter.
… but whenever Monday comes
you can find me cryin’ all of the time
So good fandense ihn dann wohl doch nicht, den monday.
( Zu Eva Hermann weiß ich nix zu sagen …)
spaccato ha detto:
zu E. H. … :
Aus dem Kopp-Verlag riechts ein bisschen streng …
spaccato ha detto:
Es war nicht alles schlecht …
… ist eine häufige Einleitung für Dinge, die noch ein bisschen weiter zurückliegen.
pascha50 ha detto:
Sollte mehr so eine Montags- Jux -Antithetik sein, aber das KITA Thema meine ich ganz ernst.
Keine Mutter und kein Vater, die es nicht erlebt haben, kann erahnen, welche Dramen sich morgens vor KITA Tagesstätten abspielen, wenn die aus dem Schlaf gerissenen Kinder, vll leicht fiebrig, sich von ihren Eltern trennen sollen.
So, wie wir- als Gesamtgesellschaft- unsere Kinderbetreuung organisieren, muss man sich doch nicht wundern, wenn die psychische hen Störungen bei (Vor) Schulkindern immer mehr zu statt abnehmen.
Doch, spaccato, Sie haben ganz sicher schon von der ehem. Tagesschau Sprecherin Eva Hermann gehört, die dafür plädierte, dass Mütter bis zum 3. Lebensjahr des Kindes zu Hause bleiben.
Sie geisterte so vor 3,4,5? Jahren durch sämtliche Talkshows dieser Republik um sich zu rechtfertigen.
Als sie diese Mütter-waren-bei-Hitler-gut-aufgehoben These in die Welt setzte, kündigte ihr der NDR fristlos.
Leider beging sie in ihren Büchern und in ihrer eigenen talk show den großen Fehler und lobte die Frauen- und Familienpolitik des 3. Reiches, ohne zu erkennen, dass es Hitler um soldatisches Kanonenkugel ging.
In diesem Punkt war sie unbelehrbar.
Aber was die frühkindliche Beziehung zur eigenen Mutter angeht, so hat sie meiner bescheidenen Meinung nach deshalb recht, weil Millionen Mütter in der Gegenwart zwischen Beruf und Haushalt zerrieben werden- es sei denn sie haben den best bezahlten Halbtagsjob der Welt und sind beamtete Lehrerinnen in DE. 3 Jahre wird die Planstelle freigehalten!
Davon können Frauen, die als Managerin, Rechtsanwältin, Journalistin oder Geschäftsführerin arbeiten doch nur träumen.
Ich will als Lehrer keine Nestbeschmutzung betreiben. Aber die Wahrheit ist, dass solche beamtete Mütter privilegiert sind, sich ganz anders um ihre Kinder kümmern können, als eine von Gewissensbissen geplagte, gehetzte, mental überforderte Frau, die von ihrem Arbeitgeber indirekt erpresst wird.
Je nachdem, wem man gerade zuhört, könnte man seinen moralischen Appell ständig in eine andere Richtung senden.
Natürlich kann eine top ausgebildete Ingenieurin bei Mercedes, bei BMW und noch nicht einmal bei Audi 3 Jahre Zuhause bleiben. Noch nicht einmal ein Jahr.
Aber dann muss man sich auch nicht wundern, wenn die Ein-Kind-Politik in DE völlig ohne staatliche Zwangsmaßnahmen greift….
Noch weniger wundern muss man sich, wenn ADS und ADHS inzwischen zur Standarddiagnose gehören.
P.S. Ich hoffe sehr, dass einige Frauen, das nicht so verstehen, dass ich sie wieder in das Bermudadreieck von Kinderzimmer, Küche, Kirche verbannen möchte.
Ein alle Seiten zufrieden stellende Lösung ist bis jetzt noch nicht gefunden.
Wenn beide gutverdienende Akademikereltern sind, können sie sich eine Kinderfrau nehmen.
Aber auch das bewahrt u.U.nicht davor, dass der 16-jährige Sohn den Vater erschießt….
spaccato ha detto:
OK.
Bitte … weiß ich nix zu sagen ersetzen durch … will ich nix sagen .
Jetzt tu ichs aber doch.
(Klar hatte ich das mitgekriegt.)
Sie haben ganz recht mit den gutverdienenden Akademikereltern / beamteten Müttern vs. Fußvolk. Oh ja. Und den Zuständen morgens vor der KITA.
Eine Patentlösung habe ich auch nicht im Ärmel, meine Augen schielen aber diesbezüglich ein wenig nach Skandinavien. Da hat man zumindest Lösungen parat, die auch zu funktionieren scheinen.
Bluebeardy ha detto:
Nimmt der Burschi eigentlich dann den Poarschi, um im Munich Leierkasten der Lust zu frönen – oder genießt er die Vorzüge der neuen Fahrradabstellplatzsatzung und radelt incognito ins Pordello? Ingolstadt hat ja auch eine FabS erlassen.
Haben die Abstellplätze auch eine Stacheldrahtabsicherung?
MattMatu könnte dann doch bei einem Münchenbesuch zwei Fliegen mit einer Klappe…….
sambossa ha detto:
Auch wenn das jetzt inhaltlich nichts Neues ist, hier doch ein Link zum Beitrag aus “titel, thesen, temperamente” in der Mediathek:
Snowden – ein Held?
Es geht um die Grundfesten unserer Demokratie – Hans Magnus Enzensberger und Frank Schirrmacher melden sich zu Wort
Hoffentlich bleiben sie nicht die Einzigen!
“http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/ttt/sendung/hr/sendung_vom_18082013-102.html”
RoRo ha detto:
Habe ttt gesehen und stimme Enzensberger voll zu! Snowden ist auch für mich ein Held, der Kopf und Kragen riskiert. Alle Achtung! Sonst wäre nichts ans Licht gekommen…
Folkher Braun ha detto:
Jetzt tät es mich doch interessieren, Enzensberger hin oder verquer, wie der Blogbetreiber mit dem chinesischen Stacheldraht in weitgehend korrodierter Ausprägung klargekommen ist. Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn der D.A. hier mal seine Blutgruppe verrät, damit geeignete Personen bei Gelegenheit spenden können.
achwas ha detto:
Every breath you take –
And every move you make
Every MASCHENDRAHTZAUN you break,
Every step you take
I ‘ll be watchin’ you!
Every single day –
And every word you say.
Every game you play,
Every night you stay
I ‘ll be watchin’ you!
hansgeier333 ha detto:
Mit Brille wär das nicht passiert.