…dann gespiesst auf heisse Stangen…
Gewisse Dinge hinterfragt man als Kind nicht, sie sind halt so, wie sie sind. Dass meine Eltern ein schmiedeeisernes Gartentor anfertigen liessen, was halt so. Dass ihnen die glatte, schlichte Eisenkonstruktion der Treppe nicht zusagte, und sie eine neue in Schmiedeeisen einbauen liessen, war halt so. Dass die Fenster mit schmiedeeisernen Gittern in Richtung Nachbarn ein Zeichen setzten, war halt so. Die meisten grösseren Häuser des Westviertels hatten in den 70er Jahren derartige Gestaltungsmittel dem Besucher entgegengereckt. Man nahm das als gegeben hin, wie die Perserteppiche, die Kachelöfen und die stilistisch nicht immer passenden, enormen Glasflächen zu den Terrassen und Gärten.
Jahrein Jahraus geht man an dieser sehr mitteleuropäischen Eisenkunst vorbei, die ihren Ausgang bei den Schlössern der Adligen nahm und sich dann lange bei den Bürgern einer grossen Beliebtheit erfreute, sei es nun weiss gestrichen, vergoldet, mit Blumen oder Drehungen, Wappen oder Löwen, Grotesken oder Kreisen. Die Handwerker hatten Jahrhunderte Zeit, Musterbücher anzulegen und Komplikationen zu erfinden, schier unerschöpflich ist das Spiel der Formen, wenn man es denn bezahlen kann. Das alles ist meist nicht ganz billig und sehr oft speziell angefertigt, aber so war das damals eben. Und so ein schmiedeeisernes Gartentor, das einen Einblick in die möglichst parkartigen Landschaften erlaubt, ist eigentlich auch freundlich und einladend, gerade, wenn die Pflanzen hinter den Mauern schon die Einblicke zugewuchert haben. Es erfüllt seinen Zweck: Geschlossen, weil es ein Tor ist, imposant, weil es mit viel Aufwand gefertigt wurde, und niedrig, weil es nicht abweisend sein sollte. Die Tore definierten dann auch die Höhe der Mauer, genau so hoch, dass die normal überernährte Katze aus dem Stand problemlos hinaufspringen kann.
So war das eben. Dass es aber heute nicht mehr so ist, fällt mir vor allem am Tegernsee auf, wo es wirklich noch so ist, und immer noch so gebaut wird. Da gibt es die Häuser mit traditionellen Bretterzäunen, oder eben die Häuser mit niedrigen Mauern und Schmiedeeisen. Was es aber noch gar nichts gibt, was hier wirklich fehlt und aufgrund der Bauvorschriften auch keinen Eingang findet, ist die neue Art der Abgrenzung, die heute als schick gilt: Hohe Eisengitterkonstruktionen, die mit Bruchsteinen verfüllt werden. Dazwischen dann mannhohe, blickdichte Tore und draussen das elektronische Auge des Hausbetriebs- und Überwachungssystems.
Auch das ist natürlich eine Ansage an den Betrachter. Da werden keine individuellen Wunschvorstellungen gezeigt, und seien sie noch so kitschig, keine Metallblume windet sich da um Stäbe und kein Wappen erzählt vom Willen, etwas Besseres zu sein. Da ist einfach eine Mauer aus Metall und Stein, gesichtslos und ohne jede Information, anonym und abweisend. Und die Tür ist keine Verbindung zwischen Drinnen und Draussen mehr, sondern ein Schott, eine Schleuse, eine Art Grenzbefestigung. Auch das hat hier übrigens historische Tradition, die Kelten errichteten in einer ähnlichen Kompositbauweise die Mauern ihrer Oppida – aber dann schlachteten sie auch ein Kind und vergruben es rituell unter dem Tor, und zwar nicht, weil es das Abitur nicht bestanden hatte. Insofern ist diese Tradition der Mauer eher fragwürdig und noch weniger zeitgemäss, als die Eisengitter mit ihrer Anlehnung an den Feudalismus.
Aber sie passt zur Zeit und den Entwicklungen, die auf der einen Seite schamlose Selbstinszenierung und Nacktmachung verlangen, bei der Bewerbung und bei der Wahl des Autos, bei den Facebook-Profilen und der öffentlichen Heiratsplanung im Netz. Und auf der anderen Seite Distinktion, Ausgrenzung, Trennung, Rückzug und Verteidigung des Erreichten gegen eine als feindlich wahrgenommene Umwelt. Daheim, an der Donau, im Westviertel, fallen die Neuzugezogenen, die Heimatlosen des Kapitalismus mit solchen Mauern auf. Da wird, wie es so schön heisst, nachverdichtet, da sitzt dann Haus auf Haus mit minimalen Gartenflächen, ja sogar weniger als 300 Quadratmeter, und diese Designhäuser werden gerne mit solche Festungswerken gegen das Bestehende von der Umwelt abgeschnitten. Sie kommen als Eroberer, sie quetschen sich noch rein und bauen ihr Bedürfnis, sich gegen altes Geld und neue Bankenkrisen und Zahlungszwänge im Pleitenfall zu schützen. Der Tegernsee, der durch die Lage, den dörflichen Charakter und die einheitliche Sozialstruktur der nicht ganz Armen wenige Unterschiede kennt, braucht das nicht. Ausserdem will man dort wie auch sonst im Feudalismus die Landschaft sehen, und nicht Kleinberliner Mauern.
Dass sich derartige Konstruktionen überhaupt einbürgern konnten, ist übrigens auch Folge eben jener als feindlich wahrgenommenen Umwelt der sozialen Brüche, gegen die man sich verteidigen möchte. Denn gerade billig ist solche Festungsbaukunst nicht, und überhaupt finanzierbar erst durch den Niedergang der globalen Steinpreise. Für so eine Mauer geht man nicht zu einem Handwerker und bespricht Ornamente, dafür beschafft man sich neben den Gittern auch die Steinbrocken, und die kommen inzwischen oft aus China oder Indien, wo sich, Sklaven- und Kinderarbeit sei dank, die Preise niedrig halten lassen. Stein ist Stein, mag man denken, man sieht es so einem Brocken nicht an, ob er unter Arbeitsschutz aus dem Bayerischen Wald oder unter Ausbeutung in China gebrochen wird, da kann man gefahrlos sparen und die Mauer einen Meter höher machen: Den Aufschrei, den es früher bei Perserteppichen wegen der Kinderarbeit gab, hat man hier nicht zu befürchten. Es sind doch nur anonyme, abweisende Steine, über die man nicht redet, sondern einfach den anderen ins Gesicht stellt.
Da hat man nichts zu lachen. Spöttisch belächeln mag man vielleicht den Metallzierat, der vor 40 Jahre Mode war, aber diese Gitter sagen auch: Schon vor 40, 60, 100 Jahren konnte man sich das leisten, einen echten Kunsthandwerker beschäftigen, der mehr von Gestaltung versteht als jener Bauarbeiter, der ein Gerüst verfüllt, sicher auch nicht billig war – aber dafür hat der Kitsch dann auch all die Zeit gehalten, die Kinder haben sich über diese Tore hinweg geküsst, und heute atmen sie ein wenig Geschichte und erinnern an den Traum einer romantisch geprägten Zukunft, in der ein Bankenpräsident kein Chef einer kriminellen Vereinigung und Überwachung nur das Abfangen einiger Telegramme gewesen ist. Man muss sich das leisten können, diese Offenheit und die leicht kitschigen Ideale dieser Gitter, dazu bedarf es eines gewissen Vertrauens in die Welt und die soziale Ordnung. Was man heute dagegen aufschüttet, ist die passende Ergänzung zu Tempora, Prism, der NSA und des Überwachungsstaates mit seinen Drohnen. Ein hübsches Mädchen aus meiner Klasse, das damals wie heute auch hinter so einem schmiedeeisernen Zaun lebt, hat den elterlichen Alarmanlagenbetrieb übernommen. Ihr Vater hatte fast nur Geschäftskunden. Heute fragen vor allem Privatleute nach umfassenden Kontrollmassnahmen. Ein Gartentor mit Klinke und Türoffner dahinter, den man von aussen erreicht, passt nicht mehr ins Überwachungssystem.
Als Kind war ich dabei, als meine Eltern die Schmiedeeisen bestellten, und ein paar Muster – es wurden die kitschigsten, würde man heute vielleicht sagen – durfte ich auch mit aussuchen, denn schon damals hatte ich einen erlesenen Geschmack für Mehr und Üppiger. Das war alles sehr spannend, die Werkhalle, die Eisenstäbe, das glühende Metall, die Hämmer, die Geräusche, der Geruch der Schweissarbeiten… ein Abenteuer für Kinder. Die heute Zeugen werden, wie man sie von der Restwelt abschneidet, und dann kommt der Techniker und baut dezente, geruchslose kabel und elektronische Augen ein, als sei dies Südamerika und man müsste am besten mit dem Hubschrauber fliegen, um Entführungsgefahren zu entgehen. Die neuen Oligarchen, sie haben kein Selbstbewusstsein. Und keinen Sinn für das Hübsche. Vermutlich denken sie, es ist cool und modern und der Landschaftsgärtner, den sie für ihre Grünrestflächen fengschuien lassen, hat gesagt, dass die P. in St. Moritz und die H. auf Teneriffa das jetzt auch so machen. So ist das, wenn man endlich oben angekommen ist. Die Mauern sind so hoch, man sieht gar nicht, wie man draussen durch die Mauer gesehen wird.
The Great Artiste ha detto:
Selbstentfremdung hat viele Gesichter… Der ganze Designminimalismus gehört zur Strategie, durch Verzicht auf die möglicherweise falsche Opulenz sich nicht angreifbar zu machen. Cool sein heisst vor allem, nicht mit der falschen Emotion im Fettnapf zu landen.
Die Lebendigkeit bleibt dabei auf der Strecke. Leben heisst auch Fehler machen, Peinlichkeiten zu begehen – aber in einer Gesellschaft, die nur Fehlerfreiheit akzeptiert, muss man vor allem mainstream kompatibel stylish sein.
Erst recht durch die ganzen (s.o) Überwachungsbedrohungen möchte man bloss nicht auffallen. Ausserdem kostet Individualität r i c h t i g Geld, da können heute nur noch die Allerwenigsten ihren Strahl richtig hochhalten, die andern müssen halt in ihre chinesischen Bruchsteine pieseln..
Selbst unsere Krise ist ein müder Dauerzustand geworden wie die permanenten Kriege aus “1984” – ich wäre höchstens neugierig zu erfahren, welche Verschwörungstheorie man auf den völligen Verfall von Gold und Silberpreisen anwenden könnte…
Wenn man beim gelangweilten Durchschalten am Samstagabend vom schaurigen Anblick Cindy von Marzahns im Abendkleid statt im rosa Strampelanzug besprungen wird, wird die Bruchlandung unserer olympischen Medienkultur im majonaisebeschmierten Pappfrittenteller anbiedernder Prolligkeit auch noch für den letzten so gerne von ThorHa hochgehaltenen freiheitlich-demokratioschen Systemoptimisten unübersehbar.
muscat ha detto:
Mi piace!
Andreas W. ha detto:
Dieter Wieland hatte in seiner berühmten Reihe “Topographie” einst genau diese schmiedeeisernen Gartentürl und den üppig balkonierten Voralpenschick gebrandmarkt. Wie wohl ein Kulturpessimist wie er heute darüber denkt? Es ist alles bauhausiger geworden, aber doch eigentlich viel schlimmer. Hat er vielleicht sogar ein kleines bisschen Mitschuld? Trotzdem finde ich, eine Neuauflage seiner Sendung wäre längst überfällig.
bertholdIV ha detto:
wohl war, wunderbare sendungen damals. ich erinnere mich noch an die über regensburg, stadt am hof; auch jetzt noch sehenswert
Thorsten Haupts ha detto:
Nicht immer ist etwas so offensichtlich, wie es aussieht oder dargestellt wird.
Das heutige Sicherheitsbedürfnis, das eine breite und im wesentlichen nichtoligarchische Bevölkerungsmehrheit hat, ist im wesentlichen keine Folge sozialer Brüche oder erwarteter Unruhen.
Die Ursachen sind viel einfacher und typisch menschlich:
Zum einen gab es in Deutschland seit 1945 nicht mehr die Erfahrung existentieller Bedrohungen, also werden die nichtexistentiellen wichtiger.
Zum anderen wird uns dank der systematisch verrückten Medienwelt minütlich jedes Verbrechen weltweit ins Haus gesendet, geschrieben, gestreamt. Als Folge hat sich das Bedrohungsempfinden der Menschen von der realen Bedrohung vollständig abgekoppelt.
Wir hatten vor 4 Jahren in unserer damaligen Genter Wohnung einen Einbruch in Abwesenheit. Wohl ein Junkie auf der Suche nach leichtverwertbarem, also hielten sich Schäden und Verwüstung in Grenzen. Meine Frau und ich haben uns damals gefragt, ob wir ausserhalb der normalen Aufräum- und Reparaturarbeiten (neue Tür) anfangen wollen, paranoid zu werden und unsere Wohnung zur Festung zu machen. Die Antwort war ein eineindeutiges Nein beider Beteiligter.
In unserer und der vorhergehenden Generation ist diese Gelassenheit noch normal, in den nachfolgenden wird die immer seltener. Diese Entwicklung begann nach meinem Eindruck aber schon in den achtzigern des 20. Jahrhunderts.
Gruss,
Thorsten Haupts
Melursus ha detto:
Lieber Thorsten Haupts,
ich glaube Ihnen Ihre Gelassenheit, kann sie aber nicht teilen. Ein Einbruch ist für mich eine rituelle Verschmutzung des Hauses. Das Haus ist danach nicht mehr das gleiche wie vorher, analog zu einem gesprungenen Glas oder einem fremdgeschlafenen Ehemann.
colorcraze ha detto:
Zunächst mal Glückwunsch, daß sie sich durch sowas nicht zu sehr aus der Ruhe bringen lassen, und ansonsten wünsche ich Ihnen keine Folgeeinbrüche.
Bin mir aber nicht sicher, ob man das so einfach auf Generationen umlegen kann, ich glaube, meine Mutter wäre beunruhigter als ich, weil es einen Unterschied macht in der Verletzlichkeit, die man fühlt. Und die ist zu Zeiten anders.
Thorsten Haupts ha detto:
Danke.
Vielleicht haben Sie Recht und es ist einfach eine Frage der Persönlichkeitsstruktur. Um dem mir gegenüber kritischen Kommentariat eine Freude zu machen – nach dem Myer Briggs Persönlichkeitstest vor ein paar Jahren gehöre ich zum Kreis der “Commander”.
(Breites Grinsen) Passt schon.
Gruss,
Thorsten Haupts
homobulla ha detto:
Hätte auch etwas verwundert, wenn man Sie zum Kreis der “Thinker” gezählt hätte.
🙂
Thorsten Haupts ha detto:
Hmmm. Das E und das P waren in dem Test am schwächsten ausgeprägt, also wäre das durchaus dringewesen.
Gruss,
Thorsten Haupts
Thorsten Haupts ha detto:
Lieber TGA,
“Pappfrittenteller anbiedernder Prolligkeit auch noch für den letzten so gerne von ThorHa hochgehaltenen freiheitlich-demokratioschen Systemoptimisten unübersehbar.”
wer Fernsehen jemals als bürgerliches, Aufklärungs- oder Bildungsmedium betrachtete, dem kann ich nicht helfen. Und der Unterschied zwischen dalli-dalli aus den siebzigern und Cindy aus Marzahn heute ist marginal und oberflächlich. 1975 galten eben noch ein paar der Dress- und Verhaltenscodes aus dem Adel und dem Grossbürgertum, die sind seitdem logischerweise weggebrochen, weil beide Gruppen nach der politischen auch die kulturelle Deutungshoheit verloren (kräftig beschleunigt vom damaligen Zeitgeist).
Daraus irgendwelche Rückschlüsse auf den Zustand der Gesellschaft zu ziehen hiesse, dem Fernsehen deutlich zuviel Ehre zu erweisen. Der Fernseher ist der Ersatz für die Gauklerspiele auf dem Dorfplatz und sollte auch so verstanden werden.
Gruss,
Thorsten Haupts
HansMeier555 ha detto:
Die alten Oligarchen hatten am Anfang auch nicht so viel Kultur. In 200 Jahren wird man klarer sehen.
colorcraze ha detto:
Die schönen Gitterle.
Unsere Hausgemeinschaft will sich in den nächsten Jahren (es wird sich sicher über 10 oder mehr hinziehen) mit der Erneuerung (Nachbau nach hergebrachtem Muster) der Balkongitter befassen.
Aber wir wohnen halt auch im Altbau.
Daß diese – ach, wie heißen die denn, diese Dinger, also diese Metallkörbe voll Steinbrösel mit dem italienischen Namen, die zuerst wohl als Rutschbefestigungen an durchstochenen Alpenabhängen in der Eisenbahnzeit aufkamen, und dann in dem 90ern oder 00er Jahren in Kalifornien auf Weingütern verbaut wurden – inzwischen sogar die fetten Niederungen des Tegernsees erreichen, ist nicht gerade erfreulich zu vernehmen.
Wenn Sie, werter DA, vielleicht ein Bild dieser beschriebenen Scheußlichkeiten einstellen würden, damit man auf den Namen dieses Glumps kommt. (Es hält nämlich auch nicht so sehr lange, nur, bis der Metallkorb durchgerostet ist. Dann kullert alles weg. Kein Vergleich mit einer ordentlich aufschichteten Mauer, bei der vielleicht mal mit Gewalt ein Stück wegkommt, die aber ihre Form stets bewahrt.)
HansMeier555 ha detto:
Ganz böse könnte man die Frage aufwerfen, ob die Einmauerung unbedingt immer nur als Reaktion auf irgendwas (“Unsicherheit und KRiminalität”) gesehen werden muss — und nicht als eine Strategie, die es einem ermöglichen soll, den tatsächlich sehr hohen Grad an Sicherheit künftig ein wenig zu senken.
.
Eine Situation zu schaffen, in der man auf sozialen Frieden gar nicht mehr angewiesen ist und die Verelendung breiter Schichten als etwas betrachten kann, was man nicht als Problem betrachten muss.
.
Wer Bunker baut, wirft auch Bomben oder hat es vor. Und wer hinter solchen Zäunen lebt, unterstützt auch den massiven Sozialabbau oder hat es vor.
colorcraze ha detto:
Üblicherweise werden Zaunhöhen und Mauern ums Haus von der Gemeindeordnung bis zu einem gewissen Grad vorgeschrieben.
Einbunkern ist eigentlich bei Gefängnissen üblich, nicht bei Wohnhäusern.
Thorsten Haupts ha detto:
Klar. Wer Vorräte hält, der will den dritten Weltkrieg. Wer ein kleines Blockheizwerk betreibt, arbeitet am Zusammenbruch der Infrastruktur. Wer Marines-Kurzhaarschnitt trägt, will seinen Friseur nicht mehr bezahlen. Wer eine Feuerwehr unterhält, der stiftet auch Brände.
Kommen Sie, wir spinnen das weiter. Ist wenigstens unterhaltsam.
Gruss,
Thorsten Haupts
colorcraze ha detto:
“will seinen Friseur nicht mehr bezahlen”
Warum sollte man auch einen Friseur bezahlen, wenn mans selber machen kann.
(Oh, im Bekanntenkreis gab es diesbezüglich in den letzten Wochen ein paar Überschätzungen. Kein Friseur erfordert halt auch Spiegel ums Eck. Und ein lauffähiges Haarmäherchen – Mini-Rasenmäher -. Wenns rupft, sieht es nicht aus.)
Thorsten Haupts ha detto:
Och menno. Weiterspinnen war angesagt, nicht hinterfragen.
Gruss,
Thorsten Haupts
bertholdIV ha detto:
das mit dem friseur stimmt aber wirklich oder?
colorcraze ha detto:
Meine Schweizer Schwägerin brachte mich mal sehr zum Lachen, als sie erzählte, daß eine Schweizer Freundin von ihr Gartentore wie das oben abgebildete weiße als “deutsche Gartentore” bezeichnete. Leider ließ sich nicht herausbringen, weshalb ihr diese als besonders deutsch erschienen, was ich sehr kurios fand, denn solcherart Schmiedekunst habe ich auch schon in Italien und Spanien gesehen, und bestimmt gibt es noch mehr Länder, wo sich zeitenweise Hausbesitzer für derlei erwärmen konnten.
Andreas W. ha detto:
Ja, auch mein Elternhaus hatte diese schmiedeeisernen Tore zur Welt. Noch heute empfinde ich bei ihrem Anblick nostalgische Rührung in Erinnerung an die kleinere, solidere Bundesrepublik meiner Kindheit, die man heute nur noch aus alten “Derrick”-Folgen kennt.
Welche Ironie, das auch diese seelenlosen normierten Drahtboxen einen Namen aus dem Italienischen tragen, der Sprache der Kunst und des Wohlklangs. Doch ach! welch tiefer Fall liegt zwischen römischem opus incertum und dem kamerabewehrten Kranz aus “gabbione” um irgendein seelenloses Würfelhaus. Es ist kaum vorstellbar, dass es einer derart massiven Befestigung bedarf – angesichts des offensichtlich abwesenden Geschmacks seiner Erbauer kann es sich auch bei den so beschützten Gegenständen im Haus wohl nur um teuren, aber letztlich wertlosen Tand handeln kann.
Melursus ha detto:
Am Tegernsee werden auch ein paar Jagdwaffen im Schrank stehen. Ein sicheres Gefühl entsteht, wenn “Fremde” im Viertel auffallen, beobachtet und eventuell angesprochen werden. In diesem Sinn ist die Errichtung von Mauern und Gabbionen recht kontraproduktiv. Wenn der Einbrecher erst mal hinter der Mauer ist, sieht ihn auch keiner mehr.
Das Äquivalent zu Gabbionen bei großen Grundstücken ist die Leylandzypresse, Cupressocyparis leylandii, die vor allem in England mit ihrem riesigen Schatten für Ärger sorgt. Thuja ist so was von kleinklein.
colorcraze ha detto:
Gabionen, genau, so werden die Dinger genannt.
So ein mit Zypressen wie einer Wand umstelltes Kleingrundstück kenne ich auch. Es gelang mir mal, durch einen seitlichen Spalt zu linsen. Alles vermoost und man sieht dort keine Sonne mehr. Scheinen lichtscheu zu sein, die Bewohner.
ferry ha detto:
Da gab es mal mit allem eintrainiert intonierten Ernst geführte Diskussionen über die Bunkerarchitektur des Geschwindigkeitsphilosophen Paul Virilio. In einer Zeit wo das Tassendesign noch hauchdünne Wände favorisierte, es noch Bäcker, Fleischer und kunstfertige Handwerker an jeder Straßenecke gab. Eine derart horizontal informationsedierte Gesellschaft wie man ihr nun begegnet ist wirklich ein atemberaubend neues Phänomen. App und zu.
Filou ha detto:
Auch hier am Niederrhein, auf Niederländischer Seite, macht sich langsam aber sicher eine gewisse Bunkermentalität breit: Mannshohe Hecken, Reihen enggepflanzter Coniferen [1] und mehr und mehr die primitiven Holzverschläge aus dem Baumarkt, wobei die Hecken noch die allerkleinste Sünde sind.
Ich vermute allerdings keine Gefahrenabwehr bei diesen Gestaltungssünden, sondern mehr der Wille zur Privacy in einer Gegend, deren Bevölkerung seit 25 Jahren immer heterogener in Kultur und sozialem Verhalten wird: es gibt immer weniger stille und selbstverständliche Übereinkünfte hinsichtlich rücksichtsvoller, diskreter Nachbarschaft.
Jedoch es gibt noch Gallien, wo der Einheitsgeschmack noch nicht vollständig in die Landschaft schmutzt: http://www.fotos-hochladen.net/uploads/madamechz6bxrmcp8.jpg
Welch ein Trost!
[1] colorcraze, die Drecksdinger heissen Coniferen.
mark793 ha detto:
Das mit dem sich ändernden Sozialklima in unserem sympathischen Nachbarzwergstaat höre ich auch immer wieder. Wenn dort das vorhanglose Reinguckenlassen in die gute Stube aus der Mode kommt, dann schwinden offenbar die prägenden Kräfte des Calvinismus. Und unsere Berliner Postprivacy-Posse verliert ihren Sehnsuchtsort. 😉
Zu den Coniferen noch: Ich dachte immer, Koniferen (also frei übersetzt: Zapfenträger) wäre der Oberbegriff für Nadelbäume allgemein. Bezeichnet das mit C vorne tatsächlich eine spezielle Baumart?
spaccato ha detto:
Zwengs der Coniferen:
Der Filou isch halt a weng niederländisch verseucht …
Aber auch bei denen vormen de coniferen een groep in het plantenrijk.
fritz_ ha detto:
Ich schätze Filou als eine große Konifere unter all den Kommentaristen.
Filou ha detto:
Keine Ahnung. Bei Biologie war ich sehr oft krank. Hier heissen die Dinger Coniferen, auch Koniferen.
Kegelförmiger Wuchs. Bei meinen zwei K. habe ich noch nie Zapfen gesehen. Nadeln haben die auch nicht.
Unsere Gegend ist stramm katholisch. Da gibts keine calvinistische Möbelausstellung.
Das veränderte Sozialklima wäre ein besonderes Thema. Ich habe da so meine Theorien, die für mich plausibel sind. Das will jedoch nichts besagen, denn ich neige dazu, Dinge die nicht passen, passend zu machen.
spaccato ha detto:
Dinge die nicht passen, passend zu machen
Würden sich nicht Coniferen zu diesem Behufe beonders eignen?
Ein Zurechtstutzen bei Koryphäen allerdings funktioniert leider nicht immer zufriedenstellend …
Thorsten Haupts ha detto:
Zum veränderten Sozialklima habe ich auch so meine Theorien, aber die werden erst seit ein paar Jahren zeitgeistkompatibel.
Gruss,
Thorsten Haupts
colorcraze ha detto:
seit oder in?
homobulla ha detto:
colorcraze ha detto: giugno 28, 2013 alle 7:02 pm
hehehe
colorcraze ha detto:
“seit” geht schon auch, aber er wäre dann Mr. Zeitgeist schlechthin.
Sonst ist es eine Frage der, äh, zukommenden Zukunft oder so ähnlich.
Thorsten Haupts ha detto:
Seit :-). Ich vertippe mich schon mal, aber die Wortwahl ist immer Absicht.
Gruss,
Thorsten Haupts
colorcraze ha detto:
( – beiseitegeflüstert: Koniferen~Koryphäen sind wohl gemeint)
Melursus ha detto:
Konifere ist ein Sammelbegriff. Wie Nadelbaum trifft er nicht genau. Eine Thuja gehört mit ihren schuppenförmigen Blättern und eigenartigen Früchten zu beiden Sammelbegriffen. Eine Eibe mit ihrem roten Samenmantel um den Kern ebenfalls. Auch der Wacholder hat keine Zapfen, die Zypresse in Mantua auch nicht. Der korrekte botanische Begriff wäre Nacktsamer oder Gymnospermae. Jetzt stellen Sie sich eine feine Stütze der Gesellschaft in geschlechtlich gemischer Gesellschaft vor: Gym mm mno spper
Oder gar Nacktsamer. Da geht Konifere schon besser.
colorcraze ha detto:
Nacktsamer…! Also, isses die Möglichkeit…!
Don Ferrando ha detto:
Il gabbione grigliato è una struttura metallica contenitiva che, colma di sassi provenienti dall’alveo dei fiumi, viene utilizzata da anni come muro di contenimento drenante, per rinforzare gli argini dei fiumi, dei torrenti, delle sponde stradali, dei giardini collinari, dei terrazzamenti.
aus http://gabbioni.com
Und als “Gartenzaun” habe ich sie in Italien noch nicht gesehen, sondern nur eben als wasserdurchlässige Stützmauer gegen Erdrutsch etc.
colorcraze ha detto:
sponde stradali, ja, als Straßenseitenwände an rutschgefährdeten Stellen habe ich sie schon gesehen.
Wie wir auf den Sizilienbildern gesehen haben (und wer dort war und ein wenig herumgelaufen ist, hat es schon selbst gesehen), machen Italiener eine richtige Mauer ums Haus, wenn ihnen danach ist, und nicht so ein platzverschwendendes Steinchensammelsurium.
HansMeier555 ha detto:
Man kennt ja diese Sprüche, der Mensch sei der Wolf des Menschen und es gäbe keine Gesellschaft — und das ist halt dann die passende Architektur dazu.
Der gebaute Hobbes.
.
Erstaunlich, dass es von der Insel kommt, über die man vieles sagen kann, aber nicht dass es dort keine Gesellschaft gegeben hätte.
colorcraze ha detto:
Wie was, Britannia ist auch schon gabionenverseucht?
Ich bitte um Beispiele.
Ich kenne das nämlich zuerst von kalifornischen Weingütern (und ich meine, das hätten Schweizer Architekten dort aufgebracht).
Moritz ha detto:
Symptomatisch: Was man heute aufschüttet, ist die neue “Transparenz”:
Ihr dürft überhaupt nicht mehr reinschauen, dafür schauen wir bei euch jeden Krümel an, ha.
Als nächstes erfindet man Mauermaterial, das von außen blickdicht ist, aber von innen alles sichtbar werden lässt, was draußen herumschleicht.
Glas gibt es schon solches, wird seit Jahren von Banken als Abschirmung der marmornen Eingangshalle gern genommen: Der mutmaßliche Bankräuber sowie Muttis oder Obdachlose können nicht nach innen rein sehen, dafür sieht man von innen nach außen alles, was verdächtig erscheint.
[Als Kind hab ich mich vor schmiedeeisern geschützten Altbau-Fenstern gefürchtet, das sah bedrohlich und abweisend aus. Also war das alte Landratsamt meiner Heimatstadt, in dem auch das Gesundheitsamt war, der Horror-Hort meiner kindlichen Albträume. Grundschul-Massenschuluntersuchungen mit barschen Altnazi-Amtsärzten, Polio-Schluckimpfung mit grimmig aussehenden alten Schwestern mit Putzmob-Frisur, wo alles zack-zack und lieblos ablief. Und wehe, der Impfpass hat nicht gepasst, man wurde gnadenlos vorgeführt. Nein, es war nicht die DDR, aber hättscho sei können. Lange Zeit waren für mich daher Schmiedeeisen-Fenster mit Bedrohung verbunden, Teil einer grandiosen Einschüchterungs-Architektur. Leider mussten wir alle auf dem Weg zur katholischen Messe zweimal an dem unfreundlichen Monsterbau vorbei. Dabei hat die Messe gefühlsmäßig schon dick gereicht: Net schwätzen, bei lateinischen Hochämtern oft stundenlanges Stehen – hinterher hat man auf jeden Fall trotzdem immer Saures, d. h. a Schelln gekriegt, weil man angeblich blöd geschaut oder geschwätzt hat. Tantschen oder Omma hat mal wieder dem Vater gepetzt. Volle Stimmung dann beim zähen Sonntagsbraten.
Später ja, die Kunst des alten Handwerks, keine Frage wunderschön. Aber kommt darauf an, wie sie ausgeführt wird. Schwebend, kunstvoll-liebevoll-dekorativ, zierlich oder wuchtig, dick, abweisend. Die Gebäude meiner Kindheit waren eher mit Letzterem bestückt und mit nazihaften militaristischen Anklängen. Nicht gut.]
Don Ferrando ha detto:
Werter Moritz,
nicht umsonst schreibt Thomas Bernhard von “katholisch-nazionalsozialistisch”
Moritz ha detto:
Mag sein.
Dass mir manches Schmiedeeisen auch im nicht-ländlich-nazihaften Raum wenig gefällt, war mir seit dem Tod des Romy Schneider Sohnes David klar. Das herumkraxelnde Kind hat sich an so einem Ding: http://static.findix.com/data/adpix/picture_L/gartenzaune-schmiedeeisen-tore-pforte-etc…-12313.jpg
am Oberschenkel aufgespießt und verblutete rasch.
Nene, bitte keine Hellbarden-Spieße obendran. Mörderwerkzeuge.
Natürlich gefallen mir 3m hachgezogene Mauern inklusive Dobermann-Gebell noch weniger. Dem Hund eine Wurst und der Mauer ein Bagger.
Ich liebe die niedlichen, fast nicht vorhandenen Heckchen und Zäunchen im ländlichen England und Irland, wo jeder Mops drüberspringen kann.
Oft sind sogar die Haustüren nicht abgesperrt. Kleine unmartialische Gemarkungen, aber werden trotzdem respektiert. Vielleicht nicht von einer Katze, die sowieso über alles drüberkommt. Aber sonst scho.
colorcraze ha detto:
Der echte Londoner Gartenzaun ™ hat oben aber immer Spitzen.
muscat ha detto:
Das musste ja jetzt kommen…
Diesen Bernhard konnte ich noch nie leiden.
colorcraze ha detto:
Kann bestätigen, daß unser original Speer-Germania-Finanzamt im Tiefparterre über solche Gefängnisgitter verfügt. Man war damals anscheinend recht besorgt, daß Marodeure einbrechen.
In Spanien habe ich auch schon derlei gesehen, sogar an wohnhäusern, und es schien noch von der Jahrhundertwende zu stammen.
Bei Amtshäusern, die wichtige Papiere verwahren, hat man aber oft im untersten Stock Gitter.
Allerdings fallen die aus anderen Zeiten meist etwas freundlicher aus in der Gestaltung, nicht so nutzkäfighaft.
Thorsten Haupts ha detto:
Fahren Sie mal nach China. In Shenzen sind praktisch alle Häuser, inklusive der Balkons, auch in Appartmentblocks bis zum letzten Stock volllständig eingegittert. Brrr. Und das in einem Polizeistaat.
Gruss,
Thorsten Haupts
colorcraze ha detto:
Ich selbst war noch nie dort, ich höre nur allen, die mal dort gewesen sind, interessiert zu. Soso, in Shenzhen sind die Hochhausfenster vergittert? Machen die das überall so (daß niemand rausfällt o.ä.), also auch Peking und Shanghai?
Ich weiß nur, daß die Leute dort z.T. ungemein beengt wohnen. Allerdings soll es seit dem großen Bauboom etwas besser geworden sein, wenn auch noch nicht für alle.
Andreas W. ha detto:
Etwas boshaft könnte man auch vermuten, die Eigenheim-Architektur passt sich einer befürchteten oder tatsächlichen Bedrohung durch Armutsmigration aus dem Süden an, indem sie den dortigen Stil übernimmt. Das traditionelle Haus einer nahöstlichen Medina ist nämlich genauso konstruiert: mit fensterlosen, abweisenden Mauern nach aussen, die keine Rückschlüsse auf die Bewohner zulassen, aber innen womöglich mit Kleingarten und Springbrunnen.
colorcraze ha detto:
_Zu_ südlich halt.
Der Süden, der keine Wüste ist, ist mir lieber.
Thorsten Haupts ha detto:
“Niedergang und Aufstieg der Begrenzungen in anthroposophischer Sicht” – Hans Meier im Tegernsee-Verlag.
Aus einer Kritik in “Heisse Luft”:
Das bemerkenswerte neue Werk von Maier schliesst sich nahtlos an seinen schon heute zeitlosen Klassiker “Bourgeois, Citoyen, Feudalist – Selbstirrtümer des Bürgertums” an, in dem Meier elegant und kunstvoll den Bürger dekonstruiert und als heimlichen Sklaven entlarvt. Das neue, epochale Werk des kulturpessimistischen Altmeisters des bürgerlichen Unterganges zeigt entlang von Entwicklungslinien moderner Grundstücksbegrenzungen auf, welche Abgründe von Nierdertracht, aber auch welch hoffnungslose Depression sich hinter den hohen Mauern koniferenbestückter Kleingefängnisse am Tegernsee verbergen. Und was das über den unaufhaltsamen gesellschaftlichen Verfall einer einstmals grossen Zivilisation im Herzen Europas aussagt … Entschieden zurückweisen muss der begeisterte Kririker die Niedertracht jenes spöttischen Kommentars im “Feudalist”, der ein feuerspuckendes, stupendes Meisterwerk auf das Niveau von “Jägerzäune, Gartenzwerge, Clearasil – Küchenpsychologie am Rande der Verkalkung” hinabzieht und damit nur seine totale Ignoranz des wegweisenden Ansatzes Meiers beweist.
“Sag mir, welche Mauern Du baust und ich sage Dir, in welcher Gesellschaft Du lebst”, das ist gross, das zeigt den Horizont des Autors, das öffnet der Gesellschaftsphilosophie völlig neue Welten.
Gruss,
Thorsten Haupts
sambossa ha detto:
Ergänzende Verlagsinfo:
Mit einem Vorwort von Bodo H. Hauser und Ulrich Kienzle: Im Streit vereint. Zwei Blogger zwischen Windmühlen und Mahlsteinen. “Wo sind sie geblieben, Parmesan und Partisan, alles wird zerrieben.”- Matthias Beltz
pascha50 ha detto:
“Die meisten Manager sind keine guten Kommunikatoren.
Denn gute Kommunikation setzt zwei Fähigkeiten voraus:
EMPATHIE und PROJEKTION.
Das heißt: Ich muss mich in meinen Gesprächspartner oder mein Publikum hineinversetzen können. Und ich muss Ausstrahlung besitzen, um Wirkung zu erzeugen.
Manager sind in der Regel besser im Ausstrahlen als in der Empathie.”
Heinz Goldmann, Kommunikationsexperte
DIE WELT, 24.7.2004
______________
Sehr geehrter Herr Haupts!
Nachdem Sie in einem Ihrer letzten Beiträge erklärten, dass Sie, spaßhalber, an einem Psychotest teilnahmen und sich in der Kategorie “Commander” wiederfanden, erlaube ich mir, ein paar Eindrücke zu formulieren, die sich auf die vulkanöse Beziehung zu Hans Meier beziehen ( i.e. Dauergrummeln im Untergrund zu vernehmen, ab und zu ein größerer Ausbruch, meist leichte Rauchfahnen und kleinere Lavaströme ).
Es sind ganz subjektive Wahrnehmungen, ohne aggressiv – ironischen Wahrheitsanspruch.
( P.S. Wissen Sie, wer hinter der fulminanten rhetorischen Neutronenbombe “Noergler” steckt?
DAS ist ja Kritik am Hochreck !!!
Sorry, spaccato, aber der Begriff musste mal wieder her…-:) )
Ich glaube zu erkennen, dass Ihnen die rhetorisch-enzyklopädisch-intellektuelle Führungsrolle von HM555 in diesem Blog zu schaffen macht.
Mental und intellektuell.
Ihr Commanderbewusstsein lässt es nicht zu, dass sich da ein zweiter Alphawolf auf dem Areal befindet, der Ihnen Ihren virtuellen Führungsanspruch streitig zu machen scheint, obwohl das objektiv gar nicht der Fall ist.
Thorsten gegen den Rest des Stützenblogs- das würde Ihnen nicht nur nichts ausmachen, Sie würden sich dabei erkennbar wohlfühlen.
Irgendwie erinnert mich das an meine zahlreichen Diskussionen mit den Zeugen Jehovas mit dem WACHTURM in der Hand.
Aber ich bin selber so ein kleiner Wachturmwärter…
Diese undurchdringliche Nibelungen-Hornhaut auf der Seele haben Sie sich in Studentenzeiten angeeignet ( Das soll jetzt KEIN Seitenhieb auf Ihre RCDS-Position von damals sein!)
Aber diese Grundeinstellung- je lauter der Audi Max-Pöbel tobte, um so sicherer und selbstbewusster wurden Sie in Ihrer Haltung- diese ideologisch-rhetorische Grundüberzeugung macht Ihr Naturell und Ihr Wesen aus.
Diese Einstellung ist ja absolut nicht zu kritisieren. Das ist vollkommen in Ordnung, wenn Sie es so wollen.
ABER: Es verhindert Empathie.
Wissen Sie, wo ich diese fast antiempathische Grundeinstellung das erste Mal bei Ihnen registrierte?
Als wir hier über die Rezeption von moderner deutscher Literatur diskutierten und Sie- für mich z.T. sehr befremdlich- sowohl die Leser als auch die Autoren von Nachkriegsliteratur niedermachten, ihnen in jeder Hinsicht ein Armutszeugnis ausstellten.
Das dialektische Dilemma, Herr Haupts, besteht mE darin, dass Sie sich in jedem Ihrer Beiträge ideologisch-politisch von Herrn HM glauben absetzen zu müssen.
In den hunderten von Beiträgen zu Sicherheit vs Freiheit, zu reich vs. arm, zu West vs. Ost sehen Sie immer gleich das transatlantische Verteidigungsbündnis in Gefahr.
Auch wenn Ihnen HMs Feudalismusthesen zu wider sind: Aber SIE zeigen hier Vasallentreue bis die letzte Glasfaser us-nachrichtenerkennungsdienstlich zerlegt wurde…
Jede deutschlandkritische Ansicht bezügl. militärischer Sicherheit und poliitscher Stärke sehen Sie als Schwächung der deutschen Position.
( Anmerkung: Was US / GB Natomilitärs von den “Freunden und Verbündeten” auf dem europ. Festland halten, können Sie in brutalstmöglicher Offenheit in allen Nachrichten verfolgen: Nixx. Gar nixx. Wir sind das SpionageOBJEKT.
Was würde Roland Koch dazu sagen, wenn er noch was zu sagen hätte? Er würde ein neues Adjektiv erfinden! )
Warum Sie auf den Beitrag von HM vom 28. Juni, 9.55 in dem er die vollkommen polit-realistische Ansicht vertritt: “Wer Bunker baut, wirft auch Bomben oder hat es vor” in Ihrem Beitrag von 10.52 so kleinkleinironisch reagieren, bleibt Ihr Geheimnis.
Ebenso kann ich nicht nachvollziehen, warum Sie HM in die Rolle eines weltfremden ( “anthroposophischen” ) Spinners rücken.
Ihre “Rezension” mag punktuell begriffslustig sein. Aber ironisch-originell ist sie deshalb nicht, weil sie der sprachlich und inhaltlich absolut überrragenden Abstraktion der machtpolitischen Konstellationen durch HM555 in dessen Publikationen in keiner Weise gerecht wird.
Ihre Glosse ist keine Widerspiegelung einer kritikwürdigen Haltung.
Den wichtigsten Gedanken zum Schluss, Herr Haupts.
Hier deute ich mit einem Finger auf Sie- aber mit drei Fingern auf mich.
Ich habe, ebenso wie Sie, das Bedürfnis, VOR Beginn einer Kontroverse die in Frage stehenden Begriffe ( z.B. “Sicherheit”; “Freiheit”; “Glück; “Liebe” ) zu klären.
Bei Karl Popper habe ich einen Gedanken gefunden, den man gründlich durchdenken sollte, bevor man sich in die nächste Auseinandersetzung stürzt:
“Lass dich nie dazu verleiten, Probleme ernst zu nehmen, bei denen es um Worte und ihre Bedeutung geht. Was man ernst nehmen muss, sind Fragen und Behauptungen über Tatsachen: Theorien und Hypothesen; die Probleme, die sie lösen; und die Probleme, die sie aufwerfen. (…)
“Daraus folgt, dass Sprachphilosophen, die sich mit dem sinn der Worte befassen, auf der falschen Fährte sind. (…)
“Meiner Meinung nach spielen Worte ebenfalls eine lediglich technische oder pragmatische Rolle bei der Formulierung von Theorien.”
Karl Popper in: “Meine intellektuelle Entwicklung”
Auch wenn Sie jetzt ein Wolfsgeheul anstimmen.
HM555 betreibt Gesellschaftskritik. Wir betreiben in erster Linie Sprachkritik.
P.S. Danke für den Lesetipp zu China Mieville. Eine echte Bereicherung.
Thorsten Haupts ha detto:
Geehrter Pascha,
Sie werden es nicht verstehen, aber auf Küchenpsychologie gehe ich grundsätzlich nicht mehr ein. Keinerlei Erkenntniswert.
“Warum Sie auf … “Wer Bunker baut, wirft auch Bomben oder hat es vor”… so kleinkleinironisch reagieren, bleibt Ihr Geheimnis.”
Nach Popper ist jede Theorie falsch, wenn es mindestens ein Beispiel gibt, dass sie widerlegt. Das beste findet sich in der europäischen Geschichte: Die grösste Bunkerbefestigung aller Zeiten wurde mit Frankreichs Maginot-Linie deshalb gebaut, weil die Franzosen keine Bomben mehr werfen wollten. Sie war in Character, Intention und Ausführung ausschliesslich defensiv.
Aber – selbst wenn “Wer Bunker baut, wirft auch Bomben …” häufig richtig sein mag, ist diese Schlussfolgerung weder verallgemeinerbar noch übertragbar. HM hat sie übertragen – auf “Wer Mauern um sein Grundstück zieht, nimmt solziale Unruhen billigend in Kauf”. Und genau darauf bezog sich meine ironische Antwort, die die behauptete Übertragbarkeit einfach bis zum Absurden weiterführte.
Gruss,
Thorsten Haupts
HansMeier555 ha detto:
@pascha50
.
Es ist nicht so, dass es nicht nervig wäre, bei jeder Gelegenheit von einem fehlgezüchteten Trollterrier angekläfft zu werden.
.
Erinnere mich Dunkel an ein Kapitel bei Konrad Lorenz über Hundepsychologie und den Zusammenhang von hysterischem Gebell und Zäunen.
.
Aber wenn man es einfach ignoriert, kann der Blog und das Klima nicht wirklich auf den Hund kmomen.
pascha50 ha detto:
Schade!
Die Küchenpsychologie ist die Homöopathie unter den Erkenntnistheorien:
Man weiß nicht, wie und warum, aber sie wirkt!
Die Engländer nennen das “common sense”.
Poppers Theorie bezog sich doch wohl auf die Naturwissenschaften:
Das Gravitaionsgesetz ist so lange gültig, bis der erste Stein nach oben fliegt und nicht zurückkehrt.
Im Bereich der Sozialwissenschaften wäre unter dieser Prämisse gar keine Aussage mehr möglich:
“Wenn du den Freiden willst, bereite den Krieg vor!”
Wenn sich ein Staat nach dieser Prämisse verhält, ist er dann friedliebend oder kriegstreiberisch?
Das Verhalten von einzelnen Individuen kann man in gar keiner Theorie unterbringen.
Popper wollte in der von mir zit. Aussage auch keine Theorie aufstellen, sondern lediglich darauf hinweisen, dass in seinem Beharren auf Begriffen in der Diskussion nicht weiterkommt.
Ist Peer Steinbrück “sozialdemokratisch” ?
Ist B. Obama “demokratisch”
Ist E. Snowden “landesverräterisch”
Ist Deutschland “sozialstaatlich” orientiert?
Ist SPON “seriöser” Journalismus?
“Wer Mauern um sein Grundstück zieht, nimmt soziale Unruhen billigend in Kauf.”
Ob man per Mehrheitsentscheid zu einem Ergebnis kommt, ob diese Behauptung stimmt, weiß ich nicht. Popper hilft da auch nicht weiter.
HM hat doch wohl nicht den Gabionen-Koniferen-schmiedeeisenbewerten Sichtschutz um die Tegernseer Protzvillen gemeint.
Menschen, die in einem von privater security bewachten Luxuskondominium in Südafrika, Mexiko oder in Malubu residieren, nehmen sehr wohl soziale Unruhen billigend in Kauf.
“Stand your ground!” – Wenn das keine schießbereite Schutzbehauptung ist…
Thorsten Haupts ha detto:
Geehrter Pascha,
zur Sache nur noch ein Hinweis – HM sprach über exakt die Mauern, über die der Don berichtete. Und nicht über die “gated communities”.
Zur Küchenpsychologie – Sie brauchen sich nur anzusehen, wie HM Ihre Steilvorlage verwandelte, um zu verstehen, warum ich mich auf derartige Debatten micht mehr einlasse.
Gruss,
Thorsten Haupts
pascha50 ha detto:
Sehr geehrter Herr Haupts,
jede Wette, aber DIE Willenskraft, sich von dem Objekt Ihrer Verachtung fernzuhalten, bringen Sie nicht auf!
Das haben Sie sich schon zu oft vorgenommen…
Beweis: Wo und wie hoch war denn die Reizschwelle, sich mit der unglücklichen “Rezension” wieder ins Kampfgetümmel zu stürzen…?
Gab es dafür einen Anlass?
Dass HM auch unfair zurück-beißen kann, das glaube ich sofort.
Mein unmaßgeblicher Eindruck seit langem:
Sie lassen sich inhaltlich, d.h. immer polit-ideologisch provozieren. HM re-agiert dann entsprechend dem Motto: Grober Klotz auf einen groben Keil…
Ich wiederhole es noch einmal: ICH bin auch so ein Begriffsrechthaber. Deshalb kommt mir das so bekannt vor.
Nochmal Popper:
“Aber Exaktheit und Gewissheit sind falsche Ideale. Sie sind unerreichbar und deshalb höchst irreführend, wenn man sich an ihnen unkritisch orientiert.
Das Streben nach Exaktheit entspricht demn Streben nach Gewissheit; auf beides sollte man verzichten.” (…)
“Was ich meine ist, dass ein Streben nach größerer Exaktheit- besonders sprachlicher Exaktheit- um ihrer selbst willen niemals wünschenswert ist, denn die Folge ist gewöhnlich ein Verlust an Klarheit.”(…)
“Eine andere Folge ist die Verschwendung von ZEIT und KRAFT ( Hervorhebung von mir. pascha ) auf terminologische Vorstudien, die sich oft als nutzlos erweisen, weil sie vom wirklichen Fortschritt der Problemsituation überholt werden:
MAN SOLL NIE VERSUCHEN, EXAKTER ZU SEIN, ALS ES DIE PROBLEMSITUATUION ERFORDERT.” ( Hervorhebung von K.P.)
Ob das Philosophie, Küchenpsychologie oder nur Schulweisheit ist, ist völlig unerheblich.
Es gilt: cum kilo salis !
HansMeier555 ha detto:
Allmählich begreife ich, was Churchill gemeint habe könnte als er sagte, man hätte diese da “entweder an der Gurgel oder zu seinen Füßen”.
.
Da hat einer fünf Mal Streit gesucht, sich fünf Mal blamiert und kläfft einen beim sechsten Mal wieder in genau derselben Weise an. Was soll man da machen?
.
Da braucht es keine Küchen-, es genügt die Hundepsychologie. Die hat keinen “Erkenntniswert”, wirkt dafür aber in der Praxis.
.
Sitz! Kusch! Aus! Husch ins Körbchen…
Thorsten Haupts ha detto:
Und noch einmal O.T., war hier früher aber auch schon einmal Thema:
Erster Einsatz von Massenvernichtungswaffen nach 1945 in Syrien unabhängig bestätigt:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/sarin-in-syrien-le-monde-bestaetigt-chemieeinsatz-a-908362.html
Gruss,
Thorsten Haupts
Jeeves ha detto:
“..einfach eine Mauer aus Metall und Stein, gesichtslos und ohne jede Information, anonym und abweisend. Und die Tür ist keine Verbindung zwischen Drinnen und Draussen mehr, sondern ein Schott, eine Schleuse, eine Art Grenzbefestigung.”
.
Und neben dem kleinen Halbrund mit der “versteckten” Kamera am Tor dann ein güldenes Namensschild mit maximal zwei Lettern à la “N.N.”.
Ich erklär’ meiner immer nur das Gute im Menschen sehenden Gattin: Die möchten nicht zeigen, wie sie heißen. Die haben Angst vor der Meute, die sie zuvor ausgeraubt haben (*).
Solch’ Grundstücke sieht man bei Spaziergängen inzwischen nicht nur rechts der Havel, in Gatow, Kladow, bis Sacrow, sondern sogar in den Klitzekleinbürgersiedlungen am südlichen Rand von Berlin. Da, wo gegenüber einst die Rieselfelder waren.
.
(*) “Politiker, Gangster, Bauunternehmer… (lacht, schnell erklärend:) Wird ja alles aus dem gleichen Topf gekocht…” (Jim Rakete, interview im SFB, Radio-Kultur, 23. Aug. 2000)
colorcraze ha detto:
Bei den Gabionen könnte man vielleicht mit einer Art starken langen Stricknadel eine Webcam durchstechen. Bei Mauern nicht so. Da braucht man dann schon Modelldrohnen. Gibts ja vielleicht möglicherweise bald als Modellbaukästen, wegen der Aktualität.
(Briefträger oder Bote zu sein ist auch nicht mehr das, was es mal war)
astroklaus ha detto:
Kleine Drohnen gibts schon in großer Auswahl als “RtF” (ready to fly), oft braucht man gar keine Fernsteuerung oder Flugerfahrung dazu: gesteuert wird per Smartphone-App. Die Dinger sind eigenstabil, korrigieren Störungen selbst und kommen selbständig zum Startort zurück…
Thorsten Haupts ha detto:
Yep, hab so eine. Parrot 2.0 – Superspielzeug .-).
colorcraze ha detto:
Soso. Da kommts raus.
Seit den Zeiten, da mein Bruder mal ein Modellflugzeug hatte oder mein Mann ein ebensolches, hatte ich damit nie was zu tun.
Der Reiz solcher Anwendungen wurde mir seinerzeit allerdings durch “die Zwei – Adel vernichtet” durchaus nähergebracht.
Aber auf Menorca braucht man eh Strickleiter, Wurfanker, Körperkraft und Balance, wenn man wandern will.
colorcraze ha detto:
Apropos Mauern überall, wer war denn von Euch schonmal auf Menorca?
DORT könnt Ihr überall Trockenmauern sehen, allüberall, die Insel ist voll davon, in zehntausenden von Jahren aufschichtet, und nirgends ein Weg für den müden Wanderer!
Filou ha detto:
Sooooooooo hat ein durchschnittliches Gartentor auszusehen!
spaccato ha detto:
Das ist jetzt aber nur der Lieferanteneingang, n’est-ce pas?
Filou ha detto:
Und das Ding dahinter ist der Geräteschuppen. So für Laubbläser und Aufsitzrasenmäher.
colorcraze ha detto:
Der Konditoren- und Bäckereingang.
Das Weiß wirkt so arg süß. Und dann noch die Skulpturen am Dach überall, es wirkt wie Zuckerguß.
Filou ha detto:
Hinter dem Schuppen befindet sich die Schrebergartenkolonie ‘Zur fluchenden Maitresse’ mit ganz entzückenden Gartenzwergen.
(Soll mir ähnlich sehen. Aber das weiss ich nicht. Mein Spiegel ist kaputt.)
Filou ha detto:
Der spreizt NICHT den kleinen Finger ab. Der ist nicht führnehm.
colorcraze ha detto:
Dafür hat er 1 Pokal, das langt.
spaccato ha detto:
Grummel!
Will auch ‘nen Pokal …
Jeeves ha detto:
Ich möchte an hier Herrn Biberti von den Comedian Harmonists zitieren, der am Beginn des Schallplattentitels “Ich wollt’ ich wär’ ein Huhn” kurz diese passende Ansage macht:
“Jetzt werden wir ganz albern”
Thorsten Haupts ha detto:
Don, mal ganz unter uns,
“Da wird, wie es so schön heisst, nachverdichtet, da sitzt dann Haus auf Haus mit minimalen Gartenflächen, ja sogar weniger als 300 Quadratmeter”
wer sich nur 300 qm leisten kann, ist ja wohl nicht mal in der Oligarchen-Ausbildungsklasse, oder?
Gruss,
Thorsten Haupts
colorcraze ha detto:
Man kennt die Leute doch nicht, die sich hinter den Koniferen im nassen Moos verkriechen. Man kann nur über sie mutmaßen.
astroklaus ha detto:
Derlei kompaktierte Bauklötze habe ich mittlerweile schon ein paarmal gesehen: wenn nicht der Zaun dazwischen wäre, könnte man dem Nachbarn eine Tasse Kaffee rüberreichen, von Fenster zu Fenster.
Erklären kann ich mir das auch nur mit dem dringenden Wunsch, die richtige Lage, Lage, Lage zu haben – bei von mir ebenfalls vermuteter Abwesenheit der ihr adäquaten Mittel.
colorcraze ha detto:
Ah, Sie kennen solche?
[x] send pics
astroklaus ha detto:
Mal zwei (unzusammenhängende) Gedanken dazu:
Im Nachbarstädtchen gibt es eine sehr gute Kunstschmiede, die von der Buchstütze über Gartentore bis zur Ausstattung großer Kirchen, Museen und Gedenkstätten alles ausführt. Wäre mal interessant zu wissen, ob die auch für so einen Bunker ein Tor machen würden (…non olet)
Andererseits sind die Gabbionen ja nur Drahtkörbe mit Füllung. Wenn man dort nun ein paar Drähte durchzwickt…?
colorcraze ha detto:
Eben, sag ich doch, dann kullert es unförmig raus.
homobulla ha detto:
Kann man die Schotterwände nicht noch etwas höher machen, damit man die häßlichen Häuser nicht sehen muss?
colorcraze ha detto:
Die sind üblicherweise so hoch, daß man nichts sieht. Drum werden ja die Koniferen ™ benötigt.
homobulla ha detto:
Ich glaube, wir Ignoranten haben ganz einfach einen Trend verschlafen.
Zum sterben schön:
http://www.plan-g.biz/Gabionen-Kreuz-230p.html
Vielleicht könnte man ja auch Wilhelms neues Schloss mit den Dingern ….
spaccato ha detto:
I think I spider!
spaccato ha detto:
Steine sind im Lieferumfang nicht enthalten!
colorcraze ha detto:
Nehmense Sand 8-P
notfalls in Tüten
homobulla ha detto:
Vielleicht sind das gar keine Steine.
Vielleicht ist das Tante Gisela in Pellet-form.
homobulla ha detto:
Und nichmal Licht hat das doofe Kreuz.
Aber schauense mal hier:
http://www.gabionenlicht.de/inspirationen/inspirationen.html
Braucht man aber vermutlich einen Haufen Schotter für.
spaccato ha detto:
Besonders hübsch sind die “Inkontinenten” (auf zwei Beinen mit Wasserfall dazwischen …).
homobulla ha detto:
Und da greinen wir über Klimakatastrophe, Killerviren, Hedgefonds, Homoehe… dabei ist DAS hier der wahre Untergang der Menschheit.
K ha detto:
Hübsch häßlich. Empfehle zur Einordnung das Buch ‘Cashmere, Cocktail, Cadillac’ von Paul Fussell, 1977 erschienen bei Steidl, mit seiner sarkastischen Schilderung der amerikanischen Klassenunterschiede, vor allem, was Wohnsituationen angeht. Hab grad noch mal verglichen … grins.
Passt scho.
Karola Kettenhemd ha detto:
Hübsch häßlich. Empfehle zur Einordnung das Buch ‘Cashmere, Cocktail, Cadillac’ von Paul Fussell, 1977 erschienen bei Steidl, mit seiner sarkastischen Schilderung der amerikanischen Klassenunterschiede, vor allem, was Wohnsituationen angeht. Hab grad noch mal verglichen … grins.
Passt scho.
colorcraze ha detto:
Sa-gen-haft.
Wenn man nur systematisch alles durchcheckt, wo man eine farbwechselnde LED reinsetzen kann, kommt man sogar auf Leuchtgabionen.
Leucht-Gabionen!!
Das gab es noch nie!!
Hier reichen sich mehrere Dekotrends der letzten Jahre brüderlich die Hand:
– das übermäßig Eckige der Architektur, die eine Art “arme Rustikalität” (Vorbild mögen Tessiner “Rustici”, oft ein einfacher Schopf aus Bruchsteinen, gewesen sein) befürwortet
– die Farbwechsler-LEDs, wie in allen möglichen chinesischen Kleingeräten und Dekogegenständen massenhaft verbreitet (nicht nur die 90er-Jahre-Leuchtschlangen, ohne die keine Bar auskam, sondern allerlei batteriebetriebene kerzenförmige Buntlämpchen)
– Glassteine in einem Glas, darein gesteckt eine Blume, mit etwas Wasser aufgefüllt.
Ja, die Moderne versteht es immer noch, zu überraschen.
Vor allem mit Gadgets, die man nach 5 Jahren am besten komplett entsorgt.
Weil sie nicht zu putzen sind.
colorcraze ha detto:
Nix, nix, hör mir auf! Wir hatten jetzt eine Schweizer Stadtdirektorin, die soll uns lieber Schokihasen vermachen als Gabionen. Da sie nicht Gabi heißt, sollte ihr das nicht schwerfallen.
spaccato ha detto:
Gabionen gefüllt mit Bruchschokolade ist zu Weihnachten ‘ne Wucht.
colorcraze ha detto:
Jetzt hab ich mir das Gabionenkreuz mir doch mal angeguckt.
Tja, für das ist klar für das sparsame Urnengrab (Höhe 50 cm), wenns für Grabstein(chen) oder -platten nicht reicht und /oder der/die Verstorbene ein klares Faible für zeitgemäße Modern-Deko hatte.
Warum denke ich da nur an Ärzte und Bauunternehmer? Weiß auch nicht. Unter denen könnte ich mirs nur am ehsten vorstellen (abgesehen von sonstigen Szenen und Dandys).
homobulla ha detto:
Wo kommt denn dieses massenhafte Steingebrösel eigentlich her?
Hat die FDP etwa doch heimlich mit Fracking angefangen?
colorcraze ha detto:
Erst die, dann der Meier und der Brück.
spaccato ha detto:
Für die Leude mit besonders apartem Geschmack gibt’s auch Gabionen-Laubengänge
*Schauder*
colorcraze ha detto:
Mir steht das vor Augen wenn es erstmal 3, 4 Jahre alt ist, und überall das Moos und Unkraut in alle Richtungen sprießt… lauschig, lauschig.
Folkher Braun ha detto:
Bester Homobulla, die kommen daher, dass man heute mit sogenannten Brecheranlagen alles an Steinen kleinmümmeln kann in die gewünschte Korngröße. Gabionen baut man auch hintereinander dreischichtig (Mittelschicht Sand) als Schallschutz. Ich habe gegen diese Teile nichts, solange sie nicht kippgefährdet sind. Dagegen hasse ich noch heute das Eisengitter, die ich als Schulbube alle drei Jahre mit der Drahtbürste entrosten durfte, dann mit Verdünner putzen und dann Bleimennige drauf und Lack hinterher. War ich einmal ´rum, durfte ich vorne wieder anfangen. Erst als ich meinen alten Herrn überzeugen konnte, dass Zinkfarbe der bessere Untergrund wäre, wurde mir die Strafarbeit wegen fehlenden Rostbefalls erlassen.
homobulla ha detto:
Ja, die fröhliche KIndheit in den Siebzigern. Mich haben sie mit dem klienen Badehöschen und dem großen Eimer Xylamon die Holzterasse streichen geschickt. Naja. Hat der Terasse nicht geschadet.
Aber kannten Sie denn etwa den Zaunstreicher-Trick von Tom Sawyer nicht?
Folkher Braun ha detto:
Das Eisen war bei mir ein Jahrzehnt früher. Ich bin dann aber in den 70ern auf´s Dorf gezogen, wo mir der Vermieter einen Spitzenpreis gemacht hat, weil ich die Holzvertäfelung der Dachstuhl- Wohnung selber angebracht und selber mit Druckluft als Treibmittel xylamonisiert habe. Ich wunderte mich Jahre später noch, dass in meiner Dachstuhlwohnung Fliegen, Mücken und Mäuse (die sich im Dämmungs- Styropor vermehrten), bei mir regelmäßig tot auf dem geklebten Teppich lagen. O.k. als Raucher schweren niederländischen Drehtabaks ist man vermutlich gegen Xylamon resistent. Nehmen ich mal an, weil ich jetzt 30 Jahre älter bin.
homobulla ha detto:
Ist die Lung’ erst ruiniert
impregniert es sich ganz ungeniert.
Folkher Braun ha detto:
Ja, wir haben seinerzeit gegen die Preispolitik aus Warstein alles mit dem “frischen V*****s” runtergespült.
colorcraze ha detto:
Xylamon, Verdünnung… oh ja, ich erinnere mich lebhaft.
Sniff some glue war da ganz unnötig, die Schwaden wirkten auch so.
Und wie das Neuzeug immer stank, und bei manchem (z.B. unserem Schulpavillon) ging der Gestank nie weg, bis zum Abriß 30 Jahre später.
Zinkfarbe ist auf alle Fälle besser als das Gemurks mit Mennige.
Filou ha detto:
Nix los hier? Ich gehe heut’ Abend in die Oper. Wer will, darf mit. Schmiert schon mal ein paar Stullen und schnappt euch den 2,5-Litercontainer Merlot. Ich hol’euch um 8 mit dem Traktor ab.
Anständige Kleidung nicht vergessen (Trainingsanzug)!
Andreas W. ha detto:
Auch zu den oben angesprochenen “Krüppelkoniferen”, der perfekten Gabionen-Ergänzung, gilt – der Mensch lernt nix:
Jeeves ha detto:
Danke für den Hinweis auf den mir bisher entgangenen Dieter Wieland und seine aufklärenden Filme. Sein Film über den Fernpass wird vielleicht auch den Don interessieren.
C. von Egern ha detto:
Danke!!!
Savall ha detto:
Ist so *gähn* hier, Filou. Ich schaue lieber Monk. Er hat bloß 312 Phobien.
Filou ha detto:
Savall, ich bin hinter einer Frau her. Sie heisst Armida und nach meinen Recherchen tritt sie in allerlei Gestalt auf. Verliebt bin ich in die Armida der Fejtova. Das reicht mir aber nicht. Im Provintheater [1] einer grösseren Provinstadt [2] tritt Armida verkörpert durch eine gewisse Noemi Nadelmann auf. Mal sehen, ob sie zu den wenigen Frauen gehört, die mein Herz erreichen können. Im Schnelldurchlauf (YT) betrachtet scheint die Darbietung dieses Rinaldo wieder mal dem äusserst gutwilligen und toleranten (sarenwirmalso) Zuschauer gewidmet zu sein. Kein gutes Zeichen, aber nicht das einzige, denn Brian Large macht Videoregie.
(Morgige Schlachzeile in BLÖD, Region München, “Wütender Operngänger zerstört mit Traktor Feldherrenhalle”)
[1] Prinzregententheater
[2] München
Savall ha detto:
Ah, Händel! Die blöden Halloren (‘tschulligung) haben wegen des Hochwassers die Händel-Festspiele abgesagt. Als ob es an Bord der Titanic nicht sehr viel stilvoller wäre “Dunque i lacci” statt “Nearer my god to thee” zu spielen. Ich hab ja die grandiose Platte “La maga abbadonata”, die auf eine Anregung und unter Mitwirkung von Donna Leon entstanden ist. (Ja, ja, Don Alphonso, Simone Kermes!) Ich bewundere ja nächst Donnas schriftstellerischem Schaffen deren Eltern. Ein Kind “Donna” nennen und das Kind die Erwartungen erfüllen zu sehen, ist wirklich Größe. Die Platte übrigens bezieht sich auf “Acqua alta”. Vielleicht ihr bestes Buch. Wobei ich eventuell “Venezianisches Finale” aus durchschaubaren Gründen vorziehen würde. (Ein deutscher Kapellmeister wird in Venedig ermordet. Hach.)
Savall ha detto:
Grr. “La maga abbandonata”. Scheiß-Italienisch.
Filou ha detto:
Den deutschen Kapellmeister hätten die im späten 19ten in Venedig ermorden sollen. Der Welt wäre einiges erspart geblieben.
——————————————
Ob Hallore oder Hallunke, dem Hallenser geht jedwedes Verständnis für Frivolität ab. Warum, glauben Sie, ist Händel bereits in früher Jugend rübergemacht nach Italien? Für’s Abhauen brauchte man weder Ulbricht noch Honnecker als Grund. Halle reicht [1].
Der Hallenser hat ‘was vom Bayern: Die Stadt sieht reizend und angenehm aus, wie die bayrische Landschaft auch allerliebst ist, nur die Menschen stehen im krassen Gegensatz zur Umgebung.
[1] Das schönste an Halle, soll Curt Goetz bonmotisiert haben, sei der Hauptbahnhof, weil er die beste Fluchtmöglichkeit böte.
——————————————
Zu Sängerinnen: Sie interessieren mich nie. Interessant ist allein, was sie machen. Meist vergesse ich sogar die Namen, die Darstellung dagegen bleibt in Erinnerung.
——————————————
Muss aufhören. Ma Donna ist heute besonders mobile. Sie klingt gerade nicht sehr friedlich.
Savall ha detto:
Curt Goetz wußte eh alles schon.
Ansonsten viel Spaß wünsch ich.
Filou ha detto:
Gerade in den Keller geguckt: es ist noch Suppe da [1]. Überlege Live-Reportage.
3 Flaschen jüngeren Bordeaux,
1/2 Flasche Calvados
1 Weinglas
Müsste langen.
sambossa ha detto:
Na dann viel Spaß, lieber Filou, lassen sie uns teilhaben an ihrer langen Nacht mit W., W. und Gesang.
spaccato ha detto:
Und hier die Live-Übertragung aus dem Hause Spaccato*.
Chhrr — zzz —chrr —zzz
*garantiert frei von
a) Gabionen
b) Schmeideseisernem Barockimitatsubstitut
Filou ha detto:
„Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als Eure Schulweisheit sich erträumen lässt“
spaccato ha detto:
“Brav, alter Maulwurf! Wühlst so hurtig fort?
O, trefflicher Minierer!”
Filou ha detto:
“Sag an, rätselhafte Sybille, was meinst du mit deinen dunklen Worten? Ist es der Dampf der schwefligen Quelle, die halluzinierend dich sprechen lässt?”
colorcraze ha detto:
Nicht Schwefel ists, mein Bodenpolierer,
eher Cannabis, der Stundenverzierer.
Filou ha detto:
Gezahnter Blätter süsser Duft,
Brachte manchen in die Gruft.
Ärger noch sind Lotophagen,
Führen sie zu Mordanklagen.
Beispielhaft sind Mönch und Nonne,
Friedlich lieben sie in Wonne,
Fromm sind sie, gar sehr von Sinnen,
Madame sagt, ich täte spinnen.
(Und da hat die olle Gewitterziege sogar recht.)
spaccato ha detto:
Zu Schwefel und zu THC
sag ich entschlossen: “Nee!”
In meine Lungen kommt nur
gute Luft, am besten pur.
Und doch spinnen die Synapsen,
hören Nachtigallen trapsen.
sambossa ha detto:
Sybille aber raunte:
Kommen Sieben Schläfer geflogen,
hat sich der Sommer verzogen.
Schreibt ein Blogger Satiren,
erkennen Lauscher darin Viren.
spaccato ha detto:
Der Lauscher denkt mit Getöse:
“Böse! Böse! Böse!”
…er eilt damit zum Chef,
der meint dazu: “Ach, Tinnef!”
Dann zögert dieser und gibt Order:
“Schmeißt an die Recorder!”
“Kontrolle – volle Fahrt voraus!”
Nun ist’s mit den Terroristen aus.
Bei Tag und auch bei Nacht
werden sie nun überwacht.
Doch s’ist ja einerlei.
Denn es sind alle schon dabei.
Sie wissen, was ihr denkt,
bevor ihr’s selber tut.
Gott lenkt –
alles wird gut.
HansMeier555 ha detto:
Endlich endlich endlich!
.
ENDLICH hat mal irgendein Journalist den Gauck gefragt, was der eigentlich von alledem hält. Und was kam raus?
.
Gauck hat kein Verständnis für “puren Verrat”.
.
Dabei ist er doch selber ein Verräter.
.
Oder wie soll man das sonst nennen, wenn ein Bundespräsident den Spionagebedürfnissen ausländischer Geheimdienste vor den Rechten seiner eigenen Bürger so klare Priorität einräumt?
.
Danke, Trittin!
Das war doch deine famose Idee gewesen den zu wählen, oder nicht?
.
Jede Wette, Deine zerknüllte Pfanddose ist selber innerlich stolz auf ihre unverbrüchliche Nibulungentreue gegenüber etwa denjenigen Instanzen, die von Snowden jetzt “verraten” wurden. Hat bestimmt auch ganz vieles unterschrieben, woran sie sich noch bis heute hält. Inzwischen fällt es mir jedenfalls ausserordentlich schwer, das nicht so zu sehen.
.
“Wir brauchen die Totalüberwachung, damit unsere Freiheitsrechte nicht ausgehöhlt werden können.”
.
Soviel Zwiedenken war bisher nicht Standard. So, als würden die irgendwelche Terroristen damit abhören und nicht die deutschen Stützen.
.
Bis zu Formulierungen wie “antifaschistischer Schutzwall” haben wir noch ein bissel Luft, aber sie enthält immer weniger Sauerstoff.
.
Ja, ich erinner mich, wie ich zum ersten Mal diese Bezeichnung hörte: “Antifaschistischer Schutzwall” für die Berliner Mauer. Da hielt ich das für einen zynischen Witz von jemandem, der das Zonenregime verhöhnen wollte. Aber dann der Schock, dass die das ganz offiziell wirklich so nennen: Ein Schutzwall gegen die von Westberlin ausgehenden faschistischen Gefahren.
Don Alphonso ha detto:
Der hat halt seine Stasilektion auch gelernt, wie die andere Knalltüte.
HansMeier555 ha detto:
Über die Begründung, warum Snowden ein Verbrecher (oder Verräter) sein soll, lohnt es sich schon mal nachzudenken.
.
Wenn er als Angestellter (oder als selbständiger Vertragspartner) da so eine privatrechtliche Geheimhaltungsverpflichtung unterschrieben hat, (so zwischen Angestellten und Arbeitgeber oder zwischen zwei juristischen Personen), dann hat diese private Abmachung für Gauck und das Merkel-Regime höheren moralischen Stellenwert als alle Grundgesetzartikel. (Wir erinnern uns an Kohls “Ehrenwort”. Meine Güte, was für eine läppische Sache war das damals, 500k CDU-Schwarzgeld oder so).
.
Denn wenn man sich auf die Treue der Vasallen nicht verlassen kann, so das Prinzip, dann wäre wirksame Herrschaft ja gar nicht mehr möglich.
.
Wenn diese Denkweise nicht feudal ist, das hat es keinen Feudalismus je gegeben.
HansMeier555 ha detto:
“Irgendeiner muss die EU doch überwachen”.
.
Das fand ich den besten Kommentar dazu. Ja, wenn die EU-Behörden ja sonst von keinem Parlament oder Gericht kontrolliert werden können, dann halt von der NSA.
.
Bei allem Entsetzen hat die Sache durchaus ihre vergnügliche Seite. Etwas in mir hofft inständig, dass die Überwachung möglichst total ist und dass auch die
Archivierung sauber läuft. Ein Abbruch des Experiments oder vorzeitige Löschung wäre ja ein Verbrechen an der Geschichtsschreibung des 23. oder 25. Jahrhunderts.
.
Die werden doch auch nicht immer nur offizielle Drucksachen, schleimiege Presseartikel und ölige POlitikermemoiren lessen wollen, sondern auch mal ne aussagekräftige Quelle.
Thorsten Haupts ha detto:
Hat ein westdeutscher Rentner endlich einen Grund für seine vorher bereits bestehende Verachtung gegen einen ehemaligen ostdeutschen Bürgerrechtler gefunden? Sieht so aus.
Gruß,
Thorsten Haupts
Jeeves ha detto:
Welcher ehemalige ostdeutsche “Bürgerrechtler”?
Doch nicht der, der erst auf den Zug gesprungen ist, als der schon fast am Ziel angekommen war?
Oder war’s ironisch gemeint?
Thorsten Haupts ha detto:
Pastor in einer evangelischen Kirche, unter ständiger Stasi-Beobachtung und nach Stasi-Auffassung ein “nichtkorrigierbarer Antikommunist” sowie Mitgründer einer der ersten DDR-Oppositionsparteien ordnet ihn jedenfalls nicht als angepassten DDR-Normalo (wie z.B. A. Merkel) ein, ohne das letztere in irgendeiner Weise abwerten zu wollen.
Gruss,
Thorsten Haupts
sambossa ha detto:
Merkel und Friedrich in ihrer unverbrüchlichen Niebelungentreue – die Schatten der DDR haben nun auch das Kanzleramt erreicht. Im Neuen Schloss präsentieren wir dann die Weltkulturen und singen: “With a Little Help from My Friends”. Haupts und Meier, bitte weiter im Ping-Pong-Disput 🙂
Thorsten Haupts ha detto:
Leider nein, wir werden wohl nur noch übereinander reden.
Gruss,
Torsten Haupts
spaccato ha detto:
Schwierig wird es dann sein, zu entscheiden, wer nun die Wohnzimmer-Schrankwand “Eiche rustikal” haben darf.
Aber in einem Trennungsjahr kann noch einiges passieren.
Nie die Hoffnung aufgeben!
Thorsten Haupts ha detto:
Der erste Streit tobt immer um den “röhrenden Hirsch”
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Moritz_M%C3%BCller_-_R%C3%B6hrender_Hirsch.jpg>/code>.
Gruss,
Thorsten Haupts
spaccato ha detto:
Harr! Harr!
Hier ist der richtige Link.
(The other one was invalid, empty, or an incorrectly linked inter-language or inter-wiki title. It may contain one or more characters that cannot be used in titles.)
spaccato ha detto:
Aber – wer bekommt denn nun die auf den vielen Kaffeefahrten zusammen gesammelten Rahmdeckeli?
Eine Tragödie epischen Ausmaßes …
Thorsten Haupts ha detto:
Danke. Die abschliessende Einfassung war falsch.
spaccato ha detto:
Fast wie im richtigen Leben …
Thorsten Haupts ha detto:
Huh? Die Piratenpartei hat mir doch beigebracht, hier SEI richtiges Leben? Auch wenn´s momentan a bisserl tot ist.
Gruss,
Thorsten Haupts
spaccato ha detto:
a bisserl tot, a bisserl lebendig = smells like Living Dead.
Und damit wieder auf der Höhe der Zeit.
spaccato ha detto:
Es kratzt an der Tür und eine heisere Zombie-Stimme ruft monoton:
“Rahmdeckeli! Rahmdeckeli!
Will meine Rahmdeckeli zurück. Argh.”
colorcraze ha detto:
Lassen Sie halt ein wenig Ihre Modelldrohne fliegen, wenn Ihnen langweilig ist.
Vielleicht mit einem Eimerchen Kleister und einem Eimerchen Kofetti auf ein besonders bunkeriges Gebäude.
Aber nicht vor meinen Fenstern, sonst geh ich ihr mit dem Besen nach wie den Spinnen.
Den Dachkanal dürfen Sie aber gern auf Äste, Moos und sonstige Verstopfungen abfilmen, und uns dann umgerechnet in Metern sagen, wo es ist.
spaccato ha detto:
colorcraze, auffällig ist es schon, wie oft in den hiesigen colorcraze-Kommentaren das Wort Moos auftaucht.
Wie sollen wir das deuten. Gibt es da eine Affinität oder eine Aversion?
Oder ein unentwirrbares Knäuel aus beidem?
colorcraze ha detto:
Also was Moos auf Haus oder Stuhl angeht, klare Aversion.
Als Jugendliche betrieb ich jedoch gern Modellbau und nutzte manche Moose zur Darstellung von Wald und Grünflächen – bei sowas herrscht dann Affinität.
Mag sein, die Vorstellung vermooster Gabionen (die sich bildete durch den Hinweis auf die Koniferen ™ ums Grundstück, was mich an ein sehr vermoostes Grundstück erinnerte) spukt ein wenig länglich in meinem Kopf herum.
spaccato ha detto:
Es gibt scheinbar nichts, was es nicht gibt …
colorcraze ha detto:
Da sehn Sies, ich habs ja gesagt!
Thorsten Haupts ha detto:
Mein Dröhnchen fliegt weder vor Fenstern noch über Hausdächern oder fremden Gärten – als Privatmensch ist mir die Privatsphäre anderer heilig. Und der Flugraum darum strikt öffentlich.
Gruss,
Thorsten Haupts
colorcraze ha detto:
Also strikt Hasen jagen auf dem freien Feld, keine Reparaturunterstützung?
spaccato ha detto:
Früher – da sind echte Kerle noch auf Wisentjagd gegangen.
Thorsten Haupts ha detto:
Über das Alter des “Hasen”jagens bin ich hinaus :-). Reparaturunterstützung in begründeten Ausnahmefällen – gerne. Aber die “Photos” bzw, “Videos” der Drohne haben ne Auflösung von 1.02×768 …
Gruss,
Thorsten haupts
colorcraze ha detto:
Also meine wirkliche Frage ist ja das “Öffentliche”. Das stell ich mir als Straßenschlucht vor.
Sind sie sicher, daß Sie nicht “privat” meinten? So privaten Dachkanal usw.?
Filou ha detto:
Wenn schon eine praktische Drohne, dann eine, die mit ‘nem Greifer Taubennester aus der Dachrinne holt.
Meine Meisen sind da vernünftig. Die nisten nicht auf dem Abfluss.
(Die Meisen sind richtig nett.)
spaccato ha detto:
Habs ja gewusst.
Filou hat ‘ne Meise.
Filou ha detto:
Und mehrererere Jungmeisen. Tschiep.
colorcraze ha detto:
Haha, wenn die erst flügge werden, geht das Gekreisch los. Meisen können sooo laut sein, am lautesten, wenn sie ihre halbwüchsigen Kinder scheuchen. (Mal erlebt in einem Bürogebäude mit Fenster zum Hof, wo auf einem Baum Blaumeisen nisteten. Die sind an Körpergröße eigentlich winzig, aber hören tut man sie trotzdem im ganzen Hof)
Filou ha detto:
Ich mag Vogelgezwitscher, die Meisen stören überhaupt nicht. Sieht ja auch nett aus, wenn die ganze Familie von der Dachrinne aus den Dachgarten überfällt und emsig hin-und herflattert.
Seit ich keine Katzen mehr habe, sehen die 4 qm Echtrasen auf dem Dach ein bisschen verludert aus. Allerlei Vogelgefleuch traut sich nun zu uns und pickt im Gras. Ich kann’s von meinem Arbeitsplatz aus sehen.
colorcraze ha detto:
Herr und Frau Amsel bekommen von unserem Nachbarn immer Körnchen. Dafür schmettert er schöne Lieder.
Zeitenweise hört man randalierende Jungspatzenschwärme in Büschen an der Straße.
Dieses Jahr vermissen wir die ganze Zeit den Eichelhäher, der sonst ab und zu zu Besuch kam.
colorcraze ha detto:
Ich bin halt eine Frau, ich überlege immer gleich, ob sich das Männerspielzeug praktisch verwenden läßt.
Dachkanal inspizieren wäre praktisch, denn da kommt man nicht hin ohne Umstand.
Taubengedreckel abschrecken wär ich auch dafür (wir haben Ringeltauben hier. Die sind lauter als Uhus.).
Filou ha detto:
Gegen Tauben habe ich ‘n Katapult. Man muss die Biester garnicht treffen, Hauptsache sie erschrecken sich. Das spricht sich erstaunlicherweise in Taubenkreisen rum: Bei uns sind sie selten, dafür beim Nachbarn um so mehr.
colorcraze ha detto:
Irgendwer von den Nachbarn scheint das auch zu haben, habe nämlich mal einen Aufprall auf den Blättern gehört. Und die “Ruguuuh, ruguuh”s waren dann eine Weile nicht zu hören, d.h. sie sind woanders hin.
Wenn die auf den Baum fliegen, wirken sie immer etwas tölpelhaft mit ihren klatschenden Flügeln.
Filou ha detto:
Einen Uhu würde ich auch noch gerne beherbergen. Oder ‘ne Eule; sitzt auf einem Ast und zwinkert mit den Augen.
Sind so fliegende Katzentiere.
Dann wären auch die blöden Tauben weg.
Die Ente von vor ein paar Monaten treibt sich draussen auf dem Marktplatz rum. Sie hat immer zwei Erpel im Schlepptau. Das ist ein Früchtchen.
Thorsten Haupts ha detto:
Völlig o.T., aber passend:
Hier erfährt man, wie sich Gauck zur Gesamtaffäre “NSA” gestellt hat
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundespraesident-gauck-fordert-aufklaerung-des-nsa-spaehskandals-a-908749.html
Staatsmännisch zurückhaltend (in der Diplomatie holzt gottseidank nicht jeder wie z.B. ich) aber eindeutig.
Gruss,
Thorsten Haupts
spaccato ha detto:
[zum Bild]
Und staatsmännisch nachdenklich seinen Mittelfinger quer über die Luke legend.
Bin beeindruckt.
HansMeier555 ha detto:
Jetzt hat sich die politische Klasse in Europa irgendwie entschieden, das alles doch erstmal für ein Problem zu halten.
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Aber die Abhörerei zu beenden wird so eine ähnlich Aufgabe sein wie Banken pleite gehen zu lassen oder Guantanamo zu schliessen — es wird einfach nicht gehen.
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Und der “internationale REchtsrahmen”, von dem dieser Spiegeldings da fabuliert, wird auch nichts ändern können, wo doch schon jetzt feststeht, dass legal und illegal keinen Unterschied macht. Falls sie seinen Vorschlag durchführen würden, hätten sie am Ende halt ein weiteres Gesetz zum routinemäßigen Dauermißachten, na und.
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Diese ganze politische Klasse hat einfach viel zu lange viel zu viele Rechts- und Verfassungsbrüche abgenickt, als dass sie jetzt einfach so wieder in den legalen Modus zurückkehren könnte. Oder wollen die künftig zu jedem Gesetz dazuschreiben, ob es ernst gemeint ist oder auch wieder nur Geschenkpapierdekoration?
.
Natürlich wussten die alle schon vorher bescheid — nicht nur das Merkel, sondern auch die SPD, die hat ja bis 2009 noch mitregiert. Nicht wahr, Herr Steinmeier.
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DAs alles immer im Gefühl, dass sie das dürfen und alles gut geht, weil ja das ganze Rudel mit dabei ist..
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Dabei war noch vor einem Monat die Welt für sie völlig in Ordnung. Die Totalüberwachung ist ja kein Problem, solang sie einfach nur stattfindet und keine Zeitung drüber schreibt. Aber jetzt?
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Sehen wir es nüchtern:
1) Den jetzige Herrschaftpraxis läßt sich niemandem mehr als rechtsstaatlich verkaufen. Die Verstöße sind einfach zu offensichtlich, auch für Nichtjuristen. Das System und seine Ideologie passen nicht mehr zusammen.
2) Zu Demokratie und REchtsstaat führt kein Weg zurück
3) Folglich muss die Ideologie an das System angepasst werden. Welche dazu am besten taugt, muss ich ihnen nicht erzählen. Nur beim Beichtgeheimnis müsste man wohl Kompromisse machen.
HansMeier555 ha detto:
“Internationaler REchtsrahmen” heißt jetzt das Zauberwort.
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Und ich kann mir vorstellen, wie sich Gauck & Rudel dieses Abkommen vorstellen: “Im Prinzip” soll die Prvatsphäre aller Bürger “besser geschützt werden als je”, aber in der Praxis soll jede Abhörmaßnahme trotzdem legal sein.
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So ähnlich wie bei Stalins Verfassung von1936, der damals “freieste der ganzen Welt”.
HansMeier555 ha detto:
Kurz gesagt, sie wollen irgendein (völker)rechtliches Instrument, das ihnen die peinliche Situation ersparen wird, einmal (straf)rechtliche Schritte gegen US-Regierungsbeamte unternehmen zu müssen.
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Tja, so ein alliertes Besatzungsregime hatte schon Vorteile. Aber wie kriegen wir das jetzt zurück ohne Krieg zu führen?
colorcraze ha detto:
@HM: tja, Regimeerhaltungsmaßnahmen werden jeden Tag neu gebraucht. – Wobei es ja im Moment garnicht um “den Bürger ” (das Stimmvieh) geht, sondern um die Politiker, die sich denn nun doch mangels nicht-abhörender Gastfreundschaft auf den Schlips getreten fühlen.
sambossa ha detto:
Auch bemerkenswert: Trittin macht jetzt die Öffentlichkeitsarbeit für die Piraten gleich mit und fordert politisches Asyl für Snowden in Europa.
HansMeier555 ha detto:
Schaut her, die EU hat immer noch keinen Geheimdienst.
fritz_ ha detto:
Ausreichend bestallte Klageweiber wären auch nicht verkehrt.
Yog Sothoth, Esq. ha detto:
Wir haben hier einen Abgrund von Landesverrat! Wenn das der Alte noch erlebt hätte!
colorcraze ha detto:
@HM555 3:27: wahrscheinlich ist das das Nächste, was sie angehen wollen.
spaccato ha detto:
Aber es gibt doch so ‘ne Art Durchlauferhitzer, das Joint Situation Centre.
Die Nachrichten kommen hinten nicht mehr so heiß raus wie sie vorne reinkamen. Das soll uns erstmal einer nachmachen.
spaccato ha detto:
… also mehr so ‘n Kühlturm.
colorcraze ha detto:
Ach, schau an, hier erfährt man doch immer mal was Neues.
Wobei “open source intelligence” eher nach fleißiger Zeitungslektüre klingt.
spaccato ha detto:
Ja, ist bestimmt ein cooler Job.
Hallo, unbekannter BND-Mitarbeiter.
Einen schönen Tag wünscht:
Spaccato.
colorcraze ha detto:
Uiui, die entwickeln gar was eigenes – “OSINT” “IMINT” – tja, die Freude am bildgebenden Verfahren (Pharma läßt grüßen) ist offenbar ungebrochen.
Fefe hat gesagt, DECIX hätte gesagt, sie leiten nichts an US/UK ab.
Sich aufdrängende Frage dabei: leitet der BND durch?
spaccato ha detto:
Das Netz funktioniert doch nur, weil viele Betreiber Daten weiterreichen.
Das schreit doch geradezu nach Abzapfen …
colorcraze ha detto:
Gibst du mir deine Datenbank, geb ich dir meine, oder so.
Und alles wird als big data in Rechenzentren im Gewerbegebiet verwurstet und hier kommt ein Käbelchen, dort kommt ein Käbelchen…
wobei es schätzungsweise lang dauern kann, bis ein Fremdkäbelchen entdeckt wird, denn der Bau läuft nach dem, was ich bisher so gesehen habe, eher unkontrolliert ab. (Ich vermute, daß sowas wie früher “als Putzfrau auf ein Schiff als blinder Passagier einschmuggeln” heute das Kabelziehen entlang der Bürgersteige ist.)
colorcraze ha detto:
Davon abgesehen muß man ja immer die wirtschaftliche Seite betrachten. So ein weltgrößtes E-Mail-Adressverzeichnis wie facebook (No.1), Google (No. 2, 3, oder 4) muß sich ja auch irgendwie rentieren, wenn auch um Umwege.
Genauso hält man es mit deutschen Gemeindedaten, die an die Spammer und sonstigen “Bisnesmeni” verkauft werden.
(In einem Revolverblättle irgendwo eine Weltkarte der Abhördichte gesehen: D, CN und USA gleichauf; UK, F, BRA, RU, IN minimal weniger; Jordanien-Libanon-Israel – war nicht recht zu erkennen- und Ägypten, Irak, Pakistan deutlich mehr; über der Grenze bereits in CH, A, Balkan, BE und NL signifikant deutlich weniger bis ganz wenig.
Wenns denn stimmt.
Was für Kriterien herangezogen wurden – ob Snowdens Aussagen oder noch was anderes – war nicht zu erkennen.)
HansMeier555 ha detto:
“Neuland” heisst soviel wie das da halt noch kein passendes Doppelmoralmanagementprogramm existiert.
colorcraze ha detto:
Wenn der Satz einen Sinn haben soll, dann wohl einen solchartigen, denn daß unsere Politiker noch nicht mitbekommen hätten, daß es das Internet gibt, kann ja schwerlich gemeint sein.
HansMeier555 ha detto:
So wie Amerika mal Neuland war.
.
Da wusste man die ersten 300 Jahre auch nicht, wie man jetzt auf Sklaverei verzichtet, ohne gleich wirtschaftliche Nachteile zu haben.
.
Zivilisation braucht Zeit.
Mediensegler ha detto:
Deswegen hat man hier das Hamsterrad erfunden,
und dort das Ei-Fon.
Filou ha detto:
Mein Kurzer ist gerade in Honfleur. Er hat den Auftrag am Denkmal der gefallenen alliierten Soldaten der Invasionsstrände in meinem Namen ein paar Blümchen niederzulegen.
Wenn ich Ami wäre, würde ich den gesamtdeutschen Amerikahassern auch misstrauen. Das sind unsichere Kantonisten. Weiss der Geier, was die in Zukunft wieder für einen Mist in die Welt bringen.
Thorsten Haupts ha detto:
“2) Zu Demokratie und REchtsstaat führt kein Weg zurück”
Highlight des heutigen Tages: Gesichtet wurde der zehnmillionste Interpret des Liedes “Untergang des christlichen Abendlandes”. Tusch und Glückwunschkarte der Nostradamus Gesellschaft.
Gruss,
Thorsten Haupts
Tuiavii aus Tiavea ha detto:
Highlight des heutigen Tages: Gesichtet wurde der Interpret des Liedes “Zu HM555 führt kein Weg zurück”. Taschentuch und Beileidskarte der Stützen der Gesellschaft.
Sehr geehrter Herr Haupts, ich möchte mich hier nicht als anonymer Feigling einführen oder Ihnen bloß eine bissige Bemerkung vor die Füsse knallen. Nein. Ich biete Ihnen zwecks Überlegung und gegebenenfalls Erwiderung darüberhinaus auch noch meine provokanten, heute in meinem Bau geborenen Feststellungen an, die sich daran abarbeiten, welches Resümee aus der Lage nach Edward Snowdens Enthüllungen – doch noch vielmehr – welches aus seiner eigenen, weiss Gott höchst unangenehmen Lage zu ziehen ist:
Ohne diejenigen Menschen, die bei der Abwägung “Sicherheit vor Terrorismus oder Sicherheit vor Dirigismus” Ersteres hintanzustellen sich entscheiden, wird es nicht gehen. Und wie man zu schlussfolgern hat (ohne dabei gleich irgendeinem – insbesondere lateinamerikanischen – Land zu nahe treten zu wollen): ohne dass sie eine Verfassung erstreiten, in der genau diese Rangordnung festgelegt ist, auch nicht.
Sie werden erkennen, oder haben längst erkannt, dass ich mich hier auf die Seite des Leakers stelle und ergo eine Lösung von dieser Warte aus anstrebe. Ich verrate Ihnen desweiteren, dass das einzige Buch, was ich dieses Jahr gelesen habe, das neue von Schirrmacher ist. Wenn ich dann noch dazugebe, dass mir weitestgehend nichts an dem Buch, doch noch viel weniger an den derzeitig diskutierten Abhöraktionen neu erscheint, können Sie ermessen, dass ich mich Ihrer Sicht der Dinge, wie ich sie durch zwei Jahre währendes gelegentliches Reinzappen in diesen Salon zu erkennen meine, nur sehr bedingt anschliesse. Freilich, ich will bezogen auf das Thema nicht verhehlen, dass ich natürlich von dem Glauben durchdrungen bin, dass es weiterhin Spielraum für Leute wie mich gibt. Ja dass es, zumal wenn so viele intelligente Leute auf der ganzen Welt aufbegehren, Spielraum auch für eine Veränderung dergestalt, wie ich sie oben beschrieben habe, geben dürfte. Aber Sie sollen wissen: So tief verwurzelt, wie die Antipathie gegen Überwachung, die sich mitunter in tiefster Angst ausdrückt, in mir und vielen anderen ist, machen Sie sich bitte keine Hoffnung, irgendwen von denen, mich eingeschlossen, großartig mit Ihren Einwürfen zu überzeugen. Es gibt zwar sowas wie Achtung vor dem Diskutanten – die vor Ihnen zu haben ich Ihnen hiermit ausdrücklich bescheinige –, aber wie es schon ein Vorredner in diesem Thread festgestellt hat: wenn die Empathie nicht vermittelt wird, die meiner Meinung nach auszustrahlen hat, um von den von Sorge bezüglich dieser seit Jahrzehnten andauernden Entwicklungen aufs Ärgste umtriebenen Menschen ernst genommen zu werden, dürfen Sie sich nicht wundern, wenn zu manchen von denen das Band teilweise oder ganz abreisst.
Ich habe, wie ich andeuten will, Hochachtung vor Ihrem Standing. Sehen Sie dies durchaus, wenn das jetzt auch sehr unverhältnismäßig klingt, als ein Angebot an.
Mit freundlichen Grüßen, TaT
Folkher Braun ha detto:
Blödsinn. Wenn Ihre US- Freunde mal gerade die technischen und ideologischen Hosen herunterlassen mussten, müssen Sie nicht Loch- Aus gehen mit 600 Jahre alten Geschichten. Bleiben Sie doch einfach bei den Tatsachen, auch wenn es schwerfällt.
Mediensegler ha detto:
Am Anfang ging es hier um Zäune, schmiedeeisern,

und dann haben sie sich wieder gehauen,
über den Zaun,
aber ich glaube, das hier kann keiner toppen: 😉
.
.
Bin extra dahin gefahren, deswegen hat`s gedauert.
Liebe Grüße vom Niederrhein.
Filou ha detto:
Grüss Gott, Mediensegler, jaja, sowas gibts auf der anderen Seite der NL-Grenze in rauhen Mengen. Kein Wunder, dass der grosse Künstler Beuys von dort gekommen ist.
(Wie fanden Sie den Zaun von Mdm. und Mrs. Chevigny? Ist doch auch grosse Oper, oder?)
Mediensegler ha detto:
Ja, klar, die Kommentare darauf waren amüsant,
die anderen nicht.
Wenigstens als Ouvertüre der große Artist,
und dann wieder Wachstischtuch,
wo ist Donna?
Filou ha detto:
Wo ist Tiger, Vroni, Förschtschterlieschen?
colorcraze ha detto:
Uiia. Da sind ja noch Gaudis Zäune in Barcelona schlicht dagegen.
spaccato ha detto:
C’mon, colorcraze.
Nichts gegen Gaudí!
Jeeves ha detto:
Nix Photoshop? Real??
Wow! (wie der Ami gerne sagt …und der einheimische Pubertierende gerne nachplappert)
Mediensegler ha detto:
Ja, Jeeves, real Life
überlege, ob man nicht filmen soll.
spaccato ha detto:
Wüssten denn die Besitzer von ihrem (zweifelhaften) Glück?
Mediensegler ha detto:
Nö, Google fragt ja auch nicht,
wenn sie Häuser fotografieren,
oder sollte ich da jetzt klingeln
und um Erlaubnis fragen?
.
Na ja, wär schon interessant,
vielleicht ist die Inneneinrichtung auch so. 😉
spaccato ha detto:
@Inneneinrichtung
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit!
Mediensegler ha detto:
Das blöde Fotohochladen hatte heute Schnupfen,
deswegen sind die Bilder in mieser Auflösung,
im Detail ist die Schmiedekunst herzallerliebst.
Die Fettecken waren im Detail einfach nur dreckig. 😉
Filou ha detto:
Teutsche Kunscht.
Mediensegler ha detto:
Bin mit dem Nachlass meiner Erbtante beschäftigt,
mit Fotos, die Sie wohl schon geerbt hatte. 1930 und vorher.
Militär von 1919 im Rahmen aus Patronen geschmiedet,
passt doch irgendwie zum Thema, oder?
Filou ha detto:
Im Keller einer alten Tante, fand ich mal den zerbrochenen Ehrendolch ihres verstorbenen Mannes. Der war Militärveterinärrat (oder so). Als die Nazis seinen Opel-Kadett, Baujahr 1936, zum Kriegsdienst einzogen hat’s ihm das Herz gebrochen.
Die Russen liessen ihn (den Wagen) wahrscheinlich zerschossen bei Wilikije-Lukij am Strassenrand liegen. Zurückgekriegt hat er ihn jedenfalls nicht,
Mediensegler ha detto:
Dem Don täte es wohl nicht so leid.
Opel.
Warum hamse den Neuen nicht Eva genannt?
Filou ha detto:
hastu retselhavte sprak.
Mediensegler ha detto:
Hautse, hautse, immer auf de Schnauze ,,, 😉
Mediensegler ha detto:
Gut, dass sie nicht Ihn, den Veterinärverrat ham zerschossen liegen lassen.
Filou ha detto:
Konntense nicht. Akademikerprivileg (Studieren lohnt doch). War UK-gestellt, weil er noch einen kriegswichtigen Schlachthof (für Tierisches) zu leiten hatte.
Man sorgte sich staatlicherseits doch sehr um ihn. Russische Freiwillige bauten im Garten seiner Villa einen wunderschönen Luftschutzbunker.
Mediensegler ha detto:
Wo ist Tiger, Vroni, Förschtschterlieschen?
?
Und Donna?
.
Wie meine Tante, weg.
.
Wenigstens hat Karola sich gemuckst,
sonst wäre das hier bald ein Männerblog.
Mediensegler ha detto:
Männer, die wollen immer recht haben,
boring!
Mediensegler ha detto:
Studieren lohnt doch …
ja klar,
mein Sohn schraubt jetzt während seines Studiums an alten englischen Autos,
manchmal ist auch ein Jaguar dabei,
das Geschäft boomt,
viele finden das interessanter als Gold
für buntes bedrucktes Papier.
Vielleicht kommt Karola jetzt mal gucken …
Filou ha detto:
Ich will meine gelbe Solex wiederhaben. Die mit den kleinen Rädern.
Mediensegler ha detto:
Luftschutzbunker.
Gutes Fundament für Swimmingpools.
Filou ha detto:
Alte dicke Tante plumpst in den Pool und verursacht einen Tsunami. Kennen Sie denn wirklich keine Verantwortung?
Mediensegler ha detto:
R4, sage ich, mit Matratze anstatt Rücksitz.
Filou ha detto:
Hehe. Ich fand auch so ein warmes Unterkommen. Man muss nur arm aber hässlich sein.
Filou ha detto:
Apropos Plumpsen. Ich plumpse jetzt in die Pfühlen. Allen eine gute Nacht gewünscht.
Mediensegler ha detto:
Jau!
Mediensegler ha detto:
Na ja, mit beidem kann ich nicht dienen. 🙂
HansMeier555 ha detto:
“Snowden wird ja nicht verfolgt, weil der der Opposition angehört, sondern weil die USA ihm Rechtsbruch vorwerfen”,
soll Bosbach laut fefe gesagt haben.
.
Sehen Sie:
Kein politischer Flüchtling, sondern ist ein gewöhnlicher Krimineller.
.
(Obwohl man für einen wirklichen gewöhnlichn Kriminellen (einen Bankräuber oder so) nicht auf x ausländische Regierungen Druck ausüben oder den internationalen Luftverkehr behindern würde).
.
Nun sind wir ja schon lange kein Rechtsstaat mehr. Aber jetzt häufigen sich die Momente, wo das wirklich JEDER mit eigenen Augen sehen kann, dass wir unter einem Willkürregime leben (wo man früher hätte Leute kennen müssen oder zumindest aufmerksam die Zeitung lesen).
.
Auf die nächsten Jahre bin ich wirklich gespannt. So eine Entwicklung hin zu immer mehr Überwachung und immer mehr Polizei müsste früher oder später auf straffe Diktatur hinauslaufen. Nun ist nicht zu sehen, wer diesen Trend stoppen oder umkehren soll, andererseits ist ebenso schwer zu glauben, dass er sich einfach linear fortsetzen könnte.
.
Hitler verfolgte mit seinem Ermächtigungsgesetz wenigstens ein klares Ziel: Zu Hause “Ordnung schaffen”, um die Zivilgesellschaft kriegsfähig zu machen. Er plante einen Weltkrieg, und die Diktatur zu Hause war da nur eine erste Voraussetzung.
.
Aber was hat denn unsere politische Klasse heute eigentlich für ein Ziel? Wozu braucht die die Diktatur eigentlich?
HansMeier555 ha detto:
Jetzt auf die FAZ geklickt:
.
“Snowden versucht so zu tun, als würde er von einem Willkürregime verfolgt. Das ist absurd”. Nach so einer Einleitung klicke ich nicht auf, um weiterzulesen.
.
Können ja nicht alle Dissidenten so seriös, legal und bescheiden sein wie Pussy Riots. .
Don Alphonso ha detto:
Ich möchte hier ganz klar sagen, dass ih den ganzen Jasper von Altenbokkum zutiefst distanzierungswürdig halte und das nicht erst seit heute. Es ist furchtbar, wenn der Eindrück entstünde, sowas würde irgendwie die Linie vorgeben.
Jeeves ha detto:
Bei “stilstand.de” hat er ‘ne eigene Abteilung, in der er aufgespießt und abgewatscht wird.
holofernes ha detto:
unglaublich, der jasper
Mediensegler ha detto:
Hätte ich in der FAZ auch nicht erwartet.
HansMeier555 ha detto:
“Ein Narzißt, der sich sich wichtig machen will” — woher kennen wir dieses Argument?
.
Na klar, aus dem Kalten Krieg. So haben das “Neue Deutschland” und die Prawda über Dissidenten geschrieben wie z.B. Solschenizyn.
.
Nach der Logik von Bosbach, Gauck & Rudel hätte man dem ebensogut Landes- und GEheimnisverräter bezeichnen können. Dass er den Interessen seines Staates (der Sowjetunion) schwer geschadet hat, kann ja niemand bestreiten.
HansMeier555 ha detto:
NSA = Neues Staatsarchiv
Thorsten Haupts ha detto:
“Nun sind wir ja schon lange kein Rechtsstaat mehr.”
Pruuust. Kein Staat ist ein Rechtsstaat, der nicht tut, was HansMeier möchte. Hugh.
Gruss,
Thorsten Haupts
colorcraze ha detto:
Snowden wird aber offenbar schon als heiße Kartoffel betrachtet, wenn das stimmt, was AP berichtet (via fefe), daß mehrere europäische Länder Evo Morales gleich das Überflugsrecht entzogen.
Thorsten Haupts ha detto:
Menschheitskonstante – jeder liebt den Verrat, niemand den Verräter.
Men eigener, anfänglich riesengrosser Respekt vor Snowdens Haltung und Mut hat in den letzten Tagen einen empfindlichen Dämpfer bekommen. Seine Enthüllungen über PRISM oder TEMPURA waren notwendig, richtig und dienten der Freiheit des einzelnen.
Seine nachfolgenden Enthüllungen über Hacks in chinesischen Staatsnetzen oder über Wanzen in europäischen Büros dienen nur noch dazu, seinem Vaterland Schaden zuzufügen.
Am Ende wird er, wie Assange, der Idee und der Reputation von Whistleblowern erheblichen Schaden zugefügt haben. Ungeachtet der kleinen, verbleibenden gemeinde von Fanboys.
Gruss,
Thorsten Haupts
colorcraze ha detto:
Tempora. Wie in “o tempora, o mores”.
Nicht wie der japanische Backteig.
Wobei mir das zu schnell untergegangen ist, da sich alle mit Begeisterung auf das “Neue Staatsarchiv” stürzten.
UK gehört immerhin nominell der EU an.
Thorsten Haupts ha detto:
Yep, ich empfand das auch als deutlich schwerwiegender. Wer ein bisschen die Entwicklungen seit 9/11 verfolgt hat, war über das NSA Programm nicht vollständig überrascht. Über TEMPORA schon.
Bestätigt nur meine jahrzehntelange Überzeugung, dass man GB absägen und irgendwo vor Kanada wieder verankern sollte :-). Obwohl ich die englische Demokratie im allgemeinen und Winston Chrurchill im besonderen immer bewundert habe.
Gruss,
Thorsten Haupts
colorcraze ha detto:
London als Bankenhauptstadt mag wohl nicht hinter dem Pentagon zurückstehen.
Gerade bei den Engländern hätte ich erwartet, daß sie weiterhin auf klassisches Personenausfragen setzen, waren da ja immer sehr gut darin. Aber mit dem, was die da wohl in den letzten paar Jahren aufgebaut haben (wenn das stimmt, was da erzählt wurde), scheinen sie die USA noch zu übertrumpfen.
spaccato ha detto:
Ist ja auch (erdgeschichtlich) noch gar nicht so lange her, dass die Appalachen (im Osten Nordamerikas) in die Kaledonische Berge (in Schottland) übergingen.
Wenn sich in ferner Zukunft die erodierten Überreste dereinst wieder treffen, gibt’s möglicherweise keine Hominiden mehr.
colorcraze ha detto:
Die Zukunft, in der es keine Hominiden mehr gibt, ist mir wurscht. Wer eine solche wählen will – durch seine Taten, aber auch Worte – gehört in seiner Wirkung sehr beschränkt. Anders wird das nichts mit einer Zukunft für Hominiden.
Jeeves ha detto:
“Vaterland”? Oho!
Nachtigall, ich hör’ dir trapsen.
Thorsten Haupts ha detto:
Genau. Wer “Vaterland” sagt, ist ein …
Gruss,
Thorsten Haupts
spaccato ha detto:
Très chère donna laura*,
neulich hatten wir doch mal das Wort Bratze am Wickel.
Weiß nicht mehr, wann und wo.
Habe aber nun eine schöne Seite gefunden mit Erklärung.
Dat Wort tut wohl aus den Pott kommen.
* Vous êtes où ? Vous êtes fâchée ?
Imrik ha detto:
Was die britischen Abhörbemühungen betrifft, ist wohl auch ein transatlantisches Arrangement mit im Spiel: der amerikanische Dienst darf – eigentlich – keine Amerikaner summarisch abhören, wohl aber Ausländer; bei den Briten gilt es ähnlich. Also belauschen die Briten die Amerikaner und reichen die Ergebnisse an deren Dienst weiter, und umgekehrt. Technisch ist das kein Problem. (Yes we can.) Damit wird es nur eine Zusammenarbeit unter Diensten.
Thorsten Haupts ha detto:
Und noch einmal O.T.:
Mollath ist hier ja schon häufiger als beweis dafür aufgetaucht, dass wir kein Rechtsstaat sind.
Jetzt hat sich der SPIEGEL endlich an eine ausführliche Recherche dazu gemacht, wie Mollath in der Psychatrie landen konnte. Das Ergebnis wird in einem seitenlangen Artikel in der Druckausgabe minutiös wiedergegeben.
Das Fazit ist ebenso eindeutig wie ernüchternd: Mollath war zum Zeitpunkt seiner Einlieferung ein sicher schwer Gestörter, der gegen Angehörige mehrfach körperlich gewalttätig wurde und der auch bei unsensibleren Gemütern den Eindruck erweckte, er könne gemeingefährlich sein.
Am Rande wird in dem Bericht auch noch erwähnt, einige Zeugen hätten dringend darum gebeten, namtlich nicht erwähnt zu werden. Aus Angst vor Morddrohungen der selbsternannten Rechtsstaats-Verteidigern, der Mollath-Fanboys.
Mollath mitsamt seiner derzeit laufenden gründlichen Überprüfung ist ein exemplarisches Beispiel für das Funktionieren des Rechtsstaates, nicht für das Gegenteil. Aber da er bei Leuten, die was gegen den Staat haben, schon lange zur Unschuldslegende geworden ist, wird er noch in 50 Jahren als Beispiel dafür dienen, in welch schrecklichem Unrechtsstaat wir leben.
Und ich bekunde meinen ausdrücklichen Ekel gegenüber Leuten, die mehr als einem Dutzend Behörden-, Justiz- und Berufsvertretern unterstellten, jemand geistig Gesunden absichtlich und wahrheitswidrig psychisch krank geschrieben zu haben, aus niederen Motiven. In fast vollständiger Unkenntnis aller für ein solch hartes Urteil notwendigen Fakten, weil ein Reporter der SZ einen Privatkrieg führte.
Auch dieses Forum bot hervorragendes Anschauungsmaterial dafür, wie schnell und auf welchem Boden Vorverurteilungen a´la BILDzeitung zustande kommen. Bei gebildeten und anständigen M;enschen …
Gruss,
Thorsten Haupts
Pascha50 ha detto:
Herr Haupts,
Kennen Sie das Buch des bayer. Beamten Wilhelm Schlötterer “Macht und Missbrauch” über das Amigosystem unter Strauss?
Natürlich kennen Sie es!
Was halten Sie davon?
Propaganda? Rache? Verschwörung? Verleumdung? Demokratiezerstörung von innen?
Warum wurde der leitende Oberstaatsanwalt in der Strafsache Max Strauss nicht nur von dem verfahren abgezogen, sondern auch noch strafversetzt?
Warum ist die Max Strauß erheblich belastende Festplatte bis heute verschwunden?
Bayern ist so wenig ein Unrechtssystem wie DE isg. ein Unrechtsstaat ist!
Aber gibt es Ihnen nicht zu denken, Herr Haupts, wenn engagierte Steuerbeamte, die äußerst erfolgreich für den Staat tätig sind, strafversetzt werden, wie Folkher Braun vollkommen richtig feststellt?
Wer oder was steckt dahinter?
Was jetzt im Laufe der US / GB Abhöraffaire in der bundesdeutschen Politik passiert, ist mehr als geeignet, das Demokratieverständnis noch mehr auszuhöhlen und zu unterminieren….
Warum können oder wollen Sie das nicht erkennen oder zugeben?
Schade, dass Sie die Sprach- und Stilebene der kraftvoll-kenntnisreichen, durchaus auch aggressiv-ironischen Auseinandersetzung zugunsten einer weitgehend argumentationsfrei – schlammpolemischen Catcherattide verlassen haben.
Thorsten Haupts ha detto:
Lieber pascha50,
zum Amigosystem: Ich bin weder blind noch taub. Aber – kennen Sie Hamburg? Das war einige Jahrzehnte lang sozialdemokratisch regiert. Und seltsamerweise wurden in dieser langen Zeit mehr und mehr Behörden- und Beamtenpositionen am Ende fast ausschliesslich mit Parteibuchinhabern besetzt, öffentliche Aufträge an Parteibuchinhaber vergeben etc. usw. Glauben Sie, darüber wird jemals ein Buch geschrieben? Ich nicht.
Den meisten Aufklärern geht´s nicht um Aufklärung, sondern um Diskreditierung einer ihnen nicht passenden Amigowirtschaft, nicht der Amigowirtschaft als solche. Die ist möglicherweise, streichen Sie das, ganz sicher völlig unvermeidbar. Wenn ich die Wahl zwischen verschiedenen Kandidaten habe, die nach Papierform ähnliche Leistungen erbringen, werden die ausschlaggebenden Faktoren Empfehlungen von Leuten, die ich meinerseits für fähig halte. Oder die persönliche Chemie. Völlig normal, menschlich.
Was die Kommunikation angeht, ebenfalls eine Antwort: Einige reden hier nicht wirklich miteinander. Und andere reden hier in erster Linie mit den (stillen?) Mitlesern. Die beliebteste Diskreditierungsstrategie unter gebildeten Menschen ist ganz einfach: 1) Hänge die Messlatte so hoch, dass sie nur ein Stratosphärenjet erreichen kann. Bezeichne sie trotzdem als selbstverständliche Norm. 2) Notiere, wie viele normale Menschen in Propellerflugzeugen die Latte unterfliegen. 3) Schliesse aus dem häufigen Unterfliegen, die Norm sei ja gar nicht ernst gemeint und die Messlatte könne wieder durch den üblichen Stacheldraht ersetzt werden.
Darauf gibt es (unter normalen Menschen) nur eine öffentlichkeitswirksame Antwort, nämlich das verspottende, ins Lächerliche überzeichnende, zum Extrem treibende Nutzen der Argumente des Gegenübers. Der will sich nämlich nicht mit Ihnen austauschen, Argumente wechseln. Sondern den “Moral High Ground” besetzen und von da aus seine Verachtung über all die Menschen ausgiessen, die (vorhersehbar) seiner Messlatte nicht genügen. Und das tue ich jetzt.
Nicht immer und nicht bei jedem – es gibt durchaus Leute, mit denen ich weiter versuchen werde, einen Austausch von Argumenten zu pflegen. Auch dann, wenn sie völlig anderer Auffassung sind, als ich.
Und jetzt eine Gegenfrage: Warum nutzen Sie eine saubere, faktenbasierte Argumentation zum konkreten Thema Gustl Mollath für den (impliziten) Vorwurf, ich verschlösse meine Augen vor Fehlentwicklungen und klarem Politik- oder Behördenversagen? Mollath wurde hier im Forum mehrfach als Argument benutzt, genau deswegen habe ich mich auf ihn bezogen. Und die Widerlegung von “A+B=C” können Sie fairerweise nicht dadurch kontern, dass Sie entgegnen “aber “D+E=C”, wenn D und E gar nicht Diskussionsgegenstand waren.
Gruss,
Thorsten Haupts
Thorsten Haupts ha detto:
Sehr geehrte/r T aus T:
“Ohne diejenigen Menschen, die bei der Abwägung “Sicherheit vor Terrorismus oder Sicherheit vor Dirigismus” Ersteres hintanzustellen sich entscheiden, wird es nicht gehen.”
Damit rennen Sie bei mir weit offene Türen ein. Unangenehmerweise verbindet sich diese Überzeugung bei mir mit 2 anderen, die für Sie eventuell schwerer zu schlucken sind. Nämlich erstens, dass diese Art von Liberalität sich auch auf den wirtschaftlichen Bereich zu erstrecken hat, ist sie ernstgemeint. Und zweitens, dass man aus einem für mich klaren Verstoss gegen dieses Prinzip weder den Untergang der Demokratie, noch den des Rechtsstaates ableiten kann und darf.
Gruss,
Thorsten Haupts
Folkher Braun ha detto:
Das ist aber reichlich spät für eine Bewerbung bei der CSU.
Thorsten Haupts ha detto:
Sie meinen, wer Fakten richtigstellt, bewirbt sich für die CSU? Das ist aber ein nettes Kompliment. Für die CSU.
Gruss,
Thorsten Haupts
Folkher Braun ha detto:
CDU Hessen würde auch passen, siehe Paranoia- Erkrankung bei vier Steuerfahndern.
fritz_ ha detto:
Wenn ich meine Paranoia ablege, heißt das nicht, dass sie nicht hinter mir her sind.*
* Kalenderspruch
Filou ha detto:
Na gut, aber es dürfte doch aufgefallen sein, dass unterhalb der staatlichen Oberfläche seit Bestehen der Republik im Untergrund das echte Leben sich abspielt.
Oben ist die Form, darunter der Inhalt. Und da funktioniert es.
Zurück zum Thema. Die Zukunft der Westviertel. Links die Garage. Keine Klingel. Den Gitterzaun haben Schrotthändler geklaut.

Filou ha detto:
Das einsturzsichere Tunnelsystem der Individuen stützt den Staat. Ansonsten haben sie mit ihm (dem Staat) nur dann zu tun, wenn sie ihn brauchen, oder ihm nicht ausweichen können.
spaccato ha detto:
Zuviele Tunnel sind nicht vorm Einstürzen gefeit, wenn der Staat zu schwer wird.
*Broch* und dann der Staat so: “Oops! War da was?”
Filou ha detto:
Da fragen Sie mal einen Bauingenieur. Der kann Ihnen was erzählen über unterirdische Gewölbe.
spaccato ha detto:
Am besten gefallen mir die von Piranesi.
fritz_ ha detto:
“Warum, dachte ich, sinkt wohl das Gewölbe nicht ein, da es doch keine Stütze hat? Es steht, antwortete ich, weil alle Steine auf einmal einstürzen wollen – und ich zog aus diesem Gedanken einen unbeschreiblich erquickenden Trost, der mir bis zu dem entscheidenden Augenblicke immer mit der Hoffnung zur Seite stand, daß auch ich mich halten würde, wenn alles mich sinken läßt.”
Kleist in einem Brief an das Stiftsfräulein Wilhelmine von Zenge Hochwürden und Hochwohlgeb. zu Frankfurt an der Oder.
spaccato ha detto:
…O es gibt Augenblicke, wo uns solche Winke der Natur, wie die freundliche Rede eines Lehrers, entzücken können.
Und fast genau elf Jahre später:
… die Wahrheit ist, daß mir auf Erden nicht zu helfen war. Und nun lebe wohl …
Keine Ahnung – aber riecht so ein bisschen nach “bipolarer Störung”.
spaccato ha detto:
Was funktioniert denn da – im unteren Inhalt?
Filou ha detto:
Das Leben, mein Bester, das Leben.
spaccato ha detto:
Habs mir schon gedacht. Manchmal kommen halt Zweifel auf, dass das ein Leben ist.
Folkher Braun ha detto:
Das Problem ist: der Inhalt unten drückt sich aus in der (Erscheinungs-)Form oben. Anders gesagt: wenn die oben sich für unangreifbar halten, und meinen, machen zu können was sie wollen: wir lassen die ja. Deswegen fordere ich eine durch Urwahl gegründete Generalbundesanwaltschaft für Regierungs- und Verwaltungskriminalität.
Filou ha detto:
Sagen wir es mal so: Je regelwütiger ein Staat ist, um so mehr kriegt er nicht geregelt.
Die Leute machen, was sie wollen und passen auf, dass sie nicht erwischt werden.
Und wer es sich finanziell erlauben kann, nimmt sich halt einen Entscheidungsträger warm zur Brust. Der Rest bescheisst auf Verdacht.
Folkher Braun ha detto:
Der Staat brauchte nicht mehr zu regeln, er müsste nur seine Gesetze anwenden und Übeltäter angemessen bestrafen. Pferd in der Lasagne, Klärschlamm im Hundefutter, Guttis Diss, Mollath in der Klapse, BER funktioniert nicht, Autobahn mit PPP viel zu teuer, Drohne und Hubschrauber kaputt, IKB, HRE und so weiter. Wo man hinpackt, packt man in Schei$$e. Die halten sich alle für unangreifbar. Die Übeltaten in der Bundesrepublik Teutschland nehmen zu. Und der Wahlbürger findet mit Mehrheit Mutti gut, o.k. auch ein bisschen den WestLB- Dominator Peer.
Filou ha detto:
Glauben Sie wirklich dass in einem komplex codierten System [1] jemals ein Verantwortlicher sich der Verantwortung stellen muss? Es gibt immer einen juristischen Ausweg. Im Zweifelsfall verschwindet der gewählte Versager in einer Brússeler Kneipe. Brüssel ist sowieso DAS deutsche Luschenreservat.
Wir müssten uns der Überlegung stellen, welchen Virus wir uns leichtfertig nach der Ära Schmidt eingefangen haben.
Voller Vorurteile-ich geb’s zu-möchte ich den Schwurbelparteien, die die gedankliche Flottheit dem warmen Gefühl des falsch verstandenen Menschseins ihrer Wählerschaft, bestehend aus evangelischen Pfarrern, beamteten Lehrern und anderen einer versorgten Zukunft gelassen entgegensehenden Geistesgrössen, geopfert haben.
So, im Laufe der Zeit, wurde die BRD eine Gesellschaft der Poseure. Das wird uns bald auf die Füsse fallen.
[1] Banal: Je komplizierter die Gesetzeslage, um so hilfloser wird der Einzelne. Wer schlau ist und das erkennt bewegt sich mit Freude im Halbschatten. Diejenigen, die im vollen Licht stehen, sind mit Sicherheit die wirklichen Analtypen.
Mediensegler ha detto:
Es gibt leider zu wenig Halbschatten.
Die beste aller Frauen raucht
zu ganz bestimmten Gelegenheiten
EINE Menthol-Zigarette.
Sie zelebriert das,
und kommt mit einer Packung drei Monate aus.
Bestimmte EU-Sesselfurzer haben was dagegen.
Sie erwähnten hier mal koreanische Umerziehungslager.
Die ganze Welt ist mittlerweile eins.
Überall wird versucht, in die Wohnzimmer hinein zu regieren.
Selbstbestimmung ist nicht erwünscht.
Wann und mit welcher Begründung wird 4lagiges Klopapier verboten?
Nur eine Frage der Zeit.
Mediensegler ha detto:
Mein schon lange verstorbener Onkel pflegte öfter zu sagen:
Junge, wenn man in der Schei$$e rührt,
fängt es gewaltig an zu stinken.
Thorsten Haupts ha detto:
Ja und? Wenn die meisten Menschen realisieren würden, wieviele Sch*** sie selbst gebaut oder mitgebaut haben und das mit ihrer Politikverachtung (siehe oben) abgleichen würden, könten sie sich eigentlich nur selbst verachten. Das macht aber keiner, weil es nicht menschlich ist.
Gruss,
Thorsten Haupts
spaccato ha detto:
Ein Zitat vom ollen Schopenhauer:
Für sein Tun und Lassen darf man keinen andern zum Muster nehmen; weil Lage, Umstände, Verhältnisse nie die gleichen sind, und weil die Verschiedenheit des Charakters auch der Handlung einen verschiedenen Anstrich gibt, daher: Wenn zwei das gleiche tuen, ist es doch nicht das gleiche. Man muß nach reiflicher Überlegung und scharfem Nachdenken, seinem eigenen Charakter gemäß handeln. Also auch im Praktischen ist Originalität unerläßlich: sonst paßt was man tut nicht zu dem, was man ist.
Thorsten Haupts ha detto:
Ist gut. Politiker, Journalisten und Politikverächter zur Characterprüfung.
Gruss,
Thorsten Haupts
spaccato ha detto:
Weil’s so schön war, noch ein Zitat. Diesmal von Nicolas Chamfort.
Man riskiert Ekel, sähe man, wie Politik, Gerechtigkeit und das eigene Abendessen zustande kommen.
Folkher Braun ha detto:
Bester Filou: ich glaube nicht(s), ich sehe nur in meinem kleinen Mikrokosmos (Straßengütertransport), wie Brüssel die endgültige Form der bürgerlichen Demokratie geübt wird. “Anything goes”. Wollen TÜV und Dekra die EN 12642 nach ihren Wünschen gestaltet haben, bekommen sie das. Lassen dann Svenska Cellulosa und Maritherm ihre Vorstellungen zu EN 12195-1 durchdrücken, ist hier das Gebrüll groß. Dabei machen die nichts anderes wie unsere. Wenn ich dann noch Milliardenprojekte wie EILU (european intermodal loading unit) und BESTUFS (best urban freight solutions) ansehe, frage ich mich, wer für diesen groben Unfug Milliarden locker macht, wo anschließend nur Dummschwätz herauskommt. Man kann nach meiner Ansicht den Laden sofort zumachen. Das würde – zumindest bei uns in der Branche – keiner merken. Die sind alle schlicht überflüssig.
Mediensegler ha detto:
Wurde nicht kürzlich generelles Tempo 30 in Städten diskutiert?
Folkher Braun ha detto:
Na klar, weil keiner weiß, dass die Durchschnittsgeschwindigkeit in Städten jetzt schon unter 30 km/h liegt.
colorcraze ha detto:
Auaaua… so schlimm?
Also mein Referenzpunkt (Beobachtung auf ampelgeregeltem Abschnitt der Ost-West-Achse) gibt MINDESTENS 35 km/h her.
Yog Sothoth, Esq. ha detto:
Ich finde es bedenklich dass man unseren amerikanischen FREUNDEN zumutet, bei uns spionieren zu müssen! Man sollte einfach Kopien der Protokolle von Kabinetts- und/oder Ausschusssitzungen zusammen mit entsprechenden Akten der EU regelmässig mit einer Ergebenheitsadresse und einem Mon Cherie an den CIA schicken, dann gäbe es auch keine Abhörskandale mehr und alle wären zufrieden!
spaccato ha detto:
Muhaharr!
Mon Chéri mit der Original Piemont-Kirsche, gewissenhaft geprüft von der Kirschexpertin Claudia Bertani, die (also die Kirsche) gar nicht aus dem Piemont kommt.
spaccato ha detto:
Zur Not tut’s auch ein BiFi …
colorcraze ha detto:
Nix, die Wurst bleibt hier!
So ein Schokolädchen macht sich besser zum Verschenken.
spaccato ha detto:
Da dürfen aber bei der Fracht keine tropischen Bedingungen herrschen, sonst kriegen die Jungs und Mädels von der CIA befleckte Dokumente.
Wäre ja nicht so schön.
colorcraze ha detto:
Naja, der Umfang wird schon so sein, daß man einen Kühlcontainer nehmen kann.
colorcraze ha detto:
Der Gedanke hat was.
Nur leider kost das wieder Geld, wohingegen, wenns ein Bote vorbeibringt, kann der es monetarisieren.
Vielleicht könnte man ja einen Kompromiß schaffen, und den auswärtigen Diensten (die sind ja zu mehreren) ein Premium-Abo überhelfen.
Vielleicht schafft ja unser BND, was die Verleger nicht schaffen: neue publizistische Wege! Neues Gebäude mit neuer Infrastruktur erfrischt doch gewiß das Denken.
Filou ha detto:
Darf ich mal eben OT? Danke!
Wer kann mir eine Synopsis zu Metastasios ‘Artaserve’ geben?
Maximal 20 Zeilen.
Mein Dank: Aufnahme in mein nächstes Sonntagsgebet.
aristius fuscus ha detto:
Nehme mal an, das bezieht sich auf die Oper von Vinci (der Stoff ist mehrfach vertont worden)? Wenn ja, finden Sie eine Zusammenfassung hier: http://www.der-neue-merker.eu/leonardo-vincis-artaserse
Hoffentlich reicht auch ein Link für die Aufnahme in Ihr Sonntagsgebet, mein Seelenheit hätte es dringend nötig.
Filou ha detto:
Dat jing äwä schnell. Vielen Dank.
Falls es Sie interessiert: http://www.youtube.com/watch?v=9jkNorUUboY
Ist eine tolle Fundgrube.
(Für die Nacht auf Sonntag muss ich mich noch bevorraten, dann ziehe ich das Ding-die Oper-an einem Stück durch. Anschliessend Urbi et Orbi.)
aristius fuscus ha detto:
Und ich dachte immer, nur wir Neue-Musik-Enthusiasten müssten auf youtube zurückgreifen, weil es unser Zeug nicht auf CD gibt. Offenbar habt Ihr Barockfans ähnliche Probleme. Geteiltes Leid…
Filou ha detto:
Ein altes Übel: Man erfährt zu wenig, es sei denn, man schlösse sich einem Interessenkreis an, bei dem aber die Gefahr besteht von wichtigen Stöckchen auf marginale Hölzchen zu kommen. Ausserdem sind mir solche Leute meistens zu seriös.
YT [2] ist wirklich eine Fundgrube. Das Gezetere der GEMA verstehe ich überhaupt nicht, denn ich bin ein dankbarer Dieb. Gefällt mir etwas, wird die DVD gekauft, denn mit der Bild-und Tonqualität [1] von YT kann man wirklich keinen Staat machen.
[1] Tonqualität ist eigentlich ganz in Ordnung, aber der High-End-Verwöhnte hat natürlich immer was zu meckern.
[2] Jetzt kommt’s: YT hat natürlich mein Profil gespeichert. Diese seelenlose Maschine schlägt mir deshalb (auf Verdacht) immer wieder ein Leckerchen vor.
Was soll ich da sagen, ausser ‘ich find’s prima’. Ob mir deshalb mal Überflugrechte verweigert werden, wage ich zu bezweifeln.
aristius fuscus ha detto:
Ja, diese Interessenkreise sind mir auch suspekt. Wenn ich in so einer Sekte für Neue Musik wäre und es sich herausstellen würde, dass ich mit einem Fan von Barockopern plaudere, wäre ein sofortiger schimpflicher Ausschluss die wahrscheinliche Folge. Vermutlich würde man mir auch die Nutzung der zwölf Töne untersagen.
Von den YouTube-Leckerchen profitiere ich auch, wenn auch mit politisch korrektem schlechten Gewissen.
colorcraze ha detto:
ad [2] ~Neugier ~
und das bringt wirklich gescheite Vorschläge, nicht so wie Amazon, daß einem noch 3 andere Grills hinterherwirft, wenn man einen gekauft hat?
Filou ha detto:
Ich sagte doch YT macht Vorschläge ‘auf Verdacht’. Die wollen mir nichts verkaufen.
Hinter jedem Algoritmus steckt ein Mensch, der in den Strukturen seiner Kultur denkt und arbeitet.
In unseren Fällen (YT/ Amazon) sind es amerikanische Denkstrukturen, deren Anwender glauben die Welt sei ähnlich ihrer eigenen Kleinen.
Das ist a) lustig, b) komisch, c) zum Kreischen.
Rein technisch machen diese Leute alles richtig. Der Effekt ist lächerlich.
Ob StaSi, BND, oder irgendein anderer Interpretator der Welt: Er kann aus seiner Haut nicht raus. Bei angstfreier Betrachtung produziert er mehr Blödsinn, der Rest ist verwertbar. Aber nur vielleicht.
Soll ich nochmal das Beispiel des idiotischen Oberfeldwebels der Abtlg. ‘Innere Sicherheit’ in meinem Regimentsstab erwähnen? Aber man muss das nicht wirklich selbst erzählen, stattdessen hat der tschechische Autor Jaroslav Hasek viel bessere Beispiele auf der Hand. Da hat sich in den hundert Jahren seitdem nicht viel geändert.
Summa summarum: YouTube finde ich prima. Paranoia ist was für Menschen mit viel Freizeit.
colorcraze ha detto:
Kann dem Paranoiaritt jetzt nicht ganz folgen.
Hatte schlicht das Phänomen, daß ich bei Amazon einen Grill kaufte, und dann wochenlang mit weiteren Grillangeboten benervt wurde – ja was soll ich damit, wenn ich doch einen gekauft und in Benutzung habe? Unbrauchbar, völlig unbrauchbar, diese Programmierlogik, die da zum Zuge kam.
Jetzt bei Ihnen mit Youtube und Barockopern (bzw. bei fucus mit der Zwölftönerei) scheint es aber tatsächlich gut zu funktionieren, daß da brauchbare Vorschläge gemacht werden.
Mich würde interessieren, was da programmiererisch dahintersteckt, bzw. wie da Nutzereingaben und Algorithmen zusammenspielen.
Filou ha detto:
Dieselbe Logik steckt dahinter. Platte Blödheit: Guckt nur nach Barock, also füttern wir ihn mit Barock.
Hat nach Grills geguckt, also füttern wir sie mit Grillangeboten. Waren da nicht auch Sossen, Kohlen, Zangen, Schürzen für Nacktgriller im Angebot dabei? Wenn nicht, war’s um einen kleinen Betrag minder dumm.
Paranoia war Seitentritt auf die Schnüffeldebatte. Vergessen Sie’s.
colorcraze ha detto:
[Etwas OT, eher für dem oder so, aber trotzdem]
Google hat(te) ja ein klares Geschäftsmodell: kontextuelle, getrennte Werbung neben den Suchergebnissen. Damit machen sie nach wie vor, aufgrund ihrer enormen Reichweite, ihr Geschäft.
Facebook ist da weitaus sinistrer, die sind das weltgrößte Mailadressverzeichnis, und leben mutmaßlich vor allem von Adressenhandel – so wirklich klar ist das nicht, die Übergriffigkeitsfreude läßt derlei allerdings vermuten.
Wie ist das mit Youtube?
Google-Spielwiese, die erstmal 10 Jahre Geld verballern darf, oder was ist das?
Jedenfalls völlig unklar, finanziell.
Was alle 3 schätzungsweise versuchen, ist so eine Art Broker für “aktuell gefragte Inhalte” zu werden, also aus der Ansage, was angesagt ist, irgendwann Geld ziehen zu wollen.
Dies ständige Vorfühlen wie verästelte Nerven, was nun gerade aktuell ist, wird ja nun kaum als Selbstzweck angedacht sein, in irgendeiner Weise wird sich das ja auch mal “rentieren” müssen. Mir ist nur nicht so richtig klar, wie – rein in Steuergeldern qua Geheimdienste erscheint es mir als zu großer Brocken.
colorcraze ha detto:
[Filou, YT]
D.h. eigentlich auch nur über die Verschlagwortung, “ganz banal”?
Nur daß es bei “Barockopern im Videokanal” halt naturgemäß besser funktioniert, denn das ist alles “ähnliche Musik”, aber, wie gesagt, wenn man einen einzelnen Gebrauchsgegenstand kauft, führt das zum reinsten headcrash, völlig kontraproduktiv. (Nein, “Peripherie” wurde nach meiner Erinnerung kaum angeboten, sondern wirklich weitere Grills, als ob jeder der einen kauft gleich einen Laden dafür aufmachen wollte)
Filou ha detto:
Ich wollte mal einer Freundin in Israel eine Freude machen und bestellte bei Amazon verschieden Bücher von Mark Twain. Danach schmissen die mich mit Mark-Twain-Büchern zu. Die sind so doof. Das darf man so sagen. Nach einigen Monaten gaben sie das Mailen auf, weil ich nicht reagierte-ein vernünftiger Programmierschritt.
Würde der Buchhandel klug gehandelt haben, bräuchte die Welt Amazon nicht.
Vergessen wir nicht: begonnen hat Amazon mit dem Buchhandel. Inzwischen verscheuern sie Eletronik, Staubsauger und Dildos, Gleitcremes und Voltmeter.
Was für ein heruntergekommenes Unternehmen, dass mit seiner primitiven Geschäftsauffassung jeden um Besseres Bemühten platt macht.
Es scheint sich allerdings dabei nur um Amazon Deutschland zu handeln, denn seit ich in England bestelle, werde ich vom üblichen Werbemist verschont.
Hier eine Nachricht für die NSA: Mit einigen Getreuen (Taliban, Bombern, MG-Schützen, Bombengürtelträgern, Assassinen und Haschischessern) werde ich diesen gottverdammten Scheissladen stürmen, keine Menschenseele schonen und seine Manager an ihren Eiern an den Laternen baumeln lassen. Gottes Zorn ist furchtbar und bin der Erfüller seines Willens!
YouTube finde ich prima
aristius fuscus ha detto:
@colorcraze, filou: So ein wenig komme ich mir bei Ihren Amazon-Geschichten ja vor wie Noah, der sich anhören muss wie jemand ein Riesenbohei wegen ein bisschen Regen macht. Mit Werbung zugemüllt zu werden ist doch bloss eine Lappalie. Mir haben diese Verbrecher auch schon unaufgefordert ganze Bücher zugeschickt, die ich nie bestellt hatte. Dummerweise hatte ich denen bei meiner Erst- und Letztbestellung auch meine Kreditkartendaten gegeben (schwerer Anfängerfehler, ich weiss), und es war ganz schön Aufwand, die Kohle wiederzukriegen. Seither bestelle ich bei jpc (www.jpc.de), die belassen es wenigstens bei Werbung.
Filou: wenn Sie bei Ihrer Kommandoaktion vielleicht ein paar Bilder von den rauchenden Trümmern des Amazon-Hauptquartiers machen und mir zuschicken könnten, wäre ich Ihnen sehr verpflichtet.
spaccato ha detto:
@Filou, alle 11:24 pm
Allahu akbar!
colorcraze ha detto:
@aristius fuscus: autsch, daß Amazon mitunter Bertelsmannmanieren an den Tag legt, hätte ich jetzt nicht erwartet.
@Filou: wäre interessant zu wissen, wodurch Amazon UK zu diesem anderen Verhalten kommt. Haben die englischen Kunden vielleicht mal zu Anfang den Brüllaffen gemacht, als sie sie mit unpassender Werbung zugeschmissen haben, und die Deutschen haben es nur immer leise in sich hineinseufzend in den Papierkorb gesteckt?
Filou ha detto:
Artaserse natürlich.
Thorsten Haupts ha detto:
Getriggert durch einen SZ Artikel habe ich mir erlaubt, mir das Interview mit Gauck in der ZDF Mediathek zu Gemüte zu führen. Die SZ Zusammenfassung ist exakt:
“Er sagte, er hätte gerne konkretere und vor allem mehr Informationen, um über Snowden selbst etwas sagen zu können. Im übrigen gebe es für ihn zwei Überzeugungen: Wer so etwas öffentlich mache, weil ein Staat oder ein Arbeitgeber das Recht beuge, der handele absolut richtig und hätte jederzeit seine Sympathie. Wer dagegen ohne eine solche Begründung den Vertrauensschutz breche, der begehe schlicht Verrat. Letzteres war nicht auf Snowden gemünzt – und ist doch genau so bewertet worden.”
Gauck hat Snowden also nie als Verräter bezeichnet, seine Verleumder haben sich nur nicht mal die 5 Minuten gegönnt, die Fakten zu prüfen. Erst hetzen war wichtiger.
Und ich habe tatsächlich blöderweise angenommen, bestimmte Herren könnten zumindest persönlich halbwegs integer sein.
Gruss,
Thorsten Haupts
colorcraze ha detto:
Tschä, das ist dann wohl so wie mit dem Hohmann oder wie der hieß seinerzeit.
Lange Rede, bedenkend, eigentlich nicht abwegig, aber durch Verkürzung auf Skandal zusammengeschrumpft.
Merke, wer in der Öffentlichkeit redet, muß immer mal ein paar zitierfähige Zusammenfassungssätze zwischendrin wiederholen, freie Rede ist scheints zu gefährlich.
astroklaus ha detto:
Jenninger? 10.11.1988?
Ja – öffentlich reden ist schwierig…
Der Münchner OB Ude hat das mal im Radio schön karikiert und sich selbst als Beispiel genommen. Anlaß war eine Rede vom Rathausbalkon anläßlich des Aufstiegs von 1860 München in die Bundesliga. Er habe da viel zu langatmig geredet und auch noch den schweren Fehler gemacht, aus Fairneßgründen den „anderen Münchner Verein“ zu nennen. Nur der beherzte Zwischenruf des Vereinspräsidenten habe die Lage gerettet.
Heute halte er sich bei solchen Gelegenheiten an ganz einfache Regeln: Kein Satz mehr als fünf Wörter, kein Wort mehr als drei Silben, nach maximal drei Sätzen eine Pause zum Jubeln.
Etwa so: „Nie wieder zweite Liga!“ „Mia san mia!“
Thorsten Haupts ha detto:
Yep, Jennninger. Der einzige mir bekannte deutsche Fall, in dem der Redner dem rhetorischen Anspruch der Rede nicht gewachsen war und deshalb zurücktreten musste.
Hohmann passt nicht, aber das würde hier den Rahmen sprengen.
Nur sehe ich in beiden Fällen den Zusammenhang nicht, bei Gauck haben einige bewusst und vorsätzlich Sätze verkürzt hintereinander gestellt, die in der Rede genauso bewusst länger und getrennt waren.
Aber wenn man das weiss, dann hat man gleichzeitig den Grund dafür, warum Politiker heute so blutleer, euphemistisch und vernebelnd reden. Sie haben keine andere Wahl, die Zahl vorsätzlicher Verleumder hat sich seit 1960 verhundertfacht und schliesst inzwischen viele nichtjournalistische Mitbürger in Blogs etc. ein.
Gruss,
Thorsten Haupts
Filou ha detto:
Ích glaube eher, dass das blutleere Geschwätz die vorsätzlichen Verleumder auf den Plan ruft, denn Inhaltsleere gibt Raum für allerlei Interpretationen-eben auch verleumderische.
colorcraze ha detto:
Und dann gibt es noch erstaunliche Phänomene mitten in der Stadt, nämlich Funkloch – ja, Funkloch, so, daß kein Handy geht – direkt vor dem Nachbarhaus.
Man würde es nicht erwarten, hier, wo aus jeden Haus die WLANS funken und an jedem Ecken ein Handymast auf dem Dach ist, aber doch, heut um 5 wars so.
Filou ha detto:
Das würde mir zu denken geben. Das Böse ist überall.
colorcraze ha detto:
Unzuverlässige Technik sorgt für Verdruß:
beim Handy, weil man wandern muß.
Filou ha detto:
So wandert sie von Berg zu Tal,
Was sie kriegt, ist kein Signal.
Savall ha detto:
Schläft ein Lied in allen Dingen…
Heut hat ein Bachmann-Preis-Aspirant Eichendorff und Mörike verwechselt und ihr redet über so gleichgültige Dinge! Nagut, ich will mal Gnade vor Recht ergehen lassen. Need some fun?
https://docs.google.com/spreadsheet/ccc?key=0AtWV0EYMXOZbdDVsM0hlZDFDelkwa2FkcnJBc1NPWGc#gid=0
Filou ha detto:
Diplomarbeit?
Savall ha detto:
Naa. Kathrin Passig mit ihrer automatischen Literaturkritik (ALK). Ich find’s höchst spaßhaft.
colorcraze ha detto:
Oh, Savall, da haben Sie mal wieder einen schönen Spaß aufgetan.
Bin mit den Bewertungen im großen und ganzen einverstanden.
Kannte ALK sonst als “automatische Liegenschaftskarte”
(Ja, ich habe gefragt, warum sie nicht eine andere Akü genommen haben, denn diese erschien mir doch etwas arg despektierlich. Bekam aber keine Antwort. schätzungsweise war es jemandes Hobby, sonderbare Abkürzungen zu erfinden.)
Folkher Braun ha detto:
Der Gauck ist ein Profi in der versteckten Denunziation. Im ersten Satz erwähnt er den S. in Bezug auf Freiheit blabla. Im folgenden Satz spricht er von einem “Verräter”. Satz 1 und Satz 2 haben auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun. Zum Beispiel: “Thorsten Haupts erklärt uns beständig die Welt. Lallbacken und und Bourgeoisdoktrinäre gibt es viele.” Habe ich jetzt behauptet, Thorsten Haupts wäre eine Lallbacke? Natürlich nicht. “Denn Letzteres war nicht auf Haupts gemünzt” (um des SZ- Text zu nutzen.)
colorcraze ha detto:
Ah, Sie meinen, so in der Art wie “oh hängt ihn auf… oh hängt ihn auf…den Kranz der Ehren”? – Ich mag nicht nach dieser Rede schauen, Gauck interessiert mich zuwenig, um mir diese Mühe zu machen.
Von mir aus können sie Snowden von Scheremetjewo runterholen und ihm eine neue Identität verpassen und auf Hartz IV setzen plus eingeschränkter Arbeitserlaubnis, und ihn noch diverse Presseartikel zur angemesseneren Imagination des Publikums lostreten lassen, immerhin ist er Presseinformant, wenn sich auch sonst gewiß nichts ändert durchs Beschreiben der Wirklichkeit.
Mehr als ein “Aha”-Effekt kommt da nicht bei rum, schätze ich, und je mehr da noch rumgekaspert wird – siehe die Peinlichkeiten gegenüber Morales – desto peinlicher wird das für alle.
Thorsten Haupts ha detto:
“Mehr als ein “Aha”-Effekt kommt da nicht bei rum, schätze ich, …”
Ich denke schon, dass dabei mehr herauskommen wird. Wie immer nicht heute und direkt. Aber es ist klar, dass zwischen den selbstverständlichen Erwartungen grösser werdender Teile der Öffentlichkeit und dem praktischen Verhalten staatlicher Dienste eine immer grösser werdende Lücke klafft, die sich auf Dauer nicht mit Beschwichtigungsformeln schliessen lässt.
Gruss,
Thorsten Haupts
spaccato ha detto:
@Lücke schliessen:
… sondern vielleicht mit rollenden Köpfen und abgesägten Stuhlbeinen.
Auf diesem Substrat wächst dann das Gras des Vergessens.
colorcraze ha detto:
Längerfristig betrachtet… wie war das zu Zeiten der Ur- und Ururgroßeltern, als “das System Metternich” sich auflöste?
Thorsten Haupts ha detto:
Seh ich aus wie ein biblischer Prophet?
Schaun wir einfach mal, wer bei der bereits langanhaltenden Auseinandersetzung der schizophrenen Kreuzung aus Kindergartenanwärtern und Freiheitsbefürworter die Oberhand behält – die wirtschaftlichen Freiheitsfetischisten, die aus Angst um ihren Pelz ihre Unterhose beim Staat abgeben würden. Oder die Verhaltensfreiheitskämpfer, die sich in freudiger Erwartung des irdischen Paradieses in Umverteilungswindeln legen lassen.
In den sechzigern bis achtzigern hatten die Windelbefeuchter die Strafraumhoheit, dann liess sich der Sturm der FKK nicht mehr aufhalten und nach zäher Verteidigung gehen die Frischbewindelten gerade zum Gegenangriff über.
Ich sitze nur mit Bier und Popcorn auf der Seitenlinie und simuliere Mitspielen, wenn mir danach ist.
Gruss,
Thorsten Haupts
colorcraze ha detto:
Nanana, so kurz ist der Weltbestand jetzt nicht, daß mit den Urgroßeltern bereits der Anfang erreicht wäre.
Was das Bier auf der Seitenlinie angeht, stoße ich mit Ihnen an, was anderes als Publikumsnoten geben wir hier nunmal nicht ab.
Aber Savalls Lesetip “Rellstab” vor einiger Zeit gibt mir immer noch zu denken. Nicht daß das so ein meisterliches Buch wäre, aber was da so an Haltungen aufschien und an Zerrissenheiten vor allem, wiewohl literarisch überarbeitet, erscheint mir auch heutzutage noch nicht wirklich durchgearbeitet.
Thorsten Haupts ha detto:
Oh, kleine Korrektur zu Ihrem excellenten Beispiel: Thorsten Haupts erklärt uns beständig die Welt. Intelligente Realisten und interessante Welterklärer gibt es viele. Lallbacken und und Bourgeoisdoktrinäre gibt es viele.
Sie erkennen den Unterschied?
Gruss,
Thorsten Haupts
Folkher Braun ha detto:
Na klar: Sie möchten zur Sache nicht Stellung nehmen. Der G. bekommt wie üblich alle Interview- Texte zur Korrektur geliefert. Sein Pressezampano wollte, dass alles so stehenbleibt. Dann ist es doch in Ordnung. Die Denuziation war gewollt. Oder haben Sie genauere Informationen vom BuPräsAmt?- Nach Ihrer CSU- Bewerbung würde mich das nicht wundern.
Thorsten Haupts ha detto:
Zur Sache habe ich Stellung genommen. Genauer, die SZ hat es besser getan, als ich das könnte.
“Er sagte, er hätte gerne konkretere und vor allem mehr Informationen, um über Snowden selbst etwas sagen zu können. Im übrigen gebe es für ihn zwei Überzeugungen: Wer so etwas öffentlich mache, weil ein Staat oder ein Arbeitgeber das Recht beuge, der handele absolut richtig und hätte jederzeit seine Sympathie. Wer dagegen ohne eine solche Begründung den Vertrauensschutz breche, der begehe schlicht Verrat. Letzteres war nicht auf Snowden gemünzt – und ist doch genau so bewertet worden.”
Gruss,
Thorsten Haupts
Jeeves ha detto:
Lesen Sie auch mal die Kommentare da drunter: Wenn einer ausrücklich zu Snowden gefragt wird und er antwortet SO, dann meint der auch Snowden und niemand anders.
.
Aber es ist wohl verlorene Liebesmüh’… beim Th. Haupts.
Er will nicht? Er kann nicht? Wie nennt man so einen?
Thorsten Haupts ha detto:
Gauck sagte (sinngemäss) drei Dinge: 1) Er wisse zu wenig über Snowden 2) Whistleblower hätten seine Billigung, wenn sie Rechtsbeugung öffentlich machten 3) Whitleblower hätten dann seine Missbilligung, wenn sie ohne jede Rechtsbeugung ihres Arbeitsgebers eine Vertrauensstellung missbrauchten.
Ich habe übrigens niemals bestritten, dass er Snowden meinte. Er hat nur völlig offen gelassen (siehe Satz 1) wie er Snowden einschätzt – beide unter 2) und 3) genannten Möglichkeiten sind drin.
Und jetzt in Ihre Richtung: Wollen Sie nicht lesen oder können Sie nicht lesen?
Gruss,
Thorsten Haupts
Savall ha detto:
Entschuldigung, aber ich hab manchmal spontane Reminiszenzen an Filmszenen. Just war es diese:
Gimli: He was already dead!
Legolas: He was twitching.
Gimli: He was *twitching* because he’s got my axe EMBEDDED IN HIS NERVOUS SYSTEM!
[rattles the handle of his ax; the Uruk’s arms and legs twitch]
spaccato ha detto:
Yeah – hilarious!
Das wiederum erinnert mich an Luigi Galvanis De viribus electricitatis in motu musculari.
Dat mit den zuckenden Froschschenkeln.
spaccato ha detto:
Hier ein hübsches Bildle der Versuchsanordnung.
colorcraze ha detto:
Gerade mal wieder Tagesspiegel online durchgeschaut.
Waah, haben die das zu einer Müllhalde verkommen lassen. Popups, die die Sicht versperren, 3 Balken Werbung, bis mal der Text kommt, an der rechten Seite sowieso Werbung – gräßlich.
Savall ha detto:
Mir is fad…
spaccato ha detto:
Vielleicht huift ja des.
Mediensegler ha detto:
Lustisch!
Savall ha detto:
Sehr schön, spaccato. 🙂
(Übrigens waren die k.u.k.-Farben schwarz-gelb, rot-weiß-rot gehört zur Republik bzw. zu Ernst Jandl.)
Wenn’s also keinen neuen Beitrag gibt, dann guck ich lieber “Monk”. Ich wollt’s ja keinem sagen, aber Ich habe gestern in der Buchhandlung angefangen, die verschobenen Bücherstapel zu ordnen. Ich glaube, es ist Gefahr im Verzug.
berthold IV ha detto:
Rot Weiss rot ist doch auch s. Heiligenkreuz
Savall ha detto:
Rot
Ich weiß
Rot
(E. Jandl)
Aber trotzdem haben Sie recht, berthold IV. Ich wollt ein bißchen kitzeln. Und hab recht gehabt. 🙂
bertholdIV ha detto:
wertester savall,
sehr schön das von jandl.
wenn jetzt bald kein neuer beitrag von don passiert…
Savall ha detto:
Wir werden uns wohl in Geduld fassen müssen. Der Don scheint abwesend zu sein, es gibt im grünen Salon schon mehrere perfekte Beiträge. Ein sicheres Zeichen.
Filou ha detto:
Wenn hier nicht bald was passiert, mache ich eine meiner berüchtigten Livereportagen. Diesmal aus einer Transenkneipe mit Kastratenrevue.
Chez toi, chez moi ou chez nous?
Chocolat?
Chocolit?
Tralala, trallali?
Mediensegler ha detto:
Le Temps des Castrats,
Farinelli?
Dat is der wahre Barock.
Rock ohne Cock. 😉
Filou ha detto:
Sie irren, Verehrtester. Das Motto der Show heisst: “Eine Feier ohne Eier”.
Mediensegler ha detto:
Darauf einen on the Cock`s Tail!
Thorsten Haupts ha detto:
Intelligente Studentin treibt 2 Technokraten der NSA in einer Rekrutierungsshow in die Enge. Motto “Wir befolgen halt nur Befehle”.
http://p1.soundcloud.com/player.swf?referer=http%3A%2F%2Fjetzt.sueddeutsche.de%2Ftexte%2Fanzeigen%2F574070%2FStudenten-verhoeren-NSA-Beamte&secret_url=false&url=http%3A%2F%2Fsoundcloud.com%2Fmadiha-1%2Fstudents-question-the-nsa-at
Gruss,
Thorsten Haupts
Savall ha detto:
Oh, Farinelli, der Film? Bemerkenswert.
Mediensegler ha detto:
Nix Film,
hab ich auf meinem Apple,
ist ne CD.
Filou ha detto:
Nee, nix Farinelli. “Avec tante Inge dans l’enfer chaud”. Kennt keiner? Ihr werdet’s kennenlernen.
Savall ha detto:
Das ist gemein! Nicht mal Google kennt das. “Mit Tante Inge in der Hölle”? Hah! Filou! Sie hätten meine Großmutter kennen sollen. (Die mit den Hühnern.) Beelzebub? Der arme Wicht kann von Glück sagen, daß sie gut protestantisch war.
Filou ha detto:
Sagt Ihnen, Sie belesenes Untier, das Wort “Pennemätzchen” etwas?
Savall ha detto:
Ich kapituliere vor höherer Weisheit. Google?
Filou ha detto:
Dann hilft auch gooogle’s niedere Weisheit nichts. Lassen wir das Wort mystisch im Raum stehen. Es ist nämlich so, dass wir hier einen milden melancholischen Herbsttag erlebten. Derartige Tage lassen mich frivole Gedanken denken, die leider nicht in tugendlosen Taten münden; das banale Erwerbsleben mit seiner ermüdenden Routine…
…herbstliche Nebel senken sich bereits herab. Soll ich nun den Rasen sprengen, oder labt der kühle Morgentau das ruiniert Grün?
Savall ha detto:
Gootseidank, daß Google manches nicht weiß. Ich memoriere momentan Kaffeekannen, in deren Tüllen man Zeitungspapier stopfte und Erdbeertorten, die ihren schweren Gang nach Golgatha nicht unbeschadet überstanden. *seufz*
Savall ha detto:
Ähm, Jehova, hat keine zwei “O” verdient. Er ist ja kein Ostfriese. Zumindest meines Wissens nach.
Filou ha detto:
Sie können nicht wissen, welch schweres Schicksal meine Kartoffelsuppe ereilte.
Warum unterziehen Sie Kaffekannen der Zeitungsfolter? Weiss das der Guardian schon?
Mediensegler ha detto:
Also mild und melancholisch
ist mein Herbsttag ganz bestimmt nicht,
wieso eigentlich Herbsttag,
hab ich was verpasst?
.
Die Kastraten hab ich jetzt zu Ende gehört,
nette Anregung, Filou,
ich gehe jetzt zum Nachbarn,
mit ner holzgereiften Flasche,
und nehme King Crimson mit.
Schaut in die babyblauen Seiten.
Savall ha detto:
Es war Oma. Wer kann gegen eine Oma-Weisheit angehen? Es ist möglich, aber unverständlich. Und schlimmer als ein Verbrechen, es ist ein Fehler.
Mediensegler ha detto:
In dem Wachstischtuch ist der Gilb drin.
Savall ha detto:
http://tinyurl.com/
Hilft wirklich.
*gähn*
Mediensegler ha detto:
Ich möchte mehr Spitzendeckchen,
zur Not auch Häubchen.
Mediensegler ha detto:
Alt ist ja nicht schlecht,
wenn dabei etwas reift.
Z.B. im Holzfass.
Savall ha detto:
Ich glaube, wir arbeiten uns in Richtung Jodeldiplom voran. Oder wie H.Weiß seinerzeit meinte: wir alle sind Panegyriker. (Weiß gar nicht, was er gegen den ollen Pan hat. Pan ist doch tot.)
Filou ha detto:
Pan? Gyros? Ist das was griechisches?
Filou ha detto:
Jetzt weiss ich es. Ein Panegyriker ist ein sich am Spiess Drehender.
Mediensegler ha detto:
Commander, assoziieren Sie mal.
Thorsten Haupts ha detto:
Bildungslücke: Was ist ein Panedingsbums?
Gruss,
Thorsten Haupts
Filou ha detto:
Das ist ein kunstvoller Lobredner, liess mich Wikipedia wissen.
Herr Weiss sprach von Fünfen. Wer ist Fünf?
Savall ha detto:
Das Zeichen der Fünf? (A.C. Doyle? Oder war die Nummer anders? Gott, man ist so unbeholfen.)
Mediensegler ha detto:
Nr.6?
Filou ha detto:
Oder war’s Edgar Wallatsche? “Der Frosch mit den 5 Masken”
“Es ist unmöglich von Edgar Wallatsche nicht gefesselt zu sein”. Goldmann-Coverlyrik. Was habe ich als Kind an diesem Satz rumgerätselt
Mediensegler ha detto:
Der mit den weißen Bällen.
Savall ha detto:
War das nicht in “Neues vom Wixxer”? “Triple Wixx” ist meines Wissens noch nicht gedreht.
colorcraze ha detto:
Mußte auch erst wikipädieren, mein Griechisch ist zu schlecht.
Also Lob-, mitunter auch Schmeichelreden.
Jo, das ist eine Gattung, die im praktischen Leben wohlangesehen ist, zu den entsprechenden Anlässen, versteht sich (90.Geburtstag, z.B.).
Die rebellische, individualistische Rede hat hingegen in den USA eine gewisse Tradition, Tyler ist ihr gelegentlicher Vertreter in diesem Blog.
Unter anderem.
Ansonsten bin ich zu beschäftigt, mich mit “der Technik” rumzuärgern.
Nachdem meine Kiste nunmehr endgültig das Zeitliche gesegnet hatte und sogar in die Pathologie nach Utrecht mußte, um die Innereien noch halbwegs zu retten, zickt der Laptopbrowser (Garantie ist natürlich schon 1 Jahr abgelaufen, Zusammenbruch also jederzeit möglich) jetzt auch schon wieder blöde herum (sinnlose Abstürze; Cursor, der sich kaum bewegen läßt und im Nirwana herumzittert; sonstige Umständlichkeiten).
Alles ein Glump.
Wenigstens ist die Tastatur leiser, das ist von Vorteil bei Menschen wie mir, die das Tippen noch auf einer mechanischen Schreibmaschine (das sind die mit originaler physischer Hebelwirkung) angefangen hat. Ich fürchte nur, sie macht es nicht lang.
Savall ha detto:
Ähm, will ja kein Werbung hier machen, colorcraze. Aber seltsamerweise sind die Überreste von Siemens noch verfügbar, heißen Fujitsu, sind made in Germany und wirklich unkaputtbar. (Meiner Erfahrung nach.) Und bezahlbar ist das alles auch noch. A miracle!
colorcraze ha detto:
Gerüchte über Hardware, mit der man notfalls Gorillas erschlagen kann, begleiten mich seit ich mich im Internet bewege, also seit über 20 Jahren; zeitenweise waren es die unkaputtbaren amerikanischen Tastaturen, Sie erwähnen nun Siemens…
Allein, was ich so vor mir habe, ist Montagsnachtschicht in Shenzhen, also globale Bulkware (panegyrischer Zwischenruf, nicht daß auswärtige Leser noch beleidigt sind: für den Preis ist das schon in Ordnung, und sauber verarbeitet ist es wirklich, und für die Instabilitäten von Firefox kann es nichts).
Es ist nicht nur die Hardware, die einen beschäftigt, die eigentlich weniger.
Mehr die ständigen Softwareinkompatibilitäten, dieses läuft dort nicht, jenes auf sellem nicht, dann fällt mal wieder was aus wegen einem Update, das es nicht gestemmt bekommt, – und dergleichen mehr.
Das sind eigentlich mehr die Sachen, die wirklich zecken.
Savall ha detto:
Hu. Naja, alles ist relativ. Ich schreib hier gerade auf Fujitsu und bin sehr zufrieden. Mein Partner in der Firma schwört auf HP, ich auf Toshiba. Bei Stand-alones sind wir uns allerdings einig: HP. Bei Servern sag ich no-name, er HP. Aber wir raufen uns deshalb nicht, weil bis jetzt noch keiner unrecht hatte und wir es nicht auf einen Crash ankommen lassen können. Ich würde mal postulieren: oberhalb 5000 Euro entscheidet nicht mehr die Hardware, sondern der Service. Für Otto Normalverbraucher wär ich erstens für Fujitsu, zweitens für Samsung.
Filou ha detto:
Jeschuh, was haben Sie denn alles auf Ihrer Mühle installiert? Mein letztes Notebook von 2005 lief ungefähr 25.000 Stunden. Es läuft heute noch und wurde nur wegen seiner kaputten Bildschirmscharniere auf Rente gesetzt.
Windows XP, brav geupdatet, Ansonsten das übliche Adobe-Zeug. Niemals Ärger gehabt.
Die Desk Tops sind ein anderes Thema, da haben wir die meisten Ausfälle bei den HD’s.
Gemessen an den 10 Maschinen, die im Hause laufen, halten sich die Ausfälle in marginalen Grenzen.
colorcraze ha detto:
Naja, ich bekomme nur chinesische Filigranarbeiten unter die Finger.
Ist relativ wurscht, weils die längste Zeit läuft; wie gesagt, ich ärgere mich mehr mit der Software (Betrübssysteme und antike Weichware, von der ich nicht lassen mag) herum.
colorcraze ha detto:
Was ist “das übliche Adobe-Zeug”? Mein “übliches Adobe-Zeug” war mal Acrobat 3 Vollversion und Photoshop 5 Vollversion, das war noch zu Zeiten, als es das auf CD gab und man es immer nachinstallieren konnte. Acrobat kam mir durch verbummelten Schlüssel (ich hatte es nicht online angemeldet) abhanden, bei Photoshop befürchte ich, daß es mit einem 64er Betriebssystem denn doch fremdelt.
Savall ha detto:
Oh, ich glaub, ich muß schärfer zwischen Dienst und Privat unterscheiden. Also Dienst: die pralle Packung, wie oben erwähnt. (Obst-Computer übrigens nur für Leute mit Kleinschw… (Zitat D.A.) Privat wär ich nach meinen Erfahrungen (Preis-/Leistungsverhältnis) für Fujitsu. Das Design ist nicht üppig, aber es ist das, was ich will. Wer es hübscher möchte, dem empfehle ich ich Samsung. Preisgruppe um 500 Euronen. Alles darüber ist m.E. Luxus.
Filou ha detto:
So ungefähr dasselbe hab’ ich auch drauf, auch alte Vollversionen. Ab 64 Bit wirds bei neueren Maschinen schwierig. Das Arbeitstier hat W 2K Prof auf der Scheibe und muckt nicht.
Adobe: Wenn die glauben, ich ziehe mir deren Programme aus der Wolke, dann sehe ich mich nach Ersatz um. Die Geier kreisen schon. Da geht noch was.
colorcraze ha detto:
Kinners, wenn ein altes System so richtig die Grätsche macht, ist da nichts mehr mit frickeln, sondern schlichtweg Neukauf mit aktuellem System.
Ich sehs doch in meiner Umgebung, wie sich das so auswirkt mit den Versuchen, antiken Programmen weitere Leben einzuhauchen – nichts läuft richtig.
Ab und an sind halt einfach Entrümpelung und Neubau angesagt.
Filou ha detto:
Hier (64 Bit) Photoshop CS Vers. 8.0.1. Es läuft. Voher 5.0. Lief auch. Sogar ein ganz altes Flash von 2001 läuft hier noch. Meldet zwar Registerfehler, wird ignoriert-und läuft trotzdem.
colorcraze ha detto:
Hm, CS ist neuer als 5.0.
Naja, notfalls halt ein 32er Virtualisierungseckchen einrichten.
Daß man es nicht mehr hübsch bedruckt und mehrfachverwendbar auf Scheibe bekommt, ist mir auch zuwider, aber ich schätze, auf solche Gefühle werden keine Rücksichten genommen.
Nur, für ein richtiges Photoshop gibt es keinen Ersatz. Da fällt alles andere Ähnliche so weit ab dagegen, daß es indiskutabel ist.
Mediensegler ha detto:
Macht ihr eigentlich was damit,
oder redet ihr nur drüber?
Mich interessiert nur,
ob ich davon leben kann.
Ich kann.
colorcraze ha detto:
Mit Photoshop? Ja, immer mal. Aber natürlich nicht täglich. Es ist nicht mein Einkommensbringer, sondern mehr so wie ein 4sitziges Auto statt einem 2sitzigen, daß ich das habe. (Wäre ich Grafikerin, hätte ich mir irgendwann eine neuere Version leisten müssen, aber so tuts mir die alte)
Thorsten Haupts ha detto:
Nummer 5 lebt?
Mediensegler ha detto:
http://www.google.de/search?q=nummer+6+serie&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ei=hxzXUfraEMmKswbnu4DADg&sqi=2&ved=0CEAQsAQ&biw=1675&bih=1020
Filou ha detto:
Die mit dem Badeeinteiler kam nicht drin vor. Das wüsste ich sonst.
Savall ha detto:
Nr. 5 never dies. Aber ich glaube, die Computer haben ihre menschliche Phase bereits hinter sich gelassen. Besonders was das Mistvieh betrifft, das ich in der Firma mein eigen nenne. Es ist das klügste Mistvieh der Scheibenwelt, aber ein Mistvieh! $%/§§%!
Filou ha detto:
Was den Brewsters Panama, ist mir der Dachboden als Ossuarim für gefallene Hochleistungsrechner. Das ist gut, sonst müsste ich immer wieder neue Schleusen graben. Ein Samurai namens Fujitsu rottet auch dorten vor sich hin.
Täterätätä, hurrahhhh!
colorcraze ha detto:
Soll ich Ihnen mal einen Bund Zettel von Umzugs- und Entrümpelungs-Habibis, wie sie bei mir wöchentlich anfallen, zuschicken?
Filou ha detto:
Ich habe übertrieben. Auf dem Boden stehen 2 Olle, die noch arbeiten könnten, wären sie nicht so entsetzlich lahm.
Den alten CBS 2025 (Commodore) von 1982 gebe ich nicht weg. Niemals! Auch nicht meinen alten Sharp-Taschenrechner, in Basic programmierbar, inclusive Cassettendrive und Miniprinter, und nicht mein erstes Notebook für MS-DOS.
colorcraze ha detto:
Könnten, könnten.
Das ist wie ein Auto von 1910 im Jahre 1960.
Laß die Habibis ran.
Filou ha detto:
Keine Habibis. Meine leichen beerdige ich selbst. Mit Pietät.
colorcraze ha detto:
Vergraben im Garten?
So wie ein Mieter von meinen Eltern seinerzeit mit den Konservendosen verfuhr, weil er keine Müllgebühr zahlen wollte (was hat meine Mutter geflucht, als sie das alles ausgrub)?
Filou ha detto:
Seit einem Jahr klebt ein PostIt am Backofen. Darauf schrieb Madame: “Computerzeuch weg”. Eher fällt der Zettel runter. Wäre doch gelacht.
Sie schreibt auch “Kauf dir neue Jeans”. Ich habe schlechte Augen und bin ausserdem Analphabet.
Mediensegler ha detto:
Gefallene Hochleistungsrechner,
der war gut.
Folkher Braun ha detto:
Ich mach´ mal Reklame: Für draußen: Toughbook. Für PC: Wortmann. Letzteren nach 10 Jahren gegen neuen W. getauscht. Außerdem kaufe ich solche Sachen nur bei Firmen, die diese Teile auch reparieren können.
Savall ha detto:
Danke für den Hinweis, Folkher Braun. Ich linse ja immer sehr interessiert, was die diversen Wartungstechniker so an Technik betreiben. Man lernt nie aus. Das Toughbook scheint sich bei der Telekom einiger Beliebtheit zu erfreuen, ist aber für den Bürobetrieb overdressed. Wortmann ja, aber für 08/15 zu teuer. Da komm ich mit HP günstiger. Leider Gottes kann man ja der Obrigkeit nur schwer verständlich machen, daß wir zu arm sind, um billig zu kaufen. Sie begreifen es nicht.
Folkher Braun ha detto:
Panasonic ist Standard bei Volvo- Trucks, Iveco und der Bremsen- Manufaktur Wabco, also George Westinghouse Air Brake Company. Bei letzterer habe ich gekauft, weil mein früherer Thinkpad beim Arbeiten in Feld und Wiese öfter muckerte. Es gibt aber nur einen von P. zugelassener Reparierer in Dschörmenie, sitzt in Seligenstadt. Den für den W. habe ich umme Ecke in Neuss, da wo gekauft.
colorcraze ha detto:
“mein früherer Thinkpad”
so, da kommts mal wieder raus: Sie also auch!
Ich fremdle vor allem mit der Verbrecherbehandlung von Vista, äh, dem Pfötchengeben jedesmal, daß sich das öffnet.
Ich hätte gern eine Taste “zu” und eine Taste “auf”, nach der muß man meinetwegen das Paßwort eingeben. Aber beim Pfötchengeben fange ich jedesmal an zu denken, was ich denn mache, wenn ich mich beim Gläserputzen mal in den Finger schneide oder sowas, und bin ratlos, hoffe nur, es passiert nie.
Savall ha detto:
Gut zu wissen. Ich bin ja immer bass erstaunt, daß die Maschinenhersteller eigentlich nur simpelste Standard-Produkte einsetzen. Auch heute noch gern Windows 2000. Man schaut und wundert sich.
colorcraze ha detto:
Die Autohersteller haben auf Windows 7 migriert, wirklich! Ich habs gesehen!
Folkher Braun ha detto:
Nee, wir sind nach wie vor auf XP, was die Diagnose- software bei Lkw angeht. Win7 habe ich auf dem PC, bombastic, fantastic, den Klüngel brauche ich nicht. Die Bestriebssysteme verstehe ich als – vermutlich bezahlte – Dienstleistung von Microweich an die Hardware- Hersteller, immer größere Kapazität bereitstellen zu müssen. Beispiel: mein Toshiba von 2001 mit Me war zu knapp dimensioniert für XP.
colorcraze ha detto:
Aha. Nun, wie gesagt, die Umstellung wird kommen, schon weil die Hersteller es getan haben.
Ich hatte auch XP auf meiner alten Kiste. War ein gutes Betriebssystem, recht zuverlässig, optisch erträglich, solange es sich “klassisch” merkte (das tat meins immer seltener, und von dem Original-XP-Schwimmbadtürkis bekommt man ja Augenkrebs).
Folkher Braun ha detto:
Vermutlich ist es wie mit den Gabioni. Win8 war/ist ja auch so ein Teil. Schnell installiert und ansonsten furchtbar. Allein schon optisch. Irgendwann wollen die Leute wieder Bäume und Hecken. Gründen wir vorsichtshalber schon mal den XP- Förderverein. Und Gabioni wieder abbauen, dafür braucht man einen Lkw mit Ladekran. Für beide habe ich die nötigen Lizenzen. Vielleicht ist das ein Geschäftsmodell für Ü65- Lkw- Fahrer. In drei Jahren weiß ich mehr.
colorcraze ha detto:
Hm, ich glaub ja eher, daß man zum Gabionenabbauen dann einen Bagger mit großer Schaufel braucht, wegen Durchrostung…
Savall ha detto:
Wer mehr braucht als XP ist ein Snob oder hat keine Ahnung.
Filou, Sie haben mein Verständnis. Ich habe auch eine elektronische Schrottsammlung. Meine analoge Schrottsammlung ist noch viel größer. “England expects that every man will do his duty”
Filou ha detto:
Wollen Sie mal meine Kabelsammlung sehen? Was heisst hier “braucht man nicht mehr”. Ich weiss doch aus Erfahrung: Kaum hast du was weggeschmissen, brauchst du es dringend.
Ehefrauen sind eine Ausnahme von der Regel. Bei Kabeln trifft sie 100% zu.
(Dieser Kommentar löscht sich nach 30 Sekunden selbst)
Mediensegler ha detto:
Mit den Kabeln haben Sie 100 % recht,
mit den Frauen auch,
das andere, Vista, Xp etc.
interessiert nicht,
weil ich im goldenen Käfig bin.
colorcraze ha detto:
Vor einem Jahr haben wir eine größere Kabelsammlung entsorgt. Alles ausprobiert, wo es passen könnte, siehe, es paßte nirgendwo mehr, also weg.
Jeeves ha detto:
Bin auch seit Jahren mit XP sehr zufrieden. Nur, mein Sohn, 25 und Informatik-Student, meint: irgendwann kommt man nicht drumrum, wenigstens Win7 zu installieren; die Updates von Win gehen nur 5 Versionen zurück, als nächstes fliegt dann der letzte in der Schlange: XP raus.
Das hat man davon, wenn man den 4jährigen Filius auf’m Schoß mit Windows Paint und dem Gebrauch einer Maus bekannt macht.
Nächsten Montag will er mir Win7 raufladen. Mal seh’n…
colorcraze ha detto:
Ihr Sohn hat schlichtweg recht. Warten mit der Umstellung kann man eine ganze Weile, aber bis auf den allerallerletzten Drücker sollte man nicht warten, weil bis dahin sind dann die ganzen zwischenzeitlich gebrauchten kleinen Helferlein schon lange wieder futsch.
Folkher Braun ha detto:
Mach´ ja sein. Zuhause im Büro ist das ja alles pflegeleicht. Ich stehe aber häufig in der Pampa herum – vulgo Autobahn- Pannenstreifen – und muss ganz schnell entscheiden, ob das Auto etwas für den Abschlepper ist oder ich die Krankheit selber heilen kann. Ich kann mir zwar über UMTS den Fernbedienungsservice des Herstellers heranholen. Aber wenn der Daten überträgt und mir zwischenzeitlich UMTS abraucht, was es in den letzten Jahren immer häufiger tut, muss ich den ganzen Krempel von Hand einpflegen. Auf der Autobahn …
colorcraze ha detto:
Klingt recht stressig. Da sollte das Handwerkszeug schon eher robust sein.
Filou ha detto:
Frauen sind so undankbar, furchtbar undankbar. Furchtbar! Ganz schlimm!
Da klagt Madame Stein und Bein, dass ihr die Schlepperei des Staubsaugers mächtig auf den Keks ginge. Aha, denken sich Vater und Sohn (es war ein schnelles inneres Einverständnis, ohne viel Worte), das garagengepflegte Subjekt unserer Zuneigung soll über-haupt-nicht-mehr Staubsaugen. Man legte die kargen Ersparnisse zusammen und liess sich stiekum einen Roboter schcken.
Jetzt ruft sie mich an-sie hütet das Haus des Sohnes zwischen Deich und Sumpf-und ist enttäuscht, weil unser Geburtstagsgeschenk-sie wurde vor einer Woche 28-welches im Haus auf sie wartete….
…alles klar?
Ich hätte mich über sowas gefreut.
Frauen sind undankbar (Refrain)!
colorcraze ha detto:
Bah!!
Haushaltsgerät zum Geburtstag ist für eine Frau wie eine Schelle hinter die Ohren “mach gefälligst endlich mal was”. Kein Kompliment, im Gegenteil.
Haushaltsgeräte sollte Mann unterm Jahr schenken, dann werden sie von den Frauen auch so wie gemeint als Hilfsgerät aufgenommen. Aber zum Geburtstag ist das noch schlimmer, wie einem krawattengewürgehassenden Mann ein neues Hemd und eine neue Krawatte zum Geburtstag überreichen.
Geht gar nicht.
Herrjeh, Blumenstrauß! Flasch Lieblingsgetränk! Zu einem guten Essen nach Wahl einladen!
DAS wünscht sich Frau zum Geburtstag.
Aber doch nicht Haushaltshilfsgeräte!
Filou ha detto:
Die finanziellen Opfer zählen wohl überhaupt nicht, he?
Und von der Teilbefreiung von Sklavenarbeit wird auch nicht geredet. Sehen Sie’s doch mal so: Tag für Tag wird Madame geknechtet und ausgebeutet, aber an ihrem Geburtstag geht Mann mit der Sklavin lecker essen. Wie pervers ist das denn?
randfigur ha detto:
Sie sehen das nur aus Ihrer Warte und verstehen die Reaktion und die Wünsche falsch.
Haushaltsgeräte sind keine Befreiung von Arbeit (die ist de facto nur gegeben, wenn man jemand anders – man nennt diese Menschen meist “Putzfrau” – fürs Machen bezahlt), sondern eine Versetzung von der Klasse der Handarbeiter in die der Maschinenführer.
Aufgrund der Unausgereiftheit der Maschinerie (das wird immer so bleiben, denn Putzen ist etwas, das sich extrem schlecht standardisieren läßt, weil ständig anderes anfällt) ist das nichts erstrebenswertes, zumal für eine Frau, der die Spielfreude an neuen Maschinen in Anbetracht dessen, was getan werden MUSS, schlichtweg völlig abgeht.
Weswegen Frau sich am Geburtstag solchen unersprießlichen Themen ungern widmet, und lieber einen netten Abend, an dem jemand anders gut kocht, mit ihrem lieben Mann verbringt.
Da ist nun wirklich nichts Perverses dran, gemeinhin nennt man sowas “Urlaub”.
Filou ha detto:
Und überhaupt: Welcher Mann kann die ungesagten Wünsche einer Frau verstehen?
randfigur ha detto:
Also den Wunsch nah 1 Tag Urlaub im Jahr muß Frau ja wohl nicht extra jedes Jahr artikulieren…?!?!
randfigur ha detto:
“Die finanziellen Opfer zählen wohl überhaupt nicht, he?”
Nein. Weil sie in weiblichen Augen gar keine solchen sind, sondern elendige unnütze geldrausschmeißende Fehlinvestitionen für Spielereien, die nichts bewirken.
Sorry für die Direktheit, aber so ticken wir Weibsen nunmal.
Wir sind ziemlich konservativ und sparsam in der Alltagsbewältigung.
Filou ha detto:
Bin jetzt über Fehlinvestition gestolpert. Hoschesemol: Männliche Experimentierfreude brachte der Welt nicht nur Maaschinengewehre und prächtige Panzer, weitschiessende Kanonen und noch viel anderes was bummst und kracht. Nein, auch Geschirrspüler, Wäschetrockner, elektrische Bügeleisen etc.
Und nun verrate ich Ihnen ein Geheimnis (nicht weitersagen): Das alles wurde von Männern erfunden, um sich auf komfortabele Art es sich gemütlich bei sich selbst einzurichten [1], dabei Abstand zu zänkischen Weibern mit Anspruch auf Minne zu halten.
So ist das nämlich.
[1] Bier, Currywurscht, Färnsähen, drei Tage unrasiert. Aaach!
randfigur ha detto:
Waschmaschinen, Geschirrspüler, Wäschetrockner werden von den Frauen ja durchaus seit Jahrzehnten als hilfreicher technischer Fortschritt anerkannt und ständig benutzt.
Nur,
_Geburtstag feiern_
ist nunmal _anders_.
Da muß ein Moment von Freiheit dabeisein, und nicht nur schnöde Zweckbindung.
Filou ha detto:
Ok, ich hebe meine Hände und lasse eine Friedenstaube fliegen.
Wir, ungelogen, sind etwas, was auf hölländisch ‘twee handen op een buik’ heisst. Der emotionale Wert von Geburtstagen hat in der Tat über die Jahre verloren. Es würde sehr ins Private gehen, wenn ich erzählte, warum das so ist. So wie es ist, ist es gut, also mehr als erträglich. Viel mehr.
Warum erzählte ich die Geschichte wohl? Nun, das bleibt mein kleines lustiges Geheimnis.
Filou ha detto:
Sie sind gut. Natürlich sehe ich das aus meiner Warte. Man nennt das Gleichberichtigung-ein Begriff der zunehmend verdreht wird-denn Madame sieht die Dinge eben auch nur aus ihrer Warte. Da stehen zwei sich wohlgesonnene, aber sehr unterschiedliche Lager gegenüber.
Die Unausgereiftheit steht noch in Zweifel. Mein Kurzer hat so etwas im Haus. Mit dem mannstypischen Blick für Sauberkeit befindet er das Ergebnis für Gut.
Es sei denn, aber das ist eine Ausnahme, es gäbe in einem Haus drei Kater, von denen einer gerne kotzt. Wenn dann der Roboter darüberfährt, hat man einen Reparaturfall, den Mann selbstverständlich selbst erledigt.
Ist Ihnen etwas von der notorischen Technikfeindlichkeit von Frauen bekannt. Ha, da könnte ich was erzählen. Ganze Bände könnte ich schreiben. Bände ?, nein eine alexandrinische Bibliothek. Mindestens.
randfigur ha detto:
Frauen sind nicht technikfeindlich, sie wollen sich nur nicht umständlichere Arbeit einhandeln als die, die sie haben. (Also vielleicht technikskeptisch oder technikfolgenabschätzend. Aber von Waschmaschinen und Kopierern war frau gleich begeistert! Aber die kamen ja auch als ziemlich ausgereifte Produkte auf den markt, und nicht als “Bananen”)
“Die Unausgereiftheit steht noch in Zweifel. Mein Kurzer hat so etwas im Haus. Mit dem mannstypischen Blick für Sauberkeit befindet er das Ergebnis für Gut.”
Flächen kann es, vermutlich. Das ist durchaus nicht nichts, aber eben nicht viel.
Denn die typische zu putzende Fläche ist – meist zum Rand hin – vollgestellt mit allerhand $Sonstwas, seitlich bewollmäusten Teppichen und anderen, nicht durch “$Fläche” beschreibbaren Dingen.
Ah so, ja, und vom Braten ist alles klebrig mit Fettniederschlag.
Kriegt es das vielleicht weg?
Filou ha detto:
Gebe Ihnen recht. Aber das Eine ist die nervende grobe Arbeit, das Andere ist das feine ziselieren am heimischen Herd. Wenn Madame sich gerade nicht unter Kontrolle hat, gibt sie gerne zu, dass es ihr Freude bereitet. Dafür stehe ich gern mit der Bibel in der einen, dem Akkubohrer in der anderen Hand zur Verteidigung des Abendlandes auf dem Dachgarten.
Seht den Helden, windet ihm Kränze!
Savall ha detto:
Meine Güte, Filou, Sie hatten es doch verstanden. “Dein Salat scheint dir nicht zu schmecken.” = “Ich will deinen Salat.” Etwas mehr Konzentration, bitte!
Folkher Braun ha detto:
Putzmaschine zum Geburtstag würde meine geschäftsführende Gesellschafterin auch nicht akzeptieren. Da ich der Dreckpaddel bin, also der mit den molybdän- verseiften Fetten auf der Hose, war die erste Investition vor 17 (?) Jahren in eine Waschmaschine von der Firma M. Da wir zur selben Zeit zwei Wellensittiche (mit Freiflug) hatten und einen Hund, war die nächste Investition in einen Staubsauger der Marke D aus GB wegen der Zentrifugen und ohne Staubbeutel. Nähere Untersuchungen der Staubkonzentration ergaben, dass die größte Häufung sich entlang der Kabel für Strom, Glotze, DSL hinter den Schränken festzustellen war. Mit ein paar Wellrohren der Firme I aus S ließen sich die Leitungen hochbinden, so dass die Böden mit dem Gerät der Firma D zu reinigen sind. Dann hatten wir auf dem Balkon eine Häufung von Taubenkot, für den wir einen Hochdruckreiniger der Firma K kauften. Denselben verwende ich mit einem Adapter, wenn Madame ihre 40 Blumenkästen nacheinander im Bad duscht und Kilos von Blumenerde in die Abflüsse spült.
Mit anderen Worten: Haushaltsführung ist eine Frage ordentlicher technischer Ausrüstung und der jeweiligen Absprache, wer jetzt was macht. Also: die Filter- und Zentrifugenwechsel beim D würde ich nie einer Frau zumuten. Und den Flusensammler im M auch nicht. Da Madame keine Sicherheitsschuhe besitzt, darf sie den K schon gar nicht bedienen.
Filou ha detto:
Hätte mich auch gewundert, wenn Sie zum Thema nicht auch was beitragen würden :).
Der K. fúr den Hochdruck: Was für ein Monster haben Sie denn da in Betrieb, wenn Sicherheitsschuhe benötigt werden? [1]
Für das Kabelgedrattel haben wir hier Kanäle einer Firma aus BW. Da passt noch jede Menge Draht rein. Nur die Oberkante der Kanäle muss entsaubt werden. Dafür haben wir einen Mikrofaserwedel der Supermarktkette R.
Taubenkot ist hier kein Thema mehr, seit ich eine Zwille mit Gummizügen aus dem Bootshandel anfertigte. Ich habe freies Schussfeld bei 11 Meter Basis mit handhabbaren ballistischen Winkel.
Der Roboter soll der täglichen Routinereinigung dienen (Knäckebrotkrümel, Zigarrenasche, Staubmäuse), Grosssaugen findet dann vermutlich nur einmal im Monat statt. Dann geh’ ich in die Kirche.
Drecksarbeit ist Männersache. Wird mit Dank gesehen.
Wissen Sie warum sich Fliegen immer an der Blindabdeckung der Deckenlampenanschlüsse rumtreiben? Wahrscheinlich ein grosses ungelöstes Menschheitsrätsel.
[1] An warmen Tagen mache ich das barfuss.
C. von Egern ha detto:
Madame: Ich hätte gerne eine Maschine, welche vermittels Wasser und Strom unser Geschirr reinigen möge.
Und der Herr sprach ich werde Dir so etwas bauen und siehe es ward getan.
Madame: Ich hätte gerne ein Gerät, welches unsere heimelige Welt vom Staub befreit, ohne daß die Luft von Staubflusen wabert, denn siehe ich bin allergisch. Mögen die Lüfte gesiebt werden.
Der Herr sprach: Du sprachst wohl Weib, ich werde dein Ansinnen erfüllen und es ward getan.
Und so schöpfen die beiden seit Jahrtausenden Gegenstände der Reinigung, des Teigknetens, des Brotteilens, der Fortbewegung…………