Sie sind Mitte 40 bis Mitte 50, sie arbeiten in kleinen, handwerklichen Betrieben. Es gibt viele davon, der Konkurrenzdruck ist hoch, das Geschäftsfeld ist nicht allzu profitabel, sie schlagen sich mit Gelegenheitsjobs durch. Sie nehmen jede Arbeit an, die sie halbwegs beherrschen, und wenn sie das nicht tun, hoffen sie dennoch, dass am Ende bezahlt und nicht moniert wird. Die Kunden kennen sich zum Glück oft nicht besonders gut aus, und andere Handwerker machen auch keinen besseren Pfusch. Das ist nicht gerade eine sichere Existenz, es fehlt an Verlässlichkeiten, und dann nähert sich auch noch das Alter, man will ja auch irgendwann einmal in Rente gehen. Nach 10, 15 Jahren können einem schon auch mal Zweifel kommen, ob das alles noch gut ausgehen wird, und am Ende jemand einen grossen Scheck für die Firma ausstellt. Zumal so viele junge, ungelernte Handwerker auftauchen, die das alles auch anbieten, aber auch für weniger Geld.
Kein Wunder also, dass diese mittelalten Menschen neben all dem Fortschritt auch ein wenig Sicherheit wollen. Die Sicherheit, dass sie nicht das Falsche tun, dass ihr Handwerk Zukunft hat, dass sie nicht als Nostalgiker Illusionen und Träumen nachhängen, und dass man sie noch lange brauchen wird. Weil sie recht haben. Weil ihre Sicht der Welt stimmt. Und weil sie in ihrem kleinen Büro gern den Eindruck haben möchten, dass sie gewollt werden. Automechaniker lassen sich gern von Pirellimädchen anschauen, aber so etwas gibt es in diesem Handwerk leider nicht, und schon gar nicht für etwas in die Jahre gekommene Herrschaften. Also bestätigen sie sich selbst, dass ihr Weg der einzig Richtige ist, und wer da anderer Meinung ist, darf sich anhören, er sei ein
das wird jetzt lustig, weil es ausgerechnet von alten, starrsinnigen Männern kommt,
Nostalgiker, Dinosaurier, realitätsfern, vorgestrig, altbacken, auf der falschen Spur, ahnungslos, wisse nicht, was die Zukunft bringt, ignoriert die Realitäten und das Leben der modernen Menschen, die längst digitalnativ sind, werde demnächst vom Markt gewischt und bald vergessen sein, niemand brauche das mehr. “Sollte sich gleich zum schlafen hinlegen und am besten gar nicht mehr aufwachen” hört man dagegen nicht mehr, das schrieb einmal eine New Economy Chefin, die dann bald ihre Klitsche vor die Wand setzte. Aber ansonsten wiederholt sich gerade das gesamte Vokabular jener ersten digitalen Epoche, das damals gegen die alten Industrien gesetzt wurde, von Seiten dieser alten, frustrierten und verunsicherten Handwerker.
Denn diese alten Handwerker schrauben keine Räder und wühlen nicht in Abwasserrohren. Diese alten Handwerker machen seit 5, 10, 15 Jahren irgendwas mit Neuen Medien und im Nebenberuf Medienkritik an den alten Medien. Viele waren zwischenzeitlich auch mal in der New Economy, aber das Absacken der Verkaufszahlen von Tageszeitungen begleitete sie verlässlich beim Aufstieg und in jenen Tagen, da sie sich keine Zeitung mehr leisten konnten. PR-Arbeiter, Medienprofessoren, öffentlich-rechtliche Unterkommer und Buchautoren konnten darauf wetten, dass die Verkäufe zurückgingen. So mies, dass sie sich nicht an dieser ehernen Wahrheit festhalten konnten, ging es ihnen nie. Und weil sie damit schon immer recht hatten, haben sie sich auch viele Begriffe zurechtgelegt, mit denen sie diese grandiose Wahrheit immer und immer wieder plakativ vermitteln. Und natürlich auch ihre wohlfeile Zukunftsvision, in der ihre Neuen Medien den Endsieg über das gedruckte Papier davon getragen haben.
Weil es viele andere mittalalte Handwerker gibt, die auch nicht gerade auf Rosen gebettet sind, sich aber gerne überlegen fühlen würden, kommen solche Parolen gut an. Wer den härtesten Vergleich bringt, die schärfste Pointe, den schrägsten Bezug, bekommt auch die meiste Aufmerksamkeit. Hört hört, sagen dann die anderen Handwerker, der gibt es aber den Niedergehenden! Der macht ihnen klar, dass sie sterben und wir die Zukunft sind! Das ist sehr richtig, und wir sind sicher, dass wir dann unsere Angestellten und uns selbst nicht mehr über Hartz IV in Berlin cofinanzieren! Die Zukunft ist golden, all die Jahre der Entbehrung waren nicht umsonst, wenn wir deren Erbe antreten! Gerne, allzu gerne werden bei solchen Handwerkerversammlungen dann auch einzelne Gegner vorgestellt, die als Inbegriff des verstockten Systems herhalten müssen. Da ist sie, die begehrte Konstante im Leben. Früher glaubte man an den Neuen Markt, jetzt soll der Niedergang der Tageszeitung der Humus für neue Geschäftsmodelle werden.
Für diese alten Handwerker ist es ein Fest, wenn dann ein Medium in ihre verräucherte Kneipe mit Spucknapf kommt, und sie ernst nimmt. Und sie bittet, doch auch mal der Welt da draussen ein paar Worte zu sagen. Das nennt sich dann Debatte um die Zukunft der Tageszeitungen, wird aber von den Handwerkern vor allem genutzt, um noch einmal zu betonen, dass sie schon länger die Auflagenstatistik kennen, stets die Katastrophe kommen sahen, genau wissen, dass es so nicht geht und daher auf dem Gebiet als Experten gelten können. Tageszeitungen waren einmal und das geht heute so nicht mehr und das wird sich radikal in Richtung Digital ändern müssen. Einfach wird das nicht, sagen sie, sondern schwierig und brutal, auf allen Ebenen, sie wissen voll Bescheid, sie kennen sich da aus. Sie sind Spezialisten für einfache und griffige Lösungen, sie haben das schon zig Mal in ihre Blogs geschrieben. Der Spiegel hat gerade ein paar Prachtexemplare dazu eingeladen, es den strauchelnden Tageszeitungen nochmal richtig zu geben.
Und dort muss ein gewisser Jeff Jarvis in seiner Rolle als US-Medienapokalyptiker nicht darüber reden, dass er in seiner anderen Rolle als Propagandist gegen den Datenschutz nach dem NSA-Skandal ganz offensichtlich nicht die Problematik seines Tuns verstanden hat, und heute etwas verbrannt ist. Ein gewisser Christian Jakubetz muss nicht über das Scheitern eines Buchprojektes reden, das die Crowd nicht finanzieren wollte, Ein gewisser Mario Sixtus muss nicht ausführen, dass er für seine im Quotennichts laufende Sendung öffentlich-rechtliche Zwangsgebühren nimmt, und wie die Natur der Teilzeitjobs ist, die er mit seiner Firma in Berlin anbietet. Ein gewisser Thomas Knüwer muss nicht weiter ausführen, wie gross der Impact seiner für Firmen gestrickten Multichannelkampagnen ist. Niemand ist gezwungen, eigene Beispiele für herausragende Leistungen an der Stelle zu zeigen, wo Tageszeitungen vermeintlich oder tatsächlich versagen. Es reicht beim Spiegel, ein griesgämiger Handwerker zu sein und sich mehr oder weniger insgeheim zu freuen, dass es den anderen endlich so richtig dreckig geht. Man hat es ihnen ja schon immer gesagt.
Es würde übrigens auch keine Debatte werden, wenn man nach einer Buchprojektpleite im gleichen Handwerkerstil antwortete: “Du brauchst halt eine andere Crowd, und ein noch tolleres, fortschrittlicheres und internetaffineres Thema – dann wird das schon! Das klappt woanders auch! Auch Du musst das lernen, sonst wird das nie was!” Oder wenn man einen Gründer einfach als Versager auslachte, weil seine Firma nicht so recht laufen will. Oder wenn man solchen alten Handwerkern vorwirft, dass sie mit arroganter Selbstverständlichkeit voraussetzen, die Leser würden wissen, wer ein gewisser Säulenheiliger namens Shirky ist und was er ewig wahrhaftig gesagt haben soll. Es ist eine Debatte unter verängstigten, oft hart gebeutelten und mitunter schlecht verdienenden Leuten, die ihre besten Jahre hinter sich haben, ohne dass die gute Zeit gekommen wäre. Sie haben vermutlich auch gemerkt, für welche Brösel an Zuwendung Modefirmen, Tourismuskonzerne und Autoindustrie ganze Netzwerke von Bloggern schmieren, die dann zeigen, wie man die geforderten Experimente im angeblich siegreichen Internet brutalstmöglich zum eigenen Nutzen durchzieht: Für eine geliehene Handtasche gibt es Entzückensschreie auf dem Blog, für einen Urlaub wird vorher schon zugesagt, was alles geschrieben wird, und 30 Doller lassen sich auch bessere deutsche Blogger für das Veröffentlichen von Werbefilmchen zahlen, Empfehlungen werden gefälscht und Follower gekauft.
Auch das ist, wie bei den Tageszeitungen, ein belegbarer Trend nach unten. Das kann ebenso Zukunft sein, wie das Ende der ethisch mitunter auch nicht besseren, aber teureren Tageszeitung. Und es gibt genug alte Handwerker, die gerne beratend tätig werden, damit genau diese üble Zukunft so kommt, wenn nur die Bezahlung stimmt. Weit müsste der Spiegel da übrigens nicht nach peinlichen Beispielen suchen, da reicht Google, der Name einer hauseigenen Managerin und “Brause-WG”.
Tageszéitungen verlieren in einem sich ändernden Markt erheblich an Auflage, haben die Probleme zu lange ignoriert, müssen schnell lernen, und selbst das garantiert nicht das Überleben – das hat sich inzwischen herumgesprochen. Aber was daraus zu folgen hat, sollte man nicht mit jenen besprechen, die selbst keine Lösung zu bieten haben, oder im schlimmsten Fall eine, gegen die ein paar insolvente Zeitungen das kleinere Übel sind. Welche Informationen braucht eine Gesellschaft? Wie macht man sie am besten zugänglich? Was muss und darf das kosten? Die Antworten werden kein Festessen, kein literarisches Fest, keine Stickerei, aber zum Glück auch keine Nörgelei unzufriedener, mittelalter Männer sein.
keiner ha detto:
Nach langen Jahren der Überlegung wäre ich tatsächlich bereit, für eine online-Zeitung zu bezahlen. SZ oder (das Feuilleton) der FAZ fallen mir ein, sonst nix.
Und am Ende würde man sich einseitig ernährt fühlen, wenn man nicht doch noch hier und da mal das ein oder andere lesen könnte.
Fefe, der alte Schmierfink wäre auch dabei, aber der braucht ja kein Geld für das geschmiere auf seine Klowand 😀
colorcraze ha detto:
(Die Bilder: wo ist das? Der Brunnen auf dem 2. Bild sieht aus wie einer in Venezia, der mich mal vor dem Verdursten bewahrte.)
Ansonsten durchaus richtig, mal auf den wunden Punkt hinzuweisen, daß all die Sirenensänger zwar laut singen, aber eben kein funktionierendes neues Geschäftsmodell zuwegegebracht haben.
Jeff Bezos und die WP, das wird interessant werden zu beobachten.
Weil der der Frage nach dem sich aufrechterhaltenden Geschäft nicht aus dem Weg geht. Allerdings ist das auch ein Sonderfall, da die WP international bekannt ist – insofern ein bißchen wie Crowdsourcing für Dieter Hildebrandt.
Don Alphonso ha detto:
Das ist in Palma di Lampedusa, aber so wird immer von den alten Männern gesessen, wobei ich mich hier für die Heranziehung entschuldigen möchte.
Ich glaube auch, dass man eine WaPo-Lösung kaum herunterbrechen kann. Dazu sind Zeitungen einfach zu teuer, falls es jemand als Gönner versuchen sollte. Und ob Bezos das schaffft, steht auch in den Sternen. Zumal, würde ich eine Amazonzeitung lesen wollen?
Helmut Weiß ha detto:
Eine kostenlose Amazonzeitung würde ich natürlich lesen. Ich glaube nicht, daß ich auf Grund meines Altersstarrsinnes noch manipulierbar bin.
Der einsame alte Mann auf den Bildern ist nicht DSK?
colorcraze ha detto:
Ah, Sizilien. Demnach müssen solche Brunnen mal italienweit installiert worden sein.
Ja eben, Bezos/WP kann man nicht herunterbrechen.
Aber ich finde es schon gut, daß er es versucht, denn es ist halt so, Zeitung ist teuer und da muß man erstmal Geld mitbringen. Mit schlichtem “Dranklemmen” an Amazon wird das nicht gehen, aber vielleicht gibt es da durchaus eine mögliche Verbindung zwischen den beiden, die unpeinlich ist. Da ist Hirnschmalz gefordert. Ich traue es Bezos jedenfalls zu, eine Lösung zu finden, denn er ist mir bisher nicht mit Evangelikalengeschrei aufgefallen, sondern mit Beharrlichkeit im Verfolgen von funktionierenden Lösungen. Die sind zwar nicht perfekt, aber doch so, daß sie sich selbst tragen. ,
Jeeves ha detto:
Sizilien? Die Männer auf der Bank: Asterix in Korsika!
Tyler Durden Volland ha detto:
Ist das Problem der real existierenden Zeitungen nicht, dass ihr Inhalt nicht mal das papier wert sind auf dem sie gedruckt werden, und sie deswegen immer mehr Leuten das Geld einfach nicht mehr wert issindt? Und zwar völlig zu Recht?
Eine Zeitung von Amazon herausgegeben soll das Problem lösen?
Da kann ich ja nicht mal drüber lachen!
whatcrisis ha detto:
Bezos traue ich jedenfalls zu, ein ertragreiches Geschäftsmodell “Amazon-Zeitung” zu entwickeln. Als Köder ein kostenloses Basisabo bspw der WPost, als Beilage/App schon vorinstalliert auf all seinen Tablets, und Premiumcontent dann gegen unschlagbar günstiges Jahresabo.
Er lässt sich eh nicht in die Karten bzw. Bilanzen schauen. Wenns nicht läuft, verschwindet so ein Modell eben leise wieder, und man probiert was Neues. Aber immerhin, man probiert. Und, Unternehmen wie Amazon, Google, Apple kennen ihre Kunden wesentlich besser als jede Printpresse, die wissen schon was ihre Leser lesen wollen bevor diese selbst es wissen, die Zeitungsausdrucker hingegen… völliger Blindflug, und entsprechend stark ist die Kundenbindung bei denen.
Facepalm ha detto:
Ein (dem Schreibstil nach zu urteilen) mittelalter Blogger regt sich über andere mittelalte Blogger auf, weil sie das Ende der gedruckten Zeitung prophezeien. Zwischen den Zeilen, wie üblich, angedeutet, dass er selbst es viiiiel besser weiß. Nämlich, dass die Antworten auf die Medienkrise „kein Festessen“ sein werden! Boah ey… echt jetzt !? Die eigentliche Aussage des konturlosen Geblubbers lautet dann wohl auch eher: „Ich bin beleidigt, weil der SPIEGEL nicht mich gefragt hat.“
Don Alphonso ha detto:
Der Monierte Tei8l des Textes ist ein nicht gekennzeichnetes Zitat von Mao, und der Spiegel weiss aus anderen Anfragen, das ich für ohn nicht schreibe. Wozu auch, ich kann ja bei der FAZ schreiben.
pascha50 ha detto:
@ Don Alphonso
…dass Sie “für ohne”=für umme
oder “für ihn”nicht schreiben. 🙂
Helmut Weiß ha detto:
Die Regionalpresse in Form von kostenlosen Anzeigenblättern blüht hier aber und sucht Mitarbeiter. Kiloschwer sorgen die unzähligen beigelegten Prospekte des Verdrängungspreiskrieges für Verdruß bei den Boten und Interesse bei den Lesern, denn wirklich jeder Haushalt muß beliefert werden. Inhaltlich ließe sich einiges anmerken, etwa die Vermischung von Werbung und redaktionellem Teil, was aber auch bei angesehenen Printerzeugnissen vorkommen soll. Eigentlich wird über alles haarklein berichtet. Überfahrene Wildschweine und überschwemmte Keller, Politik, Steinmeier (hier ist sein Wahlkreis), die Müllecke am Rosenweg. “Dichterlesungen im Garten” nebst Besprechung, Theater und Konzert der Provinzstadt Brandenburg/Havel, Bilder von den gerade eingeschulten Kindern (erstaunlich kleine Klassen mit zwei Klassenlehrern), eben Journalismus auf unterster Stufe. Über die Datenschnüffelei, – wer benutzt hier schon einen Computer oder ein Smartphone -, wird natürlich nur knapp berichtet, über Mollath und Bayern gar nicht. Die Macher verstehen also ihr bescheidenes Handwerk. Hier meine ich Handwerk im üblichen Sinne, nicht die Wichtigtuereien, Hütchenspiele und rumänischen Wechseltricks der überregionalen Qualitätspresse, sondern Dienst am Leser, auch wenn deren Ansprüche nicht besonders hoch zu veranschlagen sind. Das Lesen solcher Blätter ist aber auch nicht schlimmer als Fernsehen.
Jeeves ha detto:
“Interesse bei den Lesern”
.
Interesse?
Hier im Haus haben von 7 Parteien nur 2 nicht am Briefkasten stehen “Keine Werbung” & dazu noch extra: “Bitte auch keine Zeitungen”. Einer hat’s nicht, weil er zu faul ist, solch ein Schild anzubringen, der andere hat eine “richtige” Tageszeitung abonniert und will den “richtigen” Zeitungsbringer nicht verunsichern.
Unser blaue Mülltonne ist immer voll mit dem Reklame-Zeugs der beiden.
In der ganzen Bekanntschaft kenn ich nur eine einzige Person, die das Reklamezeugs zumindest sammelt. Sie ist ein Messie und der Keller ist voll mit altem bedruckten Papier.
Auch bei Spaziergängen hier durch die Straßen seh ich immer mehr Aufkleber an den Postkästen: “Bitte keine Zeitungen”.
Ich bezweifle also ein “Interesse” an solchem Reklamezeugs.
Helmut Weiß ha detto:
@jeeves:
Das ist auf dem Lande eben anders. Hier besteht ein starkes Interesse an Regionalnachrichten. Ich bin übrigens Abonnent des “Tagesspiegels”, der nicht mal eine ganze Brandenburgseite zustande bringt. Auch die “Märkische Allgemeine” ist zu klein, um täglich aus ganz West-Brandenburg zu berichten, sie setzt täglich einen (winzigen) regionalen Schwerpunkt. Für beide Abos zahle ich im Jahr 635 Euro, die ich als Spende betrachte, denn das Nachrichten-Grundgerüst erhalte ich überall kostenlos, und einen Redakteur, der mir bei der Pflege meiner Vorurteile hilft, brauche ich eigentlich nicht.
Man mag den Flachjournalismus der Anzeigenblätter beklagen, aber auch da sitzen schlecht bezahlte junge Journalisten, die froh sind, überhaupt Gelegenheit zu haben, sich die ersten Sporen zu verdienen. Möglicherweise arbeiten sie sogar in einer zukunftsträchtigen Branche. Ich kann deshalb Ihre offen bekundete Verachtung nicht teilen. Und mal ehrlich: Schreiben die “richtigen” Journalisten nicht auch für die Tonne, oder heben sie Ihre Tageszeitung auf?
Moritz ha detto:
Stimmt.
Wenn ich als Stadtmensch zurück “zuhause” in der Pampa bin, stürze ich mich sofort heimlich linsend auf das alte heimische Käseblatt.
Welches inzwischen leider arg bunt geworden ist, fast Gelbe Presse. Und, man darf das nicht verschweigen, eine brutale Schrumpfkur hinter sich gebracht hat inklusive Verkauf, Entlassungen, Filettierung und
Gängelungähm Marketing durch die nächstgrößere Heuschrecke in der nächstgrößeren Stadt. Ich mag den Namen von Heuschrecke und nächstgrößerer Stadt (ehemals barocke Kaiserstadt mit Altstadt als Weltkulturerbe) gar nicht sagen, schauder, pfui.[Natürlich höflicherweise erst, wenn die ausgiebigen Begrüßungen ausgetauscht sind und ich meine Reisetasche im Gästezimmer verstaut habe.]
Tyler Durden Volland ha detto:
Eine wahrlich bedenkenswerte These….
Damit auch noch die unfähigsten, angepasstesten oder einfach nur: „dümmsten“ der Journalisten ihr Prekariatsdasein auf Minimalniveau finanzieren können, darf man die ohnehin Doofen gerne noch weiter verblöden?
Neo-Liberalismus im Obrigkeitsstaat zu Ende gedacht…. Gratuliere!
Damit wir uns nicht missverstehen…. Ich habe nichts dagegen, denn es macht ja letztlich nicht den geringsten Unterschied.
tiberiat ha detto:
bene, Don Alphonso, bene!
C. von Egern ha detto:
Ja, find ich auch. Nichts kommen sehen und nachher alles gewusst haben. Irgendwie erinnert das mich an meine Pubertät. Hmm…. erst präpotent, dann postpotent. Das Leben hat so seine Gemeinheiten und das nicht nur für Unschuldige.
Moritz ha detto:
“Aber was daraus zu folgen hat, sollte man nicht mit jenen besprechen, die selbst keine Lösung zu bieten haben …”,
Mir drängt sich nur ständig der Eindruck auf, niemand hat eine Lösung.
Weil es keine Lösung gibt.
Zumindest keine, die positiver Natur ist, welche das Wort “Lösung” ja hoffnungsvoll in sich trägt.
Wenn darüber in Zirkelschlüssen wieder und wieder innerlich hilflos aber äußerlich kämpferisch öffentlich geschrieben, “besprochen” wird (jetzt ja auch wieder, räusper), dann ist das die Kategorie “selbstreferenziell”. Das was jahrelang den Bloggern vorgeworfen wurde (und stimmte). Welche ja auch bearbeitet werden kann, warum nicht. Gibt wenigstens Klicks, hmhm.
“Welche Informationen braucht eine Gesellschaft? Wie macht man sie am besten zugänglich? Was muss und darf das kosten?”
Jetzt wunder ich mich schon über den Don. Das sind reinrassige Marketingfragen. Fragen der wahren Bedarfs, Fragen des Positionierung, Fragen der richtigen Kanäle, Fragen des Pricings. Der Don will Marketing?
-/-
Und überhaupt ;- ):
Seit wann können g’lernte Journalisten – also diese alten Handwerker vor dem Herrn – Marketing. Nur weil ein paar davon mit Großgeschrei das Selbstmarketing beherrschen.
Ein Digitaler wie Bezos kann halt digital und Marktplätze. DAS Marketing, das gerade angesagt ist (kein Kunststück in dem Sog, der gerade angesagt ist, zu schwimmen.) Ich glaube nicht, dass die altehrwürdige Washington Post dieses derart angesagte Marketing überleben wird.
___________________________________________________
Was hat denn das Internet gebracht? Nichts an Verbesserung. Die blaue Papiertonne ist pfoller denn je. Mit Amazon-Schachteln. Pfoto gefällig?
T.I.M. ha detto:
Das mit der “positiven Natur” nennt sich Erloesung, Loesung ist wertneutral.
Moritz ha detto:
Nicht schon wieder Religion!
; – )
Bluebeardy ha detto:
Nur kurz und etwas OT: nach dem „Cave canem“ – Artikel in der FAZ ist das Bistum Limburg hingegangen und hat sämtliche FAZ-Abos gekündigt, wie vorgestern getwittschert wurde 🙂
Was passiert dann erst bei den Abos der Herder-Korrespondenz, wenn Mertes im aktuellen Heft von der
„männerbündisch verengten“ homosozialen Struktur des Klerus spricht
und meint:“…Als eine wichtige Präventionsmaßnahme gegen die Vertuschung sexuellen Missbrauchs durch Priester würde Mertes indes die Aufhebung des priesterlichen Schweigegebots erachten.Schließlich sei eine „angemessene Reaktion der Kirchenleitung auf Missbrauchsfälle“ u. a. daran gescheitert, „dass die verantwortlichen Personen zu wenig innere Freiheit hatten, die Täter zu konfrontieren und im Fall der Fälle anzuzeigen. Denn sie mussten damit rechnen, dass sie selbst von den angezeigten Missbrauchstätern als Homosexuelle ‚bezichtigt‘ oder ‚geoutet‘ werden und hielten sich deswegen zurück.“
http://religion.orf.at/stories/2597315/
Tja, „alte Männer“, Missstände und Reaktionen…
whatcrisis ha detto:
Es muss nicht immer Kaviar sein, Limburger geht auch mal.
Und es muss auch nicht immer Thailand sein, es gibt nette und weniger überlaufene (und somit auch diskretere) Alternativen, um Flugmeilen und schöne Erinnerungen zu sammeln. Warum also nicht Indien. Das gibt ja auch Indern Arbeit, und das ist besser als Kinderarbeit.
Tyler Durden Volland ha detto:
@Moritz
„Mir drängt sich nur ständig der Eindruck auf, niemand hat eine Lösung.
Weil es keine Lösung gibt.“
So banal ist es!
Es gibt keinen Markt, und ohne den geht nichts mehr.
Es gibt zB in der FAZ ab und zu mal einen Artikel der tatsächlich Journalismus ist, Schirrmacher oder Don fallen einem da ein, aber der Rest?
Ich grüble… wo sehen manche einen Grund zu der Annahme, ausgerechnet Amazon könne eine Zeitung, analog oder digital produzieren, die sich vom Rest unterscheiden könnte und ihr Geld, bzw. den Strom, oder die zu lesen nötige Zeit Wert wäre???
Es GÄBE gute Themen und Möglichkeiten für guten Journalismus, in der FAZ heute:
http://www.faz.net/aktuell/snowdens-maildienst-gibt-auf-die-neuen-krypto-kriege-12475864.html
DAS sind Information… früher gab es zB den Spiegel, der bestand aus so was. Aber da leitete Rudolf Augstein, ein Journalist ihn. Heute werden Zeitungen ausnahmslos von Juristen und Buchhaltern geführt.
Da gibt’s keinen Weg zurück…
Und Sie stellen die richtige Frage: Was hat das Internet gebracht?
Jeeves ha detto:
“Heute werden Zeitungen ausnahmslos von Juristen und Buchhaltern geführt.”
Nicht zu vergessen: die Reklamefuzzis, die sie sich irgendwas mit “Marketing” nennen.
.
In der Lebensmittelbranche ist es inzwischen ähnlich:
Man braucht
1. einen Chemiker
2. einen Werbetexter
3. eine Horde von Anwälten um die Sprüche des Werbetexters auf Gesetzeslücken anzuklopfen.
don ferrando ha detto:
@jeeves,
Sie liegen nicht ganz richtig. Mittlerweile haben die Maketingfuzzies das Ruder fest in der Hand und die Juristen werden meist erst gerufen, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Eine BWL’er Mafia herrscht.
Moritz ha detto:
Geschichten aus dem Krieg II
Und: Stirb langsam Teil III:
Anscheinend liefern sich die Bekannteren unter den Internet-Opas zusätzlich noch ganz andere Gefechte:
“…. Spiegel-Journalist Matthias Matussek, der die für Samstag geplante Folge der ARD-Sendung Krömer – Late Night Show verhindern will. Matussek war Gast der Show, die vor einigen Wochen im Berliner Ensemble aufgezeichnet wurde. Krömer nannte ihn darin “hinterfotziges Arschloch” und “Puffgänger”, Matussek schimpfte Krömer daraufhin eine “blöde Sau”. “
Man fällt vom Glauben ab.
Also echte Sorgen, dass ihre Suadas nicht mehr gebraucht werden könnten, haben derartige Pöbler anscheinend nicht.
Der Rest der unbekannteren Handwerker-Schreiberlinge +-40 muss sich halt süffisant immer und immer wieder sagen lassen, dass sie – schön blöd – nicht nur das Falsche g’lernt, sondern dazu möglicherweise in der Wahl der Eltern zu unvorsichtig waren.
Moritz ha detto:
Ähm Nachtrach, Quelle des Zitats:
http://www.zeit.de/kultur/film/2013-08/kurt-kroemer-late-night-show-gerichtsstreit-matussek
Daniel Hecker ha detto:
“Kommetar freundlichere Version”
Das ist fein – diese Disqus – und “nur noch via Facebook kommentieren” Tools gehen einem nämlich ziemlich auf den Wecker.
BTW – hat eigentlich die FAZ nichts dagegen, dass auf ihrer Plattform duplicated content veröffentlicht wird? Nun ja – wie auch immer – dann haben sie wenigstens mal Inhalte etwas abseits vom Mainstream. Ist ja auch schon mal was.
Don Alphonso ha detto:
Die FAZ hat ein System auf der Basis von Javascript, das vielleicht bei 10 oder 20 Kommentaren ausreichend funktioniert, aber meine Blogs gehen gerne mal in die mehreren hundert Kommentare, und das packt das System und die Datenbankverteilung nicht. Ausserdem lädt sich das Javascript im Backend gerne tot, besonders im Ausland, so dass ich dort nicht moderieren kann. Zudem ist es den Könnern dort gelungen, mal eben 75000 Kommentare auszuschalten. Die Alternative wäre gewesen: Zuschauen, wie alles den Bach runter geht. Also habe ich das hier gemacht und damit die Debatte gerettet.
Manche – namentlich die Schuldigen an diesem Debakel – finden das nicht so listig, aber das geht mir genauso.
colorcraze ha detto:
Die Kommentare sind nicht doppelt!
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HansMeier555 ha detto:
Hinweg mit allen Medien!
Muss doch auch ohne gehen.
HansMeier555 ha detto:
Natürlich mit bestimmten Ausnahmen: Auf Grabinschriften und Leichenpredigten würde ich auch im 23. Jahrhundert nicht verzichten wollen — also falls dann überhaupt noch jemand stirbt.
pascha50 ha detto:
Mir gefällt die Idee der anonymen Seebestattung immer besser.
Wenn die Singles weder mit sich, noch mit ihren punktuellen Lebensabschnittspartnern zurechtkommen, wie sollen sie sich dann auch noch um die Grabpflege der verstorbenen Eltern kümmern?
Wir kommen aus dem Nichts und gehen in das Nichts.
Tyler Durden Volland ha detto:
Da werden Sie aber grössere Schwierigkeiten mit der Bestattungs Industrie bekommen. Welcher Kunde lässt sich einfacher und maximaler Abzocken als einer der im Augenblick ganz andere Problem hat? There is no business like 6 Feet Under.
So weit ich weiss kann man auch in manchen der DE umgebenden Länder eine Leiche mit den nötigen Papieren anbringen, sie verbrennen lassen und den Rest in einer Tüte wieder mitnehmen. (Hier geht es sowieso)
Ich möchte, dass die eine Hälfte von mir, dann hinterm Haus im Wald verstreut wird, und die andere Hälfte unten am Strand ins Meer gekippt wird…. Ich freu mich schon richtig drauf. Dazu bitte die 4 letzten Lieder, Janowitz/Karajan Version….
Wenn da irgendwo in der Nähe irgendein Pfaffe rumstehen würde, das würde mir den ganzen Tag versauen.
Jeeves ha detto:
Die 7 Minuten “Im Abendrot”, mit der Janowitz, ja, das berührt. Wer Karajan nicht ausstehen kann, die Version von Jessye Norman/Kurt Masur ist ebenbürtig. Eichendorffs “Abendrot” ist hier fast drei Minuten länger(!).
Tyler Durden Volland ha detto:
Ja, ich kenne jede Menge Jessy Fans, bin ja selber einer dieser phantastischen Frau.
Ich glaube aber Karajan hat in diesem Fall “Recht”. Er behandelt hier die Stimme wie ein weiteres Instrument und das macht diese Aufnahme immer noch so unvergleichlich, den Text kenn ich ja, also lenkt Jessy mich bestenfalls ab….
colorcraze ha detto:
Ach, sterben schon, nur ob dann noch Interesse an Grabpflege besteht.
whatcrisis ha detto:
Ach, es gibt schon kultivierte Zeitgenossen, die mit viel Liebe, Hingabe und Zeitaufwand Grabpflege betreiben, aber sie sterben wohl auch aus.
Unvergessen Herr Lohse beim Sortieren der Qualitätspresse auf dem Wohnzimmerfußboden.
Das hat ja auch was für sich. Andere töpfern, stricken, häkeln, meditieren oder beten gar, um zu innerer Ruhe und zu sich zu finden, aber das geht ebensogut auch mit Sammeln und Sortieren von ‘Bilder und Zeiten’… und ich spreche da aus eigener Erfahrung, bis Mitte der 80er habe ich fleißig mitgesammelt. Die ersten 100 GEO waren auch nicht schlecht.
Jeeves ha detto:
Hab ebenfalls einige Jahrzehnte lang Gedrucktes gesammelt. Dann 1999 ein Umzug in eine kleiner Wohnung und alles (Eins-Komma-vier Tonnen Papier) weggeworfen.
pascha50 ha detto:
Guten Morgen, vertrauter whatcrisis!
Ich hatte bei der Lektüre Ihrer von großer substantieller Sachlichkeit, kommunikativer Kompetenz und intellektueller Redlichkeit geprägten Artikeln von Anfang an den Eindruck eines déjà vu Erlebnisses.
Nach dieser kleinen hommage höre ich dann aber auch wieder auf mit dem Loben!
Wir sind doch hier kein Wahlverein für den friedlichsten Kommentator:-)
( Im Gegensatz zu Tyler sehe ich den blog hier sehr wohl als eine Art encounter-Veranstaltung. Es sind doch keine wikipedia-Einträge, sondern es stehen Menschen mit Interessen dahinter. Aber dazu an anderer Stelle im Anschluss an Tylers comment später mehr.)
Sie haben wirklich die Fähigkeit, whatcrisis, auch den aggressivsten Gegenpositionen den Stachel oder zumindest die darin enthaltenen Giftdosis zu nehmen und das Gift in sämtliche hirn- und seelezersetzenden Aminosäuren zu zerlegen.
Wenn man sich das bewusst machen lassen will, dann ist man bei Ihnen in guten Händen.
Wenn ich mich scheiden lassen, mit meiner zukünftigen Ex aber keinen Rosenkrieg beginnen möchte, würde ich zu IHNEN als Mediator gehen !!!
Ich habe den blog hier von Anfang an so verstanden, dass unterschiedlos ALLE Ansichten, die man überhaupt vertreten kann ( Herz -Jesu Sozialist bis zum agnostischsten Atheisten, vom Dandy-Kapitalisten bis zur Jutehoseträgerin) ihren Platz finden.
Dass manche Kommentatoren glauben, sie seien die friedlich-humanistischsten Zeitgenossen, in Wirklichkeit aber manipulativ-hypokritisch agierend das Gegenteil bewirken wollen, sei nur als Kontrast angemerkt.
Den wichtigsten Satz der diskursiven Dialektik, nämlich dass sich die Kritik der Kritik der Kritik anzunehmen habe, als ” geistige Onanie” zu bezeichnen, ist fast der Gipfel der Dreistigkeit.
Das Gipfelkreuz der Intoleranz besteht jedoch in der Behauptung, dass angeblich die meisten Leser solche Theorien nicht rezipieren wollten.
( So beginnt das Mobbing im Kindergarten: “Wir(!) wollen dich hier nicht!”
Solche Art der Auseinandersetzung mit anderen Auffassungen ist Ihnen, whatcrisis,völlig fremd.
Vielleicht, und da komme ich auf mein déjà vu Erlebnis zurück, liegt das ja auch an den Aktivitäten, die Sie und mich verbinden: lesen-sammeln-stöbern.
Allerdings mehr Sammler als Jäger!
Allein die Nennung der Feuilleton-Beilage “Bilder und Zeiten” lösen in mir die angenehmsten Erinnerungen aus. Mit dem Rest der FAZ konnte ich nicht so viel anfangen, aber die ganzseitigen Artikel mit den suggestiv-empathischen, gewollt braunstichigen Fotographien von Barbara Klemm und Wolfgang Haut bildeten das Fundament meines geistigen Kosmos’.
Warum das Feuilleton der FAZ wesentlich liberaler war als der Rest der Zeitung, habe ich schon damals nicht verstanden.
Die Feigenblatttheorie scheint mir da zu kurz zu greifen.
Jahrelang habe ich diese Artikel gesammelt, in LEITZ Ordnern mit grünen Rückenschildern, getrennt nach den liter. Gattungen.
Unvergessen der Artikel über Peter Handke, der MRR als den “Hund aus Frankfurt” bezeichnete, der ihn “vernichten” wolle.
Es hat sich also die Kritik der Kritik…
Aber zurück zum eigentlichen Thema. Sterben
Meine Mutter wird in diesem Jahr 92 Jahre alt und für mich und meine Generation ist die Grabpflege der Eltern und Großeltern eine pure Selbstverständlichkeit.
Aber wenn ich am Allerseelentag geschniegelte Jungmanager aus ihren AUDI TTs mit fremden Kennzeichen am Waldfriedhof aussteigen sehe, 3 popelige rote Nelken in der Hand, Frau / Freundin bleibt im Auto sitzen, da es leicht nieselt, dann kann man sich schon vorstellen, wie diese Grabpflege in der übernächsten Generation aussieht.
Dass sich etwas wandelt, erkennt man schon allein daran, dass erzkatholische Menschen über 70, die jederzeit mit dem Tod rechnen müssen, die Einäscherung in Erwägung ziehen. Für manche Alten ist das schon beschlossenen Sache.
Die immer mehr um sich greifende Vorstellung in der Gesellschaft:
Bloß den Kindern nicht zur Last fallen.
Vor 50, 40,30 Jahren: undenkbar!
Ein Katholik lässt sich nicht verbrennen!
Wie soll denn das mit der Auferstehung funktionieren, wenn nichts mehr da ist, was auferstehen kann?
Dass mit der existentiellen Erfahrung, dass nach dem Tod Erde zu Erde kommt, sich vor hundert oder vor tausend Jahren die Frage nach der Auferstehung auch nicht leichter beantworten ließ, wurde kraft des Glaubens einfach ausgeblendet.
Verbrennen ließen sich früher nur Atheisten.
Von der Erde auferstehen, konnten dagegen nur gläubige Katholiken.
Die Überlegung, was nach dem Tod mit dem eigenen Körper geschieht, ist also weder Gläubigen noch Ungläubigen wesensfremd.
Camus’ Erkenntnis, dass es auch “eine metaphysische Ehre” gibt, “die Absurdität der Welt zu ertragen” zeigt sich genau in der Verfügung, was nach dem Tod mit dem Körper zu geschehen habe.
So war es weder den Hunnen egal, was mit ihrem Pferd nach dem Tode geschieht, weswegen sie es gleich mitnahmen, noch ist es den Angehörigen von im Krieg zerfetzten Soldaten gleichgültig, wo ihre Lieben zur letzten Ruhe gebettet werden.
“Metaphysische Ehre”. Schöner Gedanke. Wird mich heute begleiten.
Das apodiktisch-eschatologische, dem eingeschüchtert-hörigen Pfarrvolk sonntags von der Kanzel entgegengeschleuderte Diktum, dass, wer statt zur Sonntagsmesse im Wald spazieren gehe, sich gefälligst auch vom Oberförster beerdigen lassen solle, wurde längst von der Realität eingeholt:
FriedWald- Die Bestattung in der Natur.
Der Aspekt, dass das doch auch alles wieder nur eine gewinnträchtige Geschäftsidee ist, lässt mich völlig kalt und steht absolut im Hintergrund.
Wenn es 5000.-€ kostet, mich im Stillen(sic!) Ozean verstreuen zu lassen, dann ist mit das persönlich genau so viel wert, wie die Pizza und Rotwein beim sog. Edelitaliener, die ihren Preis objektiv auch nicht wert sind.
Genau so wenig wie die 50 Packungen “Echt italienischer Büffelmozzarella”, die der Edelitalieners höchstpersönlich, der vor mir an der Kasse im REWE Supermarkt stand, für einen Bruchteil des Preises erwarb, den er am Abend den Managern und ihren Frauen / Freundinnen als frisch aus Italien importiert, kredenzt, aber mit 1000% Aufschlag.
Ach, whatcrisis, die Welt will betrogen sein. Beim Essen. Beim Lesen. Beim Sterben.
Don Alphonso ha detto:
Ich bin wirklich sehr dankbar um friedliche und anregende Debatten, und es sollte wirklich genug Platz für alle sein. Allerdiungs habe ich mir drüben bei der FAZ gerade einen wirklich üblen Troll mit diversen Nicks eingefangen.
Moritz ha detto:
Hat mal geheißen:
Wer schreibt, der bleibt.
sncr
Für mich bitte einen ultraharten Grabstein und alles sauberst darauf gemeißelt.
Don Alphonso ha detto:
Ich rate ja zu ordentlichen Hügelgräbern in Baumlandschaften, die halten ewig und erfreuen auch die späteren Grabräuber.
Moritz ha detto:
Wenn … was drin ist.
Ob da die prekäre Rente für den schnieken räuberbaren Krom noch reicht …
(In den Hügeldingern, die um die 5000 Jahre alt sind – gibt sehr schöne in Irland … da sind bloß die Bessern drin, Don. Gold, Schalen, mitbeerdigte Ehefrauen …)
pascha50 ha detto:
Natürlich brauchen Sie ein Hügelgrab, Don Alphonso:
Aufrecht auf Ihrem Rennrad sitzend, hunnengleich, ohne Sattel…
Folkher Braun ha detto:
Ich schlage vor: Medienzugang nur noch für Bürger Ü60.
Don Alphonso ha detto:
Und die darunter sollen auf den Strassen randalieren?
Moritz ha detto:
Nur für Ü60?
Da werden einige junge und alte Säcke aber rebellieren: Das Haupt- und Lieblingsmedium Pron weg? Nicht machbar.
Deutsche die Weltmeister im P ro noseitenabruf:
“Der britische Guardian hat messen lassen, welchen Anteil im Juli 2013 Klicks auf pornografische Webseiten an der gesamten Internetnutzung hatten. Danach macht Pornografie in Deutschland 12,5 Prozent aller Webseitenaufrufe aus. In Großbritannien sind es 8,5 Prozent, in Spanien 9,6 Prozent und in den USA 8,3 Prozent. Der weltweite Durchschnitt bei den Porno-Visits liegt bei 7,7 Prozent.”
(Handelsblatt)
Vielleicht sollten die Zeitungen sich dieses Geschäftsmodell …, wär ja eine Möglichkeit …, so mit Stöhn-Videos und Login nur mit Amex …
Aua nicht hauen, aber für wesentlich mehr ist in D doch intellektuell nichts mehr drin. Kulturland, das. Jetzt haben wir es vom Guardian schriftlich.
Moritz ha detto:
Der Originaltext des Guardian:
http://www.theguardian.com/technology/2013/jul/26/porn-sites-internet-traffic-uk
Nettes aufschlussreiches Chart, nach was überhaupt so gesurft wird
News & Media machen in UK nur etwa die Hälfte aus, Shopping nur zwei Drittel des Pornokonsums. Hätte ich nicht gedacht.
In D sicher ähnliche Relationen.
colorcraze ha detto:
Naja, und “sonstiges: 30%”
Jeeves ha detto:
“Don’t mention…”
http://bit.ly/k2z5h
Moritz ha detto:
Jeeves,
que?
hrhr, das rundum-Germanbashing dieses Pedanten haben wir auf DVD, alle Folgen.
Am besten der ihn zum Wahnsinn treibende kleine Spanier…
Se Tschörmens, Export- und Pornoweltmeister.
Don Alphonso ha detto:
Ich hätte gedacht, dass der Anteil von Pr0no sehr viel höher ist. Irgendwann habe ich mal gelesen, dass es in der Nacht in Deutschland mehr als 50% sein soll
Moritz ha detto:
Und ich hätte nicht gedacht, dass im Verhältnis der Internet-Konsum von News & Medien so niedrig ist.
Nachgerade seltsam dann, diese Adnation- und Ich-habs-jetzt!-Innovations- und Beratungskisten.
Kein Markt, wo. No country for old men.
Vielleicht einfach akzeptieren, dass Papier nicht mehr so rauscht, aber das News-Internet noch weniger räuscher ist.
whatcrisis ha detto:
Ich sehe hier eher noch Möglichkeiten für WELTBILD und die katholischen Medien. Die wollten doch schon unter Benedikt online aktiver werden.
Don Alphonso ha detto:
SM haben sie ja genug in jeder gut sortierten Märtyrerkirche.
Folkher Braun ha detto:
Hat der Guardian das auch differenziert nach weiblicher und männlicher Bevölkerung? – Das wäre doch mal ein Thema für die Qualitätspresse. Der/die Bundesbürger(in) und ihre Triebabfuhr. Mit Abfuhr kenne ich mich aus, denn der Bereich Müllabfuhr hat ja etwas damit zu tun, den Leuten die Exkremente ihrer Produktionsprozesse wegzubringen.
colorcraze ha detto:
Hahaha. Sowas hatte ich auch gedacht, Frauen hauptsächlich Shopping, Männer eher P*. So um 90 herum erzählte ein deutsch-portugiesischer Bekannter anläßlich des gut sichtbaren Strichs auf einer Lissabonner Hauptstraße und weniger sichtbarer “Sexshops”, das einschlägige Film- und Bildergeschäft laufe in Portugal nicht so wie in der BRD, hier sei eher “Handfestes” gefragt, und viele, die sich als “Sexshop” versuchten, hätten bereits zugemacht.
bertholdIV ha detto:
@da
immer wenn es um internet, presse geht wird es etwas kurzatmig hier.
ich bin mir auch nicht sicher, dass die gedruckte zeitung nicht untergeht.
hängt m.e. davon ab, welchen zweck sie erfüllt. kontrolle des gesellschaftlichen diskurses könnte auch anders gehen als mit zeitungen.
Moritz ha detto:
Ähm, Kontrolle des gesellschaftlichen Diskurses?
Läuft da nicht ein fast richtiger Gedanke schief?
Die Pressefritzen waren mal dazu gedacht, die Regierung(en) mit ihren aufmerksamen Beobachtungen und Mitteilungen zu kontrollieren. Nicht den gesellschaftlichen Diskurs.
Und wenn sie so weitermachen, kontrolliert sich da sowieso nix, sie werden kontrolliert. Von der Werbeindustrie. Dann kontrollieren sie maximal ihre gesponsorte Pizzapappschachtel.
Ein Leser, der genügend zahlt, ohne dass seine Zeitung von Werbeeinnahmen abhängig wäre (leider Utopia), verhält sich demokratischer als jeder Internet-Lurie, der kostenlos Artikel überfliegt und undifferenzeirte Häme (muss ja schnell gehen …) in den Kommentarspalten ablaicht
Moritz ha detto:
(Internet-Lurie) Nicht Sie gemeint, bertholdIV.
Damit da nix aufkommt.
bertholdIV ha detto:
soviele heribert prantls dieser welt gibt es nicht.., obwohl ich habe mal einen brief an ihn geschrieben über eine jüdische internetseite,die in finanznot war. immerhin gab es dann einen bericht in der sz.
aber am lustigsten finde ich immer seinen kollegen den herrn leyendecker. frei nach strauss. wenn wir schon opposition brauchen, dann machen wir sie selber.
immer ganz kurz bevor es spannend wird bremst er, z.b. bei der akte über verena becker bei der staatssicherheit… aber diese erzählung ist auch schon…
Tyler Durden Volland ha detto:
“… dass die gedruckte zeitung nicht untergeht.
hängt m.e. davon ab, welchen zweck sie erfüllt.”
Sie haben es tatsächlich noch nicht gemerkt?
Der Zweck einer Zeitung besteht darin für den sie besitzenden Konzern Profite zu erwirtschaften. Man muss also das Produkt dem Markt anpassen um ein möglichst grosses Marktsegment zu belegen. das geht nur durch stets grössere Anpassung an den Massengeschmack, an konsequente Mittelmässigkeit. Das Resultat sind gleichgeschaltete Meinungen, üblicherweise auf politisch korrektem Niveau.
Sie können es doch ÜBERALL sehen…..
Don Alphonso ha detto:
Es ist so, dass einer der Leute bei SPON sich ausgemalt haben, was wohl wieder das feuilleton jetztt über medien schreiben würde, wenn er solche bösen Sachen sagt. Naja, und jetzt winselt halt der Sixtus gerade wegen eies Plakates, das auch nicht mieser als viele Anmachen ist, die er so bei Twitter los lässt, und tut so, als bekäme er das hier nicht mit. Die hohe Kunst des Mimimi. Jakubetz dagegen geht an solchen Tagen gerne mal auf Tauchstation.
Nett ist das vielleicht nicht, aber ich habe keine Lust, mich von solchen Leuten anraunzen zu lassen.
Tyler Durden Volland ha detto:
Ich weiss nicht so Recht, ich find den Jakubetz Artikel nicht sooo falsch. Wir meinen denselben?
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/christian-jakubetz-zur-zeitungsdebatte-a-915769.html
bertholdIV ha detto:
ein beispiel für meine these wäre die rkk. dort gelingt sehr wohl eine kontrolle der organisation ohne nennenswerten beitrag von zeitungen..den altöttinger liebfrauenboten können sie getrost als großes medium weglassen.
offensichtlich reicht doch mündliche botschaft, versammlung, aushang etc.
andererseits, die faz wird m.e. sicher überleben als gedruckte ausgabe, die erfüllt einfach andere funktionen ähnlich einer guten kleidung, einer hübschen und anregenden begleitung oder eines türöffners.
Moritz ha detto:
Es gab mal ein katholisches Krawallblatt, das hat das tatsächlich ernsthaft versucht.
Aufgemacht war es wie die BLID. Echte Revolver-Headlines gegen Frauen, die die Pille nehmen (Nutten). Und der Pfarrer hat das Geschmier tatsächlich in der Kirche ausgelegt. Neben dem St. Heinrichsblatt.
HansMeier555 ha detto:
Die Kanzel ist ein gutes Medium.
Moritz ha detto:
Die Kanzlerin auch.
Zumindest für die meisten.
Ich schlaf bei deren Anblick immer ein.
whatcrisis ha detto:
Ketzerische Frage: Gibt es denn noch andere Medien als Kanzeln?
Gut, das war eine rhetorische Frage, aber Rhetorik hat ja auch immer etwas von
KetzereiSophisterei… wenn sie gut ist.Und alles braucht ja auch irgendwie einen Antagonisten, die schwarze Magie eine weiße, die schwarze Pädagogik eine aufgeklärte, Stützen ein wenig Treibsand im Fundament… nur der Durst und die Kanzel haben und brauchen so etwas Gegenteiliges, Widersprechendes und Widerständiges nicht, hier genügt simple Folgsamkeit, Duldsamkeit und Ergebung ins Unvermeidliche und Unabwendbare, man könnte auch sagen Anpassung, Gehorsam, Pflichtbewusstsein, Ruhe, Geduld und last but not least Gottesfurcht und Schicksalsergebenheit, kurz die Kardinaltugenden aller frommen und anständigen Bürger, die nichts zu verbergen und daher auch nichts zu fürchten haben.
HansMeier555 ha detto:
Aber noch mal ne Frage offtopic an die Runde: Wenn die Dienste alle Daten haben, warum können sie dann dei Spamflut nicht abstellen? Keine Chance herauszufinden, wer eigentlich all die Milliarden Phishingmails verschickt?
Tyler Durden Volland ha detto:
Na, die Dienste…..
whatcrisis ha detto:
Ha! Mit solchen, scheinbar ganz arglosen und harmlosen Anfragen fangen die Begehrlichkeiten an!
Nun, da wir diese neue Technik mit diesen faszinierenden neuen Möglichkeiten schon einmal haben, könnten wir da nicht auch…?
Antwort der beflissenen
publicsecret services: Aber natürlich könnten wir – was darfs denn sein? Dies? No problem? Das? Geht klar. Das auch? Bittesehr. Darfs sonst noch etwas sein?Ob wir das können? Freilich. Yes we can.
Ob wir das dürfen? Was für eine Frage! Was nicht legal ist, wird halt legal gemacht. Und dann gehts auch.
HansMeier555 ha detto:
Ich seh die Situation wie im Biedermeier: Da gab es regierungskritische Regionalzeitungen, die erreichten mit 500 bezahlten Abonnenements eine enorme politische Wirkung und ihrer Herausgeber /Redakteure waren im ganzen Land bekannte Volkshelden. Die Heftchen wurden rumgereicht und am Ende reichte einzigies Exemplar für eine ganze Kleinstadt. Zensur und Repressionen vergrößerten die Glaubwürdigkeit enorm.
.
Dazu gehörte natürlich noch ein anderes Medium, nämlich das Wirtshaus, wo wiederum auch die Spitzel rumhingen.
.
Und wer hatte am Ende den ökonomischen Gewinn? Der Brauereibesitzer…
Savall ha detto:
Ich bin ja jubiläumshalber derzeit in der napoleonischen Epoche unterwegs. Gestern hörte ich gerade einem Gespräch aus dem Jahr 1810 zwischen Metternich und Varnhagen über das Leistungsschutzrecht zu. (Metternich übrigens dagegen, Varnhagen, mit Einschränkungen, dafür.) Aber das ist jetzt nicht das Thema. Im nämlichen Jahr 1810 hatte ein junger, vielgescheiterter Berliner namens Kleist die Idee, den Berliner Zeitungsmarkt aufzumischen. Der wurde damals von den “Berlinischen Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen” dominiert. Kleist setzte dagegen seine “Berliner Abendblätter”. Freilich, um die drögen nationalökonomischen Debatten ebensowenig wie um Kleists epochale Texte (Bildbetrachtung “Mönch am Meer”, Über das Marionettentheater) kümmerte sich das Publikum wenig. Aber die gleichfalls abgedruckten Polizeinachrichten über Mord, Brandstiftung, Vergewaltigung waren der Publikumsrenner. Die Auflage schoß in die Höhe, man mußte bald größere Räumlichkeiten mieten, um dem Andrang des Publikums Herr zu werden. Leider dauerte die Herrlichkeit nur wenige Monate. Denn nach einigen Animositäten mit der französischen Zensur stellte der Berliner Polizeichef Gruner die Lieferung der Polizeinachrichten ein. Die Auflage sank ins bodenlose. Niemand wollte Nationalökonomie ohne Sex, Crime & Horror. Das Geschäftsmodell implodierte. Kleist fand sein Ende ein paar Monate später am Wannsee, wie bekannt.
Ich weiß nicht, ob diese Geschichte eine Moral hat, aber es ist eine moralische Geschichte.
Helmut Weiß ha detto:
Kleist hätte ein “Intelligenz”-Blatt gründen sollen. So hießen damals die Anzeigenblätter. Sie wurden meistens von Zensur und Verbot verschont. Aber bis heute gelten sie als Presseerzeugnisse, so daß der Aufkleber auf dem Briefkasten “Keine Werbung, keine Zeitungen” von den Boten nicht beachtet werden muß.
Savall ha detto:
Soweit ich weiß, haben die Printtotsager es schon mit einem Intelligenzblatt-Äquivalent namens “Adnation” versucht und sind gescheitert. Mir ist neben Google kein Geschäftsmodell bekannt, das funktionieren würde. Ich bin auf die weitere Entwicklung auf jeden Fall gespannt. Mein ceterum censeo ist, daß alles von einem funktionierenden Mikropayment-System abhängt. Das einzige stressfreie Bezahlmodell, das ich kenne ist übrigens von Amazon.
Moritz ha detto:
Echtes Interesse jetzt:
Wie, Amazon hat ein eigenes stressfreies Payment?
Die ziehen doch auch nur von der Kreditkarte ab wie alle anderen.
Hab ich was verpasst?
(Mag den Laden ja nimmer, hatte mal ein Payment mit denn, das war absolut nicht stressfrei. Im Gegenteil, ich musste meinen Account neu aufsetzen, unglaublich. Und überhaupt.)
Savall ha detto:
Natürlich buchen sie nur vom Konto ab. Aber mit einem Benutzerkonto bei Amazon kann ich Zeitschriften, Filme, Bücher, Industriewaren, auch von Drittanbietern, haben, ohne mich mit einem halben Dutzend Logins, Zugangsportalen und zusätzlicher Software rumschlagen zu müssen. Kaufen Sie mal ein E-Book mit dem Kindle und versuchen das gleiche mit Adobe Digital Editions. Anschließend können Sie nachvollziehen, was ich mit stressfrei meine. Wobei ich nicht Amazon für das Ziel meiner feuchten Träume halte. Allein sie zeigen, wie es geht.
Moritz ha detto:
Ach das.
Ja, stimmt.
Sind Marktplatz. Vorteil Groß-Aggregator und Großschaufel-Verkäufer.
-/-
Gibbet grade TUM-Startup aus München, das das auch probiert: Man müsse nur ein Konto haben und pflegen und kann damit überall bequemer einkaufen. Zu spät. Blöd, dass Amazon das schon hat. Und blöd, dass alle Groß- und Kleinvögel von Händlern alle bereits in Amazon als Marktteilnehmer sind, selbst die Shampoo- und Wohlfühlkram-Verkäufer.
Daher haben die Startupper ein zusätzliches Tool reingebaut, das gleichzeitig auch das günstigste Angebot herpoppt. Geht aber leider ebenfalls im Amazon, indem man einfach auf Preise, niedrigst zuerst/aufsteigend klickt, wer hätte das gedacht.
-/-
Bin gespannt, wie Amazon-Boss Bezos das mit der Washington Post löst. Ob er da neben “Wer diesen Artikel gelesen hat, hat auch den folgenden Beitrag zumindest durchflogen.”
auch ins Kindle-Abo eingeben lässt:
” Jetzt [SZ, Times, WaPo …] selbst schreiben, gestalten” oder sowas.
Der schluffigen Phantasie sind keine Grenzen mehr gesetzt.
Vor dem Kindle geh ich in Deckung. Ich kann es nicht leiden, wenn ein Verlag weiß, bei welchen Seiten ich eingeschlafen bin und bei welchen sätzen ich wieder aufgewacht.
___________________________
Papierzeitung forever!
Moritz ha detto:
Kleist hätte vielleicht nicht in Berlin …
sowas gründen sollen …
Intelligenz ohne Sex and Crime tss.
colorcraze ha detto:
Savall, Moritz, Hr. Weiß, haben sie Dank für diesen Schlenker, der ist sehr erhellend für die “Zeitungsmischung”, die ja im 19. Jhdt. ausprobiert wurde und sich durch das 20. bis ins 21. hält.
Nicht daß damit schon das digitale Format feststünde, aber so ganz un-lehrreich ist der damalige Fortgang nicht.
Daß zeitenweise nur “Intelligenzblätter” geduldet wurden, läßt einen leicht gruseln, ob uns so eine Phase bevorsteht.
Moritz ha detto:
“Die lernen es nie.”
(Sagt einer in der Amazon-Kindle-Kundnebewertung, die SZ hatte er gekäuft …)
Und weiter schimpfter:
“Es wird gejammert über sinkende Auflagen der Printmedien. Wenn es darum geht, den Digitalmarkt zu erobern, stellen sich alle renommierten Zeitungen/Zeitschriften ziemlich ungeschickt an.
Die Kindle Versionen von Zeit, FAZ, SZ sind jedenfalls eine Zumutung, was Gestaltung/Layout betrifft.”
Davon abgesehen würde ich die nicht kaufen, nicht weil die von der Gestaltung her eine Zumutung sind, sondern weil ich es hasse, dass ein Verlag oder Amazon gar meinen Lesegewohnheiten nachlurt.
Das aber stört die Leut anscheinend gar nicht.
Ich will jetzt sofort meinen gemeißelten Grabstein. Bevor es die auch nur auf Amazon gibt.
Savall ha detto:
Übrigens trifft gerade Varnhagen im Frühjahr 1811 den Freiherrn vom Stein und sie sprechen über die Nationalökonomie in den “Berliner Abendblättern”. Ich liebe solche Zusammenhänge. Stein meinte, in solchen Fragen sollte man nach A, B, C verfahren und nicht das B hinter das C setzen und das als große Neuerung herausschreien. Womit wir wieder beim Thema wären…
prince Matecki ha detto:
Wenn 4 letzte Lieder, dann Elisabeth Schwarzkopf mit Geroge Szell oder für Puristen die 1954er mit Otto Ackermann.
Tyler Durden Volland ha detto:
Karajan benutzt Janowitz wie ein weiteres Instrument. Nicht nur finde ich das klanglich atemberaubend, ich hab auch irgenwo bei Mahler mal gelesen, dass er dies beabsichtigt hatte.
(Womit ich bitte nichts gegen Frau Schwarzkopf sagen möchte…)
HansMeier555 ha detto:
Schon das Wort “Medium” enthält einen Irrtum — als ginge es da um eine Mittelmittel zwischen zwei Subjekten, “Sender” und “Empfänger” oder so.
.
Ein lächerliches Kommunikationsmodell, an dem eigentlich alles falsch ist und welches den Sonderfall für den Normalfall erklärt. Auf die Spitze getrieben im blöden Diktum, das “Medium sei die Botschaft”.
.
In Wirklichkeit kommt es auf die Übermittlungswege nicht an, sondern nur darauf, was die übermittelte Botschaft dann bewirkt. Wo findet Subjekt- und Charakterbildung statt, tut sie das überhaupt?
.
Man wird wie die barocken Dramaturgen vielleicht der Seele wieder mehr intellektuelle Beachtung scheenken müssen. Wer die Zeichen nicht lesen kann, wird sich auf den Besuch des Komturs einstellen müssen.
pascha50 ha detto:
Soweit ich mich erinnere, war dieser Buchtitel aber von Marshall Mc Luhan von ihm selbst als reines Wortspiel gedacht.
Einmal hieß es “The Medium is the Message”,
Ein anderes Mal “The Medium is the Massage”.
Abgesehen davon, HM, könnte man es nicht auch so verstehen, dass das iPhone 5 die Botschaft ist, und nicht die 3000(!) absolut redundanten SMS, die jetzt in einem prepaid -Vertrag von der Telekom pro Abschlusszeitraum incl. angeboten werden?
Mit diesem simpelsten aller Kommunikationsmodelle, nämlich dem
Sender—Medium—Empfänger verhält es sich wohl so, wie mit dem Bohr’schen Atommodell in der Physik:
Heutzutage müde belächelt, weil es absolut gesehen falsch ist, aber von vernünftigen älteren Physiklehrern immer noch gerne im Unterricht verwendet, da man daran das Grundprinzip der Elektronenbewegung deutlich machen kann.
Natürlich nicht die Heisenberg’sche Unschärferelation.
Ich kann ich noch an die heftige Licht -Wellen-Korpuskel – Theorie erinnern.
Fast so heftig wie der Butter oder Margarine – Fettkrieg !
pascha50 ha detto:
War auf dem Beuys’schen Fettstuhl eigentlich Butter oder Margarine?
Steht der noch auf einem Düsseldorfer Museumsspeicher.
Der Fettstuhl als Medium.
whatcrisis ha detto:
Und doch ist das Sender-Empfänger-Modell eine perfekte Beschreibung des Normalfalls von Kommunikation.
Ein Sender gewährt einem Empfänger die Gnade seiner Aufmerksamkeit, und die Huld, ihn erfahren zu lassen, was er wissen soll und was er erfahren darf.
Genau so funktionieren: Marketing, PR, Regierungserklärungen, Wahlprogramme, Untersuchungsausschüsse, die innere Sicherheit, Strafprozesse (auch die gegen rechte Terroristen, wenn deren Existenz und Aktivitäten sich leider einfach nicht mehr länger ignorieren, dulden und leugnen lassen), humanitäre und nicht-kriegerische Militäreinsätze außerhalb legaler Einsatzgebiete zur Verteidigung unserer Sicherheit (Supergrundrecht, nicht vergessen!) und äh Interessen…
Kurz: die ideale Kommunikation hat gute Struktur, klare Hierarchie, eine wohldefinierte Richtung, und zwar top-down, nicht umgekehrt, keine Experimente da bitte, und dann klappts auch mit der direkten Information (live! real!) der Untertanen durch ihre Obrigkeit.
So geht das, und nicht anders. Als ob es noch andere Formen oder Möglichkeiten gäbe, zu kommunizieren. Wir leben doch in freien Ländern und funktionierenden Demokratien. Wie? Herrschaftsfreie Kommunikation? Offener und freier Diskurs? Öffentliche Debatte? Feedback? Bürgerbeteiligung? Transparenz? Mitsprache? Wo haben Sie denn das her. An herrschaftsfreie Kommunikation glauben doch nur Träumer und realitätsferne Utopisten und Republikaner der alten Garde, die mit dem letzten amerikanischen Verfassungsvater ausgestorben sein dürften. Das setzte ja die Möglichkeit herrschaftsfreier Räume voraus, also etwas, das es nicht nur gar nicht gibt sondern auch gar nicht geben kann. Ts.
Moritz ha detto:
Von dick bis dünn
Die dicken Steintafeln Mose mit den 10 Geboten
die Papyrusrollen
die Pergamente
die schon dünneren Holzschnipselleimpapiere
jetzt: flüchtige Pixel auf superdünnem Retina-Display.
Kann es sein, das je dünner das Trägermedium umso
dümmerdünner, die Botschaft drauf …HansMeier555 ha detto:
Wichtiger als die Botschaft war nichtmal der Erzengel Gabriel.
T.I.M. ha detto:
Oder Satan. Oder ein abgehalfterter, abgestuerzter Bollywood-Schauspieler.
prince Matecki ha detto:
Verehrter Moritz,
vielleicht desto “flacher”?
Moritz ha detto:
flacher
leichter
magerer
flüchtiger
substanzloser
____________________________________________________
Mutter zur Tochter über Otto (der Film): “Mein liebes Kind, fliehendes Kinn, fliehende Stirn! Wenn du nicht aufpasst, haut der Rest auch noch ab.”
dreamtimer ha detto:
Normalerweise schon, aber für Amazon sind das mittlerweile eher CRM-Fragen. Ich bin kein BW, aber ist das nicht eine gute Sache, wenn man ein Marketing-Problem in ein CRM-Problem umwandeln kann?
Freilich fehlt da zunächst einmal die “Gesellschaft”, denn für Frau Thatcher, wie für Jeff Bezos existiert sie nicht oder sie existiert, aber sie manifestiert sich für ihn durch Unverfügbarkeiten, wie Sprache, Geschichte, juristisches und politisches System usw. nicht durch das, was “eine Gesellschaft braucht”. Das ist eine technokratisch – sozialistische Idee. Ein Marktwirtschaftler sieht die Sache eher gelassen. Für Bezos wäre es nicht schlimm, wenn der Zeitungsmarkt weiter schrumpft wie gehabt. Dann wäre die WaPo sicherlich eine gute langfristige Investition, um nicht zu sagen ein Schnäppchen, denn auf einem gewissen Niveau wird sich der Markt auch wieder fangen: er muss in einem derzeit schrumpfenden Markt nur dafür sorgen, dass die anderen schneller schrumpfen / pleite gehen, bevor er den Glauben an die Sache verliert. Ich kenne Bezos nicht und wenn er ein guter Stratege ist, dann handelt er entsprechend seiner Überlegungen und nicht aus Eitelkeit und er wird auch nicht nervös, wenn es nicht gleich gut läuft, d.h. in absehbarer Zeit. Ich würde micht nicht wundern, wenn Bezos gar keine Vision formuliert, wenn er nicht der “Retter des Journalismus” ist, wie man es einst von Steve Jobs und der Musikindustrie glaubte, sondern sich verhält wie ein Old School Industrieller.
Moritz ha detto:
@ dreamtimer
Jau, wer Monopol hat, hat gut si-a-em-men. Feine Sache.
Zeitungen aber gibt es viele. Die müssen sehr wohl vorher noch Basis-Marketing-Hausaufgaben machen.
Die meisten Zeitungen sitzen halt alle in der Marketing-Klemme, alle den Mainstream bedienen zu wollen. Klingen dann alle gleich und gleich mediocer. Austauschbar. Wer austauschbar ist, hat kein Profil.
In der gleichen Klemme übrigens wie die Parteien, deren Plakate klingen auch alle gleich.
Amazon könnte theoretisch auch austauschbar sein, es gibt jedoch weit und breit kein weiteres Amazon. Das Ding scheint gelaufen. Lebhafte, gleich starke Konkurrenz würde ich mir da schon wünschen. Gefällt mir nicht.
Tyler Durden Volland ha detto:
Sie haben nicht zufällig ein Rezept parat wie man Parteien Pleite gehen lassen kann?
Moritz ha detto:
Leider nein.
Außer vielleicht bei Neuparteiengründungen immer die Pauli reinloben. Heißer Tipp. Die wird gern verwaltungstechnisch gemobbt. Und sonst auch.
Dann wird wenigstens gleich am Anfang die Anmeldung der Partei wegen angeblicher Formfehler unterlaufen (man kann ja nicht sagen “Fehler Pauli”. Und das “Übel” Partei kann gar nicht erst reussieren.
____________________________________ Satire
Mit meiner Privatmeinung hat das nichts zu tun. Ich bin persönlich der Meinung, Parteien braucht es. Dringend. Aber andere, andere Leut. Parteien ziehen leider zu oft eine gewisse Klientel an Aktiven/Vereinsmeiern/SozializernILobbyfritzen an. Und die, die als Aktive mehr reinmüssten, bleiben genau wegen denen aus Abneigung lieber draußen. Es ist nicht so oft die Idee die hinkt, aber immer das Personal.
Tyler Durden Volland ha detto:
Dem kann ich so nicht ganz folgen. Wenns nicht die Parteien sind, sondern das Personal, was wollen Sie dann mit anderen Parteien?
Wo wollen sie denn für die Neuen dann besseres Personal hernehmen?
Ich glaube sie sollten ganz dringend heute abend mal in der ARD glotzen…. Die Story im Ersten 22:45
Ich bin ein grosser Fan der Frau, hab sie noch nie bei einer Lüge erwischt. Und, nein, wie die sich in einer Machtposition dann tatsählich verhalten würde, das weiss ich natürlich auch nicht.
Nur so zu tun las gäb gar keine Alternative, stimmt halt nicht, sag ich, als Nichtwähler….
Moritz ha detto:
Wer Erfolg hat, hat sich schon immer wie ein Old-School-Industrieller verhalten. Hat es nur nicht so herumgequäkt.
Die meisten der New Economy haben nicht überlebt. Auch im neuen Jahrtausend ist Adam Ries und sind die Grundrechenarten gültig.
colorcraze ha detto:
Zumindest bei Amazon wurde er seinerzeit nicht nervös. als es nicht sofort lief. Sondern blieb beharrlich dabei und wiederholte und wiederholte sein Grundkonzept, und offenbar hatte er Banken, die nicht gleich absprangen. Viele hatten sein Projekt schon für tot und “altbacken” erklärt, als es dann endlich richtig Fahrt aufnahm.
So meine Erinnerung.
HansMeier555 ha detto:
Vielleicht braucht man Medien nur noch als Referenz. Sozusagen als Notar: Eine “unabhängige” (hahaha) Instanz, die dann “bestätigt”, dass die Nachricht korrekt und relevant ist. Weil der Markt (bzw. Google) selber das ja nicht kann.
.
Zeitungsredaktionen wären dann so was wie Rating-Agenturen, Kontrollgremien oder Rundfunkräte.
.
Oder einfach so was wie die “Prawda”. Obwohl ich neulich wieder erstaunt war zu hören, wie viele verschiedene Zeitungen es in staatskommunistischen Ländern gab. Wozu, fragt man sich, wozu?
bertholdIV ha detto:
@hm555″referenz”
sehr gut, aber das ist doch schon so immer?
vielleicht die faz, wo sie das wissen erweitern.ansonsten liest man doch die zeitung oder schaut staatsfernsehen um den gesellschaftlich legitimierten diskurs zu kennen.
ich bin treuer und adaptierter staatsbürger oder so
HansMeier555 ha detto:
Früher brauchte man die Zeitung noch wirklich, um Neuigkeiten zu erfahren. Nicht um “einen Moment innezuhalten”.
.
Dafür, dass man Zeitungen aber auch ganz ohne Neuigkeiten braucht, sind “Neues Deutschland” und “Prawda” wohl die historischen Paradebeispiele. Für solche Formate sehe ich im rechtsfreien Westen große Zukunftschancen.
colorcraze ha detto:
Kann man das “zeitgemäße Adaptionen der Orthodoxie” nennen?
Also jeweils geltende Ausfertigung der gültigen Meinung.
(Das kann Maßstäbe verschieben. So einige bisher unter Paranoiaverdacht Stehende sind, seit die Zeitungen Snowdens Aussagen bringen, inzwischen zu vorsichtigen Realisten aufgerückt.)
bertholdIV ha detto:
@hm 555, colorcraze
das gab es auch im westen.
gebe ihnen ein beispiel.
bei uns in der diözese regensburg gab es zu meiner zeit das regensburger bistumsblatt
redakteure ein dr. wurstbauer und erich läufer (kommentator) etc.. das hat man bestellt, weil wenn nicht hätte es beim pfarrer oder beim messner der es verteilt hätte – gesellschaftlicher druck. irgendwann hat es dann meine mutter abbestellt (und meine mutter ist wirklich gläübig). jetzt gibt es so eine deutschlandweit “weichgespülteres” “zentralorgan”, gar nicht so schlecht, aber halt auch relativ brav.
schade die 80er waren da einfach spannender…
http://cms.bistum-trier.de/bistum-trier/Integrale?MODULE=Frontend&ACTION=ViewPageView&Filter.EvaluationMode=standard&PageView.PK=11&Document.PK=5600
man kann leider nur noch indirekt die hefte erschließen so wie peri archon – habe ich leider nie gelesen
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-31969893.html
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-45589462.html
HansMeier555 ha detto:
Ganz recht. Man erfährt, welche Weltauffassung erwünscht, welche grade noch zulässig und welche ketzerisch ist.
.
Wer jetzt als Terrorist und wer als Freiheitskämpfer zu gelten hat.
.
Welches Regime seine Untertanen in paranoider Weise totalüberwacht und welches seinen freien Bürgern nuir ihre Supergrundrechte garantiert, und so weiter. Ein Verordungsblättchen, wo das alles (am besten mit Rankingliste) so genau drinsteht wie früher in der Hofpostille die Kleiderordnung.
fritz_ ha detto:
“Obwohl ich neulich wieder erstaunt war zu hören, wie viele verschiedene Zeitungen es in staatskommunistischen Ländern gab. Wozu, fragt man sich, wozu?”
Schon mal was von Lokalzeitungen gehört? Die sind weder 1945 erfunden worden, noch 1945 abgeschafft.
Meier, Meier, Meier. Sie verstehen das nicht, weil Sie nicht verstehen, dass wir es “in staatskommunistischen Ländern” mit ganz normalen Menschen zu tun haben. Sie gestehen das diesen Menschen nicht zu. Als hätten Sie statt “staatskommunistisch” gesagt, “die dritte Marskolonie”.
Das ist, mit Verlaub, Ihr grundsätzliches Problem. Nicht nur der gesättigte Langweiler mit Hochschulabschluss im alten Westen zwischen Weltkrieg und Apokalypse* ist ein normaler Mensch.
*Anschluss der BRD an die DDR
HansMeier555 ha detto:
Dann waren die Jugend, die Gewerkschaft, die Eisenbahner etc. alles “Lokale”, so dass sie alle eine Lokalzeitung brauchten?
Und was genau gestehe ich welchen Menschen nicht zu?
.
Dabei gab es in der DDR sogar mehrere Parteien (von denen jede bestimmt auch wieder ihre Zeitung hatte mit ihren bezahlten festangestellten Chefredakteuren und Leiteratiklern, die in stabilen sozialen Verhältnissen lebten). Muss doch gehen.
gelegentlich ha detto:
HansMaier555:
Ihrem Modell, Ihrer Formulierung entsprechend
“Ganz recht. Man erfährt, welche Weltauffassung erwünscht, welche grade
noch zulässig und welche ketzerisch ist.”
erscheint das als Zwang. Mit der gleichen Zwanghaftigkeit funktioniert es unter anderen Rahmenbedinungen dann, wenn die Menschen glauben gezwungen zu sein, sich selber “aktiv” am Angesagten zu orientieren. In der Hoffnung dann im Rattenrennen zu den ersten Drei zu gehören. So, wie etwa präventive Selbstzensur funktioniert, oder Erfolg im Vorstellungsgespräch. Statt ketzerisch sagen wir eben Verschwörungstheorie. Oder: das ist sowas von Achtziger…
genauso gut
Folkher Braun ha detto:
Nee, eben nicht. Wenn man so wie ich zwanzig Jahre lang täglich in Industriebetrieben herumgekurvt ist, da liegt auch beim hochqualifizierten CNC- Dreher die Bild auf dem Frühstückstisch. Oder in greater Britain “Sun”. Die Leute wollen ihr eigenes ereignisloses Leben etwas aufhübschen, und sich daran begeistern, dass ihnen irgendwelche belanglose Nachrichten als besonders erwähnenswert präsentiert werden. Und am Samstag kaufen sie für teuer Geld einen Sitzplatz in einer Arena, um zuzuschauen, wie 22 Millionäre hinter einem Ball herlaufen. (De facto laufen meistens nur vier und der Rest ruht sich aus.) Und von den Leuten erwarten wir, sich mit politischen Dingen zu beschäftigen? – Damit wären die restlos überfordert. Insofern ist die Taktik von Mutti absolut richtig: Nirgendwo ist ein Problem, das Neuland betreten wir irgendwann und ansonsten sind wie Exportweltmeister. Noch Fragen?
T.I.M. ha detto:
Dass nur vier laufen, das war zu Beckenbauers aktiver Zeit so. Heutzutage ist der Fussball tatsaechlich auch athletisch Hochleistungssport – was natuerlich nichts daran aendert, dass Profisportler in populaeren Sportarten gnadenlos ueberbezahlt werden.
T.I.M. ha detto:
Und dafuer brauchten die noch “Vitaminspritzen”
HansMeier555 ha detto:
Den Millionären beim Rennen zusehen…
Moritz ha detto:
Das Blöde ist, dass sie nur deswegen Millionäre sind, WEIL wir ihnen beim Rennen zusehen.
Besser ist das.
Tyler Durden Volland ha detto:
@Moritz
„Ein Leser, der genügend zahlt, ohne dass seine Zeitung von Werbeeinnahmen abhängig wäre (leider Utopia), verhält sich demokratischer als jeder Internet-Lurie, der kostenlos Artikel überfliegt und undifferenzeirte Häme (muss ja schnell gehen …) in den Kommentarspalten ablaicht“
Können Sie mir denn den Sinn eines „demokratischeren“ Verhaltens erklären, in einer Welt voller Länder in der längst das Gegenteil der Demokratie, die „Post-Demokratie“, die Regel ist?
@bertholdIV
Freut mich endlich mal von jemanden lesen zu dürfen, dass ich zu Prantl und Leyendecker nicht allein diese Meinung habe. Die beiden Herren symbolisieren dem Normalo ja wie ungebrochen die Macht des Wortes heutzutage zu scheinen hat. Zwei Feigenblätter aus München für den nackten Kaiser ohne Kleider…
Ich lebe ja weit weg und kann mir schwer zu so was eine Meinung bilden die Sinn hätte, ich lass das dann lieber ganz… Aber Sie könnten es wissen. Nirgendwo habe ich je auch nur ein einziges kritisches Wort über diese beiden peinlichen Heuchler gelesen. Manchmal wenn es um Nebensächliches geht, dann haben die beiden ja anscheinend freie Hand, aber wenn es Ernst wird, sind sie ganz schnell 100% linientreu.
Alle meine Kommentare, wenn ich auf Verdrehung, Rationalisierung und Heuchelei hinweise werden natürlich ausnahmslos vom SZ Verlag zensiert, aber sagen Sie, gibt es in DE mittlerweile irgendwo Kritik an diesen beiden Herren? Jene beiden, dem System extrem nützlichen Idioten?
@HM555
Danke für die wunderbare Definition der heutigen Medien:
„Ganz recht. Man erfährt, welche Weltauffassung erwünscht, welche grade noch zulässig und welche ketzerisch ist.
.
Wer jetzt als Terrorist und wer als Freiheitskämpfer zu gelten hat.
.
Welches Regime seine Untertanen in paranoider Weise totalüberwacht und welches seinen freien Bürgern nuir ihre Supergrundrechte garantiert, und so weiter. Ein Verordungsblättchen, wo das alles (am besten mit Rankingliste) so genau drinsteht wie früher in der Hofpostille die Kleiderordnung.“
Verklagen Sie mich, wenn ich das weiterverarbeite?
HansMeier555 ha detto:
Ich nicht, aber vielleicht der Verlag, der meine Leistungen hier erbringt.
pascha50 ha detto:
@ HM555
Nichts Neues unter der Sonne:
Man liebt den Verrat, aber man verachtet den Verräter.
Das sah man an Assange, das sieht man wieder an Snowden.
Er hätte der Guy Fawkes des 21. Jhrds. werden können, wenn, ja, wenn er das ganze politisch geschickter eingefädelt hätte.
Wer auf dem Moskauer Flughafen sitzend um Asyl betteln muss, der taugt nicht mehr zum Helden, auch wenn alle Pseudo-Demokratien dieser Welt vor ihm zittern.
Der ist leider nur noch ein nützlicher Idiot, der sich melken lassen will oder muss.
Wer als Terrorist und wer als Freiheitskämpfer zu gelten hat, wird doch nicht per Dekret entschieden!
Judas? Brutus? Guy Fawkes? Thomas Münzer? Richard III ? Pius XII? Mata Hari? Lola Montez? Stauffenberg?
Auf die “eius regio, eius religio” – Wechselbalg – Ketzer – Heiliger – Einstellungen der kath. Kirche muss ich SIE doch nicht hinweisen.
Wo ich mich auf ein Beispiel besinnen muss, schütteln SIE doch locker zehn aus dem Ärmel der Geschichte….
DIE REVOLUTION FRISST IHRE KINDER.
Aber das hat weder etwas mit den Medien, noch mit Pressefreiheit, noch mit individuellem Versagen einzelner Mächtiger zu tun.
Es ist das Glasperlenspiel der Weltgeschichte.
“Was dieser heute baut, reißt jener morgen ein.
Das Leben kömmt mir vor, als eine Rennebahn.”
Gryphius beklagte vor dem religiös-anarchischen Gemetzel seiner Zeit, was Shakespeare politisch abstrahierender, aber nicht weniger unzufrieden mit dem öffentlichen Bewusstsein so auf den Punkt brachte:
“THE TIME IS OUT OF JOINT”
Wer insinuiert, dass zwischen Schiller’ s verzweifeltem Bittbefehl:
“GEBEN SIE GEDANKENFREIHEIT, SIRE! ….
Fußnote:
( Die Zuschauer lagen sich bei der Uraufführung der “Räuber” weinend in den Armen vor Glück über den politischen Wagemut des Autors, während dieser noch vor Ende der Aufführung fliehen musste!)
Man stelle sich diese NSA vs. Snowden-Konstellation, von der TITANIC in Szene gesetzt, mit Bildern von vor Glück weinenden Bürgern, einmal bildhaft vor! ):
GEBEN SIE GEDANKENSICHERHEIT, NSA!
Fußnote Ende.
….und dem schichtenweisen, kontinuierlichen Aufdecken der weltweiten Spionagetätigkeit der USA kein qualitativer Unterschied bestehe,
der ist entweder ein Idealist mit unerfüllbaren Erwartungen oder ein von den Möglichkeiten der Realpolitik total enttäuschter Bürger.
Oder einfach ein Anarchist, der aus Prinzip gegen allem ist.
Auch gegen dem Dativ 🙂
@Tyler,
Ich schätze und bewundere Ihre Analysen, Tyler, aber ich bedauere und beklage Ihre Synthesen!
( Den Kampf gegen die Windmühlen der Dummheit sollten Sie vll anders benennen oder anders verpacken oder unter anderen Aspekten sehen.
Konkret: Sie weisen, objektiv korrekt, auf alle Verbrechen, Korruptionen, politischen Schweinereien dieser Welt hin.
Parallel dazu stopfen Sie aber alle deutschen Qualitätszeitungen
( Mit oder ohne ” …”) gnadenlos in den geistigen Orkus.
Wenn Sie die SZ schon als Scheißblatt bezeichnen, warum in aller Welt wundern Sie sich dann darüber, dass es stinkt?
Es wundert mich, dass Sie sich wundern, dass es keine Wunder gibt.
THE MEDIUM IS THE MASSAGE.
A MIND – FUCKING MASSAGE.
SO WHAT?
HansMeier555 ha detto:
Mir ist Snowden wesentlich sympathischer als Guy Fawkes.
.
Dass er “im Ausland um Asyl betteln muss”, tut ihm keinen Abbruch. Auch Marx schlüpfte unter den breiten Rock von Queen Victoria, ohne deswegen zum Helden des britischen Kolonialreiches zu werden.
pascha50 ha detto:
Einverstanden. Jeder hat seine/n Lieblingshelden.
Aber das ändert nichts am Prinzip “Alter Wein in neuen Schläuchen”.
Das Freund / Feind-Schema wird durch die neuen Medien schneller, effektiver und gnadenloser verbreitet.
Das …”und willst du nicht mein Bruder sein, so schlag ich dir den Schädel ein”- Denken wird in 3D und in Farbe auf dem Weltbildschirm plakativ öffentlich gemacht.
Die elektronische Litfaßsäule verkündet alles.
Die Methode ist neu, aber der Weg zum Weltfrieden ( “Weltethos” ) ist noch genau so lang und steinig.
HansMeier555 ha detto:
Hach ja, Lieblingsheld. Die Frage ist ja, warum die tausend anderen, die davon wussten, nicht an die Öffentlichkeit gegangen sind. Befehlsnotstand?
.
Guy Fawkes war ein Terrorist: Er wollte das Parlament in die Luft sprengen. Selbst als militanter Katholizist kann ich das nicht billigen.
.
Das Freund-Feind-Schema lebt vor allem bei Pressesprechern, Pressenutten und den üblichen Debilkommentatoren. Der größere TEil des Publikums ist aber keineswegs so blöd, wie die hauptamtlichen Journalisten glauben.
pascha50 ha detto:
Würden Sie Hanni Hüsch ( Sie wissen schon, die mit W.B. im Wahlkampfzug),Gabriele Schmalz oder Antonia Rados als “Pressunutten” bezeichnen?
Was wäre das männliche Gegenstück dazu? Pressezuhälter?
Sie kennen noch den “Internationalen Frühschoppen” mit Werner Höfer.
Jahrzehntelang war er anerkannter und geachteter Qualitätsjournalist.
Mit der Hochachtung war es erst vorbei, als bekannt wurde, dass er in der Waffen-SS war.
Er war untragbar geworden. O. K.
Aber lieferte er vorher schlechte Arbeit als Intendant des WDR?
Bitte, Herr Meier, stoßen Sie nicht auch noch in das asiatische Alphorn und behaupten, dass jede Nation die Journalisten habe, die es verdient.
Dann überzeuge ich Don Alphonso davon, dass er genau die Kommentatoren hat, die er verdient…
HansMeier555 ha detto:
Das N-Wort mein ich völlig genderneutral und es bezieht sich zu etwa 95 Prozent auf Männer.
randfigur ha detto:
“Die Frage ist ja, warum die tausend anderen, die davon wussten, nicht an die Öffentlichkeit gegangen sind.”
Weil sie ihren Job behalten wollten.
Und weil sie es nicht so sehr an sich heranließen, daß sie können, was sie nicht sollen.
bertholdIV ha detto:
@pascha
bei der sz und herrn leyendecker z.b. ist das problem doch viel ernster.
er hat mal die spendenaffäre aufgedeckt, deren politischer impakt dann null war. mir hat mal ein steuerberater einer großen bayerischen firma gesagt. wir haben so viele kleine gmbhs auf vorrat jede spendet dann unter der meldegrenze.
Diese spendenaffäre war der initiationsritus des obersten journalistischen aufdeckers der nation. und bei den wichtigen themen war er halt dann systemkonform
das ist aber jetzt wirklich nichts neues unter der sonne
zu den bezahlsystemen: das abschaffen eines zahlungsmittels wie bargeld, dass nicht verfolgbar ist, hat schon was für sich….
und das alles im kampf gegen den terror
colorcraze ha detto:
“das abschaffen eines zahlungsmittels wie bargeld, dass nicht verfolgbar ist, hat schon was für sich….”
Ja, für jedes Geschenk sich vor der Inquisition rechtfertigen müssen, das hat es für sich.
colorcraze ha detto:
Ich verteil gleich mal eine Runde Kopfnüsse an alle, die weiterhin andere für dumm, debil, verblödet, verschlafen oder sonstwas halten.
Das ist kein Umgang.
Das ist kindischer Narzissmus à la “Herr Lehrer, ich weiß was” und dann wichtig tun mit Begreifen von Schulstoff der ersten Klasse.
Eine halbwegs erwachsene Intelligenz ist über sowas raus und versteht, daß andere eben andere, auch kurzsichtigere, Sichtweisen haben, und oftmals gute Gründe dafür. Eine halbwegs erwachsene Intelligenz hält sich nicht mit Lamento über mangelnde Intelligenz von anderen auf (denn daß die meisten wenig Verwendung für Intelligenz haben, war immer so und wird immer so sein), sondern versucht sich gegenüber Intelligenten zur Geltung zu bringen.
So.
Das mußte wirklich mal gesagt werden.
Moritz ha detto:
“Können Sie mir denn den Sinn eines „demokratischeren“ Verhaltens erklären, in einer Welt voller Länder in der längst das Gegenteil der Demokratie, die „Post-Demokratie“, die Regel ist?”
Ähm, pourquoi?
War ja hoffentlich nur eine rhetorische Frage von Ihnen.
Ansonsten:
Demokratisches Verhalten und demokratische Haltung als l’art pour l’art.
Oder um sich selbst noch im Spiegel anschauen zu können, bevor man endgültig das General-Kotzen kriegt.
Tyler Durden Volland ha detto:
Ach so….. entschuldigen Sie. Ich hatte Sie missverstanden…
Sie verstehen unter Politischem handeln also das vor dem Spiegel stehen zu können, sich auf die eigene Schulter zu klopfen und laut zu sagen: Herr ich danke dir, dass ich nicht so bin wie jene.
Wenn wegen meines Wohlstandes andere im Elend leben und krepieren müssen, dann hat das mit mirr nichts zu tun.
So ungefähr? Aber wenigsten sind Sie ehrlich, mein Kompliment!
colorcraze ha detto:
Wie war das mit Ihren Aktien für die Regenwaldplantage nochmal??
Und mit Ihrem wohlständigen Leben im auch nicht gerade auswärts untätigen Japan?
Tyler Durden Volland ha detto:
Echt lustig ihr Kommentar….
Naja, hätte ich mir eigentlich denken können, dass ihnen der Begriff der Ironie fremd ist…. soll nicht wieder vorkommen.
Man soll andere ja nicht überfordern. Hab sie also auf meine Ignorier-Liste gesetzt. Zufrieden?
Moritz ha detto:
Äh Tyler,
dieses “Herr, ich danke dir, dass ich nicht so dumm bin [insert any word: faul, unfähig, erkenntnisresistent] wie jene” ist doch eher Ihr Spezialgebiet.
Meine Wenigkeit wollte mit dem “Gesicht noch im Spiegel anschauen können” illustrieren, dass man in seiner ganzen Vergeblichkeit, Elendigkeit und Wirkungslosigkeit der eigenen Existenz ab und zu so Hallus hat. So, wie soll ich sagen, ein Ding halt, das zu einem sagt, auch wenn es einem im Moment überhaupt nicht passt: Dude, das war aber jetzt nicht o. k., bring das wieder in Ordnung.
Also kein Philisterding, um Ätsch zu den anderen zu sagen und sich besser zu fühlen, sondern so ein “Innerer Reichsparteitag-“Ding”, um sich schlecht zu fühlen. Das manchmal ganz schön anstrengend sein kann. Ignorieren geht auch nicht.
pascha50 ha detto:
…innerer Reichsparteitag-Ding, um sich schlecht zu fühlen”
Moritz, Sie haben vor Kurzem das hohe Lied auf Ihren ehem. Geschichtslehrer gesungen….
Scheiß auf political correctness von wegen “Das war für mich wie ein innerer Reichsparteitag”.
Aber Sie stellen hier die Logik schon wieder auf den Kopf ( Genau wie bei “No taxation without representation” )
Diesen Ausdruck “inn. RP” verwendet man doch, wenn man sich über etwas klammheimlich freut. Nicht, um(!) sich schlecht zu fühlen…
Moritz ha detto:
Nehmen Sie es bitte als bewusst tölpelhafte Umschreibung für etwas was nicht mehr in Mode ist, Gewissen.
gelegentlich ha detto:
@Savall
“Mein ceterum censeo ist, daß alles von einem funktionierenden Mikropayment-System abhängt. Das einzige stressfreie Bezahlmodell, das ich kenne ist übrigens von Amazon.”
Es geht nicht nur um stressfrei. Viele Leute, ich selber auch, hätten kein Problem damit für gute Inhalte zu bezahlen. Das setzt aber infrastrukturmäßig eben ein vernünftiges öffentliches Micropayment-System voraus, das es nicht gibt. Prinzipiell würde ich damit für eine schlichte Dienstleistung wie Geld aufbewahren und weitergeben nicht ein privates dotcom-Geschäftsmodell unterstützen. Wenn wir in Neuland diese neuen Möglichkeiten nutzen wollen brauchten wir eben auch neue, dazu passende Verfahren. Und eine weitere neue private Bank zählt nicht dazu.
colorcraze ha detto:
Die Sache bekommt halt einen gewissen monopolischen Engpaß durch den “Händler” (z.B. ein Browser, der sich durch in Geschäften kaufbare Geldkarten “aufladen” läßt), der die Transaktionen sicher abwickeln können muß… hm, hm…
Moritz ha detto:
Micropayment:
Hatte immer Spiegel-Artikel und andere Reportereien, die bereits im Archiv waren mit FirstClick&Buy oder wie das hieß bezahlt. Brav, gern, freiwillig, halbwegs bequem.
Dann hatte irgendwann der Spiegel-Verlach umgestellt (vermutlich weil Click&Buy unverschämt wurde und den Spiegels unterm Strich zuviel abzwackte/kostete), schon hatte ich als braver Endabnehmer, der von den Payment-Umtreiben antlich damals keinen Schimmer hatte kein Bock mehr … Vollkommen normale Reaktion von mir damals: Bei wieviel Bezahldiensten soll man sich denn dauernd im Interent noch anmelden. *den Spiegels einen Piepvogel …*.
Die Gegenseite:
Da ich mittlerweile aktuell an E-Shops und den diversen Bezahlmodulen dafür arbeite (eine Welt für sich), habe ich mir schon oft gedacht: Bezahlmodule/Payment-Module anzubieten ist auch ein schönes, relativ leicht verdientes Geschäft … immer schön die Shop-Inhaber gängeln, was sie denn noch alles bräuchten …, damit der Endverbraucher schön zahlt und nicht vorher den Verkaufstrichter verlässt ohne zu kaufen…
Neuester Payment-Schrei, was der User am liebsten hat, udn was diese Payment-Anbieter promoten: den altmodischen Kauf auf Rechnung. Tata.
Honni soit qui mal i ponse.
Brauchts natürlich auch’n Modul.
Es geht ja nicht an ;- ) , dass der Shop-Inhaber den Kauf auf Rechnung einfach so anbietet, nee … Es muss immer jemanden geben, der als Zwischenmops noch extra die Hand aufhält … und mitverdient. Wie war das mit den Schaufelverkäufern …
colorcraze ha detto:
Ah, mit E-Shops schlagen Sie sich herum. –
Daß den Kunden Kauf per Rechnung (erst zahlen bei Erhalt der Ware) am liebsten ist, ist naheliegend. Ich hätte gedacht, das geht von den Inhabern aus, daß die das nicht machen, zumindest nicht beim ersten Kauf und bei Versand ins Ausland. –
Keine Frage, X verschiedene Bezahldienste gehen einem auf den Wecker. Das müßte schon so sein wie bei den Geldautomaten, wo man nicht unbedingt an die eigene Bank gebunden ist (wobei ich die Gebühren, wenn man bei einer “gruppenfremden” Bank abhebt, aber auch sehr häßlich finde).
gelegentlich ha detto:
@colorcraze
“Die Sache bekommt halt einen gewissen monopolischen Engpaß durch den “Händler”….”
Wenn sich das Monopol nur auf den Vorgang des Geld aufhebens bzw. weiterleiten bezieht und keinerlei Daten darüber verkauft werden (dürfen) hätte ich kein Problem damit. Ich will nur nicht, dass sich eine abgeleitete Dienstleistungsökonomie darauf aufbauen kann.
colorcraze ha detto:
“keinerlei Daten verkauft werden dürfen” halte ich für eine, naja sagen wir mal, Schlangenöl-Lösung. Was da ist, wird auch benutzt, “dududu”-Machen verhindert keinen Schaden. Man muß schon das Design von Anfang an richtig auslegen.
Da kommt man dann auf so Probleme wie Fälschungsmöglichkeiten, Session-Hijacking und son Zeug, u.v.a.
gelegentlich ha detto:
@colorcraze
Nehmen wir mal an die Regierung sagt, in unserem “Neuland” brauchen wir als wichtige Infrastruktur solch ein öffentlich-rechtliches System. Die verkaufen dann 20-Euro-Karten, die mit jedem Chiplesegerät funktionieren, in allen möglichen Läden. Die Identität des Käufers, der die ja auch wechselnden Rechern, gerne auch in Intenetcafes, nutzen könnte, bleibt unbekannt. Der Maximalschaden würde 20 Euro betragen. Was spräche dagegen?
Ich will nur kein weiteres IT-Geschäftsmodell mit meinem sauer Erspartem fördern, nicht an vendor-lock-in usw. denken müssen, aber eben für guten Content gerne auch etwas bezahlen.
colorcraze ha detto:
Bei den Karten – habe darüber gerade eine Weile nachgegrübelt – hat man dann bei den Kiosken usw., die das verkaufen sollen, das Problem, daß die damit einiges Geld festlegen müssen. Wenn die geklaut werden, sind die weg, wie Geldscheine. Wenn man da jetzt aber erst so eine Art “Inwertsetzung” davorsetzen würde, also, erst wenn an der Kasse mit einem proprietären Gerät ähnlich wie bei Kartenzahlung das Ding seinen Hansotto bekommt, ist zumindest die Kauförtlichkeit wieder festgelegt.
gelegentlich ha detto:
@colorcraze
Danke! Das könnte man so lösen dass man diese Karten dann nur bei der örtlichen Post bekommt. Das wäre dann eine Dienstleistung der Post. Briefmarken dort haben ja auch ihren Wert.
Mir geht es nur darum dass ich null Promille meines Geldes in irgendwelche IT-Smartheimer-Rachen werfen möchte. Seit dem PayPal-Wikileaks-Skandal und dem Einsatz von Amazon für humane Arbeitsbedingungen und der Double-Dutch-Steuermoral von Google und Anderen traue ich diesem Sektor nun mal nicht mehr.
C. von Egern ha detto:
So, jetzt habe ich gelächelt. Mir geht es ganz schön ähnlich.
colorcraze ha detto:
Naja, wenns fürs Internet sein soll, wirds ohne “IT-Smartheimer” nicht gehen.
Weiters kickt dann das wieder rein, was Moritz schonmal sagte: zu klein in der Breitenwirkung bzw. Skalierbarkeit. Wenn, sagen wir mal, 5 europäische Postbetriebe mitmachen (staatlich sind die ja nur noch in den allerseltensten Fällen), hat das vielleicht eine Chance.
colorcraze ha detto:
Und daß die Post Verbindungsdaten generiert indem sie Absender und Empfänger speichert, ist aber schon bekannt?
Tyler Durden Volland ha detto:
Ich kann das Problem nicht nachvollziehen. Ich benutze Computer seit den 80ern und habe seit dem weniger als zehn mal irgendetwas per Computer gekauft. Wenn dann bezahle ich per Überweisung, wenn es sein muss, zB Lufthansa per Visa. Nahezu alle dieser lächerlichen problemchen die man heute hat, die hat man ausschliesslich des Konsums wegen. Entweder man fängt bei sich selber an, und entflechtet sich aus dem ganzen Betrüger und Abzocker Dreck… oder man bezahlt halt die anfallenden Rechnungen aller Art, nicht nur finanzieller.
Was mich immer so erstaunt ist, dass ausgerechnet die Konservativen die permanent so laut nach Eigenverantwortung kreischen wenn es um andere geht, das Wort im eigenen Sprachschatz nicht zu besitzen scheinen.
dreamtimer ha detto:
Ja, es mutet ein wenig skurril an, dass nun “sozialistische” Lösungen ( Bundespost ) ins warme Licht der Nostalgie rücken, nachdem klar geworden ist, dass die großbürgerlichen Unternehmerpersönlichkeiten, mit der Sorte Kapitalismus verschwunden sind, gegen den es die Marktwirtschaft gegen Linke, den Staat, die Stagnation und gegen Schmarotzer aller Art zu entfesseln galt.
colorcraze ha detto:
Ich würde es nicht in diese Gegensatzpaare fassen, mir ist nur dieser unerschütterliche Glaube an die Haltbarkeit von “Regulierung” so fremd.
gelegentlich ha detto:
Ich verstehe das einfach nicht. Da machen die so ein Geschrei über den Niedergang der Printmedien und kommen nicht auf solch eine einfache Sache. Ich habe nichts gegen bezahlen für Inhalte, lese aber Papier nur noch in der Bahn oder im Flugzeug. Aber wenn man mit dem Kopf durch die Wand will Schade eigentlich.
The Great Artiste ha detto:
@Tyler: Entschuldigen Sie, dass ich auf Ihre lange Antwort im letzten Thema leider nicht antworten konnte; was ich an Ihnen immer sehr schätze, ist dass es für mich im Allgemeinen immer klar ist, worauf Sie hinauswollen. Sie haben auch persönlich die Konsequenzen gezogen für Ihr Leben, die Ihnen zusagen. Die Fremde hat ihren Reiz vor allem auch daher, weil man nicht mehr an den ganzen Rattenschwanz gebunden ist, der einem seit der Schulzeit so manchen Reflex eingibt. Man muss sich immer ein bisschen neu und bewusst verhalten.
Aus mehreren Gründen komme ich nicht mehr so oft zum Schreiben – aber wollte zumindest auf die Kerngedanken antworten.
Einem Dummen seine Dummheit so schmerzhaft vor die Nase knallen, dass er es begreift – das sehe ich anders. Meines Erachtens muss man anknüpfen können an das, was der andere einem rät – jeder ist in gewisser Weise von Datenmüll überfordert und wird bei Gegenwind aggressiv abwehren. Gerade die Schlimmsten halten sich für die Schlauesten.
Um sich nicht in Windmühlenschlachten zu erschöpfen, ist sicher die Wahl einer freundlichen Unmittelbar-Umgebung ein praktikabler Weg, dem Global-Disaster nicht ganz zum Opfer zu fallen.
Und wenn Sie Vroni erwähnen, da teile ich Ihre proaggressive Meinung nicht, da ich Ihre Position auf alle Fälle konsistent und auch interessant fand – man konnte Vroni auch verstehen.
Ob ich die Welt wirklich schöner sehe als sie ist? Da ich in mancher Hinsicht grosses Glück gehabt habe – vor allem in meiner Ehefrau – und eine gewisse nicht übertriebene materielle Absicherung erreicht habe (so weit es die heute gibt) – versuche ich, das beste aus meinen Jahren zu machen.
Es gibt so viele kleine Dinge, auch originelle Dinge, die man geniessen kann – weil es keinen Sinn ergibt, in dieser Medienwelt seine Lebenszeit als Digital-Jesus zu verballern. Man hat keine drei Extraleben, um die Früchte seiner Revolutionen zu geniessen.
Vielleicht sehe ich es sogar sehr düster, vielleicht erkenne ich, dass ich in manchem Aspekt auch Profiteur der Verhältnisse bin – aber ich bemühe mich, einen leidlich klaren Blick zu behalten, auf das, was kostbar ist, und das, was einem nur die Zeit stiehlt.
Zu komplexe Theorien wirken für mich wie rationale Ersatzreligionen ( wenn es denn so wäre, wäre alles gut), die letztlich nur Legitimation für neue Politikerferkelchen vor dem alten Kaiserthron sind. Sie verhindern, dass die Leute, denen es wirklich dreckig geht, ihre wirklichen Interessen erkennen. Da kommt dann ein riesiger Eimer Geschwalle dazwischen.
Fähigkeit zur Nähe, zur Freundschaft, zum Einfühlungsvermögen – in den unvermeidlichen Auseinandersetzungen der mittleren Zukunft sehe ich die Chance, die Konflikte einigermassen menschlich abzuwickeln, nicht Syrien-Style – aber wenn man nach Irak, Afghanistan, Nordafrika blickt, zweifle ich, ob ich nicht doch etwas Zweckoptimist bin… so in der Apfelbaumpflanztradition, ohne das geringste mit diesem grün-evangelischen Scheinheiligtuen zu tun zu haben, das einen in eine ökosoziale Zwangs-Gesundheitshölle einsperren will.
Für heute guten Montagmorgen nach Japan!
Tyler Durden Volland ha detto:
@Pascha50
Wie um alles in der Welt kommen Sie auf die Idee, dass mich irgendetwas wundert? Können Sie mir irgendeine Stelle zeigen wo ich so etwas auch nur angedeutet habe?
Ich übernehm mal Ihr Beispiel in meine Sprache:
Die SZ gehört einem Konzern der damit Geld verdienen will und dazu die manipulativen Möglichkeiten zur Meinungsmache der Reputation des Blattes aus der Vergangenheit benutzt, statt dem Leser bei der Bildung einer eigenen Meinung zu helfen.
Und da die Masse nun mal blöd ist, geht dies auch völlig problemlos.
Wo ist da irgendwas, das einen wundern könnte?
Wenn schon, dann umgekehrt, beschuldigen Sie mich meinetwegen der Wiedererweckung des Laplace’schen Teufels.
Nennen Sie mir eine einzige deutsche Qualitätszeitung! Eine die sich anders verhält als am Beispiel der SZ beschrieben!
Sie verstehen bertholdIVs Argumentation zu Herrn L?
@HM555
Desperate times deserve desperate measures.
Ich sage nicht, dass es gut wäre. Ich sage auch nicht, dass es zu Gutem führen würde. Man kann sogar völlig berechtigt wie ThorHa das zu tun pflegte sagen, dass die Erfahrung gezeigt hat, dass gewaltsame Änderungen nahezu ausnahmslos Verschlechterungen nach sich ziehen.
Nur, entweder gewaltsam, oder gar nicht.
Wie die jetzige Entwicklung sonst weitergehen wird, kann man sich ausmalen.
Guy Fawkes hat mit seiner Aktion damals ein Zeichen gesetzt, gegen eine verbrecherische gewaltsame Politik.
Auch die perverse Irland Politik der Engländer des 20. Jahrhunderts hat seinen Versuch nochmals zu 100% legitimiert. Jeder Widerstand der Iren, in welcher Form auch immer, wird immer gerechtfertigt sein.
Ob er im Jahre 2013 sinnvoll ist, das ist eine andere Frage. Nicht, dass ich „V“, Buch oder Film besonders toll finde, aber die Szene am Schluss, in der tausende Engländer mit Guy Fawkes Masken aufs Parliament marschieren, das ist wunderschön.
Man bräuchte viele Guy Fawkes, weltweit, überall. Nicht weil dann alles gut wäre, sondern weil dann der extreme Fall einträte, in dem ausnahmsweise mal nicht nur die Unschuldigen die offenen Rechnungen bezahlen, wie das heute üblich ist.
Wenn das eigentliche Gesindel der Welt sehen muss, dass sie eben nicht unter allen Umstanden ungestraft davon kommen, sondern konkrete Angst haben müssen, dann ändert sich das Denken. Leute die schwarz/gelb wählen, um die eigenen Schäfchen ins Trockene zu bringen, egal was es für andere für Konsequenzen hat, die sind in einer Welt wie der heutigen nicht unschuldig. Das heisst nicht, sie gehören alle in die Luft gejagt, aber wie die Amis nach dem 9/11 sollen sie sich nicht lächerlich machen und behaupten sie seien unschuldig.
@TGA
Wie immer d’accord, wenn auch nicht unbedingt derselben Meinung. Ich sehe hier immer wieder, dass aus meinen Beiträgen Fehlschlüsse gezogen werden. Dies hier ist eine Art intellektuelles Schlachtfeld. Das Formulieren hilft mir meine Gedanken deutlich zu sehen, und am Widerspruch hier müssen sich diese Gedanken dann messen lassen.
„Die Fremde hat ihren Reiz vor allem auch daher, weil man nicht mehr an den ganzen Rattenschwanz gebunden ist, der einem seit der Schulzeit so manchen Reflex eingibt. Man muss sich immer ein bisschen neu und bewusst verhalten.“
Ich sehe das umgekehrt. Nicht, man „muss“ sich neu verhalten, sondern man erhält ein Geschenk, wenn man so eine Gelegenheit bekommt, sich bewusst anders zu verhalten, als im selben Trott wie bisher. Das ungeheure Potential das sich einem da anbietet, das müssen Sie doch sehen können? Das Schlüsselwort hierbei ist bewusst. Sie scheinen einer der Wenigen zu sein die verstanden haben, was das Wort bedeutet. Es ist das Gegenteil von dem, was ich immer als „dumm“ bezeichne….
„Um sich nicht in Windmühlenschlachten zu erschöpfen, ist sicher die Wahl einer freundlichen Unmittelbar-Umgebung ein praktikabler Weg, dem Global-Disaster nicht ganz zum Opfer zu fallen.“
Mein Problem speziell in DE ist, dass es eben keine Windmühlen sind. Denn die sind unbeweglich, man muss erst zu Ihnen hingehen. In DE kommt der Staat in all seinen Formen und Bütteln und mischt sich von früh bis spät in jedermanns Leben ein, auch da wo er nichts zu suchen hat.
Und das ich nicht akzeptabel!
„Ob ich die Welt wirklich schöner sehe als sie ist?“
Ich glaube nicht, dass man das überhaupt kann. Schlüsselwort auch hier: bewusst.
Diese Welt und dieses Leben sind so wunderschön, solche Geschenke, man muss nur aus dem Hamsterrad raus, dann kann man es sehen.
Wenn man dann noch einen echten Partner hat… dann ist es alles kaum mehr fassbar.
Ich war heute Morgen in der Klinik weil mir meine Lendenwirbel ein MRI abverlangten… Sie kennen den Vortrag zum Panikknopf dabei sicher, den Kopf in engster Röhre zu haben kann ja Furcht einflössend zu sein.
Ich habe einfach die Augen geschlossen, meinen Körper relaxt, auf meinen Atem geachtet und mein Leben betrachtet. Ich muss die ganzen 40 Minuten trotz des Lärms gegrinst haben und war völlig high beim rausklettern.
Ja, wir haben keine Extraleben um die Früchte unserer Revolutionen zu geniessen, wir haben nicht mal einen einzigen extra Tag. Und, ja, wir sind die privilegierteste Generation die je existiert hat.
Gerade deshalb sollte man keinen all dieser wertvollen Tage an ein falsches Leben verschwenden, sondern sich umdrehen und weggehen.
Wie Sie habe ich in meinem (ersten eigenen) Garten hier einen Obstbaum gepflanzt, aber ich verleugne eben auch meine andere Seite nicht.
Die, die keinen Grund sehen kann wegen dessen sie sich schämen müsste, damals am 9/11, mit Freunden am Strand vor unseren Häuschen auf Koh Samui, so einen Tag mit einer Dom Perignon zu feiern. Wir hatten im Internet Susan Sontags Kommentar auf der Titelseite der NYT gelesen, in dem sie unmissverständlich sagte, dass diese Tat eine Antwort auf die verbrecherische Aussenpolitik der USA ist.
Ich weiss, dass ich das alles bin….
Bewusst… das ist das einzige das zählt.
Savall ha detto:
“… in welcher Form auch immer…”
Nein.
Tyler Durden Volland ha detto:
Im Jahre 2013?
Ja
Aber keine Angst, so konsequent sind nur Fundamentalisten.
Trotzdem stellt sich die Frage, warum sollten andere Menschen akzeptieren, dass ihnen eine vom deutschen Volk gewählte Bundesregierung einen mörderischen Bundeswehrhaufen ins Land schickt, die am Tode ungezählter Schuld sind?
Da ist kein Widerstand berechtigt?
Tyler Durden Volland ha detto:
Nochmal der Hinweis:
Politisch Interessierte: ARD, Montag, 22.45 Uhr.
Helmut Weiß ha detto:
In SPON wird gerade die Frage gestellt, was auf den Untergang der Regionalpresse folgt. Die Antwort auch dort: das Intelligenzblatt.
@TDV: ARD am Montag, wie lautet bitte das Thema? Ich habe kein gedrucktes Programm, Online finde ich nichts. Ich schaue eigentlich gar kein Fernsehen mehr, aber selbstverständlich würde ich Ihnen zuliebe eine Ausnahme machen…
spaccato ha detto:
Dass da nichts zu finden ist, mag an der geänderten Sendezeit liegen.
(Weil das ja schon heute abend läuft, gebe ich mal stellvertretend einen Hinweis.)
TDV meinte sicher dies hier:
Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort
Lüge und Wahrheit in der Politik
Heute | 23:00 – 23:45 (45 Min.) VPS 22:45 Geänderte Sendezeit!
Helmut Weiß ha detto:
@ spaccato:
Danke für den Hinweis. Ich habe schon mal den Begleittext gelesen, viel Aufregendes erwarte ich nicht, der Beitrag ist Wasser auf die Mühlen fundamentalistischer Demokraten. Der Rückgriff auf historische Beispiele mag in Details durchaus interessant sein, aber man könnte auch aktueller sein: Griechenlandhilfe, “natürlich haben die von uns kein Geld mehr zu erwarten”, sagen die Wahlkämpfer. Stimmt ja auch, kommt aus einem europäischen Fond, für den wir bis zu einem bestimmten Prozentsatz haften, möglicherweise für alles, wenn die anderen Garanten kein Geld mehr haben.
Daß der Wähler sich vielleicht wieder für Schwarz-Gelb entscheidet, könnte aber nicht abgrundtiefe Blödheit sein, sondern die Vermutung, daß Rot-Rot-Grün z.B. in dieser Frage eine wüste Spekulation auf die Zukunft sein könnte, der Wähler also durch und durch rational handelt. Den meisten Wählern geht es gut, europapolitisch hat es bisher keine nennenswerten Unfälle gegeben, warum also die Pferde wechseln?
Jede Generation muß lernen, daß “Wahlplattformen” auch “Umsteige-Bahnhöfe” sind und Wahlaussagen den Wahrheitsgehalt von Waschmittelwerbung haben können. Wem das nicht paßt, muß eben nach Japan ziehen oder schon mal einen Wahlbetrugsparagraphen für das StGB entwerfen.
Tyler Durden Volland ha detto:
Ach wissen Sie, wenn man es dem Wahlvolk nur öfters mal unter die Nase reibt welches Gesindel es da alle 4 Jahre legitimiert, dann bleibt da früher oder später schon mal was hängen. Steter Tropfen und so…
Denn tief drinnen mögen selbst die Wähler der “bürgerlichen” Parteien diesen Betrug eigentlich ganz und gar nicht….
Die vereinigten Medien schaffen es in der Regel ja trotzdem den Unbedarften die Furcht vor allem “linken” so oft wie möglich einzuhämmern und ein Sendeplatz um diese Uhrzeit trägt das seine dazu bei…
Also keine Angst, die Sauereien werden weiter gehen können
HansMeier555 ha detto:
ach nee, Tyler.
Nichts gegen ein wenig Umsturz, aber solche Rachephantasien widern mich an.
Dann lieber noch ein bißchen bürgerliche Heuchelei ertragen, bei Kaffee und Torte …
spaccato ha detto:
Ouha!
Synthese: Wenn so’n Tortenstück mal umstürzt, dann – heißt es – bekommt man ‘ne böse Schwiegermutter.
(Hab ich mal gehört. Stimmt wahrscheinlich aber gar nicht.)
dreamtimer ha detto:
Die Umstützung aller Stützen.
Tyler Durden Volland ha detto:
“…aber solche Rachephantasien widern mich an.”
Bitte nicht missverstehen, sie haben völlig Recht. Nur….
Sie sehen schon wo das hinführen wird, wenn man die Dinge laufen lässt? Sind Sie sicher, dass Ihre Wahl das kleinere Übel bleiben wird? Oder wollen Sie lieber gar nicht drüber nachdenken, weils unbequem sein könnte?
bertholdIV ha detto:
wie haben’s in der faz mal geschrieben zu pofalla: hape war früher auch schon mal besser:
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/spaehaffaere-pofalla-amerikaner-und-briten-halten-sich-an-deutsches-recht-12528037.html
HansMeier555 ha detto:
Sie halten sich an deutsches Recht, denn das verbietet ja nur den deutschen Diensten, Deutsche Bürger zu bespitzeln. Ausländischen nicht.
.
Solche Argumente können doch einen Jesuiten nicht erschüttern.
bertholdIV ha detto:
@hm555
wer ist hier jesuit? pofalla?
mich würde interessieren, was kommt jetzt.
ergebenheit und transatlantische treue..aber so offensichtlich?
ich wollte schon immer glauben mit herz und verstand an demokratie und rechtstaat.
wir brauchen eine neue metaerzählung. also was?nach demokratie und rechtstaat?
wie wäre es mit einer metaerzählung in richtung ständegesellschaft?
zusammenhalt, ordnung, naturrecht (terroristen und ungläubige mit beschränktem recht)
(ad hm555) feudalismus ist schlecht aber ständegesellschaft – eine deutscher dollfuss – muss ja nicht so katholisch sein eventuell auch eine ökumenische adaption möglich –
HansMeier555 ha detto:
Gibt es bei Mormonen eigentlich ein Beichtgeheimnis?
Tyler Durden Volland ha detto:
Da haben Sie wohl die Schlüsselbegriffe der Politik des 21.Jahrhunderts vergessen?
“Alternativlos und systemrelevant”
Haben Sie den gelesen?
http://blogs.faz.net/sonntag/2013/08/12/wie-schafft-man-es-dass-ein-uberwachungsstaat-gut-aussieht-20/
Da steht doch unmissverstädnlich, wo es lang geht…
Folkher Braun ha detto:
Den Ständestaat haben wir doch längst wieder. Eingeführt von Helmut dem Bräsigen und seiner Formel “wer nichts macht, macht nichts verkehrt”. Dann haben wir noch die endgültige Form des bürgerlichen Parlaments. Selbiges, was nichts zu melden hat. Jenes mit den zwei Wohnsitzen Brüssel und Strassburg. Dass das auch bei uns funktioniert, wissen wir spätestens seit der Absegnung des ESM- Vertrages in Berlin. Ist also alles in Ordnung, so wie vor 1914.
Bernd Rubel (@markensysteme) ha detto:
Ich frage mich schon die ganze Zeit, warum sich die Diskussion ständig um Papier vs. Digital oder um Paid Content vs. andere Monetarisierungsmodelle dreht. Wenn ich “plötzlich” Medien wie Facebook, Youtube, 24h-TV, Blogs usw. am “Aufmerksamkeits-Markt” habe, dann sind das hauptsächlich und in erster Instanz Konkurrenten um die Zeit des Lesers. Zeit ist die einzige nicht änderbare Konstante, um die es geht.
Ich kann das als nebelkerzenwerfende Media-Agentur oder Verlagsleitung in Pageviews, Visits, Abos und Auflage umrechnen, aber letztendlich geht es auf der Seite des Lesers doch nur um die Zeit und den vom Leser selbst bemessenen Wert.
Es gibt doch z.B. nichts entäuschenderes, als die eigene (Frei-)Zeit – online oder offline – mit einer Zeitung verbracht zu haben, ohne dass mir diese Zeit etwas gebracht hat. Wissen, Unterhaltung, Kurzweiligkeit, Erheiterung, Bestätigung, whatever. Wenn die Zeit ja nicht einmal für Googles zweite Seite reicht, dann darf man sich doch nicht wundern, wenn Menschen in diesem Punkt eine kategorische Auswahl treffen.
Offenbar scheint es eine wachsende Anzahl von Menschen zu geben, die ihre Zeit lieber woanders verbringen, weil ihnen das “mehr bringt”. Wir können ja alle trefflich über Facebook lästern, aber wenn man dort Antworten auf Kommentare bekommt, im Kommentarbereich der Zeitung aber nicht, dann hat das offenbar für Leute einen Wert, der sie in diesem Mikrokosmos verweilen lässt.
Ich hab’ hier als Publisher täglich zwei Dutzend Statistiken über Absprungraten, wiederkehrende und neue Benutzer (runter bis zum Bundesland), A/B Tests, usw. liegen. Das mag zwar sehr nüchtern klingen, aber online und offline sagen diese Zahlen eigentlich nur eins aus: habe ich es geschafft, die Aufmerksamkeit meiner Leser für eine gewisse Zeit zu fesseln? Und wenn ich das nicht geschafft habe – warum nicht?
Die Zeiten von “Lies es oder stirb, es gibt nur uns” sind jedenfalls vorbei. Man muss sich schon ein bißchen Mühe geben.
Helmut Weiß ha detto:
Der Vergleich mit 1914 hinkt wie alle Vergleiche. Die Panzer und Schlachtschiffe von heute heißen “Quantity easing (1-3)”, “Abenomics”, “Eurobonds”, ESM, Renmimbi. Der Krieg um die Vormacht in der Welt hat schon längst begonnen und findet unblutig auf einer höheren Abstraktionsebene statt. Auf den Schlachtfeldern bleiben keine Toten, sondern “nur” völlig Verarmte zurück. Der Imperialismus hat seine Ziele verfeinert und entemotionalisiert. Es gibt eben doch einen gesellschaftlichen Fortschritt und im Augenblick ist auch Deutschland noch bis an die Zähne bewaffnet.
spaccato ha detto:
Der Krieg um die Vormacht in der Welt … unblutig auf einer höheren Abstraktionsebene.
Ganz konkret kann man auch immer blutige Auswirkungen erfahren, nur nicht direkt vor der Haustür.
spaccato ha detto:
Noch nicht.
Helmut Weiß ha detto:
Die U-Boote heißen jetzt z.B. “Prism” und “Tempora”.
spaccato ha detto:
Der “Sprengpanzer Goliath” heißt jetzt “Angela” und die “Dicke Berta” wird heute “Sigmar” genannt.
The Great Artiste ha detto:
Jetzt muss ich doch noch mal einhaken…
Das Schlimme an unser heutigen Situation ist vor allem die unvermeidliche Langwelligkeit jeder möglichen Verbesserung. Die einflussreichen Eliten haben – wie 1914- kein Interesse an einer wesentlichen Veränderung, durchaus nachvollziehbar, und sobald wir erkennen, dass wir nicht in Pippi-Langstrumpf-Land leben, wird man auch hier anfangen müssen, seine Worte bewusst zu wählen.
Bewusst leben – volle Zustimmung, Tyler, auch dafür, dass wir -trotz allem- in der privilegiertesten Generation aller Zeiten leben, und dafür dass jede Veränderung des Bezugsrahmens – was ich auch mal erfahren habe- ein kostbares Geschenk ist.
Nur in ihrem letzten Abschnitt, da ist wohl der andere Tyler mit Ihnen durchgegangen, der hassende, einprügelnde – und da muss ich mich entschieden distanzieren.
Gerade aller blindwütige Hass und Terror verschlimmert alles Schlechte, weil er die unangenehmsten Kräfte auf der anderen Seite stärkt, so dass man dann als weitere Eskalationsstufe sich vorstellen könnte, der Terror wäre selbst gemacht, und in Verschwörungstheorien abdriftet.
Aller platte Antiamerikanismus ist viel zu kurz gedacht, man will einfach einen Schuldigen haben, dem man in die Fresse hauen kann, ohne dass man die Dynamik wirklich versteht.
Sie haben es ja mittlerweile wohl selbst eingesehen, aber es gibt rote Tücher im politischen Diskurs, die man NIE aus der Tasche ziehen darf – das eine sind nicht kindsgerechte Spielereien mit wenig Garderobe, wie es gerade Dagmar Döring, FDP, erleben muss, oder bestimmte Worte zu Ereignissen, die eine ganze Lawine von kriegerischen Disastern ausgelöst haben.Damit gefährden sie alle ihre Gesprächspartner, wenn die Filter anspringen, die diese Seite dann mit einem roten Fähnchen markieren.
Dass die “Stützen” als FAZ-affiliert kein irrelevantes Meckerforum eines gegen seine Zwangsauflösung kämpfenden Kleingartenvereins sind, und auch nicht gerade die evangelische Seite im RCDS-Kalender, sollte man sich dessen lieber bewusst sein.
Und da muss ich mal HM 555 beispringen, die einzigen Schlachten die gut sind, sind Torten- oder Kissenschlachten.
Alle Arten von mehr oder minder schöngeredetem Mord sind scheusslich, unmenschlich und alles anderere als der Entwicklung der Menschheit dienlich.
Ich finde es dumm und sehr abstossend, sich darüber zu freuen.
Es gibt rare Ausnahmen, es gibt unvermeidliche Tragödien – aber wenn eines nur dem härtesten Betonköpfen Wasser auf ihre Mühlen giesst ist, es Terror.
Gandhi hat etwas erreicht. Mandela. (im grossen Ganzen).
Ich habe viele Freunde in Amerika, ich liebe das Amerika Bruce Springsteens, das kreative, verspielte, die alten Autos, -und ich will auch nie irgendwo in einem orientalischen Paradies leben, in dem ich im Knast lande oder schlimmer, wenn ich meine Ehefrau auf der Strasse küsse.
Ich will in Amerika gerne wieder schöne Zeiten verbringen!
Böse ist kein Land – die amerikanische Geschichte ist sehr komplex nach 1945, wenn man nur an Präsident General Eisenhowers eigene Bedenken zum militärisch-industriellen Komplex denkt.
Immer wenn der Mensch etwas machen kann, wird er es machen. Überall.
Da sollte man sich in Tagen von Drohnen und Spähprogrammen keine Illusionen machen.
In diesem Sinn finde ich es sehr nett, mit einem billigen unsmarten Prepaid-Handy zu telephonieren, möglichst nicht mit Karte zu zahlen, keine Kundenkarten zu pflegen und immer ein schönes gebrauchtes Auto dann lange zu fahren.
Keiner zwingt einen, jährlich ein neues Mäsekino für 900 € zu kaufen, Selbstkosten 30 $ in sklavenähnlichen Fabriken zusammenpfriemelt, und sich dann die “Katzeimer” App herunterzuladen, um die geschnetzelte Wildpferdpastete für Mietzi 10% günstiger zu kiriegen, wenn ich drei kaufe.
Das aussuchen, was Freude macht, was glücklich macht – und zum Beispiel gehören da gute Gespräche, in denen man dazulernt auch dazu.
Brutalität und Unmenschlickeit in jeder Form verhindern jeden Fortschritt, weil sie nur die Unangenehmsten stärken, die eh am längsten Hebel sitzen.
Es war abscheulich, seine Bekanntschaft mit der Familie zu nutzen, um Bankier Ponto zu ermorden. Mit Herrhausen haben die Vollidioten wahrscheinlich einen der nachdenklichsten Chefs der Deutschen Bank getötet, den sie jemals hatte.
Und absolut widerlich, dass man nach Wochen zusammen im konspirativen Untergrund Schleyer ermordet hat – was wäre das für ein Impuls für die linke Seite gewesen, wenn sie ihn – nach allem- sauber geduscht lebendig irgendwo abgestzt hätten?
All diese revolutionären Phantastereien sind pubertär, dumm, kurzsichtig und scheusslich, sie hinterlassen nur Schrott und völlig sinnloses Leid.
Und wenn deutlich vor 1989 der Kommunismus begriffen hätte, sich reformieren zu müssen – dann gäbe es vielleicht eine durchaus erwägenswerte Alternative für Länder mit 50+ % Jugendarbeitslosigkeit ?
Es war meines Erachtens auch begrenzt genial, die Freiheitskämpfer in A. gegen die Russen in den Himmel zu heben – ich glaube, wenn die Hoffnung der Hoffnungslosen in einem reformierten Kommunismus liegen würde, statt in vormodernen Erlösungsträumen, wäre die Welt angenehmer.
Aber Honneckers, Pol Pots, Stalins und die ganze dumme Saubande ist genauso ewig wie die bekannten Schimmelpilze an der anderen Seite der Mauer – und Leute wie Gorbatschew, Eisenhower, Kennedy, Brandt haben leider genauso ihre berufsbedingten Leichen im Keller.
Versuchen wir, so viel wie möglich zu verstehen, und nicht auf der dritten Metaebene, und das beste draus zu machen.
Im Iran haben sie ja durchaus klar und vernünftig gewählt, und wenn man sich im Nahen Osten über den Siedlungsbau vielleicht doch einigen könnte – das wäre dann ein Grund, mal eine gute Flasche Champagner zu köpfen!
spaccato ha detto:
eine gute Flasche Champagner köpfen
Ja, hat des net der Mohammed verboten?
HansMeier555 ha detto:
Köpfen doch nicht.
spaccato ha detto:
Schwein gehabt!
Mediensegler ha detto:
Alternativ cremant de loire,
für die nicht ganz so Wohlhabenden.
Und nicht jeder hat einen Champagner-Säbel.
Tyler Durden Volland ha detto:
@TGA
„Gerade aller blindwütige Hass und Terror verschlimmert alles Schlechte, weil er die unangenehmsten Kräfte auf der anderen Seite stärkt, so dass man dann als weitere Eskalationsstufe sich vorstellen könnte, der Terror wäre selbst gemacht, und in Verschwörungstheorien abdriftet.“ Mein „Hass“ (der ja nicht mal Hass ist, ich zeige lediglich mit nackten Finger unmissverständlich auf Verbrecher) ist eben nicht blindwütig sondern völlig rational, berechtigt und einfach zu begründen. Immer derselbe Link, fangen Sie bei 1950 zu lesen an: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Auslandsinterventionen_der_Vereinigten_Staaten Ihr Argument ist dagegen leider genau die Einstellung, die den ganzen Saustall erst ermöglicht. Oder glauben Sie die Dick Cheneys dieser Welt mit all ihren Halliburton im Rücken wissen das nicht ganz genau, dass sie sich auch bei jeder noch so grossen Sauerei auf die Feigheit der Leute verlassen können, und handeln NUR deshalb so völlig skrupellos? Aber, wenn Sie mir zusichern, Sie akzeptieren die Mitschuld an all dem Elend da draussen, weil Sie lieber zu feige sind ein Risikio einzugehen, dann hab ich da kein Problem damit. Aber so zu tun als täten Sie ja das eigentlich Gute, das ist Heuchelei und wie ich zu der stehe, das wissen Sie ja. „Aller platte Antiamerikanismus ist viel zu kurz gedacht, man will einfach einen Schuldigen haben, dem man in die Fresse hauen kann, ohne dass man die Dynamik wirklich versteht.“ So ein Satz, von Ihnen kommend, enttäuscht mich sehr. Die USA haben sich in den letzten 50 Jahren mit ihrer gewalttätigen Aussenpolitik ungeheuerlicher Verbrechen schuldig gemacht und den Tod von mehreren Millionen Unschuldigen verursacht. Und alles ausnahmslos zur Finanzierung ihres eigenen Wohlstandes! An meinem „Anti-Amerikanismus“ ist nichts, aber rein gar nichts Plattes dran. Beantworten Sie mir diese eine Frage: War der 9/11 eine Reaktion auf die US Aussenpolitik? Oder sind da, wie Georg W & Co meinen, aus einer obskuren Ur-Suppe ein paar Irre mutiert, „who hate our freedom“? Dabei spielt noch nicht mal eine Rolle, dass es ja die USA waren die Osama bin Laden erst geschaffen, finanziert und bewaffnet haben. In der unsäglichen dummen Art der Amis die Welt zu sehen, haben sie einfach nicht damit gerechnet irgendwo und irgendwann jemandem auf die Zehen zu treten, der genauso primitiv und gewälttätig ist wie sie selber und ihnen mit gleicher Münze heimzahlt! Eigentlich sollten Sie wissen, dass mich anderer Leute rote Fähnchen einen Dreck interessieren und, dass es nicht „meine Seite“ ist die eine OFFENE und ehrliche Diskussion verweigert. Ihren Worten muss ich aber unmissverständlich entnehmen, dass Sie eine offene Diskussion fürchten? Auch hier: falls Sie das Duckmäusertum der Spiessbürger vorziehen, das ist legitim, dann sagen Sie es halt einfach…. „Alle Arten von mehr oder minder schöngeredetem Mord sind scheusslich, unmenschlich und alles andere als der Entwicklung der Menschheit dienlich.“ Das ist reinste Heuchelei! Tagtäglich sterben wegen der Aussenpolitik der Nato Länder fast schon mehr Menschen als durch Terrorismus zusammengenommen! Das Einzige was FAZ Leser interessiert ist, dass es sich bei den Toten, welchen auch immer, nicht um sie selber handelt! Ersparen sie mir Phrasen wie „Entwicklung der Menschheit“ und ich gebe Ihnen dann gerne zu, dass auch dieser Standpunkt, wenn er auch ein wenig verächtlich ist, so doch auch legitim! „Gandhi hat etwas erreicht. Mandela. (im grossen Ganzen).“ Sie sollten solchen Unsinn nir gegenüber zumindest nicht nachplappern. Allein bei der Trennung des Subkontinents wurden dank Ghandis und Jinna über 2.000.000 Menschen massakriert und Südafrika ist heute hat das Zentrum des Mordens, dieser Welt aber ohne Apartheid! „Böse ist kein Land – die amerikanische Geschichte ist sehr komplex nach 1945, wenn man nur an Präsident General Eisenhowers eigene Bedenken zum militärisch-industriellen Komplex denkt.“ Nochmal Unsinn ! Ich habe NIEMALS das Wort Böse benutzt, ich habe immer, auch hier wieder, ganz genau definiert, was ich meine! Sie müssen auf das antworten, was ich geschrieben habe und nicht auf das worauf Sie eine passende Antwort parat haben! Ich hoffe Sie sehen mir den vielleicht etwas unangemessen scharfen Ton nach. Ich bin mir Ihres guten Willens durchaus bewusst, aber wenn man Meinungen austauscht, dann entweder ganz, oder gar nicht. Wer plaudern will, der mag gerne plaudern…
Mediensegler ha detto:
“Ich hoffe Sie sehen mir den vielleicht etwas unangemessen scharfen Ton nach”
.
NEIN.
.
Der Ton des Artisten gefällt mir einfach besser.
.
Aber danke für die Buchempfehlung,
werde ich, wenn ich wieder Zeit habe,
(dass kann dauern)
lesen.
whatcrisis ha detto:
Und im übrigen sind Snowden, Manning und Assange doch Helden, und nicht nur das – sie sind auch vorbildliche Erfüller staatsbürgerlicher Pflichterfüllung.
Denn was wenn im Kampf gegen Terrorismus und Krieg für die Menschenrechte kleinere Pannen unterlaufen? Gegen direkte Befehle verstoßen, per friendly fire auf eigene Truppen oder eigene Staatsbürger schießen, gegen Genfer Konvention, internationales Völkerrecht und Kriegsrecht verstoßen, indem man per “double tap” bspw. auf hinzueilende Ersthelfer, Sanitäter oder unbeteiligte Zivilisten schießt – das belastet ja im ungünstigsten Fall schon das Gewissen der Täter, eventuell sogar das weiterer Verantwortlicher weiter oben in der Befehlshierarchie, aber es ist ja auch irgendwie zudem noch systemwidrig, genau das zu tun, wogegen man eigentlich kämpft. Diese inneren Konflikte schreien also geradezu nach irgendeiner Auflösung. Es besteht da sozusagen Erlösungsbedarf.
Und woher sonst sollte da Erlösung kommen, wenn nicht von einigen wenigen Aufrechten und Tapfersten, die sich da opfern für alle die, die da Schuld tragen und nicht Beichte und nicht Buße tun dürfen, weil es ihnen verboten ist.
Nein, da braucht es jemanden, der die heilige Sache noch ernst nimmt, die Menschenrechte, den Krieg für das Wahre, Gute und Richtige, jemanden der da an all das fromm und naiv tatsächlich glaubt und aus voller und tiefster Überzeugung auch danach handelt, einen, der da noch innig glaubt an etwa das Kriegsvölkerrecht, oder Rede- und Meinungsfreiheit… auch die von denen, die da erwiesene, identifizierte und zum Abschuss markierte Gegner dieser unserer Ideale sind – ob nun ein paar missliebige Querdenker, Aktivisten, Berichterstatter, Informanten, Oppositionelle, oder einfach nur normale generell verdächtige Bürger.
Quis custodiet custodies (et milites)? Wenns schon sonst keiner macht, dann braucht es eben echte Helden und Märtyrer.
Es ist eigentlich merkwürdig, dass es keine medal of honor dafür gibt. Immerhin sind das die wirklich dreckigen Jobs. Auf Rettungskräfte oder Zivilisten schießen, das sind doch peanuts im Vergleich dagegen.
pascha50 ha detto:
SCIENTOLOGY: “Tom, go ahead. Mission possible!”
Tyler Durden Volland ha detto:
Haben Sie Oblivion gesehen? Da sprengt Tom tatsächlich eine der US Regierung ähnliche Verbrecherbande mit einer Atombombe in die Luft… während er daneben steht. Terrorist und Selbstmordattentäter in einem… die meisten sehen zwar was da auf der Leinwand abläuft, begreifen es aber nicht. Echt lustig, wenn man nach dem Film mit den Leuten spricht.
whatcrisis ha detto:
Ob Filme wie Oblivion oder Elysium Ausdruck gerechten Zorns oder heiligmäßiger Abscheu vor dem eigenen Bildnis sind, Spiegelungen zunehmender Hässlichkeit ähnlich des Bildnisses des Dorian Gray?
Oder ob es sich um psychohygienische schizoide Abspaltungen verdrängter Anteile der Realität handeln mag – machen wir einen blockbuster oder einen hit daraus, so was hat das Zeug zum Megaseller und den top ten charts… sprich, das ist der Stoff, aus dem die feuchten Träume von Apple, Amazon, Disney und allen anderen Entertainment-Providern sind.
Welche es auch wenig bis gar nicht stört, dass da im Zentrum eines Systems und einer Maschinerie, welche Land und Leute aussaugt, eine Massenvernichtungswaffe gezündet wird wie in Oblivion – es ist völlig egal, welche Inhalte oder Botschaften, also was man mit Gewinn verkauft, solange man es mit Gewinn verkauft.
Geradezu ein Musterbeispiel ist das also für repressive Toleranz, die ich früher einmal als Phantasiekonstrukt aus dem Dunstkreis von Verschwörungstheoretikern eingeschätzt hatte: Solange die Massen gehorchen und konsumieren, also unsere Produkte und unsere Botschaften uns abkaufen, stimmt die Weltordnung.
(Inzwischen hat sich der Dunst gelichtet, und grell leuchtet die Realität unterm abziehenden Nebel hervor, es schmerzt, man möchte es gar nicht ansehen und am liebsten die Augen verschließen, doch kann man in einem Albtraum die Augen schließen? Nein, natürlich nicht, das ist ja der Zweck und das Wesen eines Albtraums, dass einem keine Ausflüchte mehr erlaubt sind…)
So schön und so richtig und wichtig solche Botschaften sind, so richtige Frohbotschaften sind es ja nun nicht, und ob und welche Botschaften denn nun von solchen Filmen ausgehen oder ankommen, ist zudem recht fraglich.
Da wird mit gewaltigen Aufwand an Geld, Material und Energie ein Riesenspektakel erzeugt, und wie nach einem Feuerwerk ist nach kurzem Ah und Oh alles wieder vorbei, solche Funken zünden keine Herzen und auch keine Brände, so wie Eisblumen auch keinen Frühling machen.
Derlei mag zwar unterhalten, aber Kunst ist es darum noch nicht, dazu gehörte dann doch noch einiges mehr… denn Kunst darf, kann und muss mehr wollen und erreichen als bloß kurzfristig und sehr vorübergehend Langeweile und Leere auszublenden und ihre Produzenten etwas reicher zu machen, finde ich…
Kürzer, weniger aufwändig, weniger massenindustriell, weniger maschinell, näher an Menschen, am Leben und Alltäglichen dran, von Menschen für Menschen gemacht, so find ich es besser (und wirksamer), also so wie hier z.B. Working class hero
The Great Artiste ha detto:
@Tyler: da liegen wir auseinander. Klar. So sehr bin ich kein Held, dass ich das, was ich erreicht habe, aufs Spiel setzen würde für die Weltrevolution. Dass ich Tabus sehe, die man in der Öffentlichkeit nicht ansprechen kann.
Soweit ist es richtig, mich als spiessigen Heuchler zu sehen, wenn man Vergleiche zu Snowden etc. zieht. Ich will mein Leben nicht im Knast oder in irgendeinem Asyl verbringen für die Menschheit. Wie war das mit den drei Extraleben nach der Kreuzigung? Ich hab auch wenig Bock darauf, als Held der Revolution posthum von irgendwelchen neuen Bonzen, die über Leichen gingen und gehen, verehrt zu werden.
Ich setze auf eine langwellige Mentalitätsveränderung, mit limitierten Optimismus, ohne mein “spiessiges” Glück zu verachten. Ganz klar.
Natürlich. Mit Südafrika haben Sie recht. Das passiert so manchem im Eifer des Gefechts, dass man Gedanken raushaut, die platt sind und weniger reflektiert.
Leider ist es ein Sauhaufen geworden, wo man unweigerlich denkt, nur die Schweine am Trog sehen jetzt anders aus.
Sie haben da auch einiges präzisiert, dem ich als Position zuhören kann. Es wäre eine etwas längere Diskussion – wann und wie das negative Moment in die amerikanische Politik kam, das ich durchaus sehe.
Ich habe nur die Hoffnung nicht aufgegeben in die politischen amerikanischen Grundwerte, die mir näher stehen als Russland, China, oder der gängelnde christliche Ökosozialismus . Ich kann falsch liegen. Gerne zugegeben.
In der neuen Diskussion geht es um den Stress des sozialen Aufstiegs. Eingeräumt, dass eventuell einige dunklere Jahre uns ins Haus stehen, bis man sich wieder sortiert hat – auch wenn man dann eventuell völlig neue Machtkonstellationen zur Kenntnis nehmen muss.
Die universale Kundenkarte zum Bezahlen, Wählen, Krankenversicherung, Füherschein, Energiezuteilung. Wer stänkert, bekommt kein Hautkrebsscreening mehr oder keine Herzoperation.
Wir waren uns beim Bewusstwerden mal recht einig gewesen. Es hilft nichts, sich mit grosser Geste aufzuopfern – ich will nur zur Seite treten, und mein Leben leben. Vielleicht zur Meinungsbildung beitragen, dass der Mainstream ein wenig mehr in Richtung läuft, nicht der Vollverblödung in die Arme zu laufen.
Ich sehe die Gewissensprobleme, wenn ich als Single in einer Position eingesetzt werde, wo man mir erklärt, dass man dieses Mittel erfolgreich gegen…
Wahrscheinlich ist es einer der ersten Schritte, verbal und gedanklich abzurüsten.
ZU verstehen, was die andere Seite ( so fremd und verbrecherisch sie einem vorkommen mag) denkt und will. Irgendwie auf ein Niveau kommen, dass man nach vier Wochen religiösem Bürgerkrieg, 104 Tote, 347 Verletzte die Schnauze voll hat, wie beim Schweizer Sonderbundskrieg 1847.
Menschen sind verschieden. Ich repektiere Helden. Bin aber selber keiner. Allerdings kommt es auch ein Stück weit auf die Umstände an. Manchmal wird man auch von der Situation gezwungen, über sich herauszuwachsen.
Aber nicht verbal auf Vorrat.
Tyler Durden Volland ha detto:
@TGA
Ich weiss, ich weiss… es ist leider nur zu schnell passiert den Kern eines Argumentes zu übersehen, wenn der andere mit dem Vorschlaghammer „philosophiert“, wie ich es allzu oft tue. Ich schädige damit die Diskussion und das ist falsch.
Aber ich ertrage Heuchelei einfach nicht, vor allem wenn diese, wie heutzutage gang und gäbe, überall reüssiert.
Nichts an Ihrer Replik widerspricht meiner eigenen Auffassung. Ausser, dass sie sich um eine eindeutige Antwort auf meine Frage gedrückt haben 😉
Niemals käme ich auf die Idee von jemandem zu fordern er solle um „der guten Sache“ willen sein eigenes gutes Leben riskieren oder gar aufgeben.
Das einzige, das ich Ihnen „vorwerfen“ kann ist dies:
„Dass ich Tabus sehe, die man in der Öffentlichkeit nicht ansprechen kann.“
Diese Feigheit, die letztlich die Menschen erpressbar macht, ist nämlich meinem Verständnis nach die conditio sine qua non für den Zustand der Welt, der mir so zuwider ist. Wer, wenn nicht die, die es sehen, sollen denn mit dem Finger drauf deuten und ein paar mehr aufwecken?
Statt dessen… politische Korrektheit wohin man schaut, mit ihrer Konsequenz: der Herrschaft der Blöden.
Was mich stört ist dies: „Ich setze auf eine langwellige Mentalitätsveränderung, mit limitierten Optimismus, ohne mein “spiessiges” Glück zu verachten. Ganz klar.“ , also jener Bodensatz in der Büchse der Pandora, die Hoffnung auf den St Nimmerleinstag. Warum soll es ein Mensch nötig haben sich für sein „spiessiges Glück“ rechtfertigen zu müssen? Warum tut es trotzdem jeder? Um ja nicht aus der Schublade der Gut-Menschen zu fallen….. man möchte beides, 3 Euro T-Shirts und Menschenrechte!
Aber wenn Sie meinen ganz wie damals in der Schweiz seien 104 Tote akzeptabel, dann helfe ich gern und lass Ihnen eine Liste mit Namen zukommen… Ach? So hatten Sie das denn doch nicht gemeint?
„Ich repektiere Helden. Bin aber selber keiner. Allerdings kommt es auch ein Stück weit auf die Umstände an. Manchmal wird man auch von der Situation gezwungen, über sich herauszuwachsen.
Aber nicht verbal auf Vorrat.“
Sie sehen wo die Ausrede anfängt?
Trotzdem, bitte glauben Sie mir, ich käme niemals auf die Idee von jemandem Heldentum zu fordern. NIEMALS! Unter keinen Umständen, statt dessen einfach rechtzeitig die Koffer packen, ganz wie Thomas Mann.
PS Mir fiel noch der Gedanke auf:
„Die universale Kundenkarte zum Bezahlen, Wählen, Krankenversicherung, Füherschein, Energiezuteilung. Wer stänkert, bekommt kein Hautkrebsscreening mehr oder keine Herzoperation.“
Falls Sie recht unterhaltsam lesen wollen, wie genau diese Welt dann aussieht und wie das Leben dort abläuft, dann kann ich ein Buch sehr empfehlen, das ich hier schon mal angepriesen habe, weil es wohl die kommende Realität tatsächlich bereits beschreibt:
http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85Z%C3%95%C3%91&url=search-alias%3Dstripbooks&field-keywords=shteyngart+gary+super+sad+true+love+story&rh=n%3A186606%2Ck%3Ashteyngart+gary+super+sad+true+love+story
The Great Artiste ha detto:
Ok. Ihre Frage nach der Mitschuld. Sicher. Sind wir (fast) alle, wie wir uns nur wünschen können, dass Gott keine Eintagsfliege ist, die zu Abermillionen auf der Autobahn an unseren Windschutzscheiben zerplatzen.
Schuld ist meistens eine quantitative Geschichte. Je weniger ich an Resourcen verbrauche, desto mehr bin ich ein besserer Mensch. Theoretisch. Das geht dann bis zum Leiche als Dünger spenden.
Tabus sind Realität, um nicht auf die Fresse zu fallen. St. Nimmerleinstag als Ergebnis – nicht unbedingt.
Irgendwann schlägt die öffentliche Meinung um, der Zweifel schleicht sich an den Rändern der Tabugrenzen vorbei, und plötzlich kann man immer mehr, immer deutlicher sagen.
Das kann auch anders herum gehen – früher, DDR, war FKK eine Form der Befreiung, heute machen das fast nur noch alte Leute.
Neue Tabus. Vor zwanzig Jahren überlegte so mancher Jung-Politiker, gewaltfreie Pädophilie zu legalisieren, heute will keiner daran denken, jemals dran gedacht zu haben. So ein Verdacht ist ein soziales Todesurteil.
Sex ist heute weit weniger Ausleben von Leidenschaften als Vermeidung von Belästigungen.
Das sind so langwellige Veränderungen; so wie es im Gegensatz heute eher cool ist, einen oder mehrere schwule Freunde zu haben. Man kann ohne Häme Aussenminister oder Bürgermeister werden – und das ist gut so.
So meine ich das; auch wenn ich die Notwendigkeit derer, die an diesen Grenzen kratzen, gerne einräume.
Aber das ganz grosse Rad der Politik ist mir in meiner Position zu gefährlich – ich würde mein Schildkrötenköpfchen auch nie aus dem Panzer strecken, wenn es um Kontakte mit organisierter Illegalität geht.
Da haben andere andere Biographien gewählt – aber – siehe Schindler- (ich hoffe, das ist nicht auch zu platt oder hat ein näher zu recherchierendes negatives Moment) plötzlich kann man sich in einem üblen Dilemma wiederfinden.
Wenn Opfer Namen bekommen, wird es schwierig.
Vielleicht verstehen wir uns in diesen Fragen jetzt besser, auch wenn wir gewiss andere Positionen vertreten. Ich lasse es jetzt hierbei bewenden.
Aber Ihre Buchempfehlung klingt interessant!
Tyler Durden Volland ha detto:
Es ist ein locker und leicht zu lesender Roman, aber eben mit ganz handfestem Hintergrund. War letztes Jahr ein grosser Hit, ausgerechnet in USA….
HansMeier555 ha detto:
Darf ich mal offtopic zu Ägypten?
Da scheinen sich die westlich aufgeklärten Militärdiktatoren als ein rechtes Mörderregime zu entpuppen.
.
Da will ich doch mal daran erinnern, mit welcher Häme und Genugtuung die FAZ (Politikteil) den Sturz der demokratisch gewählten Regierung Mursi kommentiert hat.
whatcrisis ha detto:
Ach, demokratisch gewählt macht doch noch lange nicht zum Demokraten oder Gutmensch/Opfer, genausowenig wie das etwas darüber aussagt, ob sich die Gewählten demokratischen Verfassungen, Grund-, Menschen- und Bürgerrechten verpflichtet fühlen und unterwerfen oder nicht.
Als ob das Gewähltwordensein schon alles rechtfertige, adele und heilige, als ob das freistelle von jeglicher kritischer Betrachtung und Prüfung nicht nur der Worte, sondern vor allem auch der Taten, an denen man sie bekanntlich erkennen kann (ebenso wie an ihren Unterlassungen natürlich).
Die Bushs, Blair, Cameron, Obama, und auch Frau Merkel: alle demokratisch gewählt. Und deswegen (neben alternativlos und systemrelevant)
tabu und sakrosankt? Wäre das nicht genau die religiöse unbedingte Sakralisierung der charismatischen Heils- und Führerfiguren, die es – unter mündigen, erwachsenen und denkenden Menschen – in freien Gesellschaften unbedingt zu vermeiden gälte?
Im gestrigen Brennpunkt war zu sehen, wie die Bewohner des eine Kairoer Uni umgebenden Viertels dasselbe verbarrikadiert haben, um den angeblich so gewaltlosen Muslimbrüdern Fluchtwege zu versperren. Wie konnte es dazu kommen? Ein Anwohner erzählte, welchen guten Grund es dafür gab. Die friedliebenden Mursi-Anhänger waren – vorzugsweise nachts – öfter in dieses Viertel gezogen, erst ungezielt, dann auch gezielt um sich schießend, es hatte Tote deshalb gegeben.
Mit Sprüchen á la “die Wahrheit stirbt zuerst” wäre ich angesichts solcher Schilderungen also vorsichtig und zurückhaltend.
Manche haben wohl schon vergessen oder verdrängt, wie sich radikale Moslems im Sudan (Dharfur) und Mali aufgeführt haben. Das war weder friedfertig noch “demokratisch”. Zweifel sind also wenn schon denn schon bei allen Seiten berechtigt und angebracht, denke ich.
Tyler Durden Volland ha detto:
Ist das nicht ein wenig arg einseitig?
Man darf also Demokratie einführen, nur wenn sich das Volk als unfähig erweist so zu wählen wie andere (wir) das für richtig halten, dann ist dort sogar die Mehrheit vogelfrei und zum Abschuss freigegeben?
Damit “unser” Öl und “unsere” 3 Euro T-Shirts weiterhin problemlos durch den Suez Kanal geschippt werden können?
Der Islam steht bei bei mir an der Spitze der Religionen die ich ausserhalb der Privatsphäre des Gläubigen aufs Radikalste ablehne. Ganze Sippen, die die Scharia über das grundgesetz stellen, gehören deportiert. Nur… Agypten, das ist deren Land, es deren Aufgabe aus dem Mittelalter herauszukommen. In Europa wissen wir ja was das bedeutet, warum sollte das dort anders sein? Die USA unterstützen Ägypten jährlich mit $13.000.000.000 um ihre (unsere) Interessen dort zu schützen, das ist für die Menschen dort ja wohl kaum hilfreich und derzeit halt tödlich!
Es geht um Heuchelei.
Die Merkels und Obamas der Welt massen sich zweierlei Mass an. Pseudo Demokratien auf unserer Seite, und solche die uns nichts nützen.
Das andere ist die politische Korrektheit, die letztlich nichts anderes als Feigheit ist. Ganz oben, wie immer, die verlogene und heuchelnde FAZ. Vergleiche Sie mal die Artikel in FAZ und SZ zu dem Johnny K. Mord in Berlin. In der SZ steht ganz offen: Die Täter sind “Onur S. Mehmet E., 19, Osman A., 19, und Hüseyin I., 21, und ihre Kumpels Melih Y., 21, und Bilal K., 24,
In der Faz werden die vielsagenden Namen verschwiegen!
HansMeier555 ha detto:
Und es geht auch jetzt noch weiter:
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http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/afrika/ausnahmezustand-in-aeygpten-militaerische-loesung-12532028.html
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Sie kriegen es fertig, den Opfern die Schuld zu geben: Die freuen sich in Wirklichkeit darüber, wenn man sie tot schießt! Das ist die infame Propagandastrategie von denen nämlich! Da darf man nicht drauf reinfallen und die jetzt wirklich für Opfer zu halten!
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Das erinnert mich wirklich an die Diktion von der “Prawda” oder dem “Neuen Deutschland”.
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Stabilität ist die Voraussetzung für wirtschaftliche Entwicklung, und die Muslim-Brüder gefährden die Stabilität und den “Zusammenhalt der Nation”.
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Das ist die Sprache der Breschnew-Doktrin.
Tyler Durden Volland ha detto:
Es ist banal:
Es gibt im Deutschland der Damen Merkel, Mohn und Springer keine Qualitätspresse mehr, nur noch verlogene und heuchelnde Public Realtions…. leider merkt es die Masse die Volkes nicht, wie so vieles andere auch.
Ich halte das für das grundsätzlichste Problem überhaupt, da es jeden Ausgang versperrt…. (den TGA immer noch irgendwo sehen möchte)
pascha50 ha detto:
In jedem (Bürger) Krieg stirbt als erstes die Wahrheit.
Wer es schafft, das Propagandaministerium zu besetzen, der hat schon den halben Krieg gewonnen.
Das war und ist in Jordanien nicht anders als jetzt-wieder- in Ägypten.
Das war aber auch im WW II nicht anders (“Volk ohne Raum” ; “Seit 5.45 wird zurückgeschossen” )
Ich kann mich noch sehr gut an die Tage des “arabischen Frühlings” erinnern, als “wir” von den sicheren europäischen Fleischtrögen aus das grausame Gemetzel beobachteten und “den jungen aufstrebenden Demokratien” die Daumen drückten, dass sie möglichst bald den politischen Anschluss an den Westen finden mögen .
Weder die englisch-französische Luftwaffe , noch die deutsche Beschwichtigungspolitik a la Westerwelle haben das in Libyen erreicht.
Was für eine politische Naivität von Europa resp. Amerika zu glauben, in arabischen Ländern könne es jemals eine religionsneutrale Regierung geben!
Das haben noch nicht einmal die Kernstaaten der Aufklärung in Europa geschafft!
Das haben aber auch die Nachfahren der “zotteligen” Pilgrimfathers nicht geschafft.
In amerikanischen Schulen gibt es offiziell keine Religion, aber in den USA gibt es mehr Kirchen und Sekten als in Frankreich Käsesorten.
Eher erzwingen die Moslems ein Abhängen der Kreuze in deutschen Klassenzimmern, als dass ein einziges Kreuz in einer arabischen Schule hängt…
Ohne Religion geht es offensichtlich nicht.
In Japan wird halt ein riesiger Phallus verehrt, dessen Berührung ebenso Glück und Segen bringen soll, wie das Berühren der Kaaba, der Klagemauer oder des päpstlichen Rocksaumes.
Was an der binsenhaltigsten aller Wahrheiten, nämlich dass es ohne politische Stabilität keine wirtschaftliche Entwicklung geben kann, falsch sein soll, werde ich auch nach einem Politikstudium nicht verstehen.
Propaganda dagegen ist, dass die Mursi-Brüder den Zusammenhalt der Nation und die Stabilität des Landes
a) massiv gefährden
ODER
b) vorbildlich voranbringen
Wir können nur im Propagandaministerium des Senders ODER in dem des Empfängers gebannt den “Es lebe die Freiheit” – Rufen lauschen.
Die FAZ liegt in ihrer Einschätzung wahrscheinlich genauso weit rechts daneben, wie andere Kommentatoren links der europäischen Wahrnehmungsmitte.
Wenn wir die Balkenwaage dagegen bis Tokio – Grunwald ausdehnen, dann liegt die Mitte eher in Südindien, Richtung Poona.
( Nicht böse gemeint, Tyler, ich liebe Ihren humanistischen Idealismus inzwischen so sehr, dass ich gar nichts mehr dagegen sagen möchte. Schon gar nichts Böses .
Sie haben sich darin allerdings so rutschfest eingerichtet, dass Sie sich unangreifbar wähnen. Aber dazu an anderer Stelle mehr.
Tyler Durden Volland ha detto:
Lassen wir Südindien mal beiseite, keiner der nicht dort war hat ein Recht sich eine Meinung daüber zu bilden und diese für massgeblich zu halten.
Lieber zu Tokyo, genauer: Kawasaki. 40km nördlich von mir. Das Festival war im April und es war zwar absurd, aber auch eine grosse Fete… hundert von riesigen Penissen wurde durch die Strassen getragen, dazu Musik und Gelächter.
Ein mal im Jahr findet sowas statt, die Umzüge der Faschisten die zum Krieg aufhetzen gibts täglich in Tokyo zu bewundern…..
Guckst Du hier:
http://zoomingjapan.com/travel/kanamara-matsuri/
Tut mir leid, aber ich find sowas besser als Oktoberfest…
Mediensegler ha detto:
tyler,
jetzt kennt man Sie schon so lange,
und erst jetzt kommen Sie
mal mit japanischer Folklore.
whatcrisis ha detto:
Ich mag es an den Japanern, dass sie bei aller Modernisierung und Industrialisierung den Sinn fürs Originale und Natürliche noch nicht ganz verloren haben. Andere verehren hi tech sex toys wie Atomraketen oder Drohnen (eine RIESEN Sache, fand Verteidigungsminister De Maziere)…
Wo wir gerade bei Phall(bei)spielen sind: Bei Heimspielen soll der Testosteronspiegel höher sein und statistisch erwiesen die Siegeswahrscheinlichkeit erhöhen, lernte ich gestern abend von Rangar Yogeshwar, der überhaupt sehr angenehm auffällt. Unvergesslich wird mir bleiben, wie er in einem einzigen Satz auf den Punkt brachte, was Prism und Tempora etc. eigentlich bedeuten, sinngemäß sagte er, wenn das die Nazis gehabt hätten, wäre der Holocaust in wenigen Monaten erfolgreich abgeschlossen worden. Mehr muss man gar nicht darüber wissen oder sagen.
pascha50 ha detto:
@ Selbst- und Welterklärungsmodelle der Kommentatoren:
Offensichtlich muss man / frau bei den Kommentatoren nur im richtigen Augenblick den richtigen Knopf drücken und schon fallen größere und kleinere Früchte vom Ständebaum der Erkenntnis dem geneigten Leser auf den Retinabildschirm.
In den Kommentaren der letzten Zeit sind zahlreiche Beispiele zu finden, die die Bereitschaft, Privates und Persönliches zu erzählen oder zumindest anzudeuten, erkennen lassen.
Eine begrüßenswert konstruktive Entwicklung!
Das ändert aber nichts an den unterschwellligen Animositäten oder sogar Antipathien, die immer wieder versteckt oder offen aufblitzen, die es aber gar nicht zu vermeiden oder zu beseitigen gilt.
Das idealistische Ziel der Klassik “Alle Menschen werden Brüder” habe ich schon immer für welt- und realitätsfremd gehalten.
Das arrivierte Bürgertum sagte “Mensch”, meinte aber nur seinesgleichen im Kampf gegen den abgewirtschafteten und verderbten Adel.
Freude schöner Götterfunken- Der Bürger als Held!
Wohin führt überbordender Humanismus und Idealismus?
Geradewegs in die akademische Hybris!
Oder in den politischen Extremismus!
Oder in einen apolitischen Ästhetizismus!
Beispiel aus der jüngsten Geschichte gefällig?
Einer der vier Himmelsstürmer, die die beharrlich-erfolgreich-inkompetente Suhrcampchefin Ulla B. aus dem Sattel heben wollten, war der gut vernetzte Journalist Claus Grossner.
Eines seiner zahlreichen Projekte hieß:
WWW: Wissen, Weltethos, Weltzukunftsrat.
Hallo! Geht es noch eine Nummer größer?
5 Jahre später? Kein Wissen. Kein Ethos. Keine Zukunft.
Wir kommen seit 20 Jahren mit der Angleichung von BRD und DDR nicht zurecht.
Von Europa gibt es so viele verschiedenen Vorstellungen, wie es Mitgliedsstaaten gibt.
Jeden Woche findet sich ein neues Euro- und Europaerklärungsmodell im FOCUS.
Wir, d.h. einige von uns, glauben schon wieder die Antworten auf die brutalen Bürgerkriege in den arabischen Ländern zu kennen.
Wir werden von der bürgerlichen Qualitätspresse nur belogen und hinters Licht geführt.
Alles ideologisch abhängige verbose Sinnnutten.
ICH blicke durch. Die Journalisten wollen mich manipulieren und gleichschalten.
( Kleiner Exkurs: Wenn ich die Analysen und Entwicklungen von Sascha Lobo zu Medien im allgemeinen und zu NSA im Besonderen lese, dann gehen mir Hirn und Herz in vertrauensseliger Rezipientenhaltung auf.
Auch -oder gerade- weil er in SPON veröffentlicht ? )
Wie kommt man von seinen überzogenen idealistischen Ansprüchen, mit denen man die Welt im Allgemeinen und die Entwicklung in DE im Besonderen beurteilt, wieder herunter?
Indem man an keine/n Politiker / -in überzogene Erwartungen stellt.
Indem man keine/n Politiker/in zur charismatischen Heilsbringer/in hochstilisiert.
Indem man Politiker abwählt, wenn man nicht mit deren politischen Entscheidungen einverstanden ist.
Indem man sich ganz realistisch sagt: “O.K. von Obama bis Merkel und von Friedrich bis Steinmeier lügen alleallealle, sobald sie über Aufklärung zu Geheimdienstaktivitäten an die Öffentlichkeit gehen.
Jede Aussage und jedes Versprechen sind gelogen.
Aber wen wählen wir stattdessen und vor allem: Wem vertrauen wir mehr als ihnen?
Jede/r Kommentator / -in hat mit seinen / ihren standpunktbezogenen Ansichten und Meinungen Recht- oder auch nicht.
Er /sie hat das unbedingte Recht, alle möglichen Teil- und Teilchenerklärungsmodelle hier auszubreiten.
Ich lese alles, ob es mir gefällt oder nicht. Das ist aber mein Problem.
Angst machen mir nur die apodiktisch-akademisch-analytischen Politschnellchequer,
die mir ( auch das ist wieder mein Problem, O.K. ) ein schlechtes Gewissen verursachen, weil ich mich innerlich der Mindermeinung x oder der Mehrheitsmeinung y anschließe, die sie, die Salonauguren, gerade als kapitalistisch-inhuman, als medientechnisch-ideologisch überholt, als unaufgeklärt-bürgerlich, als sozial-politisch unaufgeklärt gebrandmarkt haben.
P.S. Ich höre Peter Scholl-Latour sehr gerne bei seinen Analysen zur Entwicklung im Nahen Osten zu.
Keiner kennt sich im arabischen Raum in Theorie und Praxis besser aus als er.
Aber auch bei einem bestinformierten Journalisten wie ihm muss man zwischen plausiblen Erklärungen zu Politik und Gesellschaft in der Vergangenheit und seinen Einschätzungen zu Gegenwart und Zukunft unterscheiden.
Hätte er den bildhaften Ausdruck “Arabischer Frühling” ( Von wem stammt er eigentlich?) auch dannals dumm und unangemessen zurückgewiesen, wenn sich die Staaten nicht in Bürgerkriegen zurückentwickeln würden?
pascha50 ha detto:
Als ob ich’s geahnt hätte:
Peter Scholl -Latour: “Den Arabischen Frühling hat es nie gegeben. Davon sprachen nur Dummköpfe!”
Dringend gesucht:
Gut erhaltenes tertium comparationis zur Ermittlung einer sachbezogenen, abendländisch-humanistischen Einschätzung der politischen Mitte.
Darf Gebrauchsspuren aufweisen, sollte aber ohne Blut-, Schweiß- und Tränen- Rückstände sein.
Wer von euch ohne Ideologie ist, der werfe den ersten Stein ….
Tyler Durden Volland ha detto:
Die Welt wäre schöner, wenn PSL nicht fast immer Recht hätte…
Moritz ha detto:
Es hat vielleicht schon einen Grund gehabt, warum die Pharaos sich als unangreifbaren göttlichen Mittler zum Universum und zur Unsterblichkeit aufgebaut haben. Sie kannten ihr Volk.
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Mist, ich spiel dem Meier in die Hände…